Beiträge von Germanica Calvena

    Leicht nickte sie und erwiderte: "Ich hoffe doch wir sehen uns wieder!" hauchte sie leise zurück, ehe auch sie sich an Paulina und den Rest wandte und sich voller Herzligkeit verabschiedete.


    "Du musst unbedingt mal wieder kommen!" meinte das Mädchen mit breitem Grinsen. "So viele neue Ideen für Streiche haben wir noch nie bekommen!" kicherte sie und duckte sich unter dem Arm des Großvaters weg, welcher ihr einen Klapps auf den Hinterkopf verpassen wollte.


    "Ich bin mir sicher, Valerian nimmt mich wieder mit, wenn er vorbeikommt!" lächelte sie und zwinkerte ihrem Begleiter kurz zu, ehe auch sie in die kräftigen Arme von Paulina gezogen wurde. Anscheinend war nun auch sie in die Familie aufgenommen worden.

    Ihr Onkel schien nicht wirklich gute Erinnerung an Ostia zu haben, wohingegen Macer das kleine Städtchen liebte und Rom nicht mochte. Sie würde sich wohl ihr eigenes Urteil bilden müssen, so wie sie es bei Rom gemacht hatte. Zwar waren ihr große Städte wegen dem Gestank, den vielen Menschen und der ständigen Betriebsamkeit ein Gräuel, aber sie hatte auch bereits Rom von seiner anderen Seite kennen gelernt. Nirgendwo gab es mehr Künstler und Händler, Parks und Gärten. Sicher es gab gefährliche Ecken in welche sie sich nicht wagte, aber sie hatte ja bereits erste Freundschaften schließen können.


    „Ich verstehe!“ sagte sie von daher, nachdem Sedulus geendet hatte.


    „Wie hast du denn Paulina kennen gelernt?“ fragte sie nun neugierig, sie wollte mehr über ihrem Onkel erfahren. Ihre Tante Paulina hatte sie bisher nicht wirklich kennen gelernt, irgendwie liefen sie einander in diesem Hause nicht wirklich über den Weg und auch Sabina bakm sie nur selten zu Gesicht.

    Calvena musste schmunzeln, anscheinend waren die frühen Morgenstunden nicht gerade die Lieblingszeit ihres Onkels. Er war eher Wortkarg und sogar leicht brummelig. Nachvollzihen konnte sie es nicht, die frühen Morgenstunden waren im Sommer die angenehmste Zeit, es war noch nicht brütend und drückend heiß. Aber jeder war das etwas Anders und von daherlächelte sie nachsichtig und nahm sich vor ihn am frühen Morgen nicht schon zu überfordern.


    Eine Traube verschwand zwischen Lippen, bevor sie ihm antwortete. "Aufgeregt nicht wirklich... eher Vorfreude" antwortete sie ihm. "Ans Reisen bin ich ja gewöhnt, aber es ist immer wieder schön neue Orte zu sehen und kennen zu lernen!"


    "Warst du schon oft in Ostia?" fragte sie ihn nun um seine Lebensgeister etwas zu wecken.

    Einen wirklich munteren Anblick bot ihr Onkel nicht, eher wirkte er, auch wenn er es versuchte zu verbergen, noch leicht zerknautscht. Bereute er es etwas den Vorschlag gemacht zu haben, sie nach Ostia zu beglieten? Sie wäre auch allein gereist, oder in Begleitung einiger Sklaven, aber da er sie hatte begleiten wollen, musste er auch damit Leben etwas früher aus dem Bett geworfen zu werden. 8)


    Sie lächelte breit und steckte siche rst einmal etwas Käse in den Mund. "Ausgeschlafen nicht wirklich.... aber auf jedenfall munter!" meinte sie verschmitzt.

    Calvena war schon auf Ostia gespannt, sicherlich war die kleine Stadt nicht so wie Rom, aber sie würde ihr doch ein wneig ähneln. Ob dann auch ein Spaziergang zum Meer drin war, sie hoffte es sehr.


    Leicht schüttelte sie den Kopf. Sie hatte keine Ahnung was eine Factio war. "Ich weiß nicht was eine Factio ist...." gab sie freimütig zu. Denn sie schämte sich nicht, irgendwas mal nicht zu wissen, zumal Macer immer wieder bereit war, sie aufzuklären, zumindest in einigen Dingen.


    Sie folgte seinem Fingerzeig und betrachtete das Gebäude, auf welches er deutete. "Dann lass uns gehen!" meinte sie und bedeutete auch Elissa ihnen zu folgen.

    Calvena hatte seelig geschlummert, bis Elissa sie etwas energisch aus dem Bett gescheucht hatte. Völlig verschlafen wunderte sie sich ersteinmal über den Eifer ihrer Sklavin, ehe ihr wieder einfiel, das ja heute ein Auflug nach Ostia geplant war. Sie hatte ja heute vor gehabt Macer zu besuchen und sich den Bau des Mercurtempels anzusehen und Sedulus würde sie begleiten.
    Mit geschickten Händen half ihr Elissa dabei sich fertig zu machen und einige Zeit später kam sie ins Peristyl, gekleidet in eine schlichte aber dennoch elegante indigofarbene Tunika und wie immer mit einem Lächeln auf den Lippen.


    "Guten Morgen, Onkel!" grüßte sie ihn munter und ließ sich sogleich ihm gegenüber in einen Stuhl sinken.

    Nachdenklich musterte sie Elissa und hoffte und wünschte sich, dass diese ihr helfen würde und eine Lösung parat hatte.
    "ES wird nur ein Tagesausflug, wir werden an Abend wieder zurück sein!" bestätigte sie und wartete darauf das Elissa einen ersten Vorschlag bezüglich der kleinen Feierlichkeit im Hause der Germanica hatte.


    Leicht legte sie den Kopf schief und nickte. Zum Fest des Fons wurden meist das ein oder andere kleine Fest veranstaltet, warum dies nicht ausnutzen und etwas größeres daraus machen. Ein schwaches Lächeln zeigte sich auf ihren Zügen.


    "Das ist ein guter Vorschlag... zumal ich dann genug Zeit habe alles zu planen...." meinte sie nachdenklich.


    "Ich will nur nicht dass das Fest steif und langweilig wird und alle Senatoren sich wieder mit der Politik beschäftigen... außerdem wäre es einmal eine gute Gelegenheit die jungen Leute aus den höheren Familien kennen zu lernen... erkundige dich doch bitte, wer alles in meinem Alter ist.... dann bringen wir diese auch noch zusammen!" meinte sie begeistert. So würde es einfacher sein, neue Freundschaften zu schließen und erste wichtige Kontakte zu knüpfen.

    Kaum trat Elissa ein, verließ auch der Botensklave schon ihr Zimmer und eilte davon um seine Botschaft nach Ostia zu bringen. Mit einem warmen Lächeln begrüßte sie Elissa und bedeutete ihr mit eine kurzen Geste sich in den zweiten Korbstuhl zu setzen.


    "Nun es gibt einige Dinge bei denen ich auch deine Hilfe brauche!" sagte sie. "In zwei Tagen werde ich mit Sedulus nach Ostia reisen, es ist nur ein Tagesausflug, aber unsere Pferde sollten dann gestallt sein und ich brauch einen Reiseumhang!" trug sie ihr als erstes auf.


    "Und dann.... " sie machte eine kurze Pause, weil sie erst mal ihre Gedanken sammeln wollte. "Es wird bald ein größeres Fest im Hause geben.... und ich soll es vorbereiten... es soll so etwas wie ein gemütlicher Musikabend werden, mit vielen Gästen!" erklärte sie und setzte eine leicht hilflose Miene auf. "Ich hab bisher noch nie so ein Fest vorbereitet und ich weiß auch nicht was man so von mir erwartet.... Senatoren sollen eingeladen werden... auch einige Freunde von mir.... " erklärte sie und hoffte das Elissa ihr weiterhelfen konnte.


    "Ich bräuchte als erst einmal die Gästelisten von Avarus und Sedulus und dann wäre es gut, wenn das Fest auf einen der Feiertage fallen würde, so das wir dann auch ein Thema haben... würdest du dich bitte darum kümmern und ein wenig erkundigen?" fragte sie, denn es war kein direkter Befehl.

    Die Kinder kreischten begeistert, nachdem sie geendet hatte, denn nun hatten sie viele neue Ideen für Streiche die sie spielen konnten. Calvena lachte wie alle anderen und klopfte Valerian kurz auf den Rücken, als dieser verschluckte. Ein breites Grinsen zierte ihre Gesicht. "Wer sagt denn das wir uns um die Kinder kümmern müssen... jedes Kindermädchen wird vermutlich direkt in den Wahnsinn getrieben!" scherzte sie grinsend und warf ihm einen kurzen glühenden Blick zu. Irgendwie verstanden sie einander auch ohne Worte. Es schien zwischen ihnen mehr zu geben, als nur Freundschaft. Kurz ergriff sie seine Hand unter dem Tisch und drückte sie sacht, ehe weitere Geschichten und Anekdoten zum Besten gegeben wurden. Jeder am Tisch schien so seine wilde Kindeheit gehabt zu haben. Sie fühlte sich wohl, auch weil Valerian an ihrer Seite war.


    Erst als Valerian ihr etwas ins Ohr raunte wurde ihr bewusst, wie schnell die Zeit dahin geflogen war und das sich die Sonne langsam dem Horizont neigte. "Du meine Güte!" entfuhr es ihr leise, nur so dass er sie hören konnte. "Ich hätte nicht gedacht, dass es schon so spät ist.... ich sollte wohl noch vor Sonnenuntergang zurück sein... nicht einmal meine Leibsklavin weiß wo ich stecke und ehe sie noch eine Suchmannschaft losschickt.." den Rest ließ sie unausgesprochen, denn eigentlich wollte sie nicht gehen. Nur mit Bedauern würde sie gehen, denn es hieß auch erst einmal, dass sie Valerian wohl einige Tage nicht sehen würde. Leise seufzte sie,w arum mussten die schönste Tage nur immer wie im Fluge vorbei gehen?

    "Die Tracht Prügel hat dir auch nich geschadet!" brummelte Großvater, paffte dabei an seiner Pfeife und rief erneutes Gelächter hervor. Calvena fühlte sich rund um wohl in dieser Runde und warf dann Valerian einen zweifelnden Blick zu.


    "Bist du sicher, dass du meine Jugendsünden erfahren willst?" meinte sie mit einem schalkhaften Funkeln in den Augen. Dann grinste sie breit. "Ich hatte unzählige Ziehbrüder und wir alle waren wie ein Sack Flöhe, unmöglich zu hüten!" erzählte sie. "Aber mit einem Streich haben wir es etwas übertrieben .... wir waren an der Küste in einer größeren Stadt und uns war langweilig weil wir warten sollten und wenn Kindern langweilig ist kommen sie auf die verrücktesten Ideen...!" sie machte eine kurze Kunstpause. sie wusste durchaus eine Geschichte spannend zu erzählen.


    "Es war ein Markttag und wir entdeckten einen Esel und eine recht wackligen Stand eines Händler... kurz um, wir banden eine Strick um ein Bein des Esels und das andere Ende befestigten wir am Stand und dann verpassten wir dem armen Tier einen kleine Klapps und es machte einen Satz nach vorn und zog natürlich den gesamten Stand hinter sich her...." wieder machte sie eine kurze Pause und zeigte ein breites Grinsen. "Womit wir nicht gerechnet haben, war das in diesem Moment ein Wagen mit Farbmischungen vorbeifuhr, scharf abbremsen musste und ein Fass herunter purzelte... am Ende hatten wir alle in roter Farbe gebadet und der Marktplatz war ein Kunstwerk für sich gewesen.... nur auf den anschließend Ägrer hätt ich gern verzichtet. Ich konnte eine Woche lang nicht mehr sitzen!" beendete sie ihre Geschichte. Sie hatte es wirklich faustdick hinter den Ohren gehabt.

    Neugierig und amüsiert blickte sie von einem zum anderen und verfolgte den kleinen Austausch von Frotzelein mit einem breiten Grinsen. Es war Valerian anzusehen, dass er sich hier wohlfühlte und das man ihn in diese Familie aufgenommen hatte. Der leichte respektlose Ton schien Alltag zu sein und es schien als würden alle einen scherz auf ihre Kosten machen.
    "Och komm schon.. das will ich wirklich hören!" bat sie leicht lachend und warf Valerian einen kurzen zwinkernden Blick zu. "Ich werd es auch niemanden verraten!" fügte sie hinzu und legte eine Hand auf ihre Brust und hob die andere in die Luft, wobei sie aber ein breites Grinsen nicht verstecken konnte.


    Schließlich ließ sich Valerian doch erweichen und erzählte die Geschichte. Alle hörten und alle lachten sie am Ende. Calbena schüttelte leicht verblüfft den Kopf. "Also ehrlich, das hätt ich dir nicht zugetraut und die Prügel hattest du verdient!" meinte sie grinsend. "Aber trotz deiner Streiche ist aus dir eine anständiger Mann geworden.. das hast du sicherlich Paulina zu verdanken!" sie zwinkerte der Dame des Hauses zu, welche nur breit grinste.


    "Wir hatten es nicht leicht mit ihm!" sinnierte der Großvater, anscheinend sah sie in valerian auch ein festes Mitglied der Familie und er redete eigentlich nur voller Wärme von ihm.

    Elissa zog sich still etwas zurück und drängte sich nicht weiter auf. Kurz lächelte Calvena ihr dankbar zu, ehe sie sich Macer wieder zu wendete. Sie war froh, dass Elissa so diskret war, dafür würde sie ihr anschließend so einiges erzählen und ihr einen freien Tag zugestehen.


    "Das freut mich! Ich werd Sedulus bald auf den Ausflug nach Ostia ansprechen! Ich bin sicher er wird nichts dagegen haben!" meinte sie munter. Sie war wirklich geschmeichelt, das er sich Zeit nehmen wollte um ihr seine Stadt zu zeigen. Bei ihren früheren Gesprächen hatte sie heraus gefunden, dass er die kleine Küstenstadt sehr liebte und ihm viel bedeutete.


    "Ein wenig hab ich mich schon im Stall umgesehen. Prachtvolle Tiere haben sie ja!" berichtete sie. "Hab ich dir eigentlcih erzählt das Avarus mir ein Pferd geschenkt hat?" erzählte sie. "Ich konnte mein Glück gar nicht fassen!" meinte sie strahelnd.


    "Ich würde gern einmal die Wagen sehen mit denen sie die Wettkämpfe veranstallten!"

    Sie nickte nur nachdenklich und überlegte sich bereits, wie sie diesen Auftrag umsetzen sollte. Mit Sicherheit würde es nicht gerade einfach werden, aber man wäscht schließlich an seinen Aufgaben.


    "Das war es erst mal!" meinte sie und erhob sich.


    "Ich werd mich dann mal anderen Dingen zuwenden!" meinte sie leichthin und ließ ihren Onkel dann allein in seinem Arbeitszimmer zurück. Auf direktem Wege ging sie erst einmal in ihr Zimmer und ließ Elissa zu sich rufen. Schließlich gab es nicht nur einen Brief zu schreiben, sondern auch ein kleines Fest zu veranstallten.

    Der Alte schmunzelte und paffte demonstrativ eine große Rauchwolke über den Tisch. „Pass auf was du sagst, Bürschen! Du bist noch nicht alt genug, dass es dich vor einer Tracht Prügel rettet!“ lachte er und zwinkerte Calvena verschwörerisch zu. „Der war schon als kleiner Junge vorlaut und frech!“ vertraute er ihr an und schob sich ein Stück Krebsfleich in den fast zahnlosen Mund. „Ich könnt dir Geschichten erzählen…. du wärst schockiert!“ meinte er und zwinkerte nun Valerian zu. Es war keine ernsthafte Drohung, das konnte man an seinem spitzbübischen Grinsen erkennen. Calvena kicherte und warf ihrem Begleiter einen fragenden Blick zu.


    „Nun bin ich neugierig!“ meinte sie, ehe er ihr dann auch erzählte auf welche Weise die Familie kennen gelernt hatte. Sie konnte sich gut vorstellen, wie er kleine Streiche ausgeheckt hatte. „Was für ein Blödsinn war das genau?“ richtete sie ihre Frage an die Runde, in der Hoffnung man würde ihr etwas von seinen Jugendsünden verraten.


    Sie stimmte in das allgemeine Gelächter ein, als Paulina betonte, sie hätte völlig bei Valerian versagt. So ganz war Calvena jedoch nicht davon überzeugt, irgendwas musste sie ja richtig gemacht haben, sonst würde er nicht so anständig in der Runde sitzen und seine Scherze machen. Sie fand es toll, dass er sich nicht für zu ernst und wichtig nahm und auch mal über sich selbst lachen konnte.

    Ein Sklave der Gens Germanica kam an der Villa an und gab dem Türsklaven dort einen Brief von Germanica Calvena für Faustus Octavius Macer


    An Faustus Octavius Macer



    Mein Lieber Freund, ich schreibe dir diese wenigen Zeilen um dir mitzuteilen, dass ich schon in zwei Tagen nach Ostia kommen werde um dir den versprochenen Besuch abzustatten. Mein Onkel Sedulus wird mich begleiten. Wir würden gern den Bau des Tempels sehen und es würde mich freuen, wenn du mir Ostia zeigen würdest.


    Vale


    Germanica Calvena

    Nach dem Gespräch mit ihrem Onkel, ging sie erst einmal auf ihr Zimmer und setzte sich in einen der gemütlichen Korbstühle. Unterwegs hatte sie noch einem der Sklaven aufgetragen, Elissa zu ihr zu schicken, denn sie bedurfte dringen deren Rat.
    Immer noch war sie etwas perplex darüber, was ihr Onkel vorgeschlagen hatte, sie solle einen gemütlichen Abend gestallten, mit Musik, vielleicht auch Dichtern und vielen Gästen. Das schlimmste war nicht, dass sie dann auch etwas vorspielen sollte, sondern dass sie mit der gesamten Planung betraut wurde. Noch fühlte sie sich dieser Aufgabe nicht wirklich gewachsen, zumal sie die Gepflogenheiten von Rom nicht so gut kannte. Kurz seufzte sie und strich sich einige Strähnen aus dem Gesicht. Mit der Feier würde sie sich beschäftigen, wenn Elissa da war, zunächst musste sie erst einmal etwas andere vorbereiten. Einen kurzen Ausflug nach Ostia. Sie wollte Macer nicht ohne Vorankündigung mit ihrem Onkel überfallen.


    An Faustus Octavius Macer


    Die erste Zeile viel ihr noch leicht und dann wusste sie erst einmal nicht, wie sie weiterschreiben sollte.


    Mein Lieber Freund, ich schreibe dir diese wenigen Zeilen um dir mitzuteilen, dass ich schon in zwei Tagen nach Ostia kommen werde um dir den versprochenen Besuch abzustatten. Mein Onkel Sedulus wird mich begleiten. Wir würden gern den Bau des Tempels sehen und es würde mich freuen, wenn du mir Ostia zeigen würdest.


    Vale
    Germanica Calvena



    Einen Moment lang betrachtete sie ihren Brief und nickte zufrieden. Es war zwar kein langer Brief, aber dafür umso persönlicher gehalten, zumindest empfand sie dies so. Sorgfältig rollte sie das Pergament zusammen und versiegelte den Brief mit einem schlichten blauen Seidenband, ehe sie einen Sklaven zu sich rief und ihm auftrug, den Brief umgehend nach Ostia zu bringen.

    Etwas Perplex noch, nickte sie. Das war wirklich eine gewaltige Aufgabe der sie sich stellen würde und es würde auch so seine Zeit brauchen, bis sie sich wirklich ernsthafte Gedanken dazu gemacht hatte. Am Besten war es wohl, wenn sie erst einmal Elissa um Rat fragte, diese hatte sicherlich schon das ein oder andere Fest in der Casa erlebt und hatte sicherlich gute Ratschläge für sie.


    „Ich wird mich an dich wenden, sobald ich mir die ersten Gedanken gemacht hab!“ meinte sie.

    Der Alte grinste nur zahnlos und tätschelte Calvena den arm. Er sah in ihr vielmehr eine seiner Enketöchter, als eine Geliebte. „Ach der Kaiser war auch mal jung!“ meinte er nur. „Und manche Gesetze müssten dringend mal überarbeitet werden… es kann ja nicht sein, das Burschen wie du, erst im Greisenalter sich eine Frau nehmen können und eine Familie gründen!“ brummte er vor sich hin und zündete sich eine alte Pfeife an, was ihn einige vorwurfsvolle Blicke einfing. Das Kraut, welches er raucht stank fürchterlich, aber als Ältester dieser Familie durfte er sich einige Freiheiten heraus nehmen, welche die Jugend nicht hatte.
    Calvena hingegen verkniff sich einen Kommentar, schließlich entstammte sie einer unehelichen Verbindung zwischen ihren Eltern. Das Soldaten keineswegs auf ihr Vergnügen verzichten mussten war klar, nur von den Konsequenzen wollten die wenigsten etwas wissen. Aber vermutlich gehörte Valerian nicht zu den Männern die sich vor Verantwortung drückten, sondern wohl eher zu ihren Fehlern standen. Nun ihr Vater hatte niemals die Gelegenheit gehabt sich zu ihr zu bekennen, sie hatten einander nie kennen gelernt. Was er wohl über seine Tochter gedacht hätte? Sie wusste es nicht und er würde ihr auch keine Antworten mehr geben können. Dafür hatte sein Bruder Sedulus sie in der Familie aufgenommen, wie seine eigene Tochter.


    Sacht erwiderte sie den Druck auf seine Hand und schenkte ihm ein warmes Lächeln. Sie fühlte sich nicht bedrängt, eher überwältigt, dass er sie mit an diesen Ort genommen hatte. Hier war die Politik fern und auch Missgunst und Neid.


    Schließlich wurde das Essen serviert und nun setzten sich auch die letzten spielenden Kinder an den Tisch, wuschen sich eher oberflächlich die Hände ehe sie sich auf das Essen stürzten. Calvena lacht leise, denn die Kleinsten ließen sich nicht einmal durch Ermahnung zu einem besseren Benehmen bringen.
    „Woher kennst du Pindarus und seine Familie? Bist du öfters hier?“ fragte sie ihn neugierig und tat es auch allen nach und bediente sich an dem guten Essen.

    Clavena nickte nachdenklich. Wenn die Familie mal zusammen kam, dann meist, nur weil es um wichtige Dinge ging, nicht um einfach mal zusammen zu sein oder sich anderen Dingen zu widmen. Dann jedoch machte Sedulus einen Vorschlag.
    Für den ersten Moment war sie sprachlos und sie wusste nicht was sie von solch einem Vorschlag halten sollte. Zumal sie bisher noch nicht so etwas vorbereitet hatte.


    "Ehm....!" meinte sie erst einmal und musste sich sammeln. "Wer sollte denn alles zu solch einem Abend eingeladen werden?" fragte sie, eher um sich erst einmal an den Gedanken zu gewöhnen, dass sie nun plötzlich eine zentrale Rolle spielen sollte. Elissa würde ihr sicherlich helfen und von Avarus und Sedulus würde sie sicherlich Gästelisten bekommen, wärhend sie sich wohl um ihre eigenen Bekanntschaften und Freundschaften kümmern würde.


    "Ich kann mich ja mal an so einem Abend versuchen!" meinte sie noch etwas skeptisch.... das würde ihr Debüt werden und vermutlich sollte dieser Abend mehr werden, als nur ein Abend der Musik. Wenn sie Pech hatte, würden sich ihre Onkel nach einem geeignetem Heiratskandidaten umsehen. Leichte Panik stieg in ihr auf, noch hatte sie nicht vor zu heiraten und hatte eigentlich gehofft noch eine gewisse Schonfrist zu haben. Von daher lächelte sie erst einmal nur Tapfer und verbarg ihre besorgten Gedanken.