„Eigentlich war ich bisher noch nicht im Theater.. es hat sich einfach nicht ergeben!“ antwortete sie ihm ehrlich. „Dafür waren wir zu viel auf Reisen und auch meist nicht lang genug an einem Ort um uns eine Theaterstück anzusehen!“ fügte sie hinzu. „Aber Komödien klingt gut… das Leben selbst ist ja oft genug ein Drama, da muss man diese ja nicht noch auf einer Bühne betrachten!“ lächelte sie.
Begeistert betrachtete sie das bunte Treiben. Unter langen Sonnensegeln war ein großer Tisch aufgebaut, gedeckt mit schlichtem Geschirr und geschmückt mit einigen Sommerblumen. Kinder rannten lachend umher und kreischten vergnügt. Eine gewisse Sehnsucht erfasste sie, sie vermisste ihre Freunde, die ihre Familien gewesen waren. Seit ihrem Tode fühlte sie sich oftmals etwas einsam und allein, auch wenn ihre verwandten sich die größte Mühe gaben, ihr dieses Gefühl nicht zu vermitteln.
Pauline schien sich von ganzen herzen zu freuen, sie als Gäste zu begrüßen und wenig später hatten sie auch die ganze Familie kennen gelernt. Der Großvater der munteren Familie, nahm sogleich Calvena in beschlag und erzählte ihr Anekdoten aus seiner Jugend und das er einmal ein Mädchen kennen gelernt hatte, das genauso hübsch war wie sie. Kurz warf sie Valerian einen lächelnd Blick zu. Ihre Augen strahlten, dieser Ausflug tat ihr nicht nur gut, sondern vermittelt ihr auch das Gefühl willkommen zu sein. Auffordernd zog der Alte, mit erstaunlicher Kraft und Entschlossenheit, Calvena neben sich und winkte Valerian zu, es ihnen gleich zu tun.
„Weißt du, mein Junge!“ sagte er mit brüchiger Stimme, „an deiner Stelle würde ich das Mädchen nicht mehr gehen lasen. So jemanden wie sie, findest du nirgends!“ meinte er breit grinsend und entblößte dabei ein Gebiss mit einigen fehlenden Zähnen. Calvena wurde bei seinen Worten knallrot und wusste erst einmal nichts darauf zu erwidern.
„Großvater!“ schalt ein Mädchen, etwa in ihrem Alter. „Siehst du nicht, dass du unsere Gäste in Verlegenheit bringst!“ lachte sie und schenkte ihnen Wein ein.
„Das ist die Weisheit des Alters!“ erwiderte er schlicht und alle die dieses kurze Gespräch mit gehört hatten, lachten. Calvena verbarg ihre Verlegenheit und ein breites Grinsen kurz hinter ihrem Becher.