Calvena grinste nur breit. Noch kannte sie Romana nicht gut um ihr einige pikante Geheimnisse anzuvertrauen, aber ine freches und keckes Zwinkern zeigte der neuen Freundin, das mehr in ihr steckte, als man ahnen mochte. "Ich bin mir sicher, dass wir Beide so unsere Sünden begangen haben und auch fehler gemacht haben. Aber ich bereue weder das eine noch das Andere. Meine Taten haben mich zu dem Menschen gemacht, der vor dir steht!" meinte sie etwas geheimnisvoll und kryptisch. Romana wusste sicherlich was sie meinte und wenn aus ihrer Bekanntschaft eine Freundschaft wuchs, dann würden sie sich ihre Geheimnisse anvertrauen.
Nachdenklich nickte sie zustimmend. "Hier in Rom ist jeder Fehler ein Zeichen von Schwäche. Niemand will sich eine Blöße geben. Überall herrscht misstrauen und hinter jeder Ecke wird ein Feind gewittert. Und wir sind mitten drin, mit unseren Sorgen und Nöten und wissen nicht, wem wir uns anvertrauen soll. Es ist schwer Freunde zu finden...." sagte sie und ließ ihren Blick kurz schweifen. Die Menschen hasteten an ihnen vorrüber, einem Ziel folgend, meist mit einem verbitterten Zuck um dem Mund herum. "Ich bin auch niemand, den man als normal bezeichnen könnte... ich bin nicht einmal wirklich angepasst, aber dennoch versuche ich es, weil man es von mir erwartet!" gab sie zu. Es kam ihr wie eine Pflicht vor, sich immer von der besten Seite zu zeigen. Die Gens hatte sie mit so viel Freundlichkeit aufgenommen, dass sie ihnen etwas schuldete und doch war sie nicht wirklich glücklich.
"Ich komme sie sehr wenig zu Gesicht. Meist bin ich mir selbst überlasse oder werde von den Sklaven beobachtet... Tauschen möchte ich nicht mit ihnen, denn es scheint was so, als würden sie von der Last ihrer Verpflichtung und Verantwortung erdrückt!" sie nickte verstehend. Es war nicht leicht für sie.
Calvena sah Romana erst zweifelnd an, dann nickte sie verstehend. Doch war der Weg der Priesterschaft das richtige für sie? Würde sie im Dienste der Götter glücklich werden, oder suchte sie nur nach einem Fluchtweg. "Für dich mag dein eingeshclagener Weg der Richtige sein... doch ich weiß noch nicht, wohin mich mein Weg führt. Ich muss mir erst noch über viele Dinge bewusst werden, ehe ich weiß was ich will..." gab sie freimütig zu.