Beiträge von Germanica Calvena

    Calvena grinste nur breit. Noch kannte sie Romana nicht gut um ihr einige pikante Geheimnisse anzuvertrauen, aber ine freches und keckes Zwinkern zeigte der neuen Freundin, das mehr in ihr steckte, als man ahnen mochte. "Ich bin mir sicher, dass wir Beide so unsere Sünden begangen haben und auch fehler gemacht haben. Aber ich bereue weder das eine noch das Andere. Meine Taten haben mich zu dem Menschen gemacht, der vor dir steht!" meinte sie etwas geheimnisvoll und kryptisch. Romana wusste sicherlich was sie meinte und wenn aus ihrer Bekanntschaft eine Freundschaft wuchs, dann würden sie sich ihre Geheimnisse anvertrauen.


    Nachdenklich nickte sie zustimmend. "Hier in Rom ist jeder Fehler ein Zeichen von Schwäche. Niemand will sich eine Blöße geben. Überall herrscht misstrauen und hinter jeder Ecke wird ein Feind gewittert. Und wir sind mitten drin, mit unseren Sorgen und Nöten und wissen nicht, wem wir uns anvertrauen soll. Es ist schwer Freunde zu finden...." sagte sie und ließ ihren Blick kurz schweifen. Die Menschen hasteten an ihnen vorrüber, einem Ziel folgend, meist mit einem verbitterten Zuck um dem Mund herum. "Ich bin auch niemand, den man als normal bezeichnen könnte... ich bin nicht einmal wirklich angepasst, aber dennoch versuche ich es, weil man es von mir erwartet!" gab sie zu. Es kam ihr wie eine Pflicht vor, sich immer von der besten Seite zu zeigen. Die Gens hatte sie mit so viel Freundlichkeit aufgenommen, dass sie ihnen etwas schuldete und doch war sie nicht wirklich glücklich.


    "Ich komme sie sehr wenig zu Gesicht. Meist bin ich mir selbst überlasse oder werde von den Sklaven beobachtet... Tauschen möchte ich nicht mit ihnen, denn es scheint was so, als würden sie von der Last ihrer Verpflichtung und Verantwortung erdrückt!" sie nickte verstehend. Es war nicht leicht für sie.


    Calvena sah Romana erst zweifelnd an, dann nickte sie verstehend. Doch war der Weg der Priesterschaft das richtige für sie? Würde sie im Dienste der Götter glücklich werden, oder suchte sie nur nach einem Fluchtweg. "Für dich mag dein eingeshclagener Weg der Richtige sein... doch ich weiß noch nicht, wohin mich mein Weg führt. Ich muss mir erst noch über viele Dinge bewusst werden, ehe ich weiß was ich will..." gab sie freimütig zu.

    Calvenas Blick wanderte von ihrem Onkel zurück zu seinem Besucher. Was auch immer Verus von ihr wollte, es lag nicht bei ihr, ihn zum Reden zu bringen. Ihre Züge zeigten noch immer das freundlich höfliche Lächeln. Zumindest würde sie Fassung bewahren und dem gast nicht zeigen, was sie von ihm hielt. Mit seiner Art hätte er beinahe nicht nur sein Leben ruiniert, sondern auch ihres. Er hatte sie bedrängt und hatte sie auch für Dinge verantwortlich machen wollen, dessen Ursprung sie zu einen nicht kannte und welche seine Probleme waren. Ihre Wege hatten sich nur gekreuzt, dass er dann aus ihr seine Erlöserin gemacht hatte, hatte sie nie beabsichtigt. Gern hätte sie ihm die Möglichkeit gegeben, sie näher kennen zu lernen und Freunde zu werden, doch hatte er sich diesen Weg mit seiner Obsession verbaut.


    Leicht zuckte sie mit den Schultern, als sich Sedi anbot, den Raum zu verlassen. Ihr war es egal, ob er nun da war oder nicht, aber wie es aussah, würde sich Verus erneut zum Narren machen. Aus unerfindlichen Gründen, war er eingeschüchtert.
    „Ich denke die Entscheidung liegt bei Decimus Verus… ich hab ihm nichts zu sagen!“ sagte sie höflich aber bestimmt. Alles was sie ihm hatte sagen wollen, hatte sie ihm schon gesagt, nur hatte er ihr nie zugehört.

    Bisher hatten sie Beide nur wenig über einander erfahren und doch verstanden sie einander ohne viele Worte: Es schien so, als würden bestimmte Dinge sie verbinden, eine gewisse Abenteuerlust, eine innere Unruhe die sie nicht benennen konnten und die suche nach aufrichtigen Menschen, die sich nicht hinter würdevollen Titeln verbargen. Ihr fiel das leben in Rom deswegen so schwer, weil sie ein andere Leben kannte, weil sie hatte selbst entscheiden dürfen, was sie tun und lassen wollte.


    „Ich werde mich überraschen lasen. Aber du weißt schon, das meine Ansprüchen um so mehr steigen, je neugieriger du mich machst?“ zwinkerte sie. Auch wenn es nicht so spannend werden sollte, wie er ankündigte, würde sie sich dennoch auf diese Ausflüge freuen.


    „Nein, meine Verwandten sollten nichts davon erfahren… ich glaube sie würden es dann zu verhindern wissen…“ meinte sie. Zumal diese nichts mal über ihre derzeitigen Ausflüge wussten. Manchmal war es doch von Vorteil, wenn man das tat was sie von einem verlangten und somit wenig Aufmerksamkeit auf sich zog. So konnte sie sich einige Freiheiten heraus nehmen, die andere nicht hatten.


    „Wir sollten uns auf dem Forum treffen! Dort sind viele Menschen und wir beide können wenn nötig ganz unbekümmert in der Menge untertauchen!“ Mit diesen Gedanken verriet sie schon eine Menge über sich. Denn schließlich wusste sie, wie man sich möglichst unsichtbar machte.

    Macer schien im ersten Moment noch recht befangen, während Calvena hingegen sich ohne irgendwelche bedenken ins Gras gelegt hatte. Ob sie nun Flecken abbekommen würde oder nicht, war ihr für den Augenblick egal, die Sklaven würden sich ihrer Kleider annehmen. Für den Moment genoss sie einfach nur die Unbeschwertheit der Jugend. Sie war froh den beengenden Straßen Roms entkommen zu sein und für einige Herzschläge vergessen können, dass sie nun in einem engen Netz aus Intrigen, Verrat und Macht lebte. Das letzte Mal, als sie so in den Himmel geblickt hatte, war noch ihre Herzensschwester an ihrer Seite gewesen. Gemeinsam hatten sie kindliche Träume gehabt. Doch diese Zeiten waren vorbei, Nemne war Tod und sie selbst nun das Mitglied einer angesehenen Gens. Während sie ihren Gedanken nachhing, machte Macer eine Anmerkung die nur halb zu ihr durchdrang. Etwas verwirrt blinzelte und machte sich bewusst, dass sie nicht allein hier vor den Toren Roms war.


    „Ähm….“ sagte sie, weil sie nicht wusste was sie sagen sollte. Wirklich mitbekommen hatte sie nicht was ihr Begleiter gesagt hatte. Sie kam sich albern vor. „Entschuldige… ich war in Gedanken!“ sagte sie verlegen und setzte sich nun wieder auf. Es wäre nur unhöflich gewesen, wenn sie sich bei ihren Unterhaltungen nicht auf gleicher Augenhöhe bewegten. „Was hast du gesagt?“ fragte sie nach.

    Nachdenklich strich sie mit den Finger über den Rand der Tabula. Im Grunde hatte sie Elisa bereits das heikelste erzählt, also konnte sie ihr auch mehr aus ihrem Leben verraten. "Nun... eine Mutter war Gauklerin, ich bin also unter Schaustellern aufgewaschen, bin viel herum gereist und habe viele Länder gesehen... ich war auch einmal in Gallien, es ist dort wunderschön!" meinte sie leicht verträumt, denn sie vermisste jenes wildes Leben. Wo kein Tag dem nächsten glich.


    "Ich bin mit fast ohne Reegeln aufgewachsen und hatte alle Freiheit die ich brauchte..." fügte sie hinzu.

    Sim-Off:

    Natürlich immer wieder gern :D


    Fast neidete Calvena es Romana an, dass diese eine wirklcihe Heimat hatte, während sie die meiste Zeit ihres Lebens ein Vagabund gewesen war. Von Satdt zu Stadt, von Ort zu Ort, ohne festes Ziel, der Spur des Geldes folgend... und doch hätte sie sich keine schönere Kindheit vorstellen können. Denn die bedrückende Last von Verpflichtungen war ihr Fremd gewesen. Sie war Frei gewesen. Zu Schmerzhaft war der Fall aus diesen glücklichen unbeschwerten Tagen gewesen, zu schnell zu plötzlich hatte sich alles geändert und nun wurde ihr durch andere bestimmt und sie musste sich fügen. "Ein Mädchen vom Land... das klingt unschuldig!" meinte sie und lachte dann, denn wirklich unschuldig war sie nicht, dazu hatte sie zu viel auf dem Kerbholz. Kleinere Diebstähle hatten zu ihrem alten Leben gehört. Meist zwar nur aus Not, aber denoch würde sie diese Taten nicht auf ihr Banner sticken lassen und vor sich hertragen. "Rom ist mir Fremd... die Menschen hier sind so anders, so verschlossen, nie weiß man was sie von einem Denken oder ob sie Gutes im Sinn haben oder ob sie nur so tun und die hitnerrücks einen Dolch zwischen die Rippen jagen!" Es war eien dramatische Zusammenfassung der Dinge die sich ereignet hatten, während sie in Rom war. deswegen ging sie schon jetzt einigen Leuten aus dem Weg.


    Calvena konnt enur zu gut verstehen wovon Romana sprach. es war genau diese Macht die sie so einschüchterte und sie ihr einfaches und bescheidenes leben zurück wünschen ließ. Denn es war die Macht die andere Menschen über Leben hatten, sie fällten die Entscheidungen, sie sagten was sie zu tun und zu lassen hatte. "Avarus und Sedulus sind meien Verwandten.... und ich weiß was du meinst. Wir sind im Grunde nur Lehm den sie nach ihrem Willen Formen und einsetzen. Sie schreiben unseren weg vor..." erwiederte sie nachdenklich.


    Verdutzt blieb sie stehen und sah Romana verwundert an. "Was meinst du dmait, es gibt eine Möglichkeit dem zu entkommen?" fragte sie neugierig.

    Calvenas Augen funkelten, denn wenn sie es nicht wirklich zugeben würde, sie war gelangweilt vom Leben einer jungen Dame. Immer musste sie darauf achten, nichts falsch zu machen oder falsches zu sagen. Gutes Benehmen war oberste Pflicht und doch sehnte sie sich nach den Zeiten wo jeder neue Tag ungewiss war, wo sie sich hatte neuen Herausforderung stellen müssen.


    "Na gut.. dann lass ich mich überraschen!" meinte sie, auch wenn es ihr schwer fiel ihre Neugierde zu bezähmen. "Du brauchst dir auch nicht allzu große Gedanken machen... ich bin weder aus Zucker, oder zimplerlich!" zwinkerte sie. Noch erzählte sie ihm lieber nicht, dass sie im Grunde auf der Straße aufgewachsen war. Zwar behütet im Kreis von Gauklern, aber dort war das Leben auch nicht wirklich einfach gewesen und hin und wieder auch gefährlich gewesen.

    Hinaus, hinaus….. nur hinaus aus der Stadt. Weg von den vielen Menschen, den engen Straßen und riesigen Gebäuden. Fort von Lärm, Gestank und Gezänk. Von einer inneren Unruhe angetrieben, suchten sie sich einen Weg durch die Straßen, vorbei an krakeelenden Händlern und beflissenen Sklaven, aufmerksamen Soldaten und vornehmen Bürgern. Ihr Ziel waren die Tore und das was dahinter lag, Licht und Luft und Felder und sogar eine gewisse Freiheit und Sorglosigkeit. Für einige Augenblicke würde nicht die Pflicht an erster Stelle stehen, sondern einfach nur ihre gute Laune.
    Lächelnd ließen sie die dicken Mauern Roms hinter sich und suchten sich einen Weg mitten hindurch der blühenden Felder. Vor ihnen breitete sich das herrliche Panorama Italiens aus und zurück ließen sie die Welt der Intrigen. Flucht für einige Augenblicke, ehe die Verpflichtung wieder kommen würde.


    Schließlich ließ sich Calvena mitten zwischen wildem Mohn nieder und bedeutete ihrem Begleiter ihrem Beispiel zu folgen. Hier zwischen Blumen und Wiese schien es fast so, als würde Rom nicht existieren.


    "Wunderschön!" meinte sie nur und ließ sich mit ausgebreiteten Armen nach hinten fallen um den Wolken zuzusehen.

    Calvena wusste wie sich Romana fühlte. Auch für sie war Rom verwirrend, beängstigend und viel zu groß. Die Menschen meist unfreundlich, in eilig und sogar schlecht gelaunt. Sie kam sich verloren vor zwischen all diesen Intrigen, der Niedertracht und beeindruckenden Bauwerken. „In Clusium war ich bisher nicht gewesen!“ nur zu gern hätte sie diese Stadt gesehen, denn in Romanas Augen lag ein Glanz voller Freude und Sehnsucht. „Ich bin gerade erst her gekommen. Vorher habe ich bei der Familie meiner Mutter gelebt, wir sind viel herum gereist und ich habe immer die kleinen beschaulichen Orte geliebt…. Rom ist einfach nur beängstigend…“ gab sie zu und verschwieg dennoch ihre Vergangenheit. Es würde dem Ansehen der Gens nur schaden, wenn es in die Öffentlichkeit vordringen würde, dass sie einmal Gauklerin gewesen war. Vor allem würde es ihr Schaden… Elissa hatte sie deswegen schon gewarnt. Kurz warf sie ihrer Sklavin einen nachdenklichen Blick zu. In ihr hatte sie eine vertraute Person gefunden, die sie nicht so schnell würde verraten würde. Sie waren in gewissen Weise Freundinnen geworden, trotz ihrer Unterschiede, vielleicht auch gerade deswegen.


    Romana sprach Calvena aus der Seele. „Es ist schön, jemanden zu kennen, der auch ein wenig anders denkt… und doch können wir unseren Pflichten nicht entkommen. Wir müssen uns ihnen stellen und unser Schicksal klaglos ertragen.“ Sie klang etwas traurig, aber wirklich ändern konnte sie nichts an ihrer Situation. Aber dennoch verbarg sie eine gewisse Rebellion in ihrem Herzen. Alles würde sie sich nicht gefallen lassen, das war nicht wirklich ihre Art.
    „Ich weiß wie du dich fühlst… du wünscht dir, dass du selbst entscheiden kannst, was du mit deinem Leben machen willst. Du willst nicht die Rolle annehmen, die man für dich vorgesehen hat und doch, hast du keine andere Wahl…“


    Mit einem freundlichen Lächeln schlug sie schließlich den Weg zum Markt ein. Sie mussten wahrlich einen merkwürdigen Anblick bieten und doch waren sich die Beiden jungen Frauen sehr ähnlich.

    Mit Mühe konnte sie ein mädchenhaftes Kichern unterdrücken, während er laut deklamierte, das sie ihn nur ablenken würde, wenn sie ihm zu sehen würde. Aber seine zur Schau gestellte Ernsthaftigkeit, konnte er nicht lange aufrecht erhalten, denn kaum hatte er seinen satz beendet, prustete er auch schon drauf los.
    Das sie aber dnenoch vermutlich niemals dabei zusehen dürfe, wie er mit seinen Kameraden übte, war ihr klar, deswegen nickte sie nur. "Ich verstehe!" fügte sie noch hinzu.


    Aufmerksam hörte sie ihm zu und blcikte ihn dann verwundert an. Die ausfflüge mit ihm schienen ein regelrechtes Abentteuer zu werden, aber deswegen war es fast schon um so verlockender. Ihre Neugieride war nun endgültig geweckt und der Entschluss Roms andere seiten kennen zu lernen wurde nur gestärkt. Entschlossen nickte sie. "Also ich werde dir vertrauen und das tun was du sagst und das mit meiner Kleidung wird nicht das Problem sein, du wirst mich nicht wieder erkennen!" versprach sie ihm. Zum Glück wusste sie wie man unsichtbar wurde, wie man sich anpasste. Vieles hatte sie gelernt in ihrem leben udn einiges würde sie wohl nun auch brauchen.


    "Willst du mir verraten was du vorhast?" fragte sie, um zumindest einen kleinen Blick auf die kommenden Dinge zu bekommen.

    Nachdenklich betrachtete sie ihre eigenen noch recht krakeligen Versuche zu schreiben auf der Tafel in ihren Händen. Langsam aber bedächtig machte sie doch kleine Fortschritte und selbst Elissa konnte mittlerweile ihre Buchstaben erkennen. Aber ob ihr Onkel mit dem Ergebnis zufrieden sein würde, würde sich noch zeigen.


    Schließlich wurde sie aufgefordert einzutreten und wie immer schob sie erst mal den Kopf nur ins Büro, mit einem strahlenden Lächeln. „Salve Sedulus....“ sie stutzte, als sie sah das der Senator einen Gast hatte, einen Gast den sie nur zu gut kannte. Ihre Miene blieb freundlich, doch eine gewisse kühle stahl sich in ihre Augen. „Salve, Decimus Verus!“ grüßte sie ebenfalls, was in ihr vorging, verbarg sie hinter einem Lächeln. Doch die letzte Begegnung mit Verus hatte ihr mehr zugesetzt, als dieser wohl ahnen konnte. normalerweise verstellte sie sich nicht, aber in Anbetracht der Situation, war es wohl besser, wenn sie sich Höflich und Unnahbar verhielt. Die Rolle der Tochter aus gutem Hause war ihr doch schon etwas in Fleisch und Blut übergangen.


    "Ich wollte nicht stören...."meinte sie und fragte sich, was Verus hier wollte. Ihn hatte sie nicht erwartet.

    Calvena hatte eigentlich mehr Zeit als ihr Lieb war. Meist wusste sie nicht so recht, was sie mit isch anfangen sollte, deswegen war sie ja so froh gewesen, dass Macer sie zu Essen eingeladen hatte. So hatte sie nicht nur einen schönen Nachmittag, sondern auch noch nette Gesellschaft. Macers Vorschlag brachte ein regelrechtes Strahlen auf ihre Züge.Begeistert klatschte sie kurz in die Hände.


    "Das ist ein wudnervoller Vorschlag!" stimmte sie ihm zu. Es würde ihr gut tun, aus der Stadt heraus zu kommen. Den Wind weder zu spüren und die Sonne, ohne all diese Menschen und den Gestank und die Enge. Einfach nur Weite, Horizont und Felder.


    Munter hakte sie sich bei ihm ein. "Wohlan! Hinaus in die wiete Welt!" lachte sie.

    Sim-Off:

    Ich mach mal spontan mit, schließlich wird Calvena ja wegen dem Unterricht noch erwartet 8)


    Leise summend strommerte sie durch die Gänge und ging zielstrebig auf das Arbeitszimmer ihres Onkels zu. In den Armen trug sie die Tafeln mit ihren Übungen, schließlich sollte sie so schnell es ging, lesen und schreiben können. Nichts ahnend, dass Sedi bereits einen Gast hatte, klopfte sie an und wartete darauf, dass man sie einlassen würde.


    *klopf *klopf*


    Kurz betrachtete sie noch ihre recht ungeschickten Versuche Buchstaben nach zu ahmen. So langsam machte sie Fortschritte, aber auch nur wiel sie verbissen übte und ihr Elissa dabei half und sie auch etwas ermunterte.

    Verständnisvoll nickte Calvena, sie wusste nur zu gut, wie sich Romana fühlen musste. Rom war auch für diese junge Frau Fremd, groß und Verwirrend. Zumal sie beide Töchter einflussreichern Genten waren und somit die Ansprüche an sie wesentlich höher waren, Ungehorsam wurde bestraft, Rebellion nicht akzeptiert, es zählte nur das Wohl, die Macht und der Einfluss der Gens, die Wünsche von jungen Frauen hatten keinen Belang. „Ich weiß wie du dich fühlst. Alles ist Fremd und das Leben hat sich so schnell für uns verändert, dass wir nicht wissen wie wir uns anpassen sollen!“ sagte sie leise. Sehr schnell war aus einer völlig Fremden eine verwandte Seele geworden.


    Dass sie Romana kurz zum Lachen gebracht hatte, freute sie. Das Eis war gebrochen und nun konnten sie sich ganz ungezwungen unterhalten. Es spielte zumindest für den Moment keine Rolle, wer welchen Stand hatte, es zählte nur, dass sie einander verstanden und helfen konnten. „Das Leben ist leider nie wirklich einfach… und an uns sind die Ansprüche weit größer, als an andere, denn wir werden als Beispiele und Vorbilder genommen und müssen uns dem gewählten Schicksal beugen…. Hier in Rom ist macht und Einfluss alles, unsere Wünsche hingen nichts wert!“ Eine Tatsache mit bitterem Beigeschmack… nur zu gerne würde sie die Freiheit haben, selbst zu entscheiden oder sich einfach nur zu verlieben und nicht mit der Furcht Leben zu müssen, einen völlig Unbekannten heiraten zu müssen.


    „Es freut mich wirklich, dass ich dir helfen konnte!“ freundlich lächelte sie. Anscheinend hatte sie eine neue Freundin gefunden. „Mal sehen, die Leute müssen auch gewillt sein, meinen Ratschlag anzunehmen, ansonsten kann ich niemanden helfen!“ meinte sie schon recht weise für ihr junges Alter.


    Leise lachte sie, sie konnte sich sehr gut vorstellen, wie sie Beide viele unnütze Dinge kauften, nur weil es Spaß machte und wie sich ein armer Sklave abmühte die Einkäufe unbeschadet nach Hause zu bringen.
    „Natürlich zum Markt! Dort wo wir nach Herzenslust, das Geld unserer Verwandten auf den Kopf hauen können!“ kicherte sie.

    Sie hatte ihn nicht mit ihrem Sprunghaften Stimmungswechsel erschrecken wollen, aber es war ihr wichtig gewesen, sich zu bedanken und ihm zu zeigen, dass er nicht nur ihr geholfen hatte, sondern auch eine Gute Tat vollbracht hatte. Selbstverständlich nahm sie die Dinge nicht, denn noch war Rom zu neu und zu Aufregend für sie. Freundlcih lächelte sie, als er etwas verlegen ihre Worte abwinkte, aber man sah es ihm an, das ihm ihre Worte gut taten.


    "Dann muss ich dir wohl mal beim Training zusehen, wenn du dort schlimmer zugerichtet wirst, als auf den Straßen Roms!" scherzte sie wieder. Schnell fand sie zu dem vertrauten und spaßigem Ton zurück, welcher sich bei ihnen eingestellt hatte. Mit seiner offenen Art war er ihr mehr als nur symphatisch, zumal er eine Ausstrahlung hatte, die anziehend auf sie wirkte.


    Leicht nickte sie, auch wenn er es nicht aussprach, verstand sie, worauf er hinaus wollte. Ihr Leben war nun vorherbestimmt und sie sollte sich nicht allzu vielen Illusionen von Freiheit und Selbstbestimmung hingeben, es würde sie nur unglücklich machen, wenn sich ihre Träume in Luft auflösten und die Realität einzug hielt. Aber dennoch klammerte sie sich leicht verzweifelt an alte Gepflogenheiten. "Ich weiß was du meinst... aber ich kann auch nicht wirklich aus meiner Haut. Innerhalb kurzer Zeit hat sich mein ganzes Leben verändert und nun muss ich mich anpassen. Dies fällt mir schwer, aber ich gebe mir dennoch Mühe!" meinte sie leicht melancholisch.

    Sie konnte nicht anders, denn Valerian warf sich dermaßen in Posen, dass es einfach nur noch albern aussah und er nicht mehr wie ein starker Beschützer aussah, sondern eher wie ein Gaukler oder Hampelmann. „Wenn ich solch einen starken Mann an meiner Seite habe, dann kann mir ja nichts mehr passieren!“ witzelte sie und versuchte ein ziemlich Mädchenhaftes Kichern dabei zu unterdrücken, was ihr gar nicht gelang. Es war schon erstaunlich, wie schnell aus einer drückenden und bedrohlichen Atmosphäre, ein entspanntes Gespräch mit viel Humor wurde.
    Dann wurde sie aber erst einmal kurz wieder ernst. „Ich hab mich noch gar nicht bei dir bedankt!“ sagte sie. „Danke, es war sehr nett von dir, dass du mir aus dieser misslichen Lage geholfen hast!“ fügte sie hinzu. Sicher es war seine Aufgabe den Bürgern zu helfen, aber dennoch konnte man sich dafür bedanken, zumal jede Freundlichkeit meist erwidert wurde.



    „Nein, von der Subura hab ich nun genug gesehen… eigentlich mehr als ich jemals wollte!“ zerstreute sie diesen Gedanken, wobei ihr ein kalter Schauer den Rücken herunter lief. „Ich weiß nicht… ich will eigentlich jene Orte von Rom sehen, die nicht jeder kennt... weißt du was ich meine?“ fragte sie nach. Sie konnte nicht wirklich beschreiben, was sie von Rom sehen wollte, sie wollte vor allem dem goldenen Käfig entkommen.

    Leicht schüttelte Calvena den Kopf. Sie konnte verstehen, dass sich ihr Gegenüber nicht immer sicher war darüber, was andere über sie dachten. Vor allem hier in Rom war es schwer zu erkennen, wer es ehrlich meinte und wer einen nur ausnutzen wollte. Und als junge Frau hatte man eh noch mit Unsicherheiten zu kämpfen und wenn dann ein dummer Spruch kam, dann bröckelte die mühsam errichtete Fassade. „Mach dir keine Sorgen…. Ich kann dich gut verstehen…. Nur weil man anders ist, wird man auch gleich verurteilt… die meisten Menschen wollen gar nicht verbessert werden, sondern wollen nur ihr falsches Bild behalten um anderen zu schaden… Rom wird nun mal von Intrigen, Klatsch und Tratscht beherrscht und wir können nur versuchen uns durch dieses gefährliche Gewässer zu manövrieren…“ meinte sie ernst. Auch um die Andere zu beruhigen und ihr Sicherheit zu geben, dass sie nicht so war, sondern eben auch etwas anders. Sicher ihr Erscheinungsbild passte in das Klischee der jungen Frau aus gutem Hause, hübsch, aber nicht zu hübsch, schlank und auch ein wenig Selbstbewusst, doch ob sie es wirklich war, das wollte niemand wissen, schließlich würde sie zum Wohle der Gens später nur verheiratet werden. Ein Spielball war sie, wenn man es genau nahm.


    „Mach dir nicht zuviel daraus, was Fremde von dir halten….“ sagte sie Gut gemeint. „Viel wichtiger ist, was du selbst über dich denkst!“ lächelte sie freundlich. Und doch wusste sie, wie sehr dumme und unüberlegte Sprüche einen verletzten konnten.


    „Keine Sorge, ich werde niemandem etwas erzählen…. Ich bin Germanica Calvena!“ versicherte sie und stellte sich dann auch vor. „Hättest du Lust mich zu begleiten? Ich will mir neue Kleider kaufen und es wäre schön, wenn ich noch eine weitere Meinung habe!“ schlug sie vor. „Das ist übrigens Elissa, meine Leibsklavin. Wie du siehst, bist nicht nur du, etwas größer, als das allgemein Bild!“ versuchte sie Romana aufzumuntern.

    Das Elissa sich ihr nicht anvertrauen wollte, konnte Calvena nur zu gut verstehen, zwischen ihnen stand nicht nur der Standesunterschied, sondern wohl auch andere unausgesprochene Dinge. Denn Calvena konnte jederzeit, jedes Wort und jedes Geheimnis, welches die Sklavin ihr anvertraute gegen diese verwenden ohne eine Strafe dabei zu riskieren, während Elissa alles verlieren konnte, wenn sie sich zu weit vorwagte. Sie wünschte sich nicht in der Haut der Sklavin zu stecken, zerrissen zwischen Kummer, Pflichtbewusstsein und wohl auch hilfloser Verzweiflung. Es würde wohl seine Zeit dauern, ehe Elissa wusste, dass sie ihr vertrauen konnte und dass sie sie nicht würde ausnutzen.


    Verlegen lächelte sie, als die Sklavin anmerkte, dass sie die Tafel schon wieder beiseite gelegt hatte. Das schlechte Gewissen plagte sie kurz und deswegen nahm sie schließlich doch Tabula und Griffel auf um die ersten Buchstaben nachzuzeichnen. Ungeschickt und unsicher versuchte sie diese Aufgabe zu meistern und doch ging es ihr nicht so recht von der Hand.
    „Ich heiße Calvena und bin 18!“ beantwortete sie schließlich noch nebenbei die Frage der Sklavin. „Möchtest du sonst noch etwas wissen?“ hackte sie nach, damit sie Beide gleich wussten, wo sie standen.