Anscheinend hatte Calvena die andere junge Frau überrascht, denn diese wirkte nicht besonders begeistert, dass sie sich nach ihrem Wohlbefinden erkundigte. Leise seufzte sie, sie hatte es immer noch nicht gelernt, wie sie auf die Menschen zugehen sollte. Rom war so Anders, als alles was sie gewohnt war und ständig schien sie etwas falsch zu machen. Dabei hatte sie nur freundlich sein wollen und niemanden zu nahe treten wollen.
„Schon gut, ist Ordnung!“ wehrte sie schließlich Romanas Versicherung ab, dass es ihr gut ginge. Zwar konnte Calvena sehen, dass dem nicht so war, aber sie würde die andere Frau nicht bedrängen sich zu Offenbaren. Sie selbst sprach ja selbst nicht über ihre Gedanken und Ängste, also sollte sich niemand verpflichtet fühlen sich ihr zu öffnen. Schließlich hatte jeder sein Päckchen zu tragen und jeder hatte das recht sich auch mal schlecht zu fühlen.
Zwar hatte Calvena bemerkt das ihr Gegenüber größer war, als die durchschnittliche Frau, aber für sie war das kein Makel oder ein Grund ein voreiliges Urteil zu fällen. Sie selbst hatte genug mit einigen Vorurteilen zu kämpfen und von daher auch nicht gerade den leichtesten Stand, aber sie wollte nicht danach beurteilt werden, sondern nach dem, was sie tat und wie sie war. Und so behandelte sie eben auch ihre Mitmenschen. Ohne Vorurteile.
„Es freut mich dass es dir gut geht!“ meinte sie. „Ich wünsche dir noch einen schönen Tag… und entschuldige ich wollte dir nicht zu nahe treten!“ versicherte sie. Ehe sie sich wieder abwenden wollte um den weg weiter zum Mercatus zu gehen. Schließlich warteten klingende Münzen darauf ausgegeben zu werden.