Beiträge von Germanica Calvena

    Sie freute sich schon jetzt darauf, aus Rom heraus zu kommen, denn die Stadt war ihr einfach zu anstrengend, zu laut, zu überfüllt und meist auch noch zu eng. Wirklich Licht und Luft hatte man nicht und man war nie wirklcih allein. Hin udn wieder erwischte sie sich dabei wie sie in Tagträume von ihrem alten Leben versank, damals hatte sie noch alle Freiheiten gehabt, die sie sich wünschen konnte und sie hatte vorallem jemanden gehabt, der sie auch ohne Worte verstand. Dies vermisste sie am meisten, auch wenn sie bereits Freunschaften geschlossen hatte. Es war eben nicht dasselbe, sondern etwas anderes....


    "Ich denk mal Sedulus wird sich zu einem Ausflug überreden lassen!" meinte sie recht zuversichtlich, bisher hatte ihr Onkel ihr keinen Wunsch abgeschlagen, vermutlich weil sie sich erst noch einleben sollte und er ihr alles etwas einfacher machen wollte.


    "Hast du viel zu tun, seit dem der Tempelbau begonnen hat?" fragte sie ihn, während sie sich dem Essen widmete.

    Endlich kam sie frei, denn nachdem Verus vom Rand der Brücke herunter kam, gab es nichts mehr zusehen. Das Spektakel war vorbei, noch ehe es begonnen hatte und so konnte Calvena nun die Fluch ergreifen. Sie eilte durch die Straßen, hollte beim Mietstall ihren Rappen ab und dann begab sie sich nach Hause.


    Sie konnte immer noch nicht glauben, was Verus ihr antun wollte, wie sehr er sie für seine Taten verantwortlich machen wollte und dabei kannte sie ihn nicht einmal und er nicht sie. Er hatte sich nicht einmal die Mühe gemacht sie kennen zu lernen. Er war geblendet von seinem Selbstmitleid und seiner scheinbaren Hoffnungslosigkeit und dabei sah er nicht einmal, wieviel er noch hatte, er hatte eine Familie, Menschen denen er wichtig war, während sie sich alles neu erarbeiten musste. Es war so schwer für sie .....


    Sie war erleichtert, als sie die Casa erreichte und sich in ihrem Zimmer einschließen konnte.

    Leise seufzte sie, wirkliche Begeisterung für das lernen von Buchstaben, konnte sie nicht entwickeln, zumal sie ja bisher nur lernte wie diese Aussahen und wie sie ausgesprochen wurden.


    Mit viel Mühe malte sie die nächsten Buchstaben nach und zwischen Kringeln und Strichen konnte man doch so etwas wie eine Ähnlichkeit zwischen der Vorlage und der Kopie erkennen... aber es würde doch wirklich dauern, ehe sie eine lesbare Handschrift entwickeln würde.


    "Geh.... Ha... Ihhhh ...... eLLLL ..... eMMMMMM .... eNNNNN ....." sprach sie ihrem Onkel nach. Zwar noch recht unsicher, aber zumindest einprägsam...


    Wieder zeigte sie ihrem Onkel ihr mühevolle Arbeit. Hochkonzentriert hatte sie sich die Buchstaben vorgenommen, aber ein wirklich tolles Ergebniss war es nicht.


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    Sim-Off:

    habs edit ^^ hab nachsicht, bin voll erkältet.....

    Sim-Off:

    Ich hätte auch noch meinen Spaß dabei gehabt, dich stundenlang mit einer untalentierten Schülerin zu quälen 8):P


    Fürs erste war sie froh, dass sie ihre erste Aufgabe besanden hatte, zwar mehr schlecht als recht, aber immerhin gab es einen ersten Erfolg, aber wirklich Freude konnte dennoch nicht aufkommen, trotz Lob. Aber nun gut, Augen zu und durch, sagte sie sich nur. Nur das Ergebnis am Ende würde zählen und das war nun einmal, dass sie lesen und schreiben konnte.


    "Ich werde üben!" versprach sie erst einmal. Aber ob sie wirklich ne schöne annehmbare Handschrift bekommen würde, bezweifelte sie etwas.

    Es war ihm anzusehen, dass das Thema welches er gewählt hatte, ihn verdammt stolz machte und vorallem seine Karriere förderte. Sicher sie kannte niemanden, der einen Tempelbau in Auftrag gegeben hatte und auch diesen überwachte, aber wenn sie ehrlich war, dann gebührte doch den Arbeitern und den Architekten eines solchen Bauwerken die Ehre und nicht unbedingt dem Duumvir, der dies beauftragt hatte. Sie verkniff sich aber diesen Kommentar, wollte sie doch ihm seine Ambitionen nicht hinterfragen.


    "Es freut mich, dass du deine Ziele im Leben definiert hast und dich nicht aufhalten lässt!" meinte sie lächelnd und nippte am Wein.


    "Gern würde ich mir einmal deinen wirkungsbereich ansehen!" Würdest du mir Ostia zeigen?" fragte sie ihn und bereitete somit einen Weg für ein erneutes Treffen, nach diesem Essen.

    Leise seufzte sie, das würde wohl länger dauern, denn sie hatte das Gefühl, nicht wirklich Fortschritte zu machen, doch auch zu ihrer eigenen Überraschung gewann sie langsam ein gefühl dafür, wie sie den Griffel halten musste und wie sie die Buchstaben zeichnen musste, damit man sie auch als solche erkannte. Mit der zeit wurde ihre Hand sicherer und man konnte zunächst schon die Buschtsaben erkennen, ehe sie dann flüssig und klar zu lesen war.... sich sie würde noch weiter üben müssen, aber es war nicht mehr ein Chaos aus Strichen und Kreisen, wie zuvor. Aber wirklich Freude konnte sie nicht entwickeln, es war eher eine Pflicht, der sie nachging.


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    Wieder zeigte sie ihm ihre Tabula.... ob er nun zufriedener war mit ihren Buchstaben......


    Sim-Off:

    ich beschleunige es mal, ehe ich dich wirklich in die Verzweiflung treibe 8)

    Starr beobachtete sie das Geschehen, war jedoch zu weit weg um zu hören, worüber diese Männer redeten und wie sie versuchten Verus von seiner unüberlegten Handlung abzuhalten. Ein Eisiger Schauer lief ihr über den Rücken, als Verus sich umsah, sein Blick streifte sie und doch sah er sie nicht. Erleichtert atmete sie ein wenig auf, denn das was sie in seinen Augen gesehen hatte, war ein Abgrund, den sie fürchtete. Es waren jene Gefühle, die sie auch seit dem Überfall verfolgte, Hoffnungslosigkeit und Einsamkeit und doch war sie anders, sie gab sich nicht dem Selbstmitleid hin, welcher Verus sosehr zerfrass und dessen Seele in den Schatten zog. Sie hatte für sich selbst beschlossen, neu zu beginnen, Schritt für Schritt, auch wenn es schwer war und die leute die sie umgaben Fremde waren. Sie gab sich alle Mühe sich zurecht zu finden in dieser neuen ungewohnten Welt für sie. Sie hatte schon Freunde gefunden, Menschen mit denen sie reden konnte, denen sie sich anvertraute.


    Wie ein eisiger Klumpen lag die Angst in ihrem Magen, vermischt mit Schuldgefühlen, die ihr Verus eingeredet hatte und als sein Blick sich wieder den Fluten des Tibers widmete, setzte ihr Herz einen Schlag lang aus... schlug aber dann umso heftiger, als Verus seinen Entschkuss faste und auch sein gewicht leicht verlagterte. Es war seine Körpersprache an der sie erkennen kontne, das er nicht springen würde. Erleichterung durchströmte sie und doch fürchtete sie sich..... Sie würde wohl mit Sedulus über all dies reden müssen, er musste erfahrne, was vorgefallen war, denn sie brauchte eine Bestätigung, dass sie nicht die Schuld daran trug, was in Verus vorging.
    Mit Tränen in den Augen versuchte sie sich aus der Menge zu drängen, doch keiner wollte sie durchlassen, alle wollten sie wissen, wie es weiterging und so war sie hilflos gefanfen in einem Alptraum, der nicht der Ihre war.

    Anscheinend hatten sie Beide nicht geahnt, wie schwierig es werden würde, ihr das Alphabet beizubringen. Das "D" sah aus wie ein misslungener Kringel und nur mit viel Fantasie konnte man den Buchstaben vielleicht erkennen.... "E" und "F" gingen ihr recht einfach von der Hand, bestanden diese Zeichen ja nur aus Strichen, man konnte sie als solche erkennen, aber einen Schönschreibwettbewerb würde sie damit nicht gewinnen. Während sie sich die größte Mühe gab die Buchstaben enstehen zu lassen, sagte sie dabei wie aufgefordert:


    "Ahhhhh.... Beehhhh ... Cehh .... Dehh.... Eeee ... Effff....." es klang unsicher und unbeholfen und so sahen die Buchstaben auch aus:


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    Wirklich glücklich war sie mit dem Ergebniss nicht, sie hatte es sich wirklich einfacher vorgestellt und ihre Kritzelein kamen dem einem Kleinkind gleich. Es war schon ein wenig frustrierend für die junge Frau und nahmen ihr jeglichen Spaß an den Übungen.

    So einfach wie es ihr Onkel beschreib und ihr zeigte, war es bei weitem nicht und wirklcih Spaß machte es nicht irgendwelche Buchstaben nach zumahlen. Wer hatte eiegtnlcih die Schrift erfunden? Irgendein Quälgeist... dies und andere Dinge gingen ihr durch den Kopf, als sie etwas verkrampft und sehr krampfhaft versuchte in einer Linie zu bleiben... aber nicht immer gelang es ihr, zumal die Buchstaben mal ne andere Form hatten, mal ne andere Größe oder gar nicht zu erkennen war.... Sedulus hatte sich da wohl etwas vorgenommen, bei dem er viel Geduld haben müsste ;) :P


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    Nachdem sie sich druch die ersten zwei Zeilen gequält hatte, wirklich zufrieden mit dem Ergebnis war sie nicht, zeigte sie die Tafel erst einmal ihrem Onkel, damit dieser darüber befinden konnte. Ob er es bereute, sich dieser Aufgabe gewidmet zu haben? Oder aber viel es ihr nur deswegen so schwer, weil sie shcon fast zu alt war für diese grundlegende Bildung.....

    Wirklich zu Hause fühlte sie sich noch nicht, das würde noch seine Zeit dauern, aber sie fühlte sich nicht mehr ganz Fremd und auch mit ihren Verwandten kam sie zurecht, wenn sie denn ihnen begegnete und einige Wortemit ihnen wechselte. Aber meist waren die Herren des Hauses damit beschäftigt, sich ihren politischen Aufgaben zu widmen und hatten von daher nur wenig Zeit für eine junge Anverwandte. Galt es doch den Ruhm und die Ehre der gen zu vergrößeren.


    Die Subura war einer der Bezirke, die sie bisher auf irhen Streifzügen gemieden hatte. Nicht nur weil die Sklaven sie schon gewarnt hatten, sondern auch weil es dort erbärmlich stank und es ein Moloch des Verbrechens war. Ein Ort an dem eine Tochter aus gutem Hause nichts zu suchen hatte.


    "Ich werd auf mich aufpasen und Subura meiden!" versprach sie ehrlich ihrem Onkel.


    Neugierig folgte sie, wie er nach Tabula und Griffel griff und die ersten Buchstaben sauber und ordentlich aufzeichnete. leich zweifelte sie ob es ihr jemals gelingen würde, auch nur halb so elegant zu schreiben wie Sedulus, oder jemand, der es schon von Klein auf gelernt hatte. Leicht legte sie den Kopf schief, als sie die Buchstaben betrachtete und aufmerksam zuhörte, was ihr Onkel ihr erzählte, ehe er ihr dann die aufgabe stellte, die Buchstaben nachzuzeichnen. Nachzeichnen war noch einfach, zumindest dachte sie dies, ehe sie den ungewohnten Griffel zur Hand nahm und die ersten Versuche startete, die wirklich furchtbar aussahen. Anstatt das sie auf einer Linie blieb rutschte die erste Zeile mehr und mehr ab.....


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    Unsicher, krackelig und völlig ungeübt und so einfach wie es aussah, war es bei weitem nicht.

    Anscheinend kam sie ihm gerade recht, auch wenn er es schnell verbarg, er hatte doch eine recht gelangweilte Mine gemacht, als sie den Kopf zur Tür herein steckte. Sie hatte ein wneig das Gefühl, dass er mit seiner Arbeit nicht ausgefüllt war, oder aber versuchte sich krampfhaft davor zu drücken. Was auch immer es war, es war nicht ihre Aufgabe sich darum zu kümmern oder es zu verändern.


    Mit einem Lächeln folgte sie seiner Aufforderung und machte es sich bequem, neugierig darauf, was nun kam und welche Anforderung man an sie hatte.


    "So langsam finde ich mich zurecht!" antwortete sie.


    "Mit den Sklaven des Hauses komme ich zurecht.... und naja Rom ist groß und noch hab ich nicht alle Ecken erkundet!" meinte sie mit einem leichten Grinsen. Mit Sicherheit war ihren Verwandten nciht entgangen, dass sie sich doch recht viel herumtrieb. ZUm Glück nicht ganz allein, sie hatte bereits einige Freundschaften schließen können.

    Auf der Suche nach einem zuverlässigem Soldaten, welcher Verus vor seiner eigenen Leidenschaft retten würde, irrte sie etwas ziellos durch die Straßen, doch mittlerweile kannte sie sich soweit gut aus, dass sie sich nicht mehr verlief. Als gerade an einer der Hauptstraße ankam, hörte sie wie zwei Mädchen eifgrig kicherten und sich zu einem Spektakel der besonderen Art aufmachten. Calvena wurde hellhörig und fing dann auch kurz darauf das Wort "Selbstmörder" auf. Ihr Herz setzte einen Schlag aus, anscheinend hatte sie mit ihrem Verdacht richtig gelegen. Verus wollte sich das Leben nehmen und gab ihr auch noch daran die Schuld. Er lud ihr eine Verantwortung auf, der er selbst nicht gewachsen war und machte sie auch für sein Unglück verantwortlich. Die Hand, welche die Zügel des Rappen hielten, zitterte leicht und sie kämpfte Tränen der Verzweiflung nieder. Anscheinend war ihm nicht bewusst, dass er nicht nur sein Leben zerstörte, sondern auch ihres. Denn schon jetzt spürte sie wie die Last der unbegründeten Schuldgefühle sich auf sie senkte und sie nieder drückte.
    Wut stieg in ihr auf,d enn sie trug keinerlei Schuld an seiner Verzweiflung, er suchte nur nach einem Grund seinem erbärmlichen Leben ein Ende zu bereiten und er hatte es mit Absicht gewollt, dass sie dieser Auslöser war.


    Trotz des Verbotes in Rom nicht zu reiten, schwang sie sich in den Sattel und lenkte das Tier zu einem Mietstall, wo sie das schöne Tier abgab und versorgt wusste, ehe sie sich ihre Kapuze tief ins Gesicht zog und der Masse folgte. Unsichtbar wurde sie zwischen all den Menschen und das Verus sie womöglich entdeckte war unwahrscheinlich. Warum genau sie dort hin musste, wusste sie nicht. Vielleicht lag ihr ein wenig an diesem Mann, der ihr das Leben gerettet hatte, aber sie könnte ihn nicht aufhalten. Sie hatte es in seinen Augen gesehen. Er wollte mit voller Absicht ihr die Schuld an seinem Tode geben. Wenig später fand sie sich einkeilt zwischen vielen Menschen weder, die zusehen wollten wie die Verzweiflung einen Mann antrieb sich in den Tiber zu stürzen. Es kam einem Kampfe im Colloseum gleich.
    Calvena schauderte es nur, soviel Hass in den Menschen machte ihr Angst, aber es gab dennoch Menschen, die sich bemühten Verus von seiner Selbstzerstörung abzuhalten. Sie wünschte sich nur, dass der Soldat und der Fremde dazu in der Lage waren.


    Sim-Off:

    Calvena ist unsichtbar in der Menge, also bittet haltet sie nur für ne Schaulustige, sie wird nicht eingreifen :)

    Calvena hörte zwar noch wie er ihr mehr oder weniger hinter her brüllte, aber sie hörte nicht, was er sagt, der Regen und das Rauschen von ihrem Blut in den Ohren, übertönte alles. Weit kam sie jedoch in ihrer eigenen Flucht nicht, denn Tränen verschleierten ihr nun endgültig den Blick. Sie blieb stehen udn vergrub ihr Tränen- und Regennasses Gesicht in der Mähnes des Pferdes. Schluchzend drückte sie sich gegen die warme Flanke und ließ ihrem Kummer freien Lauf. Sie wusste nicht wie sie jemals wieder Verus begegnen sollte. Er hatte sie erneut in die Ecke getrieben und sie bis ins Mark erschüttert und das schrecklichste war, dass er sich dessen nicht einmal bewusst war und ihr die Schuld für seine Verzweiflung gab. Egal was sie sagen würde, er würde nur das hören, was er gerade brauchte, und vermutlich hatte sie ihm soeben einen Grund gegeben sich in den Tiber zu stürzen. Grauen packte sie, denn er gab ihr die Schuld an etwas, an dem sie keine Schuld trug. Er ladtete ihr eine Verantwortung auf, die er selbst nicht tragen wollte.


    Nach einer Weile hatte sie sich gefasst und auch wenn sie nicht Schuld war an seiner Verzweiflung, sie würde ihn aufhalten und wenn nötig, ihn einsperren lassen. Er war nicht nur eine Gefahr für sich selbst, sondern auch für andere.
    Suchend glitt ihr Blick durch die leeren Straßen, hier irgendwo musste es doch einen Soldaten geben.....

    Gefühle überwältigten sie, als er stammelnd versuchte sich zu rechtfertigen, zuerst erstaunen, dann ein wenig Mitleid, denn wie konnte ein gestandener Mann sich nur in eine Illusion verlieben, die es gar nicht gab, in ein Wesen in dessen Hände er sein Schicksal legte und dann Wut, denn es tat weh zu hören, wie er seine Tochter verleugnete, zwar gestand er sich ein, er sei ihr Vater, aber er verleugnete es, dass sie ihm wichtig war, dass er sich nicht in der Lage sah, sich Serrana zu nähern. Calvena hatte sie kennen gelernt und Freundschaft mit ihr geschlossen und sich ihr anvertraut und zu hören, wie dieser Mann nicht hören wollte, wie sehr seine Tochter ihn brauchte, schmerzte sie wiederum. Sie würde alles geben, wenn sie noch jemanden hatte, der ihr so nahe stand wie ein Vater oder eine Schwester, aber sie hatte nur noch entfernte Verwandte, mit denen sie fast nichts gemein hatte, außer Blutsbande.


    Ohne nachzudenken hollte sie aus und verpasste ihm eine schallende Ohrfeige. Tränen verschleierten ihren Blick.


    "Du bist erbärmlich... du redest davon, dass du mich liebst! Aber DU weißt doch nicht, was Liebe ist!" brauste sie auf, Nur selten hatte es jemand geschafft sie wütend zu machen oder sie sogar so weit zu bringen, jemanden eine Ohrfeige zu verpassen.


    "Denn wenn DU wüsstest, was Liebe ist, würdest DU auf meinen Rat hören und dich deiner Tochter zuwenden. Sie sehn sich nach deiner Nähe, doch du strafst sie mit Nichtachtung!" fauchte sie, die Augen voller Zorn.


    "Du fürchtest dich doch nur vor der Verantwortung. Verantwortung für deine Taten, Verantwortung für deine Gefühle und Verantwortung gegenüber deinen Kindern! Du willst doch nur, dass ich dir dies abnehme, die Entscheidung was du mit deinem Leben machen willst!" sie klang nicht nur wütend, sondern auch verletzt und Kummer lag nun in ihrem Blick. Leicht zitterte sie, sie wusste nicht warum, vielleicht, weil sie wusste, das er nur nach einem Grund suchte, sich an sein Leben zu klammern, sie wollte nicht der Auslöser sein, dass er nur wegen einer Illusion von ihr, sich in den Tod stürtzte.... sie hatte Angst das er nur sein Leben nach ihr aufbauen würde, sollte sie Gefühle für ihn entwickeln. Aus diesem Grunde unterdrückte sie jedes Gefühl der Symphatie und sah ihn nur noch kalt an.


    Kurz atmete sie tief ein, griff nach den Zügeln, des Rappen und drehte sich wortlos um. Sie hatte ihm alles gesagt, was gesagt werden musste und nun würde sie Heim gehen oder zu Serrana, denn sie sollte erfahren, was in ihrem Vater vorging, vielleicht konnte sie ihm helfen, denn sie selbst konnte es nicht. Er machte ihr Angst mit seinen Gefühlen und Ambitionen....

    Während sie darauf wartete, dass man sie hinein bat, trieben ihre Gedanken für einen Moment ab. Kurz wünschte sie sich zurück in das bunte Lager der Schausteller, wo Fähigkeiten wie lesen und schreiben, nicht wirklich wichtig waren, wo das gemeinsame Leben und die Musik ihren Alltag bestimmt hatte. Ein wenig musste sie sich eingestehen, dass sie diese zeiten vermisste, denn sie war immer beschäftigt gewesen, hatte eine Aufgabe gehabt und nun langweilte sie sich doch recht häufig und den ganzen Tag über einer Lyra zu sitzen und ein wenig zu üben, war nicht wirklich befriedigend. Sie brauchte eine Beschäftigung, ehe ihr die Decke auf den Kopf fiel und sie vor lauter langeweile irgend eine Dummheit anstellte. Aber solange sie weder lesen noch schreiben konnte, würde es schwer werden in Rom eine Anstellung finden. Also blieb ihr nichts anderes übrig, als sich dem Unterricht zu fügen....


    Sie wurde aus ihren Gedanken gerissen und schließlich herein gebeten und mit einem Lächeln steckte sie den Kopf ins Zimmer.


    "Salve, Onkel!" grüßte sie ihn höflich. "Du wolltest mich unterrichten!" fiel sie mehr oder weniger mit der Tür ins Haus.

    Da ihr Onkel gemeint hatte, es wäre wichtig, dass sie lesen und schreiben lernte, war sie gerade auf den Weg zu ihm, um ihre erste Unterrichtsstunde zu erhalten. Sie war neugierg, was für ein Lehrer Sedulus sein würde. War er streng, oder langweilig, oder aber ungeduldig? Das würde sich wohl alles erst noch zeigen, sobald sie sich mit ihm getroffen hatte. So also stand sie nun vor seinem Arbeitszimmer und klopfte an.


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