Verus zuckte fast genauso verschreckt zusammen, wie der Rappe, welchen er in seinen Gedanken gerammt hatte. Er wirkte abwesend, als sie versuchte ihm in die Augen zu schauen, er aber wich ihrem Blick aus. Verwirrt sah sie wie er wie von einer Wespe gestochen aufsprang und sich dann recht eilig und auch stammelnd von ihr verabschiedete. Hatte sie was falsches gesagt? Leicht schüttelte sie den Kopf, sie verstand Verus überhaupt nicht. Erst sah er in ihr seine Rettung und die Liebe seines Lebens und dann lief er von ihr davon, als hätte sie ihn mit einem Dolch bedroht.
"Ähm..... Auf Wiedersehen, Verus!" konnte sie gerade noch sagen, als Verus schon auf und davon war.
Kurz tätschelte sie noch einmal den Hals des Pferdes, als sie laute derbe Flüche vernahm. Ihr Blick glitt in die Gasse, in die Verus geflüchtet war. Leise seufzte sie, schaute sich suchend um, fand aber nichts, an dem sie ihr Pferd anbinden konnte und machte sich dann, ihr Pferd an den Zügeln führend auf hinein in die Gasse zu Verus. Wobei sie sich vorsichtig vortastete, sie wollte nicht ausgleiten und ebenfalls in einer stinkenden Pfütze landen. Kurz darauf war sie auch schon bei Verus und reichte ihm ihre noch freie Hand, mit der anderen hielt sie die Zügel.
"Komm hoch! Es passt zu einem Soldaten des Imperiums nicht, in einer Pfütze zu sitzen!" meinte sie ernst.
"Eigentlich müsste ich diejenige sein, die vor die wegläuft.... welchen Grund hast du, die Flucht zu ergreifen? Liegt es daran, dass ich noch nicht bereit bin, mich zu Verloben? Mal ehrlich, mehr als drei Sätze haben wir nicht miteinander gewechselt und du hast dein Herz bei mir ausgeschüttet!" sagte sie, ihre Hand immer noch hilfreich reichend.
"warum bist du so verzweifelt, dass du in einer wildfremden Frau, dein heil und Glück siehst.... dabei hast du dir keine Mühe gegeben mich kennen zu lernen... du hast dich in ein Traumbild verliebt, welches ich nicht bin! Ich bin keine Muse! Ich bin nur eine junge Frau, die ihre Familie verloren hat, während du doch alles hast! Eine Tochter die dich liebt, Ruhm und Ehre...!"
Die Worte sprudelten nur so aus ihr heraus und befreiten sie von einer Furcht, die sie bisher mit sich getragen hatte. Er mochte ihr das Leben gerettet haben, aber wirklich bedanken hatte sie sich nicht bei ihm können, denn er hatte sie mit seinen gefühlen so sehr in die Ecke gedrängt, dass sie nciht gewusst hatte, wie sie ihm noch einmal begegnen sollte?