Morpheus Reich hatte verschlunge Pfade, hin und wieder führten diese im Kreis, oder brachten die Vergangenheit an die Oberfläche des Bewustseins und einige wenige hatten das Glück einen winzigen Blick auf ihre Zukunft zu werfen. Eine seltene Gabe, aber gefärhlich, denn sie konnte eine hilflose Seele in den Wahnsinn treiben.
Auch war das Reich der Träume bevölkert von dunklen furchtbaren Wesen, mit gewaltigen Fängen und giftigen Zähnen, Nachtmahre.... gefährlich und hinterhältig, furchterregend und bösartig, aber Notwendig um dem Menschen seine eigene dunkle Seele zu zeigen.
Und über all das herrschte der Gott des Schlafee und der Träume. Er besaß keine feste Gestallt, mal war er Nebel, mal ein beschützender Vater oder auch ein gefärhlicher Krieger, nur er hatte Macht in seinem so flüchtigem Reich und konnte jede beliebige Gestallt annehmen.... denn die Träume der Menschen sind unzählig und niemand außerde Morpheus selbst, kann dem schlafendem Menschen in diese Welt der Illusionen und Ängste folgen.
In jenes Reich aus Trugbilder, Träumen, Wünschen und Hoffnungen hatte sich auch Calvena verirrt, nachdem sie ihrem Körper nachgegeben hatte und sich dem tiefen Schlummer, der sowohl Herz und Seele befreite, begeben, in die Obhut jenes wankelmütigen Gottes und seiner Gnade ausgeliefert.
Während sie in der wirklichen Welt, wie eine Katze zusammengerollt da lag, die sanften Züge durch einen Schleiers dunklen Haares verborgen und die grauen Augen vor der Welt verschlossen, folgte sie den verschlungenen Traumpfaden in eine Welt die gleichzeitig fern und doch nah war....
Sie war von vertrauten liebevollen Gesichtern, von fröhlichem Lachen und reiner Glückseeligkeit und doch.... doch war alles anders. Die Gesichter waren nicht genau zu erkennen, das Lachen klang wie ein Echo aus einer anderen Welt, grausam und kalt und die Glückseeligkeit nur ein Mantel, darunter verborgen eines jener finsteren Geschöpfe, die aus dem Unterbewustsein auftauchten.
Als jenes Geschöpf seine finstere Fratze entblösste und sich mit gebleckten Zähnen auf soe stürzte, durchlebte sie erneut jenen Tag, der ihr leben auf so grausame Weise veränderte.
Sie hörte Schreie, roch die Erde, die von Blut durchtränkt wurde und spürte die Angst die in der Dämmerung lauerte.
Panisch rannte sie durch einen finsteren Wald, verfolgt von Ungeheuern und toten Augen...
Nein... nein... schrie es in ihr, als sich ein dunkles Geschöpf auf sie stürtze und sie niederriss und seine giftigen Zähne in ihren Leib rammte....
Keuchend erwachte sie, ihr Herz raste und ihr Blick irrte durch die ihr unbekannte Umgebung. Ängstelich suchte sie nach den Nachtmahren, doch nur sanfte Sonnenstrahlen drangen durch das Fenster und zeigten ihr, dass es nur ein Traum gewesen war.
Langsam dämmerte es ihr nun auch, wo sie war und die Furcht wich von ihr und ließ sie nun, sitzend zurück auf dem Bett. Kurz vergrub sie ihr Gesicht in den Händen, verdrängte den Alptraum und strich sich eine verirrte Haarsträhne aus dem Gesicht. An Schlaf konnte sie nun nicht mehr denken. Sie erhob sich und betrachtete kurz ihr doch recht blasses Gesicht in dem Spiegel an der Wand. Es waren vertraute Züge und doch waren sie anders... ernster. Die Ereignisse hatten Spuren hinterlassen und hatten sie verändert......