Beiträge von Germanica Calvena

    Es war einer jener Tage des Winters, in denen man wirklich spüren konnte, dass der Frühling nicht mehr weit entfernt war. Es schien eine sanfte blasse Sonne, ein zärtlicher Wind umschmeichelte die ersten zarten Knospen. Die zeit in der die Welt sich veränderte, war angebrochen, nicht nur für die Erde, sondern auch für die Menschen.


    Calvena war mehr oder weniger vor Verus geflohen, seine ständigen verliebten Blicke und seine aufmunternden Worte konnte sie nicht ertragen, war ihr Herz doch schwer und blutete ihre Seele vor stummen Qualen.
    Zumal er sie mit einer Aufmerksamkeit überschütete, dan sie nicht gewohnt war. Er war einer ihrer Bewunderer und noch viel mehr, und doch konnte sie es nicht ertragen.
    Die Trauer, welche wie ein ewiger Schatten über ihr lauerte, hatte sie eingeholt und sie suchte die Einsamkeit und Stille auf. Sie musste nachdenken, sie musste einen Weg finden um sich von all jenen Menschen zu verabschieden, die sie verloren hatte.
    Nicht nur in ihrer Seele hatte es tiefe Wunden gegeben, auch körperlich war sie noch weit davon entfernt, als das man sie genesen bezeichnen konnte. Die Wunde an ihrer linken Schulter, durch einen gefiederten Pfeil verursacht, schmerzte fast ununterbrochen. Zwar hatte sie sich nicht entzündet, wofür sie den Götter dankte, aber sie wollte auch nicht wirklich heilten. Außerdem schlief sie schlecht, in ihren Träumen wurde sie von den Gesichtern ihrer Freunde verfolgt und von dunklen Gestalten die sie durch den Wald jagten.
    Bei diesem Gedanken schauderte sie und strich sich über die Arme und anschließend über die Falten der Seidentunika die sie trug. Der Stoff war rotgold gefärbt worden und umschmeichelte sie. Es war ein Geschenk von Verus gewesen, eine freundliche Geste die sie wirklich schätzte und doch fühlte sie sich einsamer, als er wohl ahnte.
    Er konnte ihren Kummer nicht begreifen und verstand nicht ihren Schmerz. Nur wenige würden verstehen, welchen Verlust sie hatte erleiden müssen…


    Eine einzelne Träne lief ihr über die Wange und hinterließ eine glänzende Spur auf ihrer blassen Haut. Der Wind und der Himmel taten ihr gut. In ihrem ganzen Leben war sie nie lange in geschlossenen Räumen gewesen und Städte mit ihren engen Straßen konnte sie nicht wirklich leiden. Zu viele Menschen drängten sich nur an einem Ort und ließen keinen wirklich zur Ruhe und zum Atmen kommen. Selbst die meisten Nächte hatte sie unter freiem Himmel verbracht, zusammengerollt unter bunten Decken, dem sanften Wind lauschend.
    Auch war sie unter dem freien Himmel geboren worden, in einer lauen Nacht mitten unter den Sternen, neben einem prasselnden Feuern, so hatte man es ihr erzählt.
    Sie war ein Kind des weiten Himmels und der unzähligen Straßen…. Sie schloss die Augen streckte ihr Gesicht der Sonne entgegen.


    Warum? fragte sie stumm und verzweifelt den Wind. Eine Frage die wohl nur die Götter beantworten konnten. Doch die Götter schwiegen und ließen sie allein. Noch eine weitere Träne glitt unter ihren langen Wimpern hervor und bahnte sich einen Weg über ihr Gesicht. Die Einsamkeit und die Verzweiflung rissen ihr das Herz auseinander und nahmen ihr den Atem und auch die Kraft zum Leben.
    Wofür sollte sie noch Leben? Für Verwandte die sie nicht kannte… für einen Mann der ihren Kummer nicht ermessen konnte .. für die Götter, die sie im Stich ließen….
    Nein, sie musste nur für sich Leben, nicht einmal den Toten schuldete sie dies, auch wenn diese immer einen Platz in ihrem Herzen hatten. Sie würde schon einen Weg finden, ein neues Leben zu beginnen.


    Leise seufzte sie und wischte sich die Tränenspuren fort. So schwer es auch für sie war, sie sah keinen anderen Weg, als neu zu beginnen, denn der Weg zurück, war für immer versperrt. Ihre Finger glitten sacht über das glatte Holz der Flöte in ihren Fingern. Eine liebevolle Erinnerung an Abende mit Musik, Gesang und Gelächter, an den Rauch vom Feuer und sternenklaren Nächten.
    Langsam glitt ihr Blick durch den Garten, sie hatte sich auf eine der marmornen Bänke gesetzt und Ruhe zu finden und doch war ihr Herz in Aufruhr, von Bitterkeit, Zorn und Verzweiflung erfüllt.
    Es war so schwer, so unendlich schwer, das Los zu ertragen, welches ihr vom Schicksal und den Göttern auferlegt worden war.


    Sim-Off:

    Reserviert ;)

    Vor Erleichterung viel ihr doch glatt ein riesiger Stein vom Herzen. Er hatte ein Einsehen und würde ihr hoffentlich erst einmal einige Tage Zeit geben, damit sie sich seelisch, wie körperlich erhollen konnte udn sich dann auch noch Gedanken machen konnte, wie sie ihren unbekannten Verwandten gegenüber treten sollte. So einfach wie es sich Verus wohl vorstellte, würde es nicht werden, schließlich wussten die Germanicer nichts über sie, ebenso wenig wie sie nichts wusste über die Gens. Zumal sie sich nicht hundertprozentig sicher war, ob der Germanicer, mit dem sich ihre Mutter vergnügt hatte, auch ihr Vater war... ihr Mutter hatte doch ein recht lasterhaftes leben geführt und die Männer scharenweise verführt. Aber darüber schwieg sie lieber, das musste Verus nicht wissen, ebensowenig, dass das Amulett eigentlich gestohlen worden war.....


    Verus Mimik veränderte sich nur wenig, noch immer starrte er sie wie ein fremdes geschöpf an, völlig fasziniert und blind seiner Umwelt gegenüber. Das er in sie verliebt war, würde ihr erst später bewusst werden, derzeit empfand sie das eher als merkwürdige Aufdringlichkeit. Verus musste verdammt Einsam sein, wenn er sich so sehr an eine flüchtige Bekanntschaft klammerte.
    Zwar war sie ihm dankbar, aber bedingungslos vertrauen kontne sie ihm nicht, dazu kannte sie ihn zu wenig.


    Als er sie dann fragte, ober noch etwas für sie tun konnte, dacht sie nach. Gegen ihren Kummer konnte er nichts unternehmen. Aber er konnte sie ablenken.
    "Ich würde dich gern näher kennen lernen... schließlich hast du mir das Leben gerettet und mehr als drei Sätze haben wir auch noch nicht wirklich mit einander geredet!" schlug sie vor. Es war ein erster Schritt in ihrem Neubegin. Der sie ein wneig Überwindung kostete, denn so vieles hatte sich geändert.


    "Und ich hab hunger!" gestand sie ihm, ihre Wangen wurden ein wenig rot vor Verlegenheit.

    Es traf sie wie einen Schlag ins Gesicht... noch war sie nicht wirklich bereit, sich ihren Verwandten zu stellen... noch hatte sie sich nicht an den Gedanken gewöhnt, dass es für sie eine unbekannte Familie gab. Das gefühl der Einsamkeit, beherrschte sie nach wie vor und hinzu kam ein Gefühl der Unsicherheit. Die Angst kratzte an dem imaginären Käfig, welchen sie aufgebaut hatte, jaulte und stemmte sich gegen die Ketten. Nur mit Mühe konnte sie dieses Ungeheuer, entstanden in den Abgründen der menschlichen Seele, zurückhalten.


    "Verus..... bitte noch nicht....." bat sie leise und ernst. "Ich bin noch nicht so weit! Du hast mir gerade erst von ihnen erzählt... ich muss mich erst an den Gedanken gewöhnen, dass ich noch Verwandte habe..." sie hatte einen kläglichen Gesichtsausdruck drauf und wenn es Verus nicht jetzt auffiel, wie es ihr ging, dann würde er es neimals sehen. "Bitte versteh doch.... es ist alles nicht so einfach für mich!" fügte sie hinzu.


    Es war alles so verdammt schwer für sie und Verus schien das in seiner blinden verliebtheit nicht zu sehen. Noch nie war ihr jemand wie er begegnet... zum einen war er unglaublich Stur und Stolz und auf der anderen Seite völlig unsensibel für ihren Schmerz. Vorallem das er sie mit seiner Art überforderte und überrumpelte wollte er nicht sehen.
    Mehr als er es ahnte viel es ihr schwer, ihre Fassade aufrechtzuhalten und den Kummer zurück zu halten.

    Verus ahnte nichts von dem tiefen Abgrund in der Seele, den der Überfall hinterlassen hatte. Ihr Herz war noch immer entzweigerissen und die angst lauerte vertseckt in der Finsternis und wartete auf einen Moment der Schwäche um sie erneut nieder zu ringen und in die verzweiflung zu stürzen.
    Calvena selbst hatte ihre Gefühle hinter einer Mauer versperrt, denn noch fühlte sie sich nicht in der Lage sich mit ihnen auseinander zu setzen und sich ihnen in all ihrer Wuch zu stellen.


    Verus hingegen sah nur, was er sehen wollte, eine junge Frau, in der Blüte ihres Lebens, mit eienm schwachem Lächeln, welches jedoch nicht ihre Augen erreichte. Denn in ihren Augen lauerte noch immer unsäglicher Kummer und Schmerz.


    Mit einem Nicken nahm sie seine Worte hin. Sie konnte seine Überzeugungen leider nicht teilen, aber sie gab sich alle Mühe, ihm nicht ihre Sorgen und finsteren Gedanken zu zeigen. Es mussen ja nciht noch Menschen leiden.
    Aber in einem Punkt hatte er recht, sie musste einen Neu-Anfang versuchen und sei es auch nur, weil sie keine andere Wahl hatte. Der Weg zurück, war versperrt worden und alle Menschen die sie ihr ganzes Leben gekannt hatte, Tod... niedergemetzelt von Habgier und Mordlust.....


    "Was hast du nun vor?" fragte sie, denn er hatte sie wohl nicht nur einfach nur so, in solche Kleider stecken lassen.

    Anscheinend hatte Lycomedes Verus verraten wie sie richtig hieß, ansonsten konnte sie sich nicht erklären, warum er sie mit einem Male mit Calvena ansprach, denn sie hatte ihm diesen Namen nicht verraten. Aber das war unwichtig, denn Aoide gab es nicht mehr, sie war mit ihren Freunden bei diesem schrecklichen Überfall gestorben.


    Verus schien wie gebannt von ihrer Schönheit zu sein, denn erst einmal starrte er sie wortlos an, bevor er sie dann mit Komplimenten überhäufte. Sie brachte ein schwaches schüchternes Lächeln zustande als er sie bewunderte und sie erhob sich so elegant sie konnte.


    "Danke!" sagte sie aus tiefstem Herzen. "Es tut mir Leid.... das was ich zu dir gesagt hatte. Ich hab die Unrecht getan!" sagte sie und senkte den Blick. Ein wenig schämte sie sich dafür, dass sie so harsch gewesen war und ihn in ihrer Dummheit Dinge zu ihm gesagt hatte, die nicht der Wahrheit entsprachen hatten. Sie hatte Angst gehabt und war voller Trauer gewesen. Zwar waren diese Gefühle immer noch da, doch hatte sie diese erst einmal in einen Käfig in ihrer Seele geschlossen. Noch konnte sie sich nicht mit diesen Gefühlen aus einander setzen, dazu musste sie zumindest am Körper genesen.

    Völlig überrumpelt wurde sie mehr oder weniger überfallen und niedergerungen. Während die Sklavinnen nur eine willige Herrin sah, welche sich herrichten ließ und fast alles stumm über sich ergehen lassen, starrte Calvena in den bronze Spiegel, den man ihr vor der Nase hielt. Was sie sah, überzeugte sie selbst nicht wirklich, ihr Haar war zerzaust, unzählige kleine Äste hatten sich verirrt und ihre Perlen hatten auch schon bessere Tage gesehen, einige waren entzwei gebrochen, als sie gestürzt war. Ansonsten waren es die altvertrauten rauchgrauen Augen die nur einen traurigeren Glanz hatten, sie wirkte auch etwas angespannt und Erschöpft. Aber alles im allen konnte sie sich glücklich schätzen, sie war noch am Leben udn ein ganzes Schwadron Sklavinnen hatten sich ihrer angenommen.


    Ihre Haare wurden entwirrt, gewaschen, geglättet, gekämmt und dann elegant hochgesteckt, wobei einige ihrer Perlen wieder den Weg zurück fanden in ihre braunen Locken. Ihr ganzer Körper wurde mit Öl massiert und schließlich in die rotgoldene Seidentunika gesteckt, wobei sie geschickt den Faltenwurf einsetzten um den Verband zu verstecken.
    Gut eine Stunde nahm Maniküre, Pediküre, Massage und Frisur ein und am Ende erkannte sie sich selbt nicht wieder. Ein Hauch karmesin lag auf ihren Lippen, ihre Augen wurden durch Kohle betonte und das Kleid umschmeichelte ihre zierliche Figur.


    Verwundert starrte sie ihr Spiegelbild an, noch nie hatte sie sich so gesehen, ihre Kleider für die Auftritte waren immer nur zweckmässig und bunt gewesen, aber sie hatten sie noch nie so gekleidet.


    Während sie sich noch verwundert betrachtet, ging die Sklavin hinaus und holte Verus zurück.

    Fast war es ihr klar gewesen, dass ein Bad derzeit noch nicht möglich war. Nun gut, das würde sie wohl überleben, hatte sie ja nun schon schlimmere Dinge erlebt. Sie nickte nur Verständnissvoll. Was der Arzt anordnete war Pflicht und sie würde seinen Anweisungen folge leisten, ohne ein Wort der Klage.


    Als er ihr aber dann eröffnete dass sie zumindest eine andere Kleidung bekommen würde und auch Duftöle, weiteten sich ihre Augen vor staunen. Die Stoffe welche man ihr brachte, waren aus fernen Ländern, welche sie selbst nicht einmal gesehn hatte. Sie waren weich und glatt, sie schimmerten in warmen Tönen. Fasziniert strich sie mit den Fingern über die Stoffe. So etwas edeles hatte sie in ihrem Leben noch nicht getragen.


    "Das ist wirklich für mich?" fragte sie ungläubig. Als ihr dann eien Sklavin eines der Öle unter die Nase hielt, es roch nach Lavendel und Rosen, war sie sprachlos.


    Wer auch immer Verus war, er war ihr wirklich wohl gesonnen und wollte nur das Beste für sie. Ein wenig tat es ihr leid, das sie ihn gestern so angefahren hatte, aber ihre Wut hatten ein Ventil gebraucht.


    Eine der Sklavininen trat an sie heran und betrachtete kritisch ihr zerzaustes Haar und die unzähligen bunten Perlen darin.
    "So können wir das aber nicht lassen, Herrin!" sagte sie resolut und machte sich mit Begeisterung an den vielen kleinen geflochtenen Zöpfchen zu schaffen.
    "Wir werden aus dir schon eine Schönheit machen!" sagte sie begeistert und deutet auf eine Tunika in einem rotgoldenem Ton, es würde ihre Augen und ihre Haut unterstreichen und ihre natürliche Schönheit noch hervor heben.


    Die Sklavin winkte mit der Hand und bedeutete Lycomedes das Zimmer zu verlassen, es gehörte sich für einen mann nicht, anwesend zu sein, wenn eine Frau hergerichtet wurde.
    "Sagt dem Herrn, er wird eine Göttin bekommen!" meinte sie mit einem amüsiertem Zwinkern und stürtzte sich nun eilfertig auf die noch immer baffe Calvena.

    Wie es ihr sonst ging... diese Frage konnte sie ihm beim besten Willem nicht beantworten, wusste sie doch gerade selbst nicht, was in ihr vorging. Da sie aber schon immer recht robust gewesen war, auch wenn sie recht zierlich war, heilte zumindest schon jetzt ein wenig ihre Seele und der Kummer war nicht mehr ganz so überwältigend.
    Außerdem war sie an ein hartes leben gewöhnt... langes herum Jammern und sich dem Selbstmitleid hinzugeben würde niemanden wieder Lebendig machen.
    Auch wenn sie völlig Durcheinander war, sah sie die Dinge seltsam klar. Verus hatte mit seinen Worten recht, aber dennoch, die Furcht war noch immer da.


    Auf seine Frage hin zuckte sie nur mit den Schultern. "ich weiß es nicht..." antwortete sie ehrlich und zupfte etwas verlegen an der Tunika. Sie war wirklich viel zu groß für sie.


    "Ein Bad wäre schön..!" sagte sie und wurde aus Verlegenheit knall rot.
    Ob sie überhaupt solche Forderungen stellen durfte in einem fremden Haus. Ein Teil ihres Charakter erwachte wieder zum Leben... ausgerechnet jener Teil, der sie vor fremden Menschen befangen machte.

    Konnte es sein,d ass der Mann sich vor ihr fürchtete, oder war er einfach nur sehr Fürsorglich. Es war schwer die Gefühle anderer menschen einzuschätzen, wenn man selbst völlif durcheinander war.


    Sie nickte, als er die Tunika anhob und dann recht professionell und mit flinken Fingern den Verband abnahm. Scharf zog sie die Luft ein, als der Verband über ihre Wudne rieb. Der Schmerz schien sich zu verdreifachen, trotz der Vorsicht. Sie biss sich auf die Lippen und starrte einen Punkt an der Wand an, während sie die ganze Prozedur über sich ergehen ließ. Kein Wort des Schmerzes kam über ihre Lippen, tapfer stand sie es durch und war dann mehr als erleichtert, als der Verband wieder saß und die Salbe langsam kühlte, auch wenn sie zuvor kurz einmal gebrannt hatte.
    Sie wusste um die Notwendigkeit, shcließlich sollte sich die Wunde nicht entzünden.


    Schweigend nahm sie ihm den Becher ab und nippte an dem Gebräu, es war bitter, aber es würde helfen. So war das meist mit Medizin....


    Als er sich dann vorstellte brachte sie ein klägliches Lächeln zustande. "Ich heiße Calvena...." steltle sie sich vor, diesmal mit dem Namen, den man ihr bei ihrer Geburt gab.

    In fernen Gedanken gesunken bekam sie zunächst nicht mit, dass sie mit einem Male nicht mehr allein im Zimmer war und ein neues gesicht in ihr leben getretten war.
    Etwas erschrocken zuckte sie zusammen, als sie dann angesprochen wurde und drehte sich zu dem Sklaven, oder was auch immer er war, um.


    Etwas verwirrt schüttelte sie auf seine Frage hin, den Kopf. Stören tat er nicht, zumal sie ja eiegtnlcih kein Mitgleid des Hauses war, sondern eine völlig Fremde.
    Langsam setzte sie sich aufs Bett zurück. Hektische Bewegungen sorgten nur dafür, dass ihr wieder schwindelig wird.


    "Die Schulter schmerzt....!" antwortete sie recht knapp auf seine Frage nach ihrem befinden. "Und mir ist schwindelig!" fügte sie hinzu.


    Sie war recht blass um die Nase und auch sonst wirkte sie nicht gerade wie das sprühende Leben.

    Zum einen war es Erleichterung als er sie allein ließ, zum anderen Furcht vor der Einsamkeit. Es würde schwer werden mit dem Kampf ihrer widerstreitenden Gefühle Ruhe zu finden.... udn doch verlangte ihr Körper nichts anderes von ihr...
    Sie ließ sich in die Kissen zurück sinken und starrte erst einmal nur an die Decke.... zwar lauerte die Müdigkeit am Rande ihre Bewustseins, aber es waren Bilder der Erinerungen die sie sah...


    Sie sah Mneme im Schein eines abendlichen Feuers, sie wiegte sich im Rhytmus ihrer Flöte, Adae der mit nachdendlichen Blicken seine Umgebung musterte und dann all die anderen wie sie lachten und das Leben genossen.
    Ein tieftrauruges Seufzen floh von ihren Lippen und erfüllte den Raum mit stummen Kummer und einer Sehnsucht die sich nicht erfüllen konnte. Heimatlos, entwurzelt... wie ein Blatt im Wind fühlte sie sich.
    In ihren Ohren hörte sie das glückliche Lachen ihrer Schwester Brüdern und die unzähligen Melodien, die ihre leben verknüpft hatten. Unter diesen glücklcihen Erinerung glitt sie schließlich hinüber in den Schlaf. Die Erschöpfung forderte ihren Tribut und die Götter wraen ihr gnädig, hielten alle Alpträume fort, denn erst einmal hatte sie genug gelitten.




    Irgendwann erwachte sie.... Stunden waren vergangen und die Sonne war im begriff unterzugehen, ihre Strahlen füllten das Zimmer mit glutrotem Licht und bizarren Schatten. Blinzelnd und Mühsam setzte sich auf. Die kleinste bewegung reicht aus, dass der Schmerz in ihrer Schulter zruück kehrte. Scharf zog sie die Luft ein und griff sich mit der linken Hand an die empfindsame Stelle. Vorallem spürte sie warme weiche Verbände unter ihren Fingern.


    Etwas verwirrt blinzelte sich und schnell wusste sie wieder wo sie war... fast erwartete sie, dass auch der Kumemr wieder in alter Stärke sie überwältigen würde, aber es war mehr dumpfe Betäubung die sie umgab.... Fast hatte sie sich mit ihrem Schicksal abgefunden und doch lauerte der seelische Schmerz hinter einer massiven Mauer. Es war wohl auch besser so...


    Mühsam kämpfte sie sich aus dem Bett, sie emrkte das sie frische Luft brauchte, den freien Himmel. Doch kaum stand sie auf ihren beien, überkam sie Schwindel und Übelkeit. Doch nach wenigen herzschlägen, kontne sie zumindest ans Fenster treten und mit glasigem Blick den Himmel betrachten....


    Was soll ich nur machen..... fragte sie sich und seufzte, während sie sich an die Wand lehnte.

    Trotz seiner Worte, trotz seines Schwurs welches er vor den Göttern ablegte, konnte er ihre Ägnste nicht vertreiben.. noch nicht.. sie würde Zeit brauchen. Zeit zum Trauern und Zeit zum Heilen. Die tiefen Wunden, welche der Überfall in Leib und Seele geschlagen hatte, würden nicht so schnell verschwinden.
    Mehr denn je vermisste sie in diesem Moment Mneme, die sie einen Narren geschalt hätte und mit ihrer fröhlichen Art ihr versprochen hätte, dass sie diese Prüfung gemeinsam bestehen konnten. Doch Mneme war Tod... ihre Leiche mit Sicherheit schon wilden Tieren anheim gefallen und ihre Seele war in der Obhut der Götter. Es gab keinen der ihr in diesen schlimmen Stunden der Einsamkeit wirklich beistand leisten konnte. Sie selbst musste Frieden schließen, mit den Göttern, mit den Menschen und mit dem Leben selbst.


    Ein Seufzen, traurig und tief, kam aus den Tiefen ihrer verzweifelten Seele. Gern hätte sie seinen Worten glauben geschenkt, doch das Leben hatte ihr erst vor kurzem gezeigt, wie Grausam es sein konnte und die Angst, dass man sie verstoßen würde, sie vertreiben würde, war nach wie vor da und würde sich auch nicht so schnell vertreiben lassen. Vorallem war die Ungewisheit die in ihr lauerte, wie würde man den Bastard einer Familie aufnehmen und würde man ihren Worten glauben schenken.


    Sacht hob er ihren Kopf an, um ihr erneut Hoffnung zu zu sprechen, doch mehr als ein mattes Nicken konnte sie nicht mehr zu stande bringen. Die wenige Zeit die sie nun bei Bewustsein war, hatte sie erschöpft. Zu tiefst erschöpft und zum Widersprechen hatte sie einfach keine Kraft mehr. Es würde auch nichts bringen, da er zu sehr von seinem guten Glauben an die Menschen überzeugt war und anscheinend immer nur das Beste sehen wollte. Aus ihrer Sicht war das etwas zu naiv. Soldat, behauptete er von sich zu sein und doch benahm er sich wie ein blauäugiger Jüngling. Aber wer war sie schon, dass sie das recht hatte ihn auf den Boden der Tatsachen zu hollen, ihm vor Augen zu führen, dass sie seine Worte nicht so leicht umsetzen konnte, wie er ihr glauben machen wollte.
    Jeder hatte in seinem Herzen eine verzweifelte Sehnsucht und unbegründetete Hoffnungen, an die man sich klammerte, welche auch immer es waren, sie machten ihn BLind gegenüber der kalten Wahrheit.
    Dies und noch vieles mehr ging ihr Bitter durch den Kopf. Sie wünschte ihm nichts böses, aber durch die erlebten Ereignisse fehlte ihr ein wenig das Verständnis für solche Charakterzüge.


    Man konnte ihr Ansehen, dass sie nun Ruhe brauchte....

    Sie schloss die Augen, sie war am Ende ihrer Kräfte... ausgezehrt von Kummer und Verlust, sowie körperlichem und seelischem Schmerz, verspürte sie eine Erschöpfug die bis in ihre Seele griff und sie zum völligem verstummen brachte.


    Seine Worte, sanft und warn ausgesprochen, konnten jedoch ihre Ängste nicht zerstreuen. "Ich hab Angst........." hauchte sie nur noch und verbarg ihr Gesicht in den Händen. Trotz seiner Nähe, hatte sie das Gefühl, völlig Allein zu sein.

    Calvena hatte eine recht lebhafte vorstellung warum man sie hätte am Leben lassen können, um sie als Sklavin zu verkaufen, sie als Hure zu missbrauchen... sie war auf den Straßen aufgewachsen und kannte die harte Realtität besser, als er wohl ahnte. Sie wusste aus eigener Erfahrung wie hart das Leben war, wie Grausam... hatte sie es doch gerade erst erfahren.


    In ihren Augen funkelten Tränen, hilflose Wut hatte sich in ihr aufgestaut und suchte nun nach einem Ventil, damit die vielen wiederstreitenden Gefühle endlich Ruhe gaben. Sie kämpfte ihren eigenen Kampf aus, einen Kampf gegen Wut, Trauer, Angst und körperlichen Schmerz...
    Sie zitterte am ganzen Körper.. es war zu viel... zu viel...


    Als ihr erneut die Tränen über die Wange liefen, senkte sie den Kopf, ihre eigene Schwäche beschämte sie und ließ sie hilfloser werden, als sie selbst geahnt hätte.

    In seinen Worten mochte ein Fünckchen Wahrheit sich verstecken, aber er vergass und verdrängte, dass dies alles nur vor wenigen tagen passiert war. Sie konnte nicht von einem Moment auf den Anderen wieder ein glückliches und befreites Leben führen. Er schien es nicht zu verstehen, dass sie Zeit braucht und Trost und vorallem Verständnis und das man sie nicht drängen durfte... es spielte keine Rolle ob er die Menschen der Gens Germanica kannte... denn sie kannte ihn nicht... sie wusste NICHT übe rihn.. er war NUR eine flüchtige Bekanntschaft, sichlerich ihr Retter ... aber sonst? Sie wusste nichts über ihn und er wusste nichts über sie.... in diesem Augenblick kam sie sich furchtbar Einsam vor.


    Verzweifelt schüttelte sie den Kopf. "Nein.. neinnein... NEIN!" mehr Vezweiflung und Angst sprach aus ihren Worten, als Wut und Zorn....


    "DU magst sie kennen.... aber ich kenne DICH nicht... und warum sollte ich dir Vertrauen? Wer sagt mir, dass DU nicht diesen Überfall ausgeheckt hast?" giftete sie. Sie wollte ihm nicht wirklich solch schlimme Worte an den Kopf werfen, aber sie wusste sich in diesem Moment nicht anders zu helfen....

    Seine Worten sollten sie aufbauen, ihr Hoffnung schenken, doch bewirkten sie eher das Gegenteil, Bitterkeit stieg in ihr auf. Er verstand es einfach nicht. In diesem Moment wurden einige ihrer Vorurteile gegenüber den Römern bestätigt.... Arrogante Menschen, welche glaubten dass sie zu höhrem berufen waren. Sie wollten keinem höhren Zweck dienen, sie wollte ihre Familie wieder haben, ihr altes Leben mit Höhen und Tiefen zurück haben...


    Ruckartig befreite sie ihren Kopf aus seinem sanften Griff, ihre Trauer war nun durch Wut verdrängt worden, Verachtung und vorallem einer angst die er nicht nachvollziehen konnte.


    "Sie sind NICHT meine Familie!" sagte sie wütend und funkelte ihn zornig an. Ihre Häde ballten sich zu Fäusten.
    "Meine Familie ist TOD!" fauchte sie. Ob ihm wohl das Ausmaß ihres Verlustes langsam dämmerte....


    "Du verstehst es nicht!" ihre Stimme hatte nichts mehr von dem angenehmen Klang, sondern kalng nur schrill und panisch. Sie hatte Angst, denn sie wer wusste schon ob man sie willkommen heißen würde.. das Kind einer Hure... sie war ein Bastard, nur die Schausteller hatten das nie so gesehen, denn sie alle hatten eine ähnliche Lebensgeschcihte. Sie alle waren ungewollte Kinder gewesen....

    Etwas hecktisch erhob sich Verus und ihm war deutlich anzusehen, dass ihm diese Situation mächtig unangenehm war und er auch für einen Moment nicht wusste, was wichtiger war.. Serranas aufkeimende Eifersucht oder Calvenas Verzweiflung.... er entscheid sichd ann schließlich für letzteres und reichte ihr einen Becher Wein, an dem sie nippte.
    Wärme stieg in ihrem Bauch auf und ihr Kummer wich langsam, lauerte aber dennoch in den tiefen ihrer Augen und Seele.


    Einmal atmete sie tief ein.... sie sollte ihn wohl langsam aufklären, warum sie sich vor den Germanicern fürchtete.
    "Ich kenne sie nicht..." begann sie. "Die Leute von denen du sprichst, von denen hab ich nie gehört... meine Familie starb vor wenigen Tagen... ich kannte nur sie, Mneme, Adae und all die Anderen... mein Vater ist für mich nur eine Mann aus einer Geschichte.... ich hab nie von ihm gehört und ich wollte ihn auch nie kennen lernen, denn alles was ich brauchte, hatte ich bei ihnen..... sie waren meine Familie....!" erzählte sie stockend, starrte dabei auf den Becher in ihrer Hand.


    "Zumal mein Vater nur eine von vielen .... Abenteuern meiner Mutter.... " erklärte sie. "Eine Nacht mit einem Soldaten... mehr nicht...."

    Er verstand sie anscheinend nicht.... warum auch, er hatte sich wohl noch nie in einer solchen Situation befunden.... wie oft kam es auch vor, dass man an einem Tag seine gesmate Familie verlor... nur selten, zumidnest wenn Frieden herrschte.


    Nur einen Herzschlag später, fand sie sich an seiner Schulter wieder, geschüttelt von Tränen und Schluchzern. Sie klammerte sich an ihn, wie eine Ertrinkende, den Trost war genau das was sie nun brauchte. Keine betäuerungen dass alles wieder gut werden würde, keine falsche Hoffnung an eine Familie die sie nicht kannte. Nur Trost und sanfte Wärme.


    Den angedeutete Kusss bekam sie in ihrem verwirrten Zustand kaum mit, aber als sich jemand räusperte und lautstark etwas auf einen Tisch stellte, blinzelte sie die Tränen fort und fand sich in eine rrecht verfänglcihen Situation wieder, vond er sie niemals gedacht hätte,d as es so kommen wird.
    Der Kummer war Verlegenheit innerhalb eines Herzschlages gewichen und sie lief rot an. Es war eiegntlcih nicht ihre Art sich in die Arme eines Mannes zu werfen, auch wenn diese Situation nun eine Andere war.


    MIt großen verweinten Augen starrte sie Serrana an und ihr entging nicht die Feindseeligkeit die ihr entgegen schlug. Tonlos seufzte sie, was musste sie noch alels durchmachen....

    Was er als "strahelnd" missvertsand, war ttiefste Verwirrung, denn noch immer hatte sie die Neuigkeit nicht verarbeitet, die er ihr eben gerade so unverblümt und mit Begeisterung mitgeteilt hatte. Ob ihm bewusst war, dass sie ihre Familie vor einigen Tagen im Wald verloren hatte? Für sie waren die Germanicer völlig fremde Menschen, sie kannte weder deren Namen noch Gesichter....


    Plötzlich war der Damm gebrochen und schien wieder liefen die Tränen über ihr bezauberndes Gesicht. Angst vor der Zukunft, Unsicherheit und Einsamkeit überwätigten sie und nahmen ihr wieder einmal die Sicht.


    Leicht entsetzt schüttelte sie den Kopf. "Nein!" hauchte sie nur zwischen krampfartigen Schluchzern. Sie konnte das nicht glauben, wollte das auch nicht glauben. Es war zu viel... viel zu viel, denn weider sah sie den starren Blick ihrer Herzenschwester, getötet von einem gefiedertem Pfeil. Sie war allein, so schrecklich allein....