Beiträge von Germanica Calvena

    Sie sah das er redete, sie hörte es auch, aber igrnedwie konnte sie es nicht verstehen oder wollte es auch nicht. Kein Wunder nach den vielen entsetzlichen Ereignissen war sie einfach nur überfordert und vorallem irritiert und verängstigt.


    Zumal ihr Vater für sie bisher nur ein gesichtsloses Wesen aus einer kurzen Geschichte war, nichts weiter. Sie hatte sich niemals darüber Gedanken gemacht, denn ihre Familie war das fahrende Volk gewesen, ihr Vater irgendwie Adae und einige der anderen älteren Männer der Truppe. Ihre ganze welt hatte nur aus jenen engem Kreis von Menschen gehört mit denen sie aufgewachsen war.
    Und mit einemal sollte es alles anders sein? Ihr war schwindelig und mit einem shcmerzhaften Pochen machte sich ihre Wunde an der Schulter bemerkbar.


    Verus umarmte sie begeistert und freute sich sichtlich, doch sie selbst... war wie erstarrt und bleib stumm.

    Sie blinzelte etwas verdutzt, als er ihr sanft das Amulett aus den Fingern wandt und es anschließend mit einem Breitem Grinsen betrachtete. Für sie hatte diese Kette nur einen emotinalen Wert, der sie an ihre Mutter erinnerte, an deren Gesicht sie sich nicht einmal mehr erinnern konnte. Ob später auch einmal die Gesichter von Mneme, Adae und den anderen verschwimmen würdem bsi sie nur noch graue Schatten waren? Sie schauderte und fürchtete sich davor.


    "Warum willst du das wissen?" fragte sie und vergass für einen Augenblick lang ihren Kummer. Ablenkung half ihrer Seele aufzuatmen und sich für den nächsten Sturm der Gefühle zu wadmen.


    "Ich hab es von meiner Mutter....... sie hat es..... nun... von meinem Vater bekommen!" es war eine winzige Notlüge in der Wahrheit verborgen, denn ihre Mutter hatte es dem Mann gestohlen, der ihr Vater war. Was dies jedoch für sie bedeutete wusste sie nicht.

    Der Kummer war überwältigend und auch wenn sie versuchte den Tränen einhalt zu gebieten, gelang es ihr nicht, zumindest nicht sofort. Ihr Blick verschwamm und ihre Hände krallten sich den Stoff der Decke.
    Seine tröstende Geste war es schließlich die ihr half, den Strom der Tränen versiegen zu lassen und auch seine Worte halfen ihr.


    Mit der Hand wischte sie sich schließlich über die Wange. Auf ihren Lippen konnte sie das Salz spüren, dass die Tränen hinterlassen hatten.
    Auf seinen Vorschlag hin, nickte sie nur und öffnete den Beutel. Geschickt ließ sie den ganzen Inhalt in ihren Schoss fallen.
    Da war eine winzige Flöte aus dem Holz eines Apfelbaumes, ein Geschenk von Adae, als er ihre Liebe zur Musik erkannte und sie begann mit auszubilden. Er hatte sie selbst geschnitzt und vom vielen Gebrauch war das Holz glatt und leicht abgegriffen. Damals war sie noch ein Kind gewesen, hatte egrade einmal wenige Sommer gezählt, aber schon damals hatte sie eine außergewöhnliche Stimme gehabt.
    Dann war da noch eine Haarspange aus Bronze, Mneme hatte genau die Selbe gehabt. Aoide hatte sie einst einem Händler gestohlen, der zu geizig gewesen war und sie um ihr Geld prellen wollte und schließlich waren neben unzähligen bunten Perlen, Muscheln und glatten Steinen ein recht auffälliges Amulett. Angebildet war darauf das Wappen der Gens Germanica und Buchstaben die zu einem Namen gehörten. O.G.C. .... Octavius Germanicus Callidus
    Einst hatte ihre Mutter es ihrem Vater, ein achtbarer Soldaten des Reiches, gestohlen, nach einer recht aufregenden Liebesnacht. Da sie nicht lesen konnte, wusste sie nicht was dies bedeutete, dass es ein Hinweis auf die Familie ihres Vaters war, darauf wäre sie nicht gekommen, sie hatte es einfach nur als Erinnerung an ihre Mutter behalten.


    Sacht und mit traurigem Blick strich sie über die Gegenstände und nahm das Amulett schließlich in die Hand. Es war ihr wohlvertraut, hatte sie es doch immer dann heraus geholt, wenn sie ihre Mutter vermisst hatte. Die Formen kannte sie auswendig. Ihre Hände verbargen das Wappen und ein schmales Lederband wand sich zwischen ihren Fingern hindurch.
    jemand der das Amulett näher betrachten wollte, konnte nur einen kurzen flüchtigen Blick darauf werfen, ehe sie es in ihren Händen barg und traurig betastete. So vieles hatte sie verloren, so viele waren gestorben und nur aus einer Laune des Schicksales heraus, hatte sie überlebt.


    "Viel ist es nicht..." sagte sie tonlos. "Nur Erinnerungen!" fügte sie hinzu, wieder war da der Kummer, doch diesmal blieben die Tränen aus.

    Aoide spürte in dieser Hinsicht zumindest Erleichterung. Ihre Sachen waren nicht gestohlen worden. Sie bezweifelte ehrlcih, das Verus dazu in der Lage wäre, aber die Männer die das Lager überfallen und sie niedergschossen hatten, waren sicherlich nicht davor zurück geschreckt, die Leichen ihrer Freunde zu bestehlen.


    "Vielen Dank!" sagte sie und folgte ihm mit den Augen. als er den Raum durchmaß und ihr dann ihre Sachen brachte. Nachdenklich strich sie über den Lederbeutel und ihre ganze Mine wurde wieder dunkel vor Trauer.


    "Das ist als einziges übrig geblieben..." sagte sie mit belegter Stimme. "Sie sind alle Tod!" hauchte sie und wieder liefen ihr Tränen über die Wange. So sehr sie sich auch bemühte, sie konnte die Trauer nicht verdrängen.

    Leicht verwirrt blickte sie von Verus zu Serena, es war höcht ungewöhnlich, das eine römische Bürgern, die Arbeit eines Sklaven übernahm. Nun gut, sie wusste nichts über diese Familie und deren Angewohnheiten, deshalb schwieg sie lieber.


    Es traf sie wie einen Schlag. Zwei Tage das war eine halbe Ewigkeit und die Männer, welche das Lager überfallen hatten, waren mit Sicherheit über alle Berge. Auch wenn sie ein gewisses Gefühl der Rache verspürte, würde sie wohl diesem niemals nachgehen können, sie konnte sich an die Gesichter der Banditen nicht erinnern. Sie wusste nur noch, dass diese wild und gnadenlos gewesen waren und teilweise sehr abgerissen ausgesehen hatten. Wohl eine Ursache des erlittenen Schocks.


    Das sie Ruhe brauchen würde, merkte sie selbst. Nur nach den wenigen Minuten bei Bewustsein verspürte sie eine nie dagewesene Mattigkeit und Erschöpfung und ihre Wunde pochte schmerzhaft unter dem Verband. So langsam wurde ich auch bewusst, dass sie nicht mehr ihre eigenen Kleider trug, sondern eine Tunika die ihr viel zu groß war und wohl mehr zeigte, als verbarg.


    Es war zwar eine tröstende Geste, dass er ihre Hand hielt, aber da er ihr Fremd war und da sie bisher nur wenige Worte gewechselt hatten, wusste sie nicht was sie von seiner Freundlichkeit halten sollte. Sie war mit einer gewissen Vorsicht gegenüber Fremden aufgewachsen und konnte diese Vorsicht selbst in diesem Moment nicht ablegen.


    "Wo sind meine Sachen?" fragte sie von daher nur. Ihr war bewusst das ihr Kleid völlig zerrissen war, aber an ihrem Gürtel hatte sich ein kleiner Lederbeutel befunden mit einigen kleinen Erinerungen an besondere Momente und auch ihrer Mutter, welche schon vor Jahren auch bei einem solchen Überfall ums Leben gekommen war. Diese wenigen Gegenstände würden ihr helfen, ihren Kummer zu verarbeiten. Waren sie doch alles, was übrig geblieben war von einem Leben das es nun nicht mehr gab.
    In diesem Moment merkte sie, dass im Grunde ihren Herzens auch Aoide mit gestorben war. Sie nahm sich vor ihren Künstlernamen abzulegen und wieder den Namen anzunehmen, den ihr ihre Mutter zur Geburt gab.... Calvena.
    Zumindest konnte sie damit versuchen einen Neuanfang zu starten... aber ein Name allein genügte nicht. Sie hatte sonst gar nichts und außer singen auch keine großen Talente und Lesen und schreiben hatte ihr niemand beibringen können, es war auch nie Notwendig erschienen.


    Sim-Off:

    Heut ist der Fehlerteufel bei mir drin

    Lang dauerte es nicht und dann erfuhr sie auch den Namen der jungen Frau... Serena durchaus klangvoll bemerkte der Teil ihres Verstandes, der durch die Musik auisgebildet worden war und selbst auf die kleinste Meldoie einzugehen wusste.
    Der restliche Teil war damit beschäftigt, die Ereignisse in eine chronologische Zeitlinie zu bringen und heraus zu finden, wie lange sie wohl hier war. Nach den Schermzen in ihrer Schulter ausgehend, anscheinend nicht sehr lange. Ihr war in sehr guter Erinerung, wie der Pfeil sie getroffen hatte und der explosionsartige Schmerz sie in Ohnmacht hatte fallen lassen. Schon die kleinste Bewegung reichte aus um den Schmerz erneut zu entfachen.. es würde wohls eine Zeit dauern, bis die Wunde verheilt war.


    "Ich... ehm..... ich weiß nicht...!" antwortete sie ihm, etwas überfordert von der augenblicklichen Situation.


    "Wie lang bin ich schon hier?" fragte sie, die Stirn gerunzelt, da ihr irgendwie jedes Zeitgefühl fehlte.

    Von den tiefen Gefühlen von Verus ahnte sie in diesem Augenblick wahrlich nichts. Zu tief war der Fall in das Bodenlose, als er nur traurig den Kopf schüttelte und ihr somit auch die letzte Hoffnung nahm, das Jemand den sie kannte, liebte und vertraute das schreckliche Gemetzel überlebt hatte. Doch anstatt das Kummer ihr das Herz zeriss, war sie wie betäubt, es war als gäbe es keinen Schmerz der ihren Kummer erfassen könnte und so erstarrten ihre Gefühle einfach und innerhalb eines Herzschlages baute sie eine feste undurchdringbare Mauer zu ihren Gefühlen auf, aus der Furcht heraus, dass diese sie überwältigen würden und sie an dem Kummer ersticken würde.


    Merkwürdigerer Weise schie ihr Verstand danach zu erwachen und wie wild nach dem Namen des Mannes zu suchen, der sie voller freundlichem Mitleid kurzerhand erneut umarmt hatte.
    Einige Hinweise auf seinen Namen hatte er ihr ja gegeben, nachdem er ihr sagte, dass sie sich in der Casa Decima befand….. Decima…… Decima…. Decima… nach wenigen Augenblicken machte es Klick. Titus Decimus Verus so hatte er sich vorgestellt, als er sie und Mneme auf einen Becher Wein einlud. Bei dem kurzen Gedanken an ihre Herzensschwester und deren fröhliches Lächeln versetzte es ihr einen Stich ins Herz.


    Seine Worte mochten zwar ehrlich gemeint sein, doch ob wirkliche wieder alles wieder gut werden würde, das bezweifelte sie. Er konnte mit Sicherheit nicht nachvollziehen, welchen Verlust sie erlitten hatte.
    Von daher nickte sie nur Stumm und musterte nun mit großen Augen die junge Frau, die mit im Zimmer stand. Ihr Gesicht kam Aoide nicht bekannt vor, aber ihre Züge ähnelten ein wenig denen von Verus. Sie vermutete, dass es sich um seine Tochter handelte, welche wohl nicht viel älter war als sie selbst sein konnte.


    „Danke…..“ murmelte sie leise, schließlich verdankte sie ihm, ihr Leben.

    Schock, Erschöpfung und Schmerz sorgten dafür, dass sie zuerst nicht einmal die Stimme oder das Gesicht von Verus, jemandem zuordnen konnte, den sie kannte. Sicher seine Züge riefen in ihr ein Gefühl von Vertrautheit hervor, doch woher sie ihn kannte, das wollte ihr beim besten Willem nicht in den Sinn kommen.
    Die Ereignisse hatten sie mehr mit genommen, als er wohl ahnte, zumal der Schock noch tief saß und es ihr erst langsam dämmerte, was der Verlust ihrer Freunde für sie bedeuten würde. Es traf sie wie ein Sprung ins eisige Wasser, nahm ihr den Atem und ließ ihr wieder Tränen in die Augen steigen. Sie war Allein.... Einsam...... ihre Familie die sie kannte, die Menschen die sie liebte, sie alle waren Tod.... ihre Herzensschwester würde nie wieder ihre Hände halten oder mit ihr gemeinsam singen. Nie wieder würde Adaes lachen erklingen und nie wieder würden die germansichen Brüdern beim Würfeln ihr Geld verlieren.
    Kummer schnürrte ihr die Kehle zu und Tränen nahmen ihr die Sicht. Das zimmer verschwamm vor ihren Augen und die Wunde an ihrer Schulter begann wieder zu schmerzen. So sehr sie sich auch bemühte, sie konnte die schreckensbilder nicht vertreiben.


    Verus freundliche Worte drangen wieder nicht zu ihr durch, mit leerem Blick staarte sie die Wand an und sah nur die Gesichter von ihren Freunden.
    Erst nach einigen augenblicken und wenigen herzschlägen wurde ihr bewusst, das man sie angesprochen hatte und jemand anderes das Zimmer betretten hatte, eine junge Frau, die dem Mann sehr ähnlich sah, der über sie gewacht hatte und ihr anscheinend auch das Leben gerettet hatte. Sie blinzelte sich die Tränen fort, atmete tief durch und versuchte erst einmal die schrecklichen Erinerungen und Bilder zu verdrängen. Während sie Vater und Tochter musterte, dämmerte ihr es langsam woher sie ihn kannte.
    Er hatte sie vor einigen Tagen eingeladen.


    Angstrengt suchte sie nach dem Namen, doch irgendwie schien dieser im Nirvana ihres Kummer verschollen zu sein und sie konnte nur hilflos die Hände in einander verschränken.
    Bei seinen letzten Worten wurde sie hellhörig, sie hatte also richtig vermutet, er hatte sie gerettet.


    "Was ist.......?" sie wagte es gar nicht ihre Frage zu beenden, aber es war klar das sie wissen wollte, ob noch irgendwer überlebt hatte. Nur ein vertrautes gesicht, an das sie sich in ihrer Verzweiflung klammern konnte. Ein winziger Funke von Hoffnung leuchtete in der Finsterniss ihrer Seele auf. Nur die Frage... und die Furcht .... und die Hoffnung....

    Verwirrung, nachdem sie ihre Panik und ihre Angst erst einmal verdrängt hatte und in die finsterste Ecke ihres Verstandes gesperrt hatte, wurde sie sich langsam ihrer Umgebung bewusst. Sie war nicht mehr im Wald, sondern…. In einem Haus? Wo genau konnte sie nicht sagen, aber zumindest in einem weichen Bett. Noch immer hatte sie die Hände vor dem Gesicht, verbarg ihre Tränen und Rang noch immer Fassung.
    Noch immer zitterte sie am Körper, doch allmählich beruhigte sie sich. Doch als Verus sie so spontan und erleichtert sie umarmte zuckte, sie sichtlich zusammen. Bisher war noch nicht zu ihr durchgedrungen, dass sie nicht allein war.


    Seine Worte hörte sie erst einmal gar nicht, es war, als sei sie in einer Blase, einer Blase au Kummer, Verzweiflung und Angst.
    „Wo bin ich?“ hauchte sie tonlos und sah sich mit Tränen nassem Gesicht um. Seine Worte waren in ihrem verwirrten Zustand nicht zu ihr durchgedrungen und im ersten Augenblick, wusste sie auch nicht, wer er war oder woher sie einander kannten.
    Doch zumindest war sie in Sicherheit.

    Während Verus sich während seiner besorgten Wache langweilte und über seinen Sorgen schließlich einschlief, tat ihr Körper was er am besten konnte. Er erholte und sorgte dafür, dass sie wieder zu Kräften kam. Ihr Schlaf wurde im Laufe einer langen Nacht tiefer und erholsamer.
    Noch wurde sie nicht von den Bildern des Überfalls gequält, noch befand sie sich in süßer Umarmung des SChlafes, doch als die Sonne den Horizont wieder für sich eroberte und der Arzt sie ein weiteres mal versorgt hatte, trieb sie aus den tiefen ihrer Finsternis und Ohnmacht in einen leichtteren Schlummer. Dort wo die Erinerungen an vergangene Erlebnisse verarbeitet wurden und sie durchlebte ein weiteres Mal das Grauen, des vergangenen Tages. Bilder von Tod und Verwüstung, verzweifelte Schreie und Angst, alle Gefühle und Eindrücke prasselten innerhalb von wenigen Herzschlägen auf ihren Verstand ein, und ließen sie mit einem spitzen Schrei und wild schlagendem Herzen aus dem Schlaf erwachen.


    Aoide zitterte am ganzen Körper, sie wusste nicht wo sie war. Angst schnürrte ihr die Kehle zu. Sie war verwirrt, verängstigt und voller Panik, denn sie glaubte sich noch immer Wald, einsam, denn der Tod ihrer Herzensschwester war ihr noch lebhaft in Erinerung..... Tränen traten ihr in die Augen und sie schlug sich ihre Hände vor das Gesicht. Geschüttelt vor Gram und Trauer wollte sie nur noch vergessen.


    Vergessen wollte sie, das Grauen abschütteln und sie wünschte sich mehr denn je, dass alles nur ein Böser Traum war. Doch es war die Wirklichkeit, die kalte grausame Wahheit, die sie völlig allein zurück gelassen hatte.

    Es war ein langer Ritt, Meile um Meile brachte das Pferd hinter sich, immer wieder angetrieben von seinem Herrn und dessen Furcht um die junge Frau in seinen Armen. Deren Zustand sich den Göttern sei Dank, nicht weiter verschlechterte. Sie glitt von ihrer Ohnmacht in einen tiefen Schlaf. Schlaf würde nicht nur die Wunden am Körper heilen, sondern auch die Wunden der Seele. Vermutlich würden dennoch die vergangenen Ereignisse viele tiefe Narben hinterlassen, welche nur die Zeit heilen konnte. An diesem Tag hatte sie ihre Familie verloren, ihre gesamt Welt die sie kannte und die Menschen die sie liebte. Dies war ein Schock, den sie nur schwer verkraften würde.


    Am Rande der Erschöpfung erreichten sie schließlich erst die Tore der Stadt und anschließend die prachtvolle Casa Decima.
    Nur wenieg Augenblicke später lag sie in einem weichem Bett und fachkundige Hände untersuchten ihre Wunde, die zwar nicht wirklich tief war, aber schmerzhaft. Zumal die Ereignisse des Tages an ihr gezerrt hatten, der Überfall, die Flucht und der Pfeil, all dies hatte dafür gesorgt, dass sie nun völlig erschöpft auf den Laken lag und sich langsam erholte.


    Noch immer war sie in den roten Nebel von Schmerz eingebettet, während Verus Wache hielt.

    Noch immer saß das braune Eichhörnchen auf seinem Ast und beobachtete aus dunklen Knopfaugen das Treiben der Menschen unter sich. Auch wenn das Tier nur einen kleinen Verstand hatte, begriff es, das es um Leben und Tod ging. Doch nach kurzer Zeit wurde es dem Tier zu langweilig und es widmete sich wieder seinen Nüssen aus seinem Wintervorrat.


    Wie gut das ein Soldat immer praktisch veranlagt war und nsich nur selten Panik oder ähnlichen Gefühlen hingab, die den Verstand betäubten und den Körper lähmte.
    Dank der freundlichen Sorge, versiegte das Blut und der Körper begann damit, den Prozess der Heilung nun zu fördern.


    Auch wenn sie noch immer in der Finsternis treib, war ihr ein wneig bewusst, das sie anscheinend in Sicherheit war, auch wenn kurzzeitig der Schmerz sich in ihrem Körper verdoppelte, als sie auf dem Rücken eines Pferdes gehoben wurde. Wieder entfloh ihren Lippen leises Wimmern, denn selbst jetzt war der Schmerz allgegenwärtig. Er hatte sich wie ein roter Schleier über sie gelegt und hüllte sie vollkommen ein.

    Ob es nun purer Zufall oder ein Segen der Götter war, das Verus an jenen Ort des Unglückes und des Todes geführt worden war, würde für immer ein Geheimnis der unsterblichen Wesen bleiben. Aber zumindest war das Schicksal gnädig und ließ einen Retter mitten in dem kleinen Wäldchen erscheinen.
    Noch herrschte die unnatürliche Stille im Wald, welche immer dann entstand wenn die Tiere Gefahr witterten und sich fürchteten. Zumal der Gestank verbrannter Leichen noch immer die Luft erfüllte. Es war als wäre man auf einem Schlachtfeld gelandet, nur waren diesmal die Toten unschuldige Menschen.


    Während Verus stolpernd und suchend den Wald durchschritt, wagte sich ein einsames Eichhörnchen mit mutigem Herzen an den leblosen Körper von Aoide heran und beschnupperte ihre Hand. So langsam atmete der Wald auf und die Tiere wagten sich auf den Schauplatz des Verbrechens.
    Doch als sich die schweren Schritte von Verus näherten, ergriff das winzige Geschöpf die Flucht und erklomm keckernd einen Baumstamm und beobachtete das Geschehen.


    Aoide selbst bekam von all dem nichts mit. Noch immer befand sich an einem Ort, wo Schmerz, Trauer und Verlust keinen Wert hatten. Tiefste Finsternis hatte ihren Verstand betäubt und hielt sie in sanfter Umarmung.
    Verus hatte sich nicht getäuscht, sie atmete, wenn auch schwach und mühsam. Die Wunde und auch die Kälte hatten dafür gesorgt, dass langsam aber stetig das Leben sie verließ und ihr Körper um jeden Herzschlag und Atemzug hart kämpfen musste.


    Doch als sich die warme Hand ihres Retters auf ihrem Rücken wieder fand regte sich der Lebensfunke und ihr Körper begann von neuem den Kampf um das Leben selbst. Denn es gibt kein höheres Gut auf der Welt.
    Ein leises Wimmern entfloh ihren Lippen, als erneuter Schmerz erblühte und kaltes Metal aus ihrem Körper gezogen wurde. Zwar behutsam, dennoch war es furchtbar, was sie selbst in ihrer tiefen Ohnmacht mit bekam.
    Die sanften und verzweifelten Worte von Verus drangen jedoch nicht zu ihr hindurch, sie glitt nur immer tiefer in die Finsternis und entfloh dem Schmerz und der Angst.


    Blut durchtränkte das Tuch, welches auf ihrer Wunde lag und dennoch war es ein Glück, das der Winter noch immer die Welt im festen Griff hielt, denn so war der Blutverlust bei weitem nicht so stark, wie im Hochsommer. Bei Kälte neigen nämlich die Gefäße dazu sich zusammen zu ziehen, was wohl ihr Glück war, denn sonst wäre sie sicherlich schneller verblutet, als Verus es ahnte.

    Ich denke mal das Schwierigste dürfte nicht die vergabe von Ämtern sein, wenn man eine neue kleine Provinz eröffnet, sondern die Spielerschaft zu begeistern. Am Anfag mag die Motivation bei vielen noch ganz weit oben stehen, doch wenn am Ende es nur noch wenige und halberherzige Beiträge gibt, dann ist das Ende einer alternativen Provinz auch sehr nahe.
    Es ist schade, das Hispania geschlossen wird, aber ich denke zu diesem zeitpunkt sollte man sich im klaren sein, das man erst einmal die anderen Provinzen ausspielt und das nutzt was uns derzeit zur Verfügung steht... später kann man dann noch einmal sich überlegen, ob man dann nicht eine neue kleine Provinz aufnimmt und eine Umfrage starten in wie weit eine Resonanz und das Interesse da ist.
    Auf Hängen und Würgen und Überstürzt einen Ersatz zu eröffnen, ist nicht das wahre....

    Langsam aber voller Triumph hatte sich die Sonne ihren Platz am Himmelszelt zurück erobert und die Nacht vollständig vertrieben, der sanfte Dunst der noch vor wenigen Minuten die Welt verborgen hatte, war durch Sonnenstrahlen verdrängt worden und die tiefen Schatten der Nacht und deren Dämonen endgültig zurück getrieben.
    Trotz der Sonne, die sich ihren Platz am Himmel erkämpft hatte, war es noch immer kalt und windig, der Frühling war noch nicht wirklich da.
    Doch als der Wald unter den Strahlen der Sonne erwachte, zeigte sich ein Bild des Grauens auf einer kleinen Lichtung. Blut besudelte Blätter und Wiese, beißender Rauch ließ kleine Geschöpfe zitternd vor Angst in ihrem Bau kriechen und sich dort verstecken und der Gestank verbrannten Fleisches vertrieb den sanften Geruch der ersten zaghaften Blütenknospen.
    Der Tag hatte mit Blut begonnen. Schwellend leckten kleine Flammenzungen an den verbrannten Körpern und zerbrochenen Instrumenten fröhlicher Menschen die einst waren. Nur wenige Minuten hatte der Überfall gedauert und eine Gemeinschaft gnadenlos vernichtet. Habgier und Wollust, Neid und Hass entsprungen aus menschlichen Seelen hatten Tod, Blut und Verderben gebracht. Es würde kein fröhliches Lachen mehr geben, keine sanfte Musik und auch keinen Tanz mehr. Wieder einmal hatte die Welt gezeigt, dass sie grausam war.


    Ging man einige Schritt fort von jenem Unglücksort, so traf man auf die Spur von flüchtenden Menschen, die sich angstvoll und voller Panik einen Weg durch das Unterholz gebahnt hatten, die über Wurzeln gestolpert waren, weg von dem Grauen, welches in der Nacht gelauert hatte. Nur wenige Meter, auf dem weichen Waldboden ruhend, hatte eine der Musen ihre letzte Ruhestätte gefunden, die Augen vor Erstaunen und Entsetzen weit aufgerissen, die Hand voller Sehnsucht nach jemandem ausgestreckt. Tod zeichnete den schmalen Körper eines Mädchens an der Schwelle zu einer jungen Frau. Ein Pfeil hatte das Herz zerrissen und hielt sie nun in ewiger Jugend und Schönheit gefangen.
    Mneme, das Mädchen mit dem Silberblick, dem fröhlichem Lachen und der Lust zum Leben im Herzen, hatte wie die übrigen Schausteller, den Tod gefunden. Nie wieder würde ihre rauchige Stimme erklingen, nie wieder würde sie tanzen.


    Nicht weit entfernt von ihrer Herzensschwester lag auch Aoide, getroffen von einem der Pfeile, verwundet du ohnmächtig. Das Haar verdeckte ihre hübschen Züge und mehr denn je wirkte sie mehr wie ein Kind und nicht wie die junge Frau, die allein mit ihrer Stimme, die Menschen verzaubern konnte.
    Ihr Kleid war zerrissen und Blut befleckt, die Arme und Beine waren von Ästen und Dornen zerkratzt worden, als sie davon lief. Und doch kämpfte ihr Körper mit jedem Atemzug, wollte Leben und nicht aufgeben, auch wenn Schmerz den Verstand in eiserner Umklammerung hielt. Sie hatte mehr Glück gehabt, als ihre gesamten Freunde. Der Pfeil war nicht tief genug in ihren Körper eingedrungen, hatte die Lunge und das Herz verschont und nur Muskeln und Haut durchtrennt. Doch Schmerz, Schock und Verlust hätte selbst den stärksten Krieger niedergerungen und so lag sie nun da, im grünen Schatten von Bäumen. Eine wahre Nymphe, verletzlich und unschuldig.


    Die Männer die das Lager so gnadenlos angegriffen hatten und so viele Menschen getötet hatten, waren schon längst verschwunden, der Wald war friedlich und nur noch Rauch kündete von dem Unglück und dem Tod.

    Seine Warnung ließ die Herzen von Aoide und Mneme höher schlagen und voller Panik erreichten sie schließlich den Schatten der Bäume. Ihr Atem klang laut in der morgendlichen Stimme, doch noch waren sie nicht in Sicherheit. Der Tod verfolgte auch sie, vermutlich sogar schlimmeres. Die beiden Mädchen wagten es nicht hinter sich zu blicken, aber sie hörten die schweren Schritte die ihr folgten, die durch das Unterholz brachen und sich ihnen keuchend näherte.


    Entsetzen schnürte ihr die Kehle zu, Tränen liefen ihr über das Gesicht und die Angst saß ihnen im Nacken, nur die Hand von Mneme gab ihr ein wenig Halt und Sicherheit in diesem Augenblick. Innerhalb von nur Minuten hatte sich ihr Leben verändert. Es war ein leibhaftiger Alptraum.


    Plötzlich stolperte Mneme und Aoide wurde gezwungen mit rasselndem Atem stehen zu bleiben. Die Hand ihrer Herzensschwester löste sich aus ihrer und voller Entsetzen musste sie sehen, das Mneme nicht gestolpert war, sondern erschossen wurde. Ein Pfeil ragte aus ihrem Rücken.
    „NEIN!“ hauchte sie nur und ihr Herz zersprang in tausend Stücke. „Neinneinneinnein!“ flüsterte sie immer wieder. Ihre Knie gaben nach, als sie den leeren Blick von Mneme sah. Das Herz erstarrte ihr in der Brust und fast zu spät wurde ihr bewusst, dass sie noch immer verfolgt wurde und das sich ein Mann mit grausamen Grinsen ihr näherte.


    „Komm her Täubchen!“ sagte er und grinste lüstern. Entsetzt keuchte sie auf, kam wieder auf die Beine und rannte wieder davon. Ein heißeres unzufriedenes Knurren entkam seiner Kehle, als sein Opfer wieder floh und flink wie ein Reh im Unterholz verschwand. „DU entkommst mir nicht!“ brüllte er ihr hinter her und stürmte Wutentbrannt ihr hinter her.


    Blätter schlugen ihr ins Gesicht, Sträucher rissen ihr Kleid und Beine auf und die Angst schnürte ihr die Kehle zu.
    Unzufrieden das ihm seine Beute entkam, riss er sich seine Bogen von der Schulter und zielte die flüchtende Aoide an. Wenn er schon keinen Spaß haben konnte, dann sollte auch sie nicht überleben.
    Wie in Zeitlupe verließ der Pfeil die Sehne, sirrte fast lautlos durch die Luft und fand sein Ziel. Knapp unter der Schulter traf der Pfeil, bohrte sich durch Haut, Sehnen und Fleisch.


    Der Schmerz explodierte förmlich in ihr, schwarz wurde es vor den Augen und den Sturz auf den Boden spürte sie schon gar nicht mehr. Denn der Schmerz hatte sie schon weit fort gebracht. In die Welt des Vergessens.


    Zufrieden grunzte er, er hatte getroffen, es würde niemanden geben, der erzählen könnte, wer hier die Leute überfallen hat. Er kehrte zu seinen Kumpanen zurück und beachtete die vielen Leichen nicht die seinen Weg säumten.


    Aoides Glück war, das ihr Verfolger sie für Tod hielt und nicht noch einmal nach ihr sah, nach dem sie zusammen gebrochen war. Dennoch war sie dem Tode nahe, ihr Herz war an diesem Morgen mehrmals zerbrochen worden, ihre Seele bis in das tiefste Erschüttert und ihr Körper verletzt.
    Ihr grünes Kleid färbte sich langsam rot, als das Blut ihren Körper langsam verließ.

    Als es am Horizont graute und sich ein neuer Tag ankündigte, war das Feuer erloschen und ein leichter Dunst hing über dem kleinen Wäldchen. Die einzige Ziege des Lagers war an einen der bunten Wagen gebunden worden und eine einzelne Wache hatte sich an eine der großen Räder gelehnt und starrte mit vom Wein glasigen Blick in die Leere.
    Es waren Stunden des Frieden und des Schlafes. Die Sorgen und Probleme vertrieben von friedlicher Stille.


    Unter bunten Decken zusammen gerollt lagen träumend Mneme und Aoide. Nichts ahnend, das ihre Welt die sie kannten schon bald der Vergangenheit angehören würde. So wie es fast immer war, lauerten das Unglück, der Kummer und der Schmerz immer im Schatten. Diese Dämonen missgönnten den Menschen ihr Glück und ihren Frieden. Sie wollten nicht zurück gedrängt werden, sie wollten ihr Leid verbreiten, ihre Krallen an den Seelen der Menschen wetzen und das Glück vernichten und vertreiben.


    Die Sonne vertrieb gerade die letzten Sterne vom Himmel und eroberte sich ihren abgestammten Platz am Firmament. Noch lag das Wäldchen im Schatten und nichts ahnend und friedlich schlief ein Lager seinen Rausch aus.
    In den Schatten versteckt hockten, bärtig, verwildert und bis an die Zähen bewaffnet. Ein boshaftes Glitzern in den Augen, Dämonen, Ungeheuer, angetrieben von Lust und Gier. Sklavenhändler, Diebe, Räuber die nur ihre eigenen unmenschlichen Triebe in Sinn hatten und sich als Opfer die bunten Wagen der Schausteller auserkoren hatten.


    Lautlos hatten sie sich in der Dämmerung herangeschlichen und das Lager umstellte. Leise bimmelte in der morgendlichen Stille die Glocke um den hals der Ziege, als diese an dem Gras zu ihren Füßen zupfte.
    Auf ein stummes Kommando hin stürmten rund 20 bewaffnete Männer, der Wächter des bunten Volkes wurde von einem Pfeil tödlich und leise getroffen. Blut färbte auf seiner Brust seine bunte Kleidung dunkel. Der Tod war da und würde keine Gnade kennen.


    Als die Männer aus dem dunklen Dickicht sprangen, blökte die Ziege verängstigt und stemmte sich gegen die Leine, mit der sie angebunden war. Doch die Warnung kam zu spät, der Wächter bereits lag Tod im Gras und auch die übrigen, würden schnell unter den blitzenden Klingen der Männer sterben.


    Schreie der Panik erklangen, als wie durch Zufall eine der Tänzerinnen ihren Wagen verließ und direkt in die Arme eines der Männer geriet, der sie sogleich lüstern packte und ihr eine schwielige Hand auf den Mund presste um sie zum verstummen zu bringen. Zu spät, nun war das Lager gewarnt und halbnackt und mit Messer und Schwertern bewaffnet stürmten Adae und seine Brüder aus den Wagen und stürzten sich mit bestialischem Geschrei auf die Angreifer.


    Aoide erwachte als der spitze Schrei erklang, entsetzt wagte sie es nur einen Spalt in der Tür des Wagens zu öffnen und erblickte den Tod. Blut von einem ihrer Brüder hatte den bunten Wagen besudelt. Tränen stiegen ihr in die Augen, als sie das furchtbare Gemetzel erblickte. Mnemes Hand umklammerte die ihre, als ein Schrei in ihrer Kehle aufstieg, den sie Mühsam niederrang.
    „Wir müssen weg von hier… in den Wald laufen!“ flüsterte sie tonlos und drückte die Hand ihrer Herzensschwester, die nur stumm nickte. Auch sie war vor Entsetzen nur gelähmt. Es war zwar nicht das erste Mal, das man sie überfiel, aber noch nie war es solch ein Blutbad gewesen. Kummer wollte ihr Herz auseinander reißen, als sie zusah, wie einer der germanischen Brüder von einem gnadenlosen Schwertstreich geköpft wurde. Sie schloss die Augen, atmete einmal tief durch und stieß dann die Tür auf.


    So schnell ihre Beine sie trugen rannten die beiden Mädchen, Hand in Hand, wichen den starren und leblosen Körpern auf dem Boden aus, den gierigen Händen, die an ihrer Kleidung zerrten.


    „LAUFT!“ übertönte Adaes Stimme den Kampfeslärm als er sah, wie seine beiden Musen, die Flucht ergriffen. Die beiden Mädchen waren nicht zum Kämpfen geboren oder ausgebildet worden. Wir ein Bär erwehrte er sich mehrer Angreifer, bis auch er von einem Schwertstreich niedergemetzelt wurde. Dies war das wenig Ruhmreiche Ende eines freigelassenen Gladiators und auch dieser Tod zeriss Aoide das Herz, denn er war nicht nur ein Freund gewesen, sondern viel mehr, Bruder, Vater und Beschützer.

    Aoide nippte noch einmal am Wein ehe, sie Sedulus antwortete.


    "Sobald wir mit dem Wagen die Stadt verlassen dürfen, brechen wir in Richtung Misenum auf!" erklärte sie und ließ ihren Blick kurz über den Platz schweifen. In der Zeit in der sie Wein getrunken hatte, waren die Händler verschwunden und auch ihre Bühne war in dem bunten Wagen verschwunden.


    Leise seufzte sie. Die Zeit des Müssiggangs war vorbei.


    "Ich fürchte es ist grad in diesem Augenblick so weit!" sagte sie und deutete zu dem bunten Wagen, wo die übrigen Schausteller standen und sich bereit zum Abmarsch machten. Adae, der große Nubier, winkte ihnen zu.


    Mneme und Aoide erhoben sich und verneigten sich wieder synchron.


    "Wir danken für den Wein, die Hilfe und der Gesellschaft. Lebt wohl. Mögen die Götter über euch wachen! Man sieht sich immer zwei mal im Leben!" verabschiedeten sich die Frauen mit einem wunderbaren Lächeln.


    Nachdem sie sich so eilig verabschiedet hatte, winkten sie den Männern noch einmal zu, nachdem sie die Hälfte der Strecke zwischen Taverne und Wagen hinter sich gebarcht hatten, ehe sie mit wehenden Röcken und Haaren und einem fröhlichen Lachen, sich den Schaustellern anschlossen.
    Der bunte Wagen verließ rumpelt den Platz und schon bald waren sie verschwunden. Nach kurzer zeit hatten sie die Satdt hinter sich gelassen und schlugen ein Lager auf.

    Selten ist das Leben unbeschwert und die Herzen so leicht und die Menschen so frei in ihrem Handeln, als unter den Schaustellern.
    An Abenden in denen der Mond als silberne Scheibe am Himmel hängt, ein Feuer fröhlich knistert und Musik zum tanzen und glücklich sein einlädt, scheint es so, als gäbe es in der Welt keinen Hass und keinen Schmerz in der Seele. Die Zeit bleibt für wenige Stunden stehen, während das Herz ausgelassen ist und keinen Kummer kennt. Zumindest empfand Aoide dies so, während sie sich mit ihren Schwestern an den Händen hielt und sich im Kreise drehte. Das Lager verschwamm vor ihren Augen, ihr Blut rauschte in den Ohren und ihre Seele war erfüllt von reiner Freude, ungetrübt und frei.
    So war es, wenn man wirklich frei war. So war es wenn man für kurze Zeit keinen Kummer kannte und das Leben einfach nur schön war.


    Die Lieder veränderten sich, mal wild und leidenschaftlich, dann langsam und bedächtig. Die Melodien erfüllten den Körper, die Sinne waren geblendet durch die einfache Schönheit einer klaren Nacht und den vielen Geschichten die sie einander erzählten. Wein stieg ihr zu Kopfe und ließ den Wald zu verschiedenen Grüntönen verschwimmen.
    Schwindelig wie ihr war landete sie bei der nächsten wirbelnden Drehung auf ihrem Hinterteil. Lachend ließ sie sich mit ausgebreiteten Armen auf den Rücken fallen und betrachtete trunken von Wein und berauscht von Musik die ungezählten Sterne am Firmament.
    Langsam klärte sich ihr Blick und sie wurde sich ihrer Umgebung wieder bewusster. Sie spürte die Wiese in ihrem Rücken, den Wind auf ihrer Haut und sie lauschte der Musik um sich herum. Der Geruch vom Feuer, das leise Knistern des Holzes und das Säuseln der Blätter in der leichten kalten Brise.
    Sie schloss die Augen und nahm die Welt so wie sie war, in sich auf. Es war die Einfachheit des Seins und die Faszination für die kleinen Dingen um sie herum die das Leben ausmachten und ihre Empfindungen ausfüllten.
    Einmal tief einatmen und es war, als würde sie der Wald und die Menschen ausfüllen. Ganz sacht ließ sich Mneme neben ihr im Gras nieder.


    „Ich liebe diese Nächte!“ sagte ihre Herzensschwester leise. Sie umschlang ihre Knie und legte den Kopf in den Nacken. „In solchen Nächten sind wir nur wir….. keine Musen!“ sagte sie mit leisem traurigen Lächeln. Die Musik umschmeichelte die Beiden jungen Frauen.


    „Wir sind nur Menschen. Wir haben auch nur Träume!“ antwortete Aoide ebenso leise und richtete sich wieder auf. Sacht lehnte sie ihren Kopf an die Schulter von Mneme. Sie waren gleich alt und gemeinsam aufgewachsen. Sie kannten einander besser als Schwestern, sie wussten von ihren Träumen und Gedanken und liebten sich wie Zwillinge.
    Mneme griff nach ihrer Hand und schweigend saßen sie gemeinsam auf dem Boden und hingen ihren Gedanken nach. Schweigend betrachteten sie die Sterne. Schon als Kinder hatten sie oft so dagesessen, am Feuer, leise flüsternd erzählten sie sich dann ihre Geheimnisse und kicherten über ihre albernen Träume. So waren sie nun einmal, keine Musen, sondern einfach nur Mädchen.


    An den Händen haltend, in den nächtlichen Himmel blickend und träumend verbrachten sie einige Zeit und vergaßen um sich herum die Welt. Für eine kurze Zeit waren sie nur zwei Schwestern, verbunden durch Liebe, nicht durch Blutsbande.

    Sim-Off:

    Sorry das ich vorgreife, aber ich hab noch Pläne mir Calvena ;)


    Aoides Wangen färbten sich noch eine Spur dunkler, als Sedulus mit eiiner lässigen Handbewegungen ihren Dank beiseite wischte und sie erneut mut Komplimenten überschüttete. So viel Aufmerksamkeit war ihr unangenehm und verunsicherte sie nur wieder.


    Mit einem Dankbaren nicken nahm sie den Becher Wein entgegen und lächelte freundlich. "Danke sehr freundlich!" murmelte sie und nippte an dem Wein, welcher wirklich gut war, vollmungig und süß, war er genau das Richtige für sie.


    Nachdenklich hörte sie Verus zu. Mit den Rängen innerhalb der Armee war sie nicht vertraut... eher gingen sie meist den Soldaten aus dem Weg. Schlechte Erfahrungen hatten sie schon einmal mit selbigen gemacht. Aber die drei Herren hier, warens ehr freundlich und aufmerksam.