Beiträge von Germanica Calvena

    Calvena starrte einen Moment lang fasziniert die wimmelnden weißlichen Würmer an, sie waren zwar irgendwie ziemlich eklig, aber andererseits war es erstaunlich, dass es solch kleine Wesen gab und von den Göttern geschaffen wurden... auch wenn diese keinen Sinn zu erfüllen hatten...


    Als ihr dann verus von ihren Verwandten erzählte, wurden ihre Augen etwas größer und ihre Ängste nahmen nur noch zu. Senatoren.... Männer mit sehr viel Einfluss und sie würden vermutlich niemals zulassen, dass ein angeblicher familiärer Skandal ihren Ruf schädigte und ihre Stellung schwächte. Sie schluckte trocken, nun war sie endgültig eingeschüchtert und nur zu gern wäre sie davon gelaufen. Irgendwo hin nur nicht hier bleiben. Das sie Sedulus schon einmal kurz begegnet war, hatte sie mehr oder weniger aufgrund der Ereignisse vergessen, denn schließlich hatte sich andere Sorgen.


    Seine beruhigenden Worte zum Abschluss gaben ihr kaum Mut. Sie mochten nette und aufrichtige Bürger sein, aber sie war nur ein dahergelaufenes Mädchen von der Straße, in den Händen nur ein Amulete, welches gestohlen war und die kurze Geschichte ihrer Mutter im Kopf. Sie war jung gewesen, hatte Spaß haben wollen und sich nicht um die Konsequenzen gekümmert (ihre Mutter hatte sie dennoch sehr geliebt und war glücklich gewesen, eine Tochter zu haben), aber sie selbst war sich nicht sicher ob der Besitzer des Amuletts auch ihr Vater war.

    Es war klar gewesen und unabwendbar, dass sie sich eines Tages ihren Verwandten würde stellen müssen, ihr wäre es aber wesentlich lieber gewesen, wenn sie selbst entschieden hätte, wann das war, denn noch fühlte sie sich diesen neuen Dingen nicht gewachsen und die Furcht, dass man sie aus der Tür jagte, war größer, als wohl Verus ahnen konnte.
    Schweigend und in sich gekehrt war sie ihm gefolgt, hatte sich durch die verwirrenden Straßen Roms führen lassen. Mit Sicherheit hätte sie sich verlaufen, hätte sie das Haus der Gens Germanica selbständig finden müssen. Kaum standen sie vor dem Haus, wäre sie am liebsten wieder umgedreht und davon gelaufen, doch Verus Hand hielt sie davon ab... er hielt nämlich die ihrige und machte dabei auch noch ein recht glückliches gesicht, während sie am liebsten unsichtbar geworden wäre.


    Verstohlen tastete sie nach dem Lederbeutel an ihrer Hüfte, dort verborgen befand sich das Amulett das angeblich auf ihre ihr unbekannten Verwandten deutete.


    Sie wurde etwas abgelenkt, als sich ein Teil der porta in Staub verwandelte. Anscheinend hatten ihre Verwandten unangekündigten udn gefrässigen besuch bekommen. Holzwürmer konnten eine wahre Plage sein....


    Etwas verängstigt schaute sie sich um und wagte es dann schließlich eine Frage zu stellen. "Du kennst sie doch... meine Verwandten..... wie sind sie so?" fragte sie tonlos und versuchte ihre Furcht zu verbergen, sie fühlte sich gar nicht wohl in ihrer Haut.

    Leise seufzte sie. Es war nicht ihre Absciht Verus von sich zu stoßen und ihn somit zu verletzen. Bisher war er nicht nur freundlcih zu ihr gewesen, sondern auch fürsorglich und er versuchte ihr ein Gefühl von Sicherheit und Geborgenheit zu vermitteln, doch sie fühlte sich unfähig auf seinen Sanftmut einzugehen und Verständnis für seine Gefühle entgegen zu bringen. Noch fühlte sie sich einfach von seiner Art überrollt und in den Ecke gedrängt.


    Als er dann das Zimmer verließ, sagte sie nur noch: "Danke für alles..... ich... Danke!" sie brachte sogar ein ehrliches offenes kurzes Lächeln Zustande, welches für einen winzigen Augenblick auch ihre Augen erreichte. Dieses Lächeön barg nicht nur Erleichterung, sondern auch einen tief empfundenen Dank für all die Dinge, die er für sie getan hatte. Sie wusste nicht, wie sie dies je wieder gut machen sollte.


    Als sie dann allein war, ging sie wieder zum Fesnter starte hinaus. TRänen konnte sie keine mehr vergießen. Sie war erschöpft und nur wenige Zeit später, fand sie sich im Land der Träume wieder.

    Gerade als sie das freundliche Angebot annehmen wollte, das man ihr den Weg zurück zur Casa Decima zeigen würde, tauchte aus heiterem Himmel Verus auf und überschüttete sie mit Vorwürfen, Sorge und aufrichtiger Liebe. Eigentlich jene Dinge vor denen sie geflohen war und warum sie das Haus verlassen hatte. Auch wenn es mit Sicherheit nicht seine Absicht war, drängte er sie in die Ecke und nahm ihr die Freiheit selbst zu entscheiden. Zumal sie ihren Körper besser kannte, als jeder Medicus, zwar mochte ihre Wunde an der Schulter schmerzen, aber ansonsten war sie weder erschöpft noch gebrechlich, zumal sie schon weit aus härtere Zeiten hinter sich hatte. Hunger konnte einen mehr Schwächen als jede Wunde oder Kälte oder Beides zusammen.
    Ein leichter Zorn stieg in ihr auf, da alle Männer dieser Welt glaubten, dass eine Frau nicht auf sich aufpassen konnte und immer Begleitung benötigten. Aber sie hatte gelernt sich zu verteidigen, der Umgang mit einem Dolch, welcher sich in den Falten ihrer Kleidung verbarg, war eine der wichtigsten Lektionen, welche Adae ihr erteilt hatte. Sicher in einem Kampf mit gut ausgebildeten Männern würde sie immer verlieren, aber solange der Überraschungsmoment auf ihrer Seite war, war selbst ein kleines Messer eine tödliche Waffe. ZUmal kaum einer damit ahnte, das eine Frau eine Waffe bei sich trug. Frauen waren ja sooo hilflos, dachte sie zynisch. Es gab eine Menge Dinge die selbst Decimus Verus nicht über sie wusste und sie hatte auch nicht vor ihm alles zu erzählen.


    "Mir gehts gut!" sagte sie entschlossen und doch wesentlich selbstischerer als noch vor Tagen in Richtung von Decimus Verus. "Ich brauch kein Kindermädchen das auf mich aufpasst!" meinte sie nun in Richtung aller anwesenden Herren. "Ich hab mich nur verlaufen... diese verdammte Stadt ist einfach nur unübersichtlich!" erklärte sie und scheute sich nicht, auch ein wenig dabei zu fluchen. Was somit zeigte, dass sie nicht dem entsprach, was man wohl im ersten Moment von ihr gedacht hatte. Sie war eben keine junge Adlige.


    Sie seufzte, anscheinend war ihr kleiner Ausflug in die Freiheit somit beendet. Wenn sie Pech hatte, hatte sie nun immer einen übereifrigen Mann an ihren Fersen kleben, sei es nun Verus höchstpersönlich oder ein Sklave, den er auf sie ansetzte, weil er fürchtete, sie würde jeden Augenblick zusammenbrechen. Innerlich verfluchte sie die Götter, welche sich solch einen Scherz auf ihre Kosten gönnten.
    Aber die Herren würden ihr wohl keine andere Wahl lassen, als nun entweder einkaufen zu gehen, oder aber sie nach Hause zu bringen.... wo sie in vermeintlicher Sicherheit war. Nur das sie sich innerhalb von Wänden nicht allzu wohl fühlte und das Gefühl hatte eingesperrt zu sein.


    "Lasst uns Einkaufen gehen!" meinte sie nur resigniert. Zumindest würde sie so an der Luft sein, auch wenn die engen Gassen einem das Gefühl von Freiheit nur bedingt vermittelten. Immer noch kontne sie nicht glauben, dass sich scheinbar so viele Menschen innerhalb der steinernen Maunern wohl fühlten.


    Sim-Off:

    hab den kleinen fehlerteufel vertrieben ^^

    Calvena wusste nicht ob sie lachen oder weinen sollte. Er mochte sein Angebot ernst meinen, aber noch hatte sie nicht das Vertrauen zu ihm gefasst, so wie er es sich wohl wünschte und vorstellte. Ehe sie einem anderen Menschen wieder einen Platz in ihrem Herzen einräumen konnte, würden erst einmal die Wunden heilen müssen und Narben in der Seele verblassen. Es war für viele Dinge noch zu früh und seine plötzliche Nähe, war ihr weiderum unangenehm und sie fühlte sich bedrängt.


    Ein bitterer Zug um ihre Mundwinkel zeigte sich. "Ich brauche nur Zeit......" sagte sie. Im Augenblick hatte sie nicht das Bedürfnis über ihre Sorgen und Ängste zu sprechen. Ob es noch zu früh war oder sie einfach nur überfordert war, konnte sie nicht Bestimmheit sagen. Vielleicht war es auch Beides zusammen.

    Wieder einmal stellte sie sich die Frage, warum die Menschen nur so sehr den Schutz von Mauern suchten und sich dahinter verbargen. Städte waren Laut, Überfüllt und Schmutzig, es Stank und der Himmel war durch große hässliche Gebäude verborgen und die Straßen eng. Un doch sagten die Menschen, Städte seien schön.. sie empfand dies nicht so.


    Als sie dann angesprochen wurde, zuckte sie zuerst zusammen und aus altem misstrauen heraus, musterte sie die uniformierten und bewaffneten Soldaten doch etwas misstrauisch. Früher hätten diese Leute, Leute wie sie es waren, einfach aus der Stadt gejagt, weil man Schausteller nur für Diebe hielt und für einen schlechten Einfluss sorgten.
    Doch diesmal shcien es anders zu sein, ob dies an ihrer Kleidung lag, welche nun wesentlich edler und teuer war, als sie sich selbst hätte es leisten können. Kleider machten also doch Leute.


    "Salve... ich hab mich verlaufen!" gestand sie ein und ihre Wangen färbten sich leicht rosa vor Verlegenheit.

    Ihre Worte zeigten endlich Wirkung und fielen auf den fruchtbaren Boden der Selbsterkentnis, auch wenn es sie in diesem Moment nicht sonderlich interresierte. Ihr eigener Schmerz betäubte sie aufs neueste und nahm ihr die Luft zum atmen.


    Bitterkeit stieg in ihr auf, als er meinte er wolle sie nicht mit seinen Problemen belasten. Dabei hatte er dies schon längst getan.
    "Es wird schon gehen... irgendwann...!" sagte sie nur, verschloss sich vor ihm und auch ihren eigenen Gefühlen. Noch wollte und konnte sie sich nicht ihren Gefühlen stellen, es war noch zu früh und der Schmerz zu nah.

    Anscheined hatte sie die richtigen Worte für ihn gefunden, während ihr Herz noch immer vor Kummer schrie und ihre Seele wund und einsam war. Trotz ihrer richtigen Worte, verstand er jedoch immer noch nicht... anstatt nur für sich zu Leben, wollte er nun seine Tochter zu seinem Lebensmittelpunkt erklären. Mit solch einem verhalten würde er die Menschen die er liebte nur von sich weg treiben lassen, denn jeder Mensch brauchte seine Freiheit und seine Eigenständigkeit. Er würde imme rnur ein Teil des Lebens seiner Tochter sein, ein wichtiger, aber sie würde ihn niemals als Lebensmittelpunkt annehmen.


    "Du verstehts es nicht... oder?" fragte sie und ein bitterer Ton schwang in ihrer Stimme mit. "Erst machst du Rom zu deinem Lebensmittelpunkt und jetzt willst du deine Tochter in diese Rolle zwingen.... DU musst dein eigener Lebensmittelpunkt werden!" sagte sie leicht gereitzt, vielleicht verstand er auf diese Weise worauf sie hinaus wollte. "Hast du denn nie etwas getan, dass nur du wolltest? Hast denn dein ganzes Leben immer nur nach den Dingen ausgerichtet von denen man es erwartet?" Ihre Augen fuunkelte und die Wut, welche sich in ihr augestaut hatte, schien wieder ans Licht zu kommen und zu überwältigen.


    "Du bist nicht an der Realität gescheitert, sondern an die selbst... wenn du kein Licht siehst, dann ist es, weil du deine Mauern und dein Kerker selbst errichtet hast!" fuhr sie ihn an. Wie konnte nur jemand sich so sehr in Selbstmitleid suhlen und dann von jemand anderem verlangen, dass es doch alles nicht so schlimm, war alles etwas Gutes hatte. Sie selbst sah nichts Gutes in der Tatsache. dass die Menschen die sie geliebt hatte, alle Tod waren. Ihre Hände hatte sie in dem Stoff ihrer Tunika verkrallt und Tränen stiegen in ihr wieder auf. Es war ihre eigene Verzweiflung, die sie auf seinem Gesicht sah und dbaei hatte er keinen Grund dazu. Die Menschen die er liebte, lebten noch.... er wusste wo er hin gehörte, während sie wie ein Schiff in einem Sturm war... führungslos, hoffnungslos und verdammt einsam.
    Sie biss sich auf die Unterlippe und starrte an die Wand. Sie rang um ihre Fassung und gegen Tränen und Schmerz.

    Wieder einmal schien Verus sie falsch verstanden zu haben und ergab sich dann seinem Selbstmitleid und seiner Hoffnungslosigkeit. Er schien nicht zu verstehen, dass das Leben aus mehr bestand, als nur aus Ehre und Pflicht. Er wollte nur sehen, welche Fehler er gemacht hatte, dass aber seine Fehler genauso zu ihm gehörten, wie seine Stärke oder seine Leidenschaften. Fehler prägen den Menschen ebenso sehr wie Liebe, Glück, Schmerz und Kummer.


    Immer noch lief er auf und ab, seine Mimik spiegelte zum einen den selben Kummer wiede, den auch sie spürte, aber zum Anderen schien er sich völlig von ihr zu entfernen.


    "Ehre und Pflich sind nicht alles im Leben... sollten es auch niemals sein.... und ich bezweifel das du deine Familie wirklich enttäuscht hast. Zumindest deine Tochter scheint dich nicht nur zu Lieben, sondern auch stolz zu sein... und ist das nicht mehr Wert, als die Meinung von anderen Menschen? Solange man geliebt wird, ist alles andere völlig egal!" meinte sie ernst. Sie selbst war schließlich mit viel Liebe aufgewachsen und zumindest das war ein kleiner Lichtblick in ihrem Kummer. Mochte ihre Ziehfamilie auch bei diesem grauenvoillen Überfall ums Leben gekommen sein, sie war immer geliebt worde. So wie sie war, auch mit ihren Fehler und Charakterschwächen.


    "Kein Mensch ist Perfekt und kann allen Ansprüchen genügen... warum zweifelst du so sehr an dir? Gibt es keine Momente in deinem Leben die nur von Liebe und Glück geprägt sind?" fragte sie ihn ernst und schüttelte nur seufzend den Kopf.


    "Zeit... ja, wir brauchen Zeit... jeder Mensch braucht Zeit... aber du solltest nicht deine Vergangenheit als schlecht abstempeln. Schließlich hat die Zeit auch das aus dir gemacht, was du heute bist!" wieder betrachtete sie ihre blassen Hände.

    Mit ihrer Mutmaßung schioen sie voll ins Schwarze getroffen zu haben. Ihr wurde klar, dass sie ein völlig anderes Leben geführt hatte, das sie wirklcih die Freiheit gehabt hatte, zu tun was sie wollte, das sie nur eine Verpflichtung gegenüber ihrer Schaustellerfamilie gehabt hatte und mehr nicht. Selbst wenn sie es gewollt hätte, hätte sie sich von ihnen trennen können und ein anderes Leben führen können. Aber das hatte sie nie gewollt. Wieder wurde ihr schmerzhaft bewusst, wie allein sie war, wie sehr sie jene Menschen vermisste, die sie seit ihrer Geburt kannte und wie groß doch die Trauer und der Verlust war. Sie schluckte trocken und versuchte die Gefühle mit Wein zu betäuben.


    Ihre Augen folgten ihm, als er auf und ab Schritt und versuchte sich zu rechtfertigen.
    "Du musst dich mir gegenüber nicht rechtfertigen, warum du nicht zu dir selbst findest!" sagte sie. "Ich will nur dich kennen lernen und wenn dir deine Verantwortung gegenüber von Soldaten wichtiger ist, als dein eigenes Glück, dann musst du das mit dir ausmachen...." sie zögerte kurz ehe sie weiter sprach. "Es wundert mich nur... das Männer wie du es einer bist, Ehre und Pflicht über die Dinge stellt, die euch wichtiger sind. Es mag an der Erziehung liegen, aber aus meiner Sicht ladest du dir zu viuel auf. Du flüchtest dich in deine Pflichten damit du dich nicht dir selbst stellen musst. Weil du fürchtest, Dinge in dir zu sehen..... die du nicht erwartest hast!" Sie musterte ihn nachdenklich. Schon oft war ihr aufgefallen, das viele Menschen vor dem eigenem Selbst flohen, nur weil sie sich fürchteten, dem dunklen Teil einer Seele zu begegnen. Jener Teil, der nur dafür sorgte, dass man sich selbst am wichtigsten war. Zwar war Liebe und Mitgefühl wichtig, aber ebenso wichtig war auch ein gesunder Egoismus um sich vor dem Hass und der Wut und dem Neid der anderen Menschen zu schützen. Außerdem konnte man es nie, jedem recht machen. Igrendwann musste man einsehen, dass es immer jemanden gibt, der einem nichts Gutes wollte.
    Diese Erfahrung hatte sie gerade erst selbst am eigenem Leib zu spüren bekommen.


    "Niemand kann es allen Recht machen.... die Welt ist hart und ungerecht. Die Götter in ihren Taten gnadenlos und entweder man gibt auf und resigniert, oder man kämpft..... und ich hab das Gefühl, du hast aufgegeben..." sagte sie leise. Sie wollte ihn nicht mit ihren Worten verletzen oder verschrecken, sondern nur ihn zum nachdenken bringen.
    "Zu mir hast du gesagt 'alles wird gut'..... doch glaubst du selbst an dierse Worte oder nur eine Phrase hinter der du dich versteckst?" fragte sie ihn. "Ich weiß, du willst mir nur Hoffnung geben.... aber Kummer und Verlust gehören zum Leben dazu und ehe ich mich diesen Gefühlen nicht gestellt habe, kann ich auch keinen Neubeginn starten.... das was ich brauche ist Zeit... ebenso wie du sie brauchst...." sie klang sanft und freundlich und hatte wohl die tiefesten seiner Seele eher durchschaut, als er selbst es getan hatte. Sie senkte den Blick auf ihre Hände, welche sie in einander verschrenkte. Ihre eigenen Worte brachten sie zum nachdenken und sie musste wieder einmal gegen ihre Tränen ankämpfen. Noch nicht... sagte sie zu sich selbst. Noch war sie nicht bereit.....

    Sim-Off:

    Soo da bin ich ^^


    Menschen, überalle Menschen und dann dieser Lärm, dazu kam Gestank und unzählige enge Straßen und riesige Plätze. Für viele war Rom die schönste Stadt die sie kannte, für Calvena hingegen, ein wahrer Alptraum. Und zu ihrem großen Unglück hatte sie sich auch noch völlig verlaufen. Sie wusste nicht wo sie war und wie sie wieder zurück kam... sie war erst seit wenigen Tagen in Rom, unfreiwillig, aber sie hatte es im Haus nicht mehr ausgehalten. Da spielte es selbst keine Rolle, wie freundlich ma zu ihr war. Geschlossene Räume waren für sie ein Gräul und die Sehnsucht nach Luft, Sonne und Himmel war größer gewesen, als alles andere. Auch wenn ihr Körper noch nicht zu alter Stärke zurück gekehrt war, hatte sie sich doch zu einem Spaziergang entschlossen. Hätte sie jedoch geahnt, in welchen Alptraum sie hinein geraten würde, hätte sie sich das Ganze noch mal anders überlegt und auch auf Verus gewartet. So hingegen hatte sie nur einem Sklaven bescheid gegeben, dass sie das Haus verlassen würde.


    Verwirrt und eingeschüchtert drehte sie sich um die eigene Achse und suchte nach einem Punkt, der ihr bekannt vor kam, an dem sie schon vorbei gegangen war, aber es gab nichts.
    Jemand rempelte sie an, fluchte und eilte dann an ihr weiter, ohne sie eines weiteren Blickes zu würdigen.
    Schmerz schoss ihr die Schulter hinauf und sie zog scharf die Luft ein, es war wirklich keine gute idee gewesen, Rom allein erkunden zu wollen. Ihre Wunde, welche von einem Pfeil stammte, war noch nicht verheilt und wirklich Ruhe und einen Ort zum nachdenken würde sie wohl nicht finden.


    Götter, wo bin ich nur.... fragte sie sich und versuchte aus der Menschenmenge hinaus zu kommen, doch irgendwie gelang es ihr nicht. Immer wieder wurde sie angerempelt... keine Rücksicht auf Verluste.
    Sie wusste warum sie Städte nicht ausstehen konnte. Zu viele Menschen auf engem Raum, niemand kannten einen und alle waren nur auf sich bezogen und wollten auch nur die Dinge wissen, die für sie wichtig waren.

    Anscheinend hatte sie ihn mit ihren Worten zum nachdenken gebracht, denn er ließ sich Zeit, um ihr zu Antworten.
    Während er noch nachdachte, hing sie ihren eigenen düsteren Gedanken nach und versuchte die Angst zu verdrängen, welche immer wieder sie zu überwältigen drohte. Aber das Gespräch tat ihr gut, brachte sie auf andere Gedanken und ließ den Kummer sie erst einmal vergessen.


    "Und warum nimmst du dir nicht einfach die Zeit?" fragte sie. "Oder hast du so viele Pflichten, dass du nicht einmal mehr Zeit für dich hast?"


    Es musste doch Gründe dafür geben, dass er so rastlos war und so unzufrieden mit sich selbst. Woher kamen seine Zweifel...
    Sie wusste zumindest aus welcher Quelle ihre Ängste genährt wurden und warum sie so unsicher war.

    Sie hob den Kopf und musterte ihn genau, als er meinte er habe sich selbst aus den Augen verloren. Ihr war es ein Rätsel wie es dazu kommen konnte. selbst nach dem schweren Verlust, welchen sie erlitten hatte, wusste sie zumindest eins: Sie war sie... mit allen Fehler und Schwächen, Talenten und Stärken und Gefühlen. Niemand würde sie ändern können und auch wenn ihre Wege schwer waren und das Schicksal eine schwere Last auf den Schultern, so ging sie doch voran.
    So vieles gehörte zum Leben dazu, auch das man zögerte oder Angst hatte....


    "Warum glaubst du, hast du dich selbst aus den Augen verloren?" fragte sie nach. "Kann es nicht auch einfach sein, dass sich dein Blickwinkel verändert hat?" fragte sie und legte den Kopf leicht schief.


    "Es mag vorkommen, dass der Mensch sich selbst sein größter Feind ist... aber wenn man lernt seinen Feind einzuschätzen, kann man auch mit ihm Leben... man darf nur nicht aufgeben!"

    Bevor Verus auf ihre Frage antworten konnte, waren bereits die Sklaven da und brachten ein gra reichhaltig Essen. Es roch verfüherisch und es kam ihr eine halbe Ewigkeit vor, dass sie richtig gegessen hatte. Überhaupt, es kam ihr so vor, als hätte das erste Gespräch auf dem Mercatus mit Verus in einem anderen Leben statt gefunden. Einem Leben in dem sie glücklich gewesen war, unbeschwert und nicht ahnend, wie hart das Schicksal zu schlagen würde.
    Kurz schnürrte sich ihr die Kehle zu, bei dem Gedanken an ihre toten Freunde, dann jedoch, siegte der Hunger. Ihr Körper verlangte nämlich nichts mehr, als zu Kräften zu kommen um sich den Dingen zu stellen, die sie ncoh erwarten mochte.


    "Jeder Mensch schlägt seine Schlachten... nur sie die Schlachtfelder anders....." sagte sie ernst und bediente sich an dem saftigen Huhn. "Das ganze Leben ist ein Kampf..... man darf nur nicht aufgeben und sich selbst aus den Augen verlieren!" es war eine recht philosophische Entgegnung, aber in ihr steckte viel Wahrheit. Ihr eigenes Leben war nie einfach gewesen. Sie mochte die Illusion einer Muse verkörpern können und die Menschen ablenken können, doch kaum einer von denen die ihr zusahen, ahnten, dass es Zeiten gegeben hatte, in denen sie gehungert und gefrorren hatte.
    Sie mochte noch jung sein, aber sie hatte ihre Erfahrungen gemacht.

    Wieder veränderte sich seine Mimik und sein verliebter Blick, wich einem nachdenklichen und kritischen. Was ging nur in diesem Mann vor. Ihr kam es so vor, as verberge er sich, als zeigte er der Welt nur eine Maske, doch was war dahinter? Auch Schmerz, Einsamkeit oder was anderes, dunkleres... sie konnte nur raten... entweder sie bekam es irgendwann heraus oder aber nicht. Es lag nicht an ihr ihn zu zwingen, sich selbst zu stellen... dies musste er selbst tun.
    Ebenso, wie sie sich ihrem eigenem Schmerz stellen musste und der Trauer und was auch sonst an Gefühlen sich im Schatten ihres Herzens befand.


    Sie nickte nur, als er den Sklaven Bescheid gab und faltete die Hände im Schoss. Was würde sie noch alles mit Verus erwarten und was... würden ihre Verwandten sagen, wenn sie einander gegenüber standen. Kaum war sie einen Moment allein, wurde sie wieder von den vielen Gefühlen überwältigt und es viel ihr schwer, die Tränen zurück zuhalten.
    Es war soooo unendlich schwer und sie hatte Angst vor einem Schritt in die falsche Richtung.


    Als er zu ihr zurück kehrte, nickte sie und brachte auch ein schwaches Lächeln zustande. Nur erreichte jenes wieder nicht ihre Augen, welche nur dunkle Seen der Verzweiflung waren.


    "Erzähl mir etwas über dich!" forderte sie ihn shcließlich auf. "Ich weiß doch bisher nur sehr wenig über dich... du bist Centurio.. richtig?"

    Hatte sie etwas Falsches gesagt? Etwas schokiert und eingeschüchtert und verwirrt starrte sie ihn an und beobachtete wie sich seine Miene plötzlich änderte. Ihr fehlten die Worte, denn eigentlich hatte sie nicht dmit gerechnet, das er mehr oder weniger in Tränen ausbrach. Verzweifelt suchte sie nach Worten um ihn zu beschwichtigen, denn sie ahnte und wusste auch nicht, was in ihm vorging. Etwas nervös spielte sie mit den Falten ihres Kleides und rang nach Worten.


    Hätte sie geahnt, dass er in seinen Träumen sich bereits ein Leben mit ihr aufbaute, hätte sie wohl die Fluicht ergriffen. Sie war kein Mensch der sich gern in den Tagträumen anderer wiederfand. Zumal sie immer noch mit ihrem eigenem Gefühlschaos zu kämpfen hatte.


    Als er sie dann wieder mit dem schon fast vertrautem, verliebten, leicht dämlichen Gesichtsausdruck anstarrte, spürte sie Erleichterung in sich aufsteigen. Er schien sich wieder unter Kontrolle zu haben.


    "Ich.... ehm....." sie fühlte sich etwas überrumpelt von dem Themenwechseln. "Huhn.. vielleicht!" schlug sie verdattert vor. Sie war noch nie einem Mann, wie ihm begegnet und sie war sich völlig unsicher, wie sie mit ihm umgehen sollte, was sie sagen sollte.....

    Es war schwer den Kampf ihrer Gefühle zu ertragen, Kummer kämpfte gegen Hass und Zorn, Trauer gegen Einsamkeit und irgendwo in ihrem Herzen versteckte sich auch noch Verzweiflung die an ihr nagte, gepaart mit Bitterkeit. Sie hatte es selbst kaum geglaubt dass sie so zu viele unterschiedlichen Gefühlen in der Lage war und dass dann auch noch gleichzeitig. Es war nicht einfach sich diesen Gefühlen zu stellen und dem Schmerz zu zulassen. Aber sie wusste auch, dass wenn sie wieder ein unbeschwertes Leben führen wollte, es sein musste, denn ansonsten würde sie wohl den Verstand verlieren und auch nie wieder glücklich sein.


    Wieder einmal seufzte sie und merkte von daher nicht, dass noch jemand anderes einen ort der Stille suchte um auch den Kummer zu vergessen. Erst als sie angesprochen wurde hob sie den Kopf und blickte in die braunen Augen von Serrana, Verus Tochter. Zwar waren sah man die Verwandtschaft, aber die Augen waren völlig andere. Augen, die sie voller Abscheu und auch Wut betrachteten.
    Calvena runzelte die Stirn, womit hatte sie solch eine Feindseeligkeit verdient. Sie kannte Serrana überhaupt nicht….


    Sie strafte die Schultern und brachte ein schwaches Lächeln zustande. Sie versuchte ihrem gegenüber ohne Vorurteile zu begegnen.
    „Natürlich darfst du dich setzen!“ sie rutschte etwas beiseite und machte Serrana platz. „Bitte!“ fügte sie hinzu. Ein wenig wollte sie sie beschwichtigen, ahnte sie jedoch nicht, was in der anderen jungen Frau vorging und wusste sie auch nicht, woher der Groll stammte, welcher in Serrana schwelte.


    Etwas verlegen sah sie zu Serrana auf, sie wusste nicht was sie ihr sagen sollte und ob sie überhaupt etwas sagen sollte. Sie beide waren sich schließlich völlig Fremd.