Gerade betrachtete sie eine Darstellung Venus in herrlichen Farben an der Wand, als Prisca sie überraschend an die Hand nahm und um die Ecke zog. Verblüfft und lachend sah sie ihre Freundin an, die Schritte hatte sie gar nicht gehört. Sie war ganz gebannt und abgelenkt gewesen. Kurz spitzte sie die Ohren und schüttelte den Kopf. „Bist du sicher, dass du dir das nicht eingebildet hast?“ witzelte sie und warf einen Blick zurück. Calvena hatte ebenfalls die Stimme gesenkt, konnte aber niemanden entdeckten.
„Das ist nicht mal das schlimmste. Danach wirst du in keines deiner Kleider mehr passen“, prophezeite sie ihr frech und stupste Prisca zurück. Sie benahmen sich tatsächlich wie alberne kleine Mädchen. Fehlte nur noch dass sie kicherten und rot wurden, wenn ihnen ein Mann über den Weg lief. „Warten wir es ab, wie es bei dir sein wird. Vielleicht gehört du auch zu den wenigen glücklichen Frauen die keine solche Kugel vor sich her tragen und anschließend wieder problemlos in ihre Kleider passen.“ Über das Thema und Kinder konnten sie sich wohl stundenlang auslassen. Es gab so viele Dinge die es da zu erörtern gab. Erfahrungen die man miteinander austauschen konnte und noch viel mehr Fragen.
„Ich würde auch gern einmal Mäuschen spielen und an einer Senatssitzung teilnehmen. Ich fürchte nur, das wird nicht möglich sein… dafür kannst du aber deinen Mann ausfragen“, und darauf setzte Calvena. Dass Prisca ihren Mann einmal ein wenig ausfragte und dann das Ergebnis auch ihr mitteilte. Es war gar nicht so einfach, als Frau irgendwie in der Politik mit zu mischen. Dies ging nur in dem man den eigenen Ehemann ein wenig beeinflusste. Oder aber sich einen Liebhaber nahm. Aber auf diesen Gedanken kamen weder die Aurelia noch die Germanica. Waren sie doch glücklich verheiratet und total verliebt in ihre Ehemänner.