„Das klingt nach Laevina. Immer um das Wohlergehen der Familie besorgt“, sie verzog leicht das Gesicht, es wurde deutlich dass sie ihre Worte ironisch meinte. Es war ihr aber ganz recht, dass die alte Germanica an diesem Abend nicht dabei sein würde. Auf den Abend mit ihren Freundinnen hatte sie sich schon sehr gefreut. Laevina würde ihn womöglich verderben mit ihren freundlichen Sticheleien. „Du hast dich also mir ihr arrangiert? Das ist gut, lass dich nur nicht von ihr Ärgern. Wie geht’s es Sabina und Sedulus?“ fragte sie und wollte natürlich auch die Neuigkeiten aus der Familie hören. Die Einladung zu der Cena nahm sie mit einem Lächeln an. „Dann werden wir wohl Laevina den Gefallen tun und zur Cena Rufus mitbringen, damit sie ihn kritisch ins Auge nehmen kann“, sie zeigte ein verschmitztes Grinsen. Im Gegensatz zu Serrana ließ sie sich von Laevina nicht so schnell einschüchtern. „Auf den Anstandsbesuch verzichte ich dann lieber. Ich will doch die alte Dame nicht überfordern“, witzelte sie und knuffte Serrana zurück. Wie zwei alberne kleine Mädchen.
Mit ihren Freundinnen tauschte sie vielsagende Blicke, als Prisca meinte, sie wüssten was sich in den der Hochzeitsnacht und danach so alles abspielte. Calvena musste kichern. „Natürlich wissen wir das noch. Soooo lange sind wir ja nun auch noch nicht verheiratet“, alberte sie herum. Der Nachwuchs stand erst einmal im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit. Romaeus war so aufmerksam und drückte ihrem Sohn ein Stück Obst in die kleinen Händchen. Auf diese Weise ruhig gestellt würde er sicherlich auch das herumreichen ohne Protest über sich ergehen lassen und auch nicht gleich zappeln. „So viele Laevinas… wir sollten sie durch nummerieren“, schlug sie kichernd vor. Calvena wusste wie jedenfalls wie sie eine Tochter, sollte sie eine bekommen, nicht nennen würde.
Die Erinnerung an die besagten Ludi wurde mit einem kleinen Scherz Priscas dann auch erst einmal wieder verbannt aus der fröhlichen Runde. Ohnehin nutzte Romana diesen Augenblick um nun auch dazu zu kommen. „Romana, wie schön dich wieder zu sehen!“ Der Vestalin wäre sie am liebsten einfach um den Hals gefallen, ging nur leider nicht. Dennoch fiel die Begrüßung herzlich aus. Natürlich zeigte auch sie sich begeistert von den drei kleinen Kindern. „Also das ist Rufus“, stellte sie ihren Sohn vor und überreichte ihn der Claudia. „Du siehst wundervoll aus.“