Mit einem Lächeln folgte sie Macers Einladung und ließ sich in einen der gemütlichen Korbsessel sinken. Da Rufus zappelte und strampelte, ließ sie ihren Sohn kurzerhand auf den Boden gleiten, sollte er ruhig ein wenig herum krabbeln. Mittlerweile hatte sie Übung darin ihren Sohn zu beobachten und gleichzeitig sich mit jemand zu unterhalten. Nicht dass irgendetwas zu Bruch ging, weil ihr Sohn zu übereifrig war im Erkunden der Welt. Erst einmal blieb er nur zu ihren Füßen sitzen, die Finger in den Mund gesteckt, drehte er den Kopf mal in die eine, dann in die andere Richtung.
„Du bist verlobt?“ Calvena sah ihn überrascht an. Das war eine Neuigkeit mit der sie nun gar nicht gerechnet hatte. Ausgerechnet eine Tiberia war es dann. Anscheinend hatte ihr Freund eine Schwäche für die Frauen dieser Gens, nur ein überaus unglückliches Händchen. Erst Septima, welche ja einen Aurelier geehelicht hatte und nun stand wohl der Pontifex Tiberius Durus dieser Sache nicht gerade wohlgesonnen gegenüber. „Kann es sein, dass du es liebst, wenn dein Leben kompliziert ist?“ fragte sie scherzend, wurde dann aber wieder ernst. „Ich wünsche dir natürlich alles erdenklich Gute. Meinen Glückwunsch. Ich hoffe, dass ihr Durus irgendwie überzeugen könnt, dieser Verbindung doch etwas Gutes abzugewinnen!“
„Was hat sich in den letzten Monaten in Rom ereignet? Erzähl mir alles. Man ist zwar in Mogontiacum nicht vom Rest der Welt abgeschnitten, aber die weitreichenden Ereignisse erfährt man leider viel zu spät. Und naja der unwichtige Klatsch und Tratsch wird dann schon mal vergessen.“