Calvena konnte allen ernstes nicht verstehen, was Prisca an diesem Flavier fand. Piso war ein aufgeblasener Schnösel. Die letzte Begegnung hatte sie in keiner guten Erinnerung, aber sie würde sicherlich ihrer Freundin und deren Glück nicht im Wege stehen. Aber wenn sich die Gelegenheit ergab, würde sie auf ihre Weise den Flavier ein wenig in die Schranken weisen. „Die hat er auch nach wie vor verdient…“, stimmte sie ihrem Mann zu. Ganz vorsichtig legte sie das schlafende Kind neben sich aufs Bett. Schließlich kuschelte sie sich wieder an Lucius und gähnte ein weiteres Mal.
Romana mochte ihre kleinen Schwächen haben, aber die Claudia war eine wunderbare Freundin. Schließlich tat sie ihm dann doch den Gefallen und gab der Erschöpfung nach.
Beiträge von Germanica Calvena
-
-
Eine Entschuldigung, immerhin etwas, dennoch funkelte sie ihn immer noch wütend an. So schnell wollte sie ihn dann doch nicht vom Haken lassen. Wer wusste schon, was er sich sonst als Nächstes einfallen ließ. Sie konnte ja irgendwo verstehen, dass er sich Sorgen machte. Er konnte eben nicht ununterbrochen bei ihr sein.
Dem Kind unter ihrem Herz schien es gar nicht zu gefallen, dass sie sich aufregte und schimpfte. Unruhig bewegte es sich und trat dann recht unvermittelt einfach mal kurz zu. Es war ein kurzer heftiger Schmerz der ihr durch den Körper fuhr und sie zischend einatmen ließ. „Au!“ Calvena verzog kurz das Gesicht und legte sich eine Hand auf den angeschwollenen Bauch. Sie kniff kurz die Augen zusammen und horchte in sich hinein. Der Schmerz war so schnell vorbei wie er gekommen war, brachte sie aber dazu einmal kurz durch zu atmen und vor allem ruhiger zu werden. Wütend war sie nach wie vor, nur nicht mehr ganz so aufgebracht. Als sie seinen besorgten Blick auffing, war der Ärger sogar für einen winzigen Augenblick vergessen.
Für die Wehen war es noch zu früh und selbst die Vorwehen fühlten sich ein bisschen anders an. „Mir geht’s gut“, meinte sie um seine Sorgen zu zerstreuen. Nicht das er jetzt los stürmte und einen Arzt holte. „Es war nur ein Tritt. Das macht unser Kind recht oft“, erklärte sie. Noch immer grollte sie ihm ein wenig, außerdem wollte sie ihm nicht so schnell verzeihen. Ausgerechnet sie musste als Übungsobjekt her halten. -
[Blockierte Grafik: http://i687.photobucket.com/albums/vv232/Aine_photos/pera.jpg] Pera
Pera hielt doch glatt einen kurzen Augenblick inne in ihren hektischen Bewegungen, als Caelyn kurz ihre Schwester ansprach. „Du hast also Gaia schon kennen gelernt“, es war eine Feststellung. Schließlich begann sie damit einfach mal ein paar Töpfe in eine Ecke zu stapeln, nur um einen Anfang zu machen. Es wurde ein recht schiefer Turm, welcher drohte jeden Augenblick umzustürzen, wenn man unachtsam durch die Küche fegte. Der Topfturm wankte sogar ein wenig bedrohlich.
„Heute geht es hier drunter und drüber“, plapperte sie in ihrer Geschäftigkeit und wedelte dann kurz mit einem Kochlöffel vor Caelyns Nase herum. Und in diesem Moment stürzte der Topfturm scheppernd zusammen. „Ohje!“
SKLAVE - GERMANICA CALVENA -
Irgendwie hatte sie etwas Wichtiges verpasst, warum sonst schaute Moireach drein, als sei irgendwer verstorben. Leicht verwirrt runzelte sie die Stirn und versuchte sich zu erinnern, ob man sie nicht vielleicht doch schon angesprochen hatte. Doch ihr Kopf war irgendwie leer, der Wunsch nach ein wenig Ruhe war allgegenwärtig. Deshalb brauchte sie einen ganzen Moment, bis sie begriff, warum ihre Freundin eine solche Miene aufgesetzt hatte. „Oh“, kam es überrascht und überrumpelt über ihre Lippen.
Sie hatte ja irgendwie geahnt, dass Moireach gehen würde. Dass diese in ihre Heimat wollte. Irgendwie hatte Calvena gehofft, dass die Keltin es sich noch einmal überlegen würde und einfach blieb. Eine kleine schwache Hoffnung, die sich nicht erfüllen wollte. Recht wortlos standen sie sich gegenüber. Beide wussten sie nicht, was sie sagen sollten. Ohnehin konnte sie noch nicht begreifen, dass sie sich jetzt würden verabschieden müssen. „Du weißt, dass ich dich nur ungern gehen lasse!“ sagte sie schließlich mit einem kleinen traurigen Lächeln. „Du wirst uns jederzeit willkommen sein.“ Kurzerhand zog sie ihre Freundin in die Arme. Der Abschied kam für die Germanica zu überraschend, für Tränen zu überraschend. Dennoch spürte sie deinen dicken Kloß im Hals. „Das weiß ich!“ sagte sie leise. „Pass bitte auf dich auf!“ -
Die Hydra könnte wohl noch einiges von ihr lernen, ein Wunder, dass ihr Mann nicht auf der Stelle zu Stein erstarrte oder es seinem Klienten gleich tat und die Flucht ergriff. Stattdessen stellte er sich mutig seinem angetrauten Ungeheuer von Frau entgegen. „Ich war nicht allein unterwegs!“ stellte sie klar. „Das war ich seit Monaten nicht! Das würdest du wissen, wenn du mal gefragt hättest, bevor du mir deine Männer hinter her schickst!“ fauchte sie. Sie war sich ihrer Verantwortung als werdende Mutter bewusst. Sie war doch kein kleines Kind, das ein Kindermädchen benötigte oder bemuttert werden musste. Ihr ging ja schon Elissa fürchterlich auf die Nerven und erinnerte sie bei jedem Handgriff, den sie wagte selbst zu tun, daran, dass sie schwanger war. Sie war sich ihrer Umstände deutlich bewusst, schließlich trug sie ja das Kind unterm Herzen. Calvena war schlichtweg frustriert, weil jeder glaubte zu wissen, was gut für sie war. Niemand schien ihr zuzutrauen, dass sie wusste, was gut für sie ist. „Ich weiß, dass ich schwanger bin! Daran brauchst du mich nicht erinnern!“ entgegnete sie ungehalten. Seine Männer mussten üben und dazu wählte er ausgerechnet sie aus. Obendrein erzählte er ihr nicht einmal etwas davon. Kein Wunder dass sie sich vorkam, als wäre sie absolut unfähig irgendwie auf sich zu achten. Aber das konnte er wohl nicht verstehen.
-
Valerian verstand ihre Wut nicht und spielte das Ganze auch noch herunter. Für einen Moment war sie doch tatsächlich sprachlos, aber nur um dann wie ein furchtbarer Sturm über ihn zu kommen. Es war ihr auch ziemlich egal für den Moment, dass sie einen Zuschauer hatte. „Du verstehst nicht warum ich wütend bin?“ echote sie und warf ihrem Mann einen vernichtenden Blick zu. „Ich bin wütend, weil ich das Gefühl habe, dass DU mir nicht vertraust!“ keifte sie in dem Moment, wo sich die Tür hinter Fontinalis schloss. „Du lässt mich verdammt noch mal von deinen Männern beschatten! Ich bin kein Schwerverbrecher!“ Da half auch kein besänftigendes Liebes, sie war wütend. "Ich bin deine Frau! Und hab es nicht verdient, dass du mir hinter her spionieren lässt!" Sie hatte ihm keinen Grund für Misstrauen gegeben.
-
Lucius Rufus schlief, satt und glücklich. Ihr Sohn war für sie das schönste Kind auf der Welt.
Obwohl sie hundemüde war und ihr beinahe die Augen zu fielen, saß sie neben der Wiege und betrachtete mit liebevollem Blick ihren Sohn.
Die ersten Wochen mit ihrem Kind erschienen ihr irgendwie unwirklich. Zunächst war sie noch ein wenig unbeholfen, doch recht schnell konnte sie sich an ihre neue Rolle als Mutter gewöhnen. Auch wenn sie zunehmend ein wenig gereizt war. Die kurzen Nächte zerrten an ihr und es kam durchaus vor, dass sie jemanden einfach grundlos anfuhr. Besonders dann, wenn sie kurz vorher eingenickt war und dann durch irgendetwas geweckt wurde. Denn selbst wenn ihr Sohn schlief, konnte sie nicht wirklich entspannen. Immer wieder musste sie sich vergewissern, dass er noch atmete. So viele Kinder starben in den ersten Tagen nach der Geburt und wie alle jungen Mütter fürchtete sie sich vor dem lautlosen Tod, der die Kinder im Schlaf ereilte. Aus diesem Grund, schreckte sie nachts auch einfach plötzlich aus dem Schlaf und horchte in die Dunkelheit. Diese Angst wollte sie einfach nicht los lassen. Obwohl sie sich vorgenommen hatte, nicht eine dieser überfürsorglichen panischen Mütter zu werden, machte es doch glatt den Anschein, dass sich ihr ganzes Leben nur noch um das Kind drehte.
Vorsichtig stand sie auf, strich noch einmal zärtlich über das kleine Gesichtchen, ehe sie dann ihr Zimmer verließ. Calvena hatte sich fest vorgenommen endlich ihren Freundinnen zu schreiben. Ihnen zu berichten, dass ihr Sohn das Licht der Welt erblickte und das er den Namen Lucius Quintilius Rufus erhalten hatte.
Als sie ins Atrium trat, zog sie sich ihre Pala etwas fester um die Schultern, zwar pfiff hier kein kalter Wind, doch war es wesentlich kühler, als in ihrem Raum oder im Tablinum. Moireach schien sie irgendwie zu erwarten. Calvena warf ihrer Freundin einen fragenden Blick zu.
Da sie in den letzten Wochen andere Dinge im Kopf hatte, hatte sie gar nicht bemerkt, dass die Keltin sich irgendwie ein wenig zurück gezogen hatte. Erst jetzt, wo sie ihr gegenüber stand, wurde ihr bewusst, dass irgend etwas anders war. -
Calvena wollte sich ihre Freundin Serrana mit so einem runden dicken Bauch vorstellen, doch es war gar nicht so einfach Sie selbst hatte sich ja an manchen Tagen schon fürchterlich unförmig gefühlt, wie mochte es dann der Iunia ergehen.
Doch ihre Gedanken wanderten erst einmal zu ganz anderen Dingen. „Oh, stimmt ja! Sie wird diesen Flavier heiraten.“ Prisca hatte ihr geschrieben, dass diese sich Hals über Kopf in Flavius Piso verliebt. Wirklich begeistert war sie nicht, da sie diesen Flavier für einen furchtbaren Mistkerl hielt. Sie wäre gern bei der Hochzeit dabei, gehörte doch Prisca zu ihren engsten Freundinnen. Aber ob sich das einrichten ließ? Es war immer noch Winter und dann hatte sie ja jetzt auch noch ein Kind.
So müde war sie nicht, wie es den Eindruck machte. Naja, war sie schon, wollte aber noch ein bisschen die Nähe ihres Mannes genießen. Außerdem tat er ihr auch den Gefallen ein wenig von ihren Freundinnen zu erzählen. „Romana ist nun einmal eine Claudia. Sie ist Stolz und verbohrt“, meinte sie mit einem kleinen Lächeln und war froh, dass anscheinend endlich diese unselige Sache aus der Welt geschaffen war.
Ein Gähnen konnte sie dann doch nicht länger unterdrücken. Sie ließ sich wieder ein Stück in die Kissen sinken.
Ihr Sohn war, während sich seine Eltern unterhielten, wieder eingeschlafen. Sie sollte sich wohl ein Beispiel daran nehmen. -
[Blockierte Grafik: http://i687.photobucket.com/albums/vv232/Aine_photos/pera.jpg] Pera
Nur ganz kurz und flüchtig musterte Pera den Neuankömmling, dann schenkte sie ihre Aufmerksamkeit wieder dem kochenden Essen. Sie hatte ausgiebig in ihrer Muttersprache geflucht, als sie erfuhr, dass Hausherr samt Gast angekommen war. Hätte man sie nicht vorwarnen können? Eine kleine Ankündigung war doch nicht so schwer! Das hatte sie ganz schön aus dem Konzept gebracht. Weshalb sie nun recht kopflos durch die Küche rotierte. Sie hielt aber inne, als sie eine fremde Stimme hörte. Sie hatte Caelyn schlicht vergessen, als sie sich dem Essen wieder zuwandte. Von daher blinzelte sie etwas überrascht. „Öhm…“, machte sie verwirrt. Ehe sie sich dann wieder fasste. „Ich bin Pera“, erklärte sie mit einem Lächeln. „Hilfe? Ich? Wenn ich denn mal wüsste, was ich eigentlich vorhabe!“ lachte sie über ihre eigene Verwirrung. „Setz dich doch erst einmal! Und ich versuche in der Zwischenzeit wieder die Übersicht zu bekommen!“ schlug sie plappernd vor. Sie hörte sich unglaublich gern selbst reden. Wie Wasserfall. Pera drehte sich einmal um die eigene Achse und seufzte. „Kennst du das? Da plant man etwas und dann wird es einfach alles über den Haufen geworfen. Unangekündigter Besuch! Und nun muss ich das Beste draus machen..."
SKLAVE - GERMANICA CALVENA -
[Blockierte Grafik: http://i687.photobucket.com/albums/vv232/Aine_photos/leibwchter.jpg]Simplex
Simplex ließ die Frauen erst einmal allein. Er witterte so etwas wie einen Zickenkrieg und da wollte er nicht zwischen die Fronten geraten. Er konnte ohnehin nicht verstehen, dass Gaia plötzlich so abweisend reagierte. Er fand Caelyn nett und auch irgendwie anziehend. Vielleicht würde er sie irgendwie zu einem kleinen Abenteuer verleiten können. Mit diesen Gedanken bedeutete er Romaeus ihm zu folgen um das Zimmer umzuräumen, damit eine der britannischen Schwestern es dann herrichten konnte.
[Blockierte Grafik: http://i687.photobucket.com/albums/vv232/Aine_photos/gaia.jpg] Gaia
Gaia war schlecht zu sprechen auf Sklavinnen, welche sich mit ihrem Herrn vergnügte. Das letzte Mal hatte ihr und ihrer Schwester ein solches Biest das Leben zur Hölle gemacht und absichtlich dafür gesorgt, dass nicht nur alle Arbeit an ihnen hängen blieb, sondern auch, dass sie ständig Ärger bekamen. Dennoch versuchte sie Caelyn ohne Vorurteile entgegen zu treten, sie setzte ein, ein wenig gezwungen wirkendes, Lächeln auf. „Meine Schwester Pera wird dir sicherlich etwas warmen Wein geben“, meinte sie eine kleine Spur freundlicher, ehe sie sich dann in die andere Richtung machte um nun endlich die Wäsche zu waschen. Doch sie drehte sich noch einmal um. „Ich bin Gaia!“, stellte sie sich vor.
[Blockierte Grafik: http://i687.photobucket.com/albums/vv232/Aine_photos/pera.jpg] Pera
Pera rotierte regelrecht in der Küche. Die überraschende Heimkehr des Herrn des Hauses, samt weiterem Familienmitglied hatte sie völlig aus dem Konzept gebracht. Ein unübersichtliches Chaos aus Töpfen, Schalen und Vorräten herrschte in der Küche, in dem sie herumwirbelte. Als sie Caelyn erblickte schenkte sie ihr ein kurzes Lächeln. „Heilsa“, grüßte sie und rührte irgendwie hektisch in einem Topf herum.
SKLAVE - GERMANICA CALVENA -
Den Gefallen, sofort wieder weg zu dämmern, tat sie ihm nicht. Sie mochte erschöpft sein, doch war sie auch neugierig und wollte zumindest, dass er diese wenigstens ein bisschen befriedigte, bevor er sich wieder aufmachte. Ein bisschen hatte sie ja bereits geruht, bevor er so hinein gestürmt war. Außerdem würde sie, wenn überhaupt, höchstens ein paar Stunden Schlaf bekommen, bevor das Geschrei wieder losgehen würde. Aber das gehörte zum Mutterglück nun einmal dazu: Erschöpfung und völlige Übermüdung.
Irgendwie hatte sie erwartet, dass er ein bisschen mehr von ihren Freundinnen zu berichten hatte. Oder aber er fasste sich absichtlich so kurz. Da hatte sie ihre Freundinnen nun so lange nicht gesehen und er speiste sie mit ein paar lieben Grüßen aus. Sie vermisste ihre Freundinnen und gerade während der Schwangerschaft hätte sie diese um sich herum gehabt. Einfach um sich über die Erfahrungen auszutauschen. Wenigstens erzählte er ihr doch noch ein bisschen von Serrana. „Runder wie ich?“, fragte sich nach. „Ohje, die Ärmste!“ meinte sie ehrlich mitfühlend. Sie hatte sich ja schon oft genug wie ein Fass gefühlt, wie mochte es Serrana da ergehen. „Wie geht es Romana?“ versuchte sie zumindest noch ein bisschen mehr aus ihm heraus zu kitzeln. Sie würde erst wirklich Ruhe geben, wenn er wenigstens ein bisschen mehr erzählte. Er musste sie doch eigentlich gut genug kennen, als dass sie sich mit dem bisschen zufrieden gab. "Und wie sieht es bei Prisca aus? Sie heiratet doch bald!"
Über Salinator würde sie sich ein anderes Mal noch Gedanken machen. Er hatte ja Recht und gegen Mogontiacum an sich hatte sie nichts einzuwenden. Sie mochte das recht friedliche Leben in dieser Provinzstadt, nur war sie so weit weg von ihren Freundinnen. Viel zu weit entfernt.
Sie bemerkte durchaus, dass er versuchte sie einzuschläfern mit seiner angenehmen Stimme, aber bevor sie ihm dann doch den Gefallen tat, sich wieder ins Land der Träume zu begeben, musste er wenigstens noch ein bisschen mehr von Rom erzählen. -
Dass sie nicht viel Zeit für einander haben würden, hatte sie gewusst. Das war ihr immer schon bewusst gewesen. Er war nun einmal Soldat und somit gleich zwei Mal verheiratet, einmal mit seiner Verpflichtung und dann mit ihr. Das sie ihn teilen musste, damit konnte sie leben, trotzdem hatte sie ihn ganz fürchterlich vermisst. Besonders weil sie ihn gern mit nach Rom begleitet hätte. Aber die Umstände hatten es nicht zugelassen. Umso glücklicher war sie ihn nun wieder bei sich zu haben. Sie hatte nicht vor ihn jetzt auch wieder so schnell gehen zu lassen. Oder zumindest erst dann, wenn er ihr alles erzählt hatte, was sich in Rom so getan hatte.
Es war gar nicht so einfach auf Anhieb wieder eine bequeme Position zu finden, es fühlte sich alles noch so furchtbar wund an. Nach einigem hin und ehr rutschen, drehen und wenden, lag sie schließlich auf der Seite, denn Kopf an seine Brust gelehnt. Ein wenig müde blinzelte sie kurz, kaum dass sie es sich gemütlich gemacht hatte, wollte die Erschöpfung sie glatt wieder übermannen. Doch so schnell wollte sie jetzt nicht wieder einschlafen, viel lieber lauschte sie seiner Stimme. „Mir war von Anfang an klar, dass du das Examen bestehst“, sie schenkte ihm ein stolzes Lächeln. Das war der eigentliche Grund, der ihn weg von ihr nach Rom gebracht hatte. „Wie geht es ihnen?“ fragte Calvena und meinte natürlich ihre Freundinnen. Die Briefe würde sie in einer Mußestunde lesen. „Bei Septima und Serrana müsste es doch eigentlich auch soweit sein…“, meinte sie nachdenklich. Sie führte doch nicht etwa die Riege der werdenden Mütter an? Dann musste sie sich aber ganz schön vertan haben mit dem Zeitpunkt der Zeugung. In diesem Moment wurde ihr glatt ihr Sohn zurück gereicht. Ihr Mann machte einen hilflosen Eindruck, als das kleine Würmchen quengelnd seinem Unmut Luft machte. Calvena setzte sich nun doch wieder auf, drückte sich ein Kissen im Rücken zu Recht, ehe sie ihm dann das Kind abnahm. Ruhiger wurde ihr Sohn dadurch nicht. „Ich hab mir fast so etwas gedacht. Salinator mag dich nicht und wird wohl alles dran setzen dir auch weiterhin das Leben schwer zu machen!“ meinte sie nachdenklich, während sie ihren Sohn schließlich erst einmal an die Brust legte. Hunger war tatsächlich der Auslöser. „Mich wundert es, dass der Senat ihn einfach tun und machen lässt und dass die Senatoren es klaglos hinnehmen, dass er einfach ihre Macht beschneidet… Warum nur hat keiner bisher einen Attentäter auf ihn angesetzt? Ich bezweifel, dass sich alle von ihm einschüchtern lassen.“ Erst jetzt hob sie wieder den Kopf. Sie mochte ganz weit von Rom entfernt sein, aber selbst bis nach Mogontiacum drangen die unzähligen Gerüchte. Außerdem war die Acta eine zuverlässige Quelle für die neuste Entwicklung. Man merkte ihr an, dass sie sich die letzten Wochen und Monate furchtbar gelangweilt haben musste. Bisher hatte sie sich nur ein bisschen am Rande mit der Politik auseinander gesetzt. Das auf erzwungene Nichtstun und die daraus resultierende Langeweile hatten aber dazu geführt, dass sie begierig auf irgendwelche Nachrichten aus Rom wartete.
-
[Blockierte Grafik: http://i687.photobucket.com/albums/vv232/Aine_photos/gaia.jpg] Gaia [Blockierte Grafik: http://i687.photobucket.com/albums/vv232/Aine_photos/leibwchter.jpg]Simplex
Die Tür war nur angelehnt gewesen, schließlich war der Hausherr selbst gerade erst Heim gekommen und Gaia stand immer noch etwas verblüfft in der Gegend herum. Als sie aber Simplex entdeckte, schnappte sie sich erst einmal den Wäschekorb. „Bring die Truhe in das Zimmer von Valentina! Anschließend räumst du deren gepackte Truhen erst einmal in eine der kleinen Kammern. So langsam wird es etwas eng im Haus!“ wies sie Simplex und Romaeus an. Simplex grummelte vor sich hin. „Ich hätte bleiben sollen, wo ich war!“ brummte er in seinen nicht vorhandenen Bart.
„Und mach nicht so viel Lärm“, ermahnte sie ihn. „Was ist es denn eigentlich geworden?“ „Ein Junge!“ „Hätte ja nicht Besser kommen können. Jetzt muss nur noch Valerian nach Haus kommen!“ „Ist er doch grad!“ lachte Gaia, als sie sah dass Simplex ziemlich bedröppelt drein schaute.
Caelyn war für einen kurzen Moment einfach mal vergessen. Doch recht schnell richtete sich die Aufmerksamkeit der Sklavin auf den Neuankömmling.
Neugierig musterte sie dann Caelyn, im Gegensatz zu Simplex fiel ihr sofort auf, dass diese Schwanger war. „Du kannst dich in der Küche aufwärmen“, meinte sie, mit ihrer freien Hand deutete sie in die Richtung des Raumes. Gaia befürchtete, dass Caelyn zu den Sklavinnen gehörte, die sich von ihrem Herrn vögeln ließen, aber keinen einzigen Finger rührten und nur Ärger machten, weil sie sich für etwas Besseres hielten. Von daher war sie ein wenig reserviert. Außerdem ging es gerade eh drunter und drüber. „Wie heißt du?“ fragte sie sie dann doch noch.
SKLAVE - GERMANICA CALVENA -
[Blockierte Grafik: http://i687.photobucket.com/al…ine_photos/leibwchter.jpg]
_____________________
Simplex, ServusDas sie fror war offensichtlich, aber er würde doch nicht eine Wildfremde einfach ins Haus lassen. Er mochte betrunken sein und gewisse andere Bedürfnisse verspüren, aber Calvena würde ihm die Hölle heiß machen, wenn einfach so nen Mädchen von der Straße rein ließ. „Aha“, meinte er und die Verwunderung war ihm anzusehen. Was machte denn der hier in Mogontiacum? Und warum hatte keiner Bescheid gesagt? „Ich bin Simplex und der Knirps ist Romaeus, wir gehören zum Haushalt!“ erklärte er. „Komm pack mal mit an“, er drückte dem Jungen das Bündel in die Hand und nahm selbst die Truhe auf, eher er einfach die Tür aufstieß und sie hinein ließ.
SKLAVE - GERMANICA CALVENA -
[Blockierte Grafik: http://i687.photobucket.com/albums/vv232/Aine_photos/leibwchter.jpg]
_____________________
Simplex, ServusJa, wunderbar! Noch so ein stutenbissiges Mädel! Die würde sich sicherlich gut mit Elissa verstehen. „Zu wem gehörst du?“ fragte er und machte noch keine anstalten die Tür zu öffnen und sie mit rein zu lassen. Erst jetzt glitt sein Blick über das bisschen Gepäck. Er bezweifelte, dass sie eine Freundin seiner Herrin war. Vermutlich das Anhängsel von irgendwem… Die Frage war nur von wem.
SKLAVE - GERMANICA CALVENA -
[Blockierte Grafik: http://i687.photobucket.com/albums/vv232/Aine_photos/leibwchter.jpg]
_____________________
Simplex, ServusDie Flucht in eine Taverne war eine gute Idee gewesen, auf diese Art und Weise hatten die Frauen des Hauses ungestört das Kind auf die Welt bringen können, während er sein bisschen Geld in Bier und Würfelspiel investierte. Romaeus, den Knirps, hatte er mitgenommen. „Hier lernst du was fürs Leben!“, hatte er dem Jungen lachend erklärt. „In manchen Situationen ist es Besser einfach mal zu verschwinden.“ Als Romaeus dann zu einer Entgegnung ansetzte, schob er noch hinter her: „Wir könnten eh nicht helfen. Das sind Frauendinge!“ Ein leichtes Schulterzucken und dann brachte er dem Knirps bei wie man sein Geld beim Würfelspiel gewann. „Fortuna war uns Hold“, lachte er lallend, als sie dann doch endlich mal den Heimweg antraten. Mit mehr Geld wie er losgezogen war, kam er nun zurück und das obwohl er recht viel gesoffen hatte. Der Junge war auch nicht leer ausgegangen, er hatte ihm ein paar Münzen zugesteckt und erklärt, dass er diese behalten durfte. Das die Welt leicht um ihn herum schwankte war ihm egal, er musste nur aufpassen, dass er nicht Elissa über den Weg lief. Die würde ihm nämlich glatt eine Standpauke halten.
Die Beiden bogen gerade um die Ecke, als Caelyn anklopfte. Mit einem Schlag war er doch glatt wieder nüchtern. Was war denn das für ein süßes Schneckchen? Wollte die wirklich zu den Quintiliern? Anscheinend hatte ihn Fortuna tatsächlich einmal sehr gern! Nicht nur Glück im Spiel… Den Blick nur auf deren Brüste gerichtet, viel ihm gar nicht auf, dass sie eine kleine Kugel vor sich herschob. „Salve“, grüßte er sie und schaffte es nur mit Mühe dann doch den Blick zu heben und ihr in die Augen zu sehen. „Du willst zu den Quintiliern?“ fragte er nur rein obligatorisch. Schließlich hatte er sie grad anklopfen sehen.
SKLAVE - GERMANICA CALVENA -
Noch bevor seine Einwände verklungen waren, war sie auch schon auf den Beinen. Sie wäre auch im Bett geblieben, aber er hatte ja nicht wirklich Anstalten gemacht, sich ihr und seinem Sohn zu nähern. Calvena hatte ihren Mann tatsächlich noch nie so unsicher erlebt.
Ganz leicht fröstelte sie in ihrem dünnen Hemdchen, doch das war vergessen, als Lucius seinen Sohn vorsichtig in den Arm nahm. Unauffällig half sie ihm, seinen Sohn zu nehmen. Zwar würde er das Kind sicherlich nicht fallen lassen, aber er wirkte etwas ungeschickt im Umgang mit seinem eigenem Kind.
Unbändige Freude zeigte sich auf seinen Zügen und auch ein wenig Fassungslosigkeit darüber, wie schön doch neues Leben sein konnte. All diese Gefühle hatte sie vor einigen Augenblicken auch erst verspürt. In dem Moment, als sie ihr Kind das erste Mal im Arm gehabt hatte. Sie hatte sofort die entsetzlichen Qualen der Geburt vergessen und nur noch Glückseeligkeit verspürt. Im Augenblick wog aber die Erschöpfung ein wenig schwerer, deshalb war sie auch ein wenig ungehalten darüber, dass Melina rein platzte. Manchmal kannte die Quintilia keine Rücksicht, dabei durfte selbst an dieser nicht vorbei gegangen sein, dass Calvena sich durch die Wehen gekämpft hatte.„Du hast Sermo mitgebracht?“ fragte sie überrascht nach, nachdem Melina mehr oder weniger die Flucht ergriffen hatte und ihren Bruder begrüßen ging. Doch bevor er zu einer Natwort ansetzen konnte, küsste sie ihn erst einmal. Sie hatte ihn furchtbar vermisst und war froh, ihn wieder zurück zu haben. „Willkommen zu Hause!“ sagte sie leise, als sie sich von ihm löste. Das sie ihn vermisst hatte, musste sie nicht noch sagen, dass wusste er auch so. Stattdessen wollte sie diesen kurzen Moment der Zweisamkeit genießen, bevor das Zimmer erneut von irgendeinem Verwandten gestürmt wurde. Oder bevor Moireach nach ihr und dem Neugeborenem sah. Doch bevor sie die Frage danach stellte wie Rom gewesen war, setzte sie sich zurück ins Bett und zog sich die Decke über die Beine. Nur um anschließend neben sich auf die Matratze zu klopfen, mit der stummen Aufforderung, dass sich Lucius zu ihr setzen sollte. Liebevoll beobachtete sie ihn im Umgang mit ihrem gemeinsamen Kind. Für den Moment konnte sie nicht glücklicher sein. „Erzähl mir von Roma!“ forderte sie ihn dann auf.
-
Noch nahm Melina das Ganze recht leicht und scherzhaft, aber wenn das Kind dann da war und das ganze Haus zusammen brüllte, würde es sicherlich anders aussehen. „Beschwer dich aber nicht, wenn deine Nacht zu kurz war!“ zwinkerte sie ihr zu. Ihre Eigenen würden wohl noch sehr viel kürzer werden.
Melinas Frage überraschte sie dann ein wenig. Was sollte sie ihr erzählen. Sie liebte ihren Mann, aber eine Hochzeit aus Liebe war eher ungewöhnlich. Worauf die Quintilia wohl hinaus wollte? „Ja, ich liebe ihn“, antwortete sie ihr ehrlich. „Aber so oft gibt es eine Hochzeit aus Liebe nicht. Du weißt doch die meisten Ehen sind politischer Natur. In deinem Fall entscheidet Sermo darüber. Ich bin mir aber sicher, dass er nichts tun würde, was dich unglücklich macht. Sei dir aber bewusst, das Sermo das tun wird, was seiner Karriere am meisten helfen wird. Das soll nicht heißen, dass er dich nicht liebt…“ Es war schon ein wenig seltsam mit Melina dieses Gespräch zu haben.
Calvena kam schließlich auf die Beine und rieb sich mit einer Hand den schmerzenden Rücken. Je weiter die Schwangerschaft voranschritt, desto schwieriger war es eine bequeme Position zu finden. „Sei mir nicht Böse, aber ich werde mich jetzt ein bisschen zurück ziehen!“ erklärte sie ihr. Ein Bad, genau das wollte sie jetzt. Ein heißes Bad und vielleicht würde Elissa ihr auch ein wenig Erleichterung verschaffen mit einer Massage. Sie lächelte ihr noch einmal zu, dann ließ sie Melina erst einmal allein.Sim-Off: Da der Thread so alt ist, hab ich ihn mal jetzt beendet
-
Als Calvena den Gesichtsausdruck ihres Mannes sah, musste sie schmunzeln. Der sonst so tapfere und mutige Soldat, der vor keiner Schlacht zurück schreckte und keinen Kampf scheute, stand völlig erstarrt da, ein wenig hilflos und vor allem erschrocken. So hatte er sich wohl seine Heimkehr nicht vorgestellt. Jedenfalls bestimmt keine Begrüßung durch seinen schreienden Sohn. Als sich ihre Blicken trafen, zeigte sich auf seinen Zügen, dann doch ein Lächeln, aber seine ganze Haltung drückte Unsicherheit aus. Unentschlossen und unbeholfen blieb er mitten im Raum stehen. So kannte sie ihn eigentlich nicht. Diese Seite an ihm überraschte sie. „Ach was“, lächelte sie ihm entgegen. Kurzerhand stand sie schließlich auf und kam zu ihm und hielt ihm dann seinen Sohn hin. Dass er schmutzig und staubig von der Reise war, störte sie nicht, sie hatte ihn vermisst.
„Ein Junge“, erklärte sie ihm. Gerade als sie ihn küssen wollte, platzte Melina rein. Ein Seufzen entfloh ihren Lippen. Für die Quintilia hatte sie gerade so gar keinen Nerv. Das Mädchen, eigentlich die junge Frau, nutzte einen ungünstigen Moment um unaufgefordert irgendwo hinein zu kommen. Irgendwie wurde Melina so gar nicht erwachsen… und die Regeln der Höflichkeit vergaß sie auch allzu oft. Kurz warf sie ihr einen vorwurfsvollen Blick zu. „Später, Melina!“ meinte sie recht knapp und warf sie damit recht wortlos, aber bestimmt raus. Sie war erschöpft und müde und wollte eigentlich nur ein bisschen allein mit ihrem Mann und ihrem Kind sein. Calvena lehnte ihren Kopf leicht gegen Valerians Schulter, sie genoss seine Nähe. -
Zunächst hatte sie es einfach nicht glauben kommen, sie war überwältigt, aber auch furchtbar erschöpft. Die Wehen waren furchtbar gewesen, ebenso wie die Geburt an sich, sie hatte das Gefühl gehabt dass sie jeden Moment zerreißen würde. Doch der Schmerz war vergessen, in dem Moment als man ihr den kleinen schreienden Körper in die Arme drückte. Es war schon ein merkwürdiger Anblick gewesen, dieses kleine klebrige und zerknautschte Wesen, mit der grotesken Nabelschnur. Beinchen und Ärmchen zuckten unruhig und ein quengelnder Protest erfüllte das Zimmer. Während sie sich anschließend noch um die Nachgeburt bemühte, wurde ihr Sohn einmal gewaschen und anschließend ihr direkt an die Brust gelegt. Staunend hatte sie ihr erstes Kind betrachtet und zärtlich gestreichelt, bis die Müdigkeit sie überwältigte. Nur schlafen und wieder zu Kräften kommen.
Bis zu dem Moment in dem die Tür unsanft aufgerissen wurde. Ziemlich erschrocken fuhr sie auf und weckte mit ihrer Bewegung auch gleich das Kind. Einen Blick für den frechen Eindringling hatte sie erst einmal nicht. Stattdessen versuchte sie, noch ein kleines bisschen unbeholfen, den kleinen Kerl wieder zu beruhigen, indem sie ihn in den Arm nahm und etwas vorsummte.
Erst einen Augenblick später, nachdem das Schreien wieder verklungen war, warf sie einen bösen Blick in Richtung Tür. Sie würde nur den Weltuntergang und wütende Götter die Feuer auf die Erde schleuderten, als Ausrede akzeptieren, dass man sie so unsanft weckte. Doch jegliches Geschimpfe erstarb, als sie erkannte, wer denn da so rücksichtslos gewesen war. Nun sah sie ihren Mann erst einmal wie eine Erscheinung an. „Lucius!“, Unglaube und Freude schwang in ihrer Stimme mit. Unter anderen Umständen wäre sie sofort aufgesprungen und ihm um den Hals gefallen, doch ihren waren ein wenig die Hände gebunden. Kind und hektische Bewegungen wollten einfach nicht zusammen passen. Ihre finstere Miene wich schlagartig einem strahlendem Lächeln. Calvena streckte ihre freie Hand nach ihm aus. „Komm her. Ich will dir jemanden vorstellen!“ forderte sie ihn auf, gedämpft, denn sie wollte ihren Sohn nicht sofort wieder aufschrecken. Noch hatte er keinen Namen, den würde er erst in ein paar Tagen bekommen, wenn man sicher sein konnte, dass er die ersten Tage überlebte.