Beiträge von Germanica Calvena

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    Gaia wollte den Mund öffnen und zu einer Antwort ansetzen, aber Merlinde kam ihr glatt mit ihrer Art direkt zuvor. Als sie die Miene ihres neuen Herrn sah, als die Hebamme recht aufgebracht ganz so nebenbei ausplauderte, dass er Vater geworden war, musste sie kichern. Mit so einer Heimkehr, hatte wohl niemand gerechnet. Die beiden Frauen tauschten einen kurzen vielsagenden und amüsierten Blick aus.
    Kurz schob sie den Wäschekorb in eine Ecke. Sie würde sich erst einmal der Gäste annehmen. Hätte sie es doch vorher schon gewusst, dann wären die Zimmer bereits hergerichtet. Das Bad würde sie wohl auch noch einmal anheizen. Um das Gepäck konnte man sich auch noch später kümmern.


    „Salve, ich bin Gaia“, stellte sie sich vor und beantwortete damit eine der Fragen des entschwundenen Hausherrn. „Ich werde das Bad herrichten“, schlug sie vor. Bei diesem Wetter würde sich jeder über ein Bad freuen. „Kommt rein, wärmt euch auf. Ich bringe euch gleich heißen Wein!“ sie deutete in Richtung Tablinum, der wärmste Raum im ganzen Haus, weil sich Calvena die meiste Zeit dort aufhielt.


    Der Wille der Götter war unergründlich und es war wohl Fortuna die sich einen kleinen Spaß auf Kosten der Menschen erlaubte. Wie sonst wollte man sich sonst erklären, dass der Hausherr ausgerechnet diesen Tag nutzte um wieder nach Hause zu kommen?


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    Gaia, beladen mit einem großen Wäschekorb, kam aus der Küche, direkt auf dem Weg ins Balneum um das lauwarme Wasser dazu benutzen Laken zu waschen. Reichlich überrascht blieb sie vor ihrem Herrn stehen und starrte ihn an wie eine Erscheinung. Es musste der Hausherr sein, kennen gelernt hatte sie ihn bisher noch nicht.
    Sie und ihre Schwester Pera gehörten erst seit ein paar Wochen zum Hausstand dazu. Ihr vorheriger Dominus hatte schulden gemacht und sein haus, samt Sklaven verkaufen müssen. Calvena hatte ihm glatt die Schwestern abgekauft, zu einem Spottpreis. Umso überraschender war es nun für sie, ihn direkt vor sich zu wissen. Schließlich fing sie sich wieder und lächelte. „Ähm…. Salve, dominus!“ grüßte sie ihn etwas verlegen und stellte den Korb ab. Kurz sah sie sich um. Irgendwie schien niemand außer ihr mitbekommen zu haben, dass soeben Hausherr, samt Gästen angekommen war. Was kein Wunder war, Angesichts der anderen Ereignisse an diesem Tage. Simplex war sicherlich noch irgendwo in einer Taverne verschollen, zusammen mit Romaeus. Er hatte den Knirps einfach mit sich genommen.
    Also lag es nun an ihr zu erklären, warum keiner herbei eilte um die Ankömmlinge zu begrüßen. Doch sie kam überhaupt nicht dazu.


    „Verdammt Simplex!“ zischte Merlinde, in der festen Annahme, dass dieser nutzlose Muskelprotz gerade so herum polterte. „Deine Herrin hat gerade ihr Kind beko…“, die sonst so resolute Germanin verstummte beim Anblick von dem Quintilier und seinen Gästen.

    Wie viele Stunden sie am Ende in den Wehen gelegen hatte, wusste Calvena im Nachhinein nicht mehr. Nach Schmerz und Agonie war sie nur froh, es überstanden zu haben. Zwischendurch hatte sie das Bedürfnis verspürt, ihren Mann einfach mal zu erwürgen. Schließlich hatte er ihr dies angetan und wusste gar nicht welche Qualen sie durchlitt. Sein Glück war, dass er wohl hoffentlich schon auf dem Rückweg war. Sonst hätte sie ihm ein paar recht fantasievolle Beleidigungen an den Kopf geworfen, während sie sich durch die Wehen kämpfte. Es war furchtbar. Nichts, rein gar nichts hatte sie darauf vorbereiten können. Vor allem nicht auf das überwältigende Glücksgefühl, als sie plötzlich ihren winzigen schreienden Sohn plötzlich in den Armen hielt. Noch ganz rot und zerknittert, wirkte er so gar nicht wie ein menschliches Wesen, doch in ihren Augen war er perfekt. Von den winzigen Zehen, bis zum den dunklen Locken, ein kleines perfektes Menschenkind. Tränen traten ihr in die Augen. Mit einem Finger streichelte sie Zärtlich das kleine Gesicht.
    Sie war glücklich, so glücklich wie noch nie in ihrem Leben. Und doch gab es einen kleinen Schatten. Lucius war nicht da um sich mit ihr zu freuen. Um seinen Sohn kennen zu lernen….


    „Das ging schnell“, hatte Merline nur irgendwann kommentiert und ihr damit ein kleines Schmunzeln entlockt, während sie liebevoll das Kind in ihren Armen betrachtete. „Ich hab Geburten erlebt die gingen die ganze Nacht oder länger“, plauderte die gutmütige Germanin. Sie würde noch einige Stunden bleiben und dabei zusehen, wie die gerade gewordene Mutter mit ihrem Kind zurechtkam. Mit dem ersten Kind war es immer so eine Sache, oftmals waren die Mütter überfordert und auch ein wenig unsicher im Umgang mit dem Säugling. Schließlich war das alles noch neu und auch ungewohnt. Das ganze Leben stellte sich mit einem Kind auf den Kopf. Von daher stand sie den Wöchnerinnen immer gern mit Rat und Tat zur Seite.
    Merlinde ließ sich in den Korbstuhl am Fenster sinken und lächelte zufrieden. Nicht alle Geburten verliefen so reibungslos, sie hatte oft genug erlebt wie Mutter oder Kind oder Beide starben. Das Gefühl der Hilflosigkeit in solchen Momenten trieb sie an den Rand der Verzweiflung. Zumal dann die Männer dieser Frauen meist ihr die Schuld an dem Willen der Götter gaben. Fast konnte man die Geburt mit einem Würfelspiel vergleichen. Das Leben an sich. Fortuna, so nannten die Römer ihre Schicksalsgöttin, die Germanen hatten ihre Norne. Ein ganz leiser Seufzer entfloh ihr, als junges Mädchen hätte sie es sich niemals vorstellen können, dass sie einmal ihr Wissen und ihre Fähigkeiten auch einmal den Römern, diesen Invasoren zur Verfügung stellen würde. Damals hatte sie noch auf der anderen Seite des Rhenus gelebt, in einem winzigen Dorf. Die Furcht vor den Römern war immer da gewesen. Dass sie einmal sogar Freunde finden würde und Gemeinsamkeiten entdecken war ihr undenkbar erschienen. Sie wusste gar nicht mehr, wann sich ihre Einstellung so sehr geändert hatte. Gedankenverloren betrachtete sie Mutter und Kind und erinnerte sich an die alten Zeiten. Sie waren weder gut noch schlecht. Es waren Erinnerungen in denen sie sich verlor. Erinnerungen an ihre Mutter, die ihr so viel Wissen vermittelt hatte, an den Mann den sie einmal geliebt hatte und ihre Kinder. Ein sanftes Lächeln lag auf ihrem Runden Gesicht.


    Merlinde schreckte auf, als sie ein lautes rufen vernahm. Sie warf Calvena und dem Kind, beide schliefen friedlich, einen kurzen Blick zu, ehe sie auf die Beine kam um nach zu sehen, wer denn da im Haus herum polterte. Sie ging davon aus, dass es dieser nutzlose Sklave Simplex war, dem würde sie ihm Mal den Kopf gerade rücken. Hatte wohl noch nie davon gehört, Rücksicht zu nehmen. Kurz spielte die resolute Frau sogar kurz mit dem Gedanken eine Bratpfanne aus der Küche zu holen, um ihren Worten Nachdruck zu verleihen.

    Ich hab meistens Soundtracks oder aber klassiche Musik auf dem Ohr, wenn ich Poste. Und je nach Stimmung auch mal was anderes. Heute ist es Fluch der Karibik Gestern war es Harry Potter ^^


    @Prisca: Ich liebe den Star Trek- Soundtrack ^^ und vom neuen Kirk kann ich nicht genug bekommen 8) Ich freue mich schon auf den nächsten Film, der dieses Jahr erscheint

    Mit jedem Tag wurde sie runder, zumindest fühlte es sich so an. Es wurde auch alles anstrengender, bücken konnte sie sich nicht mehr wirklich, ihre Knöchel waren geschwollen und sie bewegte sich nur noch watschelnd durch die Gegend. "Es kann sich nur noch um Tage handeln", erklärte ihr Merlinde. Die Hebamme kam täglich um nach ihr zu sehen. "Ich fühle mich wie ein Fass... ich laufe nicht, ich rolle!" beschwerte sie sich halb im Scherz und streichelte sich den Bauch. Sie konnte spüren wie sich das Kind bewegte. "Ich kenne kaum eine Frau der es nicht so gegangen wäre", schmunzelte die Germanin.


    Ein paar Tage später war es dann so weit. Die ersten Wehen waren nicht mehr wie ein Ziehen im Unterleib und Rücken. Nicht wirklich schmerzhaft, nur unangenehm. Nichts was sie in Panik versetzte, bis sich das Fruchtwasser in einem Schwall über den Boden ergoss. Das war der Moment in dem der gesamte Haushalt plötzlich den Kopf verlor. Simplex ergriff die Flucht, weil er rein gar nichts mit diesen Frauendingen zu tun haben wollte. Den kleinen Romaeus packte er am Kragen und zog ihn vor der drohenden Gefahr fort. Das war Angelegenheit der Frauen und es war besser, wenn sie sich die nächsten Stunden nicht Blicken ließen. Denn der Zorn einer werdenden Mutter richtete sich dann meist gegen alle Männer, egal ob jung oder alt. Also machte er sich lieber unsichtbar. Elissa und die beiden neuen Sklavinnen würden schon wissen was zu tun sein wird. Eine von denen würde die Hebamme schon holen. Er würde eine Taverne aufsuchen und den Knirps einfach mitnehmen.


    Im ersten Augenblick war sie überfordert. Sie sollte jetzt Mutter werden. Warum hatte sie nicht noch mehr Zeit, sich daran zu gewöhnen? Calvena wurde ein wenig panisch, das ging plötzlich alles so schnell. Viel zu schnell. Und ausgerechnet jetzt war Valerian nicht da. Sie vermisste ihn fürchterlich und jetzt könnte sie ihn an ihrer Seite gebrauchen. Ein wenig aufgelöst lief sie unruhig auf und ab, eine Hand stützend ins schmerzende Kreuz gedrückt. Ihre Ruhe und Gelassenheit war fort, stattdessen war sie nun ein Nervenbündel. Sie hatte ein wenig Angst, es konnte so viel schief gehen. Plötzlich waren sie da die ganzen Alpträume und Ängste einer werdenden Mutter. Wenigstens war Elissa da, sie nahm das Heft in die Hand und gab sich alle Mühe sie zu beruhigen und in das Chaos, welches nun herrschte Ordnung zu bringen.
    Wie ihr geschah wusste Calvena erst einmal nicht. Pera eilte davon um die Hebamme zu holen, Gaia flitzte in die Küche um für warmes Wasser, saubere Tücher und etwas Wein, um die blankliegenden Nerven zu beruhigen, zu sorgen, während Elissa sich der werdenden Mutter annahm.
    Calvena hatte sich noch nicht ganz daran gewöhnt diese nun Moireach zu nennen. Das würde sich wohl mit der Zeit noch ändern, aber im Augenblick war Elissa noch Elissa. Eine Freundin die bei ihr war und sie auch nicht allein lassen würde. Irgendwann würden sich ihrer Wege sicherlich trennen, doch im Augenblick war sie unendlich dankbar, dass die Keltin bei ihr war und sie beruhigte.

    Auf Elissas rührende Worte hin, machte sie eine leichte wegwerfende Handbewegung. „Ich verdanke dir mindestens genauso viel“, meinte sie sanft. Ihre Hand ruhte nun wieder auf ihrem kugelrunden Bauch. Unbewusst streichelte sie sich darüber. Als die Keltin dann das Thema wechselte und deren Stimme sich ganz leicht veränderte, horchte sie auf. Diesen Tonfall kannte sie bisher nicht. So ernst und auch ein klein wenig wehmütig. Calvena stellte ihren Becher ab und legte ihre Hand auf die von Elissa.
    Leichte Überraschung zeichnete sich auf ihren Zügen ab, als diese ihr zum ersten Mal ihren richtigen Namen erzählte. Sie wusste diese den Namen Elissa angenommen hatte, damit der Sklavenhändler einen Namen hatte. Die wenigsten Sklaven wurden mit dem Namen gerufen, mit dem sie geboren worden waren. Sie bekamen einfach einen anderen, meistens weil man den richtigen Name nicht aussprechen konnte. Elissa hatte aus Stolz heraus ihren Namen geändert.
    Ein Lächeln zeigte sich auf ihren Zügen, denn sie fand Elissas Geschichte wirklich schön. Tröstend nahm diese sie dann in den Arm. „Moireach ist wirklich ein schöner Name!“ flüsterte sie ihr leise zu. Elissa hatte nun ein bisschen ihre Vergangenheit zurückbekommen. Die Zukunft lag ja nun in ihrer Hand. Die Zeit würde zeigen, was die Zukunft ihr bringen würde. Elissa, Moireach würde schon ihren Weg gehen.
    Den Nachmittag verbrachten entspannt bei Wein und Gesprächen. Wer wusste schon, wie oft sie noch die Gelegenheit für so etwas haben würden.

    Wir haben mal wieder ein Geburtstagskind und es soll natürlich nicht leer ausgehen. Vor 18 Jahren wurde er geboren und geht mit seit dem furchtbar auf die Nerven. :D ;) Und dennoch wünsche Ich Dir alles Liebe zum Geburtstag. Mein kleiner großer Bruder: Ich hab Dich Lieb und das darf ruhig jeder wissen.


    An dieser Stelle könnte ich natürlich unzählige Ankedoten zum Besten geben...... aber davon will ich dich verschonen;)



    Herzlichen Glückwunsch Caius Quintilius Bassus



    Zu Deinem heutigen Wiegenfeste
    wünschen wir das Allerbeste.
    Ab heut’ beginnt in Deinem Leben
    ein neuer Akt, so ist es eben.


    Du trittst mit Deinen 18 Jahren,
    die eigentlich die schönsten waren,
    in einen Abschnitt jetzt hinein,
    man nennt ihn das „Erwachsensein“.


    Was es damit auf sich hat,
    ist eine Menge in der Tat.
    Volljährig bist ab heut’ Du nun.
    Lassen kannst Du jetzt und tun,
    was Dir beliebt, was Dir gefällt.
    Für Dich heißt’s jetzt:“ Was kost die Welt.“


    Du kannst ab heute Schulden machen.
    Kannst kaufen Dir die schönsten Sachen.
    Die Bank gibt Dir ab jetzt Kredit,
    gibt Dir sogar eine Scheckkarte mit.


    Doch denk’ daran: Zurückzuzahlen
    von Schulden geht nicht ohne Qualen.
    Drum bleibe weiterhin bescheiden,
    viel Ärger kannst Du so vermeiden.


    Zu Deinem neuen Status zählen,
    Pflicht und Recht aktiv zu wählen.
    Mit diesem Recht geh’ sorgsam um,
    wähl’ überlegt und sei nicht dumm,
    denn nur die allergrößten Kälber
    wählen ihren Metzger selber.


    War Erwachsensein bis jetzt nur Hauch,
    Du darfst es künftig selber sein, nun sei es auch.
    Herzliche Grüße zum 18. Geburtstag.

    Kurz warf sie Elissa einen kritischen Blick zu. Jetzt fiel nun also auch unter anstrengend aufstehen und eine Kanne Wein holen. Nur weil sie kugelrund war, sich fühlte, als sei sie ein Fässchen und sie mehr watschelte wie ging, hieß das nicht, dass sie alt und gebrechlich war. Aber sie verkniff es sich bestimmt zum tausendsten Mal darauf hinzu weisen, dass sie schwanger war und nicht krank. Sie wusste ja, dass es Elissa nur gut mit ihr meinte und sich Sorgen machte. Von daher nahm sie die leise Kritik mit einem Schulterzucken hin. Stattdessen nippte sie an ihrem Becher. Welche Pläne Elissa auch haben mochte, es würde nun deren eigene Entscheidung sein, was sie aus ihrem Leben machte. „Elissa, ich will, dass du weißt, egal welche Pläne du hast, wir immer Freundinnen bleiben werden und du immer einen Platz hier haben wirst!“ Elissa gehörte zur Familie und sie wollte, dass diese es auch wusste.

    Ein Lächeln legte sich auf ihre Züge, sie hatte Elissa mit dieser Geste glücklich gemacht. Die Angst war immer noch da, dass Elissa nun ihre Sachen packen würde und auf Nimmerwiedersehen verschwinden würde. Dass sie womöglich eine Freundin verlieren könnte. Elissa war ihr wichtig, sehr wichtig sogar. Es würde ihr schwer fallen, die Keltin gehen zu lassen, wenn diese es wollte. Sie würde diese nicht aufhalten, aber sie wäre traurig.
    Doch erst einmal verdrängte sie diese Gedanken. Stattdessen kam sie auf die Beine. Eine Hand legte sie auf ihren runden Bauch dabei. „Dann sollte ich wohl Wein holen“, lächelte sie und klopfte ihr auf die Schulter. „Bleib sitzen und genieße deine Freiheit“, erklärte sie ihr, bevor diese aufspringen konnte. Einen Augenblick später war sie dann auch wieder zurück, mit einer Kanne Wein und zwei Bechern. Sie stellte die Dinge auf dem niedrigen Tisch ab und grinste ein wenig schief. „Was wirst du jetzt machen? Du hast doch sicherlich ein paar Träume und Wünsche!“ fragte sie Elissa. So wirklich hatten sie nie darüber geredet.

    Ein amüsiertes Grinsen zeigte sich auf ihren Zügen, als Elissa ihr Angebot annahm und dann in der Dunkelheit der Nacht verschwand. Die Männer sollten sich in Acht nehmen. Elissa war im Jagdfieber und würde wohl erst glücklich sein, wenn sie Beute gemacht hatte. "Viel Spaß!" verabschiedete sich von der Freundin und sah ihr nach.
    "Ach was, das würde ihr nur den Spaß verderben, wenn wir die Männer warnen", lachte sie und schüttelte den Kopf. Die Männer konnten doch sehr gut auf sich selbst aufpassen und wenn nicht, dann waren sie selbst schuld. Valgiso kam dann ja auch zu dieser Ansicht. Sie schlug den Heimweg ein. Weit war es nicht und den Weg hatten sie recht shcnell hinter sich gebracht. Bei der Casa Quintilia angekommen verabschiedete sie sich dann von ihm. "Komm doch ruhig die nächsten Tage vorbei. Dann machen wir uns Gedanken zu dem Weihestein!" Sie hatte es nicht vergessen.

    Leicht besorgt beobachtete sie die sich windenden Leiber im zuckenden Licht des Feuers. Es war sicherlich nur eine kleine Prügelei, aber wohl fühlte sie sich dabei nicht. Sie war nun einmal schwanger und machte sich Sorgen um ihr noch ungeborenes Kind. Früher hätte sie sich unter die Zuschauer gemischt und die Jungs angefeuert. Aber das hatte sich geändert. Lieber ging sie kein Risiko ein. Außerdem war ihr kalt.


    Der Vorschlag sich noch einen Becher Met und ein Stück gegrilltes Fleisch zu holen, kam ihr gelegen und sie nickte zustimmend. Auch gegen Valgisos Begleitung hatte sie keine Einwände.
    „Du bist nicht meine Mutter, sondern meine Freundin! Geh dich amüsieren und schmeiß dich einem Germanen an den Hals“, forderte sie Elissa auf und grinste dabei leicht anzüglich. Da sich Valgiso so großzügig erboten hatte, sie nach Hause zu begleiten, konnte die Keltin ohne ein schlechtes Gewissen zu haben einfach weiter das Fest genießen. „Valgiso wird mich schon unbeschadet nach Hause bringen“, fügte sie noch hinzu.

    Calvena ließ sich in Elissas Arme ziehen. Die Keltin brauchte anscheinend halt und auch die Bestätigung, dass sie nicht träumte. Erst langsam schien diese zu begreifen, dass sie nun Frei war und ihr Leben nun selbstbestimmen konnte. Jeder Sklave träumte davon, die wenigstens bekamen die Möglichkeit. Es war nicht verwunderlich, dass Elissa völlig überwältigt war.
    Zwar fürchtete Calvena sich davor, dass Elissa nun ihre Sachen packen würde und gehen würde, aber als sie ihre Entscheidung getroffen hatte, war ihr dies bewusst gewesen. Es lag nun in den Händen der Keltin zu tun, was sie für richtig hielt.
    Sie fragte nicht weiter nach, nahm die Antwort hin, die sie ihr gegeben hatte. Calvena war froh darüber, sie hätte nicht gewusst, was sie ihr noch hätte erzählen sollen um ihr zu erklären, dass sie einfach beschlossen hatte Elissa frei zu lassen. „Du brauchst dich nicht bedanken“, sagt sie leise und zeigte ein kleines Lächeln. „Meinst du nicht, dass wir Feiern sollten?“ schlug sie ihr vor.

    „Wer hat ihn dir denn in die Hand gedrückt?“ fragte sie nach. Irgendwie bezweifelte sie, dass der Knabe von seinen Eltern einfach einem Fremden in die Hand gedrückt wurde. Sie selbst würde dies sicherlich nicht tun, auch nicht um ein paar Minuten allein mit Valerian zu haben. Es gab ja schließlich genug Verwandte und Sklaven den man die Kinder sonst anvertrauen konnte.


    Leicht nickte sie, ihr wäre es zwar Lieber, wenn Valerian hier wäre um sich mit seinen Verwandten auseinander zu setzen. Doch sie konnte es nicht ändern, dass ihr Mann leider nicht hier war.
    Der Rest dieses Gespräches war vergessen, als sich die Menge um die beiden Prügelnden sich aufheizte. Sie fühlte sich ein wenig Unwohl, Angesichts dieser aufgewühlten Menge. Just in diesem Augenblick tauchte Elissa neben ihr auf. Kurz zeigte sich ein freches Grinsen auf ihren Zügen. „Das überlasse ich dann doch lieber jemand anderen. Ich wollt nach Hause gehen“, erklärte sie der Keltin. „Du kannst dich ja noch amüsieren“, meinte sie und nickte kurz Valgiso zu.

    Das es Elissa so sehr mitnahm, überraschte sie. Aber es war auch irgendwo verständlich. Aus heiterem Himmel, zumindest musste es so auf Elissa wirken, hielt diese nun ihre Freiheit in den Händen. Unerfüllte Wünsche und Sehnsüchte dürften ihre Freundin nun überwältigen. Calvena streichelte ihr über den Rücken und gab der Keltin Zeit sich wieder zu fangen. Und es gab ihr Zeit sich zu überlegen, was sie auf die unvermeidliche Frage des Warum antworten sollte. Den wahren Grund würde sie ihr nicht offenbaren. Wenn Elissa wüsste, dass sie mit angesehen hatte, wie diese den Göttern für ihr wohl opferte, dann würde sie diese Geste nicht annehmen, sondern sich mit Händen und Füßen dagegen sträuben.
    Nur einen Augenblick später stellte dann Elissa auch ihre Frage, völlig aufgelöst und fassungslos. „Sieh es als verspätetes Saturnaliengeschenk an“, meinte sie nur schlicht und zuckte ganz leicht mit den Schultern. „Ich hab schon länger mit dem Gedanken gespielt“, fügte sie noch hinzu. Mehr Erklärung würde Elissa nicht bekommen.

    Die Überraschung stand ihm ins Gesicht geschrieben, als sie ihn aufforderte den Jungen einfach gehen zu lassen. Anscheinend fürchtete er, dass irgendwer anderes dem Kind schlechtes antun wollte, wenn der Junge allein herum lief. Da erlag wohl jemand den vielen Vorurteilen gegenüber den Germanen. Sie schenkte Rufo ein beruhigendes Lächeln. „Die Germanen fressen sicherlich keine Kinder. Ihnen ist der Nachwuchs wichtig, niemand würde einem Kind etwas antun. Schon gar nicht an so einem wichtigen Feiertag“, erklärte sie ihm. Selbst in Roma spielten die Kinder auf den Straßen. Die Kinder der mächtigen Familien, zwar meist unter Aufsicht, aber es war Alltag. Kinder ständig im Haus einzusperren, wäre nicht Gesund.
    Kaum hatte er den Jungen losgelassen, landete dieser erst einmal auf sein Hinterteil. Überraschung zeigte sich auf seinem Gesicht, ehe er dann ohne ein Wort davon rannte. Amüsiert sah sie ihm nach und zuckte leicht mit den Schultern. „Er wird seine Eltern sicherlich schon finden“, meinte sie unbesorgt. Der Kleine war schon zwischen den vielen Leuten im Schatten der Nacht verschwunden. Sie wusste zwar immer noch nicht wie der Knabe hieß und wer seine Eltern waren, aber sie war zuversichtlich, dass er schon wusste zu wem er gehörte.


    Noch einen Augenblick sah sie dem Jungen hinter her, dann wandte sie sich wieder Rufo zu. „Mein Mann ist Lucius Valerian“, klärte sie ihn auf. „Er befindet sich derzeit aber nicht in Mogontiacum, sondern in Roma.“ Wo kamen denn plötzlich diese ganzen Quintilier her? Die Gens war bisher übersichtlich gewesen, aber nun verlor sie den Überblick.
    Laute Rufe und Gejohle erklang hinter ihnen. Neugierig geworden drehte sie den Kopf in die Richtung stellte fest, dass sich ein großer Ring um zwei Gestalten am Boden gebildet hatte. Aus der eben noch heiteren Stimmung wurde nun ein Hexenkessel aufgewühlter Gefühle. Zwei junge Männer prügelten sich im flackernden Schein des großen Feuers.
    Leichte Besorgnis zeichnete sich auf ihren Zügen. Sie machte ein paar Schritte weg von dem Tumult. „Es wäre wohl Besser, wenn ich jetzt nach Hause gehe“, meinte sie und ließ den Blick schweifen, vielleicht entdeckte sie ja Elissa. "Komm morgen in der Casa vorbei, dann setzen wir unser Gespräch fort!" Da sie ihn nicht kannte, wollte sie ihn nicht sofort ins Haus einladen. Für die Nacht hatte er sicherlich schon ein Quartier gefunden.

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    Simplex, Servus


    Simplex warf Romaeus einen grimmigen Blick zu. Dem Jungen stand die Schadenfreude ins Gesicht geschrieben das Grinsen. Das Grinsen verschwand dann aber, als Simplex ihm die nächste Arbeit aufs Auge drückte.
    „Wenn wir fertig sind“, betonte er dann mit leisem Nachdruck und grinste nun ein wenig. Romaeus sah zwar nicht glücklich aus, tat aber was er sagte und ging mit einer Leidensmiene ins Haus. Zwar konnte er ihn nicht im Auge behalten, aber er war sich ziemlich sicher, dass der Junge tun würde, was er sagte.
    Kurz sah er ihm nach und widmete sich erst einmal seinen eigenen Aufgaben. In Gedanken war er aber bei der kleinen Griechin, die Sklavin der Octavia. Ein nettes hübsches Ding, nur etwas schüchtern.


    Etwas unsanft wurde er aus seinen Tagträumen gerissen. Schneller als gedacht war der Knirps wieder zurück. „Na dann in die Küche mit dir“, meinte er und scheuchte den Kleinen wieder weg. Er selbst war auch fertig geworden und folgte ihm dann. Der Winter konnte kommen.

    Es gab anscheinend ein Verständigungsproblem zwischen Mann und Kind. Einen Augenblick lang beobachtete sie das Ganze amüsiert. Wie er wohl an den Jungen gekommen war? Die Beiden waren offensichtlich nicht verwandt miteinander und doch hatte irgendwer sich bemüßigt gefühlt, das Kind einem völlig Fremden in die Hand zu drücken.
    „Lass ihn ruhig los, viel kann hier nicht passieren. Er wird seine Eltern sicherlich von allein finden!“ Einige Leute drehten bereits den Kopf zu den Beiden.
    Bei der Bezeichnung kleiner Mistkerl runzelte sie leicht ungehalten die Stirn. Hoffentlich hörte ihn keiner, sonst könnte es doch noch glatt in einer Schlägerei enden. Die Germanen hielten ohnehin schon viele Römer für arrogant. Und dies war ein Fest der Germanen, da sollte man sich dann schon zurück halten.


    Mit einem schelmischen Grinsen beugte sie sich zu dem Jungen hinunter. „Du magst ihn nicht, oder? Er ist ja auch ganz schön doof. Ich hab ihm schon gesagt, er soll dich ruhig spielen gehen lassen. Willst du mir verraten wie du heißt und wer deine Mutter ist, damit ich ihr sagen kann, dass es dir gut geht?“ fragte sie auf germanisch. Ihre ganze Aufmerksamkeit galt nun erst einmal dem greinenden Kind. Mit dem Quintilier konnte sie sich auch noch später unterhalten.