Bitte Wohnsitz nach Rom verlegen. Danke!
Beiträge von Germanica Calvena
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Anscheinend hatte es sich doch herum gesprochen, dass sie heute Abreisen würden. Oder aber sie hatten genug Lärm gemacht um die Aufmerksamkeit der restlichen Hausbewohner auf sich zu ziehen. Jedenfalls tauchte Melina völlig aufgeregt und überdreht im Atrium auf. Melina konnte von Glück sagen, dass Rufus wach war und an der Rüstung seines Vaters herum spielte, sonst hätte wohl Melinas Gekreische ihn wohl geweckt und lautes Gebrüll ausgelöst. Die Quintilia hatte irgendwie noch nicht gelernt, ein wenig rücksichtsvoller zu sein. Manchmal war Melina furchtbar anstrengend. Ein bisschen froh war Calvena, dass Melina hier bei ihrem Bruder blieb. Sermo sollte sich ruhig seiner Schwester annehmen. Schaden würde es nicht. "Du kommst gerade rechtzeitig", schmunzelte sie. "Pass gut auf deinen Bruder auf", zwinkerte sie ihr zu. "Nicht das er sich überarbeitet. Wir sehen uns sicher bald wieder!" verabschiedete sie sich mit einer kleinen Umarmung von Melina. Danach war sogar kurz Fontinalis dran, auch er wurde flüchtig umarmt. "Valete!" Es wurde nun aber wirklich Zeit, dass sie sich endlich verabschiedeten. Eilig schlüpfte sie in ihren warmen Mantel und nur wenig später hatten sie dann auch endlich die Tore Mogontiacums hinter sich gelassen. Es ging Rom entgegen. Mit gemischten Gefühlen.
Sim-Off: Ich melde mich dann um.
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Die letzten Kleinigkeiten wurden verstaut und dennoch blieb das Gefühl, irgendetwas vergessen zu haben. Vielleicht hing dies auch einfach nur mit der Aufregung zusammen. Eine gewisse Vorfreude auf Rom und ihre Freundinnen konnte sie jedenfalls nicht verleugnen. Von daher war sie auch ein kleines bisschen erleichtert, als der Wagen endlich gepackt war.
„Haben solche Ausreden jemals bei deinen Ausbildern funktioniert?“ fragte sie scherzend Fontinalis. Ihr erstes Kennenlernen war ja nicht gerade angenehm gewesen. Sie hatte sich wie eine Furie aufgeführt, aber mittlerweile hatte sie den Klienten doch ein klein wenig ins Herz geschlossen.
Aufmerksam verfolgte sie das Gespräch der beiden Männer. Sobald sie in Rom war würde sie einmal sich mit ihren Freundinnen zusammen setzen und diese zu den Neuigkeiten ausfragen. Sie würde auch Octavius Macer einen Besuch abstatten. Lange hatte er ihr nicht mehr geschrieben. Sicherlich wusste er eine Menge was sich im Senat tat. „Wir werden dich auf dem laufenden halten“, versprach sie ihm dann.
Der Zeitpunkt des Abschieds rückte näher, es wurde Zeit, dass sie nun endlich aufbrachen. „Pass du auch auf dich auf!“ -
Mit einem kritischen Blick musterte sie den Klienten ihres Mannes eindringlich. Mit nachdenklicher Miene ging sie sogar einmal um ihn herum um sich von seiner Aussage zu überzeugen, dass seine Arme ja furchtbar lahm waren. „So siehst du aber gar nicht aus!“ kam sie dann zu dem Ergebnis, dass er sich nur versuchte zu drücken. „Außerdem hätte Valerian dann etwas falsch gemacht, wenn du nach dem bisschen Training keine Kraft mehr hättest“, witzelte sie und nickte nur leicht mit dem Kopf, als dann doch endlich mal Romaeus auftauchte. Es gab ja noch ein paar Sachen zu verstauen, da konnte er doch gleich mal mit helfen. Somit war dann auch Fontinalis befreit.
Vergnügt quietschte Rufus, während er mit den kleinen Fingern die Rüstung seines Vaters erkundete. Calvena nutzte die die Gelegenheit um ihren Zopf erst einmal wieder zu richten. Ihr Sprössling hatte ja ganze Arbeit geleistet. „So schnell wächst er doch gar nicht“, mischte sie sich dann ein. Nun ja, sie hatte ihren Sohn auch den ganzen Tag um sich herum. Die Männer ja nicht. Da war es irgendwie verständlich, dass die Beiden glaubten, dass Rufus schneller wuchs, als man schauen konnte.
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Den Nachzügler danke ich natürlich auch.
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Sim-Off: Natürlich nehm ich ihn mit. Meiner!
[Blockierte Grafik: http://i687.photobucket.com/albums/vv232/Aine_photos/gaia.jpg] Gaia
„Natürlich! Ich werde dir gleich etwas bringen! Und auch etwas zu essen!“ erklärte sie. Während Sermo in Richtung Tablinum verschwand, verschwand sie in der Küche und wenig später, war dann der Neuankömmling auch versorgt und das Zimmer hergerichtet.
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Euch beiden Danke ich auch *knudel*
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Vielen lieben Dank für die vielen Glückwünsche
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Ich melde mich mal bis Sonntagabend ab.
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Da das nagende Gefühl etwas vergessen zu haben einfach nicht weichen wollte, vergewisserte sie sich kurzerhand persönlich, ob auch alles eingepackt war. Rufus im Arm machte sie eine kleine Wanderung durch das Haus und stellte dabei fest, dass sie wohl einfach nur etwas nervös und auch aufgeregt war. Als sie dann die Stimme ihres Mannes hörte, kehrte sie zurück in Atrium . Fontinalis bekam ein Lächeln zu Begrüßung und Valerian einen zärtlichen Kuss. "Salvete, ihr Beiden. Wie ihr seht, sind wir noch dabei zu packen", erklärte sie und drückte dann ihrem Mann den gemeinsamen Sohn in die Arme. Sollte sich Lucius einmal mit seinem Nachwuchs ein wenig beschäftigen, während sie versuchte das Durcheinander im Auge zu behalten. "Hast du Fontinalis zum helfen mitgebracht?" scherzte sie und warf dem Klienten ihres Mannes einen verschmitzten Blick zu. "Es gibt ja noch genug zu tun!" fügte sie leise lachend hinzu.
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Schneller wie sie gedacht hatte, ging es wieder nach Roma. Zu ihrer Überraschung hatte Vescularius Salinator ihren Mann zurück nach Rom versetzt, diesmal zu den Cohorten Urbanae, wieder einmal eine Degradierung. Es schien diesem widerlichen Schwein eine Freude zu bereite, Lucius immer wieder zu demütigen. Kaum hatte sich ihr Mann wieder etwas erarbeitet, da kam dieser vulgäre Hund daher und machte alles mit einem Befehl rückgängig. Da würde sie lieber weiter in Germanien bleiben nur um nicht in der Nähe dieses Mannes und dessen Machenschaften zu sein. Aber sie freute sich auch, auf diese Weise konnte sie ihre Freundinnen schneller wieder sehen, als sie gedacht hatte. Einen Brief, der von ihrer Rückkehr kündigte würde sie nicht schreiben, stattdessen würde sie ihre Freundinnen einfach alle überraschen in dem sie bei der Hochzeit Priscas auftauchte. Es würde knapp werden, besonders weil der Winter nach wie vor das Land fest im Griff hatte und weil sie nun auch noch ein Kind bei sich hatte.
Lucius Rufus, ihr ganzer Stolz und Calvena fand, er wurde von Tag zu Tag seinem Vater ähnlicher, auch wenn man das bei einem Kleinkind nicht so genau sagen konnte. Bis auf die Augen, die hatte er eindeutig von ihr. Blau, so wie der Himmel im Sommer über Italia. Ihre eigenen waren ja nur eine Spur dunkler.Die ersten Tage und Wochen und Monate waren wir im Fluge vergangen. War sie die erste Zeit ständig überfordert und übermüdet gewesen, so hatte sich das recht bald geändert. Sie genoss die Zeit zusammen mit ihrem Kind, besonders, wenn dann noch Valerian dabei war und die Fortschritte, die sein Sohn machte, miterleben und bewundern konnte. Momente die sie nicht missen wollte, waren sie doch höchst selten und wertvoll. Dann war ihr Glück vollkommen.
Es ging alles so schnell, zuerst konnte er nur ein ganz kleines bisschen den Kopf heben und aus großen Augen seine Welt beobachten und dann zeigte er das erste Mal ein Lächeln. Ein Lächeln, welches sie nicht nur entzückte sondern auch sofort ihrem Mann hatte zeigen müssen. Calvena war außer sich vor Freude gewesen, in diesem Moment hatte sie all die schlaflosen Nächte vergessen. Rufus war ihr kleiner Wonneproppen und sie hatte sich wohl Hals über Kopf glatt ein zweites Mal verliebt. Somit hatte ihr Mann ein wenig Konkurrenz bekommen, was den Platz in ihrem Herzen anging.
Als er dann anfing zu krabbeln, musste der gesamte Haushalt aufpassen, nicht dass man über das Kind versehentlich stolperte. Man hatte ein wenig umräumen müssen, damit sich der Nachwuchs nicht verletzte. Küche und Implivium wurden zu Gefahrenzonen.
Auch steckte er sich mittlerweile alles in den Mund. Von seinen eigenen Fingern, den eigenen Füßen, bis hin zu Stöckchens und dem Saum ihrer Tunika. Nahm man ihm dann etwas weg, war das Geschrei meist groß.
Und als dann die ersten Zähne kamen, kehrten die kurzen schlaflosen Nächte zurück. Ebenso lagen ihre Nerven in dieser Zeit blank, das Geschrei zermürbte alle Hausbewohner. Fast ohne Unterlass erfüllte er mit seinem Gebrüll das Haus.
Ihr ganzes Leben hatte sich auf den Kopf gestellt und sie war hin und wieder ganz froh, wenn sich jemand anderes dem Kind annahm und sie sich davonstehlen konnte um ein wenig Zeit mit Lucius verbringen.Calvena stand zwischen dem Gepäck, Rufus im Arm und leise seufzend. Das Gefühl irgendetwas Wichtiges vergessen zu haben, wollte sie einfach nicht los lassen. „Ist Rufus Rassel eingepackt?“ fragte sie zum wiederholten Mal. „Ja, domina!“ kam es von Gaia leicht amüsiert. „Meine Harfe? Die Wiege?“ „Bereits auf dem Wagen!“ Simplex schleppte die nächste Truhe raus. Irgendwie hatte sie das Gefühl, dass sie mit wesentlich mehr Dingen abreiste, wie sie angekommen war. Kurz strich sie sich eine Strähne aus der Stirn. Zwar hatte sie ihr Haar zu einem festen Zopf gebändigt, aber ein paar Strähnen lösten sich dennoch und an diesen zog Rufus mit Freude dran. War er sich dann doch der Aufmerksamkeit seiner Mutter gewiss. Er quietschte vergnügt, während er sich ihre Locken in den Mund steckte. Vorsichtig versuchte sie ihr Haar aus der kleinen Kinderhand zu befreien. „Schatz, nicht doch“, es war nicht so einfach, besonders, weil er so viel Spaß daran fand und der Junge einen recht festen Griff hatte. Besonders wenn es um etwas ging, mit dem er spielen konnte.
Wo steckte eigentlich Romaeus? Er und Simplex würden sie begleiten, Pera und Gaia würden den Haushalt in Mogontiacum weiterhin übernehmen. Für Roma würde sie dann eben noch einmal Sklaven besorgen, denn Diomedes würde unmöglich allein das Haus führen können. Außerdem wurde der arme Kerl ja auch langsam älter. Moireach, gehörte ja nicht mehr zum Haushalt.[Blockierte Grafik: http://i687.photobucket.com/albums/vv232/Aine_photos/rufus.jpg]| Lucius Quintilius Rufus
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Sim-Off: Ich hab mir mal erlaubt die Überschriften nachzutragen. Der Übersicht zu Liebe.
[Blockierte Grafik: http://i687.photobucket.com/albums/vv232/Aine_photos/gaia.jpg] Gaia
Es polterte und ein kindlicher Schmerzensschrei erklang, als Romaeus einmal wieder unter beweis stellte, dass er ein kleiner Tollpatsch war. Und anscheinend immer noch nicht sich wirklich in seine Rolle als Hausgeist gewöhnen konnte. Obendrei machte er auch noch falsch, was man falsch machen konnte.
Von dem Lärm auf den Plan gerufen tauchte Gaia auf und sah sich den Schlamassel an, den Romaeus angestellt hatte. „Das machst du sofort wieder sauber!“ rief sie dem Jungen hinter her. Wo rannte der eigentlich hin? Mit der Wäsche würde sie wohl an diesem Tag niemals fertig werden. Auf das Salvete hin, ließ sie die Pfütze Putzwasser sein, was sie war und folgte erst einmal der Stimme.
Das war dann wohl der erwartete Quintilier, der unter anderem für diesen Durcheinander verantwortlich war, weil man(n) ja nicht in der Lage war, sich vorher anzukündigen. „Salve, dominus!“ grüßte sie artig. „Hier herrscht grad leider etwas durcheinander!“ meine sie entschuldigend. „Du kannst dich im Tablinum aufwärmen. Dein Zimmer richten wir noch her!“ erklärte sie. -
Als er seine Hand auf ihren Bauch legte, legte sie ihre oben drauf. Es war fast vergessen, dass sie ihm eigentlich immer noch Böse sein wollte. Aber sie sah ein, dass er es nur gut gemeint hatte und sich fürchterliche Sorgen um sie und seinen Nachwuchs machte. Er musste aber auch verstehen, dass sie sich nicht einfach endmündigen lassen wollte. Seit Jahrhunderten bekamen die Frauen die Kinder und sie war sich bewusst, wie wertvoll das Leben war, welches in ihr heran wuchs. Sie hatte nicht vor ein unnötiges Risiko einzugehen, aber ein wenig Freiheit und Selbstbestimmung musste man ihr schon lassen.
„Ich weiß, dass du dir nur Sorgen machst“, lenkte sie dann ein. Nun hatte sie ihm endgültig verziehen. Außerdem versicherte er ihr noch einmal, dass er sich in Zukunft ein bisschen zurück halten würde. Sie nahm sich vor, einfach noch ein bisschen öfter ihm einen Besuch abzustatten und von seinen lästigen Pflichten abzulenken. Auch, dass er nicht mehr so sehr auf dumme Gedanken kam.Zärtlich drückte sie ihm einen Kuss auf die Lippen. „Ich liebe dich auch.“ Leicht strich sie sich eine Strähne aus dem Gesicht. „Bringst du mich nach Haus?“ fragte sie ihn. Ein Friedensangebot, dass er sicherlich nicht ablehnen würde.
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[Blockierte Grafik: http://i687.photobucket.com/albums/vv232/Aine_photos/pera.jpg] Pera
Pera in ihrem Redeschwall völlig aufgegangen, bemerkte nicht, dass sie ein wenig unsensibel war. Einer schwangeren Sklavin zu erzählen, dass sie keine Rechte hatte und man ihr das Kind einfach wegnehmen konnte, ohne dass diese etwas dagegen unternehmen konnte, war wirklich ungeschickt. Zumal Caelyn sich dieser Tatsachen ohnehin bewusst war. Aber Pera bemerkte ihren Fauxpas nicht, stattdessen redete sie ungerührt weiter und machte ganz nebenbei dem Gemüse den Gar aus. Bis der Wink von Caelyn kam und sie mehr oder weniger dazu aufforderte, einmal die Hebamme zu suchen, damit sie sich nun auch einmal der Sklavin annahm. „Du kommst zu Recht?“ versicherte sie sich bei der Mitsklavin und ließ dann das Messer erst einmal sinken. Nachdem Caelyn ihr versichert hatte, dass sie kurz allein klar kommen würde, huschte sie aus der Küche.
SKLAVE - GERMANICA CALVENA -
Es war irgendwie befremdlich, dass ihr sonst so ruhiger und gefasster Ehemann so unruhig und unsicher war. Für sie war es zum Alltag geworden, hin und wieder einfach mal unvermittelt getreten zu werden, zwar meistens nicht so fest, aber doch spürbar. Ein Zeichen dafür dass es dem Kind in ihrem Bauch gut ging. „Recht oft sogar… also wenn das Kind nicht gerade schläft“, erklärte sie ihm. Es hatte seine Vorteile, wenn man eine resolute Hebamme hatte und die einem erzählte was so alles auf einen zu kam wenn man schwanger war. Im Allgemeinen interessierten sich die Männer ja für solche Dinge nicht, aber Valerian war da anscheinend ein wenig anders. Entweder aus Sorge, oder aber mehr dann doch aus Neugierde. Auf seine nächste Frage schüttelte sie den Kopf. So etwas in der Art hatte Merlinde nie erwähnt und sie vertraute einfach mal auf die Erfahrung der Hebamme.
Die Erleichterung darüber, dass sie ihm verzieh, war nicht zu übersehen. Aber auf ihre Forderung, dass er in Zukunft nicht wieder solche Experimente machen sollte, schien er zu zögern. Ganz leicht runzelte sie die Stirn. Anscheinend schien er diesen Gedanken nicht einfach vergessen wollen, ihr seine Männer hinter her zu schicken. Calvena schürzte die Lippen, als er ihr dann einen kleinen Vorschlag machte. Anscheinend ließ es sich ganz und gar nicht vermeiden, dass seine Männer sie in Ruhe ließen. Ein wenig konnte sie es verstehen, aber es könnte lästig werden. „Na schön“, gab sie dann seufzend nach. Auf noch mehr Streit hatte sie dann auch keine Lust mehr.
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[Blockierte Grafik: http://i687.photobucket.com/albums/vv232/Aine_photos/pera.jpg] Pera
Caelyn war gar nicht gut auf ihre Umstände zu sprechen. Natürlich macht dies Pera nur noch neugieriger, aber sie hatte s viel Taktgefühl, dann doch nicht weiter zu bohren, sondern Caelyn ihre Geheimnisse zu lassen. "Manche Sklaven halten sich eben für etwas Besseres! Dabei ist ihr Leben auch nur ein paar Sesterzen Leid. Sie wurde für ihre aufgeblasene Art bestraft, auch wenn es furchtbar ist, dass man ihr das Kind auch noch genommen hat. Tauschen würde ich nicht mit ihr wollen!" Für sie war diese unselige Geschichte abgeschlossen. Die Schwestern hatten es dafür recht gut erwischt.
Caelyns Vorschlag zum Essen fand Anklang. "Gute Idee, darauf hätte ich auch selbst kommen können!" lachte sie. Nun rückte die andere Sklavin doch wenigstens ein bisschen mit der Sprache heraus. Aber der Unterton machte deutlich, dass sie nicht drüber reden wollte. "Verstehe!" meinte sie und vermutete, dass der Vater des Kindes nicht mitgekommen war. Armes Ding, das war nun wirklich eine furchtbare Ungerechtigkeit. Dabei machte sie doch einen netten Eindruck. Aber noch hatte sie nicht ihren Herrn kennen gelernt, wer wusste schon, was für ein Aas das war.
"Ich werd gleich einmal sehen, wo sie steckt!" versprach sie ihr. "Du kannst ja dich schon über das Gemüse her machen!"
SKLAVE - GERMANICA CALVENA -
Die Versetzung ihres Mannes kam, wie auch beim letzten Mal, überraschend und versetzte sie doch glatt in helle Aufregung. Vor allem war sie erst einmal Verwirrt, nachdem was ihr Lucius erzählt hatte, hatte doch Salinator seine Entschuldigung nicht angenommen, warum dann doch eine Versetzung nach Rom. Bis ihr aufgegangen war, dass es sich um eine Degradierung handelte, erneut und dann wohl der Praefects Urbi irgendeinen perfiden Plan verfolgte. Obwohl sie ihre Freundinnen vermisste, wäre sie dann doch lieber in Mogontiacum geblieben, fern ab der Machtspielchen des Vesculariers. Es hatte ihr einen Schauer über den Rücken gejagt, als ihr klar wurde, was das alles bedeuten konnte. Roma war derzeit ein Hexenkessel, gefährlich und niemand wusste, wann die Stimmung überkochen würde. Calvena hatte von daher ein mulmiges Gefühl. Aber sie würde Valerian natürlich begleiten, sie würde an seiner Seite bleiben, bis ans Ende der Welt.
Da die Abreise nun kurz bevor stand, gab es noch ein paar Dinge, die sie in den Tempeln der Stadt noch zu erledigen hatte. Ein paar Absprachen mit einigen Ministri und Kollegen. Ihren Sohn hatte sie in der Obhut Caelyns gelassen. Die Sklavin würde so ein wenig Übung bekommen, bevor sie dann ihr eigenes Kind bekam. Irgendwie ließ sie nur ungern ihren Sohn in der Obhut der Sklavin, fast gegen ihren Willen hatte sie sich zu einer gluckenhaften Mutter entwickelt und fürchtete das irgendetwas passierte, wenn sie nicht bei ihrem Sohn war. Sie hatte eigentlich nie eine dieser überfürsorglichen Mütter werden wollen, aber es war von ganz allein gekommen. In dem Moment, als man ihr ihren Sohn in die Arme legte, hatte sie beschlossen, das kleine Menschenkind vor allem Übel dieser Welt zu beschützen.
Von daher wollte sie diesen Gang so schnell wie möglich hinter sich bringen. Auf dem Tempelvorplatz hatte sie sich mit Marcus Ranius Fullo verabredet, er gehörte neben Decimus Duccius Verus zu den Pontifices dieser Stadt. Der ältere gesetzte Mann schien sich über ihren Anblick zu freuen und überschüttete sie regelrecht mit Komplimenten wie gut ihr doch die Mutterschaft tat. Ein wenig verlegen winkte sie ab, fühlte sie sich doch eigentlich ständig übermüdet.
Gemeinsam schlenderten sie zum Tempel der Iuno, unterhielten sich über Belanglosigkeiten, ehe sie dann eigentlich zum Grunde ihres Besuches kam. „Mein Mann wurde zurück nach Rom versetzt und ich werde ihn natürlich begleiten!“ eröffnete sie ihrem Begleiter. Dieser seufzte bedauernd. „Wirklich Schade, du warst uns eine Bereicherung und wir werden dich schmerzlich vermissen!“ Calvena war gerührt. Wirklich viel oder außerordentliches hatte sie nicht geleistet, hatte nur das getan, was man eigentlich von ihr erwartete. Dennoch war es schön zu hören, dass man doch ihre Arbeit anscheinend schätzte.
Schließlich wurde es doch noch ein längeres Gespräch über Rom, die Götter, Klatsch und Tratsch. Auf dem Heimweg stellte sie dann überrascht fest, dass es ihr gut getan hatte, einfach auch mal wieder nicht nur Mutter zu sein. Dennoch war sie ganz froh dann wieder zu Hause zu sein und ihren kleinen Wonneproppen in die Arme zu schließen. -
Warum nur hatte Moireach ihr nichts von ihren Plänen erzählt? Es kam so unerwartet, dass die Freundin abreisen wollte. Irgendwie fehlten ihr die Worte und sie wusste nicht, was sie nun noch sagen sollte. Sie würde die Keltin als Freundin und Vertraute vermissen, sie versuchte es wortlos mit ihrer Umarmung auszudrücken. „Ich weiß, dass du auf dich aufpassen kannst“, flüsterte sie heiser und erstickt. Nun kamen ihr doch die Tränen, doch blinzelte sie diese eilig weg. „Warte kurz!“ hielt sie Moireach dann doch einmal kurz auf und eilte davon. Einen Augenblick später kam sie zurück und drückte ihr einen kleinen recht gut gefüllten Geldbeutel in die Hand. „Nimm es! Keine Wiederworte! Du wirst es brauchen!“ erklärte sie ihr mit einem entschlossenen Lächeln. Sie würde nicht zulassen dass Moireach es ablehnte. „Die Götter sollen auf dich aufpassen und ich freu mich schon auf ein Wiedersehen!“ verabschiedete sie sich dann und wischte sich kurz mit dem Handrücken über die Augen.
Calvena war sich sicher, dass sie einander wieder sehen würden. Hoffentlich hatte Moireach bis dahin ihr Glück gefunden und ihre Familie. Verdient hatte sie es allemal. -
[Blockierte Grafik: http://i687.photobucket.com/albums/vv232/Aine_photos/pera.jpg] Pera
„Pass bloß auf, Simplex ist hinter jedem Frauenzimmer her, das einigermaßen hübsch ist“, scherzte sie und meinte es doch ernst. „Aber welcher Mann ist das nicht!“ zwinkerte sie und betrachtete seufzend die zerstreuten Töpfe.
Erst als sich Caelyn nun doch erhob, musterte Pera die andere Frau eindringlich und auch ihr fiel auf, dass diese eine gewisse kleine Kugel mit sich herum trug. Ein leicht überraschtes „Oh!“ kam ihr über die Lippen. „Du bist ja schwanger!“ fasste sie das offensichtliche in Worte. „Pera dürfte wohl ein wenig ungehalten gewesen sein“, sie kannte ja ihre Schwester. „Sei ihr nicht Böse… wir haben ein paar schlechte Erfahrungen mit schwangeren Sklavinnen gemacht. Unser ehemaliger Herr hatte sie geschwängert und sich anschließend wie die Hausherrin persönlich aufgeführt und uns jede Menge Ärger beschert!“ Caelyn hatte schon ein Stein im Brett bei ihr, weil diese ihr nun half und direkt anpackte. „Dabei war sie nur seine Hetäre und am Ende hat er doch glatt sie verkauft und das Kind behalten… naja uns alle. Hat Schulden gemacht und musste das Haus und alles was er besaß verkaufen...“, erzählte sie und unterbrach sich, als Caelyn fragte, was es geben sollte. „Eigentlich Eintopf… aus Linsen und Speck und Kohl… aber da ja nun der halbe Haushalt da ist… hab ich noch gar keine Idee…“, gab sie zu und zeigte ein verlegenes Grinsen. „Darf ich fragen, wer der Vater deines Kindes ist? Ich will dir nicht zu nahe treten…“ sie machte eine kleine Pause. „Wenn du willst, kann die Hebamme sicherlich einmal nach dir sehen. Sie ist ja noch im Hause. Weil doch unsere Hausherrin gerade ihren Sohn bekommen hat!“
SKLAVE - GERMANICA CALVENA -
Während sie sich nun wieder beruhigte und auch das Kind wieder zur Ruhe kam, bekam ihr Mann einen recht besorgten, fast panischen Gesichtsausdruck. Wäre sie nicht immer noch Böse auf ihn, dann hätte sie jetzt geschmunzelt. „Ich bin mir sicher“, meinte sie mit einem ganz leicht genervten Unterton. Dennoch ließ sie sich von ihm zu einem Stuhl schieben. Er machte sich ja eigentlich nur Sorgen um sie. „Es war nur ein Tritt“, besänftigte sie ihn.
Vater werden, war auch für ihn eine neue Erfahrung und dass er dabei ein wenig über sein Ziel hinaus schoss, konnte sie ihm dann noch verzeihen. Besonders weil er anscheinend wirklich einsah, dass er einen Fehler gemacht hatte. „Ich verzeihe dir“, meinte sie dann seufzend. „Aber du wirst deine Männer nicht mehr hinter mir her schicken!“ betonte sie dann. Ein kleines bisschen klang sie wie ein schmollendes Kind. Da waren sie wieder einmal diese Stimmungsschwankungen die sie zu einem unberechenbaren Frauenzimmer machten.