Beiträge von Germanica Calvena

    Anscheinend war Septima recht fassungslos über diesen fulminanten Auftritt der resoluten Laevina. Auch für Calvena war es recht verwunderlich, zwar hatte sie die letzten Monate mit Laevina unter einem Dach gelebt, aber so etwas hatte sie dann doch noch nicht erlebt. Einmal abgesehen von der Spionage in der persönlichen Korrespondenz. Septima überging die Unhöflichkeit aber mit einem charmanten Lächeln und kaum waren sie allein tauschten sie kurz amüsierte Blicke untereinander. Das würde sicherlich auch in Erinnerung bleiben. In der Zwischenzeit schlüpfte sie erst einmal selbst in ihre eigene tunica recta. „So ist Laevina eben“, meinte sie schlicht und kicherte wieder. Was für ein merkwürdiger Abend.


    „Du kannst es ja versuchen“, grinste sie zu Septimas Kommentar hin, sie wolle den Knoten in ihrem Gürtel extra schwer machen. Doch sie bezweifelte dass er sich von so einem Stück Stoff einfach aufhalten ließ. Wenn es ihm zu dumm wird, dann würde er wohl mit einem Messer dem störrischen Ding zu Leibe rücken. Was sie daran erinnerte auf welche recht dumme Idee sie Beide bereits gekommen waren. Kleidertausch, was alles sich aus einer herumalberei heraus entwickelte war schon recht erstaunlich.


    Mit flinken Finger hatte Septima sich dann ihrer angenommen und ihr den Gürtel um die Hüfte gewunden und mit einem perfekten Knoten versehen. Kurz juckte es ihr selbst in den Finger daran rum zu spielen und zu testen, ob sie in der Lage war, das Ding zu öffnen, ließ es aber dann. Schließlich sollte Valerian diese kleine Aufgabe selbst bewältigen.


    Auf die Frage der Tiberia reichte Quadrata ihnen dann mehrere Becher mit verdünntem Wein. Kurz stießen sie miteinander an und vertieften sich dann in einem kurzen Gespräch ehe sie dann einander eine Gute Nacht wünschten und sich dann zurückzogen. Calvena und Serrana blieben die ganze Nacht gemeinsam und hielten sich gegenseitig wach.


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    Irgendwann waren sie wohl doch eingeschlafen, denn am nächsten Morgen weckte Quadrata sie, was ihr einen kurzen Schreck durch die Glieder jagte, sie war nicht an den Anblick der alten Sklavin gewöhnt, zumal sie ja nicht in ihrem Zimmer war und einen Moment brauchte um sich zu orientieren. Bis ihr dann bewusste wurde das HEUTE ihr Hochzeitstag war. Mit einem Schlag war ihre Aufregung und Nervosität zurück.

    Ganz leise klärte Serrana sie auf, wobei deren Worte fasst von der tosenden Menge um sie herum geschluckt wurden. Ein zwei Worte gingen einfach im Lärm unter und sie musste sich den Rest dann zusammen reimen. Kurz nickte, sie, dass sie Serrana verstanden hatte. Ihr Blick blieb dabei kurz an der Miene Axillas hängen, die aussah, als wäre sie soeben einer Hydra begegnet. Sie wirkte nicht allzu froh über dieses Treffen, dss nicht ganz so zufällig wirkte, wie es wohl hätte sein sollen. Sie vermutete, dass Serrana ihre Finger im Spiel hatte. Eigentlich hätte sie das ihrer Freundin nicht zugetraut. Was hatte Axilla so gehörig die Stimmung verhagelt? Sie konnte ja nicht wissen, dass es mit ihr zusammen hing und auch der Hochzeit und wohl auch anderen Dingen die zwischen den Iuniern vorgefallen war. Seerrana hatte sich darüber ausgeschwiegen. Glück für Axilla, denn sonst hätte sie sich doch wohl nicht einen spitzen Kommentar verkneifen können, besonders nicht bei dem grimmigen Blick in ihre Richtung. So aber schob sie das Verhalten Axillas auf ihr offensichtliches Unwohl sein.
    Etwas eng war es schon, aber das minderte ihre Begeisterung nicht, nur dass der Fahrer in der zweiten Runde nach hinten abfiel. Irgendwo in diesem wildem anfeuern bemerkte sie, dass Sedulus auch nicht gerade die überschäumende Gute Laune war. Was war denn heute los? Kurz tauschte sie einen fragenden Blick mit Serrana aus. Die nächste Breitseite kam dann von Axilla. Verdutzt sah sie zu der Iunia herüber. Ausgerechnet diese musste sich über Unhöflichkeit mokieren, dabei hatte sie nicht einmal ein Wort des Grußes verloren. Es lag ihr ein ziemlich spitzer Kommentar auf der Zunge, aber da sie Übung mit Laevina hatte, verkniff sie sich das und schenkte dabei Archias ein kurzes Lächeln. „Etwas zu trinken, wäre sehr nett!“ Zumindest wusste sie was es hieß höflich zu bleiben.

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    Simplex, Servus
    Nun stand Simplex da, wie bestellt und nicht abgeholt. Da die meisten Truhen und Kisten erst bis zur Hälfte gepackt waren, konnte er eigentlich nur dumm in der Gegen herum stehe. Aber diese Zeit konnte er nutzen um auch die Keltin nun ein wenig zu necken. Frecher Weise versetzte er ihr einen Klapps auf den Hintern. „So frech wie du bist, würde ich lieber mich einem weiteren Bären stellen, als mich mit dir zu amüsieren. Wer weiß wie das endet!“ grinste er und brachte sich mit einem Schritt in Sicherheit. „Außerdem bist du knochig!“ fügte er grinsend hinzu.


    Simplex und Elissa hatten sich mit der Zeit angefreundet, aber Calvena konnte nicht genau sagen, ob etwas zwischen den Beiden lief oder aber ob sie sich einen Spaß daraus machten, ihr etwas vorzuspielen. Aber wirklich wichtig war es nicht, stattdessen amüsierte sie sich über die Beiden.
    „Gleich zwei Schreiben?“ fragte sie nach und überflog zumindest erst einmal die Adressen. „Oh, Macer wird bald nach Hause kommen. Da wird sich Catiena freuen. Dann ist die Casa Octavia nicht mehr so leer“, meinte sie mit einem Lächeln und winkte Vitale in ihr Reich. „Ich bin ja nicht aus der Welt, ich werde sicher recht oft vorbei schauen. Schließlich zieht ja Serrana dafür ein. Ich werde das Haus vermissen“, fügte sie dann noch etwas wehmütig hinzu. Kurz sah sie sich um und seufzte. Der zweite Brief kam von Decima Lucilla. „Du darfst mich natürlich gern auch mal besuchen“, lud sie den Scriba dann herzlich ein. „Du wirst staunen, die Casa Quintilia ist wirklich wunderschön!“ Sie freute sich schon darauf, gleich bei ihrem ersten Besuch dort, hatte sie sich pudelwohl gefühlt. „Aufgeregt bin ich wirklich. Es gibt noch so viel zu tun und das in so kurzer Zeit!“ Nun endlich überflog sie auch erst einmal den Brief der Decima. Auch wenn sie diese noch nicht persönlich kennen gelernt hatte, war ihr diese angeheiratete Verwandte sehr sympathisch. „Mach es dir bequem. Ich werde Lucilla gleich antworten, dann kannst du den Brief gleich beim Cursus Publicus abgeben. Ach vielen Dank nochmals, dass du mir ihre Adresse besorgt hast. Das war wirklich nett!“


    Simplex hatte in der Zwischenzeit die beiden Korbstühle und den Tisch zur hälfte frei geräumt. So brauchte er doch nicht nur dumm rum stehen und Elissa ärgern.

    Sie konnte Romana einfach nicht Böse sein. Diese war ihre älteste Freundin, ihr hatte sie sich als erstes anvertraut und sie war dankbar für diese Freundschaft. Deshalb wollte sie ihr auch helfen, doch wusste sie nicht wie. Liebe konnte ein grausames Monster sein und ausgerechnet Romana musste nun leiden. Während sie selbst glücklich werden würde, litt die Claudia unter ihren Gefühlen. Ihre Worte bauten aber ihre Freundin etwas auf und sie zeigte sogar kurz ein aufrichtiges Lächeln, ehe sich ihre Miene wieder verfinsterte. „Ach Romana“, sagte sie und strich ihr tröstend über den Arm. „Wenn ich eine Lösung wüsste, hätte ich sie dir schon längst mitgeteilt.“ Wieder seufzte sie, ratlos.


    Sie stimmte in das lachen ihrer Freundin ein. Die Erwähnung des Tänzers hatte genau das bewirkt, was es bewirken sollte. Romana hatte für einen kurzen Augenblick ihren Kummer vergessen. „Siehst du, es gibt durchaus Männer, die dich attraktiv finden. Nur solltest du nicht gleich dem erst Besten hinter her rennen!“ zwinkerte sie ihr zu.


    „Es gibt jede Menge Tiefpunkte in unserem Leben. Ich finde, nur weil du dich verliebt hast, solltest du dich jetzt nicht seelisch zerfleischen. Du hast es weder darauf angelegt, noch hast du dich meinem Onkel einfach an den Hals geworfen. Du hast diesen Gefühlen nicht nachgegeben und auch wenn es eine Prüfung von Vesta ist, so hast du doch bewiesen, dass du zu deinen Entscheidungen stehst und es nicht bereut diesen Weg eingeschlagen zu haben. Es ist schwer für dich und ich wünschte ich könnte dir helfen, aber ich bin auch der Meinung, dass du das Recht hast, verliebt zu sein. Eigentlich ist es ein schönes Gefühl, nur die Umstände sorgen dafür, dass es nicht das ist, was du vielleicht erwartet hast“, ganz leicht drückte sie Romanas Hände. „Du hast nur bewiesen, wie Stolz du bist und auch wie sicher du dir bist.“ Ob sie die richtigen Worte gefunden hatte? Das würde sich wohl in den nächsten Augenblicken zeigen.


    Sanft und tröstend lächelte sie. „Du würdest niemals irgend was dummes tun“, versicherte sie ihr. „Aber du hast Recht, wir haben das Fest fast vollständig verpasst. Ich werde zu Septima gehen und dich entschuldigen. Geh nur. Ich kann das verstehen“, sie umarmte sie liebevoll. „Kopf hoch!“

    Kurz fragte sie sich, ob Valerian genauso nervös war wie sie selbst und was er wohl gerade tat um sich abzulenken. Vielleicht seine Jungs durch die Castra scheuchen.
    Morgen schon würde sie mit ihm verheiratet sein. Ein aufgeregtes Kribbeln machte sich in ihrer Magengegend breit. So ging es wohl Serrana auch, anders konnte sie sich nicht vorstellen, waru sie gerade so aufgedreht waren. Bei Calvena lag es wohl auch daran, dass sie etwas wenig schlaf abbekommen hatte in den letzten Tagen. Ständig war sie Nachts aufgewacht, weil sie geglaubt hatte, etwas vergessen zu haben und die letzte Nacht hatte sie sich einfach in irgendwelchen Schwärmereien über Valerian verloren und über die Hochzeit. Zur Ruhe gekommen war sie nicht und diese Nacht würde sich das wohl nicht ändern. Kurz warf sie Serrana einen nachdenklichen Blick zu, doch ehe sie etwas sagen konnte, stürmte Septima herein. Begeistert wurde sie begrüßt.
    „Schön das du da bist“, mit diesen Worten umarmte sie die Freundin herzlich, dabei strahlte sie mit Serrana um die Wette. Irgendwie konnte sie nicht aufhören zu Lächeln. Sie wollte es auch gar nicht. „Rechtzeitig ist gut“, meinte sie lächelnd. „Wir ziehen uns gerade um.“ Das war eigentlich nicht zu übersehen. Sie selbst hatte ja ihre tunica recta gerade in den Händen und wollte sich umziehen. Vor ihren Freundinnen genierte sie sich nicht, schließlich waren sie bereits mehr als einmal gemeinsam in den Thermen gewesen, da ließ sich dann wenig verbergen. Calvena war eigentlich ziemlich zufrieden mit ihrer Figur, nur fragte sie sich ganz kurz, ob sie Valerian auch gefallen würde. Eigentlich war es zu spät jetzt darüber nachzudenken, schließlich würde sie ihn morgen heiraten. Er liebte sie und das wusste sie und eigentlich war alles andere unwichtig. Ab Morgen würde sie ihr Leben mit ihm teilen. Erneut öffnete sich die Tür und Laevina stand plötzlich in der Tür. Verwundert starrte sie die Alte an. Hatte diese nicht gesagt, sie würde nicht vor der Hochzeit einen Fuß in die Casa Iunia setzen? Besonders glücklich sah diese auch nicht aus, stattdessen wirkte sie ziemlich griesgrämig. „Salve, Laevina“, grüßte sie verblüfft und sah Serrana fragend an. Die Frage nach dem was die alte Germanica wollte, verkniff sie sich. Stattdessen beschloss sie sich erst einmal umzuziehen und abzuwarten. Sollte Laevina allzu garstig sein, würde sie Serrana zur Hilfe eilen. Lange ließ es auch nicht darauf warten, dass Laevina eine volle Breitseite gegen Serrana abfeuerte. Doch ehe sie einen spitzen Kommentar abgeben konnte, rauschte Laevina auch schon wieder davon. Zwischendurch band sie noch der Iunia den Wollgürtel um die Hüfte. Völlig verdutzt sah sie der davon eilenden Laevina nach. „Das. Septima, war Germanica Laevina. Ist sie nicht liebenswürdig mit ihrer schroffen Art?“ fragte sie mit einem etwas überspitzten Unterton, ehe sie wieder kicherte. „Anscheinend kann sie über ihren eigenen Schatten springen, auch wenn es doch ein sehr kurzer Auftritt war!“, meinte sie und warf Serrana einen aufmunternden Blick zu. Es hätte auch schlimmer kommen können.

    Kichernd betraten sie das Zimmer. So ähnlich sah es bei Calvena auch aus. Alles war bereits verpackt und nur die nötigsten Dinge waren Griffbereit zu Recht gelegt worden: Schminke, Schmuck, die Schleier, Kränze und viele andere Dinge. Mittendrin auch das kleine geheimnisvolle Kästchen, welches für Serrana bestimmt war. Darin ein paar hübsche zierliche Schmuckstücke, ein kleines Geschenk von Calvena für ihre Freundin zur Hochzeit. Aber bisher ahnte Serrana nichts von der kleinen Überraschung, diese würde erst morgen das Geschenk erhalten. Im Augenblick hatten sie eh andere Dinge im Kopf. Denn ihr Gespräch wurde mehr oder weniger von Quadrata unterbrochen. Es war wirklich nett von Laevina gewesen, ihnen die Leibsklavin auszuleihen, aber die Alte würde vermutlich jedes Wort dass die beiden jungen Frauen austauschten, ihrer Herrin weiter geben. Quadrata war Laevina loyal ergeben, was wohl auch kein Wunder war Angesichts der Tatsache, wie lange die Sklavin schon im Besitz der Germanica war. Kurz tauschte sie mit Serrana einen Blick und nickte dann.
    „Wir sind soweit“, meinte sie nur immer noch kichernd. Meine Güte war sie gerade albern. Automatisch griff sie nach ihrem Kleid. Nie hätte sie gedacht, dass sie gegenüber Laevina, der entfernten Großtante so etwas wie ZUneigung empfand. Schließlich hatte diese ihr mehr oder wneiger einen ziemlich großen Gefallen getan und ihr die tunica recta gewebt. Eine selten erlebte großzügige und großherzige Tat.

    Die Spannung war gelöst und einer fröhlichen Aufregung gewichen. Beide konnten sie wieder lachen und sich auf den morgigen tag freuen. Es waren schließlich noch wenige Stunden bis sich ihr Leben verändern würde und sie mehr oder weniger offiziell zu den erwachsenen Frauen zählten. Wirklich glauben konnte sie es noch nicht. „Warte ab, was dich nach der Hochzeit erwartet!“ scherzte sie und folgte ihr dann in ihr Zimmer, wo bereits Quadrata und Elissa warteten. „Ich hoffe doch dass unsere Hochzeit noch lange in Erinnerung bleiben wird. Wäre doch schade, wo wir uns so viel Mühe gegeben haben!“

    Calvena lehnte am Tührrahmen zu ihrem Schlafzimmer und hielt sich den Bauch vor lachen. Sie konnte einfach nicht anders, es war einfach zu witzig, wie Simplex sich versuchte durch den Haufen von Kleidern zu kämpfen. Elissa ging es ähnlich und um den armen Kerl noch etwas zu necken, gab sie auch noch spitze Kommentare von sich.


    "Warum muss ich eigentlich helfen?" maulte der kräftige Sklave herum und half erst einmal den Kleiderberg zurück aufs Bett zu befördern. Dort hatte er sich vor einer Stunde schon einmal befunden. "Was für ein Chaos", brummte er und überließ es dann nur zu gern der Keltin sich um die Kleider zu kümmern.


    Calvena kicherte immer noch über ihre beiden Sklaven, als Vitale den Kopf reinstreckte. "Salve, Vitale! KOmm nur rein... naja.. wenn du einen Weg rein findest!" meinte sie und steig über die Kleider hinweg. "Post für mich? Wie wunderbar!" sie war bei ihm angekommen.

    War es Anspannung oder Nervosität oder Vorfreude die immer wieder ihre Gedanken abschweifen ließ. Wirklich bestimmen konnte sie es nicht. Vermutlich waren es alle drei Gefühle und nicht nur sie war davon erfasst worden, sondern Serrana auch. Wirklich ein zusammenhängendes Gespräch führten sie nicht, es waren eher Fragen, die man sich selbst stellte in der Hoffnung das eine andere Antwort kommen würde, als die die man bereits kannte. Einfach nur um sich ein wenig abzulenken.Natürlich hatte Serrana gepackt, hätte ihr eigentlich klar sein müssen, in dieser Hinsicht waren sie sich recht ähnlich, auch wenn Calvena so etwas wie ein kreatives Chaos um sich herum bevorzugte. Elissa hatte immer ihre Mühe ihr hinter her zu räumen. Sie versuchte sich ja in dieser Hinsicht zu ändern, doch wirklich gelungen war es ihr bisher nicht. Während sie so vor dem Altar standen, schwiegen sie wieder. Ehe sich dann die Iunia raffte und sie gemeinsam den Laren und Vesta ein Opfer brachten. Ein ähnliches hatte sie bereits in der Casa Germanica vollzogen, allein für sich um die flatternden Nerven zu beruhigen. Für einen kurzen Moment senkte sich tatsächlich Ruhe über sie, als sie die vertrauten Gesten durchführte und die vertrauten Worte sprach. Sie entspannte sich für den Moment und fing den Blick von Serrana auf. Erst zuckte nur ihr Mundwinkel, dann musste sie lachen, einfach weil es befreiend war und die Aufregung so sich etwas lösen konnte.
    „Ich hätte nie gedacht, das wir einmal am selben Tag heiraten“, kicherte sie und hackte sich dann recht gut gelaunt bei Serrana an. „Du bist zwar wie eine Schwester für mich, aber ehrlich, irgendwie geht das schon zu weit“, zwinkert sie ihr zu. „Obwohl, ich sollte Sedulus böse sein, der hatte schließlich diese Schnapsidee. „Hat er was an dem Abend getrunken oder ist das einfach nur typisch Mann?“, witzelte sie weiter. „Komm lass uns in dein Zimmer gehen, Quadrata ist sicher schon ungeduldig!“

    Anscheinend hatte der Gedanke an die Iunia die Laune Laevinas um einiges verdüstert. Sie machte eine Miene wie drei Tage Regenwetter und als ob sie erfahren hätte, dass ihre Enkelin noch vor der Hochzeit geschwängert wurde. „Vielen Dank für alles!“ sagte sie und konnte es immer noch nicht fassen, was die Alte für sie getan hatte. Ganz kurz strich sie verstohlen über ihre tunica recta. Eine Sorge weniger, aber sie nahm sich am Webrahmen dennoch weiter zu üben. Auch wenn ihre ersten versuche ziemlich katastrophal gewesen war, war sie dennoch sehr dankbar für die Hilfe der alten Germanica.
    Die nächsten düsteren Worte nahm sie dann ziemlich befangen auf. Sie glaubte ihr glatt, dass diese sich nur solange in der Casa Iunia aufhalten würde, wie sie musste. Aber diese Verwünschung war dann doch schon fast ungerechtfertigt. „Vale!“ sagte sie dann einfach nur und sah dann kopfschüttelnd auf die geschlossene Tür. Manchmal war Laevina wirklich gruselig. In solch einer Stimmung wollte sie sich lieber nicht mit ihr streiten.

    Also, wie gesagt, morgen fängt die große Doppelhochzeit an. Ansonsten sind die Quintilia und auch die Germanica ziemlich aktiv. Solange du dich mit einem Praetorianer als Herrn anfreunden kannst bist du bei uns gern gesehen. Der ist dann auch etwas strenger :D ;) Wie wir dich dann einbringen, da fällt uns schon was ein.


    Salve mein Freund :) =)


    Gute und motivierte Sklaven sind rar ;) und wenn du hältst was du versprichst, werden sich alle um dich reißen (ich mach mal den Anfang)


    Ich poste recht viel, das nächste Groß-Ereigniss beginnt schon Morgen ;) eine Doppelhochzeit
    Bin eigentlich für alles offen und freue mich über Vorschläge. du hättest auch eine Mitsklavin - Elissa, Keltin und etwas Eigen
    Eigen ist immer Gut, mir gefallen etwas tief gehende Charaktere


    Das mit dem Latein ist nicht ganz so schlimm. Es gibt viele Leute die dir gern weiter helfen.


    Grüße,
    Germanica Calvena

    „Du hast ein Bett kaputt gemacht?“ fragte sie amüsiert nach. „Was hast du denn darauf getrieben?“ Es war höchst unwahrscheinlich dass sich Melina mit einem Mann vergnügt hatte, aber ihr vielen auf Anhieb mehrere Dinge ein, wie man ein Bett auch so kaputt bekommen konnte. Aber das behielt sie erst einmal für sich.


    Anscheinend hatte sie genau die richtige Frage gestellt, denn Melina ging direkt darauf ein. Aber die Antwort war wohl nicht die, die Valerian oder Sermo gerne hören wollten. Je mehr Melina ihre Vorstellungen äußerte, desto verdrießlicher wurde zumindest die Miene ihres Verlobten. Calvena musste sich mit Mühe ein Kichern verkneifen, aber das Grinsen konnte sie dann doch nicht ganz verbergen. Ganz leicht klopfte sie Valerian auf den Rücken, als er sich an seinem Wein dann auch noch verschluckte. „Langsam, Schatz“, meinte sie leicht besorgt, weil er doch etwas länger brauchte um sich wieder zu beruhigen. Als nächstes machte er sich dann empört Luft.


    „Erst mal sollten wir deine Freunde kennen lernen, ehe wir sie einladen. Nicht das am Ende noch einmal renoviert werden muss“, zwinkerte sie und ahnte nicht, wie Recht sie wohl haben würde.

    Das Calvena die Überwachung von Hof und Haus der Gens Octavia bekommen hatte, war eigentlich nur reiner Zufall gewesen. Eigentlich war sie ja aus anderen Gründen zum Essen eingeladen worden, sie sollte sich umhören ob nicht einer ihrer Kollegen dem Merkurtempel in Ostia etwas Leben einhauchen wollte. Irgendwann im Laufe des Gespräches hatte sie sich dann bereit erklärt ein Auge auf die Casa zu haben, während er dann seinem Tribunat in Mantua nach ging. Dass Septima ihr deswegen wütend sein konnte, befürchtete sie für einen kleinen Moment, doch die Tiberia reagierte nur halbherzig auf ihre Erklärung und schien in Gedanken woanders zu sein. Mit einem leichten Schulterzucken hackte sie dann das Thema ab, war ja auch nicht so wichtig. Stattdessen grinste sie Prisca zu. „Du bist zu beneiden, schließlich kannst du ja täglich in den Genuss von Minos Diensten kommen“, zwinkerte sie lachend. Catiena bekam sogleich einen Eindruck wie es war, wenn sich die Freundinnen gegenseitig etwas neckten. Wirklich Böse meinten sie ihre Worte nie, es war einfach nur etwas herum albern. Schließlich waren sie ganz unter sich.


    Serrana sprang mehr oder weniger ziemlich begeistert auf um nachzusehen, was sie nun von Chaerea und Calliphana bekam. Neugierig war Calvena schon, was es denn sein würde, aber da sie zwischen Septima und Catiena saß, kam sie nicht so einfach raus. Also blieb sie sitzen und wartete darauf, dass die Iunia wieder zurück kam. Lange ließ sie nicht auf sich warten und überschwänglich bedankte diese sich dann bei der Furia und der Sergia für ein Fohlen. Das war ja lieb von den Beiden. In dem ganzen durcheinander kam Calvena gar nicht dazu, Catiena mit den Neuankömmlingen bekannt zu machen. Wie gut dass die Octavia es dann sogleich selbst übernahm.

    Serranas Antwort war die Selbe wie zuvor. Natürlich war sie nervös. Gegenseitig stellten sie sich die Frage alle paar Minuten, weil sie wohl irgendwie hofften, die Andere würde wissen was sie tun sollten. Stattdessen waren sie aber Beide etwas unschlüssig und total unsicher. Zumindest waren sie nicht allein. Dennoch die Anspannung wollte sich nicht lösen. Vielleicht erst dann wieder wenn sie völlig ausgeschlafen war und die Hochzeit vorbei war. Und sie dann verheiratet war. Morgen schon! Panik! Täuschte sie sich oder war die Zeit wie im Fluge vergangen. Wo waren die Tage und Wochen geblieben?
    „Sind deine Sachen auch schon gepackt?“ fragte sie um die Stille zu durchbrechen. Hatte sie diese Frage ihrer Freundin schon mal gestellt? Sie war sich nicht sicher, irgendwie war dies alles surreal. Beide starrten sie auf den kleinen Altar. Meine Güte sie war Priesterin der Iuno und dann stand sie jetzt wie eine Anfängerin da und wusste nicht was sie tun sollte. Echt albern, sie musste über sich selbst Kichern. Wie gut das jemand anderes das Opfer zur der Hochzeit durchführen würde, sie fühlte sich dazu nicht in der Lage und nach dem Gesichtsausdruck ihrer Freundin zu urteilen, diese auch nicht.

    Während sich Sedulus mit bekannten Gesichtern und Klienten unterhielt und so etwas zurück blieb, steckten Calvena und Serrana eifrig die Köpfe zusammen. Sie waren aufgeregt und auch Calvena war dankbar für die Abwechslung die das Rennen bot. So würde sie nicht daran erinnert werden wie wenige Zeit bis zur Hochzeit es eigentlich nur noch war. Verdutzt hob sie den Kopf, als sie hörte wie ihre Freundin dann gerufen wurde. Sie sah sich um und erblickte dann Axilla in Begleitung eines Mannes. Hatte sie ihn nicht bereits kurz kennen gelernt? Beim Empfang nach Septimas Hochzeit, war er nicht in Begleitung von einer Decima gewesen? Reichlich verwundert sah sie Serrana an. „War er nicht eigentlich mit einer Decima verlobt?“ fragte sie leise flüsternd. Anscheinend waren an ihr Ausnahmsweise einmal der Klatsch vorbei gegangen. „Er hat doch diesem Kerl... ehm... ach spielt auch keine Rolle wer das war, eine Schale mit Pudding über den Kopf geleert!“ meinte sie ebenso leise. „Mhm... Axilla sieht blass aus. War sie krank?“ fragte sie dann noch eilig, ehrlich besorgt. Calvena wusste nicht wirklich, dass Serranas Cousine so etwas wie einer Aversion gegen sie hatte. Das Gespräch in den Thermen war zwar etwas ausgeufert, aber sie hatte dem keine große Bedeutung anschließend beigemessen. Sie konnte ja nicht ahnen, dass Axilla ihr das so übel nahm, dass sie eine eigene Meinung hatte.


    Mit einem Lächeln begrüßte sie dann die Beiden. „Salve, Axilla! Es freut mich dich kennen zu lernen Aelius Archias“, sie zog es vor die Szene bei dem Empfang nicht zu erwähnen. Stattdessen versuchte sie Beiden unbefangen gegenüber zu treten. Viel Zeit für ein Geplänkel blieb dann nicht, schon fast ungeduldig führte der Aeilier sie in den Circus. Sie musste Grinsen, als dieser sich darüber aufregte, den Start verpasst zu haben. Anscheinend ein großer Factio-Anhänger. Wenig später fand sie sich mitten im Lärm aus vielen Kehlen der Fans der Blauen wieder. Sie brüllten, grölten, johlten und feuerten ihren Fahrer an. Die Stimmung war mitreißend und Energiegeladen. Leider sah es nicht so gut aus. Der Fahrer der Blauen war etwas zurück geblieben und lieferte sich einen erbitterten Kampf gegen den Fahrer der Goldenen.

    Calvena war eindeutig überfordert, vor ihr saß eine deprimierte Romana, zutiefst traurig, weil deren Welt durch zaghafte Gefühle der Liebe erschüttert worden war. Sie konnte nicht genau ahnen, was in ihrer Freundin los ging, aber sie wollte ihr irgendwie helfen. Sie trösten und aufmuntern. „Ich bin dir nicht böse“, versicherte sie ihr leise. „Selten können wir entscheiden wann und in wen wir uns verlieben“, erklärte sie ihr leise und fragte sich ernsthaft was sich Venus dabei gedacht hatte. Das war schon sehr makaber, wenn die Göttin an Romanas Leid vergnügen fand. Ausgerechnet eine Vestalin so zu quälen war einfach nur ungerecht. Dabei hatte sich die Claudia doch voll und ganz Vesta verschrieben und in dem Dienst an der Göttin ihre Erfüllung gefunden. „Es ist nur ziemlich kompliziert und das weißt du selbst. Wie könnte ich auf dich Böse sein, du bist mir doch so eine gute Freundin. Nur hätte ich ehrlich nie gedacht, dass ausgerechnet du jemals Liebeskummer haben würdest. Du warst dir immer so sicher in deinem handeln. Dafür habe ich dich immer bewundert. Weil du so selbst sicher bist!“


    Leise seuzfte sie, wie sollte es nur weiter gehen? Sie fand nicht die richtigen Worte für ihre Freundin, wusste nicht wie sie ihr helfen konnte. Abwarten und handeln war jedenfalls nicht das gewesen, was Romana hören wollte. Stattdessen schien sie für sich selbst die beste Lösung zu finden. Aber glücklich wirkte sie nicht, sondern nur traurig und erschüttert. Zu dem Kummer gesellt sich nun auch noch so etwas wie Selbstmitleid. Zumindest ließ Romana an sich selbst kein gutes Haar. „Nicht doch“, versuchte sie deren Wortschwall zu unterbrechen. „Das stimmt doch gar nicht! Wer erzählt denn so einen Mist?“ fragte sie und schüttelte vehement den Kopf. Es galt nun auch das Selbstbewusstsein der Claudia aufzubauen. „Du bist kein Trampel“, widersprach sie ihr. Anscheinend brauchte ihre Freundin doch eine Romanze um sich als Frau zu fühlen, aber das war ausgeschlossen. Dann kam ihr zumindest der kurze Geistesblitz. „Der Tänzer bei dem Abendessen zu den Ludi hat das nicht gedacht“, erinnerte sie ihre Freundin. Es war ein zaghafter Versuch die alte Romana wieder zum Vorschein zu bringen. In diesem Moment wurde ihr bewusst, dass sie erwachsen geworden waren, oder zumindest etwas reifer.


    Romana lehnte sich gegen sie und beschimpfte sich selbst. „Schh“, versuchte sie wieder die Worte aufzuhalten. „Das stimmt doch nicht. Sag doch so etwas nicht. Romana das ist alles nicht wahr und das weißt du!“ Calvena war Angesichts der Verzweiflung ihrer Freundin erschüttert.

    Catiena war blass wie eine frisch gekalkte Wand, was wohl verständlich war, angesichts der Tatsache, dass da jemand Tod in einer Blutlache lag. Mitten in der Casa Octavia. Sie selbst fühlte sich reichlich schwach, flau im Magen und unsicher auf den Beinen. Sie fühlte sich unfreiwillig in die Vergangenheit versetzt, auf eine Lichtung mitten in der Nacht. Der Sklave versuchte sich zu rechtfertigen und sie winkte einfach ab. Auch weil sie dem Mann keine Schuld geben konnte. Woher hätte er auch ahnen sollen, dass der Fremde, den er nicht kannte und sich als Octavia ausgab ausgerechnet hier ins Schwert stürzen würde. Er hatte sich nichts vorzuwerfen, hatte richtig gehandelt und dem Fremden nicht sofort vertraut. „Schon gut“, sagte sie leise und wünschte sich weit weg. Der Geruch von Blut verursachte Übelkeit. Das waren Neuigkeiten, wenn Macer nach Hause kommen würde. Da war er in Mantua wegen seinem Tribunat und dann brachte sich ausgerechnet in seiner Abwesenheit jemand in seinem Haus um. Kurz legte sie die Hand über die Augen, auch um alles auszublenden. Erst die Worte Catienas ließen sie wieder aufschauen. Die Octavia schwankte und stammelte etwas davon, dass sie den Mann schon einmal kennen gelernt hatte. Bei den Göttern, ging es ihr entsetzt durch den Kopf. „Schon gut“, versuchte sie ihre neue Freundin zu beruhigen. Allein dieser Fund machte sie zu Freundinnen, auch weil sich Calvena irgendwie für die junge Octavia verantwortlich. Die junge Frau war gerade angekommen und da wurde ihre Ankunf ausgerechnet von so etwas überschattet. Weitere Worte und dann wurde Catiena ohnmächtig. Calvena hatte das nicht Kommen sehen und der Sklave war wie versteinert. Wie gut dass dann jemand anderes ziemlich resolut die Führung übernahm und Anweisungen gab. Nur fühlte sie sich nicht in der Lage jetzt auch noch mit zu helfen. Ein weiter Sklave kam dazu und führte sie dann erst einmal in ein anders Zimmer wo sie wieder sich sammeln konnte.

    Das Klopfen an ihrer Tür ging in einem rumpeln unter. So eben war Simplex über ein paar Sandalen gestolpert und hatte dabei die Truhe fallen lassen, die er gerade eigentlich weg stellen wollte. „Achtung!“ kam es viel zu spät von Elissa die ihren Kopf aus dem Schlafzimmer steckte und dann laut lachte, als sie sah, wie Simplex da auf dem Boden lag, viele bunte Kleider verstreut um ihn herum. „Simplex schnaubte genervt. Frauen, dachte er und rappelte sich auf. „Hättest du das nicht früher sagen können?“ maulte er. „Du siehst doch das wir packen“, kam die schnippische Antwort und ein amüsiertes Kopfschütteln. „Ach ne!“ brummte der Leibwächter und funkelte die Keltin an. Herausfordernd regte Elissa das Kinn. „Hört auf ihr Beiden! Ihr benehmt euch wie Kinder", mischte sich dann Calvena ein. „Simplex, heb die Kleider auf und helf dann Elissa sie wieder zu falten. Hat es geklopft?“ fragte sie dann mehr oder weniger unvermittelt und stieg dann vorsichtig über den Kleiderhaufen und die umgestürzte Truhe zur Tür. Diese öffnete sie und lächelte dann Vitale zu. „Ach du bist es! Komm nur rein. Aber Achtung hier herrscht ein bisschen durcheinander!“ meinte sie leicht überdreht. Zwei Tage bis zur Hochzeit und sie stand ganz schön neben sich und war ziemlich aufgeregt. Und das bisschen durcheinander stellte sich dann als totales Chaos heraus, so als sei der Kleiderschrank explodiert. Denn der Inhalt lag eindeutig überall verstreut. Auch die Stühle waren überladen von Krimskrams. Kurz fragte sich Calvena wie sie in so kurzer Zeit so viel Krempel hatte anschaffen können. Es würde noch ein Akt werden, die keltische Harfe sicher und unbeschadet zur Casa Quintilia zu bekommen. Aber darüber machte sie sich erst einmal keine Gedanken.

    Irgendwie stand Calvena schon den ganzen Tag neben sich. Wirklich geschlafen hatte sie auch nicht, das was sie Morgen erwarten würde, sorgte dafür, dass sie nervös war, angespannt und freudig erregt. Auf rein gar nichts hatte sie sich konzentrieren können und am Ende hatte Elissa genervt zugelassen dass sie ihr half zu packen. Schließlich würde sie ja umziehen und dafür wollten nicht nur Kleider verstaut werden, sondern auch ihre wertvollen Instrumente und jede Menge Kleinkram. Alles was eine junge Frau so brauchte. Simplex hatte ganz schön gestöhnt, als er eine der Truhen angehoben hatte und ziemlich darüber geschimpft, dass Frauen lauter sinnlosen Tand besaßen. Amüsiert hatte sie dem kurzen Wortgefecht zwischen den beiden Sklaven gelauscht und sie dabei beobachtet. Wehmut hatte sie überkommen, aber nur kurz, denn sie musste dazwischen gehen, als Elissa mit einer Vase nach Simplex werfen wollte. Den Grund wollte ihr die Keltin nicht verraten. Stattdessen hatten sie gemeinsam gelacht. Die ganze Zeit war ihr danach albern zu kichern, was sie auch immer wieder tat und für eigenartige Blicke sorgte.
    Wie gut das wenig später Serrana gekommen war und gemeinsam hatten sie für einige Stunden die hauseigenen Thermen blockiert, nur um sich dann auf den Weg zur Casa Iunia zu machen. Unterwegs hatten sie die Köpfe zusammen gesteckt, während ihnen Elissa und Quadrata folgten, mit den Kleidern, den Schleiern, unzähligen Kästchen mit Schmuck und anderen Dingen die die beiden Mädchen brauchen konnten, als Bräute. Eines der Kästchen wirkte recht unscheinbar und Calvena hatte Serana nicht verraten wollen, was darin war, sondern ihr nur zugezwinkert.
    Einen Augenblick hatten sie im Atrium gestanden, hatten die Dekoration bewundert und die Sklaven beobachtet, wie sie ihren Pflichten nachgingen und letzte Blumengestecke herrichteten. Grinsend hatten sie einen wissenden Blick getauscht und waren dann kichernd in Richtung Lararium davon gegangen. Und hier standen sie nun, etwas unschlüssig. In den Händen jeweils einen geflochtenen Weidenkorb.
    „Ich glaub nicht“, antwortete sie ihrer Freundin und war froh, mit ihr gemeinsam zu heiraten. Als Sedulus ihr den Vorschlag gemacht hatte, war sie ganz und gar nicht begeistert gewesen, aber jetzt schon. Es dämpfte ihre Nervosität. „Wir dürften alles haben. Schließlich haben wir uns die Köpfe zerbrochen deswegen!“ meinte sie. Am Morgen hatte sie bereits in der Casa Germanica den Laren ein kleines Opfer gebracht. An einem solchen Tag konnte man den Göttern nicht genug Opfern fand sie. „Bist du auch so nervös?“ fragte sie sicherlich zum hundertsten Mal. Die Antwort würde wieder die Gleiche sein wie zuvor.