Egal was auf sie zukommen würde, sie würde es meistern und wenn sie all ihre Freundinnen delegieren musste um dafür zu sorgen, dass die Hochzeit ein voller Erfolg war und der schönste Tag in ihrem Leben. Aber wenn es danach ging, könnte sie auch mitten im strömenden Regen irgendwo im nirgendwo Germaniens heiraten, solange Valerian an ihrer Seite war. Auf den strömenden Regen konnte sie aber verzichten.
Sie konnte verstehen, dass Valerian ebenso nach der rätselhaften Quelle suchte, wie sie selbst, aber eines konnte sie ausschließen, dass ihre Ziehfamlie in irgend einer weise damit zu tun hatten. Sie hätte es gewusst, wenn noch einer diesen grauenvollen Überfall überlebt hatte. Aber dem war nicht so, dazu hatte sie noch viel zu deutlich das Schlachtfeld vor Augen. Es verfolgte sie oft genug in ihren Träumen. Von daher schüttelte sie den Kopf, „Es ist unwahrscheinlich dass einer von ihnen noch lebt. Außerdem hätte auch keiner von ihnen dem Flavier gegenüber etwas augeplaudert. Solchen Leuten sind sie eher aus dem Weg gegangen oder hätten ihn höchstens nur um sein Geld erleichtert“, meinte sie nachdenklich und auch ein wenig düster. Zwar hatte sie so langsam diesen verhängnisvollen Tag verarbeitet, aber nicht alle Wunden heilten so schnell, wie die körperlichen.
Das was Valerian über die Flavier erzählte, bestätige ihren Eindruck dieser Familie nur. Auch wenn ihre Bekanntschaft mit der Gens sich eigentlich fast nur auf Piso beschränkte. Sie nickte verstehend.
Ihr Blick fiel auf Saldir und kurzerhand fasste sie den Entschluss ihren Onkel aus seinem muffigen Büro zu locken. Auch um noch etwas Zeit ganz ungestört mit Valerian zu verbringen. „Weißt du was, Sedulus will etwas von uns. Er kann ruhig in den Garten kommen“, meinte sie verschmitzt. Nach einer kurzen Anweisung eilte Saldir auch schon hinauf in das Büro von Sedulus.