Beiträge von Germanica Calvena

    Sie war verlobt. Unglaublich! Sie würde bald heiraten. Wunderbar! Und sie liebte Valerian, es gab nur wenige junge Frauen, die so viel Glück hatten. Ihr Herz schlug ununterbrochen Pruzelbäume und kleine Schmetterlinge flatterten in ihrem Bauch. Calvena brauchte nur in seine Augen schauen um zu wissen, dass er ebenso empfand. Doch das schöne Glück wurde gestört...


    Eigentlich fehlte das vertraute Klacken des Stockes auf dem marmornen Boden, der gewöhnlich Laevina ankündigte. Aber da sie reichlich unvermittelt einfach dazwischen platzte, bestätigte es ihre Vermutung, dass die Alte diesen nicht brauchte, sondern als ein ein Art Alibi nutzte. Normalerweise hätte sie Laevina irgend eine Gehässigkeit an den Kopf geworfen, aber heute war sie so sehr im Taumel ihrer Gefühle gefangen und konnte nichts anderes wahrnehmen, als Valerian.


    „Salve Laevina“, grüßte sie das Urgestein der Germanica strahlend. Bisher hatte sie den Drachen noch nicht so fröhlich gegrüßt. Dennoch bezweifelte sie, dass es ein Zufall, dass Laevina davon gehört hatte, das Valerian im Hause war. Da hatte wohl jemand auf Lauschposten gelegen oder aber seine Spitzel versteckt. Es folgte das kurze Geplänkel der Leid geprüften alten Dame, aber Valerian
    hielt sich gut und schaffte es sogar ihr ein kurzes Zwinkern zu zu mogeln. Leicht drückte sie seine Hand und lächelte ihm strahlend zu, ehe sie dann bestätigend nickte.


    Trockene haut berührte sie kurz an der Wange, als Laevina ihnen gratulierte. „Danke!“ lächelte sie und nahm es ihr nicht wirklich ab, dass die alte Dame so überrascht war, sie wusste immer am besten Bescheid was im Haus vorging.
    War das aufrichtige Sorge um ihre Zukunft, oder war Laevina schlichtweg einfach nur neugierig. Sie glaubte Beides.

    „Nicht nur du bist Trunken vor Glück“, lächelte sie ihm zu und strich ihm Federleicht über die Hände. Anscheinend hielt er nicht viel von einer Nacht im Kerker, verstehen konnte sie es ja und sie war auch froh darüber, dass er den Gedanken hinaus in die Stadt zu rennen und die Bürger zu belästigen, bei Seite schob. Stattdessen würden sie noch eine Weile gemeinsam hier bleiben und die Nähe genießen und die kleinen Freiheiten, die mit einer offiziellen Verlobung eingehen. Kurzerhand küsste sie ihn noch einmal, einfach weil sie es durfte.


    „Ob deine Schwester dann zu unserer Hochzeit nach Rom kommen wird?“ fragte sie ihn und hoffte es. Denn anscheinend vermisste er sie doch sehr und sie sollte bei solch einem wichtigen Ereignis in seinem Leben dabei sein. Nur zu gern würde sie seine Schwester kennen lernen.

    Zustimmend nickte sie. Valerian hatte recht, es war ein gelungenes Fest, hochrangige Senatoren, hübsche jungen Frauen und gut aussehende Soldaten. Ganz unauffällig musterte sie bei diesem Gedanken ihren Liebsten aus dem Augenwinkel. Ihr Blicke folgte dem seinen, als er auf Septima deutete. „Ach wie schön, Septima ist auch da. Sie war auch bei den Fontinalien dabei!“ erzählte sie. Eigentlich hatte er sie doch kurz kennen gelernt, aber wohl vergessen, denn es waren ja viele Gäste da gewesen und er hatte wohl auch nur Augen für sie gehabt. Sie strahlte ihn an, aber er konnte ja nicht wissen, was für Gedanken sie hatte.
    „Wir könnten ja jemand anderes unsere Hochzeit planen lassen“, schlug sie ihm keck vor. „Und wir lassen auf uns einfach alles zu kommen!“ fügte sie hinzu. Ein wenig verlockend war der Gedanke schon, aber irgendwie wollte sie schon an den Vorbereitungen zu ihrer Hochzeit beteiligt sein.


    „Ja, lass uns rüber gehen. Gratulieren konnte ich ihnen noch nicht und es wird wohl Zeit, ehe alle Anderen sich vor drängeln!“ Kurzerhand hackte sie sich bei ihm ein. Eine völlig unverfängliche Geste, niemand würde wohl mehr dahinter vermuten, als reine Höflichkeit. So aber konnte sie ihm unauffällig ganz nah sein und seine Nähe spüren.

    Sie konnte nicht anders sie musste lachen. Er sah ziemlich spitzbübisch aus, wie er das sagte und sie traute es ihm doch glatt zu, dass er gleich zur Tür hinaus stürmte, einen armen Sklaven dabei umrannte und dann allen Passanten von ihrem Glück erzählte. Leicht kräuselte sie die Nase. „Mhm, ob das so eine gute Idee ist? Am Ende glauben die Leute noch du seist betrunken und du musst eine unangenehme Nacht im Carcer verbringen“, kicherte sie und küsste ihn dann ganz sacht.
    Aber sie konnte ihn verstehen, ihr ging es doch genauso. Sie wollte am liebsten die ganze Welt umarmen und allen erklären wie Glücklich sie war. Am besten noch durch das Haus tanzen... passend zu ihren Gefühlen die gerade sich im Kreis drehten und sie völlig durcheinander bringen. In einigen Tagen würde sie sich wohl beruhigt haben, aber im Augenblick, blieb sie lieber trunken vor Glück.


    „Aber erzählen ist ein guter Anfang... du erzählst es deinen Männern und ich Serrana und Romana!“ schlug sie ihm dann vor. „Und anschließend allen anderen!“ Ein wenig übermütig war sie schon, lag wohl daran, dass sie gerade nicht wirklich an etwas anderes denken konnte.

    „Aber natürlich!“ lächelte sie Romana zu. Sie würde ihr Versprechen ihr Gegenüber nicht vergessen. Die Claudia war ihr als Freundin wichtig und auch dass sie sich mit Valerian verstand. Sollte sie ihn trotz allem dann immer noch nicht mögen, würde sie eben dafür sorgen, dass die Beiden dann nicht allzu häufig mit einander auskommen mussten. Noch war sie zuverlässig.


    Sie fand den Garten wirklich gelungen, man sah Romana an, dass sie Stolz auf ihre Arbeit war und dass sie mit dieser Aufgabe glücklich ist.


    Nachdem sie Sabina erklärt hatte was ein Prodigium ist, verschwand das Mädchen wieder im Garten und sie konnte sich wieder dem Gespräch mit Romana widmen. „Soweit ich weiß nicht. Ich übernehme das, wenn ich Zeit hab. Aber Sedulus kümmert sich nur wenig darum... er hat es nicht wirklich mit den Göttern und sieht es als so was wie eine lästige Pflicht. Er lässt sich aber auch nicht belehren“, leicht zuckte sie mit den Schultern.

    Was tun junge Frauen, wenn sie einmal nicht wissen, was sie mit sich anstellen sollen? Sie gehen einkaufen und bringen das Familienvermögen durch! Ganz so schlimm war Calvena dann doch nicht, statt dessen ging sie bummeln und betrachtete die vielen Auslagen der einzelnen Ständen. Silberner Schmuck lenkte ihre Aufmerksamkeit auf einen geschickten Goldschmied. Seine Stücke waren kunstvoll und fein gearbeitet. Ein silbernes Armband mit kleinen Türkissen glitzerte verlockend. Sehnsüchtig seufzte sie und entschloss sich dann doch dagegen. Schmuck und Kleidung hatte sie zu genügend. Stattdessen wandte sie sich ab und schlenderte an feinen Tonwaren und Gläsern vorbei, ehe ihr Blick an einem Stand voller Bücher hängen blieb. Neugierig trat sie heran und ließ den Blick über die vielen Papyrus, Taffeln und Bücher gleiten. Neugierig blätterte sie durch den eines der Bücher über die Parthier.


    „Salve!“ grüßte sie schließlich den Mann hinter dem Stand. „Kannst du mir etwas empfehlen?“ fragte sie ihn.

    Ein wenig bedrückte sie die Stimmung derzeit in der Casa schon. Sabina bekam sofort schlechte Laune, wenn ihr Vater auch nur in der Nähe war. Aber dafür verstand sie sich mittlerweile mit Laevina etwas besser. Irgendwas war dann eben doch immer. Egal wie man es drehte und wendete. Sabina und Sedulus würden wohl wieder irgendwann miteinander auskommen. Serrana würde vielleicht zwischen ihnen vermitteln können, sie besaß ja Feingefühl und das war wohl das wichtigste in dieser doch etwas merkwürdigen Situation.


    „Ich bin mir sicher, dass Sabina dich mögen wird. Sie braucht eben Zeit“, sagte sie zuversichtlich. Aber anscheinend brauchte sie ihrer Freundin keinen Mut machen, sie strafte sich innerlich und würde wohl alle Widrigen Umstände in Kauf nehmen um mit Sedulus zusammen sein zu können. Hoffentlich wusste ihr Onkel das zu würdigen. Sie lächelte als Serrana wohl zum ersten Mal wirklich Selbstbewustein bekam. Wenn sie so weiter machte, würde sie ihrer Großmutter alle Ehre machen und sich auch von dieser nicht unterbuttern lassen.


    „Marcus bestimmt, Paullus will ja nach Ostia. Er wird wohl nicht so oft in Rom sein!“ meinte sie nachdenklich.

    Serranas Versicherung, dass sie ihr helfen würde, erleichterte sie ungemein. Es war schön eine Freundin zu haben, die einen so Unterstützt. Im Gegenzug würde sie auch Serrana dann unterstützen, wenn sie dann heiraten würde.


    „Romana will auch helfen!“ berichtete sie dann noch. Das Flavus gerade in Gedanken ganz woanders war, konnte sie sich schon fast denken, für einen jungen Mann war das Thema Hochzeit wohl verdammt langweilig. Dennoch blieb er höflich und fragte nach.


    „Ein Termin steht noch nicht fest. Aber ich denke in den nächsten Tagen werden wir einen fest legen!“ meinte sie ziemlich fröhlich und konnte es eigentlich gar nicht erwarten. Valerian ging es es wohl genauso.

    Die kritischen Worte der alten Germanica trafen sie dann doch. Sie musste sich zusammen reißen um nicht gleich schmollend da zu sitzen. Sie wusste nur selbst zu gut, wo sie ihre Unzulänglichkeiten hatte, aber dass Laevina sie sogleich als Hoffnungslosen Fall abstempelte machte ihr dann doch zu schaffen. Aber zumindest wollte sie ihr helfen, auch wenn sie wohl ihren Stolz weit herunter schlucken musste und sich wohl viele spitze Entgegnungen in Zukunft verkneifen sollte. Es würde gar nicht einfach werden für sie.


    „Ich werde mir Mühe geben“, versprach sie ihr und betete innerlich das sie nicht allzu sehr auf die Probe gestellt werden würde. Aber so wie sie Laevina kannte, würde diese sich einen Spaß darauß machen, sie immer wieder zu sticheln und zu kritisieren.


    „Je früher wir anfangen, desto schneller werde ich sicherlich lernen“, na wenn das stimmte. Bisher hatte sie keinerlei Geschick besessen. Aber noch hatte sie nicht unter Anleitung an einem Webrahmen gesessen. „Nein, einen Webrahmen hab ich nicht. Es wäre sehr nett, wenn du mir gestattest, an deinem zu Üben“, sagte sie höflich.

    „Warte!“ hielt sie Marcus kurz auf, ehe dieser Hinaus stürmen konnte, richtete sie dem Jungen seinen Mantel. Nur einen Augenblick später war er schon draußen, dicht gefolgt von Sabina, mit lautem Getöse ging es die Treppe hinunter zur Haustür. Dabei rannten sie beinahe den Scriba von Sedulus und Avarus um. „Salve Vitale“, grüßte sie ihn lächelnd und schlüpfte in den eigenen Mantel. „Du willst uns begleiten? Um so besser, sechs Augen sehen mehr als zwei. Ich hoffe du hast nichts dagegen, dass Simplex dabei ist. Er ist mein Leibwächter!“ fügte sie erklärend hinzu. Der Slave steckte den Kopf zur Tür rein. „Warte unten und pass auf das Sabina und Marcus nicht vor laufen“, wies sie ihn an. Er nickte nur knapp und verschwand dann auch gleich.


    „Erstaunlicher Weise hören Marcus und Sabina auf mich“, grinste sie. „Na dann lass uns gehen, ehe es wieder Ärger gibt!“ Sie scheuchte ihn aus ihrem Zimmer und gemeinsam schlugen sie den Weg aus dem Haus ein. Mitten hinein in das Gewimmel der Stadt.

    ~~horti Lucullani ~~



    ~~Die Gärten des Lucullus wurden ungefähr 60 v. Chr. auf dem auf dem Pincio am Rande Roms angelegt. ~~


    Weit mussten sie nicht gehen, zielstrebig suchten sie sich ihren Weg durch die Straßen Roms direkt zu der großen Parkanlage, in denen sich viele Römer an einem sonnigen Tag gern einmal trafen. Meist mit Kindern. Immer wieder hatte sie Marcus und Sabina ermahnen müssen, dass Beide in ihrer Nähe blieben und nicht weg rannten. Gar nicht so einfach, denn trotz des kalten Winterwindes, ließen sich Beide kaum aufhalten.


    Auf einer der großen Wiese blieb sie stehen und machte eine leichte Geste. „Nur zu, geht spielen! Aber immer in Sichtweite bleiben!“ ermahnte sie die Beiden. „Sonst werde ich Simplex auf euch los lassen und der wirft euch über die Schultern und schleppt euch nach Haus!“ warnte sie lachen. Simplex zog eine Grimasse, er hielt nicht gerade viel von der Idee. Calvena setzte sich auf eine der Bänke und winkte Vitale zu sich.


    „Setz dich ruhig zu mir, ich denke Marcus und Sabia wissen sich selbst zu beschäftigen!“

    Ihr Glück konnte sie wirklich noch nicht fassen, es war als wäre sie in einem Traum, in einem wundervollen Traum. Schon fast zaghaft küssten sie einander. Irgendwie war das noch ungewohnt, dass sie ihre Zuneigung jetzt durchaus auch zeigen durften und sich nicht versteckten mussten. Außerdem hatten sie ja nicht vor jetzt über einander herzufallen.
    Sie waren verlobt, und schon bald verheiratet. Calvena schwebte wie auf Wolken, Valerian wohl auch, er sah genauso glücklich aus wie sie. Leicht legte sie den Kopf schief und sah ihm verliebt in die Augen.


    Seine Worte waren so wundervoll. Natürlich würde es nicht jeden Tag eitel Sonnenschein sein. Aber sie würden gemeinsam Probleme schon gelöst bekommen. Da war sie sich sehr sicher. „Ich bin schon jetzt sehr glücklich!“ eröffnete sie ihm leise.


    "Und was machen wir jetzt?"

    Calvena warf Serrana einen kurzen strengen Blick zu, ihre Frage konnte sie sich ganz leicht selbst beantworten. Sie machte sich zu viele Sorgen, aber Calvena hielt sich mit einem Kommentar zurück, da sie sich ja auch selbst ständig nervös machte. In dieser Hinsicht waren sie sich sehr ähnlich.
    „Das mit den Vorträgen hab ich schon mitbekommen...“, meinte sie verlegen grinsend. Sie hatte sich ja in die Höhle des Löwen gewagt und dem Drachen eine kleine Schwachstelle offenbart. Doch es war nicht ganz so schlimm gewesen wie sie erwartet hatte. Anscheinend näherten sie sich so etwas wie einem gegenseitigem Verständnis. Auch wenn vermutlich oft genug noch spitze Worte zwischen ihnen herum schießen würden.


    „Ich glaub es wäre auch besser, wenn ihr euch schon einmal richtig kennen gelernt hättet...“, meinte sie und runzelte kurz in düsterer Vorahnung die Stirn. „Das lässt sich ja nun leider nicht mehr ändern“, fügte sie hinzu. Schließlich beschloss sie Serrana vorzuwarnen. „Sabina ist ziemlich sauer auf Sedulus... wobei sauer eigentlich kein Ausdruck ist: wütend, grantig... sobald ihr Vater in der Nähe ist, wird sie im Augenblick unausstehlich... ich weiß leider nicht was er zu ihr gesagt hat, aber ich befürchte es war das Falsche und das hat Sabina gegen ihn und wohl auch gegen dich aufgebracht. Ich versuche die Wogen zu glätten... aber sie wird reichlich stur, wenn ich versuche das Gespräch auf das Thema zu bringen!“ sie seufzte leise. „Ich wünschte ich hätte bessere Nachrichten in dieser Hinsicht...“, sie versuchte Serrana ein aufmunterndes Lächeln zu schenke.


    „Also die Beiden sind weit herum gereist. Paullus ist in etwas so alt wie ich und Marcus ist im Alter von Sabina. Sie haben sich auch gleich angefreundet... Zuletzt waren sie in Ostia und Paullus will sich an der politischen Karriere versuchen. Marcus wird in Zukunft in der Casa Germanica Leben und sein Bruder will nach Ostia um dort seine ersten Schritte zu wagen. Beide sind sehr nett, zumindest so wie ich sie kennen gelernt hab!“ berichtete sie dann ausführlich.

    „Na wünsche ich dir, dass du in Rom bleiben kannst“, lächelte sie. Sollte Macer doch woanders hin geschickt werden, dann würden sich Macer und Septima eine ganze Weile nicht sehen. Vielleicht wäre diese Alternative für Beide das Beste. Dann konnten sie Beide versuchen ein Leben ohne einander zu führen… Diese Gedanken äußerste sie lieber nicht laut, Macer war ja eh schon am Boden zerstört, weil er in eine Frau verliebt war, die für ihn unerreichbar war. Nun gut Macer und Septima würden entweder einen Weg gemeinsam finden, oder ohne einander. Sie hatte ihre Bedenken bereits geäußert, wobei sie ihm nicht sein Glück schmälern wollte, sondern nur die Tragweite seiner Entscheidungen vor Augen führte. Sie wünschte Beiden, dass sie Glücklich wurden.
    Wieder einmal konnte sie sich glücklich schätzen, dass sie Valerian heiraten durfte. Es hätte auch anders kommen können und sie wäre aus politischen Gründen, an einen alten Senator verheiratet worden. So bekam sie zumindest was sie wollte und was sie Glücklich machte.


    „Was meinst du mit der derzeitigen Lage hier bei euch?“ fragte sie dann nach um ihn weiter abzulenken.

    Seine aufmunternden Worte waren sehr nett. Aber dennoch würde es ihre Nervosität nicht gerade besänftigen, wenn sie an die bevorstehende Prüfung dachte. Da sie nicht wusste, was sie hätte erwidern sollen, lächelte sie ihm zuversichtlich zu.


    Wie gut das sich das Thema nun wieder änderte. „Wo möchtest du denn dein Tribunat machen?“ fragte sie ihn.

    Zitat

    Original von Publius Decimus Lucidus
    Zur Information: Die Styles für Italia und Germania haben eine kleine Auffrischung erhalten, damit gingen auch Änderungen in den Templates einher.
    Dummerweise sind mir dabei die Familienforen mit eigens gestaltetem Header entgangen, die passen nicht mehr zu den aktuellen Templates. Ich muß mir erst anschauen, wie ich die am besten wieder an Ort und Stelle kriege.



    :dafuer: Sieht richtig schick aus

    Sie musste sich ein lautes Lachen verkneifen, Valerian sah aus, als wäre ihm eine Göttin so eben erschienen. „Eigentlich wollten wir Centho besuchen!“ antwortete sie ihm dann auf seine Frage. Wie so häufig hatte sie im ersten Augenblick nur Augen für ihn. „Dass du auch hier bist hab ich nicht gewusst“, gestand sie ihm. Aber die Freude darüber, dass er auch da war, war natürlich um so größere. Schließlich sahen sie sich auch nicht gerade oft. Entgegen Calliphanas Befürchtung freute sich zumindest Valerian, was Centho und Saturnius von dem unerwarteten Damenbesuch hielten, bekam sie nicht mit. Vorerst, schließlich erinnerte sie sich wieder an die Regeln der Höflichkeit.
    „Salve Centho, entschuldige Bitte, dass wir dich einfach so überfallen!“

    Es hatte schon etwas Gutes, nicht der Mittelpunkt der Aufmerksamkeit zu sein. Chaerea würde als Gastgeberin vermutlich nur am herum wirbeln sein –aus Erfahrung wusste sie ja, wie es war ein fest zu organisieren- und Calliphana und Centho waren die Ehrengäste des Abends, auch wenn Beide noch einen recht verwirrten Eindruck machten. So konnten sie und Valerian sich ganz ungestört unterhalten. Kurz ließ sie ihren Blick schweifen, selbst Laevina schien abgelenkt zu sein. Unauffällig machte Calvena einen kleinen Schritt auf ihn zu. „Ich hab dich vermisst“, gab sie leise zu und schenkte ihm ein strahlendes Lächeln und ein verliebtes Funkeln in den Augen. Schließlich folgte sie Valerians Blick. „Ich glaub nicht, er ist wohl eher überrascht und überfordert. Wäre ich an seiner Stelle wohl auch!“ schmunzelte sie. „Calliphana war ziemlich wütend, als ich ihr einfach nicht verraten wollte, wo es hingeht und sie sich einfach umziehen musste ohne zu wissen, was auf sie zukam. Wie es aussieht hat sich das aber auch schon längst gelegt." Anscheinend wurde das Paar gerade aufgeklärt. Hoffentlich würde keiner auf die Idee kommen, auch für sie und Valerian ein Überraschungsfest auszurichten. Ihr würde es reichen, wenn nur die Familie zusammen kam.

    Wie hätte sie ihm auch Böse sein können, dass er sie hatte überraschen wollen. Und es war ihm ja auch gelungen, auch wenn sie so eine Ahnung gehabt hatte. Einfach nur so, kam er nämlich nicht zu Besuch und wollte dann mit ihr und Sedulus reden. Und wenn er sie hätte sehen wollen, dann hätten sie sich irgendwo getroffen, wo sie ungestört waren und die Zeit miteinander einfach nur genießen konnten. Dennoch diese Überraschung war ihm gelungen und sie konnte nichts anderes, als ihn anstrahlen. Außerdem hatte es jede Menge Vorteile, dass sie nun verlobt waren, niemand würde sich darüber wundern, wenn sie mit ihm nun die Straßen unsicher machte. „Die Überraschung ist dir durchaus gelungen“, lächelte sie. „Das war alles schon richtig so“, stimmte sie ihm dann zu. Sie waren endlich allein, vermutlich nicht lange, denn es gab ja unzählige neugierige Geister im Haus. Sie würde diesen Moment dennoch in vollen Zügen genießen.
    Sacht erwiderte sie den leichten Druck seiner Hände und sah ihm ernst in die Augen. „Ich bin wirklich glücklich mit dir“, versicherte sie ihm. „Und ob du Ritter wirst oder nicht, ich will nur mit dir zusammen sein!“ sagte sie mit leisem Nachdruck. Es war beruhigend zu wissen, dass er ähnliche Gedanken hatte wie sie, das Gefühl zu haben, ihm nicht zu genügen. Allein diese Tatsache sorgte dafür, dass sich viele ihrer Zweifel einfach zerstreuten.

    Erst echauffierte sich Axilla und nun auch noch Romana. Etwas verwundert sah sie die Vestalin an. Niemand hatte etwas gegen die Väter und Ahnen der beiden Frauen etwas gesagt, außerdem war ja auch ihr Vater ein Soldat gewesen. Einmal davon abgesehen, dass sie ihn nie kennen gelernt hatte. „Ich habe niemals gesagt, dass der Tod ihres Vaters oder meines Vaters, sie betonte ‚meines Vaters‘ etwas mehr und hielt dem Blick von Romana stand. Nur um ihr auch vor Augen zu führen, dass sie durchaus eine andere Meinung haben konnte, obwohl ihr Vater Soldat war, „sinnlos war. Nur hätten sich auch einige Kämpfe sicherlich vermeiden lassen können, wenn man etwas mehr Feingefühl anderen Völkern bewiesen hat!“ Sie bezweifelte stark das weder Axilla noch Romana jemals die Folgen blutiger Kämpfe gesehen hatten oder erlebt hatten. Sie genossen durchaus die komplette Sicherheit auf den Straßen. Doch es gab eben auch die dunklen Seiten, zwar war sie nie in einem der Kriegsgebiete gewesen, doch einer ihrer Ziehbrüder war ein ehemaliger Soldat gewesen. Gehetzt und verstört war er zurück kommen und hatte versucht seinem Leben einen neuen Sinn zu geben und den Gestank des Todes los zu werden, welchen er glaubte an seinen Händen zu riechen…


    Romans leise zugeraunte Worte nahm sie mit einer leicht beleidigten Miene auf. „Du verstehst mich falsch“, sagte sie schlicht und sah es nicht ein, ihre Einstellung zu erklären. In dieser Hinsicht waren sie wohl nun einmal anderer Meinung und es würde schwer werden, den anderen von seiner Meinung zu überzeugen.


    Ziemlich patzig äußerte sie sich dann auch och zu Salinator und verbesserte ihr Aussage, wo sich der Kaiser derzeit aufhielt. Anscheinend war Romana nun ganz schön eingeschnappt. Ratlos zuckte sie mit den Schultern. Sie würde sich schon beruhigen.