Beiträge von Germanica Calvena

    Wie als hätte Serrana auf das Stichwort gewartet, tauchte diese auch direkt hinter Flavus auf. Verblüfft sah sie ihre Freundin an, musterte Flavus dann kritisch und lachte. „Serrana du bist ein Schaf“, sagte sie zu ihrer Freundin. Sie meinte es nicht bös, eher liebevoll und scherzend. Genau diese Ablenkung hatte sie gebraucht, denn der Bann den Flavus scheinbar über sie gelegt hatte fiel ab. Er war jetzt nicht mehr dieser geheimnisvolle Adonis, sondern einfach nur ein Bekannter. Zumindest für den Augenblick. „Schön dich zu sehen“, begrüßte sie erst einmal ihre Freundin und umarmte sie kurz. Ehe sie sich bei ihr einhackte und dann die Beiden einander vorstellte. „Flavus dies ist meine Freundin Iunia Serrana. Serrana dies ist Marcus Decimus Flavus, der Sohn von Senator Decimus Livianus!“ Immer noch musste sie kichern. Wie hatte Serrana Flavus nur mit Valerian verwechseln können. Sie fand die Beiden hatten so gar nichts gemein. Aber nun gut sie kannte Valerian auch wohl um einiges Besser, als ihre Freundin.

    Sie nahm ihm den Brief ab und überflog und betrachtete kurz den Absender. Ziemlich eilig überflog sie dann den Brief. Sie wurde ein wenig blass um die Nase. Da überstürzten sich die Ereignisse aber gerade. Einen Moment lang bekam sie gar nicht mit das Vitale noch in ihrem Zimmer stand. Erst als er dann sprach wurde sie ihres Gastes gewahr.
    "Entschuldige... ich war grad abgelenkt. Was hast du gesagt?" fragte sie ihn dann mit einem entschuldigendem Lächeln. "Der Brief kommt vom Cultus Deorum. Ich kann meine Opferprüfung ablegen", erklärte sie. Warum sollte sie daraus auch ein Geheimnis machen.


    "Ach bevor ich es vergesse. Hüte dich vor Laevina, sie hat die Angewohnheit fremder Post zu durchstöbern",wanrte sie ihn dann vor der sehr neugierigen Großtante. Sie zog eine leichte Grimasse. "Liebend gern durchstöbert sie ja meine Post... Ich hab sie dabei erwischt wie sie hier herum geschnüffelt hat. Seit dem bin ich ziemlich vorsichtig was das angeht", erklärte sie ihm.

    Er hatte also noch keine konkreten Pläne, was er als nächstes machen würde. Aber anscheinend strebte er, wie viele junge Männer, eine politische Laufbahn an. Sie wünschte ihm viel Glück dabei… Sie hütete sich davor, ihn zu Fragen, ob er schon eine Braut hatte. „Noch nichts konkretes… du wirst also das Vermögen deines Vaters in der Zwischenzeit durch bringen“, scherzte sie und hoffte das sie ihm jetzt nicht zu nahe getreten war.


    Blitze etwa in seinen Augen Enttäuschung auf, als sie ihm mitteilte, dass sie heiraten würde? Sein Tonfall jedenfalls drückte nicht gerade Begeisterung aus, eher höfliches Interesse. Sie wusste einfach nicht was sie von ihm halten sollte. Seine Art brachte sie nun schon wieder ganz durcheinander. „Ich danke dir“, erwiderte sie auf seine höfflichen Floskeln und lächelte scheu, denn er sah sie wieder mit diesen durchdringenden Blick an, bei dem sie sich gleich ganz unsicher fühlte. Dazu kam dann auch noch gleich ein Lächeln, das wohl fast jede Frau zum schmelzen brachte. Doch sie widerstand ihm.


    „Was meinst du mit andere Dinge?“ fragte sie ihn wohl etwas zu keck. „Aber ja, die bleibt. Ich wollte mich eigentlich gleich mit einer Freundin treffen!“ fügte sie dann schnell hinzu, ehe er ihre Worte falsch verstehen konnte.

    Das sie vollkommen überdreht und durch den Wind war, dämmerte ihr erst so langsam. Sie war so in Hochstimmung, dass irgendwie alles andere nicht zu ihr durchdrang. Zu ihrem Glück hatte Serrana im Augenblick den kühleren Kopf von ihnen Beiden und daran orientierte sie sich um den Wirbel ihrer Gefühle endlich einmal zu bändigen und auch um etwas ruhiger zu werden. Sie wärmte sich an ihrem becher die Finger, ehe sie dann auch den Göttern ihren Anteil am Wein gab und ihrer Freundin zu prostete und an dem Wein nippte. Eine wohlige Wärme durchrieselte sie.


    „Danke, Serrana“, lächelte sie ihrer Freundin zu, auch weil diese gerade viel Geduld mit ihr bewies. „Wir können jetzt anfangen zu planen und auch Laevina in die Falle locken“, sie musste lachen, da die Großtante noch nicht ahnte, was auf sie zukommen würde. „Aber nicht gleich alles auf einmal…“, meinte sie dann. „Was gibt es bei dir neues?“ fragte sie, auch um sich auf andere Gedanken zu bringen, ehe sie wieder völlig neben sich stand.

    Ohne dass sie es verhindern konnte, schoss ihr das Blut in die Wangen, als er galant einen Kuss auf ihren Handrücken hauchte. Verlegen lächelte sie, als er ihr einen kaum zu deutenden Blick zu warf. Sie wusste nicht wirklich ob seine Nähe ihr unangenehm war oder nicht. Im Augenblick fühlte sie sich reichlich unsicher in ihrer Haut. Von daher war sie froh, dass sie sich mehr einem Gespräch widmen konnte, als seinen Augen.
    „Das freut mich zu hören. Was hast du denn nun für Pläne?“ fragte sie ihn und blieb weiterhin auf höflicher Distanz. Innerlich focht sie einen kleinen Kampf mit sich aus. Nur um sich dann wieder auf den Teppich der Tatsachen zu bringen, dachte sie an Valerian und wie Glücklich sie mit ihm war. Das half und machte sie etwas nüchterner. Dennoch konnte sie nicht umhin zu bemerken, dass Flavius etwas an sich hatte, was sie ganz wusselig im Kopf machte. Sie konnte nur nicht fest machen, was genau das war.
    „Mir ist es in der Zwischenzeit sehr gut ergangen. Ich werde heiraten“, dabei strahlte sie wie ein Honigkuchenpferd. Das sie Glücklich war, war nicht zu übersehen. „Vielleicht kennst du ihn sogar: Lucius Quintilius Valerian. Er ist Centurio bei der CP“, kurz fragte sie sich ob die Beiden schon einmal mit einander zu tun gehabt hatten. „Ach und Morgen lege ich meine Prüfung im CD ab“, fügte sie dann hinzu. Nun schwirrte ihr der Kopf wieder vor den Dingen, weshalb sie ja ausversehen in den Decima hinein gerannt war. Besser als die Ablenkung die er ausstrahlte. Es war einfach undefinierbar was ihn ausmachte. Geheimnisvoll, damit konnte sie ihn am Besten beschreiben. Und war es auch dieses Geheimnisvolle das ihn so anziehen machte. Sie wusste es nicht. „Ich bin gerade auf dem Weg zu einem der Händler die für den CD die Opfertiere besorgen“, erklärte sie.

    Etwas fassungslos starrte sie den Decima an. Das war eigentlich der letzte mit dem sie gerechnet hat. Im Grunde hatte sie ihn völlig aus dem Gedächtnis gestrichen und die Erlebnisse die mit ihm zusammen hingen. Ihr wurde erst heiß, dann kalt und dann wieder heiß. Das hatte sie davon, dass sie nicht aufgepasst hatte. Ein kurzer Blick über die Schulter verriet ihr das Simplex ziemlich gehässig grinste, weil er recht gehabt hatte. Schnell setzte sie ein höfliches Lächeln auf.


    „Decimus Flavus, es tut mir Leid. Ich hatte nicht vor dich umzurennen oder dir den Tag zu verderben“, entschuldigte sie sich wortreich und ging erst einmal automatisch einen Schritt auf Abstand. Ihre letzte Begegnung war eine ganze Weile her, worüber sie eigentlich froh war. Irgendwie brachte der junge Mann sie ganz schön durcheinander. Und sie konnte nicht sagen woran das lag. Sie war verdammt froh, dass sie nicht allein unterwegs war und Simplex sie hoffentlich vor irgendeiner Dummheit bewahrte.
    „Wir haben uns lange nicht mehr gesehen“, meinte sie um ein unverfängliches Gespräch zu beginnen. „Was hast du gemacht?“ fragte sie höflich nach. Etwas nervös spielte sie an ihrem Verlobungsgring herum.

    Es war ein grauer Tag, aber nicht ganz so Bitterkalt. Beschwingt spazierte sie durch die Straßen Rom, auf den Weg zu einem der Händler die auch die Tempel der Stadt belieferten. Sie wollte das Opfertier für ihre Prüfung kaufen. Eigentlich machte der Gedanke sie nervös, denn Morgen schon sollte sie geprüft werden. Aber da sie sich gerade erst kürzlich mit Valerian verlobt hatte und darüber so glücklich war, dämpfte es ihre Aufregung. Eigentlich war sie völlig durch den Wind und stand auch leicht neben ihr. Simplex, ihr Leibwächter konnte nur mit den Augenrollen und darauf aufpassen, dass sie nicht in andere Leute hinein rannte, weil ihre Gedanken entweder um ihre Hochzeit oder um die Prüfung drehten. So traumtänzerisch war sie eigentlich selten.


    „Domina, gib doch etwas acht!“ ermahnte er sie, als sie beinahe über einen spielenden Jungen stolperte. „Upps…“, machte sie, lächelte dem Kind entschuldigend. Sie drehte sich zum Simplex um und ging einige Schritte Rückwarts. „Sei doch nicht so sauertöpfisch. Heute ist ein schöner Tag“, meinte sie lachend. „Schau bitte hin wo du hinläu-“


    Rums gerade als sie sich wieder umdrehen wollte, prallte sie etwas unsanft gegen einen Mann. „Hab ich es nicht gesagt!“ hörte sie Simplex hinter sich sagen. Kurz funkelte sie den ehemaligen Gladiator an. „Du kannst einem auch wirklich die Laune verderben“, beschwerte sie sich, ehe sie sich dann an Mann wandte in den sie hinein gerannt war. Sie erstarrte, als sie ihn erkannte…


    Sim-Off:

    reserviert

    „Er hat sich nach Mantua zurück gezogen“, wusste sie zu berichten und überlegte dann, wie man Salinator am besten beschreiben konnte. Schmierig, vulgär diese Worte kamen ihr als erstes in den Sinn, aber diese wenig charmante Darstellung verkniff sie sich dann. „Ich hab Salinator ein wenig kennen lernen dürfen, zum ersten Mal bei der Einweihung des Merkurtempels in Ostia… und dann war er Gast bei den Fontinalien, die ich ausgerichtet hab. Groß, füllig, Glatze, ziemlich von sich überzeugt, den Frauen so gar nicht abgeneigt –aufdringlich schon fast. Im Augenblick verschafft er seinen Anhängern eine gute Position und stößt vor allem den Patriziern vor den Kopf. Er hat eine Abneigung gegen den Adel…“, das waren die Dinger, die bereits über den Mann bekannt waren. Wobei es einige wenig schmeichelhafte Beschreibungen seiner Person gab. „Er gilt als die rechte Hand von Valerianus…“, sie sah in die Runde. „Ich persönlich mag ihn nicht sonderlich, aber er agiert nicht wirklich gegen meine Familie!“ Politisch gesehen waren die Germanica eher zurückhaltend-höflich, wenn es um den PU ging. "So wie ich das mit bekommen habe, hat der halbe Senat etwas gegen ihn, aber bisher hat dieser noch nicht offiziell gegen ihn agiert... was hinter den Kulissen abgeht, kann ich nicht wirklich beurteilen. Avarus und Sedulus sind ziemlich zurück haltend in dieser Hinsicht." Ob jemand der Anderen dem etwas hinzuzufügen hatte? Sie würde gern mehr wissen. „Man weiß nicht wirklich, welche Pläne Salinator verfolgt, die von Valerianus oder seine eigenen… Aber Valerianus vertraut ihm anscheinend blind.“

    Die Gespräche schwirrten hin und her, wirklich beständig bei einem Thema blieben sie nicht. Da war es gar nicht so einfach am Ball zu bleiben. Erst einmal widmete sie sich dem Gespräch um Pferderennen und Theater. „Mhm… meine Onkel sind in der Factio Veneta“, erzählte sie. „Aber ich denke wen wir am Ende anfeuern, spielt keine Rolle“, meinte sie lachend. Dann wandte sie sich an Romana: „Wenn dann sollen wir alle Spaß haben, du sollst dich nicht gezwungen sehen mit zu kommen, wenn es dir keinen Spaß macht. Ein Theaterbesuch ist schließlich auch immer lohnenswert“, sie musste nur an den Theaterbesuch mit Valerian denken. Am Ende war es ziemlich heiß her gegangen, sowohl auf der Bühne als auch unter dem Publikum. Kurz musste sie kichern. „Also wie siehst aus? Wen wollen wir anfeuern? Welche Factiones gibt es eigentlich außer den Veneta?“ fragend sah sie in die Runde. Sie hatte eigentlich keine Ahnung von Pferderennen, das wenige dass sie wusste, hatte Macer ihr erklärt. Die Hälfte hatte sie aber mittlerweile wieder vergessen.


    Ganz nebenbei erzählte Paulina von ihren Kindern, ein Junge und ein Mädchen. Auch sie konnte die Aelia nur beglückwünschen. Auf ihrer anderen Seite erzählte die Decima, dass sie die letzten fünf Jahre nicht in Rom gewesen war. Bei den aktuellen Geschehnissen konnte auch sie nicht wirklich weiter helfen. Sie war auch noch nicht so lange in Rom, dass sie einen kompletten Überblick hatte. Aber etwas wusste sie schon zu erzählen. „Weißt du bereits dass sich unser Imperator bereits fast vollständig zurück gezogen hat?“ fragte sie. Eine Tatsache über die oft und gern diskutiert wurde. „Dafür ist nun Vescularius Salinator so etwas wie der wichtigste Mann im Reich… Sag mal was haltet ihr eigentlich von dem?“ Sie sah fragend in die Runde. Calvena konnte diesen schmierigen Kerl nicht wirklich Leiden.

    Kurz herrschte Schweigen zwischen ihnen, während sie Beide ihren eigenen Gedanken nach hingen. Macer war ja ein netter Kerl, Septima konnte sie noch nicht wirklich einschätzen, aber bisher hatte sie diese nur als nette junge Frau kennen gelernt. Doch wie würde diese Geschichte zwischen den Beiden ausgehen? Sie wünschte ihnen nur das Beste, doch war es auch heikel. Auf jeden fall würde sie das Geheimnis für sich behalten.


    Schließlich kamen sie auf ein anderes Thema zu sprechen. „Ach ich hab ein wenig Zeit mit gebracht“, lächelte sie, als Macer meinte, dass sein Verwandter sich Zeit ließ. „Viel ist nicht mehr passiert, nachdem du gegangen bist. Ein paar nette Gespräche und naja, wenn ich den geflüsterten Gerüchten der Sklaven glauben schenke, dann hat sich wohl Salinator mit jemand vergnügt…“, vertraute sie ihm an und musste dann unwillkürlich an das Geschmiere an der Hauswand der Caecilia denken. Ob das irgendwie zusammen hing? Schließlich schob sie den Gedanken wieder weg. Da ging wohl gerade ihre Fantasie mit ihr durch. „Aber frag mich nur nicht, mit wem er das Vergnügen hatte. Ich hab davon überhaupt nichts mitbekommen.“

    Es klopfte, doch öffnete dem Scriba niemand. Die Bewohnerin des Zimmers war ausgeflogen, sie war in der Bibliothek und durchstöberte die Regale nach etwas interessantem zu lesen. Auf dem Rückweg traf sie dann auf Vitale, der vor ihrer Tür anscheinend auf sie wartete.


    "Salve Vitale!" grüßte sie ihn mit einem strahlendem Lächeln.


    "Hast du Post für mich oder willst du etwas plaudern?" fragte sie und öffnete die Tür. Mit einem Wink bat sie ihn ein zu treten.Alle Privaträume der Familie waren Zweigeteilt. Er stand nun in ihrem Aufenhaltszimmer, ein Tisch mit zwei Korbstühlen stand mittig, dahinter führte eine weitere Tür ins Schlafzimmer, eine große Harfe stand in der Ecke und auf der Kommode neben der Tür lagen weitere Instrumente, eine Flöte und eine kleine Lyra. Eine Vase mit Winterblumen stand auf dem Tisch- Eine gewisse Unordnung herrschte: verstreute Schriftrollen auf dem Tisch und einem Stuhl und ein Wollknäul lag mitten auf dem Boden. Verlegen sah sie ihn an.


    "Entschuldige die Unordnung!" lächelte sie verlegen. Ziemlich geschwind räumte sie die Schriftrollen alle sorgfältig auf den Tisch und auch die Wolle ließ sie unauffällig verschwinden. "Kann ich dir etwas zu trinken anbieten?"

    Laevina blieb die meiste Zeit über stumm. Ob das ein gutes Zeichen war, konnte sie nicht beurteilen, aber die Großtante wirkte nicht sonderlich schockiert. Das Gespräch verlief besser, als sie erwartet hätte, aber vermutlich bildete sich die Alte erst einmal ein vollkommen falsches Bild von ihr. Vermutlich würde Calvena sie nie davon überzeugen können, dass sie nicht kein liederliches Weibsbild war, was diese wohl glaubte. Im Grunde konnte es ihr egal sein, was die alte Germanica von ihr dachte. Dennoch war es wichtig, dass Laevina bescheid wusste, auch um damit ihrer Quelle entgegen zu wirken. Am liebsten hätte sie einen Becher Wein in der Hand gehabt, um sich an etwas fest zu halten, aber es musste auch ohne gehen. Sie hatte die Hände in ihrem Schoß zusammengelegt, um Laevina ja nichts über ihre aufgewühlten Gefühle zu verraten. Bloß keine Angriffsfläche bieten.
    „Nun..“, wieder machte sie eine kleine Pause. Nun kam der Teil, der ihr wirklich schwer fiel und den sie sich am Liebsten gedrückt hätte. „Wir wurden überfallen… in der Nähe von Rom“, erzählte sie. Ein Tag an den sie nur ungern zurück dachte, sie bekam immer noch regelmäßig Alpträume. Die Einzelheiten sparte sie sich auch hier, auch um sich selbst besser zu fühlen. In knappen Worten fasste sie dann die Ereignisse dann zusammen…

    Auch Calvena sah Paullus kurz nach. Hoffentlich würde Bia nicht überfordert sein, von zwei lebhaften Kindern. Marcus wirkte nicht so, als wäre er ständig ruhig und brav. Na wenn da nicht bald die Casa auf dem Kopf stand. Sie schmunzelte und widmete sich nun auch ihrem Frühstück wieder.


    „Ein paar kleine Kuchen, Blumen, Weihrauch und Wein…“, erklärte sie ihm dann. „Es ist nur ein kleines Opfer, aber ich werde ihr auch bald ein etwas größeres Opfer dar bringen. Aber dafür braucht es etwas mehr Vorbereitung!“ erklärte sie dem Jungen. Seine zweite Frage überraschte sie und sie musste grinsen. „Du kannst ja Fragen stellen“, lächelte sie. „Nun weil ich Valerian liebe!“ erklärte sie ihm. Es war gar nicht so einfach ihm zu erklären, warum sie heiratete. Für sie war es selbstverständlich. Für Marcus noch nicht. „Weil ich gern mit ihm zusammen bin und wir eine Familie Gründen wollen!“ fügte sie dann noch hinzu. Ob ihm das genügte.

    Ziemlich plötzlich wurde ihnen die Tür geöffnet. Valerian kam nicht einmal dazu ihr zu antworten. Kurz sah sie ihren Verlobten verblüfft an, grinste dann aber und betrat an seiner Seite das Büro. Es war recht klein und voll gestopft mit Schriftrollen.


    „Salve“, grüßte sie dann auch und drückte Valerians Hand kurz. Seiner Erklärung hatte sie erst einmal nichts hinzu zu fügen. Außer vielleicht das sie verliebt war. Aber das war dem Beatmen wohl eher egal. Von daher sah sie sich lieber kurz einmal um. Hier waren alle eingetragenen Ehen aus dem ganzen Imperium gesammelt. Ganz schön beeindruckend.

    Auch ihr gefiel die Idee klamm heimlich und ganz allein zu heiraten. Keine Verpflichtung, keine große Planung… aber irgendwie auch Schade, dass ihre Freunde dann nicht mit feiern konnten. Also war es doch besser, groß zu planen. Nun gut, zahlen würde Sedulus dann, so als Vormund. 8) Und sie brauchte sich nur Gedanken darüber zu machen, wie die Hochzeit denn nun gefeiert werden sollte. Was dennoch eine ganze Menge war. Aber solange Valerian sie unterstütze und half, würde es sicher einfach werden.
    Valerian legte seine Hand auf ihre Hand. Ein wohliger Schauer durchlief sie, sie war glücklicher, als sie sich jemals vorgestellt hatte und strahlte mit ihm wohl gerade um die Wette.
    „Es wird schon nicht so schwierig sein“, sagte sie und klang dabei ziemlich zuversichtlich. Was wohl auch daran lag, dass sie im Augenblick in einer großen rosa Blase saß. In ein, zwei Tagen würde das dann schon anders aussehen.

    Für einen Moment fühlte sie sich reichlich Unwohl in ihrer Haut, als der PU sie ganz genau taxierte. An seinem Lächeln und seinem Blick konnte sie bereits erahnen, welche Gedanken er gerade hegte. Ihr Lächeln fror fest und sie blieb höflich auf Abstand. Aber am liebsten wäre sie im Augenblick an einem ganz anderen Ort gewesen. Den Worten ihres Onkels hatte sie nichts mehr hinzu zu fügen. Von daher sagte sie einfach nur noch: „Valete, Praefect!“ Erleichtert atmete sie dann auf als dieser dann endlich auch aus dem Haus war. Was für ein Ekel, ging es ihr durch den Kopf. Ein leichter Schauer lief ihr über den Rücken. Sie war froh so wenig mit diesem Mann zu tun zu haben.


    „Nun sind alle aus dem Haus!“ sagte sie zu ihrem Onkel, auch um sich selbst auf andere Gedanken zu bringen. „Ich werde dann mal die Aufräumarbeiten verteilen und dann ins Bett gehen“, erklärte sie ihm. Ein Sklave huschte an ihr vorbei, beladen mit silbernen Tabletts und teueren Glasbechern. „Gute Nacht“, wünschte sie ihm dann und verschwand dann in Richtung Triclinium. Viele Anweisungen brauchte sie nicht geben, die Sklaven wussten von allein, was sie zu tun hatten und Elissa scheuchte sie dann mit einem nachsichtigem Lächeln in ihr Bett.


    ~~Ende~~

    Willig hielt sie Serrana ihre Hand hin und ließ ihr genügend Zeit den Ring zu betrachten und zu bewundern. „Ich kann es noch gar nicht wirklich glauben!“ lächelte und betrachtete auch noch einmal kurz den Ring. Irgendwie konnte sie nicht aufhören zu lächeln.


    „Oh, er kam Gestern vorbei, ich hab gar nicht damit gerechnet. Kannst dir ja vorstellen, dass es mich gewundert hat. Aber irgendwie konnte ich es mir auch denken. Ich bin ja so glücklich“, plapperte sie ohne Zusammenhang. Sie war ja so aufgeregt. Als sie merkte dass sie eigentlich recht sinnlos daher redete musste sie lachen. „Entschuldige!“ grinste sie verlegen und nahm erst einmal einen Becher Wein entgegen.

    Anscheinend hatte sie den richtigen Ton getroffen, der Junge sah nun nicht mehr so miesepetrig drein, sondern schenkte ihr ein strahlendes Lächeln, das sie erwiderte. Marcus war ein netter Junge, aber vermutlich hatte er genauso viel Unfug im Kopf wie Sabina. Bei diesem Gedanken musste sie Schmunzeln. Vermutlich würde es nun nicht mehr ganz so ruhig im Haus zu gehen.


    „Die Schneiderin findest du direkt am Mercatus“, sie beschrieb ihm kurz, wie er dort hin fand. Er würde diese sicherlich finden. Dann sah sie wieder zu Marcus.


    „Du wirst sicher deinen Spaß haben heute!“

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    Simplex, Servus
    Das war ihm wirklich furchtbar unangenehm, das er Sofia umgerannt hatte. Verlegen stand er da und lächelte unsicher. Als ihm Charis dann aber zu zwinkerte, war das Selbstbewusstsein wieder zurück. Leich verneigte er sich galant vor Sofia, als sei diese eine reiche einflussreiche Frau. „Verzeih mir, bitte. Ich bin nur ein ungeschickter Tollpatsch und hätte besser Acht geben müssen, in welches zauberhafte Geschöpf ich hinein stolpere. Lass mich dieses Missgeschick wieder gut machen. Ich würde dich und deine Begleiterin gern einladen!“ entschuldigte er sich Wortreich und auch ein wenig umständlich. Er wollte sich keineswegs lustig machen, sondern meinte jedes Wort ernst.
    „Absicht war es nicht, meine Dame!“ entgegnete er dann in Charis Richtung und zwinkerte ihr ebenso zu. „Und es tut mir furchtbar Leid. Bitte, lasst es mich wieder gut machen!“