Beiträge von Germanica Calvena

    Das Elissa ein wachsames Auge auf Laevina und deren alte Leibsklavin hatte, war auch für Calvena eine Erleichterung. Sie wollte schließlich nicht das ihre Gespräche belauscht wurden oder das die alte Germanica wieder in ihrem Zimmer herum schnüffelte. Nach wie vor ging sie ihr lieber aus dem Weg, als das sie mit Laevina wieder zusammen stieß. Meist reichte ein Kommentar aus um einen Streit vom Zaum zu brechen.
    „Ich weiß was du meinst“, sagte sie und nickte bedächtig. „Laevina kann eine furchtbare Schreckschraube sein!“


    Serranas aufmunternde Worte brachten sie zum Lächeln. „Eilig haben wir es nicht mit der Hochzeit, aber naja...“, sie machte eine kurze Pause und wurde etwas verlegen. „Wir wollen gern zusammen sein“, sie ließ offen, was sie nun genau damit meinte, ihre Freundin hatte genug Fantasie um sich solche Dinge selbst zusammen zu reimen.

    Das Alte fast vergangen
    und das nächste Jahr fast schon angefangen.
    Erinnerungen ziehen ihre Bahnen.
    Neues lässt sich nur erahnen.
    Zum Anstoßen bereit.
    2010 ist jetzt nicht mehr weit.
    Wünsche von mir sollen euch erreichen
    und nicht mehr weichen.


    In diesem Sinne wünsche ich euch allen ein Prost Neujahr, einen Guten Rutsch, ganz viel Gesundheit und viel Freude. Auf das wir uns alle im Neuen Jahr munter wiedersehen.


    Liebe Grüße,
    Calvena

    Kurz gönnte sie sich einen Augenblick voller Tagträume mit Valerian. Sie vermisste ihn, dies tat sie meistens, aber ehe sie dadurch bedrückt wurde, lenkte sie sich dann meist ab und stürzte sich Kopfüber in Arbeit. Jedenfalls war das Besser, als Trübsal zu blasen und vor Liebeskummer einzugehen. Zumal sie nicht zu den Menschen gehörte, die lange traurig und deprimiert in der Ecke saßen. Jedenfalls fragte sie sich im Moment, was Valerian gerade tat. Ob er in der Castra war? Oder im Palast? Dachte er auch gerade an sie?
    Schließlich zwang sie sich wieder Serrana zu zuhören und nickte dann natürlich umgehend. „Keine Sorge, von mir wird niemand irgend etwas erfahren“, versicherte sie ihr und erwiderte den leichten Druck der Hände ihrer Freundin. Kurz folgte sie dem Blick der Iunia zu Tür und lächelte dann beruhigend. Mitunter mochten diese Türen Ohren haben (meist uralte), aber sie wusste auch das Elissa ein Auge auf den alten Drachen und auf deren Leibsklavin ein Auge hatte. Besonders dann, wenn sie Besuch hatte und nicht gestört werden wollte. Sicherlich war der Keltin irgend etwas eingefallen um Beide auf Trab zu halten. „Laevina ist bestimmt gerade zu abgelenkt, als dass sie uns lauscht“, beruhigte Calvena sie und kicherte dabei verschwörerisch. „Elissa lenkt sie sicherlich ab“, fügte sie zwinkernd hinzu. Sie wollte sich es gar nicht erst vorstellen, welches Donnerwetter ihnen ins Haus stand, wenn Laevina davon Wind bekam, dass ihre Enkelin mit einem Mann in dunklen Ecken herum knutschte. Sie wusste, dass der alte Drachen zumindest von ihr kein allzu gutes Bild hatte, was dies anging, und diese sie aber dafür in Ruhe ließ, solange sie sich keinen öffentlichen Fehltritt leistete.


    „Noch nicht viel“, antwortete sie dann, als das Thema auf ihre Verlobung und Hochzeit kam. „Bisher hat Valerian noch nicht die Heiratserlaubnis bekommen“, leicht zuckte sie mit den Schultern. Es wurmte sie schon ein wenig, dass die Beamten sich mit solchen Dingen so viel Zeit ließen, aber mehr als abwarten konnten sie Beide nicht. Das die erlaubnis wohl soeben bei ihrem Liebsten ins Haus flatterte, konnte sie ja nciht ahnen.

    Ich bin zwar da, aber erst einmal die nächsten Tage nur "Read Only". Morgen gehts auf Abschlusskonzert von Subway to Sally und Letzte Instanz und dann ist ja auch schon Silvester :)


    Ich wünsche schon jetzt einmal allen einen Guten Rutsch und ein wunderbares neues Jahr.

    Eigentlich hatte sie ihm keine Vorwürfe machen wollen, aber anscheinend hatte sie dann doch den richtigen Ton getroffen. Er wirkte zwar immer noch zerknirscht, aber er schien sich ihre Worte zu Herzen zu nehmen. „Macer, ich bin nicht gerade ein Experte, was Beziehungen angeht“, kurz sah sie noch einmal Valerian nach, welcher aber schon lange nicht mehr zu sehen war und wohl nun im Triclinium auf sie wartete. „Aber reden hilft immer“, versicherte sie ihm, nun etwas sanfter. „Du kannst jederzeit zu mir kommen und mit mir reden!“ erklärte sie ihm und versuchte ihn aufzubauen. „Ich werde niemandem etwas von dir und Septima verraten“, fügte sie dann noch einmal hinzu. Kurz folgte sie seinem Blick hinauf zu Himmel, doch bis auf ein paar entfernte Sterne, konnte man schwer abschätzen, wie viele Stunden das Fest bereits in Gange war. „Komm gut nach Haus, Macer!“ verabschiedete sie ihn dann. „Nur nicht den Kopf hängen lassen!“ Nachdenklich sah sie ihm nach, als er dann sich seinen Weg durch den Garten suchte, vorbei an Gästen und Sklaven. Kurz frischte der Wind auf und sie fröstelte, es war wohl nun auch besser, wenn sie hinein ging. Dann konnte sie auch gleich Valerian noch einmal suchen.
    Auf dem weg zurück ins Haus fiel ihr auf, dass sich anscheinend bereits weitere Gäste verabschiedet hatten. Es war deutlich leerer, als noch vor einiger Zeit. Kaum war sie im Haus angekommen stolperte sie auch schon fast über ihre Freundinnen, Arvinia, Serrana, Septima und der ihr noch fast unbekannten Laeva standen beieinander. Auch Romana schien gerade dazu zu kommen.


    „Ihr wollt schon gehen?“ fragte sie dann unvermittelt und erschreckte sicherlich alle, da keiner sie kommen gesehen hatte.

    Wieder einmal kam die Frage, warum sie ausgerechnet in den Dienst von Iuno treten wollte. „Nun, ich hatte schon immer das Gefühl, das jemand auf mich aufpasst und ich bin mir sicher, dass es Iuno ist. Ich will ihr etwas zurück geben, deswegen will ich ihr dienen. Außerdem tue ich nicht nur für mich etwas Gutes, sondern diene somit auch Rom!“ erklärte sie dann mit einem nachdenklichem Lächeln. Gedankenverloren sah sie den Männern draußen im Garten zu. Dabei hing ihr Blick mehr an Valerian, als dass sie den beiden Iuliern beim kämpfen zu sah.


    Nur halb bekam sie die Frage an den Sklaven mit und drehte dann den Kopf zu Calliphana, als diese ihr gestand, sie habe es nicht so sehr mit Namen. „Nicht schlimm. Spätestens, wenn du in diesem Haus wohnst, dann weißt du alle Namen!“ versicherte sie ihr.

    Es war doch schon recht ungewöhnlich das Serrana sich ausgerechnet in ihren Onkel verliebt hatte. Dieser war doch sicherlich mehr doppelt so alt wie sie, aber ihre Bedenken würde sie ein anderes Mal vorsichtig äußern, jetzt jedoch war es viel wichtiger, ihrer Freundin zu zu hören und auch zu bestärken.


    „Seltsam ist nicht das richtige Wort“, meinte sie nachdenklich und versuchte zu ergründen, was sie eigentlich empfand, wenn sie darüber nachdachte, dass Serrana und Sedulus einander zu getan waren. Sie freute sich, für Beide, aber es war dennoch eigenartig. „Naja, doch du hast Recht, es ist seltsam!“ meinte sie dann und erwiderte den Druck der Hände. Als sie dann fragte wie es war, als sie sich verliebt hatte. Eigentlich war sie immer noch verliebt und sie kannte das Gefühl nur zu gut, welches ihre Freundin beschrieb. Alles wirkte wie in einem Traum und sie zwang sich meist, an etwas anderes zu denken, ehe noch etwas zu Bruch ging, wenn sie traumwandlerisch durch die Gegend schwebte. Leicht gedankenverloren nickte sie dann. „Ja, so geht’s mir auch oft!“ gab sie zu und lächelte verlegen.

    Calvena konnte ihre Freundin nur zu gut verstehen. Auch sie hatte jemanden gebraucht um jemanden alles genau zu erzählen. Für sie war es spannend und aufregend gewesen, während wohl Serrana etwas befremdet gewesen war, aber zumindest zugehört hatte. Und nun hörte sie zu und wusste aber genau wie es ihr ging. Nur dass sie etwas irritiert war, Serrana so von ihrem Onkel sprechen zu hören. Aber so genau dachte sie jetzt nicht darüber nach und nahm es hin.
    Sie musste lachen, als Serrana meinte, sie hätte nicht geahnt, das Küssen so viel Spaß machen konnte. Aber wo sie recht hatte.


    „Es freut mich, dass du so glücklich bist!“

    „Kein Hase“, bestätigte sie ihm noch einmal lachend, auch um seine Sorge über diesen Kosenamen zu zerstreuen. Erst einmal schob sie diese Idee beiseite, bei Zeiten würde ihr schon etwas Passendes einfallen.


    Kurz schmiegte sie sich noch einmal an ihn, ehe sie zustimmend nickte. Seine Umarmung war so wunderbar, aber er hatte Recht. In diesem Moment wünschte sie sich, dass der Beginn ihres gemeinsamen Lebens so schnell begann wie möglich. „Ich liebe dich!“ sagte sie schlicht. Mehr gab es in diesem Augenblick auch nicht zu sagen.


    Es dauerte nicht lang, ehe sie alles zusammen geräumt hatten und das Feuer gelöscht worden war. Wenig später saßen sie dann auch wieder im Sattel und machten sich auf den Heimweg.

    Anscheinend war es wirklich vergeblich, dass sich Serrana und Laevina einander annäherten. Zumindest konnte sie von sich selbst sagen, dass sie es versucht hatte. Sie verkniff sich eine Belehrung darüber, dass Laevina nicht gerade dazu beigetragen hat, dass ihre Enkelin auf sie zukam. Sie konnte sch nur zu gut daran erinnern, als Serrana sie vor Laevina gewarnt hatte und ihr dabei die blauen Flecken gezeigt hatte, welche die Alte hinterlassen hatte. Sie bezweifelte dass die alte Germanica so zerbrechlich war, wie sie tat. Aus diesem Grund war sie verdammt vorsichtig und auch misstrauisch was diese anging.


    „Ich werde es ihr ausrichten!“ versprach sie und nahm sich aber gleichzeitig vor, Serrana und Laevina nicht allein mit einander zu lassen. Mit ihren Fingern kämmte sie ihr Haar und löste einige Knoten. Selten brauchte sie bei solchen Tätigkeiten Elissas Hilfe. Sie war es eigentlich gewohnt sich ohne Hilfe sich her zurichten. Deswegen hatte Elissa in ihr eigentlich eine unkomplizierte Herrin, sie hatte weder besondere Ansprüche noch verrückte Forderungen, stattdessen tat sie vieles selbst. Geschickt entwirrte sie ihre dunklen Flechten und tauchte dann einmal unter um sich das Haar zu waschen. Schließlich gab sie ihrer Leibsklavin doch ein kleines Zeichen, damit diese ihr die duftende Lavendelseife reichte.

    Scheinbar schockiert sah sie ihn kurz an, als er gestand dass er sie nur zu gern vernaschen würde. Sie konnte ihn nur zu gut verstehen, doch noch würden sie die Grenze nicht überschreiten, sondern sich noch gedulden, so schwer es fiel. „Das glaub ich dir gern!“ lächelte sie und küsste ihn flüchtig. Ihr ging es nämlich nicht anders. Auch wenn ihr die Erfahrung in gewissen Dingen noch fehlten, doch gab es gewisse Zeichen die auch sie nicht wirklich ignorieren konnte. Bedürfnisse die sich nur schwer im Zaume halten ließen. Da war es dann schon besser, dass sie Beide Distanz wahrten, auch wenn sie sich nach mehr sehnten.


    Sein Gesicht sprach Bände, als sie ihn als Häschen bezeichnete, doch das kurze Funkeln in seinen Augen verriet ihn. „Schon gut! Schon gut!“ beschwichtigte sie ihn dann eilig. „Kein Häschen! Ich glaub kaum das wir mit so vielen Kindern fertig werden!“ fügte sie hinzu. Gern wollte sie Kinder mit ihm haben, aber nicht gleich zwei Dutzend. Dann wäre ihre Figur aber reichlich ruiniert und sie vermutlich unglücklich. Nein, so musste die Zukunft wahrlich nicht aussehen, zumal sie Valerian auch eine gewisse Zeit nur für sich haben wollte.


    Tief sahen sie einander in die Augen und wieder berührten sich ihre Lippen, sehnsüchtig, leidenschaftlich und voller Versprechungen. Nach einem Moment der eine halbe Ewigkeit zu gehen schien, lösten sie sich schließlich wieder von einander. Strahlend sah sie ihn an

    Kurz nickte, sie als Macer ihr berichtete, das Sedulus schon längst versprochen hatte diesen kleinen Fehltritt ihres Freundes für sich zu behalten. „Das ist gut!“ meinte sie aufmunternd. Zumindest etwas und auch sie würde niemandes etwas erzählen.


    Leicht ratlos zuckte sie mit den Schultern. „Was willst du hören? Das alles gut wird, obwohl du bereits schon die Hoffnung aufgegeben hast?“ fragte sie ihn. „Rede mit ihr! Nicht hier und jetzt, sondern später, wenn ihr Beide zeit hattet die Ereignisse von etwas Abstand zu betrachten!“ riet sie ihm. Meist half reden. Auf diese Weise konnte man Probleme am ehesten lösen. Doch dies war nicht der richtige Ort, wenn dann sollten sie wohl ungestört sein. Hier zwischen all den Gästen gab es zu viele Augen und Ohren. „Und selbst eine Tragödie kann ein gutes Ende haben!“ versuchte sie ihn aufzumuntern. Leicht seufzte sie. Sie wusste nicht wirklich wie sie ihm helfen konnte. Aber sie konnte ihm zumindest zu hören.

    Ein Tropfen des dunklen Weines benetzte den Boden, fast wirkte es wie vergossenes Blut, doch dies würde erst später folgen. Brot und Wein waren nun dem Gott dargebracht und es war an ihr die letzten abschließenden Worte zu finden.


    „Oh Iupiter Opitmus Maximus! Deschütze Deine Diener und diese wundervolle Stadt! Nimm dieses Brot als Gabe für Deine Stadt! Nimm diesen Wein und sei uns gnädig!“


    „Oh Iupiter Optimus Maximus! Herr der Himmel! Herrscher über die Erde! Halte Deine schützende Hand über unseren Imperator Caesar Augustus Gaius Ulpius Aelianus Valerianus! Möge er den Ruhm Roms in Deinem Nanem noch vermehren!“


    „Oh Iupiter Optimus Maximus! Vater der Götter! Diese geringen Opfer sollen Dir gehören! Möge Dein Segen diese Stadt beschützen! Möge Dein Segen uns den Frieden erhalten!“


    „Oh Iupiter Optimus Maximus! Erhöre unser Flehen und nimm diese Opfergaben an! Bewahre Rom und seine Diener vor aller Not und beschütze unseren Imperator!“


    Ihre Stimme verklang und gemeinsam mit Serrana machte sie eine Drehung nach rechts. Das Vorpopfer war mit diesen Worten beendet, nun würde das blutige Opfer vor dem Tempel stattfinden. Dies wollte ihr Lehrer nun übernehmen. Kurz atmete sie aus, diesen Teil hatte sie überstanden.

    Sie musste kichern und fühlte sich nun gelöster. Aller Gram war vergessen und sie waren nichts weiter als zwei verliebte Mädchen. Wobei aber Calvena dann doch einen gewissen Blick für die Realität hatte. Vor allem als ihre Freundin dann auf ihre Großmutter zu sprechen kann. Was würde diese nur darüber sagen. Kurz runzelte sie die Stirn, das würde ein Donnerwetter geben, befürchtete sie. Aber vorerst wollte sie Serrana in ihrer Freude nicht bremsen.


    „Ihr habt euch geküsst?“ fragte sie nach und schüttelte leicht ungläubig den Kopf. „Da seh ich meinen Onkel doch glatt mit anderen Augen“, grinste sie. Da hatte sich Sedulus aber recht schnell von seiner Trauer um seine Ehefrau erhollt. Ob das ein gutes Zeichen war? Sie würde ganz schön Böse auf ihn werden, wenn er in ihrer Freundin nur ein kurzes Abenteuer sah. Doch vor erst schob sie diesen Gedanken beiseite. Sie würde ihn jedenfalls mal im Augen behalten. 8)

    Sie hatten keine Möglichkeit gehabt sich vor dem Opfer abzusprechen, sonst hätten sie wohl stundenlang die Köpfe zusammen gesteckt und über jedes Wort nachgedacht, dass sie sagen musste und über noch so kleine Geste, die Serrana durchführte. Aber auch ohne Absprache schienen sie sich sicher zu sein, was sie tun sollten. Die Nervosität verschwand dann nun auch und sie fühlte sich immer sicherer. Kaum hatte sie die ersten Worte des Gebets gesprochen, folgte nun das Brot, welches Serrana dem Gott darbrachte. Nun war es wieder an ihr de Worte zu sprechen.


    „Oh Iupiter Optimus Maximus, größter aller Götter, Vater Roms! Sei uns gnädig und nimm dieses Opfer an. Wir bringen Dir Weihrauch und Brot und Wein. Halte Deine schützende Hand über diese Stadt und seine Bürger!“


    Ihre Worte hallten durch den Tempel, klar und fest. Nichts war mehr von ihrer Unsicherheit und Nervosität anzusehen.