Beiträge von Germanica Calvena


    ________________________________
    Gundhraban Türsklave


    Wie immer öffnete der große Germane, als es klopfte, erst einmal nur das kleine Fenster in der Pforte um den Gast zu betrachten.


    "Salve, Herr!" grüßte er knapp und musterte den Fremden abschätzend. Es war seine Aufgabe zu beurteilen, ob er den Fremden ins Haus lassen konnte oder ob es sich um einen Bettler handelte, welchen er dann vertreiben würde.


    "Wer bist Du? Was kann ich für Dich tun?" fragte er. Der Fremde wirkte nicht so, als hätte er schelchtes im Sinn.

    Zitat

    Original von Medicus Germanicus Avarus
    Natürlich wirst du zu Anfang nicht das große Geld verdienen können, sonst wäre es ja langweilig, aber Möglichkeiten an Sesterzen zu kommen, gibt es viele.


    Ich empfehle Artikel für die Acta zu schreiben :) Das gibt dann auch nen schönes Taschengeld bei jeder Ausgabe

    Mit einem völlig Unschuldigen Blick sah sie ihn an. „Ich und Blut geleckt“, meinte sie gespielt empört. „Niemals... Obwohl....“, sie verstummte und sah einen Moment völlig geistesabwesend aus.Dass sie dabei an ihn in seiner glänzenden Uniform dachte, würde sie ihm noch nicht unter die Nase binden. „Jetzt wo du es erwähnst“, mit einem völlig frechen Lächeln auf den Lippen sah sie ihn an. „Du kannst mir doch sicherlich einen deiner Kameraden empfehlen?“ fragte sie ihn dann. Nun konnte sie aber ihre scheinbar ernste Miene nicht länger aufrecht zu erhalten. Sie musste lachen und brauchte einen Moment, bis sie sich wieder halbwegs gesammelt hatte. Dennoch kicherte sie dann immer wieder zwischen drin mädchenhaft.


    Schockiert und aus großen Augen sah sie ihn an, als er meinte, er könne sich ja von ihr befreien, wenn er sie um die Ecke brachte. Doch ihr Kichern zwischen zeitlich verriet, dass sie ihn nicht so ernst nahm, wie sie versuchte vorzugeben. „Oh, bitte nicht“, jammerte sie dann gespielt ängstlich. „Ich werde immer brav und artig sein, wenn du mich verschonst“, versicherte sie ihm dann. Ihre Augen funkelten dabei munter. „Ich würde dich niemals nicht in die Enge treiben“, fügte sie dann eifrig kopfschüttelnd hinzu.
    Nun saß er wieder dicht neben ihr und sie nutzte die Gelegenheit um sich an seine Schulter an zu lehnen. Sie genoss seine Nähe sichtlich und sie wünschte sich insgeheim, dass dieser Tag niemals enden würde.


    „Also wenn es beim nächsten Ausflug wärmer sein soll, dann müssen wir wohl bis zum Frühling warten oder aber uns einen Ort suchen, der genauso gemütlich ist!“ meinte sie nachdenklich. „Also was magst du essen?“ fragte sie ihn und deutete auf die vielen verschiedenen Leckerein, welche um sie herum drapiert waren.

    Völlig verblüfft hörte sie dann von Laevina ein Fein, dann ist ja alles in Ordnung, aas war das Letzte was sie jemals erwartete hatte. Das Laevina keinen Einspruch erhob oder sich auf das Thema stürzte wie eine Furie. War sie im falschen Theaterstück gelandet? Vor allem konnte sie Ausnahmsweise keine Gehässigkeit heraus hören. Was war denn plötzlich in den alten Drachen gefahren? Sie wusste es nicht, aber irgendwie war sie dann doch etwas dankbar für diese ungewohnte Unterstützung. Dennoch konnte sie dem Frieden noch nicht ganz vertrauen. Irgendwie befürchtete sie, dass Laevina nicht etwas ausheckte. Aber fürs erste war nun so etwas wie ein Waffenstillstand geschlossen und auch sie würde sich nun für den Rest des Abends zurück halten.
    Das Avarus über Valerian herum nörgelte hatte sie hingegen erwartet. Er hatte schon bei ihrem Gespräch seinen Missmut eindeutig zu Markte getragen. Calvena war da ganz froh, das Sedulus ihr Vormund war und die Dinge glücklicherweise anders sah und sie Wortreich unterstütze. Ob er wohl seine Paulina auch sie vehement verteidigt hatte.Vermutlich.
    Zustimmend nickte sie, dann als Sedulus meinte, dass Valerian durchaus mehr erreichen würde. „Valerian wird nicht ewig Centurio bleiben!“
    Bei Avarus kam man nur mit echten Argumenten voran und nicht mit Gefühlsduselei. So viel hatte sie bereits gelernt.

    Kaum ließ sie sich wieder unter den Gästen blicken, war sie von Bewunderern umgeben und wurde mit Komplimenten überhäuft. Ein wenig unangenehm war es ihr schon, aber auf der anderen Seite freute es sie natürlich. Auch Calliphana, welche ihren Centho recht rabiat hinter sich her zerrte, kam nun dazu und gab ihre Begeisterung kund. „Danke, Calliphana!“ winkte sie leicht ab, aber strahlte bis über beide Ohren. Das es etwas kühl hier im Garten war, bemerkte sie gar nicht. „Ach nicht schlimm“, kommentierte sie Calliphanas Bemerkung über ihr sprudelndes Mundwerk. „Darf ich dir und Centho Senator Marcus Vinicius Lucianus vorstellen. Das sind Furia Calliphana und Lucius Iulius Centho!“ stellte sie sie einander vor. Nur zu gern wäre sie nun zu Valerian herüber geschwebt und würde ihn am liebsten in irgend eine dunkle Ecke entführen.


    Sie musste kichern, als Sedulus dann meinte es sei alles ihr verdienst gewesen. Ein wenig Sticheln musste sie ihren Onkel dann doch noch. „Schön, dass es dir auch gefällt. Du wolltest ja ursprünglich keine Dekoration“, witzelte sie. Es war eindeutig, dass sie ihm nicht Gram war und eher etwas auf den Arm nehmen wollte. Zumal er ja das Fest finanziert hatte.


    Mehr am Rande bekam sie Septimas frotzelein über die leicht begleiteten Tänzerinnen mit, welches es vor allem den männlichen Gästen angetan hatten. Kurz verspürte sie selbst einen Stich und fragte sich, ob auch Valerian der Syrierin nach starrte. Von daher nahm sie den Themenwechsel gern auf, als Septima fragte, ob Lucianus seiner Frau etwas von dem Fest erzählen wird.
    „Na das will ich doch hoffen, Aber das nächste mal musst du sie mitbringen. Ich würde sie gern kennen lernen!“ lächelte sie und war schon ganz gespannt ob sie seiner Frau irgendwann einmal über den Weg laufen würde. Aber Lucianus wiegelte etwas ab und versprach lieber nichts,w as er nicht halten konnte.


    „Geht ihr schon vor, ich werde kurz zu Romana rüber gehen!“ erklärte sie, als die Tiberia dann laut bekundete das es ihr fröstelte. Vor allem war es eine gute Ausrede um ganz unauffällig wieder an Valerians Seite zurück zu kehren.

    „Von wegen Lärm“, empörte sie sich lachendd. „Also zumindest ich mache keinen!“ scherzte sie. „Aber bei dir sieht es da wohl noch etwas anders aus. Hast du eigentlich ein eigenes Instrument?“ fragte Calvena dann noch nach.


    Zustimmend grinste sie vor sich hin. Wenn sie Sabina mitnahmen, dann würde sicher ihnen jeder Tür und Tor öffnen. Zwei wunderhübsche junge Frauen, begleiten von einem unschuldigen Kind und alle lächelten sie freundlich. Das brachte sicherlich selbst das kälteste Männerherz zum schmelzen. „Sabina freut sich sicherlich auch, wenn wir sie mitnehmen!“ Sie erhob sich und bat einen der Sklaven dann ihre Cousine zu suchen und her zu bringen.


    Calliphanas Miene verfinsterte sich und ein trauriger Ausdruck trat in die Augen der Freundin. Mitfühlend nickte Calvena. Sie wusste nur zu gut, wie es ihrer Freundin ging, es war eine Mischung aus Hilflosigkeit, Wut, Trauer, Schmerz und auch Wut, weil man nichts ändern konnte. „Ich bin sicher, deine Mutter will nur das Beste für dich!“ sagte sie sanft und teilnahmsvoll. Als sie ihr dann erzählte, dass sie bei den Ludi Romani davon erfahren hatte, spürte sie einen kleinen Stich. Sie hatten alle so viel Spaß gehabt und die Furia hatte ihren Kummer gehabt und vor allen verborgen. „Es tut mir furchtbar Leid für dich!“ Mitfühlend tätschelte sie Calliphanas Hand. „Ich weiß wie du dich fühlst“, seufzte sie, auch ihre Miene verfinsterte sich ein wenig. „Ich hab meine Ziehfamilie verloren. Es ist nicht leicht mit der Trauer umzugehen“, erklärte sie ihr.

    „Oh, einen kleinen Eindruck konnte ich ja beim Armilustrium gewinnen, was du für stramme Burschen befiehlst!“ kicherte sie und musste daran denken, dass sie und Serrana die Köpfe zusammen gesteckt hatten und sich über die Männer in ihren schmucken Uniformen ausgelassen hatten. Das war zwar nicht sonderlich passend gewesen, für so ein wichtiges Ereignis, aber sie hatten es sich nicht verkneifen können. Aber eigentlich hatte sie ja nur Augen für ihn gehabt, ein wenig necken wollte sie ihn dann doch noch. „Ich freu mich schon, ihn kennen zu lernen“, lächelte sie. „Ihr seit miteinander verwandt?“ fragte sie neugieriger Weise nach.


    Glücklicherweise war sie ihm ja entkommen, aber fast postwendend kam das Kissen zurück gesegelt und traf sie an der Brust. Bevor es jedoch erneut auf dem Boden landen konnte, hielt sie es dann erst einmal fest. „Natürlich werde ich dich überleben!“ meinte sie überzeugt und lachend. „Sonst wird mein Liebeszauber auf dich ja nicht mehr wirken!“ scherzte sie dann mit einem ernsten Gesicht, ehe sie wieder lachte.


    „Es gibt ja auch einen kleinen Unterschied zwischen einem ausgebildeten Koch und jemand der dies nur gelernt hat um sich selbst versorgen zu können. Wenn ich dich dann wieder entführe, sollte das Wetter wohl auch genauso schön sein wie heute!“


    In seinen Augen konnte sie versinken und einfach alles vergessen, was um sie herum war. Sie war überglücklich. „Wir beide sind Glückspilze!“ lächelte sie.

    Sie konnte nur wenige Gründe finden, was dagegen sprach, seine Männer kennen zu lernen. Das sie etwas rauer waren, damit würde sie zurecht kommen. Er kannte ja nicht ihre Ziehbrüder, die nicht nur etwas Rau gewesen waren, sondern vor allem Draufgänger und keine Gelegenheit ausgelassen hatten, sich zu prügeln. „Ich wüsste nichts was dagegen spricht“, meinte sie mit einem leichten Schulter zucken und grinste ihn dann an. „Oder hast du Angst, dass ich dir abspenstig gemacht werde?“ fragte sie, meinte es aber so gar nicht ernst. Er brauchte sich keine Sorgen machen, dass sie plötzlich wie aus heiterem Himmel einem anderen Mann an den Hals warf. Sie gehörte nicht zu den Frauen die sich erst einem Mann angelten, nur um ihn dann fallen zu lassen wie heiße Kastanien. Zumal sie ihn liebte und glücklich war, das würde sie nicht leichtsinnig aufs Spiel setzen. Wie bereits geahnt, würde sie sich die Castra nicht ansehen können, aber nach Dienstschluss sich beim Palast einzufinden, dass würde sich sicherlich einrichten lassen. „Nach der Wachschicht dürfte klappen. Eburnus? Nein, den hast du mir noch nicht vorgestellt!“


    Calvena kringelte sich schon fast vor lachen. Dennoch warf sie ihm einen empörten Blick zu und schnippste ihm eine Kastanienschale an den Kopf. Einen sanften Klapps auf den Hinterkopf bekam der dennoch. „Wie gut dass du Älter bist als ich“, grinste sie und streckte ihm frech die Zunge heraus. „So werde ich zumindest im Greisenalter einige Jahre Ruhe vor dir haben!“ kicherte sie und duckte sich diesmal selbst. „Aber ehe es soweit kommt, kann ich dich noch oft genug necken!“ kicherte sie und ergriff die Flucht, um sich vor etwaiger Rache in Sicherheit zu bringen. Kurzerhand warf sie ihm ein weiteres Mal eines der Kissen an den Kopf. Diesmal verfehlte es ihn und segelte über seinen Kopf und das Feuer hinweg. „Upps“, meinte sie daraufhin.


    „Ist das Essen bei euch in der Castra wirklich so schlecht?“ fragte sie verwundert und nahm sich selbst einen Becher Wein. „Dann sollte ich dich wohl öfter zu einem Picknick entführen!“ schlug sie zwinkernd vor. „Auf diesen wunderbaren Tag!“ nahm sie dann seinen Trinkspruch auf, sah ihm dabei tief in die Augen, stieß mit ihm an und nippte an dem Becher.

    Zitat

    Original von Appius Pompeius Serapio
    Heute: Ritter aus Leidenschaft (mit Heath Ledger), 20:15, Kabel 1
    Nicht wirklich historisch, aber ein weitgehend historisch anmutender Kontext, angereichert mit Rockmusik und Rockstarfeeling.


    Hab ich auf DVD :D 8) kann ich mir also jederzeit ohne werbung reinziehen ^^

    „Nayyirah kommt aus Syrien“, beantwortete sie die erste Frage ihres Onkels. Wie sie auf die exotische Schönheit gekommen war, sollte jedoch ihr Geheimnis bleiben. Aber sonderlich aufregend war es nicht gewesen, sie hatte Elissa aufgetragen sich umzuhören. In den Kreisen der Schauspieler und Tänzer galt sie als etwas Besonderes und nach einem Treffen der beiden Frauen hatte sich schnell heraus gestellt, dass Nayyirah genau das war, was sie gesucht hatte. Etwas verlegen ließ sie die vielen Komplimente über sich gehen und grinste Septima zu.
    „Ich hoffe doch, dass das Fest nicht so schnell vergessen wird!“ schmunzelte sie. Dass sie nun vermutlich sich vor Einladungen nicht mehr retten konnte, kündigte ja schon Seerrana an, die unbedingt mehr von ihr hören wollte.


    „Ich hab Senator Vinicius Lucianus schon kurz kennen lernen können!“ antworte sie auf die Frage der Tiberia. „Wo ist deine Schwägerin denn hin?“ fragte sie den Vinicia und sah sich nach Petronilla um. Nach dem kurzen kennen lernen, war sie ja geflohen und hatte sich unter die Gäste gemischt. Sie hatte hingegen fast völlig vergessen sich der Dame anzunehmen, sie war einfach abgelenkt gewesen durch ihre Pflichten, den Vorbereitungen und der kurzen Turtelei mit Valerian. Auch nach ihm sah sie sich bei dieser Gelegenheit unauffällig um. Endlich entdeckte sie ihn, er stand bei Romana.

    „Nicht das sie desertieren und du dann allein da stehst!“ kicherte sie. „Aber du stellst mir doch mal deine Jungs vor, oder?“ fragte sie ihn dann etwas ernster. Calvena war eben neugierig und sie wollte auch einmal sehen mit wem er zusammen arbeitete. Vielleicht konnte sie ja dann auch einmal die Castra sich ansehen.


    Laut prustete sie los, als Valerian mehr schlecht als recht, seine schauspielerischen Künste zum Besten gab und laut deklarierte, dass er ein unschuldiger und argloser junger Mann war und sie das böse Weib, dass nur im Kopf hatte ihn zu verführen und ihn zu Unsinn anzustiften. Dabei hatte er es faustdick hinter den Ohren, dass hatte er ihr ja bereits gestanden. „Ich fürchte zum weg laufen ist es zu spät!“ kicherte sie, als er fragte was er nun machen sollte. „Du kannst dich jetzt nur noch deinem Schicksal stellen und sehenden Auges in dein Unglück rennen!“ meinte sie dann völlig arglos und wieder mit diesem Augenaufschlag, der ihn um den Verstand brachte. „Bis ans Ende deiner Tage wirst du nun mir völlig verfallen sein“, prophezeite sie kichernd. Dieser Augenblick, dieser Tag würde einer ihrer schönsten sein und sie würde sich oft daran erinnern. Nicht nur dass sie ungestört waren, auch die Gedanken an die Zukunft und an Sorgen, waren völlig verdrängt.


    Aus alter Gewohnheit steckte sie die leicht angebrannten Finger kurz in den Mund. Es war eine unbewusste Geste und wirkte recht niedlich an ihr. Kurz darauf betrachtete sie kritisch. Es war wirklich nicht so schlimm wie es zunächst den Anschein hatte. Dank der kleinen Schwielen an den Fingerkuppen durch das Spiel der Lyra, hatte sie sich nichts Schlimmes getan. Es war eben der Schreck gewesen und die Unachtsamkeit. „Dann überlasse ich dich mal deiner ehrenvollen Aufgabe und ich decke uns den Tisch… oder vielmehr die Decke!“ schmunzelte sie, nahm das Essen auf und brachte alles hinüber zu der Decke und den Kissen unter dem Baum. Kurz legte sie alles ab und brachte ihm erst mal einen Becher mit Wein.

    War ja wirklich klar gewesen, dass sich Laevina auf dieses Thema stürzte. Sie tat doch alles um sie in Schwierigkeiten zu bringen. Entspannend hingegen war, dass Avarus den alten Drachen zu Recht wies. Eigentlich war Laevina ja schuld, zumindest empfand sie es so. Bevor die alte Dame ins Haus gekommen war, war es ruhig und entspannt gewesen. Das hatte sich verändert als Laevina das Haus im Sturm erobert hatte. Die Sklaven fürchteten sich vor ihr und huschten meist geduckt durchs Haus. Nur Elissa stellte sich quer und somit war nicht nur die keltische Sklavin der älteren Germanica ein Dorn im Auge, sondern auch Calvena, weil sie sich ebenso nicht einschüchtern ließ. Aber es lag auch daran dass die beiden Frauen aneinander gerieten, weil sie sich eben Beide nicht alles gefallen ließen und auch nicht so schnell nachgaben, wenn sie sich im Recht glaubten.


    Mehr oder weniger verlief das Gespräch nun ohne ihre Einmischung. Wie gut das sie einen Vormund hatte, der zumindest in einigen Dingen ihre Ansichten teilte und auch für sie Partei ergriff, als Laevina natürlich nicht locker ließ.

    Sie hatte die richtigen Worte gefunden um Elissas Ängste zu zerstreuen. Zumal sie jedes Wort ehrlich gemeint hatte. Die Keltin würde eine Verbündete und Freundin sein und das wollte sie nicht missen. Sicher sie konnte sich bei Problemen auch an Valerian wenden, aber es war doch etwas anderes, wenn man mit einer anderen Frau die Köpfe zusammen stecken konnte. „Valerian will mir bei einer Cena seine Familie vorstellen“, berichtete sie. „Ich kann dich ja mitnehmen, damit du auch einen ersten Eindruck gewinnen kannst!“ schlug sie. Calvena drehte sich im warmen Wasser um, legte die Arme auf den Beckenrand und darauf ihren Kopf ab. Nachdenklich sah sie Elissa an. „Ich bin mir sicher dass du einen anderen Einblick hast, als ich“, meinte sie verschwörerisch und kicherte kurz. „Seinen Vetter habe ich schon kennen gelernt. Bei den Ludi Romani“, meinte sie nachdenklich. Elissa war an diesem Tag nicht dabei gewesen, aber nachdem sie erfahren hatte, was sich alles an diesem Tag ereignet hatte, war sie völlig aufgelöst und auch erleichtert gewesen. Zum einen weil die Sklavin nicht fassen konnte, dass ein wilder Bär sich in Rom herum trieb und auf der anderen Seite, weil ihr nichts passiert war. Dank dem mutigen Einsatz der Männer.


    Zufrieden nickte sie, als Elissa ihr dann versicherte, dass sie ihr Bescheid geben würde, wenn Laevina sie drangsalierte. Mit einem kurzen Nicken ließ sie das Thema dann erst einmal fallen.


    Die Begeisterung und den Eifer, welchen Elissa nun zeigte, ließ sie Lächeln. „Natürlich. Außerdem haben wir Beide etwas davon!“ schmunzelte sie und machte dann eine einladende Geste ins Wasser.
    "*S urrainn dhomh òran", antwortete sie ihr dann und grinste verlegen. Ihr fehlte wirklich die Übung und sie hatte einen Moment überlegen müssen, was sie nun sagen wollte.


    Sim-Off:

    *Ich kann einige Lieder

    Calvena würde nicht auf den Gedanken kommen, Elissa zu verkaufen. Sie hatte ihre Leibsklavin gern und spielte eher mit den Gedanken sie frei zu lassen, als sie zu verkaufen. Für sie war Elissa eine Freundin, jemand dem sie vertraute und von dem sie auch wusste, dass sie sie niemals verraten würde. Die leise Besorgnis klang in der Stimme der Keltin mit und sie horchte auf. Leicht drehte sie den Kopf und betrachtete diese nachdenklich. „Elissa, ich würde dich niemals verkaufen...“, versicherte sie ihr. „Keine Angst. Ich bin mir sicher das auch du im Hause der Quintilia willkommen bist.“ Calvena lächelte sie aufmunternd zu. „Außerdem könnte ich nicht ohne dich. Schließlich komme ich dort in einen unbekannten Haushalt und es tut gut eine Verbündete dann zu haben. Ich liebe ihn, aber du bist meine Freundin!“ Mit ernstem Blick sah sie Elissa an. Ihr war auch nur zu gut bewusst, das Valerian seine Verpflichtungen hatte und nicht immer für sie Zeit hatte. Elissa hingegen war einfach immer da, hatte ein offenes Ohr und auch einen gewissen Weitblick.
    Da Elissa nicht auf Laevina einging, beließ sie es erst einmal dabei. Dennoch konnte sie ihre Besorgnis nicht ganz verbergen. „Komm bitte zu mir, wenn Laevina dich quält. Versprich es mir!“ eindringlich sah sie der Keltin in die Augen. Schließlich löste sie das Handtuch von ihrem Körper und ließ sich in das warme Wasser gleiten. Sie seufzte wohlig auf und ließ sich bis auf die Schultern hinein sinken. Den Kopf legte sie auf den Beckenrand. Kurz räkelte sie sich wie eine Katze.


    Doch ruckte ihr Kopf recht schnell hoch, als sie Elissas Worte vernahm. Ihr fehlte ein wenig Übung in der keltischen Sprache, doch ging ihr der Sinn durchaus auf. Sie schenkte ihr ein strahlendes Lächeln. „Danke“, sagte sie. „Das bedeutet mir sehr viel!“ fügte sie warm hinzu. „Du kannst nur sehr selten deine Muttersprache sprechen, oder? Was hältst du davon meine Kenntnisse etwas aufzufrischen. Es ist einige Jahre her, dass ich sie gelernt habe!“ Sie wollte vor allem Elissa etwas gutes tun. Ihr eine Freude machen.

    Kaum waren Musik verklungen und die Fackeln der Tänzerinnen gelöscht, entzündeten Sklaven wieder Kerzen, Öllampen und die Fackeln in den Beeten. Nicht das jemand in der dunklen Nacht stürzte. Es reichte schon vollkommen aus, dass ja Laevina ein unfreiwilliges aber verdientes Bad genommen hatte.
    Sie hatte ebenso staunend zugesehen, wie die Gäste, zwar hatte sie gewusst was kommen würde, aber das Ergebnis war dennoch verblüffend und beeindruckend gewesen. Ehe sie dann selbst zu den Gästen zurückkehrte wie sie die Sklaven erst einmal an, das Instrument wieder in die Sicherheit des Hauses brachten, nicht dass dieses zu Bruch ging oder nass wurde. Auch redete sie kurz mit den Tänzerinnen, welche sie anstrahlten, sie hatten eindeutig ihren Spaß gehabt. Schließlich gönnte sie es den Damen, dass sie sich unter die Gäste mischten, sich etwas Wein und eine Kleinigkeit zu essen zur Stärkung geben ließen, ehe sie für die restliche Nacht weiter für Kurzweil sorgten. Während die Tänzerinnen in ihren knappen roten Kleidern davon huschten, warfen so einige Männer ihnen begehrliche Blicke nach. Ein besonders freche blonde Tänzerin ging auf den allein stehenden Macer zu und kokettierte etwas mit ihm. Schmunzelnd beobachtete sie dies. Sie konnte ja nicht ahnen, dass ihr Freund Tiberia Septima mehr als nur zugetan war und das sich die Beiden auf ihrem Fest in dunklen Ecken herum getrieben hatten. Es würde sie freuen. Calvena würde ihnen ihr Glück gönnen. Sie wusste ja, wie es war, wenn man frisch verliebt war. Suchend sah sie sich um, doch zwischen all den Gästen, den flackernden Fackeln und den dunklen Schatten des Gartens konnte sie ihren Liebsten nicht entdecken. Dabei wäre es die Gelegenheit gewesen, im Augenblick waren alle abgelenkt und begeistert, keiner schien sie zu vermissen. Kurz genoss sie es, ehe sie wieder zu ihren Pflichten zurückkehrte.


    Schließlich löste sie sich aus den Schatten der alten Olive und mischte sich wieder unter die Gäste. Sie trat an ihren Onkel heran und bekam seinen letzten Satz mit. „Lass das Nayyiah nicht hören, sie lässt sich nur ungern als Feuerteufel bezeichnen!“ kicherte sie. „Die hetzt dir dann sicherlich eine ihrer Schlagen auf dich“, fügte sie hinzu. Als sie die Feuertänzerin und ihren schweigsamen Begleiter kennen gelernt hatte, hatte die dunkle Schönheit mit ihren Würgeschlangen gespielt und sie einigen neugierigen Kindern zum streicheln hingehalten. Hübsche Tiere, aber sie fühlte sich nicht wirklich wohl, wenn solche Tiere im Haus waren.


    „Hat es euch gefallen?“ fragte sie dann in die Runde.

    Es war eigentlich ein trüber Dezembertag, grau war es. Kurz hatte sie an ihrer pala gezupft, die offene Lockenpracht in den Falten des Stoffes verborgen und trotz des schneidenden Windes war es für sie ein schöner Tag. Langsam und allmählich hatte sich ihre Ausbildung dem Ende genähert. Das viele Lernen in den vergangene Wochen und Monaten, der Unterricht bei ihrem freundlichen Lehrer und die Gespräche in den Tempeln hatten sie in ihrer Entscheidung bekräftigt. Es war der richtige Weg, den sie eingeschlagen hatte. Wie immer ging sie Morgens kurz in den Tempel der Iuno, brachte ihr etwas Weihrauch, einige letzte Blumen und Kekse dar, gönnte sich einen Moment der Einkehr, ehe sie ihren Weg ins officium formationis fortsetzte. Kurz verharrte sie am Eingang. Betrachtete das mittlerweile vertraute Gebäude, ehe sie es betrat und dort auf ihre Freundin Iunia Serrana und ihren Lehrer Decimus Durmius Verus traf. Etwas Wehmut überkam sie beim Anblick des altehrwürdigen Mannes. Er war so etwas wie ein Großvater geworden, seine Güte, seine Weisheit und sein freundliches Wesen hatten sie inspiriert und vor allem auch viel über die Wünsche der Götter vermittelt.
    Gerührt lauschte sie seinen Worten und lächelte leicht verlegen, als er sie als reizend bezeichnete. „Es war uns eine Ehre von dir zu lernen. Sollten wir einmal deinen Rat benötigen, werden wir auf dich zukommen!“ sprach Calvena für die beiden jungen Frauen. Sie war ihm wirklich dankbar, denn er hatte ihnen viel beigebracht. Calvena wurde nervös, als er ihnen erklärte, dass sie heute ihr erstes eigenes Opfer darbringen würden. Kurz tauschte sie mit Serrana einen aufgeregten Blick, ehe sie dann ihrem Lehrer auf den Markt folgten. Sie hatten einen Arm ihres Lehres ergriffen und führte ihn behutsam mit ihrer Freundin über den belebten Platz. Nur langsam kamen sie voran, denn es war spürbar, dass es beschwerlich für ihn war. Immer wieder mussten sie kurze Pausen machen, während sie von Stand zu Stand gingen und die nötigen Opfergaben kauften.
    „Nur immer langsam, Durmius Verus“, sagte sie, als er atemlos keuchte. Kurz warf sie Serrana einen besorgten Blick zu. Ihr wurde nur zu deutlich bewusst, dass ihr Lehrer nicht mehr der Jüngste war. Vielleicht waren sie die beiden letzten Schülerinnen, die er noch unterrichten würde. Ihr Weg hatte sie zum Kapitol geführt, zum Tempel Iupiters. Nun wurde sie doch etwas nervös, dass sollte ihre erste Opferung werden, ehe sie dann die Prüfung ablegen würden.


    Mit einem schon fast huldvollen Nicken und einem freundlichen Salve grüßte sie die Ministri. Diese gingen dann auch voraus, während der alte Priester seinen Schülerinnen erst einmal noch eine Frage stellte. „Als erstes kommt die Reinigung“, antwortete sie ihm. Wie es für alle Priester und Priesterinnen üblich war, trug sie eine schlichte weiße Tunika, ihr Haar war offen, aber noch unter der pala verborgen. Ihre Schuhe würde sie auch gleich von den Füßen streifen. „Die rituelle Reinheit ist Pflicht, denn Tod, Geburt oder Sexualität könnten ein Opfer verfälschen. Deswegen gibt es an dem Eingang eines jeden Tempels Wasserbecken!“ sie deutete auf die marmornen Becken im Schatten zweier Säulen. Noch immer stützte sie ihren greisen Lehrer. Sie hatte das Gefühl, dass er jeden Moment zusammen brechen würde.

    Leise vor sich hin summend tapste Calvena barfüßig die Treppen hinunter in den Keller. Das Haar fiel ihr offen und in dunklen Kaskaden über die Schultern und sie trug nur eine ganz schlichte Tunika. Mehr brauchte sie nicht um das Bad, oder vielmehr die hauseigenen, luxuriös ausgestatteten Thermen für sich zu beanspruchen. Draußen war der Winter nun fast in Rom angekommen, es regnete eisige Tropfen und kalter Wind heulte durch die Straßen. Noch waren Sedulus und Avarus nicht zu Haus, vermutlich nahmen sie an einer Senatssitzung teil. Also konnte sie ein entspanntes Bad mit Massage gönnen. Elissa hatte schon alle vorbereitet und als sie die Tür öffnete, kam ihr feucht warme Luft entgegen und der Duft nach Rosenblüten und Lavendel. Mit einem leisen klicken schloss sie dir Tür hinter sich. Achtlos ließ sie ihre Kleider auf den Boden fallen und wickelte sich in ein weiches Handtuch. Erst einmal setzte sie sich nur an den Beckenrand und ließ die Beine im warmen Wasser baumeln.
    „Du bist unbezahlbar, Elissa!“ lächelte sie über die Schulter. Sie teilte ihr Haar in drei Strähnen, flocht es sich und steckte dann Zopf zu einem Knoten im Nacken. Elissa erleichterte nicht nur ihr das Leben, sondern war auch eine Freundin, der sie sich bedenklos anvertrauen konnte. Sie war immer da.


    „Lässt dich eigentlich Laevina in Ruhe?“ fragte sie ihre Leibsklavin. „Sie ist immer noch ziemlich wütend auf dich, weil du dich ihr in den Weg gestellt hast!“ wieder seufzte sie und schüttelte bedauernd den Kopf. „Sag mir bitte Bescheid, wenn sie dir das Leben schwer macht. Ich werd mir dann etwas einfallen lassen, damit sie dich in Ruhe lässt. Deine Loyalität muss nicht bestraft werden!“ meinte sie. Calvena fing eine der auf dem Wasser schwimmenden Rosenbläter und betrachtete diese nachdenklich.


    "Ich vermisse ihn...", sagte sie leise. Elissa wusste wer mit Ihn gemeint war, Valerian.

    Etwas irritiert fing sie Sabinas eigenartigen Blick auf. Leicht stutzte sie, denn man konnte deutlich sehen, dass es hinter der Kinderstirn arbeitete. Was es auch immer war, Calvena wäre nicht auf den Gedanken gekommen, dass es darum gehen würde, was sie ihr erst gerade eben anvertraut hatte. Aber Sabina war dank ihrer Arglosigkeit und auch kindlichen Naivität einfach zu simpel gestrickt. Sicher das Mädchen konnte Geheimnisse bewahren, aber dann musste sie auch wissen, das es ein Geheimnis war, zumal die Neugier wie so häufig siegte.
    Gerade nippte sie an ihrem Weinbecher, als die unschuldige Frage schon im Raum stand. Es war als hätte sie mit voller Wucht einen Balken vor die Stirn bekommen. Irgendwie hatte sie gerade Lust recht heftig und völlig undamenhaft zu fluchen, doch sie schluckte all dies herunter. Das schlimmste daran war, dass Laevina darauf einging und wohl nun ihre Chance witterte.
    Erstaunlich das es Avarus nicht schwindelig wurde, so schnell huschten seine Augen von einem zum nächsten. Sein finsterer Blick verhieß nichts Gutes. Was sie daran erinnerte, dass er schon bei dem kleinen Gespräch mit ihr, nur wenig Begeisterung gezeigt hatte. Hatte Avarus nicht mit Sedulus reden wollen? Über kurz oder lang wäre dieses Gespräch eh fällig gewesen, also warum nicht jetzt. Nur wäre es ihr lieber gewesen, wenn da nicht der gehässige Blick und dieses süffisante Grinsen von Laevina gewesen wäre. Innerlich seufzte sie, wappnete sich aber gegen etwaige spitze Kommentare Laevinas.


    „Das hängt nicht nur von mir ab“, meinte sie dann. Schließlich hatten, Valerian, Sedulus und Avarus da auch noch ein Wörtchen mit zureden. Naja, wenn es nach Avarus ging, dann würde sie zwar heiraten, aber jemanden anderes, vermutlich wohl einen alten verstaubten Senator.

    Es würde ihr Freude machen, Calliphanas Fähigkeiten auszubauen. „Ich mach das gern!“ erwiderte sie lächelnd. „Das wird uns Beiden sicherlich Spaß machen.“ Kurz dachte sie nach, wann sie das nächste Mal etwas mehr zeit am Tag erübrigen konnte. „Den Brief bekommst du“, versicherte sie ihr dann. „Ich kann aber auch gern dich besuchen kommen. Ich bring dann meine Lyra einfach mit!“ fügte sie dann noch hinzu. „Irgendwie werden wir uns schon arrangieren“, meinte sie dann recht zuversichtlich.


    „Was mich an Städten stört, ist dass die Menschen immer so hektisch sind und sich selten mal ein wenig Zeit nehmen. Mittlerweile weiß ich auch warum und mir geht es an einigen Tagen ebenso. Morgens ein kurzer Besuch im Tempel, dann zum Unterricht und Abends dann mit der Familie essen. Mein leben hat sich doch ein ganzes Stück verändert, seitdem ich in Rom bin“, meinte sie nachdenklich. War das gut oder schlecht? So recht beurteilen konnte sie es nicht. Sie konnte nicht umhin zu bemerken, dass sie zwar ihre Ziehfamilie vermisste und ihr Tod sie immer noch schmerzte, aber auf der anderen Seite war sie jetzt auch sehr glücklich. Sie brauchte nur an Valerian denken und schon kribbelte es in ihrem Bauch, als würden Ameisen eine wilde Orgie feiern. Sie vermisste ihn ganz furchtbar, sie sahen sich leider nicht ganz so oft, wie sie es sich wünschte. In der Hinsicht konnte sie ihre Freundin zu gut verstehen. Da würde auch ihr etwas Abwechslung gut tun.


    „Warum sollte dir Centho es Übel nehmen, dass du ihn vermisst und ihn sehen willst?“ stellte sie die rein rhetorische Frage. „Er wird sich freuen dich zu sehen!“ versicherte sie Calliphana. Amüsiert lauschte sie der Beschreibung des Türsklaven der Iulia. Sie empfand ja schon den Germanen der Casa Germanica als groß, aber sie wusste durchaus das Nubier größer waren als ein durchschnittlicher Mensch. „Auch wenn er ein Riese ist, ich bin sicher mit einem hübschen Lächeln lässt er sich bezaubern. Wir können ja Sabina mitnehmen. Centho ist doch einer ihrer Kindermädchen!“ kicherte sie und erinnerte sich an das Gespräch während der Fontinalien.