Beiträge von Germanica Calvena

    Ihrem Lehrer schien es eine gewisse Freude zu bereiten, seine beiden jungen Schülerinnen auf diese Weise zu unterrichten. Außerdem war er ein guter Erzähler und wusste an den richtigen Stellen kleine dramatische Pausen einzusetzen. Das sie dann auch noch beim Höhepunkt seiner Erzählung zusammen zuckten, bereitete dem alten Mann doch tatsächlich eine gewisse Genugtuung, oder zumindest machte es den Anschein. Schließlich nickte sie, als Durmius Verus sie aufklärte, in welcher Form sich ein prodigium am häufigsten zeigte. Diese Naturereignisse klangen irgendwie logisch, wie sonst sollten die Götter ihren Unmut über die Taten der Menschen zeigen. Aber vermutlich würden die Götter auch andere Wege und Mittel finden um ihren Zorn zu zeigen. Innerlich hoffte sie, dass sie niemals so ein prodigium erleben würde. Den Zorn der Götter nahm man schließlich nicht leichtfertig hin und es würde ihr einen gewaltigen Schrecken einjagen, wenn so etwas geschah. Nachdenklich sah sie ihren Lehrer an, hatte er schon an vielen solcher Entsühnungen teilgenommen? Oder geschah so etwas eher selten, oder geschah es häufiger, dass ein Einzelner den Zorn eines Gottes auf sich zog, als das Imperium….


    Aufmerksam hörte sie ihrem Lehrer zu. Das was er beschrieb konnte im Grunde jeden Römer treffen, ob wohlhabend oder nicht. Leicht schauderte sie, sie wollte gar nicht erst daran denken. Zumal sie ja selbst bald heiraten würde. Es musste furchtbar sein, wirklich jedes Kind zu verlieren. Die Frage war nun, hatte der Mann einen Gott erzürnt, womöglich Iuno, welche ja für den Schutz der Frau stand, oder aber war die Frau nur unfruchtbar. Oder aber hatte die Familie des Mannes die Götter erzürnt und sie wollten diese nun strafen, indem sie diesen Zweig einfach auslöschten. Für die Götter war das Leben der Menschen meist ja nur ein Wimpernschlag. Was würde sie diesem Mann raten, wenn er zu ihr kam und sie um Rat bat. Die Frage war, womit konnte dieser Mann die Götter erzürnt haben, oder die Familie und warum wurde dann seine Frau bestraft. Oder aber lag es in der Natur der Dinge, dass das Paar kein gesundes Kind bekommen würde. Es konnte aber auch sein, dass die junge Frau eine Feindin hatte, welche ihr das Glück missgönnte, oder aber den einflussreichen Senator als Ehemann.
    „Wodurch könnte der Mann den Zorn der Götter entfacht haben? Oder aber hat er Feinde, die seine Linie lieber Tod als lebendig sehen. Die Konkurrenz ist groß und die meisten Senatoren haben Feinde, es kann auch gut sein, dass die Fehlgeburten und die Missbildungen daher kommen, dass die Frau vergiftet wird“, machte sie einen nachdenklichen Einwurf.

    Durch eine Kaskade an schimmernden blauen Stoffen gelangt man in das Trclinium. Duftende Öllampen erhellen den Raum, in großen Vasen stehen immergrüne Zweige mit tiefroten Beeren oder Sträuße mit Rosen, Mohn und Gerbera. Klinen sind um niedrige Tische mit kleinen Vorspeisen drapiert. Muscheln, Huhn in pikanter Soße, gefüllte Weinblätter, gegrilltes Spießchen von Lamm und Gemüse, Oliven, Käse, frisches Brot und andere lukullische Genüsse, laden zu wahren Gaumenfreuden. Auf silbernen Tellern warteten süße kleine Speise, aus Honig, mit Mohn und Obst.
    Sklaven mit großen Krügen voll bestem Wein, oder Saft, oder Wasser stehen bereit. Auch war hier ein kleines Podest aufgebaut worden, darauf, ein Schauspieler, ein wahrer Künstler. Neben Plautus und anderen wichtigen Dichtern konnte er sich auch lustige Geschichten aus dem Stehgreif ausdenken. Ihm genügten nur wenige Stichworte. Er war ganz in weiß gekleidet, die Haare hatte er sich gekalkt und weiße Schminke ließ ihn wie eine Statue erscheinen. So stand er auch da und wartete darauf die ersten Gäste zu unterhalten.

    „Dann werde ich ganz ungeduldig auf die Einladung warten und mich ganz verrückt machen, weil ich nicht weiß ob ich etwas passendes im Kleiderschrank finde!“ kicherte sie. Nicht nur sich würde Calvena verrückt machen, sondern wohl auch Elissa.
    „Ich bin schon ganz gespannt, wie denn dein Orestes so ist“, fügte sie hinzu und musste unweigerlich an Valerian denken. Es wurde Zeit das sie Beide mal wieder einfach nur zu Zweit unterwegs waren. Sie vermisste ihre gemeinsamen Ausflüge ein wenig.


    Obwohl Arvinia Überglücklich war, war sie etwas verunsichert. Warum, das stellte sich schnell heraus. Arvinia würde die Brücken zu ihrer Familie gänzlich abschlagen. Was aber nicht hieß, sie würde ihre Familie gänzlich verlieren. „Sieh es doch einmal so, Arvinia“, baute sie ihre Freundin auf. „Du wirst zwar deine Verwandten verlassen, aber dafür eine neue Familie noch dazu bekommen!“ Ob ihre Worte der Freundin halfen, sie hoffte es. „Außerdem glaub ich kaum das Septima oder Dursus dich völlig vergessen werden. Ich bin sicher bei Beiden findest du ein offenes Ohr, wenn du Probleme hast!“ versicherte sie ihr. Die Tiberia sollte ihr Glück genießen und nicht gleich die Schattenseiten sehen. Zumal Septima sicherlich ihre Tante unterstützen würde und sich ebenso freuen würde. Septima hatte bisher nicht den Eindruck gemacht, als würde sie das Glück anderen Menschen missgönnen.

    Für manche dürfte es ein merkwürdiges Bild geben, wie eine Patrizierin und eine Plebjerin die Köpfe zusammen steckten und mit einander tuschelten. Vor allem weil sie die Standesunterschiede völlig ignorierten. In diesen Moment waren sie einfach nur zwei junge Frauen die sich über die Veränderungen in ihrem Leben austauschten. Das Calvena eigentlich hatte Cara begrüßen wollen, war anhand der Neuigkeiten völlig zur Nebensache geworden. „Ist nicht wahr!“ entfuhr es ihr gedämpft. Dann grinste sie Arvinia aber an. „Das freut mich für dich. Ich gratuliere dir und wünsch dir nur das Beste!“ sagte sie und umarmte die Freundin kurzerhand. „Ich werde es erst einmal für mich behalten!“ versprach sie dann leise. „Steht schon ein Termin fest?“ fragte sie dann. Ein mädchenhaftes Kichern war von ihr zu hören. So schnell konnte es gehen, bald würden sie Beide wohl nicht mehr zu den ledigen jungen Frauen gehören sondern zu den Ehefrauen. Was vermutlich zumindest an ihrer Freundschaft nichts verändern würde. „Du musst ihn mir unbedingt einmal vorstellen!“ meinte sie dann. Nur junge Frauen konnten so unbeschwert miteinander umgehen. "Du hättest ihn auch gern mitbringen können!" meinte sie zu Arvinia. Auf einen gast mehr oder wneiger kam es nun nicht mehr an. Die Casa Germanica war voller Gäste uns bisher schien es keinen Missmut zu geben. Bis auf die Tatsache, das Laevina wie eine Spinne in einer Ecke hockte und darauf lauerte, ihr die Laune zu verderben.

    Leise lachte sie vor allem, weil Bia völlig überstimmt wurde und Sabina nun nicht mehr aus der Runde würde reißen können. Während sie beobachtete wie liebevoll Valerian mit ihrer Base umging, wurde es ihr gleich warm ums Herz. Am liebsten hätte sie ihn nun in eine Ecke gezerrt und wieder beteuert, wie sehr sie ihn doch liebte. Sie hatte wirklich ein gutes Gefühl und war Glücklich. Sie wurde etwas kribbelig. Noch würden sie warten bis die Verlobung verkündet wurde, noch hatte Valerian die Heiratserlaubnis nicht, aber sie erwartete diesen Tag voller Ungeduld. Von daher konnte sie ihm nur einen Blick voller Zuneigung und Liebe schenken, ehe sich dir Gruppe schon gen Esszimmer wandte.
    „Ich hoffe dir gefällt das Triclinium, Septima!“ lächelte sie der Tibieria zu. „Ich komme gleich zu euch. Arvinia, willst du mich kurz begleiten? Dann kann ich dir meine Onkel vorstellen und auch ein paar andere Gäste!“ schlug sie vor, als die Freundin bekundete sie wolle sich noch unter die Gäste mischen.


    Kaum waren sie dann kurz unter sich, stellte Calvena auch eine Frage die ihr schon seit dem sie Arvinia begrüßt hatte unter den Nägeln brannte. "Sag Arvinia, wie sieht es aus? Mit dir und Orestes?" fragte sie mit gesenkter Stimme. Arvinia hatte ihr und Serrana von der bevorstehenden Verlobung erzählt und den Verhandlungen darüber. Kurz warf sie einen Blick über die Schulter und sah Valerian hinter her. Ein kurzes verträumtes Seufzen entfloh ihren Lippen. Dann zwinkerte sie Arvinia kurz zu.

    Die Tiere genossen ihre Zuneigung, zumal die Bewegung ihnen gut tun würde. Ein wenig hatte sie schmunzeln müssen, als Valerian ihr anvertraut hatte, dass Reiten nicht zu seinen Stärken gehörte. Calvena machte sich über diese Schwäche nicht lustig, fand es aber doch etwas amüsant, dass ihr Liebster sich nicht Pferden anfreunden konnte. Aber solche Probleme konnte man ja umgehen und die Stute, deren weiche Nase gerade über ihre Handfläche strich, war ein ruhiges und sanftmütiges Tier, was man von dem Wallach zwar auch behaupten konnte, er hatte nur etwas mehr Temperament und brauchte eine entschlossene Hand.


    Sie strahlte über beide Ohren, als Valerian dann dazu kam. „Salve, Valerian!“ lächelte sie ihm entgegen. Kurz strich sie beiden Tieren über den Hals ehe sie ihrem zukünftigen Mann entgegen ging. Mit einiger Mühe hielt sie sich zurück und fiel ihm nicht sogleich um den Hals, sondern beließ es bei einem eher flüchtigen Kuss auf seine Wange. Ihr Blick glitt zum Himmel. „Natürlich hab ich das Wetter bestellt. Was denkst du denn“, zwinkerte sie ihm zu. Sie nahm seine Hand und führte ihn dann direkt zu der rotbraunen Stute. „Darf ich dir vorstellen, diese sensible Dame ist Phoibe. Sie dürfte dir keine Schwierigkeiten machen!“ sagte sie recht zuversichtlich. „Und der hübsche Knabe neben ihr ist Koios!“ stellte sie ihm die Pferde vor. Sacht streichelte sie beide Tiere noch einmal.


    „Kann es losgehen oder willst du dich mit Beiden noch anfreunden?“ fragte sie Valerian. Zwar hatte sie keinen großen Pferdeverstand, aber sie mochte diese edlen Tiere offensichtlich.

    Altweibersommer, so nannte man den Herbst, wenn er sich von seiner schönsten Seite zeigte und die Sonne das bunte Laub zum leuchten brachte. Rot, braun und gelb, das waren die vorherrschenden Farben an den Bäumen. Aber einige wenige Spätblüher zeigten sich an diesen Tag in ihrer schönsten Pracht. Etwas unruhig stampfte die rotbraune Stute auf, während der schwarze Wallach daneben etwas gelangweilt am Wegesrand am Gras zupfte. Sacht tätschelte sie den Tieren den Hals und lächelte dem Stallburschen zu. Es waren ihre Pferde, Geschenke von Avarus und hin und wieder genoss sie die Ausflüge hoch zu Ross. Meist aber nur um Rom herum und dann gleich wieder nach Hause. Die Satteltaschen des Wallachs waren gut gefüllt und Simplex, ihr Leibwächtersklave stand mit missmutiger Miene an die Stallwand gelehnt. Er hatte sie nur bis zu dem Stall kurz vor Roms Toren begleitet und würde auch hier auf sie warten, bis sie mit Valerian zurück kam. Aber sie hatte nicht vor ihn mitzunehmen. Dennoch hatte sie sich als großzügig erwiesen und ihm einige Sesterzen gegeben.
    „Geh und amüsier dich, entweder in einer Taverne oder Lupaner! Aber wehe du bist nachher betrunken oder zu spät dran!“ hatte sie ihn ernst ermahnt. Simplex hatte nur genickt und das Geld an sich genommen, nun wartete er nur noch bis der Begleiter seiner Herrin da war, ehe er im Gewimmel der Stadt verschwinden würde. Eigentlich hatte er großes Glück mit seiner Herrin, sie war nicht wirklich streng und er hatte jede Menge Freiheiten, aber seinen Pflichten ging er nach. Aber er hasste es zu warten, vorallem auf den zukünftigen Mann seiner Herrin. Wenn eien Frau heiratete dann verkaufte sie meist ihre Sklaven, oder vielmehr der Ehemann und eigentlich wollte er sein geruhsames Leben nicht aufgeben.
    Sacht streichelte sie über das Fell der beiden Tiere und flüsterte ihnen einige Worte zu, während sie die Tiere mit Karotten fütterte.

    Es war schon eigenartig. In den vergangenen Monaten war es ihr schwer gefallen sich zu Recht zu finden und vor allem Freunde zu finden. Und nun innerhalb weniger Wochen hatte sich ein recht großer Freundeskreis zusammen gefunden und wurde ständig erweitert, auch Septima wurde gerade integriert. „Centho hat sich ganz gut geschlagen, ich glaube nur, das er sich etwas Fehl am Platze vorkam, so gänzlich ohne dich!“ lächelte sie. Irrte sie sich oder war Calliphana nicht ganz so unbeschwert wie sie vorgab. In den Augen der Furia lag ein Ausdruck der ihr nur allzu gut bekannt vorkam. Auch die etwas distanzierte Begrüßung ihres Liebsten ließ darauf schließen, dass da wohl etwas im Busche war. Kurz entschlossen hackte sie sich bei Septima unter und grinste Macer recht frech an. „Kommt wir lassen die Beiden ein wenig allein, ich bin mir sicher, die wollen fern ab von neugierigen Ohren ein paar kleine Liebkosungen austauschen!“ meinte sie und lenkte somit die gesamte Aufmerksamkeit auf sich. „Wir können ja mal Narcissa und Serrana fragen, wann die Cena denn nun los gehen soll!“ meinte sie und sah Septima fragend an. Macer würde ihnen wohl dann folgen.

    „Nun meine Ausbildung geht gut voran. Serrana und ich haben einen sehr sympathischen Lehrer. Vielleicht bist du ihm schon einmal begegnet, sein Name ist Decimus Durmius Verus“, berichtete sie ihrer Freundin und antwortete auf die Frage bezüglich ihrer eigenen Ausbildung. „Er gehört wohl zum alten Eisen, hat aber sehr viel Erfahrung und er spricht mit viel Weisheit“, fügte sie hinzu, bevor sich das Gespräch anderen Dingen zuwendete. Als Septima nach dem Künstler fragte, der das Haus in solch einem Licht hatte erstrahlen lassen, lächelte sie erst einmal nur Geheimnisvoll.
    „Ich kann dir gern verraten wer für die Dekoration gesorgt hat, das war ich, mit Hilfe der Sklaven!“ berichtete sie der Tiberia. „Ich hab die letzten Wochen mit der Planung verbracht“, erklärte sie nicht ohne ein wenig Stolz in der Stimme, denn die Gäste schienen sich alle sehr wohlzufühlen. „Wenn du auch einmal solch ein fest ausrichtest, helf ich dir gern dabei. Ich konnte ja jetzt jede Menge Erfahrung sammeln!“ Erst einmal behielt sie es für sich, dass sie ein halbes Vermögen für alles ausgegeben hatte. „Das Triclinium ist ähnlich hergerichtet… ihr solltet euch aber auch einmal den Garten ansehen!“ meinte sie dann an Valerian gewandt. Das sie Laevina ins Triclinium verbannt vergaß sie für den Moment, denn Bia, wirkte nicht gerade glücklich darüber, das Sabina ihr ausgebüchst war.
    „Keine Sorge, Bia, Sabina hat weder etwas angestellt, noch stört sie!“ versicherte sie der Sklavin eilig.


    „Ich werde mich euch gleich anschließen, erst einmal will ich noch Cara begrüßen und vielleicht möchte sie uns auch begleiten! Weiß einer, wer die Dame in ihrer Begleitung ist?“ fragte sie in die Runde.
    Just in diesem Moment wandte sich Romana an Valerian und sie nahm sich vor, bei diesem kleinen Gespräch dabei zu sein. Eilig legte sie eine Hand auf Romanas Unterarm. „Das hat alles noch Zeit!“ meinte sie vor allem etwas besänftigend. Nicht das mit der Claudia schon wieder umgehend die Pferde durchgingen. Sie warf Valerian einen vielsagenden Blick zu, der soviel heißen sollte: Ich werde da sein.


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    Gundhraban Türsklave


    Die Fontinalien waren nun einige Tage her und auuch Gundhi hatte an diesem Abend, nachdem alle Gäste gegangen waren und er seinen Pflichten als Türwächter nachgekommen war, dem Wein und den Resten des guten Essens zugesprochen. Das Ergebniss war gewesen, das er am nächsten Tag üble Kopfschmerzen gehabt hatte. Aber nun war der Kater ausgestanden und er döste vor sich hin. Schreckte dann aber hoch, als es klopfte. Zügig erhob er sich und öffnete die Klappe in der Tür.


    Kurz musterte er das ihm bekannte Gesicht und nickte dann. Ohne weiteres öffnete er dann die Tür und bat ihn dann in Sedulus' Arbeitszimmer.

    „Schade, das Celerina nicht kommen wird! Ich hätte sie gern wieder gesehen! Grüß sie bitte ganz lieb von mir. Wir werden das Treffen nachholen“, meinte sie noch zu Prisca ehe sie sich der anderen Gruppe anschloss um dort wieder ein paar Worte zu wechseln. Das Cara bereits schon auf der Suche nach ihr warm bekam sie nicht mit, sie war zu sehr von den Gesprächen abgelenkt und auch von Sabinas Quirligkeit.


    Sabina versteckte sich also vor Bia, na wenn das später mal nicht Ärger geben würde. Kurz sah sie sich um, doch konnte sie das Kindermädchen nirgends sehen, zumal Sabina sich wieder hinter Valerian und Centho versteckte. Vergnügt lachte sie und gönnte der kleinen Cousine ihren Spaß. Aber auch sie hatte nicht vergessen, dass Sabina schon bald sich verabschieden würde müssen. „Bist du sicher, Calliphana das du Centho als Kindermädchen abstellen willst? Ich glaub eher das Sabina die Herren schneller um den Finger gewickelt, als sie ahnen und dann bekommt sie was sie will von ihnen!“ meinte sie. „Mhm... obwohl, so schlecht ist das nun auch nicht!“ grinste sie. „Früh übt sich. Ich befürchte wenn sie alt genug ist, bricht sie die Männerherzen dutzendweise!“ meinte sie. Dennoch fand sie es recht niedlich, wie Sabina da zwischen den Togafalten hervorlugte. Zumal Valerian ganz in seiner Beschützerrolle aufging. „Selbst ihren Vater und Avarus hat sie recht gut im Griff!“ grinste sie. Sabina war wohl das Einzige weibliche Wesen in der Casa Germanica, das mit fast allem durchkam und dem man jeden Fehler nachsah. Aber lange würde das wohl nicht mehr so bleiben, früher oder später würde auch Sabina ihre Verpflichtungen haben. Noch konnte Sabina es aber genießen, von allen verwöhnt zu werden.
    Wie es schien waren Septima und Macer wieder auf den Sprung, anscheinend auf der Suche nach dem süßen Naschwerk, dass sie überall verteilt hatte. „Ihr lasst uns schon wieder allein?“ richtete sie sich an Macer und Septima. „Habt ihr irgend etwas vor, von dem wir nichts wissen sollen?“ fragte sie nach. Es war mehr ein Scherz, aber es war offensichtlich, dass Beide eine Schwäche für einander hatten. Sie gönnte es ihnen, es konnte bei einer solchen Festivität heikel werden, denn hier gab es zu viele Augen und Ohren die alles mitbekamen und gerade zu süchtig waren nach ein paar kleinen unaufrichtigen Gerüchten. Hin und wieder hatte sie, während sie die übrigen Gäste begrüßte, einige gehässige Kommentare auf geschnappt. Meist handelte es sich nur um den üblichen Schmutz, aber so manches konnte schon recht Skandalträchtig sein.
    Sie lächelte Valerian zu. „Keine Sorge, solange Sabina nicht wieder eine Vase zertrümmert und sich auch sonst benimmt, darf sie gern noch eine Weile in deiner Obhut bleiben!“ meinte sie. Nur zu gern hätte sie in diesen Moment mit Sabina getauscht und wäre an Valerians Seite geblieben. Aber solange die Verlobung noch nicht offiziell war, war es wohl etwas Unschicklich in aller Öffentlichkeit mit ihm herum zu tändeln. Außerdem musste sie zugeben, dass sie da nicht ganz den Mut von Calliphana besaß, die sich nicht versteckte sondern ganz offen zugab eine Schwäche für Centho zu haben. Auch wenn es merkwürdig klang, Calvena war auch schüchtern, sie verbarg es nur gut. Anscheinend hatte Valerian seine helle Freude daran, auf Sabina aufzupassen. "Sabina hat erst vor kurzem eine der großen teuren Vase zerdeppert, Avarus war nicht wirklich darüber erbaut!" erklärte sie dann Valerian.


    Kurz ließ sie ihren Blick umherschweifen, Serrana wirkte recht entspannt in der Geselslchaft von den Decimern und Prisca, Vinicia Petronilla schien sich etwas zurück gezogen zu haben und stand etwas Abseits mit einem kleinen wissenden Lächeln. Sie schien eine sehr interessante Persönlichkeit zu sein. Zu ihrer Überraschung entdeckte sie Cara, ihren Onkel und ein fremdes Gesicht bei der Senatorenrunde um den PU. Anscheinend war Cara schon etwas länger da, sie waren sich aber nur noch nicht über den Weg gelaufen.

    Es war aufregend eben nicht nur Schaulustige zu sein, sondern wirklich dazu zu gehören.. Eingeweiht zu sein in die kultischen Handlungen und auch einen kleinen Teil dazu beizutragen. Sie lachte auf, als Serrana dann ganz nebenbei erwähnte, dass auch die übrigen Soldaten wirklich etwas hermachten. „Du bist doch nicht etwa auf der Suche nach einem kleinen Abenteuer?“ scherzte sie leise und musterte nun auch die übrigen Soldaten in ihren polierten Rüstungen. Serrana war zwar nicht der Typ Frau die sich einfach ins Vergnügen stürtzten, aber es würde ihrer Freundin nicht schaden, doch einmal sich den Männern zu nähern.
    Als Serrana dann jemandem zuwinkte folgte sie dem Blick ihrer Freundin und entdeckte ebenfalls die zwei bekannten Gesichtern. Auch sie erwiderte den Gruß über die Ferne.


    Wenig später senkte sich dann Schweigen über die Stätte und aus der fröhlichen und fast noch unpassenden Atmosphäre wurde schließlich eine andächtige Ruhe. Ebenso wie Serrana, nahm sie unwillkürlich eine stolze und ruhige Haltung an. Aufmerksam und andächtig folgte dem dem Ritual, lauschte den wichtigen Worten der beiden Flamines. Schließlich nahmen die beiden discipuli ihre Plätze in der Prozession ein.

    Als Serrana dazu kam, lächelte sie ihrer Freundin zu und ging zu ihr herüber. "Salve, Serrana. Ich bin schon ganz aufgeregt!" vertraute sie der Freundin an und warf einen kleinen verstohlenen Blick hinüber zu den aufgestellten Soldaten, oder vielmehr zu Valerian. Jedes Mal wenn sie ihn sah, versprürte sie ein freudiges Kribbelen. Noch fehlte dem Haim jegliche mystische Stimmung, vorallem weil den Soldaten ihre Plätze zugewiesen wurden.


    "Hättest du jemals geahnt, das wir an einem solchen Ereigniss teilnehmen?" fragte sie ihre Freundin und versuchte ihre Nervosität und Aufregung zu unterdrücken. Schließlich grinste sie doch kurz. "Hast du gesehen, Valerian ist auch da!" Wie gut das sie in diesem Moment nicht knallrot anlief. Irgendwie führte sie sich ganz schön albern auf. Aber noch war es nicht ganz so notwedig eine ernste und ehrfurchtsvolle Miene aufzusetzen.

    Ofella machte einen recht netten Eindruck auf sie, nur Romana wirkte nicht glücklich. Vielleicht täuschte sie sich auch und Romana war einfach nur nervös. Es musste ja nicht so sein wie bei ihr und Laevina, dieses Verhältnis was ja nun mehr als Unterkühlt. Gerade als sie sich dem weiteren Austausch von Nettigkeiten und Höflichkeiten zuwenden wollte, kam Prisca dazu. Sie lächelte der Patrizierin zu und umarmte auch diese kurz.
    „Prisca, schön dich zu sehen! Wundervoll siehst du aus!“ lächelte sie ihr zu. „Nein du störst nicht!“ versicherte sie. „Ich habe Wochenlang geplant und ewig nach der richtigen Unterhaltung gesucht, es freut mich, dass es dir gefällt“, plauderte sie recht souverän.
    Anscheinend kannten sich Ofella und Prisca. Kein Wunder hatten sie doch den gleichen Stand. Sogleich wurde Prisca völlig von Ofella eingenommen und sie warf Romana einen kurzen amüsierten Blick zu, sehr resolut die Dame.


    „Stört es euch, wenn ich euch Romana entführe?“ fragte sie die beiden anderen Damen. „Ich hab noch ein paar Andere Gäste und Freundinnen zu begrüßen“, fügte sie hinzu. „Wenn ihr irgend einen Wunsch habt, dann nur zu, die Sklaven sind dazu da, euch jeden Wunsch zu erfüllen!“ lächelte sie. „Prisca, wir kommen sicher nachher noch dazu und ein wenig zu unterhalten. Arvinia und Septima sind auch schon da“, sie deutete in die Richtung, in die sie sich nun verdrücken würden. Kurz lächelte sie Beiden noch einmal zu, hackte sich dann bei Romana ein und dirigierte die Freundin durch die Gäste.


    . „Wie läuft deine Ausbildung?“ fragte sie Romana. Nach wenigen Schritten hatten sie dann die Gruppe um Valerian erreicht.


    „Arvinia, schön das du kommen konntest!“ lächelte sie, auch diese Freundin wurde umarmt. Zu ihrer Verblüffung entdeckte sie dann Sabina mitten in der Runde. Das Kind strahlte über beide Ohren und sah so aus, als würde sie etwas aushecken. „Septima lange nicht gesehen“, begrüßte sie nun auch erst einmal die zweite Tiberia, ebenso herzlich wie Arvinia. Auch Septima gehörte mittlerweile zu dem recht großen Freudinnenkreis. „Ich hab Romana mitgebracht!“ sagte sie.


    „Und was machst du hier, Sabina?“ fragte sie ihre kleine Cousine. Natürlich hatte sie ihr erlaubt dabei zu sein, es verwunderte sie nur, sie mitten in der Runde wieder zu finden. Anscheinend war Sabina ausgebüchst.

    „Der Bär hat auf keinen Fall in die Stadt gehört“, stimmte sie Septima und Centho zu. Nun wo der Schreck überstanden war, war sie gern bereit, dem Tier nicht die Schuld zu geben, sondern dem fahrlässigen Tiertrainer. „Ich hoffe man macht den Tiertrainer ausfindig und führt ihns einer gerechten Strafe zu... es hätte viel schlimmer ausgehen können!“ fügte sie hinzu.


    Ein wenig schmunzelte sie, als Macer sich darüber freute das Septima auf seiner Seite stand. „So oft haben wir auch noch nicht darüber diskutiert!“ winkte sie ab. Schließlich nahm sie ebenfalls den Trinkspruch ab und hielt dann inne. Ein breites Grinsen zeigte sich auf ihren Zügen, als sie Calliphana entdeckte.


    „Centho, sieh, da ist deine Calliphana!“ stupste sie ihn an, verpasste ihm dabei wieder eine kleine Spitze und winkte Calliphana zu. „Calliphana, schön das du es geschafft hast!“ begrüßte sie die junge Frau. "Du hast ganz schön auf dich warten lassen. Centho war völlig hilflos ohne dich!" kicherte sie und zwinkerte ihr zu.

    Nachdenklich sah Calvena ihren Lehrer an. Vor einem halben Jahr war sie wirklich mehr mit sich beschäftigt gewesen, als mit möglichen göttlichen Vorzeichen. Aber sie ging erst mal nicht näher darauf ein. Statt dessen hörte sie ihm aufmerksam zu und war auch sogleich gefesselt von den dramatischen Ereignissen, welche Rom heimgesucht hatten. Vor ihrem inneren Auge erschienen die drei Blitze, wie sie Rom für einen Bruchteil der Sekunde erhellten und dann mit lautem Krachen sich ihre Ziele suchten. Ein kurzer Schauer lief über ihren Rücken, dann jedoch endete die Erzählung und sie blinzelte kurz.


    Sie setzte sich wieder etwas gerader hin und lächelte ihrem Lehrer zu. „Wir werden unser Bestes geben!“ lächelte sie zuversichtlich, obwohl die Aufgabe wohl nicht ganz so einfach sein würde.

    Also... ich hab sie gelesen ^^^gleich nahc erscheinen, wie immer


    und immer wenn ich ertwas zeit hab, setz ich mich auch gern mal an einen artkel dran, nur uni, arbeit und privtaleben beanspruchen auch so ihre zeit, aber ich verusch mich mal nun öfters ;)

    Ihr Lehrer hatte ihnen nahegelegt, an so vielen kultischen Handlungen teilzunehmen wie sie konnten, nicht nur weil es ihre Pflicht sein würde, sondern auch, weil sie eben dann lernen würden. Und dieser Festtag war nun wirklich etwas ganz besonderes und sie hatte nicht fehlen wollen. Ohne Schwierigkeiten hatte sie die Stätte des Wirkens gefunden und gehörte mit zu den Helfer und Helferinnen die an diesem Tage den Priestern und Pontifices zur Hand gehen würde. Wie alle Priester trug sie reines weißes Leinen und um den kalten wind etwas fern zu halten, eine ebenso weiße Pala darüber. Das Haar war lose und offen, der Wind konnte ungehindert mit ihren gewellten Strähnen spielen.
    Aufmerksam verfolgte sie den Aufmarsch der CU und der CP, ihr Herz machte doch glatt einen Satz, als sie Valerian in seiner Paradeuniform erkannte. Doch ihrer Miene blieb unbewegt, schließlich war sie hier, weil sie den Göttern diente, nicht weil sie ihrem Liebsten um den Hals fallen wollte. Das hätte so gar keinen guten Eindruck gemacht. Stattdessen ließ sie ihren Blick schweifen und musterte neugierig aber unauffällig alle bereits Anwesende. Noch fehlten einige wichtige Persönlichkeiten. Was sie etwas enttäuschte, war die Tatsache dass der Kaiser an diesem Tage nicht dabei sein würde. Nur zu gern wäre sie dem Mann einmal begegnet.

    Zu ihrer Überraschung schien Serrana zumindest schon einen der Decimer kennen gelernt haben. Das war gut, denn auf diese Weise würde Serrana vielleicht nicht ganz so schüchtern sein und sie konnte die Freundin ganz unbesorgt in der Obhut der Männer lassen. Zumal Serrna im Augenblick recht Selbstbewusst wirkte. Calvena lächelte in die Runde, anscheinend wurde sie im Augenblick nicht gebraucht. „Ich werde euch nun kurz allein lassen! Ich bin sicher, wir werden noch die Gelegenheit haben etwas länger mit einander zu reden!“ sagte sie. In dieser Hinsicht war sie recht zuversichtlich, schließlich sollte das Fest nicht so schnell zu Ende sein. „Wenn ihr Wünsche habt, dann wendet euch an die Sklaven,“ fügte sie hinzu und überließ die Runde erst einmal sich selbst.


    Just in diesem Moment kam nun auch Romana dazu. Mit einem herzlichen und warmen Lächeln begrüßte sie ihre Freundin und schloss die größere Frau auch gleich in eine Umarmung. Bisher war ihr gar nicht aufgefallen, dass Romana noch nicht da war, sie hatte genug mit den anderen Gästen zu tun, sodass ihr einfach der Überblick fehlte. „Romana, ich freu mich, dass du kommen konntest! Du siehst wundervoll aus!“ lächelte sie und tauschte die ersten Nettigkeiten aus. „Ach, mach dir keine Sorgen, du bist nicht zu spät! Einige der Senatoren haben auch auf sich warten lassen“, versicherte sie ihrer Freundin und lächelte dann auch der anderen Claudia zu. Huc, was war denn das, Romana schien gar nicht wirklich begeistert davon zu sein, dass ihre Stiefmutter dabei war. Später würde sie mal danach fragen.


    „Es freut mich dich kennen zu lernen Claudia Ofella und dich in der Casa Germanica willkommen zu heißen!“ lächelte sie Romanas Stiefmutter zu, dann wandte sie sich an Romana. „Ich freu mich und je mehr wir sind, desto schöner wird es!“ sagte sie an beide Frauen gewandt. „Ofella du siehst wundervoll aus, du musst mir unbedingt verraten wo man ein solches Kleid herbekommt!“ sprach sie auch sogleich ein Kompliment aus. „Möchtet ihr etwas zu trinken? Wir haben Wein, viele Säfte, Wasser, Honig- und auch Rosenwasser!“ sie winkte eine Sklavin herbei, die den beiden neuen Gästen ein Tablett unter die Nase hielt, damit diese sich bedienen konnten.