Beiträge von Lucius Iulius Antoninus

    Das sie so gereizt darauf reagierte war das was er erwartet hatte. Den Knuffer nahm er gelassen hin und legte seinen Arm um ihre Hüfte. „So ich dachte das dir die Arbeiten die dir deine Mutter aufgetragen hat immer verhasst waren. Da kann man doch nicht ahnen das du eine begnadet Köchin bist.“ Er hob noch ein mal kurz den Beutel an um ihn quasi als Beweis zu präsentieren. „Turbo wird sich sicher sehr darüber freuen.“


    Eine gezähmte Wildkatz nein sicher nicht. Aber das konnte er ihr schlecht so verkaufen. „Nun Muss ich dich an die römischen Tugenden erinnern die wir alle angehalten sind zu wahren.“ Sprach er in lehrhafter Stimme. So weit es ihm gelang und er sich das Lachen verkneifen konnte. Dann drehte er sich zu ihr und nahm ihr Gesicht in beide Hände und legte seine Stirn an die ihre. „Und die ich gern mit dir Fahren lasse um Leben mit dir zu teilen.“

    Antoninus gab dem Procurator ein bestätigendes Nicken. „Ich werde das nötig veranlassen und dir die Nachricht zukommen lassen. Vale Procurator Pompeius.“ Damit verabschiedet er sich mit einem durchweg gutem Gefühle. Es konnte nicht schaden wenn einem Männer die an solchen Stellen saßen freundlich gesinnt waren.

    Es war dunkle Nacht als Antoninus mit seinen Unteroffizieren die Unterkunft der VI Centuria der II Cohorte betrat. Wie üblich musste auch Prätorianer das eine oder Andere Mal den Übungsmarsch absolvieren. Aber mit seinen Unterführern hatte er sich für diesmal was besonderes ausgedacht. Aufstehen und fürs loslaufen das konnte ja jeder aber sie waren Prätorianer die Besten. Die Männer schliefen Scheinbar war nichts nach außen gedrungen. Das war ja immer die Schwierigkeit! Je mher davon wussten desto schlechter konnte man es verheimlichen. Es hatte grade die vierte Nachtwache begonnen das hieß noch 3 Stunden bis Sonnenaufgang. Ein guter Zeitpunkt für einen nächtlichen Angriff. Antoninus schickte den Optio ganz nach hinten auf den Gang der Tesserarius und Signifer nahmen die Mitte. Auf das besprochene Zeichen ging´s los „Ad arma!“ Riffen alle zu gleich. Antoninus hämmerte mit seinem Rebstock an das Bett eines Miles. „Fertig machen zum Abmarsch die Centuria tritt sofort mit vollem Gepäck im Intervallum an der Porta principalis sinistra. Cursim abite!!!“

    Na ja in dem Fall hätte es eine Einladung wohl auch getan. Aber das schmierte er dem Mann jetzt nicht auf´s Brot. Er wollte ein Abholkommando aus Prätorianern und Antoninus konnte ihm eins verschaffen. Da er sich mit dem Mann schon verstanden hatte als er noch Miles war. (Wenn das auch eher eine flüchtige Bekanntschaft war.) Jetzt musste er auch mal langsam an seine Zukunft denken. Es war es sicher nicht verkehrt wenn er ihm mal den einen oder anderen Gefallen tat. Immerhin würde er in nicht wenigen Jahren entlassen werden. Und wenn er dann wieder Ein eintreten wollte lag es an Männer wie dem Pompeius was er dann für einen Posten bekam. „Ich werde es veranlassen Pompeius. Die Männer werden Baldigst aufbrechen. Ich spreche morgen Früh nach der Wache gleich mit einem Deurio den ich gut kenne. Ich denke das die Männer morgen Mittag aufbrechen werden. Aber ich werde dir noch eine Nachricht zu kommen lassen damit du weist das sie auch auf dem Weg sind.“

    Nun ja er war ja prinzipiell nicht abgeneigt das selbst zu machen aber er war keine Reiter mehr. Und er war erst letztens für ein Jahr abgestellt worden. Aber er hatte noch einen Guten Draht zu den Equites Singulares. Wenn er dort nachfragte ging das sicher. „Sicher Procurator, wenn es der Kanzlei hilft. Ich kenne bei den Singulares. Wenn du es wünscht werde ich es einleiten. Ich brauche nur den Namen und wann er hier sein soll. Ach und wie das Geleit aussehen soll und mit wie viel Nachdruck sie den Mann her zitieren sollen. Ich meine eine Turma muss es ja nicht gleich sein oder? Und vielleicht reicht auch ein duplicarius und 4 bis 6 Männer.“ Natürlich waren Offizier ständig mit so was beschäftigt aber wenn der Mann den schnellen einfachen Weg wollte und die Männer nicht erst beim Präfekten beantragen wollte dann ging es sicher auch so.

    Es war wie ein Echo den ihr Körper an seinem hinterließ. Er spürte das ihm plötzlich an dieser Stelle etwas fehlte und doch war es da. Doch er konnte es nicht mehr ergreifen und fest halten. Sie wanden sich zum gehen und stiegen langsam die Treppe hinab. Antoninus wusste das sie kein Ziel ausgemacht hatten und so gingen sie Ziellos erst mal dahin. Sie erzählte von einem Ereignislosem Jahr. In der Villa Claudia schien das geschäftige Treiben seit der Abreise seines Patrons deutlich abgenommen zu haben. Dann als sie von Turbo seinem Burschen erzählte grinst er sich hinein. Ja er war wirklich ein quirliger kleiner Junge. Was von Süßigkeiten hatte er ihm nichts erzählt! Na ja warum auch der Junge hallte seine Aufgabe erfüllt da waren ein paar Plätzchen doch in Ordnung. Er sah auf und hielt den Beutel kurz hoch. „Aber sag was ist in dem Beutel oh Quelle meiner Verwunderung?“



    Sie waren schon die ersten Schritte gegangen als ihn ein Gedanke einholte. Hatte sie grade gesagt sie habe sie ihm gemacht? Das hieße ja sie haben sich in der Küche betätigt, dass konnte er fast nicht glauben. Er grinste sah aber weiter nach vorne. „So du hast also gelernt wie man die Culina benutzt. Ich bin erstaunt das man die Wildkatze aus dem persischem Hochland so weit zähmen konnte. Ich hoffe man hat ihr nicht alle Krallen gezogen.“ Sagte er in einer zu süßen Stimmlage denn er wollte sie aufziehen. Er hatte keine Mine verzogen und den Blick nicht vom Weg abgewannt. Das würde sie sicher noch mehr ärgern.

    Antoninus nickte dem Schreiber der ihn aufgenommen hatte zu. Das die Prätorianer den Schreibern unheimlich waren wusste er nicht das traf meistens nur auf die Leute zu die sie nicht täglich sahen. Dann ging er in das Officium und begrüßte den Procurator denn er schon von mehrern Gelegenheiten her kannte. „Salve Procurator. Centurio Iulius zu deinen Diensten.“ Damit hatte er die Sachen das das Ganze als Befehl ausgehängt war, eigentlich sicher umschifft.

    „Danke mir geht es gut. Aber meine Pflichten halten mich jetzt leider von kleinen Plaudereien ab. Wir werden uns später wieder einmal unterhalten.“ Na ja dann eben zum Stadtpräfekten. Immerhin kam man ja bei machen Sachen nicht drum drum. „Senator Germanicus der junge Helvetius begleite dich wie ich sehe. Dann kann er auch passieren. Senator du weist ich muss dich das fragen. Führt ihr irgendwelche Waffen mit euch? Ihr müsst durchsucht werden.“ Es war eben nun mal eine Standardprozedur. Der Urbanii stand nur noch ein wenig bedröppelt da bei als Antoninus als Garde Centurio die Beiden quasi im Vorbeigehen auf dem Weg zum Palast abfertigte. Auf einen Wink standen auch schon zwei seiner Männer breit die Durchsuchung durch zuführen wenn sie die Frage nach Waffen verneinten.


    Antoninus war grade mit seiner Centuria auf dem Weg zum Palast wo sie heute zur Wache aufziehen würden. Da erkannte er den Helvetius aus der Terme und den Senator Germanicus Sedulus. Er Beugte den Wachdienst tuenden Miles scharf. Eigentlich war er ja kein Nestbeschmutzer und maulte die Männer der anderen Centurioen an. Das mochte er selbst nicht. Aber der Senator wartete anscheinende schon zu lange und das war nicht gut. Außerdem konnte er vielleicht den Helvetius ein bisschen in den Augen des Senators aufbessern. Wenn er zu erkennen gab das der Helvetius einen Garde Centurio kannte. „Salve Senator, salve Helvetius. Gibt es ein Problem bei dem ich helfen kann?“

    Antoninuns hatte einen dicken Schweißtropfen an der Nasenspitze den er erst mal wegwischen musste. Dann zog er die Nase hoch und wischte erneut mit dem Handrücken über die Nase. „Nun die Posten bei der Garde sind eben nicht so viele wie anders wo. Und wenn jeder bei der Garde verlängert würde, würde die Garde bald aus lauter Greisen bestehen. Und das wollen wir nun wirklich nicht.“ Erklärte er mit einem Grinsen. „Aber sicher gibt es den Einen oder Anderen der auch in der Garde verlängert wird. Schließlich will jeder Vorgesetzt gern die Guten länger behalten.“

    Antoninus hatte grade eine Wachschicht begonnen als ihm einer seiner Männer das Schreibens des Aushangs überbrachte. Er war ein wenig verwundert so was hatte noch kein Beamter aus gehangen aber wenigstens stand bitte in dem Schreiben. Denn der Mann konnte ja immerhin nichts befehlen weil er Zivilist war. Und Prätorianer nahmen grundsätzlich nur Befehle des Kaisers und ihrer Vorgesetzten an. Das wäre in Antoninus Fall eben der Tribun der seine Cohrte befehligte und den hatte er ewig nicht gesehen. Oder eben der Präfekt der Prätorianer. Aber er hatte ja eigentlich eine recht guten Draht zur Kanzlei des wegen würde er einfach mal fragen was der Procurator wollte. Aber das hieß wieder klinken putzen. Also meldete er sich bei einem der Schreiber die im Vorzimmer des Procurator saßen. „Salve ich bin heute einer der Wachoffiziere, Centurio Iulius. Ich habe gehört das der Procurator ein Anliegen hat. Kannst du nachsehen ober er grade Zeit hat dann spreche ich das gleich mit ihm ab.“ Er klärte er vielleicht konnte er dem Mann ja helfen wenn er seinen Posten bei der Palastwachen nicht all zu lang vernachlässigen musste. Aber immer hin waren ja noch ein Schwung anderer Centurionen da die ihn mal vertreten konnten von seinem Optio ganz abgesehen. Kamm ja immer darauf an wie man gefragt würde.

    Als sie sich an seinen Körper schmiegte fiel ihm ein Stein vom Herzen. Sie hatte ihn vermisst also so empfunden wie er. Es hatte ihn alles an Selbstbeherrschung gekostet sich auf seine Aufgabe zu konzentrieren nach dem er weg gegangen war. Er hatte ihr nicht mal eine Nachricht hinterlassen können um ihr mitzuteilen das er lange fort bleiben würde. Und doch hatte sie gewartet und ihn vermisst. Er zog sie sachte an sich und strich ihr mit der Hand über den Nacken. „Ich habe immer an dich gedacht. Aber ich konnte dich nicht benachrichtigen der Dienst du verstehst.“ Es war eine fahle Erklärung aber mehr konnte er ihr nicht geben auch wenn er wollte. Aber es war besser wenn sie weniger wusste. Dann umrahmte er ihr Gesicht mit Seinen Händen und legte sein Stirn an die ihre so das sich auch ihre Nasenspitzen berührten. Für den öffentlichen Ort an dem Sie waren war das wirklich schon Provokant. Auch wenn die Sonnen schon unter ging und die Müßiggänger längst nicht mehr auf der Straße weilten.

    Es dauerte ein wenig länger als Antoninus erwarte hatte bis der Pontifex so weit war. Aber schließlich kam er dann doch. Antoninus lies seine Männer Abmarschbereitschaft herstellen was nicht lang dauerte da sie sich einfach nur hinter der Sänfte auf zu stellen brauchten . Auch Antoninus stand hinter der Sänfte was man jetzt da hinein Interpretierte war jedem selbst überlassen. Dann Marschierten sie ab zur Castra.

    Mit dem Tiberius im Schlepp kam Antoninus wieder beim Vorzimmer des Präfekten an. Natürlich war das passieren des Tors kein Problem wenn man in Begleitung eines Garde Centurio und vier voll ausgerüsteter Gardisten kam. Antoninus hatte es sogar durchgehen lassen das der doch vom Alter gezeichnete man mit seiner Sänfte bis vor die Principia getragen wurde. Die Träger warteten indes draußen mit den Männern. Das war mehr als ungewöhnlich aber Antoninus sah in dem Mann immer noch den Pontifex den Mann aus alter Edler Familie. Hatte der Mann es nicht weit zu gehen und man konnte im sicher nichts Respektloses vorwerfen auch nicht vor den Göttern. „Centurio Iulius mit dem Ehrenwerten Tiberius. Der Präfekt erwartet uns.“ Meldete er sich und den Vorgeladenen an.

    Antoninus kam auf der Treppe zum Marstempel an. Suchend glitt sein Blick über den Platz und die Treppe, bis er sich da stehen sah. Sein Schritt beschleunigte sich deutlich. Im Gegensatz zu ihr hatte er sich nicht raus-geputzt. Er Trug nur seine Stiefel und die schwarze Tunika der Prätorianer und seinen Militärgürtel. Er sah sie in dem Kleid und er sah die rote Schleife doch kurz bevor er sie erreichte stoppte er. Es war etwas weniger als eine Armlänge zwischen ihnen als er vor ihr stand und ihre Augen erforschte. Er griff ruhig ihre Hand und küsste ihre Fingerspitzen. „Herrin meines Herzens ich weiß nicht was ich sagen soll.“ Mehr brachte er nicht heraus.

    Antoninus war nicht gewillt sich abwimmeln zu lassen. Selbst wenn der Consular dann doch kommen würde. Erst mal würde es einen gewaltigen Rüffel geben wenn er mit lehren Händen käme. Deshalb setzt er eine Betroffene Mine auf als der Tiberius meinte er haben nicht viel Zeit heute. „Eheren werter Consular ich befürchte ich muss darauf bestehen. Der Präfekt harrt deiner schon zu lange, sagte er mir. Und wenn er dich einlädt dann ist es ihm eine Pflicht der Höflichkeit die Eskorte selbst zu stellen. Um deine Sänfte musst du dich nicht sorgen ich habe deinen Türhüter schon angewiesen sie vorbereiten zu lassen als ich rein kam. Natürlich sei es dir gestatte dich entsprechend zu kleiden aber der Präfekt ist in der Hinsicht nicht so.“ Antoninus fand seine Ausführungen sehr höflich aber es dürfte klar geworden sein das es nicht darum ging ob der Tiberius wollte.