Als Ànthimos an sie heran trat, schaute Berenike ihn durchdringend an, suchte irgendwo eine Ähnlichkeit mit dem kleinen Jungen, den sie aus ihrer Kindheit kannte. Seine sachliche, nüchterne Art gefiel ihr. Doch sie konnte im Moment nichts konkretes fassen, zu groß war die Ablenkung durch die Schmerzen, die ihr Rücken verursachte.
Es dauerte eine Weile, bis seine Frage zu ihr durchgedrungen war. Im Grunde genommen, würde sie am liebsten auf den Mohnsaft verzichten, hatte sie doch schon in den Jahren zuvor am eigenen Leib erfahren, was Schmerzen sind und war hart im Nehmen geworden. Allerdings war sie bisher noch nie ausgepeitscht worden und die Schmerzen waren stärker, als alles, was sie bisher erdulden mußte. Sie hatte aber auch Angst vor dem Mohnsaft, Angst davor ihren Verstand zu verlieren und das nicht nur temporär, sondern auch auf Dauer, Angst nicht mehr von dem Saft loszukommen und ihm auf Dauer verfallen zu sein.
So wägte sie das Für und Wieder ab und beschloß, bevor sie eine Entscheidung treffen würde, Ànthi genauer nach ihrem Zustand zu befragen: "Wie schlimm sind die Wunden? ... Wie lange werden die Schmerzen andauern? ... Und wieviel Saft kann ich trinken, ohne nicht mehr davon los zu kommen?"