Beiträge von Furia Calliphana

    "Ja dich habe ich damit auch gewiss nicht gemeint!" - lachte sie. "Ein eigenes Instrument habe ich leider nicht, aber vielleicht haben die in der Casa Sergia eine Lyra, ich muss dann nachfragen ob ich sie mir leihen kann! Da gibt es bestimmt eine, ich höre manchmal Chaerea singen, vielleicht haben sie auch Instrumente da." Sie fing an zu Grübeln... Außer auf dem Dachboden war sie schon fast überall in der Casa, natürlich ließ sie die Räumlichkeiten der anderen Mieter aus.


    "Ja das tut sie bestimmt, und wenn sie dann auch noch eins ihrer neuen Kindermädchen treffen kann, dann erst recht!"


    Calliphana fing an darüber nach zu denken, wie es aussieht wenn sie drei sich in der Casa Iulia blicken lassen. Sie stellte sich eins der unmöglichsten Situationen vor, und fing an zu lachen. Sie vergaß auf einmal dass sie bei Calvena war, sie musste bestimmt einen verblüfften Gesichtsausdruck machen, dass sie auf einmal einen Lachanfall bekam. Sie sah es nicht, weil sie schon fast Tränen in den Augen hatte...


    Calliphana dachte einen Moment nach. Ja, es war wirklich nicht leicht mit der Trauer um zu gehen. Für sie war es neu. Zwar hat sie schon ihren Vater verloren, aber da war sie noch ein Kind, und Kinder gehen mit Trauer ganz anders um als Erwachsene. Für sie scheint es irgendwie weniger Ernst zu sein... "Danke für deine aufbauenden Worte. Magst du mir erzählen, wie du sie verloren hast? Musst du aber nicht wenn du nicht willst. Ich kann das verstehen..." Sie wollte auch nicht unhöflich sein, und vor allem nicht aufdringlich, aber da war dieses etwas... die Neugierde.

    Calliphana erinnerte sich an den Tag zurück. Sie fing sogar an die Szene nochmal in sich ab zu spielen. Wie sie sich setzten, er ihre Hand nahm und die Frage aller Fragen stellte.


    Zitat

    Original von Lucius Iulius Centho
    „Furia Calliphana.“


    Der Druck auf ihre Hand wurde stärker.


    „Ich will das du mein Frau wirst!“


    "Ohh tut mir Leid, ich war ein wenig woanders in Gedanken" - errötete sie. Sie waren ja nicht auf der Straße oder bei Freunden... Ihr war es leicht peinlich, dass sie gerade in dem Officium einen Tagtraum hatte. "Die Sponsalia fand am ANTE DIEM IV ID NOV DCCCLIX A.U.C. (10.11.2009/106 n.Chr.) statt."

    Calvenas Antwort erfreute sie sehr. "Das wäre auch eine gute Idee, allerdings müsste ich davor meine Vermieterin fragen, wann es denn nichts ausmacht, wenn wir 'Lärm' machen!" - kicherte sie. "Aber eine Lösung gibt es immer!"


    "Ach nein, was für eine süße Idee! Den Wunsch kann ihr bestimmt keiner abschlagen! Sei er noch so kaltherzig und unwirsch! Das ist eine geniale Idee Calvena!" - erwiderte sie freudig. Sabina konnte einfach kein Mensch widerstehen... Sie war auch perfekt darin einem Honig um den Maul zu schmieren. Gerissen, klein, süß und charmant eben! :D


    "Das glaub ich dir aufs Wort! Seitdem ich alleine bin geht es mir ähnlich. Bisher hat mir meine Mutter geholfen einige Dinge zu erledigen und zu handhaben, aber das ist auch schon lange her. Das verberge ich vor allen anderen, aber ich glaube dir kann ich soweit trauen, dass ich es dir erzähle... Meine Mutter ist vor kurzem verstorben... Ich dachte, sie geht damals nach Sparta um einige unserer Verwandten zu besuchen, und weil sie Heimweh hatte. Aber so war es nicht... Sie wollte zu mir nur Abstand halten, damit ich nicht mitbekomme, wie schwer krank sie ist. Sie wollte nicht, dass ich mir um sie Sorgen mache, und das dann auf die Kosten meiner Arbeit geht. Ich bewundere sie für ihren Mut, aber ich bin ein wenig auch noch gekränkt, wieso sie mir diese Letzte Zeit nicht gegönnt hatte, mit ihr zu sein! Ich hätte mich noch von ihr verabschieden können..." - verzog sie den Mundwinkel und machte ein trauriges Gesicht. Ihre Mutter war ihr Leben lang immer für sie da, und nun kommt sie sich wie eine Verstoßene vor. Als hätte ihre Mutter sie als persona non grata gesehen... Und dennoch verstand sie allmählich mit der Zeit, welchen Mut und Stärke es von ihrer Mutter forderte, ihr einfach den Rücken zu kehren, um ihr so viel Leid zu ersparen...


    "Erinnerst du dich noch an die Ludi Romani? An die Cena später bei den Iuniern? Deswegen war ich so traurig an dem Abend, obwohl ich es versuchte dies zu verbergen. An dem Abend habe ich einen Brief von meiner Mutter erhalten, in dem sie mir die Wahrheit offenbarte, und mir mitteilte, sie würde mich gerne in sicheren Händen wissen, also bat sie auch so gleich Sergia Severa, meine Vermieterin, dass sie meine sogenannte "Ersatzmutter" wird... Zwar nicht gesetzlich, aber als ein Gefallen... Ich hoffe du verstehst mich jetzt ein wenig besser!" - erzählte sie weiter und hoffte auf Verständnis. Es war ihr nicht gerade leicht gefallen dies einer anderen Person, als Centho zu erzählen.

    Centhos nachdenkliches Gesicht ließ darauf hin deuten, dass sie Recht hatte, und er keine Bemerkung mehr machen konnte, um die schlechte Karte ihr in die Schuhe zu schieben. Gewonneeeeeeen, dachte Calliphana und setzte ein triumphierendes Lächeln auf.


    Aber ehe sie ihre Meinung dazu äußern konnte nahm Centho ihre Hand, hakte sie in seinen Arm und führte sie raus in den Garten, wo Calvena vorhin eine Überraschung angekündigt hatte.


    Als die Produktion begann, verschlug es Calliphana gleich die Sprache, einfach atemberaubend! Calvena hatte nicht zu viel versprochen, es war wirklich etwas besonderes gewesen. Eine famose Vorstellung! Sie drückte Centhos Arm, und sah zu ihm liebevoll hoch. Sie war so glücklich mit ihm hier zu sein. Sie sah sein staunendes Gesicht, lächelte und sah sich die Vorstellung weiter an. Ein wunderbares Lied sang Calvena, sehr rührend.


    Als es dann mit einer spektakulären Feuereinlage zu Ende war, war sie vollkommen hin und weg. Sie hatte fast vergessen, dass sie beide noch Essen bei sich hatten und der Teller wär ihr beinahe aus der Hand gefallen, als sie versuchte an dem Beifall sich zu beteiligen.


    "Komm, lass uns zu ihr rüber gehen, ich muss ihr unbedingt zu dieser fantastischen Darbietung gratulieren!" - sprach sie und zerrte sogleich schon an Centhos Hand, und zog ihn hinter sich her. Dass er gerade dabei war ein Stück Fleisch in den Mund zu nehmen und genüsslich dran rum zu knabbern, war ihr vollkommen egal! :D


    "Salvete alle miteinander! Senator Germanicus Sedulus vielen Dank für die Gastfreundschaft, ein wunderbares Haus ist dieser und vor allem so schön dekoriert!" - sprach sie höflich.


    "Septima, ich beneide deine Haarpracht heute, den Trick musst du mir unbedingt verraten!" - zwinkerte sie ihr zu.


    "Calvena, ich muss dir unbeding sagen, du warst hervorragend! Ich wusste gar nicht, dass du so einen Talent hast. Am Ende stellt sich heraus, dass du die Besitzerin der schönsten Stimme Roms bist! Die Feuereinlagen waren faszinierend. Ich bin immer noch sprachlos! Naja... Fast! Ich rede ja schon wieder wie ein Wasserfall, tut mir Leid..." - sagte sie und ihre Wangen färbten sich rosa an. Sie bemerkte, dass auch unbekannte Gesichter in der Gruppe sich befanden, einer zumindest auf jeden Fall.


    "Salve, entschuldige meine Unhöflichkeit, ich hab mich noch gar nicht vorgestellt, mein Name ist Furia Calliphana." - teilte sie mit.

    Calvena schlug ihr vor, dass sie bei ihr ein paar Stunden nehmen könnte. Das wäre wirklich eine hervorragende Idee. Sie wollte Centho so gerne überraschen, jetzt hätte sie etwas, womit sie ihm eine Freude bereiten konnte.


    "Das ist wirklich nett von dir Calvena, ich würde mich darüber sehr freuen! Ich nehme dein Angebot gerne an! Schreib mir dann einen Brief wann du Zeit hättest. Bei mir im Officium ist in letzter Zeit so wenig los, da kann ich mal - mal ein - zwei Stunden früher weg..." - sagte sie mit einem viel sagendem Zwinkern.


    "Mir gefällt es sowohl auf dem Land, als in der großen Stadt. Jedes hat ihre Vorzüge. Zwar auch Nachteile, aber die werden neben den vielen Vorteilen in den Hintergrund gedrängt. Ich sehe immer alles positiv, deswegen fällt es mir auch leicht mich in eine neue Umgebung ein zu leben. Ich bin gespannt, wohin mich das Leben das nächste mal hin weht." Sie war es zwar nicht gewohnt so viel unterwegs zu sein, oder so oft um zu ziehen wie ihre Freundin, aber dennoch hat sie nie die große Angst eingenommen, als sie in eine neue Umgebung kam. Zum Beispiel als sie in Hispania war. Daran hatte sie sich auch recht schnell gewöhnt. Zwar hat sie nicht immer alles sofort verstanden, aber sie hat schnell dazu gelernt. Wenn jemand dazu gezwungen ist sich in einer Umgebung zu Recht zu finden, dann geht das Lernen schnell, als würde man mit dem Finger schnippen.


    "Nein, nein... Das ist es nicht! Ich würde schon gehen, aber ich mach mir nur zu viele Gedanken. Ich hoffe er nimmt es mir nicht übel! Es ist aber kein schlechter Plan, ganz im Gegenteil. Durchaus machbar. Und seit wann brauchen hübsche junge Frauen einen Grund das zu tun was sie wollen?" - lachte sie. "Ich hab den Türsklaven noch nicht gesehen, nur von ihm gehört, er soll ein ziemlicher Riese sein! Man würde glauben die Riesen aus den griechischen Geschichten leben immer noch!" Wohl war... Das erste was Centho ihr über die Casa erzählte war der Türsklave. Selbst Centho war ziemlich schockiert darüber wie groß er war. Obwohl Centho ja auch kein kleiner Mann ist, der Sklave triumphierte dennoch mehr als einen Kopf größer zu sein, als sein Herr.

    Calliphana war froh darüber dass sie beide diesen Schritt wagen wollten. Sie musste sich schon sehr beherrschen um die ganze Zeit nicht durch die Gegend zu hüpfen wie ein kleines Kind. Aber ihr Glück konnte sie so oder so nicht verbergen, denn sie strahlte förmlich am ganzen Körper, als hätte sie eine leuchtende Aura umgeben.


    Sie traten ins Officium und wartete ab, bis Centho sie beide vorstellte. Es dauerte nicht lange schon kam die erste Frage des Beamten.


    "Ich habe keinen Gewalthaber mehr, mein Vater ist vor einigen Jahren verstorben, und ich habe auch keinen anderen Verwandten, der diesen Part übernommen hätte. Wir wollen sui iuris heiraten." - sagte sie und schaute zu Centho rüber.

    Ich sah zu Severa hoch. Es war ein Mitleid erregender Anblick wie sie sie ansah.


    "Das Schlimmste meiner Befürchtungen ist also wahr... Und ich kann nichts tun. Das einzige was ich tun kann, ist ihr so schnell wie möglich zu antworten, und darauf hoffen, dass sie den Brief noch lesen kann. Ich hoffe aber dass sie wieder gesund wird, was meinst du, können die Ärzte sie noch retten?"


    Sie überflog mehrmals den Brief während sie auf Severas Antwort wartete, aber das machte die Sache nur noch schlimmer. Sobald ihre Vermieterin ihren Mund zum antworten öffnete, legte sie den Brief bei Seite und hörte ihren Trost spendenden Worten aufmerksam zu. Sie wusste nicht genau, wieso ihre Mutter Sie auserwählt hatte über sie zu wachen, aber alles hatte ihren Grund, und sie vertraute ihrer Entscheidungen immer. Severa war doch nicht so herzlos und kühl wie sie sich nach Außen immer gab. Heute bewies sie den Gegenteil. Sie war mitfühlend, nett und warmherzig. Sie wirkte manchmal aber, wie eine verbitterte, alte Matrone. Sie war doch selber kaum älter als Calli selbst. Ihre Bitterkeit musste irgendwo ihren Ursprung haben, und da ihr Liebster bald aus der Casa ausziehen würde, hätte sie mehr Zeit um die Casa und deren Bewohner unter die Lupe zu nehmen, vielleicht würde sich das eine oder andere Geheimnis über Severa auch lüften... 8)


    Nachdem Severa gesprochen hatte, dachte sie eine kleine Weile über ihre Worte nach...


    "Danke dir für dein Mitgefühl, und entschuldige wenn ich jetzt ein wenig grob klinge, aber ich möchte jetzt alleine sein. Ich versuche noch heute meiner Mutter zu antworten, also schicke bitte Nashua zu mir mit Schreibutensilien. Danke und Vale bene."


    Etwas nachdenklich saß sie nun da. Wie eine Skulptur, nicht mal dass sie atmet sah man ihr an.


    Einige Minuten später trat auch die Sklavin rein, und brachte ihr Feder und Papyrus.


    "Danke, und jetzt schau nach ob der Bote, der mir so eben den Brief brachte noch da ist. Und beeile dich, meine Zeit ist kostbar!" - schickte sie mit den Worten Nashua auf ihre Arbeit.

    Calli blickte an sich herunter. Zwar hat sie sich vorhin zurecht gemacht, aber in Centhos Zimmer befinden sich ja nicht die selben Utensilien wie in ihrem... Ihr Nachtgewand war zerknittert, ihre Haare immer noch zerzaust, ihr Schmuck hing durcheinander an ihr. Ja, wirklich... Eine Augenweide... - sagte sie nuschelnd und verzog dabei ihren Mundwinkel und sah dazu Centho skeptisch an.


    "Joa... Du könntest ja sagen, dass dir deine Liebste so wichtig war, dass du für sie alles abgesagt hast eventuell?" - blinzelte sie lieblich mit ihren Augen.


    Das half aber anscheinend nicht viel, denn er stand auf. Sie gleich nach ihm. Und dann der Schock ihres Lebens. Er zog seine Tunika vor ihren aus!!!!! Noch unter Schock stehend sah sie ihm hinterher wie er durch sein Cubiculum ging und er sich Wasser in die Schüssel goss. Sie kam wieder zu sich, als hätte jemand ihr eine Ohrfeige verpasst, und schätzte ihre Lage ab. Bona dea! - dachte sie und mit einem Schwung wandte sie ihm den Rücken zu. Sie starrte unbehaglich zur Decke hoch, während sie mit den Füßen nervös stampfte. Was mach ich bloß hier? Ich korrigiere, was macht er da?! Er weiß doch dass ich da bin! Bona dea... Bona dea! - sagte sie die Götter anflehend sie aus ihrer Situation zu befreien.


    Endlich war er fertig und hatte wieder eine Tunika an. Calliphana drehte sich wieder zu ihm, als er sie etwas fragte. Er stand ein wenig unbeholfen da, mit der Toga in der Hand und reichte sie ihr. Sie sollte ihm bei dem Ankleiden helfen. Ach ne... Wie niedlich...


    "Ich soll dir also beim ankleiden helfen? Ja doch gnädiger Herr..." - sagte sie spielerisch, als wäre sie seine Ankleidedame. Sie wollte mal einen kleinen Rollenspiel mit Centho machen. Wenn schon, dann richtig... - dachte sie sich. Sie benahm sich plötzlich wie eine Dienerin. Er half ihm beim ankleiden, machte seine Toga zurecht. Mit ihren Fingern strich sie ihm durchs Haar, und bändigte die ungehorsamen Strähnen.


    Nachdem sie fertig war, verbeugte sie sich, wie es sich für eine Sklavin gehört, das hat sie ja oft genug von Shama gesehen, ging in die Knie und wartete mit einem vielsagendem Lächeln auf ihrem Gesicht auf seine Reaktion. :D

    "Es fehlt mir an Übung?!" . schaute Calliphana ein wenig erstaunt. War das wirklich ihre Meinung, eines Menschens, der ihr ganzes Leben unter musikalischem Einfluss lebte?! "Das ist Untertrieben! Mir fehlt es an VIEL Übung!" - fügte sie lachend hinzu.


    "Das ist bewundernswert, du hast in der Zeit bestimmt viel von den anderen Kulturkreisen gesehen und gelernt! Wo hat es dir am besten gefallen? Und was überhaupt nicht?" - sie hörte interessiert zu, sie konnte bei solchen Gesprächen immer etwas neues lernen, und das war ihr sehr viel wert. Zwar wären eigene Erfahrungen besser gewesen, aber solange sie diese nicht machte, schnappte sie einige Informationen aus Erzählungen auf, um damit ihr Wissen zu erweitern. Sicherlich, jeder hatte eine andere Betrachtungsweise, aber die konnte man nachher mit den anderen vergleichen.


    "Einen Überraschungsbesuch?!" - sagte sie mit verblüfftem Blick. "Meinst du das geht? Und wenn er beschäftigt ist, oder einen wichtigen Besuch bei sich hat? Ich weiß nicht, hältst du das wirklich für eine gute Idee?... Ich meine, ja das wäre machbar, aber... aber... Meinst du wirklich?!..." - sah sie mit großen Augen Calvena an. Hat sie das jetzt ernst gemeint? Aber wie sieht das aus, wenn plötzlich zwei junge Damen vor dem Tore der Casa Iulia stehen und nach Iulius Centho fragen, aber nicht verraten wollen, wieso sie denn überhaupt da sind und sagen, es ist eine Überraschung! Wie sieht das dann wieder aus?... Sie machte sich so einen Kopf drüber, was dann andere davon denken könnten. Wobei... Es war doch gar keine schlechte Idee! Wieso ist sie nicht darauf gekommen bisher! Weil du dich nicht getraut hättest du Hasenfuß!! - sprach sie innerlich mit sich selbst.

    Nachdem ein Sklave zu ihnen in den Hortus kam, um ihnen zu berichten, dass es bald Essen gab, machten sich die beiden auf dem Weg in die Casa zurück. Als sie eintraten trennten sich ihre Wege, wie besprochen und sie suchte nach einer kleinen Gruppe zu dem sie sich dazu gesellen konnte. Sie bemerkte sofort Calvena und Serrana und einen Mann, den sie zwar vorher flüchtig sah, aber sich nicht mehr erinnern konnte wer er war! Sie nahm sie ins Kurs und ging zu ihnen rüber.


    Als sie ankam, stellte Calvena gerade die Frage, was alles uns heute Abend erwarten würde.


    "Oh, das würde ich auch nur all zu gerne wissen. Bestimmt viel mit Tanz und Musik! Wenn zwei Damen eine Cena veranstalten, dann heißt das sicherlich, dass die kulturellen Ereignisse des Abends vorzüglich sind! Ich muss wirklich sagen Serrana, eure Casa ist hinreißend! Ich wünschte ich würde in einer so schönem Haus leben! Ihr seid wirklich zu beneiden!" - sagte sie mit einem freundlichem Lächeln. Sie schien die einzige in der Runde zu sein, die nicht in einer Familiencasa wohnte. Es kam ihr vor, als sei sie, naja, die einzige die nur in einer Mietwohnung lebte. Sie hätte gerne den anderen ihre alte Casa gezeigt, wo sie mit ihrer Mutter gelebt hatte, aber das war ja nicht mehr ihre....


    Sie drehte sie zu dem Mann rüber, und egal wie peinlich es ihr war, diese Frage musste sein...


    "Entschuldige bitte, es ist mir zwar sehr peinlich dich das zu fragen, aber ich erinnere mich an deinen Namen nicht mehr. Wir wurden einander zwar vorhin vorgestellt auf dem Platz, aber nach den Ereignissen, sind mir die neuen Namen entfallen, sei mir bitte nicht böse!" - schaute sie ihn mit einem unschuldigem Blick an.

    Zitat

    Original von Lucius Iulius Centho


    “Und du meinst damit das du uns mal wieder von den Anderen getrennt hast und wir wieder allein tuschelnd da stehen, hast du die anderen von meinem schlechtem Talent als Schauspieler abgelenkt ?”


    "Gewiss nicht, aber niemand hat dich dazu zwingen müssen dich neben mich zu setzen, oder etwa doch?" - schaute sie Centho mit einem überlegenem Lächeln an. "Es ist also mit Sicherheit nicht meine Schuld wenn sie mit dem Tuscheln weiter machen... Übrigens, ich glaube das weiß eh schon jeder... Denkst du nicht. Ok, ich gehe einen Kompromiss ein... Wir BEIDE waren, so zu sagen "Schuld" dran. Es tut mir Leid, ich kann nicht anders. Ich kann dich nicht anders ansehen als sonst, sind wir in noch so höheren Kreisen. Ich liebe Dich, das ist nun mal die Tatsache. So jetzt ist es raus. Iulius Centho, so Leid es mir tut - das tut es bestimmt nicht - kann ich meine Gefühle dir gegenüber nicht verheimlichen." - sagte sie mit einem bezauberndem Lächeln auf ihrem Gesicht.


    Währenddessen begann der Abend jetzt erst richtig. Calvena sprach zu den Gästen, begrüßte uns alle, und deutete eine kleine Überraschung im Garten an, eine ganz besondere Unterhaltung meinte sie. Na hoffentlich nichts was mit einem tanzenden Bär zu tun hat, in memoriam an dem Bären bei der Ludi Romani. Vielleicht Tänzer? Oder gar eine kleine Theateraufführung? Sie war sich sicher, sie waren in der Casa Germanica, die Leute hier scheuten bestimmt keine Kosten an der Unterhaltung der Gäste. Also bestimmt was hervorragendes.


    Sie schaute zu Centho rüber.


    "Was meinst du was diese besondere Unterhaltung sein könnte? Ich bin schon sehr gespannt drauf!"

    "Wem sagst du das? Ich könnte Bäume ausreißen vor Glück!"


    Das hätte sie wirklich getan, hätte sie dazu eine Chance bekommen. Ihr gingen so viele Gedanken durch den Kopf was sie jetzt am liebsten Täte, doch das, was am naheliegendsten war hätte sie beinahe vergessen.


    Sie löste sich leicht aus der Umarmung, lächelte ihn an, ihr Kopf kam ganz nah an seines, bis sie den Atem des Anderen auf der Haut spürten und ihre Lippen vereinten sich in einem leidenschaftlichen, innigen Kuss.


    Welch wunderschöner Gedanke. Bald würde sie ihm gehören, nur ihm, und sie würden ihre eigene Familie gründen. Sie war sich eines ganz sicher : mit diesem Mann würde das Leben nie langweilig werden, er würde immer für ihr Wohlergehen sorgen, und er war auch kein mürrischer, verbitterter, vom Leben nichts mehr erwartender Mensch. Alles andere als das. Er war impulsiv, voller Leidenschaft, Zärtlichkeit, Sehnsucht, offen für lange Diskussionen, und wie sie bei dem Fontinalia beobachtete, als er mit Calvenas Nichte spielte, in Zukunft auch ein hervorragender Vater für ihre Kinder.


    Plötzlich, wie von einem Blitz getroffen wachte sie aus der Tagträumerei auf und sah Centho mit großen Augen an.


    "Weißt du was das heißt?? Wir werden in der kommenden Zeit noch viel viel mehr zu tun haben wie bisher! Wir haben noch so viel vor zu bereiten! Weißt du...????"

    Zitat

    Original von Lucius Iulius Centho
    “Du weist das die Trennung von dir für mich auch schrecklich wehre, aber ich habe auch ein schlechtes Gewissen weil du meinte wegen nicht bei deiner Mutter bist. Ich weis wie es ist ohne Familie auch wenn ich dies selbst so gewählt habe. Aber ich hoffe das du deine Mutter bald wieder siehst.”


    "Ändern kann ich aber nichts daran. Mir bleibt nichts anderes übrig als zu warten. Leider. Ich kann nur zu den Göttern beten, dass sie meine Mutter beschützen!" - seufzte sie. Aber selbst dieser Seufzer wurde von etwas unterbrochen. Und dieses "Etwas" kam aus Centhos Richtung. Es war nämlich sein Bauch der so arg knurrte. Wie ein hungriger Wolf. Calliphana hat es ohne los zu lachen nicht ausgehalten.


    "Sag mal Liebling, du hast nicht zufällig Hunger wie ich? :] Ich glaube wir sollten uns wieder dem Gästeschwarm widmen. Und die schleunigst was zu essen besorgen. Am Ende verhungerst du mir noch. Ich würde vorschlagen, dass ich zu den Frauen rüber gehe, und du kannst dich solange mit dem Senator und den anderen einflussreichen in der Runde unterhalten. Wäre nur zum Vorteil wegen den Wahlen." - sagte sie. Aber als sie dann Centhos ungläubigen Blick sah, fügte sie noch hinzu : "Wieso schaust du mich auf einmal so an? Das wirkt ja unheimlich! Als wäre ich ein Gespenst!"

    Calliphana hörte Calvenas Erzählungen aufmerksam zu. Sie zupfte nur so an der Lyra rum derweil. Einfach ein paar Töne, nichts besonderen. Unbewusst machte sie immer so was ähnliches. Sie musste ihre Hände nebenbei beschäftigen. Das war nicht immer Damenhaft, vor allem in großer Gesellschaft, aber sie konnte nichts dafür.


    "Viel herum gereist? Wo warst du schon überall? Ich muss gestehen dass ich außer Roma nur in Corduba, Hispania, bei meiner Tante für 4-5 Jahre!"


    Musikalisch begabt war sie auf jeden Fall, und wenn sie das von ihrer Mutter gelernt oder geerbt hatte, lag es wohl in der Familie. Sie konnte sich aber ihre Onkel den Senator Sedulus und ihren Vorgesetzten in der Schola, Avarus nur schwer mit Instrumenten vorstellen. Sie musste bei der Vorstellung auch schmunzeln. "Sie war bestimmt eine begabte Musikerin, genau so wie du!"


    "Ich glaube, du warst ziemlich schockiert, nicht wahr? Wenn meine Sklavin so kommen würde, dass sie Centho nach spioniert hatte, würde ich im Erdboden versinken! Und vor allem dann, wenn es raus käme! Aber anderer Seits, es war von ihr eine sehr loyale und aufrichtige Tat. Nicht viele hätten dies gemacht, nur weil sie ihre Domina beschützen wollten! Sie ist zwar nur eine Sklavin, aber meinen Respekt über ihre Loyalität zu dir, hat sie!"


    Das war auch beneidenswert. Eine solche Leibssklavin zu besitzen ist Gold wert.

    "Ja... ich weiß schon was du meinst..." - senkte sie verlegen den Kopf. Da war es nun ausgesprochen... Dieses eine kleine Detail in ihrer Beziehung hatte noch gefehlt. Es hat sich immer in ihre Gespräche eingeschlichen, das Thema, aber sie haben immer eine kurve drum gemacht.


    Auf einmal nahm Centho ihre Hand, hielt sie fest, und machte ein seriöses Gesicht. Und seine Stimme klang auch eher ernst. Und als er auch noch ihren ganzen Namen nannte, da musste sie erstmal tief Luft holen. Oh mein Gott, was hab ich bloß angestellt - fragte sie sich. Hat er von meinem Besuch bei Calvena Wind bekommen? Ojj....


    "Ja...?" - fragte sie schüchtern.
    Oh Gott, jetzt kommts, er wird dies mir übel nehmen! Aber anstelle, dass er ihr eine Predigt hielt, wegen Gefühle einem Fremden ausschütten - das war was, was er nicht gerade mochte - sprach er über ein ganz anderes Thema.


    *fiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiieeeeps* Was hatte er gerade gesagt?!?!?! Er will, dass ich seine Frau werde?! JAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAA :star: :] - dachte sie sich im ersten Moment.


    "Ja, liebend gerne! Tausend, und aber Millionen Mal ja mein Carissime!"


    Sie war so überglücklich, endlich hatte er sie gefragt! Sie hätte die Welt umarmen können. Sie legte ihre Arme um Centho und umarmte ihn zärtlich. Es war doch das Gleiche. Centho war ihr Alles auf der Welt.


    In ihrem Glück füllten sich ihre Augen mit Tränen, und ein - zwei liefen auch ihr Gesicht hinunter und tropften anschließend auf Centhos Schulter.

    "Ich kann es immer noch nicht glauben, bist es wirklich du? Lass dich ansehen, lass mich dich umarmen, streicheln, küssen, einfach nur berühren!" - strich sie mit diesen Worten über seine Wangen. "Du bist es wirklich! Ich kann es gar nicht fassen, dass dieser Moment gekommen ist, es ist so unvorstellbar, dass wir mal alleine sind. Es gibt so viel zu sagen und zu tun, es ist unmöglich, dem anderen nicht in sein Gerede zu sprechen. Kannst du mir vergeben, wenn ich alles was ich jetzt fühle so offen ausspreche? Macht es dir was aus, wenn ich mal alles menschlichen Gefühles bar mit dir darüber rede, wie faszinierend und liebenswert ich dich finde? Ich kann es kaum in Worte fassen wie sehr ich dich vermisst habe, bitte lass uns nie wieder so lange von einander Getrennt sein! Und vor allem kann ich deinem süßen, unwiderstehlichem Lächeln nicht widerstehen!" - sagte sie strahlend und küsste ihn erneut. Es war ein erhebendes Gefühl ihm gegen über zu stehen, und zu wissen, kein anderer würde sie stören, sie brauchten keine Angst mehr davor zu haben, dass ihre Vermieterin anklopfte und sie zusammen sah. Nur sie beide...

    "Lasst es euch schmecken!" - sagte sie zwinkernd zu den beiden. Das war kaum zu übersehen, dass sie nur darauf warteten sich irgendwo heimlich verstecken zu können, um ein paar heimliche Küsse, Umarmungen und Liebkosungen aus zu tauschen... :]


    "Danke dir, Centho, das ist wirklich sehr aufmerksam von dir! Ja ich hätte gerne ein paar Datteln, gefüllte Eier, und Oliven dazu! Und wenn es nicht viel verlangt ist, dann bitte Honigwasser dazu..." - schaute sie ihren Liebsten mit einem unwiderstehlichem Augenaufschlag an. Es war niedlich, wie Centho versuchte sich seriös zu geben, in dem er auf wörtliche Distanz ging. Wobei es war nun ziemlich offensichtlich, dass er ein schlechter Schauspieler war. Er hat so viel drum rum geredet, dass längst alle begriffen haben sollten, was zwischen ihnen läuft.


    Als dann Centho mit dem Essen zurück kam, suchten sie sich eine kleine Ecke, wo sie sich ungestört unterhalten konnten. Aber diesmal wirklich nur unterhalten. 8)


    "Sag Carissime, was wolltest du vorher mit der Rede ausdrücken? Spätestens jetzt wissen alle Bürger Roms, dass du mein Verehrer bist, offensichtlicher hättest du nicht sprechen können..." - lächelte sie ihn liebevoll an. "Aber macht nichts, oder doch?... " - sah sie ihn fragend erwartungsvoll an.


    Sie schaute dabei die anderen Gäste an, vor allem Calvena, die ganz errötet neben ihrem Valerian kicherte. War entzückend, wie ein kleines Kind, das sich über ein lang ersehntes Geschenk freut. :] Sie stupste Centho leicht in die Seiten und zeigte mit dem Kopf in ihre Richtung. "Schau mal..." - lächelte sie viel sagend.

    "Nein, nein, macht nichts...." - wandte sie sich wieder der Lyra zu.


    "Dir ist es gelungen, muss ich sagen, es sieht prächtig aus! Und vor allem so schön geräumig! Wo hast du denn vorher gewohnt bevor du nach Rom kamst? Wenn ich mich recht erinnere hast du mal gesagt, dass du erst seit kurzem in der Casa Germanica wohnst, hab ich recht?"


    Sie nahm die Lyra entgegen, und legte sie in ihren Schoß, hielt es mit der linken Hand fest, und zupfte eine kleine Melodie auf ihr. "Ich kann nur ein paar Schlaflieder darauf spielen, so habe ich damals in Hispania die Kinder meiner Großtante zum einschlafen gebracht. Sie mochten es sehr." - erinnerte sie sich an die Zeit zurück und seufzte leicht.


    "Das finde ich beeindruckend, was du alles kannst! Hast du es von deinen Eltern gelernt?"


    "Deine Sklavin hat es sich angesehen? Hat sie Valerian etwa nach spioniert?" - lachte sie. Es klang sehr komisch, und wollte damit einen Scherz machen, sie konnte aber nicht ahnen, dass es sich später als die Wahrheit entpuppen würde...

    Calliphanas Wangen nahmen einen dunkleren Rotton an, sie wusste nicht was Calvenas Satz zu bedeuten hatte... "Mich hat es nicht gestört, aber spätestens seitdem wissen alle, mit denen wir unterwegs waren, welche Gefühle du für Centho hegst"...


    Was und vor allem wie denken die anderen darüber? Sie machte sich ernsthaft sorgen wegen ihrem Verhalten. Sie hoffte, die anderen würden sie nicht verspotten jetzt deswegen. Ein innerer Hilfeschrei 'Hiiiiiiiiiiiiiillllffffeeeeeeeeeeeeeeeeeee!!!! ;(' wollte aus ihr raus, aber sie zügelte sich und starrte lieber etwas unbeholfen an die Decke.


    "Du hast es wunderschönes Zimmer Calvena..." - wechselte sie schnell das Thema. "Spielst du auch auf der Lyra?" - stand sie mit den Worten auf und ging in dir Richtung des Instruments um es aus der Nähe zu bewundern. Es war kunstvoll bearbeitet, es sah sehr edel aus. "Darf ich?" - fragte sie, ob sie es mal halten dürfte.


    "In das Quintilier Haus? Wo liegt es denn? Warst du schon mal da?"

    "Fahren? Nein, das geht nicht... Ich habe hier Verpflichtungen, und wenn es dann umsonst wäre? Wenn ich ihr nicht helfen könnte, und sie derweil von uns geht während ich auf der Reise bin? Diese Distanz macht mich wahnsinnig! Ich wünschte es gäbe eine Möglichkeit Sparta in ein paar Stunden zu erreichen. Aber das geht leider nicht.


    Ich habe solche Angst sie zu verlieren, verstehst du? Sie ist die Einzige, die ich aus meiner engsten Familie noch habe! Außer ihr habe ich nur noch eine Cousine, die gerade ebenfalls in Sparta ist, und einen Großonkel, der bei der Cohorte ist. Also ich sehe keinen meiner Verwandten täglich. Das schmerzt sehr..."


    Sie versuchte tapfer zu sein, und biss sich auf die Lippen. Sie machte sich selber Mut indem sie mehr als alles andere sich wünschte, ihre Mutter würde wieder gesund sein! Centho erleichterte ihr die Situation, in dem er für sie da war. Wenigstens auf ihn konnte sie sich verlassen und stützen. Wenn er nicht wäre... Sie wagte nicht mal daran zu denken was dann wäre. Sie wäre dann mit ihrer Mutter wahrscheinlich nach Sparta gereist, und würde dort ein langweiliges Leben führen. Sie kennt dort ja keinen, aber... Sie wäre bei ihrer Mutter!


    "Und es gibt noch einen Grund wieso ich nicht fahren kann... Und dieser Grund bist Du Centho! Wie könnte ich dich hier alleine zurück lassen? Wer weiß, wann ich denn wieder käme? Würden wir dies aushalten können, so lange von einander getrennt zu sein? Bedenke, es wäre Monate! Ich wüsste nicht was ich täte ohne dich..."