Beiträge von Titus Duccius Vala

    "Belgica..." , betonte Vala, "..wurde von mir nur vorgeschlagen um das Gebiet für die Nachschubacquise so groß wie möglich zu halten. Die Option dabei von Westen her die Alpen zu überqueren ist dabei sicherlich vorhanden, wäre aber nicht meine präferierte.. immerhin lauert der maßgebliche Gegner wohl im Osten. Die Wahl der Route links und rechts des Rhenus entlang würde unseren Vormarsch zwar bedeutend beschleunigen, uns aber vor größere Probleme bei der Acquise von Nachschub stellen... dies wurde schon zu Beginn dieser Besprechung erwähnt. Ziehen wir am Rhenus entlang, legen wir mit der großen Anzahl unserer Truppen die Gegend trocken und haben dann große Probleme sollten wir uns hierhin zurückziehen müssen."
    Er verstand sowieso nicht, warum sie das Thema so aufgriffen, immerhin hatte man sich doch für einen Vormarsch entschieden, der ihre Nachschubquellen nicht überforderte. Allerdings schien das ganze doch noch im Unklaren zu liegen, weshalb er noch einmal die Grundsatzfrage stellte: "Wir haben uns bisher entschlossen, in Richtung der Alpenpässe nach Raetia zu ziehen, und nicht in Richtung des Ostens dieser Provinz. Nun müssen wir uns entscheiden, wie schnell wir dorthin gelangen wollen.
    Erstens: Marschieren wir am Rhenus entlang könnte sich unser Weg um eine Woche verkürzen.. dann allerdings müssten wir uns, so wir zurückgeschlagen werden, nach Belgica zurück ziehen wo wir keine Legionscastella haben in denen wir uns verschanzen können.
    Zweitens: teilen wir uns auf, ein Teil der Truppe marschiert durch Belgica über Cabillonum nach Augusta Raurica, um dort auf den Rest der Truppe zu treffen und zusammen zu den Alpenpässen zu marschieren. Das schont unsere Rückzugsmöglichkeiten, kostet uns aber Zeit."


    Und dann war da noch die Frage: "Wie sieht es nun mit der Münze aus? Ich befürworte den Vorschlag des Primus Pilus der Prima.. und würde die Ala Prima dorthin schicken, so der Praefectus sich bereit erklärt?" Dabei sandte er dem angesprochenen einen fragenden Blick zu. Dessen Loyalität stand eigentlich außer Frage, und er hoffte mal, dass diese auf seine Männer abfärbte, so dass sie nicht gleich mit der Kasse verschwanden.

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    Original von Lucius Tiberius Lepidus
    Mir persönlich ist es immer zu einfach den Fehler ausschließlich bei den anderen zu suchen.


    Es ist ziemlich denkwürdig mit so einer Unterstellung um sich zu werfen, wenn man vorher noch um andere Meinungen gebeten hat:


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    Original von Lucius Tiberius Lepidus
    Vielleicht findet ihr ja auch das IR im Gegensatz zu mir unglaublich einsteigerfreundlich?


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    Original von Lucius Tiberius Lepidus
    Allein, dass man Vitamin B als Neuling braucht, klingt irgendwie absurd.


    Nur für dich.
    Es gibt einige Spieler hier (u.a. die zuvor postende Thaiis) die nur über Hörensagen hergekommen sind oder weil sie von anderen Spielern woanders her, oder eben in diesem Spiel rekrutiert worden sind. Ich glaube Vitamin B ist sogar ein nicht zu vernachlässigender Faktor für die Nachwuchswerbung.


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    Das ist wiederum eine Unterstellung und ist eines der größten Klischees, die man über Neueinsteiger haben kann. Ich denke es gibt genug andere Beispiele, die die Aussage "niemand will klein anfangen" sofort wiederlegt. Wenn man jeden so skeptisch betrachtet, dann kann es ja nichts werden.


    Potato, Tomato, Potato-Tomato. Und es gibt genug Beispiele, die sie belegen. Wie war das noch mit dem Schuld bei anderen suchen?


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    Wenn man aber als Spieler so argumentiert, der selbst schon ein hohes Amt bekleidet, dann wünscht man sich wohl von Neulingen keine "Mitspieler", sondern nur passende "Untertanen". ;)


    Ich habe keine Ahnung warum du es tust, aber du interpretierst lustig in meine Aussagen was du dort lesen willst. Mir ging es gänzlich und allein um die erste ID. Es wird niemand daran gehindert seine ID einzustampfen oder einfach ne zweite und dritte aufzumachen um nach einer gewissen Einspielzeit nach höherem zu greifen. Ich halte es schlichtweg für unrealistisch DIREKT und SOFORT zu überblicken was im IR abgeht und was möglich ist. Das Spiel ist komplex, keine Frage... aber ich sehe halt kein Problem darin mit einer kleinen ID anzufangen und sich erstmal mit dem IR vertraut zu machen bevor man sich an eine ID wagt die auch höheres erreichen will.
    Wie bei jedem Rollenspiel, das man neu anfängt: der erste Charakter wird gründlich verskillt, weil man keine Ahnung hat was man wie wo und wann alles erreichen kann.


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    Ich würde jetzt nicht verlangen, dass jeder sein ganzes Herzblut und dazu die Freizeit aufopfert, um einen Neuen einzuweisen, lediglich etwas mehr Offenheit und Flexibilität.


    Mich würde ja schon interessieren, wie diese Offenheit und Flexibilität im Umgang mit Neuen aussehen soll, wenn sie nicht genau das einfordert, was du eigentlich nicht einfordern willst.


    Du scheinst das konsequent ignorieren zu wollen, aber: nicht jede Gens ist für Neueinsteiger offen, weil hinter der Gens viel Arbeit und eine gepflegte Hintergrundgeschichte steckt. Dass gerade diese Gentes wegen ihrer Konsistens beliebt und attraktiv sind ist ein Zeichen für den Erfolg des Konzepts. Aber damit geht auch einher, dass man nicht mehr jeden aufnimmt.


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    Haltet ihr die Neulinge denn für so viel weniger intelligent als euch selbst, dass sie nicht wohl wissen, dass es hier nicht mehr zu sehen gibt?


    Das ist eine ziemlich dreckige Unterstellung, die wohl nichts anderem dient als Argumente negativ darzustellen, weil man sonst nichts anderes zur Hand hat.


    Nicht jeder, der feststellt, dass er mit textbasierten Forenrollenspielen klarkommt ist unbelesen. Nicht jeder der mit dem römischen Reich nichts anfangen kann ist überhaupt nicht an Geschichte interessiert.
    Es ist kein Problem festzustellen, dass man kein Interesse mehr am IR hat... aber das, was viele Gensverantwortliche so misstrauisch gemacht hat, ist die Art und Weise wie man dieses fehlende Interesse kommuniziert. Meistens gar nicht.


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    Und weiter: Warum hat man eigentlich so viel Angst vor Karteileichen? Damit die schön aufgebaute Familiengeschichte nicht zerstört wird? Das scheint mir ein Argumente aus dem Elfenbeinturm zu sein.


    Oh bitte, das ist jetzt wirklich lächerlich. Ich mache keinem Mikronationler den Vorwurf, dass er nicht rollenspielen kann... aber Rollenspielern vorzuhalten, die Pflege ihres Familienhintergrunds sei derartiges ist wenig mehr als peinlich.


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    Des Weiteren gibt es die Möglichkeit verschiedene Stammbäume einer Gentes einzurichten. Ist der Spieler also der Meinung, seine Familie sei gerade ganz gut, so wie sie ist, dann kann er den Spieler in einen anderen Stammbaum verlagern, ohne das irgendetwas "zerstört" wird, sollte er seine Inaktivität unter Beweis stellen.


    Der Effekt der unterschiedlichen Stammbäume liegt im Moment im untersten Bereich, weil trotz unterschiedlicher Stammbäume die Gens immernoch als Kollektiv dargestellt wird, was bei den meisten ein familienähnliches Denken hervorruft.


    Und wie gesagt: es gibt genug Gentes die sich nicht groß um Konsistenz in der Familiengeschichte scheren, und die gerne andere ohne große Fragerei aufnehmen. Den Familien, die ihre Hintergrundgeschichte pflegen, genau dies vorzuwerfen ist bar jeder Diskussionsgrundlage.


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    Ich bin im Zweifel lieber für Offenheit, als für die zwanghafte Verteidigung von etwas, das man hier ach so langwierig aufgebaut hat. Das IR hat schließlich eine "Anmelde-Funktion", woraus ich naiver Weise ableite, dass sämtliche etablierten Spieler nicht unter sich bleiben sollen, sondern das IR auch stetig Zuwachs haben möchte.


    Und wieder so etwas... die Richtung, in die du unsere Argumente drängst haben nichts mit unserer letztlichen Position zu tun. Jeder Spieler kann sich nach einer Weile ne eigene Gens erstellen oder bei einer der anderen anmelden. Aber eben nicht bei allen, es ist das gute Recht einer jeden Spielergemeinschaft sich dafür zu entscheiden ob man Neue aufnimmt oder nicht. Solange dies nicht exklusiv wird (und das IR ist beileibe weit davon entfernt) sollte das nun wirklich kein Problem darstellen... und es ist auch nicht das Problem der vermeintlich drastischen Anmeldeaussteiger.



    Nur zum Vergleich: auf den letzten Seiten des Anmeldeboards kann man sehen was für IDs sich angemeldet haben, als noch alles im IR möglich war, die Historie nur nettes Beiwerk und sowieso noch alles ziemlich 'offen'.


    Ich erkenne da keinen großartigen Unterschied zu den neueren Anmeldungen. Da gab es genauso Karteileichen wie heute... in nicht erheblich anderen Umfang. So what?

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    Original von Decima Messalina
    Hab ich auch nicht gesagt ;)


    Dann macht dein Einwand keinen Sinn mehr.




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    Original von Caius Decimus Flavus
    Einstiegsfreundlich ist das IR durchaus, es kommt nur darauf an ob man gewillt ist sich einzuleben und ob man auch gewillt ist merh zu tun als nur zu schreiben und den IR Wiki zu lesen (was sicher manche auch nicht tun). Ich habe selbst den Fehler gemacht mich zu wenig über meine Gens zu informieren, aber in manchen Gebieten bin ich dafür wohl gut bewandert.


    Das ist ein Knackpunkt an dem viele jener scheitern die es nicht einmal auf 200 Postings bringen und irgendwann frustriert das IR verlassen. Das IR ist kein Automatismus in den man seinen Charakter wirft und die Spielleitung einem die ganze Zeit mit zu durchstehenden Abenteuern füttert. Bei Computerspielen funktioniert das.. da lässt man seinen Char einfach ein paar Leute anlabern, und die geben einem dann schon eine Reihe von Anlaufstationen die man einfach abklappern muss um ein Quest zu erledigen. Im IR funktioniert das nicht so.


    Ich schätze mal >80% der Plots im IR sind Spielergeneriert. Als Neuling kann man sich da an Spielmacher hängen, das funktioniert oft genug, nicht jeder ist ein Mini-Spielleiter der im kleineren Rahmen (muss kein Bürgerkrieg sein) Plots strickt... aber wenn der mal ausfällt, und es beim Spieler allein hängen bleibt seine ID weiter aktiv zu bespielen... da geht vielen die Motivation abhanden.


    Und auch nicht jeder Spielmacher hat Lust darauf Plots nur zu stricken damit sich jemand anderes daran hängt. Einen Garant für erfolgreiche Teilhabe im IR gibt es nicht... aber Eigenmotivation und Selbstaktivität sind schonmal ein guter Anfang.


    Edit: Kommata, überall Kommata!!!

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    Original von Lucius Tiberius Lepidus
    Gerade letzteren Punkt möchte ich gern konkretisieren. Mir scheint, dass innerhalb des IR heutzutage nicht mehr jedes neue Mitglied wirklich willkommen ist. Ich kann mich an eine Zeit erinnern, als jede Gentes sich wahrhaft um neue Familienmitglieder gerissen hat. Jeder wollte unbedingt neue Spieler für sich gewinnen und alle freuten sich über jeglichen Neuzugang. Heute dagegen scheint mir eine gewisse Skepsis gegenüber den „ahnungslosen Neuen“ eingetreten zu sein. Da wird bei Neuanmeldungen fast ein ganzer Fragenkatalog an den Einsteiger gerichtet, am besten hat er schon mal an einem Rollenspiel teilgenommen, ist ein Experte in Römischer Geschichte und hat dabei auch noch eine komplett ausgearbeitete Biografie seines Charakters vorliegen.


    Interessant, dass du das aus der Sicht der Neulinge so siehst. Ich möchte dir das mal aus der Sicht eines Gens-verantwortlichen aufzeigen: jedes neue Mitglied bedeutet Arbeit, jedes neue Mitglied bedeutet einen Bruch in der Gensgeschichte, jedes neue Mitglied bedeutet vor allem auch die Möglichkeit, all das vollkommen umsonst gemacht zu haben und die Zeit dafür quasi in die Tonne kloppen zu können.


    Die hunderte Karteileichen, die du da als Symptom für eine fehlende Einsteigerfreundlichkeit im IR betrachtest, sind für uns Duccii z.B. einer der Gründe gewesen keine neuen Mitglied über das Anmeldeboard zu rekrutieren, sondern nur noch über Auswahl und Vitamin B.


    Hat man seine aktive Spielerschaft zusammen, arbeitet man an einer einigermaßen konsisten Familiengeschichte, in die auch jedes neue Familienmitglied eingepflegt werden muss, und jeder Spieler, der nach kurzer Zeit keinen Bock mehr hat und sich ohne große Worte einfach vom Spiel abwendet tut nichts anderes als die Bemühungen der Gensverantwortlichen zu sabotieren.


    Ich kann vollumfänglich verstehen, warum man neuen Spielern da einen Fragekatalog hinklatscht.


    Das GROßE Problem an der Sache ist: niemand will klein anfangen. Es muss immer sofort ein Offizier, Senator, Ritter... was weiß ich sein. Tief stapeln ist absolut aus der Mode gekommen, wenn hier jemand neu anfängt hat er eigentlich keine Lust gleich irgendwas zu spielen was im gesellschaftlichen Kontext nichts wert ist. Rollenspiel ist für viele aus der eigenen Realität auszubrechen und ein ideelleres Ich zu spielen. Da hat man keine Lust einen Peregrinus zu spielen, der zwar Gens-Konstrukten keinen Schaden zufügt wenn er dann doch keine Lust mehr hat, aber gesellschaftlich einfach nicht alles drin ist.


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    Ist dies tatsächlich im Sinne dieser historischen Micronation, die ich doch immer so verstanden habe,


    Das ist eins der Missverständnisse, denen du aufsitzt. Das hier ist nicht mehr vornehmlich eine Mikronation, das IR ist ein Rollenspiel. Und in Rollenspielen erzählt man Geschichten, die im besten Fall konsistent und zusammenhägend mit einem roten Faden erzählt werden. Jeder Neuling der auf einmal keinen Bock mehr hat zerreißt diesen roten Faden, und die Gens darf sich dann Gedanken darum machen wie man diesen Bruch in der Geschichte wieder flickt.


    Eine Mikronation ist einfacher, weil sie keine Geschichten erzählt. Fällt in einer MN jemand aus, kann er relativ fix durch andere ersetzt werden, weil auf eine konsistente Herleitung des Aufstiegs nicht so viel wert gelegt wird... wenn überhaupt.



    Pardon, aber da reicht es vollkommen sich den Text, den Tiberius Magnus bei jeder Neuanmeldung postet auch wirklich durchzulesen. Da wird man nämlich auf die Werbeseiten verwiesen, wo man schauen kann welche Gens gerade Mitglieder sucht.

    "Nun.." , begann Vala seine eigenen Erfahrungen aus seinem vergangenen Leben rechts des Rhenus in einem anderen Gewand darzustellen, Das hängt vor allem davon ab, wie stark die Geburtenzahlen bei den freien Stämmen vor vierzehn Jahren gewesen sind. Normalerweise zeigt sich dies an der Zahl der Übergriffe in das Reichsgebiet hinein. Wenn man es schafft, diese jungen Männer in unsere Dienste zu stellen, kann man einerseits den Druck auf von der Grenze nehmen, und zweitens die eigenen Kräfte stärken ohne sich nachher mit Landforderungen einer größeren Zahl von Veteranen rumschlagen zu müssen. Lanciert werden kann das durch unsere Kontakte zu den Stämmen, wobei ich die Mattiaci da ausnehmen würde, die brauchen wir offensichtlich noch. Ich würde davon ausgehen, dass wir mindestens eine weitere Auxiliarcohorte ausheben können... vielleicht zwei.. und natürlich wird das teuer.
    Selbst junge Krieger aus eigentlich romfeindlichen Stämmen besaßen oft genug Pragmatismus um sich auf ihren Beutezügen einfach einem größeren Heerzug anzuschließen und dabei sowohl geregelte Versorgung und Beutemöglichkeiten zu genießen. Vala hätte es so gemacht... und Vala hatte es so gemacht.

    "Aye, marschieren wir nach Süden.", gab Vala auch sein Okay und sparte sich die weitere Zusammenfassung von Details. Mit dem Eklat, den der Terentier durch sein unwürdiges Verhalten ausgelöst hatte, war auch sämtliche Luft aus der Runde gewichen, und eine lähmende Müdigkeit schien um sich gegriffen zu haben, so das alle sich einfach nur noch auf den kleinsten gemeinsamen Nenner einigen wollten, und das war die Sondierung der Lage in Italia und dem Osten aus Raetia heraus. Eine Frage, die allerdings noch offen blieb war die der Marschroute: "Die achte Legion wird sich als letzte bewegen müssen, da sie von unseren Einheiten, von den Scubuli mal abgesehen, am südlichsten liegt. Wollen wir schnell und hart zuschlagen, sollten wir die getrennte Marschroute vielleicht vergessen und die Legiones am Rhenus nach Süden verlegen.. dabei könnten die Alae und ein Teil der Legionsreiterei Nachschub aus dem Westen acquirieren, so dass wir nicht nur die Region links des Flusses belasten. Oder wir teilen das Heer doch auf, und die zweite und achte Legion begeben sich am Rhenus entlang nach Augusta Raurica.. und die sechste sowie einundzwanzigste marschieren einen Umweg über Belgica. Hier stellt sich die Frage, was wir eigentlich wollen.. meine Herren?"
    Vala gab die Klärung der Frage an die anderen Offiziere weiter, war diese letztlich nicht so signifikant, als dass man erbittert um seinen Standpunkt kämpfen müsste. Es würde den kollektiven Aufmarsch in Raetia nur um mindestens eine Woche verzögern.

    http://www.kulueke.net/pics/ir/vala/truppen_angetreten.jpg Nachdem Vala die ersten drei Tage darauf verwandt hatte, sich mit dem Stab bekannt zu machen und die ersten tiefergehenden Gespräche zu führen, um zumindest ansatzweise so etwas wie eine Vertrauensbasis zu schaffen, war am dritten Tage der erste öffentliche Auftritt vor dem Kollektiv der achten Legion fällig. Der erste Hahn hatte gerade gekräht, da stand die achte Legion schon angetreten auf dem Campus und wartete auf das übliche Wochengebet des Tribunus Angusticlavius, der dieses in Stellvertretung des in Mogontiacum weilenden Legaten vornahm. So sehr man den Männern auch Disziplin einprügelte: wirklich leise wurde es erst, als Vala den hölzernen Aufbau betrat um einen genauen Blick auf sämtliche Cohortes die zur Zeit im Lager waren werfen zu können. Nach wie vor flößte ihm der Anblick dieser vor Waffen nur so starrenden Masse eine gewisse Ehrfurcht ein, mehr noch aber der Gedanke, dass sie auf seinen Befehl tun würde, was ihm gerade so in den Kram passte. Irgendwann zumindest, denn bis dahin war noch ein weiter Weg.


    "MILITEEEEEES STATEEEE!!", brüllte der Primus Pilus, und in einem laut vernehmbaren Rauschen von Metall und Leder nahmen tausende Männer Haltung an als Vala den ersten Fuß auf die hölzerne Plattform setzte, was dem Interimskommandanten wieder einmal einen Schauer über den Rücken jagte. Er grüßte die anwesenden Offiziere mit einem stummen Nicken und der Situation entsprechend ernsten Blick bevor er sich der Masse zuwandte, und ließ erst einmal seinen Blick über diese gleiten bevor er sich auch wörtlich an diese wandte. "Milites..." , begann er etwas zaghaft, räusperte sich vernehmlich und gab seiner Stimme soviel Raum wie es ihm möglich war, "MILITES! Soldaten der glorreichen achten Legion! Ich bin Titus Vala vom Stamme der Duccii, Sohn des Flavus Germanicus, und ich stehe hier vor euch als laticlavischer Tribun. Ich komme euch zu sagen, dass die Zeit bald gekommen sein wird, da wir mit unseren Verbündeten nach Italia ziehen werden werden um die Res Publica vom Tyrannen Potitus Salinator zu befreien und dem Imperator Appius Cornelius Palma zu seinem Recht verhelfen! Dies ist nichts neues für euch, doch ich bin auch hier, um euch zu berichten, dass eure Brüder in Aegyptus sich nicht vor dem Unrecht abgewandt haben das mit dem Tyrannen in Rom regiert, sondern fern im Süden doch an unserer Seite stehen!"


    An dieser Stelle gab Vala den Offizieren die Möglichkeit angebracht vorzujubeln, damit die einfachen Soldaten nachjubeln konnten. Ehrlichen, gelösten Jubel bekam man nur wenn man das Vertrauen der Männer hatte... soweit war Vala dann sicher noch nicht. Er griff sich an die Lederrüstung, die er sich hatte anfertigen lassen, weil seine erste Rüstung aus dem Tribunat in Mantua noch in Rom in einer Kiste verstaubte. Er hatte die Lederrüstung mit schwarzer Asche einreiben lassen damit sie schön gebraucht und trotzdem nicht heruntergekommen aussah, was nunmehr den Effekt hatte, dass Vala eine Rüstung trug die tatsächlich so aussah als wäre sie tatsächlich schon gebraucht worden. Eine Kopie der noch aus seiner Zeit in Mantua stammenden Phalera war ebenso dabei wie eine kleinere Version des Clipeus, der noch im Haus der Prudentii hing, wobei es hier definitiv schwerer war das Silber alt aussehen zu lassen.


    "Legionäre der achten Legion!" , fuhr Vala schließlich fort, "Ich selbst bin aus Aegyptus gekommen um eurem Legaten, dem ehrbaren Kaeso Modestus von den Annaeern die Unterstützung der aegyptischen Heere und seiner großen freien Städte anzutragen, doch euer Legat verwehrte sich selbstsüchtigen Ambitionen und stellte sich ohne jeden Zweifel und ohne zu Zögern in den Dienst des Appius Palma! Welch großer Römer muss ein Mann sein, der solchen Versuchungen widerstehen kann? Welch großer Römer muss ein Mann sein, der einen solchen Ehrenmann in seinem Gefolge hat? Ich fordere von euch nicht mehr als das, was solche Männer verdienen! Sie verdienen unseren Schweiß, sie verdienen unser Blut! Und genau dies werden wir ihnen geben, damit Rom der Dunkelheit entrissen wird und wieder zu dem wird, wofür wir hier alle einstehen!"


    Dass sie noch nicht wirklich aufeinander eingespielt waren, merkte man vor allem an der unangenehmen Stille, die sich danach auftat, weil weder Offiziere noch Soldaten blickten, dass dies wohl der Moment für ein Hochleben der beiden gepriesenen Römer war. Vala verschränkte die Arme hinter dem Rücken und winkte mit dem linken Zeigefinger ziellos hinter sich herum, und schließlich begriff der Praefectus Castrorum, dass Vala wohl mit seiner Rede geendet hatte, und bellte schließlich: "EIN HOCH AUF UNSEREN IMPERATOR CAESAR AUGUSTUS APPIUS CORNELIUS PALMA!!"


    "VIVAT IMPERATOR PALMA!!!", erschallte es noch recht verhalten aus den Reihen der Soldaten zurück.


    "EIN HOCH AUF UNSEREN LEGATUS ANNAEUS!!!", bellte der Praefectus erneut, dieses Mal ein wenig lauter.


    "VIVAT MODESTUS!!!", brüllten die Soldaten sich anscheinend warm, so dass der Praefectus es gleich noch einmal versuchte:


    "EIN HOCH AUF UNSEREN IMPERATOR CAESAR AUGUSTUS APPIUS CORNELIUS PALMA!!"


    "VIVAT IMPERATOR PALMA!!!", brüllte die Masse schließlich in annähernd zufriedenstellender Lautstärke, so dass Vala zufrieden nickte und sich den Tribunen zuwandte: "Wie wir es gestern abgesprochen haben.. mehr Zugeständnisse in der Freizeit, sollen sie sich ruhig die Sorgen aus dem Kopf vögeln. Im Lager allerdings besondere Obacht auf die Disziplin, der Marschbefehl kann jeden Tag kommen, also nicht mehr als einen halben Tag frei für die Rotation. Danke sehr die Herren, wir sehen uns später... Praefectus, auf ein Wort." Sprach's, und stürzte sich zusammen mit den sich zu ihren jeweiligen Aufgaben verziehenden Soldaten und Offizieren ins Tagewerk.

    Als Valas junge Base sich so vorlaut als Lehrherrin des Aureliers gebärdete, zog sich schon fast automatisch ein Lächeln auf seine Lippen, fiel es doch selbst ihm schwer einem Kind in so gelöster Stimmung etwas anderes als Freude entgegen zu bringen. Als Hadamar sich seiner jüngeren Schwester annahm, sagte Vala erst einmal gar nichts, beugte sich nach vorne, starrte der jungen Dagny kritisch ins Gesicht uns nahm schließlich ihre Nase zwischen den Zeige- und Mittelfinger der rechten Hand, zog leicht an ihr und führte sie schließlich vor sein eigenes Gesicht, um die unsichtbare Nase genauer zu betrachten.
    "I gloub, datt voalute Näsken biholl ik ers emoi bitte geleernt hesch, datt dine Gosch to holte kaan Kunschtwark ett." , sprach er im Dialekt seiner Eltern als er sich die unsichtbare Nase in eine ebenso unsichtbare Tasche in der Toga steckte, auch wenn ihm das hörbar schwer von den Lippen ging. Er war definitiv zu lange unter Römern gewesen.


    Just als er sich wieder den anderen zuwenden wollte um sich über das Wetter ihrer Heimat zu beschweren, näherte sich wieder jemand der Gruppe. Auch wenn die Vorstellung des Mannes dieses Mal komplett ausblieb, und der Mann Witjon direkt auf eine ziemlich vertrauliche Art und Weise ansprach, kam der Kerl Vala nicht unbedingt Ärgerniserregend vor.. und mit aufmerksamer Miene wartete er darauf, wie das Geplänkel sich ausgestaltete, während er dem jungen Dagwin durch die Haare strich und dabei zu Lupus witzelte: "Schau her, so begrüßt man sich in Germania, wenn man sich nahe genug ist um jede Höflichkeit als Zeitverschwendung zu erachten."

    Abstauber. :D


    Das ist wahrlich ein Dilemma, allerdings läuft die Frist für eine Erbschaftsverteilung erst zwei Wochen ab Briefzustellung ab. In Rom geht das relativ fix, da der zuständige Decimvir die Post oftmals selbst zustellt... in anderen Provinzen kann es wegen der CP-Verzögerung zu längeren Laufzeiten kommen. Bzw. da wird dann genau auf das Datum der Zustellung geschaut.

    Es war eine latente Nervosität, die sich in Valas Glieder schlich, als sich das Schweigen der Offiziere nach dem Meinungsaustausch und der Darlegung der Argumente in die Länge zog... und schließlich war es der iulische Primus Pilus der ersten Legion, der durch eine Detailfrage seine Zustimmung zu dem Vorhaben gab, Ost-Raetien und vor allem Norricum zu meiden und sich direkt nach Italia zu begeben, so es die Möglichkeiten zuließen. Als der Legat sich schließlich zu seinem Amtskollegen der Provinz Germania Inferior zuwandte, und sich so mit diesem wortlos absprach, hatte Vala das Gefühl die Zeit blieb stehen. Es war nicht so gewesen, als wäre das alles auf seinen eigenen Mist gewachsen, allerdings war es wohl vollkommen müßig das genau darzulegen.. die Würfel waren gefallen, und Vala konnte nur zusehen wie sie letztlich liegen blieben. Als der Legat der nördlichsten Festlandsprovinz schließlich nickte, musste Vala stark an sich halten um nicht seiner Erleichterung durch lautes Ausatmen Ausdruck zu verleihen. Sie würden erst einmal nach Raetia ziehen um dort die Lage auszukundschaften und weiter zu sehen. Die Ermahnung des Terentiers, der bisher nur durch seine grundlose Aggression gegenüber dem Aurelius, eine zusammenhanglos eingeworfene Frage nach der Sicherheit der Grenzen und schließlich vor allem durch seine äußerst kindische Reaktion nach der Verlegung der Thematik an das Ende der Diskussion.. das bekam Vala nur mit halben Ohr mit.


    Was er allerdings mitbekam, war die unfassbare Reaktion des Terentiers, der sich in einem Sekundenbruchteil von einem schmollenden Teenager in ein bockiges Kleinkind verwandelte das sich lauthals darüber beklagte, dass es nicht mit den Freunden im gefährlichsten Teil der Stadt spielen durfte. Mit zunehmender Fassungslosigkeit verfolgte Vala den Ausbruch, und fragte sich ernsthaft, ob der Terentier nicht in Wahrheit ein Verbündeter seines Vetters war, eines der Hauptschergen des Ursupators, den sie eigentlich zu bekämpfen gedachten. Dass der Mann sich nicht an der Findung einer Strategie beteiligt hatte, sich danach aber lauthals darüber beklagte, dass diese nicht nach seinem Gusto ausfiel, war schon äußerst kindisch... und entsprach vollends dem Bild, was Vala von dem Mann hatte. Wer auch immer den Kerl auf seinen Posten gebracht hatte, er musste besoffen gewesen sein einem solchen Kleinkind das Kommando über eine Einheit bewaffneter Reiter zu geben. Fast hätte Vala dem Mann seine Klagen um die Ohren gehauen, von wegen, dass eine Gleichheit auch die Gleichheit aller Argumente beinhaltete... aber gerade dies dem Terentier nicht in den Kram passte. Was wollte er? Das Kommando über den Krieg alleine führen? Nach Norricum reiten, um es dort mit der geballten Militärmacht zu tun zu bekommen, die die Region zu bieten hatte? JEDE historische Vorlage außer Acht zu lassen, nur weil er von irgendwoher zu wissen glaubte, dass der Feind aus dieser Ecke auf sie zukommen würde?


    Als der Mann den Raum wutschnaubend verließ, glaubte Vala schon die Soldaten der Singulares hinter dem Mann hereilen zu hören. Im Raum tat sich augenblicklich ungläubiges Murmeln auf über die Tatsache, dass der Terentier sich gerade selbstständig, unprovoziert und vor allem aus einem vollkommen unbedeutenden Grund selbst ins Abseits beförderte.


    Der Claudier richtete das Wort an den Legaten, und Vala hoffte inständig darauf, dass dieser zur Beruhigung beitragen würde, doch der Claudier enttäuschte ihn grundlegend und schlug in diesselbe Bresche wie sein offensichtlicher Schoßhund.
    "Damit wäre Terentius Primus wohl als unkluger Mann identifiziert..." , raunte Vala den neben ihn stehenden Offizieren zu, und versuchte nicht allzu ungläubig dreinzuschauen, als der Claudier mit nicht weniger drohte als dem Auseinanderbrechen ihrer Koalition.


    "Legatus Claudius, bei allem deiner Person und deiner Position gegenüber gebührendem Respekt." , richtete Vala schließlich mit beschwichtigendem Tonfall das Wort an den Mann, weil er schließlich mitunter einer der Männer war, die der Terentier als Anlass missbrauchte um seine Untauglichkeit für einen solchen Feldzug zur Schau zu stellen, "So wie es scheint, hast sowohl du als auch der Terentius euer Urteil über uns und den Plan gefällt ohne die notwendigen Informationen zur Hand zu haben. Ich für meinen Teil, und der ehrbare Primus Pilus der Legio Prima wird mein Zeuge sein, habe mehr als nur eine Amtszeit als Tribunus Laticlavius unter Titus Aurelius Ursus geleistet, und dabei bei der Bewältigung der Krise in Mantua vor mehr als vier Jahren effektiv Kommando geführt. Nach meiner Quaestur habe ich mehr als zwei Jahre in der zweiundzwanzigsten Legion als ziviles Mitglied des Stabs unter Servius Artorius Reatinus gedient. Ich weiß nicht, was für Anforderungen Gaius Terentius Primus an seine Offiziere hat, ich weiß allerdings genau, dass selbst Augustus kein ganzes Jahr effektiv im Sattel gesessen hat, bevor er die Feinde der Republik unter eigenem Kommando anging. Und dies vor allem, weil er sich auf die Hilfe seiner erfahreneren Offiziere verlassen konnte. Und dies kann ich sehr wohl ebenso, und mit eben diesen habe ich den Plan erdacht, der gerade eben nicht nur von mir und Aurelius Lupus Zustimmung gefunden hat. Und die Geschichte zeigt auch, dass es vielleicht eine gute Idee wäre nach Norricum zu ziehen, so unser Hauptfeind in Norricum säße... allerdings ist unser Hauptfeind Vescularius Salinator, und man darf sich ohne Zweifel die Frage stellen, ob es der Schlange gelingt uns weiterhin zu beißen, so wir ihr den Kopf abgeschlagen haben.Der Plan führt bisher nicht weiter als bis nach Raetia, um dort die Lage zu sondieren. Dass der Terentier dies nutzte, um sich auf diese Art und Weise zu gebähren.. was für ein Verständnis dieses Conciliums ist das, wenn ich fragen darf? Und was für ein Verständnis von den Notwendigkeiten ist es, sich so gegenüber einem Mann aufzuführen, der uns hier zusammen geführt hat?"


    Er machte eine Pause in seinem Appell, um den Claudier und den anderen Anwenden, vor allem aber sich selbst die Möglichkeit zu geben die Worte zu sortieren, die gesagt wurden und noch gesagt werden mussten: "Ich bitte dich daher imständig, Legatus Claudius, dir noch einmal zu überlegen, ob die infame Art des Terentius es tatsächlich wert ist, das Wohl und Gedeih unserer Soldaten und letztlich auch der Res Publica auf's Spiel zu setzen. Denn es ist nicht die vermeintliche Unerfahrenheit zweier Offiziere, die diese mit Sorgen und Zweifel füllen, sondern die Unbeständigkeit und Uneinigkeit ihrer Offiziere. Wir brauchen Einigkeit und Geschlossenheit um uns dieser großen Aufgabe widmen zu können, Claudius... keine Spaltung.."


    Es war zweifelsohne eine grundlegende Bitte, die er hier vortrug, und er hoffte imständig darauf, dass der Claudier es einsehen würde, dass der Terentier gerade nichts anderes auf's Spiel gesetzt hatte als die Teilnahme seiner Leute am Feldzug, und das allein aus Gründen die seine eigene Person betrafen, vollkommen außer Acht lassend, dass er die Verantwortung für seine Männer hatte... und diese Verantwortung keineswegs vom nominalen Anführer der Leibwache des Legaten abhing, oder von EINEM Mitglied des Stabes der achten Legion.

    "Unsere Chancen stehen nicht zu schlecht..." , betonte Vala erneut, weil sein Vetter doch etwas sehr zaghaft dreinschaute, "..der Osten rebelliert, und nun wohl auch. Wenn wir wirklich daran arbeiten wollen, die Position unserer Familie zu stärken und uns voran zu bringen, können wir uns Neutralität nicht erlauben. Sowieso, bedenke dies: sollte Kaeso Modestus von den Annaei sich wirklich dazu entschließen, gegen Salinator vorzugehen, nimmt er euch die Entscheidung sowieso ab. Wir sind hier nicht irgendwer.. du bist nicht irgendwer.. wir stützen den Legaten, in dem wir unsere Arbeit tun. Und was ist dies, wenn nicht eindeutige Parteinahme?"


    Die Fragen Witjons über den Statthalter konnte er nur mit einem Schulterzucken beantworten: "Was wäre er für ein Mann, wenn er sich gegen seine eigene Sippe stellen würde? Und wie närrisch wäre er, würde er die Unterstützung einer der wichtigsten Provinzen des Reichs einfach so verwerfen? Der Praefectus Aegypti hält große Stücke auf seinen Vetter.. sollte er sich dem Vescularier anschließen und mich einkassieren, ist es ohnehin der Wille der Götter gewesen, dass ich scheitere."

    "Rom interessiert mich nicht." , gab Vala ganz offen zu, und dies in einer Tonlage als wäre es für ihn eine Selbstverständlichkeit das Zentrum der Welt als reines Sprungbrett an die Spitze seiner Heimat zu betrachten.
    "Steht in jedem Grundlehrbuch, und irgendwo hat mir das jeder noch so kleine Furzoffizier gepredigt, der meinte einem Tribunus Angusticlavius etwas beibringen zu müssen." , jammerte er mit spöttischem Lächeln über die Belehrung der Ideologiegläubigkeit der einfachen Soldaten, "Aber du hast Recht.. eine mitreissende Rede hier, eine glaubhaft vermittelte Anteilnahme, ein wenig geheuchelte Gleichheit, ein bisserl mehr Erhabenheit.. blabla... und vor allem: Brot, Geld und ein Weib das man ab und an besteigen kann, dann ist alles in Butter."


    Zu den Neuigkeiten über die Frau des Aureliers wusste Vala im Grunde genommen nicht viel zu sagen. Er zog die Lippen schmal und murmelte eine Entschuldigung, bevor er sich auf das Thema der Götter stürzte: "Ich muss zugeben, ich habe nicht die geringste Ahnung wie genau sich diese Etrusker jetzt ausgezeichnet haben. Oder ihre Götter.. das Fest ist in zwei Tagen, es wird mit großen Freudenfeuern begangen, die das Ende des Winters verkünden.. die Römer nennen es Ludi Florales, die keltischen und germanischen Völker haben jeweils viele andere Namen dafür. Es feiert Abschied vom Winter und die Wiedergeburt der Natur. Meine Familie feiert zumeist in kleinem Rahmen, bevor wir uns in der Öffentlichkeit zeigen um Präsenz zu zeigen. Du bist herzlich eingeladen, falls du dir diesen Kulturschock antun willst. Es könnte die letzte größere Feier unserer Leben sein."

    Pardon, ist es nicht etwas vermessen, einer ID ein großes Grabmal setzen zu lassen, die es SimOff gerade mal zu 500 Posts, und SimOn gerade mal zum Centurio gebracht hat? Und ein mittleres für eine ID, die gerade mal 200 Posts vollbekommen hat und Optio war?


    Das verzerrt doch ziemlich stark das Bild für Grabmäler, die aktiveren und erfolgreicheren IDs aufgestellt wurden.

    Zitat

    Original von Numerius Duccius Marsus
    ...


    Nach nicht einmal zehn Minuten hatte Vala das Gefühl, seine Hand wäre taub. Dabei hatte das Frühlingsfest so beschaulich angefangen, innert der Mauern des duccischen Anwesens mit einem gemeinsamen Opfer vor der großen Eiche im Garten, welche sich schon in zaghaftem Grün zeigte. Natürlich kam Vala sich seltsam vor, zum ersten Mal seit einem Jahrzehnt in Germania ein Opfer zu vollführen, dass nicht irgendeinem interkulturellen Mischmasch entsprach, sondern rein den germanischen Sitten seiner Familie. Allzu blöd hatte er sich dann jedoch nicht angestellt, und das Opfer ward angenommen worden..
    Das zuvorgehende Vorstellungsritual, in dem Vala den aurelischen Senator seiner kompletten Familie vorgestellt hatte, hatte er mit ebenso großer Nervosität verfolgt. Gefressen hatte man sich zwar nicht, aber soweit Vala es beurteilen konnte, war die höfliche Distanz auch keine Handbreit kleiner geworden. Die Tatsache, dass Lupus sich schon Senator schimpfen durfte, obwohl er eigentlich nur ernannt worden war um wenig später auf einer Proskriptionsliste zu langen, nagte dann doch etwas an Valas Selbstbewusstsein, der es um Umwege doch nur zu letzterem gebracht hatte. Der letzte Senator, der das Haus der Duccii betreten hatte, war wohl der letzte Statthalter Vinicius Hungaricus gewesen... und so genoss der Aurelier auch eine große Aufmerksamkeit im Hause.


    Nachdem die familiären Feierlichkeiten vorerst ihr Ende gefunden hatten, fand man sich zusammen um in der Stadt Präsenz zu zeigen.. und nach der fünften geschüttelten Hand von irgendeinem ehemaligen Duumvirn hatte Vala seinem Freund neidvoll zugemurmelt: "Du hast Glück, du kannst die Namen allesamt wieder vergessen, wenn das hier vorüber ist."
    Wenn Vala selbst in die Regia als Statthalter einziehen wollte, würde er sich definitiv öfter mit den Menschen hier unterhalten müssen, und da war es nicht unwichtig, gleich am Anfang eine gewisse Basis zu schaffen. Also ackerten sie sich weiter durch den Marathon: Durch Witjon vorgestellt werden.. Interesse heucheln.. einen Witz reißen.. entschuldigen... durch Witjon vorgestellt werden...

    "Gegen den Willen der Götter kann und will ich nicht argumentieren...", gab Vala zähneknirschend den Weg für den Vorschlag des Aureliers frei, Nord-Italia als wahrscheinliches Schlachtfeld zu betrachten und nicht die Alpes oder den raetischen Westen, solange damit zumindest der raetische Osten vermieden wurde. Der Aurelier hatte, ob er nun tatsächlich die Götter befragt hatte oder nicht, einen politischen Kniff verwendet, den Vala schon in seiner Kindheit jenseits des Limes das eine oder andere Mal beobachten durfte: gegen die Götter konnte man schlecht anreden. Da hatten definitiv immer die Priester die Oberhand... oder jene, die diese gut genug bestachen.


    "Wir werden ohnehin nicht ohne weitreichende Aufklärungsmaßnahmen gen Süden ziehen... so diese uns mitteilen, dass Nord-Italia frei ist, spricht auch nichts dagegen, direkt dorthin zu ziehen. Ich würde nur nicht darauf wetten, und mich auf das Gegenteil vorbereiten.. das ist alles." , erklärte er noch einmal in Kurzform, was er zuvor schon ausführlicher dargelegt hatte.


    "Ziehen wir getrennt gen Süden, schauen weiter, nachdem sich unsere Truppen bei Augusta Raurica wieder vereint haben... und die Münze Lugdunums sich in unserer Hand befindet."

    Da Flavus ein Beispiel genommen hat, das ich angestoßen habe, fühle ich mich genötigt hier klarzustellen, dass es nicht um eine Etablierung eines allgemeingültigen Zeitstandards ging.


    Ich bin freilich mit den meisten hier d'accord, was die generelle Unvereinbatkeit der Zeitebenen angeht. Geht auch gar nicht anders. Wenn man sich allerdings mit mehreren Leuten in einem Plot zusammen tut, muss man das absprechen, sonst gibt es Chaos und Konfusion. Für den einen Plot. Nicht für immer.

    "Mit Verlaub, Centurio Iulius, und mit Verlaub, Legatus Claudius... das wird so nicht funktionieren." , versuchte er die strategischen Träumer zurück ins Reelle und Machbare zu holen, "Auch wenn ich dir in jedem anderen Fall zustimmen würde, Iulius, dass eine Überquerung der Alpen in nur einer Kolonne den Marsch eklatant verlängern würde... wir müssen unter anderem damit rechnen, dass der Marius sich bereits in Italia aufhält... und wenn nicht er, dann einer der anderen Legati die treu zum Vescularier stehen. Im besten Falle kommen wir dadurch schneller über die Alpen und zur Prima, im schlechtesten werden wir genauso aufgerieben wie Legatus Claudius es eigentlich mit den Truppen des Marius vor hatte. Die einzige Chance die wir dann hätten, wäre uns darauf zu verlassen, dass wenn wir auf der nördlichen Seite der Alpen keine komplette Legio Prima wiederfinden, der Marius und seine Gleichgesinnten sich noch nicht in den Norden aufgemacht hat, und die Prima auf der anderen Seite der Berge noch steht.. und eben kein ursupatorisches Heer, das uns dann gemütlich auseinanderpflücken kann. Ich würde lieber mit dem schlechteren Fall als dem besseren rechnen. Auf den besseren können wir schneller reagieren als auf den schlechteren."
    Er gab den anderen Offizieren Zeit, das zu bedenken, bevor er mit der strategischen Eignung der Alpes fortfuhr: "Die Alpes sind vor allem im Winter hochgefährlich... im Sommer sind sie vor allem net anzusehen, aber keineswegs ein Unding an Schlachtfelder... gerade wenn wir die östlichen Alpes bei Clunia und... wenn wir uns dafür entscheiden... auch Cambodunum durchqueren... das sind die Teile der Alpes, wo sogar Straßen gebaut werden konnten. Der göttliche Augustus hat dort ganze Kriege geführt, ebenso sein ebenso göttlicher Vater. Ich halte das Risiko für eine Schlacht in den Tiefebenen der Alpes für weniger groß als das Risiko im Osten zu nah an Carnuntum zu geraten, wo der Ursupator schließlich als erstes ausgerufen wurde. Die Alpes waren schon immer ein Kriegsschauplatz wie jeder andere.. nur halt bergiger, aber noch lange kein Unding."
    Dann gab es da noch das altbekannte Problem mit der Zeit, was es ebenfalls anzusprechen galt: "Salinator ist seit fast genau einem Jahr an der Macht. Cornelius Palma hat sich knapp vier Monate später ebenfalls zum Imperatur ausrufen lassen.. Aegyptus hat sich vor wenigen Monaten losgesagt.. und soweit ich weiß, ist eure Lossagung auch schon vor mehr als einem Monat in Rom publik geworden. Und nicht vor einer Woche."
    Womit dann auch das strategische Moment des Truppenverschiebens zu ihren Gunsten in Richtung Osten hinfällig wäre: "Aurelius Lupus hat zuvor unter vier Augen schon sehr schlüssig dargelegt, dass wir davon ausgehen können, dass Vescularius Salinator von Pannonia bis hinunter nach Thracia alles unter Kontrolle hat. DORT ist das eigentliche Zentrum seiner militärischen Macht. Da stehen genug Legionen und Auxiliare herum, um ZWEI Cornelii Palmae davon abzuhalten auf dem Landweg nach Italia zu gelangen. Und seien wir ehrlich... die Neutralität des Nordens bedeutet nicht weniger als, dass uns ein einigermaßen intelligenter Legat als potentielle Feinde ansieht, nicht mehr und nicht weniger. Gäbe es Truppen in Gallia und Belgica deren Legati wir nicht zweifelsfrei zuordnen können, würden wir auch einen Hephaistos tun und mit unserer gesammelten Mannschaft nur nach Süden schauen... dabei würden wir riskieren, dass wir letztlich von hinten aufgerollt würden bevor wir 'Aber ihr wart doch neutral!' sagen könnten. Zudem: wir haben uns in Aegyptus schon vor mehreren Monaten von Rom losgesagt. Ein Annaeus im Süden sagt sich los, wie lange wird Vescularius Salinator über die Wahrscheinlichkeit überlegt haben, dass der andere Annaeer im Norden es seinem Vetter gleich tun könnte? Ist der Marius dumm und unvorsichtig, kriegt Cornelius Palma die gesamte Wucht der in der Region stationierten Waffengewalt ab, und unser Marsch nach Italia wird fast ein Spaziergang. Ist der Marius allerdings seinen Posten wert, wird er damit gerechnet haben, dass es Ärger aus dem Norden geben könnte... und die Nachricht über die Lossagung Germanias dürfte Truppen in Bewegung gesetzt haben, die schon einige Zeit auf genau das in genau diese Richtung gewartet haben. Seien wir ehrlich... der Vescularier hat euch lange genug getraut.. hätte er das nicht, wäre der Marius oder einer der anderen schon lange in dieser Provinz."


    Und letztendes streckte Vala zumindest verbal die Hand nach seinem Verbündeten aus, der in der Folge merksam stiller geworden ist: "Aurelius Lupus hat es in einem zuvorgehenden Gespräch schon erwähnt, und ich erlaube mir hier seine Worte noch einmal wieder zu geben... wir werden dort unten sowieso alles anders kommen sehen als wir es jetzt hier in Mogontiacum erwarten oder voraus zu ahnen versuchen, weil auch der Vescularier und seine Schergen nicht untätig bleiben und ihre Positionen konsolieren müssen, gerade weil der Vescularier nicht viele Truppen in Italia verschieben kann. Aber nach. Auch wenn ich mir wünschen würde, dass der Plan von Legatus Claudius funktioniert, würde ich uns eher auf eine schlechtere Ausgangslage vorbereiten, und die beinhaltet, dass Italia bereits unter der Kontrolle von Marius ist und die Prima geschlagen oder auf dem Rückzug. Sollte sich herausstellen, dass dem noch nicht so ist, wollen die Götter unseren Sieg. Deutlicher kann man uns gar nicht sagen, dass wir verdammt nochmal zu siegen haben."


    Schon wollte Vala enden, da fiel ihm ein, dass der Iulier einen Vorschlag gemacht hatte, der alles andere als dumm war: "Ich pflichte Marcus Licinus von den Iuliern zu.. die Münze in Lugdunum könnte einen Versuch wert sein. Im besten Falle haben wir etwas mehr in der Kasse um unsere Männer bei der Stange zu halten, und im schlechtesten... naja... ein paar verschwitzte Pferde. Wir müssten schnell zugreifen, so der Vescularier sich der Münze wegen der Nähe zu uns nicht schon bemächtigt hat... man könnte eine Ala rüberschicken!?"


    Sim-Off:

    Ich bitte darum, die elende Zeitproblematik nicht derart auszulegen, dass eine SimOff-Woche auch eine SimOn-Woche ist. Ich würde entweder die 3-Monats-Regel des CH, oder irgendwas in deren Nähe bevorzugen... in der Antike haben sich Dinge wegen der langen Kommunikationswege sehr viel langsamer bewegt, ich würde das berücksichtigen.