Beiträge von Titus Duccius Vala

    http://www.kulueke.net/pics/ir…pezielle/valahelfer05.png "Ich kann deine Vorbehalte verstehen..", flüsterte Sirius fast, damit die Kollegen des Mannes nicht mitbekamen, was gleich hier geschehen würde, immerhin tauchte der Silberdenar von vorhin wieder auf, nur dieses Mal in der Hand des Sklaven, welcher ihn unauffällig auf dem Tisch des Schreibers ablegte, "..aber es würde meinem Herrn viel bedeuten etwas über die Kultur der Helenen zu lernen. Und es wäre nicht zu deinem Nachteil... außerdem kann ich für ihn übersetzen, wie du siehst tue ich das ohnehin schon die ganze Zeit."
    Vala war dem ganzen obsolet, hatte er doch die Hoffnung aufgegeben, dass er dem Schreiber jemals würde sagen können worum es ihm ging. Deshalb studierte er gerade sehr interessiert die Decke des Vorraums.





    SKLAVE - TITUS DUCCIUS VALA

    Es hätte so schön sein können. Als Vala erwachte, wurde er nicht von einer blonden Schönheit wachgeküsst, nein, es war ein verdammt fieser Schmerz der sich durch seinen ganzen Schädel zog. Von seinem Bein ganz zu schweigen. Er kannte das, es war nicht allzu entfernt von einem ordentlichen Kater, hier galt es behutsam vorzugehen.
    Der Germane öffnete ein Auge um die Lage zu sondieren, und da sämtliche Öllampen abgebrannt waren und das Licht der Morgendämmerung noch nicht die Schmerzgrenze überschritten hatte, betrachtete Vala es als ungefährlich auch das zweite zu öffnen. Als nächstes kam ein Funktionscheck aller Glieder, den alle bis auf das linke Bein fehlerfrei absolvierten, während letzteres ihm eine grelle Erinnerung an die Verletzung durch das Nervensystem jagte. Erst als er sich aufrichten wollte fiel ihm auf, dass an seiner Lage so etwas nicht stimmte. Die Beine waren das einzige was sich noch im Bett befand, der Oberkörper lag mit dem Gesicht nach unten auf dem Fußboden.. daher auch der pelzige Belag in seinem Gesicht. Wie bei Loki war er hierhin gekommen?
    Als er sich vorsichtig aufrichtete, den pelzigen Belag auf seiner Zunge und die Sabber aus seinen Mundwinkeln an der Bettdecke abwischte, war es der stechende Schmerz an seinem Hinterkopf und die knirschenden Tonscherben unter seinen Füßen, die ihn daran erinnerte was tatsächlich vorgefallen war... hatte sie wirklich? Dieses.... Miststück.


    "SIRIUS!!!", brüllte Vala, und betastete den Hinterkopf da wo der Wasserkrug ihn getroffen hatte. Seine Haare waren strähnig und hatten kleine knisternde Klumpen, die sich zwischen seinen Fingern auslösten... und rote Krümel auf diesen zurückließen. Sie hatte ihn tatsächlich bewusstlos geschlagen. Das elende... ihm fehlten die Worte. Hatte er es ihr nicht gerade so richtig... und dann hatte sie... WARUM?
    Oh... darum.
    Vala wusste über den Stolz gewisser Frauen, die sich nur allzu gerne auf's Kreuz legen ließen, wenn sie sich nur einreden konnten, dem Beischläfer die größte Nacht und einzige und sowieso und generell beste Nacht seines Lebens zu bereiten. Mit weißem Pferd und so. Da waren Frauen kaum anders als Kerle, auch wenn die Perspektive tatsächlich dezent anders war. Und warum bei... wieso hatte er? Und wo blieb... "SIRIUS!!!"


    [wrapIMG=left]http://www.kulueke.net/pics/ir…pezielle/valahelfer05.png[/wrapIMG] '..bin gleich wieder da, Süße...', war das erste, was man durch die Tür von Sirius vernahm, und ihn gleich darauf nicht allzu eilfertig durch die Tür kommen sah, um bei einem verräterischen Knirschen unter seinen Füßen innezuhalten, den Kopf zu denken und konsterniert ein Stück zerbrochene Keramik zu betrachten. Wenn Sirius sich was dabei dachte, so ließ er es seinen Herrn nicht wissen... könnte man zumindest annehmen, wenn Sirius nicht Sirius wäre, und entsprechend gleich darauf den Mund öffnete und seinem Herrn mit einem gelangweilten: "Oh... ist gestern wohl so richtig rund gegangen, was? Ich wusste gar nicht, dass du auch mit nur einem Bein zu Kunststücken im Bett in der Lage bist."
    "Das war nicht ich... das war sie...", ächzte Vala während er sich weiter den Kopf rieb.
    "Was? SIE? Lustig... den Eindruck hat sie gar nicht auf mich gemacht...", frohlockte der Sklave, und begann automatisch die Scherben einzusammeln.
    "Sie hat mir den verdammten Krug über den Kopf gezogen...", fluchte Vala, stand auf und begab sich zu dem anderen Tisch, auf dem die silberne Karaffe mit den Bechern stand. Oder besser: stehen sollte. "Sirius, hast du die Karaffe weggeräumt, die hier stand?"
    "Dominus, das gehört nun wirklich nicht zu meinem Auf..", begann Sirius, erntete einen Blick seines Herrn und schüttelte schließlich den Kopf, "Nein, hab ich nicht. Wenn ich mich genau erinnere, und das tue ich, wurde sie gestern Abend noch von einem der anderen aufgefüllt. Wasser, mehr nicht, wie immer."
    "Dann... hat diese elende Drecks%&#$§ sie mitgenommen.", knirschte Vala hörbar mit den Zähnen.
    "Die Karaffe, Dominus?", hakte Sirius scheinbar unbekümmert nach, immernoch feine Scherben aus Ton aufsammelnd.
    "Und die Becher...", ächzte Vala, ließ sich auf einem nahestehenden Schemel nieder und rieb sich die Stirn. Als er wieder aufblickte fiel sein Blick auf den Schreibtisch, und eine böse Vorahnung ereilte ließ ihn aufschrecken und sich so schnell wie möglich humpelnd dorthin eilen, doch das gedankenlos auf der Tischplatte liegende Tuch war leer. "SCHEISSE!!! GOTTVERDAMMTE... oh nein... Sirius, schau in die Truhe und sieh nach, ob das Geld noch da ist..."
    "Dominus?", sah der Sklave seinen Herrn konsterniert an, in der Hand noch eine Scherbe, die er gerade hinter dem Bett hervorgekramt hatte.
    "TUE ES!!!", brüllte Vala, was er nicht oft tat, und so dauerte es nicht lange bis Sirius die Truhe aufriss, ein paar Dokumente und anderen Kram zur Seite packte, innehielt, und sämtlichen Inhalt noch einmal auf's genaueste prüfte, um schließlich den Kopf sinken zu lassen: "Das Geld... ist fort, Dominus."
    Vala antwortete nicht. Den Arm auf dem Schreibtisch abgestützt, mit seinem Kopf auf der geballten Faust liegend blickte er seinen Sklaven an, und wiederum ins Leere. Erst als Sirius ein drittes Mal nach ihm fragte regte Vala sich, und schlug mit Macht die geballte Faust auf die Tischplatte, so dass es nur schepperte: "DIESES ELENDE... BESTOHLEN HAT SIE MICH!!! Haben wir den Wechsel meiner Tante noch, Sirius?"
    "Den... den habe ich bereits vor zwei Tagen eingetauscht. Das Geld war... nun... in der Truhe.", flüsterte Sirius beinahe.
    "Scheisse. SCHEISSE!!! VERDAMMTE.... hast du mitbekommen, wie das Weib das Haus verlassen hat?", grummelte Vala, dessen Blick sich nicht ganz zwischen Verzweiflung und Wut entscheiden konnte. Das war gelinde gesagt eine absolute Katastrophe für ihn. Nicht weniger. Eine absolute Katastrophe.
    Sirius selbst schien einen Moment zu zögern, und erst ein fragender Blick, der zu wenig kontrolliert war um nicht anklagend zu wirken, ließ ihn zusammenzucken und schließlich mit einem äußerst schuldbewussten: "..ein... habe ich nicht, Dominus. Ich habe bereits geschlafen."
    Weitere Flüche von seiten Valas folgten, irgendwann gab er jedoch auf die Welt mit Flüchen zurück in ihm genehme Bahnen zwingen zu wollen, und erinnerte sich daran, dass er der Schlange auch so auf die Schliche kommen musste. Sie MUSSTEN es einfach. "Sirius! Schicke jemanden zu diesem Ritter... wie hieß der Mann noch?"
    "Kaeso Betucius Cerrinius, Dominus."
    "Gut, schicke jemandem zu ihm..."
    "Eh, und was soll ich ihn fragen lassen, Herr?", hakte Sirius nach, schließlich konnte er sich nicht vorstellen, dass sein Herr dem Betucier auf die Nase binden wollte, dass er von der Frau K.O. geschlagen und ausgeraubt worden war.
    "Was weiß ich... lass dir irgendeine Ausrede einfallen, um nach der Glicia zu fragen. Eine Einladung zum Essen mit ihr, oder sowas..."
    "Wie du wünschst, Dominus.. ich werde das gleich sofort veranlassen.", nahm Sirius den Befehl ungewohnt unterwürfig entgegen, was Vala einfach auf das schlechte Gewissen schob, dass sein Sklave geschlafen hatte während er selbst ausgeraubt worden war. Bevor sein Sklave den Raum verließ, blieb er noch einen Moment stehen und sah seinen Herrn lange an. Nach einer Weile wurde es Vala schließlich zu bunt: "Was denn noch, Sirius?"
    "Dominus... eh... was passiert, wenn wir die Frau nicht wiederfinden?"
    Vala konnte die Antwort gar nicht in Worte schmücken. Er hatte so schon größere finanzielle Probleme, der Lebensstandard als Anwärter auf den Senat war deutlich höher als das, was die Freya Mercurioque in Germania für ihn abwarf. Jeder Wahlkampf war eine außerordentliche finanzielle Herausforderung für ihn, und diese Fahrt nach Aegyptus war letztlich nichts anderes als auf Pump finanziert. Das Geld von seiner Tante... gepumpt. Und jetzt war es weg... einfach weg.
    "Dann stecken wir richtig tief im Dreck, Sirius."

    Numerius Duccius Marsus
    Casa Duccia
    Mogontiacum
    Prov. Germania Sup.


    Witjon.


    Danke für dein Schreiben. Ich gratuliere zum Erwerb des Landes, kann mir allerdings nicht vorstellen, dass dies keine negativen Effekte auf die wirtschaftliche Lager unserer Sippe hat. Sei ehrlich, wie schlimm ist es wirklich?
    Bitte halte mich über alles auf dem Laufenden, was die Chatten und das Militär in der Provinz betrifft, auch Neuigkeiten über die Mattiaker interessieren mich sehr.


    Was Sontje angeht: was genau stellst du dir eigentlich vor, was ich tun soll? Ich bin kurz davor, Senator der Stadt Rom zu werden. SENATOR! Ich werde sie kaum öffentlich auf dem Thing verstoßen können wie es Sitte ist, oder gleich in der Acta, ohne dabei einen handfesten Skandal auszulösen. Ich muss dir nicht erklären, was das für meinen Status bedeutet.
    Wenn überhaupt, so werde ich versuchen das Problem so leise und unauffällig wie möglich aus der Welt schaffen. Vielleicht lässt das Weib mit sich reden.
    Dein Reisender hat nicht rein zufällig erwähnt, wo Sontje anzutreffen ist, oder? Rom ist recht groß, weißt du.


    In Aegyptus gehen die Dinge ihren Lauf.. ich habe im Zuge meines Auftrags eine Reise durch den Süden unternommen, und dabei viele behauene Steine betrachten können. Sehr langweilig, sage ich dir. Die Erkenntnisse über den Zustand des Militärs hier waren allerdings manigfaltig, welche ich in diesem Schreiben allerdings nicht erwähnen werde. Ich komme zurecht, es gibt viel zu lernen, auch wenn die Sprache der Griechen immernoch ein Mysterium für mich bleibt. Sie haben absonderliche Vorlieben, das sage ich dir.


    Ich habe übrigens einen Storch gesehen! Ja, hier unten in Aegypten, am Rand der Welt. Jetzt weiß ich endlich, wo sie jedes Mal hinfliegen, wenn sie aus der Heimat verschwinden.


    Til ars ok frisar,





    Sim-Off:

    10Sz überwiesen.

    http://www.kulueke.net/pics/ir…pezielle/valahelfer05.png "...um ihnen den Prozess zu machen.", las Sirius einen neuen Brief aus Mogontiacum vor, den ersten seit sie vom Tod Elfledas erfahren hatten, und den ersten den sie hier in Aegyptus bekommen hatten, "..das dazu. Der nächste Punkt, über den dein Vetter schreibt handelt von einem jungen Mann aus deiner... Sippe... der nach Mogontiacum gekommen ist, Dagwin, Sohn Geros. Willst du auch dazu den Wortlaut hören?"


    "Nein. Weiter.", winkte Vala ab, der auf einer Kline liegend einen kleinen Imbiss zu sich nahm. Einen besonders kleinen Imbiss, da seine finanzielle Situation mit 'katastrophal-weltendengleich' noch schöngeredet war. Und dass er sich ausnahmsweise mal über was anderes Gedanken machen konnte als darüber, wie und ob er dieser Frau seine Kohle wieder abluchsen konnte und bis dahin auskam.


    "Dann wäre da noch was über die Geschäfte.. dein Vetter hat Land in Mogontiacum gekauft.", fuhr Sirius fort, "Willst du es im Detail?"


    "Land? In Mogontiacum? Bei diesen Preisen? Das bedeutet, dass ich mich auch nicht nach Hause wenden kann um noch einen Wechsel zu erbitten...", fluchte Vala leise vor sich hin, und zuckte leicht mit der Hand um Sirius weiterlesen zu lassen.


    "Das Chattenproblem, wieder einmal. Wortlaut?", fragte sein Sklave nach ohne aufzusehen, und ein Raunen seines Herrn ließ ihn die Passage noch einmal vorlesen: "Seit dem letzten Thing und der eindeutigen Positionierung der Chatten hat das Exercitus Romanus in der Provinz weitere Vorkehrungen getroffen. Es gab ausführliche Manöver zusammen mit der Ala II Numidia und es wurden verstärkt Rekruten geworben. Hadamar ist bereits eingetreten, Sönke, mein Muntling und Hartwigs Sohn ebenfalls. Hoffen wir, dass das Frühjahr keinen Krieg über den Rhenus trägt. Betroffen wäre davon im übrigen auch Landulf, der zu Rodewini gereist ist, um im Kreise der Mattiaker das Kriegshandwerk zu erlernen. Ich bete zu den Göttern, dass sie ihm dabei ebenso wohlgesonnen sein mögen, wie sie es in deinem Fall waren, so dass er an einem Stück nach Mogontiacum zurückfindet.
    Audaod dagegen bleibt hier und intensiviert seine Ausbildung, die ihn zu einem gebildeten Civis Romanum machen wird, damit er womöglich irgendwann meinen Platz in der Gemeinde einnehmen kann. Soll ich dazu Notizen machen?"


    "Was?", schreckte Vala aus seinen Gedanken hoch, in die ihn Informationen über den neuerlichen Chattenkonflikt regelmäßig trieben, "Ja.. der junge Hadamer und dieser Sönke in meiner Legion, das könnte sich als nützlich erweisen sobald ich die Legion übernehme."


    "damar..Sönke.. Legion II... so..", kritzelte Sirius mit der linken Hand auf einer neben ihm liegenden Tabula herum, "Zum Abschluss wäre da noch etwas über eine junge Frau namens Sontje in Rom.. du sollst dich um sie kümmern."


    "Soll ich?", horchte Vala auf, sich nun wirklich nicht vorstellen könnend, dass Witjon ihm irgendwelche Damenbekanntschaften in Rom organisierte. Nicht, dass er etwas dagegen gehabt hätte, aber das passte nicht wirklich zu Witjon: "Lass hören."


    "Nun... also: Ein letztes noch. Ein Reisender aus Rom berichtete mir von seiner Bekanntschaft mit Sontje. Du erinnerst dich an Feruns Tochter? Angeblich soll sie in der Urbs Aeterna weilen und dort eine Schmiede eröffnet haben! Du weißt, dass ihr Verhalten nicht tolerierbar ist.Ich erwarte, dass du dich darum kümmerst, sobald du nach Rom zurückgekehrt bist.", zitierte Sirius, und legte abschließend die Schriftrolle beiseite: "..und, so du wieder in Rom bist schöne Grüße an Dagmar und seinen Bruder."


    "Ach, DIE Sontje.", nahm Vala mit enttäuschter Miene zur Kenntnis, verfiel dann aber in tiefes Grübeln, "Der ist lustig.. als könnte ich das jetzt tatsächlich gebrauchen. Ich stehe kurz vor dem Eintritt in den Senat, da soll ich gleich ein ausgebüxtes Weib zurechtweisen?"


    "Zumal Rom nicht gerade klein ist.. von ihrem Aufenthaltsort selbst schrieb er nichts.", fügte Sirius hinzu.


    "Danke, darauf wäre ich selbst nicht gekommen..", grummelte Vala in seinen nunmehr stehenden Bart hinein, "..nimm eine Tabula, wir müssen schreiben."


    "An Dagmar in Rom?", hakte Sirius nach, als er sich eine weitere, leere Tabula zur Hand nahm.


    "Nein, sie ist ein Weib, und kann sich nicht um sowas kümmern.", brummte Vala weiter, "Ich muss das selber machen, sobald ich wieder da bin. Witjon wird sich wohl selbst kaum nach Rom begeben, um sich dieses... Problems.. zu entledigen."


    "Darf ich darauf aufmerksam machen, dass man nicht von Cato abstammen muss, um zu erkennen, dass ein Skandal deiner Situation nicht zuträglich wäre?", wandte Sirius mit derselben hochnäsigen Art ein, die er sich angewöhnt hatte um Accio und Linus so effektiv wie möglich zu vertreten.


    "Was würde ich bloß ohne dich tun?", giftete Vala zurück, wischte sich die Finger an einem Stück Tuch ab und setzte sich auf der Kline aufrecht auf, um sich im folgenden voll auf das Problem konzentrieren zu können: "Deshalb muss es so... leise und unproblematisch wie möglich vonstatten gehen."


    "...darf ich also schreiben, dass du sie nicht zu verstoßen gedenkst?", hakte Sirius nach und wandte den Griffel in seiner Hand als würe es ein kleines Schwert.


    "So sie nicht als Sklavin aufgegriffen und verkauft wurde..", brummte Vala mit ernstem Gesichtsausdruck, "..ist das wohl kein Zufall. Haben wir den Brief noch, in dem er zuletzt über Sontje schrieb?"


    "Der befindet sich in Rom, Dominus."


    "Verdammt... dann... na, schreib das folgende..."

    Wenn du mit Fachliteratur das meinst, womit auch Studenten der Historie und ihre Profs arbeiten, wäre da ganz oben auf der Liste das Allgemeinwerk


    Geschichte der Römischen Republik - Jochen Bleicken


    aus der Reihe 'Grundriss der Geschichte' genannt.


    Wie alle Bücher aus der Grundriss-Reihe besteht dieses Werk aus drei Teilen:


    1. knappe Darstellung des aktuellen Ist-Zustands der Forschung
    2. Behandlung von aktuellen Problemen der Forschung in Hinblick auf Fragen über und an die Historie
    3. sehr umfassende Bibliographie mit hunderten thematisch sortierter Angaben zum Thema


    Dich dürften da Punkt 1 und 3 interessieren, vor allen Dingen Punkt 3 ist ein sehr aussagekräftig: da steht kaum Mist drin, und wenn, dann nur solcher der sich wissenschaftlich diskutieren lässt, und nicht einfach geschrieben wurde um Auflage zu machen.


    Darüber hinaus kommt kein Student an diesen einführenden Werken vorbei:
    Die Verfassung der römischen Republik - Jochen Bleicken
    Geschichte der römischen Republik - Klaus Bringmann
    Von den Gracchen bis Sulla - Herbert Heftner


    Alle diese Werke haben Bibliographien mit weiterführender, spezialisierter Literatur im Anhang. Für den Einstieg sind diese Werke jedoch mehr als ausreichend.


    Wenn du dich allerdings für die politische Kultur der Kaiserzeit interessierst, also jene Zeit in der dieses Rollenspiel stattfindet, sind andere Werke angeraten:


    Geschichte der römischen Kaiserzeit - Werner Dahlheim


    Wie Bleicken bei der Republik behandelt Dahlheim die Kaiserzeit sehr knapp, es dreht sich vor allem um Forschung und Literatur.


    Allgemeine Werke zur Kaiserzeit, die man ohne Bedenken in jeder Hausarbeit zitieren kann:
    Geschichte der römischen Kaiserzeit - Karl Christ
    falls du des Englischen mächtig bist: Cambridge Ancient History - v.a.
    Sozialgeschichte des römischen Kaiserreichs - Jochen Bleicken

    Zitat

    Original von Lucius Terentius Thyrsus
    Hm ich denke das "Einspielen" in die Umgebung von Alexandira ist nur ein Hinderniss aber zu schaffen.


    Wenn man den hellenistisch-ptolemäischen Hintergrund nur als austauschbare Kulisse betrachtet, und nicht als eigenständigen Komplex mit anderen Bedingungen an den Charakter, kann man das durchaus so betrachten.

    "Zur Zeit" ist im IR relativ. Es gibt immer wieder mal Höhen und Tiefen bei der quantitativen Besetzung mit Spielern.


    Meine Theorie ist, dass Alexandria mit seiner hellenistisch-ptolemäischen Prägung einfach weniger Menschen anspricht, oder eher: den meisten Menschen ziemlich fremd ist. Für Rom hat man meistens ETWAS Hintergrundwissen, was die Griechen oder gar die Aegypter angeht dürfte es mau aussehen.. das muss man sich erst erarbeiten, und daran scheitert es dann meistens.
    Dass gerade Alexandria für Nicht-römische IDs einen besseren Nährboden darstellt als anderswo, wird meist übersehen. Ist den meisten wohl zu komplex..


    Und Spielmacher sind da im Moment kaum vorhanden, die andere IDs anziehen könnten. Und mit denen steht und fällt nunmal dauerhaft aktives Spiel.

    http://www.kulueke.net/pics/ir…pezielle/valahelfer05.png Eigentlich hatte Sirius ja nichts übrig für fleischliche Frauen, die redeten einfach zuviel. Und was sie erst redeten war oft mehr als einfach nur unerträglich. Eine Beugung der weltumspannenden Gesetze der Logik. Aber: sie waren Frauen, und damit hatten sie gewisse Fähigkeiten, die sich jedem Verständnisses durch männliche Zentralmembranen entzogen, und diese vollkommen rat- und hilflos ausgeliefert zurückließen. Die sichtbare Nervosität der Glicia war Sirius freilich aufgefallen, aber er schob es einfach darauf zurück, dass man in diesen Tagen wie immer mit der gewissen Gefahr des Entdecktwerdens rechnen musste.. was freilich immer mit einer gewissen Spannung einherging. Sie und sein Herr hatten ihren Spaß offensichtlich gehabt, und jetzt ging der Spießrutenlauf des Nachausehuschens los. Kein Problem, Sirius verstand das.


    Was er allerdings noch viel mehr verstand waren verbale Streicheleinheiten, und Sirius schaute drein als hätte sie ihn gerade persönlich zum Herrscher der Welt erklärt. Seine schmächtige Brust schien vor Stolz fast bersten zu wollen, und als die Glicia ihm neben einer Münze in die Hand auch noch einen Kuss auf die Wange drückte, war es um Sirius geschehen: nach einem mädchenhaften Kichern blickte der Sklave vollkommen weggetreten drein, säuselte noch ein hingebungsvolles "Vale bene, Dominaaa...", schloss die Tür hinter diesem himmlisch höllischen Geschöpft und schlurfte dann mit dämlichem Lächeln auf den Lippen zurück ins Atrium, und versuchte sich GENAU einzuprägen wie es sich angefühlt hatte, als die weichen und warmen Lippen der Glicia seine Wange geliebtkost hatten... und erstarrte in einem schrecklichen Moment unter dem eifersüchtigen Blick der Statue.. "Das... war nicht das, wonach es aussah, oh Schöne.", versuchte Sirius sich in dem Klassiker aller Ausreden, doch ohne Erfolg: eine Schimpftirade schlimmsten Ausmaßes ging auf ihm nieder, und bald wurde ihm klar: die Nacht war für ihn noch lange nicht vorüber.

    SKLAVE - TITUS DUCCIUS VALA

    http://www.kulueke.net/pics/ir…pezielle/valahelfer05.png "Aber selbstverständlich, Domina.", säuselte Sirius in seiner unterwürfigsten Art, "Ich bin fern dessen dich lange aufhalten zu wollen..."
    Die hier schien wütend, was auch das eine oder andere mal vorkam. Wahrscheinlich hatte sein Herr in diesem Fall einfach nur an seinen eigenen Spaß gedacht, und nicht an den der Frau... viele andere waren entweder weggetreten, übertrieben freundlich oder einfach nur verschämt-verhuscht darauf aus so ungesehen wie möglich wieder in das eigene Heim zurück zu kehren. Da dies bei dieser auch der Fall war, fasste Sirius sich kurz und hielt ihr mit gesenktem Blick den Beutel Münzen entgegen, der ihr wenige Schritte vor der Porta anscheinend entfallen war.
    "Das hast du verloren, Domina, und ich möchte dem Bedauern entgegenwirken, den ein solcher Verlust auslösen konnte. Welch ein Glück, dass dies noch im Domus meines Herrn geschah...", schließlich konnte man von den Soldaten da draußen im Lager und dem ganzen Volk außerhalb des Lagers nicht erwarten eine gefundene Menge Geld gleichwohl dem Besitzer zurückzugeben. Weshalb Sirius jetzt schon ziemlich stolz auf sich selbst war... und mit kaum verhohlenem Blick auf die Füße der Domina um eine Belohnung bettelte.. oder irgendwas in der Art.



    SKLAVE - TITUS DUCCIUS VALA

    http://www.kulueke.net/pics/ir…pezielle/valahelfer05.png Es war das übliche Prozedere, und Sirius hatte es in den Jahren in denen er jetzt schon dem Duccius gehörte nicht nur zehnmal mitbekommen, dass sein Herr sich unter irgendeinem Vorwand ein Weib ins Haus holte und dieses dann allen möglichen Regeln des zwischengeschlechtlichen Kitschs entsprechend in sein Bett lockte und dann einen Lärm machte, als gäbe es kein Morgen mehr. Sirius war dadurch recht schnell klar geworden, dass die meisten Häuser keine Fenster nach außen hatten um den Lärm der Straße vom Inneren fernzuhalten, nein, sondern um den Lärm des Inneren von der Straße fernzuhalten! Was für ein Gerede würde es nur geben im Lager, wenn die Soldaten draußen auf Patrouille hören konnten, wie sein Herr sich gerade über ein wehrloses Weib hermacht. Barbarengebrüll und Weibergeseufz waren der Stoff, aus dem Skandale wurden. Andererseits: nein, waren sie nicht. Frauengebrüll und Barbarengeseufz waren der Stoff, aus dem Skandale gemacht waren.


    Dieserlei Gedanken ließ Sirius gerade eine Statue wissen, mit der er sich seit geraumer Zeit in einem wirklich heftigen Flirt befand. Sie war irgendeine Gottheit (er hatte ihren Namen vergessen, und sie im folgenden nurnoch mit 'du Schöne' angesprochen, was erwiesenermaßen bei allen in Stein und Marmor gehauenen Göttinnen funktionierte), und Sirius hatte aus lauter Langeweile ein Auge auf sie geworfen. Wirklich gesprächig war sie nicht, war ein wenig schüchtern.. und hatte schrecklichen Mundgeruch, was wohl der Tatsache geschuldet war, dass sie seit Jahren auf dem Podest stand und vor lauter Rumsteherei gar nicht dazu kam sich ein wenig Mundhygiene zu gönnen. Er wollte ihr gerade von einem alten, vom Sand beinahe verschluckten Tempel nicht weit im Südwesten erzählen, da wurde es auf einmal still. Kein Gestöhne und Geseufze mehr, was außerordentlich verdächtig war. Plötzlich schepperte und klirrte es gewaltig, und dann ward wieder Stille. Sirius wollte schon ein wenig näher an die Tür herantreten, um zu lauschen ob das wieder eine der exzessiveren Eskapaden seines Herrn war (des Sklaven Gedächtnis hatte einen ganzen Katalog über diese abgespeichert), da kam jedoch ein leichter Wind auf, und automatisch starrte Sirius wie gebannt auf die Statue, um den Moment nicht zu verpassen in dem der Wind ihr Gewand so lupfte, dass interessantere Einblicke möglich wurden. Doch das steinerne Gewand der Göttin blieb unbewegt, und Sirius ließ enttäuscht den Kopf sinken. Dann wieder Wind! ...dann keiner... und wieder ein Wind! Und doch keiner... und da... der Wind über Alexandria schien heute Nacht recht unstet zu sein. Und er roch nach Rauch und... war das Metall? Wahrscheinlich brannte wieder irgendwo eine Hütte, und der Wind trug den Rauch bis zu ihnen ins Atrium.


    Als die Tür plötzlich geöffnete wurde, und die Glicia heraustrat nahm Sirius der Gewohnheit entsprechend die Verfolgung auf. Es war nicht ungewöhnlich, dass eine verheiratete Frau sich noch des Nachts aus den Gemächern seines Herrn stahl, immerhin würde eine Rückkehr bei Sonnenschein gewisse Fragen mit sich bringen. Wobei es immernoch... es waren nur drei Frauen! Wie wollten die die zweistündige Strecke bis nach Alexandria hinter sich bringen? Und hatte das Stadttor um diese Zeit überhaupt noch auf?
    Die Frau weckte ihre beiden Sklavinnen, und drückte ihnen etwas Silber in die Hand (wahrscheinlich eine kleine Anerkennung seines Herrn für eine besonders beeindruckende Leistung der Bettgymnastik), und machte sich gleich darauf auf zur Porta, und Sirius folgte ihr wie ein Schatten. Kurz bevor sie die Porta erreichten fiel ihm etwas auf, und er konnte sie nicht so ohne weiteres einfach entfleuchen lassen. Nein, er musste etwas tun!


    "DOMINA!", rief er in das Halbdunkel der schlummernden Casa hinter der Glicia her, "Domina, so warte doch!"




    SKLAVE - TITUS DUCCIUS VALA

    Das brachte nichts... und Vala sah ein, dass die Eigenart der Griechen wohl unkonventionelle Mittel notwendig machte. Wenn der Kerl seinen Willen wollte, konnte er ihn haben.


    "Ich kam erneut!!!", drohte Vala, dem die ganzen Unsinnigkeiten der griechischen Welt wirklich zu abstrus wurden, schnappte sich den Silberdenar, warf dem Schreiber einen düsteren Blick zu, und verschwand schließlich aus dem Vorraum...



    .......



    ...um nicht eine Stunde später zusammen mit Sirius im Schlepptau zurückzukommen, und dem Schreiber einen ganzen Korb voll mit dem Gemüse der aegyptischen Saison vor die Nase stellte.


    "Dort, Schreibstift, Grünkraut, wie gewollt deiner.", funkelte der Senator-in-spe den Schreiberling an, bevor sein Sklave demselben zur Hilfe eilte.


    [Blockierte Grafik: http://www.kulueke.net/pics/ir/nscdb/z-spezielle/valahelfer05.png


    "Chaire, Schreiber. Entschuldige bitte.. die Art meines Herrn, er ist der Helenensprache nicht derart mächtig, wie er sich fähig befindet. Dies ist Titus Duccius Vala, gewesener Quaestor des Basileus und Tribun der ersten Legion. Er möchte sich als Lernender im Museion einschreiben..."


    http://www.kulueke.net/pics/ir…pezielle/valahelfer05.png "ICH WURDE GEBISSEN!!!", schrie Sirius lauthals, "VON EINEM AEGYPTISCHEN UNTIER!!"


    "Ich weiß.. ich weiß...", murmelte Vala im Halbschlaf, friedlich unter einem Palmwedel liegend und die Fahrt auf dem Nil... nun.. nicht gerade genießend.. mehr... weniger negativ erduldend, "...und es war kein Untier, es war ein..."


    "IN MEINEN VERDAMMTEN ARSCH!!! GEBISSEN!!!", fluchte Sirius weiter, eine ganze Spur lauter als zuvor.. seine Unart, seit dem gewissen Vorfall ruhelos hin und her zu laufen, und damit alle Menschen um ihn herum kirre zu machen, sorgte dafür, dass er von Valas Eskorte immer wieder mit Nussschalen und Kernen beworfen wurde. Soweit Vala es mitbekommen hatte, stand Rufus zur Zeit ganz oben auf der Tabelle.


    "...es war ein Kamel, kein Untier, Sirius. Und jetzt krieg dich wieder ein und setz dich endlich hin...", säuselte Vala unter dem Lappen hervor, der ihm in der doch recht brennenden Sonne des aegyptischen Südens auf dem offenen Nil zu etwas Kühlung verhalf. Und die würde er brauchen können: "Wie lange sind wir jetzt auf dem Nil unterwegs?"


    "Ein verdammt untieriges Kamel!", protestierte Sirius, "Und wie soll ich mich setzen, wenn JEDER VERSUCH SCHMERZ VOLLKOMMEN NEU DEFINIERT?"


    "Wie lange, Sirius?", murrte Vala, der sich den nassen Lappen von den Augen zog und ins grelle Licht des Tages blinzelte.. das Nilufer hatte sich seit ihrer Abreise aus Syene vor zwei Tagen kaum verändert: das Ufer wucherte nur so über vor Grün, und dahinter tat sich entweder der blaue Horizont auf, oder in aufgehäuftem Sand untergehende Felsen.


    "Ab heute knapp elf Tage, wenn der Wind uns gesonnen bleibt.. der... Nauarchus.. oder wie auch immer sich der Führer dieser Scholle nennt, will in Tentyrus und in Hermopolis Magna an Land gehen um die Vorräte aufzustocken und Handelswaren umzusetzen...", gab Sirius mit quäkender Stimme bekannt, hielt sich währenddessen an dem schmalen Mast fest, der zu ihrem Segel hinaufführte und versuchte offensichtlich nicht an sein Gesäß zu denken, "...es wäre.."


    "...keine gute Idee, um diese Landgänge für weitere deiner Exkursionen zu missbrauchen, Sirius. Was auch immer sich in diesen Städten befindet...", vollendete Vala den Satz und warf seinem Sklaven einen durchdringenden Blick zu.


    "...ein fabulöser Tempel des Thot, und eine sagenhaft große Anlage zu Ehren des Hator!!", fügte Sirius auf eine Art und Weise ein, als könnte die bloße Erwähnung dieser Gegebenheiten seinen Herrn augenblicklich in einen antiken Hobbyarchäologen verwandeln.


    "DAAA!!!!", schrie Vala auf einmal auf, was sowohl die zweiköpfige Schiffsbesatzung, seine Eskorte wie auch Sirius erschrocken auffahren ließ und dafür sorgte, dass ihm und seinem ausgestreckten Zeigefinger auf einmal alle Aufmerksamkeit sicher war, "DA IST WIEDER EINER! Ich hab doch gedacht, dass ich spinne... aber da seht selbst! Ein Storch! Verdammte Axt... ein echter Storch! Seht das weiße Federkleid mit den schwarzen Spitzen? Und den langen Schnabel... das ist ein Storch! Wahnsinn!"


    "Eh... und? Das ist ein Vogel, Herr. Mit zugegebenermaßen langen Beinen.", fragte Sirius auf eine sehr sanfte Art und Weise, als hätte er Angst, sein Herr könnte in einem akuten Anfall von Wahnsinn zerbrechen, und erntete dafür einen vorwurfsvollen Blick desselben.


    "Das ist ein Storch, Sirius. In meiner Heimat leben diese Vögel... im Herbst verschwinden sie auf einmal... und im Frühjahr kommen sie wieder.", dozierte Vala aus seinen Erinnerungen an ein längst vergangenes Leben, "Ich habe mich immer gefragt wohin sie fliegen... Mutter meinte, sie würden Midgard verlassen, weil diese Welt ihnen zu kalt wäre, und in Asgard überwintern."


    "Ich bin mir sicher, viele Barbaren wären sehr enttäuscht darüber, feststellen zu müssen, dass dieses Asgard ein Land voller Sand, tierköpfiger Götter und gewalttätiger Untiere ist... das zudem von Rom unterworfen wurde.", frotzelte Sirius, was ihn augenblicklich in die Flugbahn eines Caligae versetzte.


    "Noch so ein Wort, und du wirst dich zurück zu deinem Kamel wünschen..", grollte Vala, den Blick trotzig zurück auf den Vogel richtend, der am Nilufer gemütlich im Wasser fischte, "Sie fliegen also gen Süden.. wo es nicht so kalt ist, wie bei uns. Ich glaube, Asgard wäre auch einen Tick weiter zu bewältigen."


    "Was du nicht sagst...", gähnte Sirius, streckte sich und hockte sich gewohnheitsmäßig auf einen mit Getreide gefüllten Sack, was ihn augenblicklich mit einem Schmerzensschrei wieder in die Senkrechte beförderte, "BEI DEN GÖTTERN! VERFLUCHT SEIEN ALLE KAMELE!"


    "Du tust ihm Unrecht..", murmelte Vala, "..kein Tier liebt es getreten zu werden.."


    "Es hat mich zuerst getreten!", fluchte Sirius, und rieb sich alleine ob der Erinnerung das wunde Sitzfleisch.


    "Nachdem du es mit sehr unkamelhaften Worten bedacht hast...", fügte Vala abwesend hinzu, ein Funkeln fiel ihm ins Auge, und als er sich umwandte, erblickte er einen der Helme, die sie auf die niedrige Reling geheftet hatten, um weithin sichtbar zu machen, dass sich Angehörige des Exercitus an Bord befanden. Selbst der Nil war abseits der Römerbastionen nicht sicher.


    "Nur ein Barbar kann glauben, dass ein solches Tier tatsächlich versteht was ich ihm sage...", nörgelte Sirius zurück, und begann wieder mit seinen Kreisen um den Mast herum.


    "Das muss ich mir von jemandem sagen lassen, der eine Statue aus dem Isistempel heiraten will?", lachte Vala in seinen Ärmel hinein, während sein Blick auf dem trübe dahinfunkelnden Wasser ruhte.


    "Sie hat meine Liebe erwidert! Es war auf den ersten Blick! Niemand kann mir das verwehren!", protestierte Sirius, "Sie war... perfekt."


    "Die Priester konnten es sehr wohl.. und nicht zuletzt ich. Übrigens: Sie hatte einen Hundekopf.", schnaufte Vala, drückte sich von der Reling lang aufwärts und daraufhin sein Kreuz durch, um seinem verspannten Körper auf der müßigen Fahrt zumindest etwas Bewegung zu verhelfen.


    "Du gönnst mir auch gar nichts...", brummte Sirius, "...ich bin überzeugt davon: ich hätte sie glücklich gemacht. Auch ein Sklave darf sich verlieben!"


    "In eine Statue?"


    "Agalmatophilie wird einmal ein anerkannter Begriff sein!", wandte Sirius ein.


    "Nicht mehr in deinem Leben...", versicherte Vala ihm, und streckte sich ein wenig nach links, worauf er die Lippen schmal zog, als sein immernoch schmerzendes Bein von sich Reden machte.


    "Pygmalion hat sich in seine eigene Statue verliebt!", diskutierte Sirius fröhlich weiter, das Recht der Liebe auf seiner Seite glaubend.


    "Hast du meinen Ovidius gelesen?", hakte Vala nach, den Blick kritisch auf seinen Sklaven geheftet, während er sich zur anderen Seite lehnte. Vom Heck konnte man die Soldaten murmeln hören, die sich anscheinend wieder mit Würfeln die langweilige Fahrt vertrieben.


    "Na, du tust es doch nicht.", hob Sirius mit ebenfalls erhobener Nase den Zeigefinger, "Und er gibt mir vollkommen Recht: die Liebe zu einer Schöpfung solcher Schönheit ist nichts außergewöhnliches."


    "Jetzt weiß ich auch wieder, warum ich Ovidius nicht lese... er schreibt Mist.", erinnerte sich der Duccier.


    "Sie wird lebendig! Weil Venus sie erweckt... ich bin mir sicher, sie wird mir ebenso zugetan sein, wenn ich sie nur ordentlich bitte.", träumte Sirius weiter vor sich hin.


    "Wir werden NICHT zurückkehren, Sirius. Vergiss es... du wirst sie nie wieder sehen... und sieh es mal so, auch andere Bildhauer haben schöne Statuen.", kommandierte Vala, der der Diskussion langsam überdrüssig wurde, "Jetzt hol mir zwei Tabula und einen Griffel.. ich muss noch arbeiten."


    "Du brichst mir das Herz...", schluchzte Sirius mit dem anklagenden Blick eines Welpen.


    "Wortwörtlich."

    "Dein Vorgänger hatte jede Menge Spannung, Sermo...", fügte Vala mit einem Schmunzeln hinzu, "..das hätte ihn beinahe umgebracht, ihm dafür aber eine in Rom verliehene Hasta Pura eingebracht. Jetzt ist er ein Held.. und ein gemachter Mann, ich glaube Tribun der Prätorianer, oder sowas.."


    Vala erhob sich, nachdem er den nächsten Becher gelehrt hatte: "..wie du siehst, musst du nur deinen Kopf riskieren um nachher weitbekannt zu sein und es ganz nach oben zu bringen. Oder mach es wie Imperiosus, der hat sich den Hintern bei der Classis plattgesessen und ist jetzt ein hohes Tier in der Kanzlei.. ich glaube, der hat nicht einmal ein Schwert in der Hand gehabt. Dafür kennt ihn auch keiner.. was ich glaube ihm gar nicht mal so unrecht ist. Du kannst es dir aussuchen, riskiere deinen Hals und werde ein Held den alle kennen, oder ziehe die richtigen Fäden und werde ein hohes, unbekanntes Tier. Wie du dich auch entscheidest... ich lass dich jetzt besser allein, du hast sicherlich zu tun. Ich residiere im Domus direkt an der Ecke der via principalis zur via praetoria, kaum zu verfehlen. Das ohne irgendwelchen Schnickschnack vor der Tür. Ich erwarte dich morgen abend zum Essen, kurz nach dem luminibus accensis concubium. Wir sehen uns..."


    Sprach's, und verschwand mit seinem Sklaven aus der Tür, um den neuen Tribun der Legion mit seiner Arbeit allein zu lassen.

    "Es ist gleich um die Ecke...", raunte Vala lüstern in ihr Ohr, und prompt erhob sie sich und bot sich an, um von ihm entführt zu werden. Das lief ja wirklich wie am Schnürchen, und Valas Selbstwertgefühl erlebte einen neuen Höhenflug. Eine neue Liebe war wie ein neues Leben? Quark, jede neue Eroberung war eins.. und wenn es danach ging, ließ Vala jede Katze vor Neid erblassen.
    Die eine Hand am Stock, die andere besitzergreifend um die der Glicia gelegt, versuchte Vala so würdevoll wie möglich in sein Cubiculum zu humpeln. Sklavinnen, Sirius, niemand bekam einen Blick gewürdigt, das einzige wofür Vala Augen hatte war der Weg in sein Schlafgemach sowie seine neueste Eroberung selbst.


    Als Vala die Tür zu seinem Cubiculum öffnete, und ganz Vir Nobilis der Dame den Vortritt ließ, war seine erste Maßnahme zur Stimmungswiederherstellung hinter der geschlossenen Tür, der Glicia mit geübtem Griff (er hatte das oft genug geübt, an allen möglichen Kleidungsformen in die Weiber sich zu hüllen verstanden) ihr Gewand über die Schultern zu schieben, so dass sie schließlich nackt in seinem Zimmer stand. Wie ein Kunstliebhaber, der seine neueste Errungenschaft begutachtete, tigerte Vala darauf um die blonde Schönheit herum, und musterte ihren Körper mit genießerischem Blick gründlichst, bevor er sich anerkennend gab: 'Du bist schön wie die Sonne hell ist, Flacca..'


    Freilich sagte er das so ziemlich jedem Weib, das er sich ins Bett holte, was wiederrum daran liegen mochte, dass Vala sowieso einen peniblen Ausleseprozess durchführte, bevor er sich ans Balzen machte. Vala war bisher nur einmal neben einer Person aufgewacht, die er sich nur mit dem fiesesten Gebräu Germanias hatte schöntrinken können, was ihm einen Grund mehr geliefert hatte sich nicht mehr über eine gewisse Grenze zu saufen.


    Der nächste Schritt war die Verfrachtung der Glicia in sein Bett, und so zog Vala die nackte Schönheit zu sich, und führte mit die Liebkosungen fort, die der Ortswechsel unterbrochen hatte.. nur dieses Mal nicht behindert durch den störenden Stoff. Es dauerte nicht lange, und die beiden Menschen lagen so wie die Götter sie geschaffen in dem Bett eines namenlosen Tribuns, das aus weiser und vorrausschauender Sorge um den römischen Nachwuchs in angebrachten Maßen genug Spielraum für das Liebesspiel der beiden bot.. auch wenn Vala sich immer wieder durch Wellen des Schmerzes daran erinnert fühlte, dass sein linkes Bein alles andere als geheilt war. Was ihn jedoch nicht hinderte, das Spiel fortzuführen.. man hätte ihn schon in Stücke hacken müssen um zu verhindern, dass er sich dieser Frau bemächtigte.
    Was niemand tat, also lagen die beiden Körper bald schweißbedeckt und Hitze für drei Sonnen strahlend engumschlungen im Federwerk und feierten sämtliche Liebesgöttinnen der bekannten und auch die der unbekannten Welt auf einmal.


    Ein passionierter Liebhaber, wie Vala einer war, verlor er sich vollkommen in den Küssen, Liebkosungen, Zärtlichkeiten und lustvollen Zuwendungen, die sie sich gegenseitig schenkten.. vollkommen obsolet der Welt schenkte er dem weiblichen Körper die schönsten Reize, während er selbst reichlich zurück beschenkt wurde.. und wie auch immer es ihn überkam, es war auf einmal da. Der Name. Dieses heiser gestöhnte Wort, das fast kaum mehr war als der ureigenste verbale Ausdruck der Lust. Und doch war klar, dass er hier eigentlich nicht hingehörte. Nicht bei dieser Frau. Nicht in diesem Moment. Nicht jetzt.
    "Axilla."

    "Eine Legion erleidet Verluste, selbst wenn sie sich unter bester Versorgung in einem steinernen Castellum verschanzt...", dozierte Vala, ohne wirklich interessiert an einer solchen Sachanalyse zu wirken, "..wieso sollten da Verluste bei einem Zug gegen Gegner aus Fleisch und Blut, oder wie einige sogar berichten aus der Unterwelt, verwunderlich sein? Ich habe über die Führung des damaligen Legaten und seines Stabs nichts negatives gehört, eher im Gegenteil."


    Vala erhob den Becher, und es brauchte zwei Blicke zu Sirius, um diesem verständlich zu machen, dass er ausnahmsweise mal auf artiger-Sklave machen und Wein nachschenken musste. Als dies einen kurzen Moment der Stille verursachte, unterbrach Vala diesen eilist mit einem Kopfschütteln: "Nö, kein Konzept bisher. Ich werde, nachdem ich die Rekrutierungsbereitschaft der Bevölkerung auf meiner Inspektion nachvollzogen habe, mit Vorschlägen aufkommen... vorher aber nicht. Es braucht halt seine Zeit... ja, natürlich habe ich mit dem Legaten gesprochen. Er lässt mir da glücklicherweise freie Hand, und beschränkt sich auf die Soldaten und Offiziere die es gibt... ich mich auf die, die es nicht gibt."

    Egal wieviel der Kerl anschließend von Kraut, Rüben und Manikürepraxistests faselte... das Nein verstand Vala, und den Wink in Richtung Tür... da Valas Ego wie jedes Männerherz extrem empfindlich auf Zurückweisungen reagierte, besonders auf Zurückweisung von Leuten, die ihm eigentlich untergeben waren. Nur: was sollte er dagegen tun? Er KONNTE sich hier nicht des Hauses verweisen lassen, das war absolut unmöglich. Andererseits brachte Vala weder die sprachlich genügenden Fähigkeiten mit diesem Wurm klarzumachen wer er eigentlich war, und andererseits war Vala sich da sowieso nicht so sicher... wer war er? Gesandter der kaiserlichen Kanzlei... ehemaliger Magistrat der Stadt Rom? Beinahe-vielleicht-Senator? Freund-vom-dicken-Aurelius? Kumpel-des-fiesen-Pompeius? Sermo-macht-dich-platt-mann?


    Nein, in diesem Fall würde das sicherlich nichts bringen... vor allem da er nicht vor hatten den Laden hier nieder zu reißen, sondern einfach nur die Kurse zu besuchen die ihm sinnvoll erschienen. Und da konnte ein gütliches Miteinander nicht schaden.


    Seiner Entscheidung folgend beugte Vala sich also vor, stützte beide Hände auf dem Arbeitsplatz des Schreibers ab, ließ dabei so unauffällig wie möglich einen Denar auf die Arbeitsplatte rollen und sah den Mann so eindringlich wie möglich an wobei er leise raunte: "Ich Hurenpups dir, Schreibstift, wollen Sprechhahn gemacht zum Silbermann. Unbedingt gestern."

    "Flüsse waren nie das Problem...", wiegelte Vala ab, "..in meiner Heimat bin ich manchmal auf Booten über Flüsse gesetzt, die wenig mehr waren als ausgeschlagene Baumstämme. Aber da hat sich die ganze Welt nicht ständig in verschiedene Richtungen bewegt. Das Meer ist... verwirrend, gelinge gesagt... ich denke, ich werde mindestens sechs Wochen unterwegs sein.. wahrscheinlich mehr."
    Immerhin betrug die Reise mehr als fünfhundert Leugae.


    "Ja, eben diese Wüstenräuber waren doch ein wenig mehr als Wüstenräuber, und haben die Deiotarania ordentlich auseinander gerupft... die Legion war dennoch siegreich, sonst würdest du jetzt nicht hier sitzen, aber die Legion hat Verluste erlitten. Verluste, die sich noch nicht wieder amortisiert haben, und genau deshalb bin ich hier..."

    http://farm4.staticflickr.com/3175/3679157211_39523df8bc.jpg Warum bei Loki war er hier? WARUM??? Warum tat man ihm das an?
    Die Stumme Klage war es, die Vala durch den Kopf ging, während der Geruch von Weihrauch seine Nase kitzelte und sich wohl auf Tage in seine Kleidung setzen würde.. wieso noch einmal hatte er sich dazu breitschlagen lassen? Achja.. weil nicht Sirius es war, der Vala hergelockt hatte, mit dem Versprechen den Praefecten der Cohors auf der Insel zu treffen, nein, es war der vermaledeite Praefect SELBST gewesen, der ihn hierher 'eingeladen' hatte. Sirius hatte bei Überbringung der Nachricht so verzweifelt versucht seine Gesichtszüge unter Kontrolle zu halten, dass er eine üble Zerrung im Gesicht erlitten hatte, die seine Miene auf Tage entstellen würde... nichts, was Vala Mitleid entlocken würde. Um seine eigene Contenance wahren zu können vermied er es jedoch seinen Sklaven anzusehen, es war schon schlimm genug sich noch mehr Gestein ansehen zu müssen. Und dieses war sogar noch bewohnt... die ganze Insel wimmelte von Leuten, die einer Gottheit namens Isis huldigten.


    "Beeindruckend, nicht wahr?", brummte die Stimme des Praefecten hinter Vala, und als er sich umwandte, bemerkte er wieder einmal, dass der Mann es ihm deutlich schwerer machte, ihn unsympathisch zu finden als sein Sklave es zur Zeit schaffte. Zwar teilten sowohl Sirius als auch Paullus Aurunculeius Aquila die lächerliche Liebe zu behauenem und dann in der Wüste abgestellten Stein, allerdings hatte der kaum zehn Jahre ältere Mann ein Faible für Isis.. und Vala konnte sich schon damals in Mogontiacum für den Isiskult begeistern. Das der Isis zugeschriebene Prinzip der schon fast magischen Fruchtbringung durch die Natur vertrug sich bestens mit dem germanischen Naturverständnis, in dem das eben auch der Isis zugeschriebene Ende im Tod seine Rolle spielte... allerdings hatte man in Mogontiacum auch gleich die Magna Mater mit in den Tempel gepackt, was Vala wiederum ziemlich befremdet hatte. Die hatte nämlich definitiv viel zu viel mit Entmannung zu tun, und Vala teilte eine natürliche Panik vor jeder Vorstellung einer Entmannung.. er war ganz froh, als ihn der Praefect aus genau diesen Gedanken riss: "Duccius?"


    "Eh..", wandte Vala sich von dem Blick zum mittlerweile menschenleeren Altarraum ab und dem Soldaten zu, "..entschuldige bitte, Aurunculeius.. ich war in Gedanken."


    "Das war nicht zu übersehen.. es ist ja nun auch wirklich ein beeindruckendes Bauwerk, nicht wahr? Jedes Mal wenn ich herkomme, und das ist nun beileibe nicht selten, fühle ich mich auf's neue Ergriffen. Die Aegypter haben sich wirklich auf die Errichtung großer Bauten verstanden. Und dieser Tempel ist gar nicht mal so alt... die letzten Bauten wurden vor nicht einmal dreihundert Jahren abgeschlossen, er ist also quasi neu...", echote die tiefe Stimme des Soldaten in der langgezogenen Tempelhalle zurück, "Und die Priester verstehen sich auch nach so langer Zeit immernoch darauf, einen mit den Zeremonien in den Bann zu schlagen... war dies dein erstes Opfer an Isis, Duccius?"


    "Nein, ich habe ihr in meiner Heimat schon einmal geopfert.", und so ziemlich jedes Mal wenn er einer Frau beigewohnt hatte, "Es gibt dort einen Tempel der Isis und der Magna Mater."


    "Magna Mater?", fragte der Praefect mit hochgezogener Augenbraue, "Ist das die, in deren Mythos so viele abgeschnittene Schw.."


    "Genau die.", schnitt Vala dem Mann das Wort ab, weil er der rückkehrenden Vorstellung wehren wollte, "Ich habe mich auch explizit an Isis gewandt..."


    "Guter Mann...", lachte der Kohortenpräfekt in seinen Bart hinein, und wandte sich dann um, den Tempel zu verlassen, "..wenn du dich sattgesehen hast, können wir auch wieder gehen. Unser Schiffer wartet draußen auf dich..."


    Vala nahm die Einladung dankend an, auch wenn der Tempel zugegebenermaßen sehr imposant wirkte, und ob seiner fortgeführten Betriebsamkeit einen GROßEN Unterschied zu den bisher von ihm beobachteten Heiligtümern und Palästen ausmachte, hatte er von Steinen doch genug. Irgendwie hatte er Heimweh, was er sich nicht wirklich erklären konnte, aber auf einmal wusste er, dass er das grüne Dickicht seiner Heimat ohne größeres Zögern den steinernen Prunkbauten vorziehen würde. Und dennoch... sie beteten die gleichen Gottheiten an. Wer hatte dazu mehr Grund? Die im dichten Leben der nordischen Wälder beinahe untergehenden Völker, oder jene, die in der Wüste um jedes Lebenszeichen bangen mussten?


    http://farm4.staticflickr.com/3408/3502298298_6d2f8c10c8.jpgVala blieb, ohne wirklich zu wissen warum, an einem der äußeren Tempelmauer stehen, und fast war es so, als wäre Sirius da (den er zur Strafe und zu seinem eigenen Schutz dazu verdonnert hatte im Schiff zu bleiben), doch es war der Aurunculeier, der ihn aufklärte: "Die linke ist Isis... rechts ist Horus, ihr Sohn, Gott des Himmels, des Lichts und der Schützer der Kinder."


    "Aha.", zog Vala ein tunlichst interessiert klingendes und doch so knappes Resümee, "Horus sieht aus wie ein Vogel."


    "Sag das nicht zu laut, die Aegypter die überhaupt noch stolz auf ihre Geschichte sind, sind da SEHR empfindlich. Wir bewachen die Grenze nicht nur in eine Richtung, Duccius.. aber.. ja, der Aegypter Götter haben viele Gesichter.. und nicht alle von ihnen menschlich...", erklärte der Wüstensoldat seinem Gast aus Rom.


    "Und nicht alle Menschen haben menschliche Körper..", fügte Vala mit kritischem Blick hinzu, "..ich hab da eine Bekanntschaft namens Hatschepsut gemacht..."


    "Hatschepsut?", gab der Präfekt sich unwissend und offenbahrte damit, dass auch sein Interesse Grenzen hatte, "Noch nie gehört."


    "Soll wohl nicht allzu beliebt gewesen sein..", winkte Vala schließlich ab, "..vielleicht hat sie sich deshalb in Felsen geschlagen und versteinert. Wer weiß das schon?"


    "Ich auf jeden Fall nicht..", lachte Valas Gastgeber, als sie sich von der imposanten Tempelmauer abwandten und zurück zum Anlegeplatz begaben, "..wusstest du, dass Isis nicht nur die Göttin der Liebe und Natur war, sondern auch die Göttin des Meeres?"


    "Nein, woher denn?", offenbahrte Vala sich als hoffnungslos ahnungslos.


    "Das stand da hinten...!", erwiderte sein Gastgeber lachend, und Vala fragte sich, ob er der einzige Mensch in Aegyptus war, der diese seltsame Bildersprache NICHT lesen konnte: "Das habe ich irgendwo schon einmal gehört."


    "Duccius..", begann der Reitersoldat, als sie sich der Anlegestelle näherten, an der sie an Land gegangen waren, "...lass mich wissen, wie es im Norden steht? Seit dem Abzug der Deiotarania tröpfeln die Nachrichten die nichts mit Befehlen und Lagebesprechungen zu tun haben nunmehr monatlich ein. Wie geht es Rom und dem Kaiser?"


    http://farm3.staticflickr.com/2604/4060710811_7b87e31a8d.jpg "Rom?", winkte Vala ab, "Rom existiert und wirkt. Der Senat pendelt in unregelmäßigen Abständen zwischen vollkommener Lethargie und einem geschäftsgebaren, als wäre die Zeit Catos wieder gekommen."


    "Und der Kaiser? Hier.. achtung, wackelig..", wies Aurunculeius auf die wackelige Planke hin, über die Vala sich gerade arbeitete, und gab kurz darauf das Zeichen um sie zum gegenüberliegenden Ufer bringen zu lassen wo ihre Pferde warteten.


    "Der? Keine Ahnung... existiert ebenfalls... zumindest sagt man sich das, seine öffentlichen Auftritte in den letzten Jahren lassen sich an einer Hand abzählen.", erstattete Vala Bericht von der wichtigsten Person der Welt, "Ich habe ihn während meines Jahres als Quaestor des Princeps kein einziges Mal gesehen, soviel dazu... den Praefectus Urbi allerdings dafür umso öfter."


    "Aber Rom funktioniert?", hakte der Präfekt mit sorgenvollem Gesicht nach.


    "Rom funktioniert.", beruhigte Vala seinen Gastgeber, "Sind Soldzahlungen ausgeblieben, oder woher die Sorge?"


    "Ich glaube Rom kann es sich nicht leisten unseren Sold zu verschleppen..", lachte der Kavalerist, "..die Hurensöhne, die in der Thebaeorum ihren Dienst versehen tuen keinen Handschlag ohne das Geld im Sack zu haben. Bei dem, was wir hier im Hinterland hocken haben ist das auch kein wunder. Rom funktioniert also, das ist beruhigend zu wissen. Anscheinend hat der Praefectus Urbi alles im Griff.."


    "Was ihm nicht nur Freunde gemacht hat..", erinnerte sich Vala an gewisse Graffiti in der Urbs Aeterna.


    Der Kohortenpräfekt verzog bei diesen Worten keine Miene, so fatalistisch machte der Dienst an einer der entferntesten Grenzen anscheinend gegenüber den Geschehnissen in Rom. Allerdings konnte er sich eine spitzbübische Frage dennoch nicht verkneifen: "Und wie stehst du zu dem Ganzen, Duccius? Entspricht das alles noch dem Ideal Roms?"


    "Als Homo Novissimus kann ich es mir nicht leisten idealistisch zu sein..", zuckte Vala mit den Schultern, "..um etwas verlieren zu haben, das ich mit Idealen bewehren muss, muss ich erst einmal etwas erreichen."


    "Ho, ho... gut gesprochen, Duccius.", lachte der Aurunculeier und winkte einen Sklaven herab um Wein zu bringen.


    "Und du, Aurunculeius?", konterte Vala die Frage, und erntete dafür nur einen spöttischen Blick seines Gastgebers: "Duccius... ich tue meinen Dienst an einer der unsichersten Grenzen des Reichs.. ich muss keine halbe Stunde reiten um auch in Begleitung meiner Männer um mein Leben fürchten zu müssen, und auch die glorreichen Hunde der zweiundzwanzigsten haben das erfahren müssen. Auch wenn die sich zugegebenermaßen besser geschlagen haben als ich mir je hätte wünschen können.. dieser Octavius Dragonum war schon ein harter Hund... und sein Tribun, dieser Decimus Serapio.. die Jungs haben uns zumindest ein Jahr Ruhe beschafft. Aber wo war ich? Achja... also... ich schiebe hier an der Grenze Dienst, in einer Einheit die nur vom Gold Roms zusammengehalten wird.. wäre nicht die Aussicht auf fortdauernden Sold, würde ich wahrscheinlich schon lange mit durchgeschnittener Kehle im Sand liegen und die Grenze des Imperiums wäre in Aegyptus zum Süden hin offen. Wieviel Idealismus kann ich mir hier erlauben?"


    http://farm2.staticflickr.com/…17093230_8d7a7e31f6_o.jpgVala nickte nur anerkennend anstelle einer Antwort, und nippte am Wein, dessen Geschmack ihn über seine Qualität genauso im Unklaren ließ, wie ihn die aufkommende Stille bedrückte, die zwischen ihm und seinem Gastgeber aufkam.
    Es war schließlicher dieser selbst, der die Stille unterbrach, in dem er Valas Aufmerksamkeit auf seinen Sklaven lenkte: "Duccius... hattest du auf dem Weg zur Insel nicht deinen Sklaven mitgenommen?"


    Vala, dem jetzt einfiel, dass Sirius tatsächlich nicht mehr an Bord des Boots befand, ließ nach einem kurzen Blick die Hand auf seine Stirn niedergehen, und verfluchte mit sehr kreativer Wortwahl seinen impertinenten Diener, der sich wahrscheinlich entgegen Valas strikter Order doch von Bord gestohlen hatte um sich die Tempelanlagen der Insel anzusehen.. und dabei nicht mitbekommen hatte, wie sein Herr und ihr Gastgeber zum Anleger zurückgekehrt und abgesetzt hatten.


    "Wenn er meint, sich nicht an meine Order halten zu müssen, kann er schwimmen..", grollte Vala, kippte den Rest seines Bechers in sich hinein und schickte noch ein paar Flüche hinterher.


    "Eine angemessene Strafe..", ergänzte der Aurunculeier, blickte dann jedoch sorgenvoll auf die Wasseroberfläche, "..wären da nicht die Crocodili... große beschuppte grüne Monstra, die es schaffen ganze Kamele zu verschlingen."


    Vala folgte dem Blick auf die Wasseroberfläche, überlegte allerdings nicht lange, zu sehr war er die kulturphilantrophischen Faxen seines Dieners dicke: "Ich lass es drauf ankommen..."



    [SIZE=7]Bildquelle I
    Bildquelle II
    Bildquelle III
    Bildquelle IV[/SIZE]

    [wrapIMG=right]http://farm5.staticflickr.com/4012/4281081902_7fdfc4b1af.jpg[/wrapIMG]In einem ziemlich finsteren Loch irgendwo in einem verdammt großen Felsen irgendwo in Aegyptus
    Bunte komische Bilder... seit Ewigkeiten nur bunte komische Bilder. Menschen mit Tierköpfen, Tiere mit Menschenköpfen, fremdartige Krieger, noch fremdartigere Symbole, Fremdartigkeit allerortens.


    Auch wenn Vala sich mittlerweile an das multikulturelle Potpourri in Rom gewöhnt hatte, war das hier doch etwas arg fremd. Er fragte sich zudem zum dreizehnten Mal, was er hier überhaupt wollte. Was war da bloß?
    "Sirius... was genau machen wir hier?", brummte er in das Dunkel, da sich sein Sklave offensichtlich nicht ihm angeschlossen hatte, sondern hinter irgendeiner Ecke zurückgeblieben war, um mit dem griechischen Übersetzer des aegyptischen Führers zu sprechen (eine krasse Folge von Multikulti war, dass man zwischen sich und eine andere Person eine unbestimmte Reihe von Übersetzern schalten musste, um überhaupt ausufernd kommunizieren zu können).


    http://www.kulueke.net/pics/ir…pezielle/valahelfer05.png "...frag ihn, was das hier bedeutet. Oh... eh... Dominus? DOMINUS?", schallte es dumpf zu ihm, aus derselben Richtung aus der leichter Fackelschein zu sehen war, immerhin war es in diesem in Stein gehauenem und bunt angemalten Tempel dunkel wie im Arsch eines Bären.
    "Hier, Sirius.", rief Vala, der darauf sah, wie sich der Fackelschein unsteter wandelte, und schließlich stärker zu werden schien bevor auf dem mit Sand bedeckten Boden auch Schritte hörbar wurden. Vala hatte sich selbst wieder den vor ihm befindlichen Wandmalereien zugewandt, die durch eine eigene Fackel erleuchtet ein seltsames Bild abgaben, "Bist du sicher, dass der... wie hieß der Mann?"


    "Sinuhe, Dominus. Der Vorsteher von Diospolis.. er wird sicherlich gleich kommen.", brummte Sirius vergnügt, während er mit jedem seiner Schritte vor den Wänden mit der Fackel rumfuchtelte, aufgeregt mit dem griechischen Übersetzer brabbelte, welcher wiederrum noch aufgeregter mit dem aegyptischen Führer brabbelte, welcher zurückbrabbelte, was zu noch mehr Gebrabbel führt, und als Sirius bereits den Mund aufmachte um letztlich Vala anzubrabbeln, hob dieser nur einen Finger vor den Mund: "Ganz ruhig.. sag es mir, als würde dich das alles gar nicht so sehr interessieren..."


    "..das zeigt Thutmosis den Dritten, wie er mit dem Totengott Sokar verhandelt...", erwiderte Sirius, als wäre es das selbstverständlichste der Welt, "Wusstest du, dass Thutmosis der Dritte der Sohn der Isis und Thutmosis des Zweiten war, und nicht der der Hatschepsut?"


    "Nein, woher denn?", brummte Vala, der sich irgendein seltsames Löwenvieh auf der Wand genauer ansah, nur um nicht die kindliche Begeisterung seines Sklaven erleiden zu müssen.


    "Das stand dahinten!!", nörgelte Sirius, als wüsste Papa seine Eins für eine Matheaufgabe nicht zu würdigen.


    "Da sind nur Bilder...", brummte Vala weiterhin unverdrossen drein, und wanderte mit dem Blick zu etwas tiefer zu einer ziemlich unplastisch dargestellten Frau. Die Römer und Helenen hatten wenigstens den Anstand ihren Malereien und Plastiken soviel Wahrheitsnähe mitzugeben, dass man sich auch steinerne Brüste ohne Lustverlust beglotzen konnte. Die hier waren.. naja...


    "Ja, das ist die Schrift der alten Pharaonen.", nörgelte Sirius weiter, "Und würdest du etwas mehr Aufmerksamkeit darauf verwenden, würdest du einsehen, wie großartig das alles hier ist... ach... wusstest du, dass Thutmosis derjenige war, der diesen Tempel wahrscheinlich zerstören ließ, kaum, dass seine Stiefmutter-Stieftante mumifiziert war?"


    "Woher denn?", brummte Vala, der voll auf Autopilot umgestellt hatte, dann aber viel doch ein Sesterz: "Stiefmutter-Stieftante???"


    "Das stand da vo... egal..", plapperte Sirius auf einmal herzensfroh weiter, als er mitbekam, dass sein Herr tatsächlich eine ernstgemeinte Frage gestellt hatte, "...Hatschepsut war die Tochter von Thutmosis dem Ersten... und die Frau von Thutmosis dem Zweiten... welcher ebenfalls ein Sohn von Thutmosis dem ersten war."


    "Interessante Familiengeschichte...", brummte Vala weiter, der sich in Zukunft verkniff interessiert zu wirken, lenkte dann aber doch das Gespräch ein paar Schritte weiter auf eine Stelle im Bildwerk, die ihn dann doch etwas eher interessierte, "Wassndatthier?"

    http://farm1.staticflickr.com/202/518581449_a6fd974673.jpg "Das?", fragte Sirius nach, als er selbst seine Fackel vor das Bildnis schwenkte, machte sich dann aber gelangweilt nicht einmal die Mühe den griechischen Übersetzer zu bemühen, der ihnen treudoof hinterherdackelte und versuchte sich in der Imitation von Luft, "Irgendein Krieg."


    "Achwatt?", schnappte Vala, ließ seine flache Hand an der Stelle niedergehen an der gerade noch im Fackelschein der Hinterkopf seines Sklaven zu sehen gewesen war, erwischte allerdings nur den griechischen Übersetzer, der ihn daraufhin gleichsam als Gott des roten Gemüses pries.


    Sie passierten noch ein paar Schriftzeichen, allerdings war das meiste in diesem Tempel herausgebrochen und zerschlagen, und lag als Schutt im Sand des Tempels. Tatsächlich hatte man hier akribische Arbeit geleistet, alles was auch nur entfernt nach Frau aussah war zerstört, oder zumindest das Gesicht entstellt. Gerade als er wieder einem Tiermenschkonglomerat ins Angesicht geblickt hatte, fiel ihm wieder ein was sie eigentlich hier drinnen wollten.


    "Sirius, dieser Ortsvorsteher, wann wollte der kommen?"


    "Ah, Akhem.. eh... vier Stunden vor Sonnenuntergang.", flüsterte Sirius, mit zusammengekniffenen Augen eine abstrakte Form begutachtend, die man sich mit etwas Begabung zu einer Schrift zusammenfantasieren konnte.


    Bei diesen Worten hielt Vala bei der Betrachtung einer spitzohrigen Hundeschnauze inne, verzog im Halbdunkel der unsteten Fackeln eine Grimasse und schlug mit der Faust gegen die Wand, was dem Schakalkopf die linke Hand kostete, woraufhin ein empörtes "DOMINUS!! Du hast gerade Anubis die Hand abgeschlagen!" erklang.


    "Das ist mir egal, seine Zeit ist lange vorbei... vorhin hast du noch gesagt, der Mann heiße Sinuhe.", fuchtelte Vala zunehmend ungehalten mit der Fackel herum.


    "Dominus...", versuchte Sirius sich in seiner Baldrianart und drückte dem Griechen seine Fackel in die Hand um sich mit beschwichtigender Gestig auf seinen Herrn zuzubewegen, "...nimm die Fackel bitte aus meinem Gesicht. Eh... achja, so hieß er... Sinuhe, ganz richtig! Hah, ich habs... Sinuhe, Sohn des
    AkhEEEEEEEEE[SIZE=7]EEEEM!!!!![/SIZE]
    , schrie Sirius plötzlich, und verschwand vor den Augen Valas in einem schwarzen Loch im Boden.
    Damit war das Geschrei noch lange nicht verstummt, der griechische Übersetzer schrie wie ein Weib noch etwa vier Mal so lange, und der ägyptische Führer selbst schrie während er sich panisch in die Gänge des Tempels flüchtete noch einmal so laut... es würde eine ganze Weile dauern, bis sein Geschrei abrupt verstummte.


    "Sirius?", rief Vala am Rand des schwarzen Loches in dieses hinein, "SIRIUS?"
    Der Grieche war keine Hilfe, hatte sich auf den Boden gehockt und jammerte fleissig irgendwelche Kochrezepte runter, während Vala überlegte was zu tun war. Er entschied sich für die klassische Art, dem Befehlston: "SIRIUS! KOMM DA S O F O R T RAUS. Ich habe keine Lust auf Abenteuer.. und du wirst mir jetzt keins aufzwängen! SOFORT!"


    Grießgrämig starrte Vala in das Loch hinein, als würde es auf Kommando seinen Sklaven wieder ausspucken. Erst einmal tat sich eine Weile lang garnichts, bis ebenso plötzlich wie er verschwunden war sein Sklave in dem Loch wieder auftauchte, welches sich als kaum Beintief entpuppte: "Na, wie du meinst, dominus. Keine Abenteuer..."


    Das erste was Vala dem Sklaven verpasste war eine gesalzene Kopfnuss, das zweite war noch eine Kopfnuss, und das dritte sah erst wie eine Umarmung aus (Sirius öffnete in heller Erwartung von herrischer Zuneigung bereits die Arme), war dann aber doch auch nur eine Kopfnuss.


    "So... und jetzt sieh zu, dass du uns hier rausbringst, Sirius.", brummte Vala verdrieslich, sich schon der Richtung zuwenden aus der sie gekommen waren, "Ich will nicht noch mehr Zeit in diesem Loch verschwenden."


    "Sehr wohl Dominus..", antwortete Sirius, der sich noch den Staub von der Tunika klopfte, und dem griechischen Übersetzer dann die Order gab dem ägyptischen Führer klarzumachen, dass sie SOFORT zum Ephesos zu erbrechen gedachten, bekam als Antwort aber nur eine weinerliche Zubereitung eines Warzeneintopfs mitgeteilt, worauf Sirius sich wiederrum an seinen Herrn wandte: "Das geht nicht, Herr..."


    "Wieso sollte das nicht gehen?", wandte sich Vala um, der schon ein paar Schritte um das Loch herum gemacht hatte und bereits auf bestem Wege war den Weg zurückzugehen, den er als ihren Weg betrachtete...


    "Unser Führer... naja... er ist futsch..."


    "Du meinst, er hat die Flucht ergriffen, als du mit deinem kleinen Theaterstück Schrecken verbreiten musstest?", hakte Vala mit einer Tonlage nach, die nach Bärenfalle klang.


    "Präzise, Dominus.", versuchte Sirius so unschuldig wie möglich zu klingen.


    "Na, dann bringst du uns halt hier raus..", grollte Vala mit frostiger Stimme.


    "Und... und wenn ich das nicht kann, Dominus?", erwiderte Sirius, dem schwante was da auf ihn zukam.


    "Werde ich mit dem Griechen zusammenketten und in dem Loch verbuddeln, das du für eine Bühne würdig erachtest hast.", brummte Vala, wieder auf dem vermeintlichen Weg zurück aus dem Tempel.


    "DAS...", begann Sirius zögerlich protestierend, stolperte seinem Herrn dann doch hinterher, "..ist ein Argument."


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    http://farm3.staticflickr.com/2064/2188856484_60530b19b3.jpg Fünf Stunden später stolperten ein vollkommen verrückter Grieche, der die Götter und die dritten Zähne pries, ein sichtlich erleichtert dreinblickender großer Germane und ein vollkommen splitterfasernackter dritter Mann aus dem Loch im Geröll, das den Zugang zum Totentempel der Hatschepsut darstellte. Es war kühl geworden, und Sirius schlang die Arme um seinen bloßen Körper um sich warm zu halten.


    "Ist dir etwa kalt, Sirius?", frotzelte sein Herr, die Luft der Freiheit mit tiefen Zügen in seinen Leib ziehend.


    "Dominus..", klapperte dieser in der kalten Wüstennacht mit den Zähnen, "...du hättest nicht gleich meine ganze Tunika als Fackel verheizen müssen..."


    "Das weiß ich doch...", brummte Vala vergnügt, und hielt auf dem Weg nach unten erst inne, als er mitbekam, dass Sirius ihm nicht folgte, sondern wie gebannt auf eine Statue starrte, die im Geröll zu stecken schien, "SIRIUS! JETZT KOMM SCHON!!"


    "Das... das ist sie... DAS IST SIE, DOMINUS.", rief Sirius aus, und winkte seinen Herrn wieder das Geröll hinauf. Als dieser schließlich heraufgekraxelt kam, stellte er sich einigermaßen sicher neben seinen Sklaven und brachtete im Licht von Sirius' brennender Kleidung die steinerne Skulptur, bevor er verächtlich die Nase rümpfte und sich abwandte...


    "DOMINUS! Wie kannst du nur... das ist Hatschepsut selbst! Die schönste Frau der damaligen Zeit...", protestierte Sirius, während er seinem Herrn hinterherstolperte.


    Dieser winkte nur ab: "Nicht für mich... nicht für mich!"


    "Wie kannst du das nur sagen, Dominus! Männer sind verrückt geworden, als sie sie erblickt haben und ihrer Unerreichbarkeit gewahr wurden!", jammerte Sirius weiter.


    "Das ist ganz einfach...", dozierte Vala schnaubend, als sie sich weiter nach unten arbeiteten, "...es sprechen gleich vier Gründe dafür, dass ich mir dieses Weib nicht ins Bett holen würde.."


    "Die Perspektive eines Barbaren!", rief Sirius anklagend aus, "Was können das nur für niedere Gründe sein?"


    "Sie hat den Körper eines Tiers.... einen Bart.... und KEINE Brüste!!"


    "Wie schändlich von ihr. Und?", frotzelte Sirius zurück, als würde es das besser machen.


    "Sie ist aus Stein."



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