"Meinen Dank dafür, Vinicia.", parlierte Vala, der sich Mühe gab zu seiner alten Form zurück zu finden. Just in dem Moment kam dann auch seine... nun... Angebetete? Klang zu exklusiv. Gespielin? Zu anrüchig. Fiancee? Zu gallisch. Sie war... sie war... eine Tagesabschnittsgefährtin, so war das.
Vinicia Sabina
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Nach eigener Darstellung war Sabina mit so gut wie allen Wassern gewaschen. Und sie gab sich größte Mühe die fehlenden Wässerchen ihrem Fundus alsbald hinzuzufügen. Zu ihrem bisherigen Fundus an Hinterhältigkeiten gehört natürlich auch die Informationsgewinnung durch vorgebliche Abwesenheit. Während sie also Vala belauschte, bzw. ihre Leibsklavin lauschen ließ, wurde ihre Miene immer ernster. Was sollte das? Wer war das? Das war nicht Vala, der germanische Herzensbrecher.. das war.. ein Welpe. Und warum? Nur weil ihre Tante aufgetaucht war.
Die Beziehung der beiden Frauen zueinander wäre mit 'kompliziert' stark schöngeredet. Was auch immer Sabina sein wollte: Petronilla war es. Was immer Sabina wollte: Petronilla hatte es. Was immer Sabina forderte: Petronilla bekam es.
Tatsachen, die das Selbst der jüngeren Vinicia nicht leicht verkraftete... und immer wieder hart daran zu knabbern hatte. Heute würde sie sich wenigstens revanchieren können. Glaubte sie. Bei beiden.
"Vala.", sprach sie, nachdem sie mit einer adäquaten Portion von Geräusch auf sich selbst aufmerksam gemacht hatte, "Ita sum.. du hast nach mir rufen lassen?"
"Ehm...", entwich es Vala, der nicht umhin kam eine Sekunde lang deutlich ertappt dreinzuschauen, "..japp. Und nach deinem Onkel. Ich bin gekommen, um mich zu verabschieden, ich werde in Kürze mein Tribunat bei der ersten Legion antreten."
"Aber wieso?", hakte die Unschuld in Persona nach, "Du wusstest doch, dass er nach Misenum gereist ist. Man hat dich eigens davon unterrichtet."
"Oh... ist er das?", war Vala alles in die Schale der Unwissenheit, um hier noch irgendwie etwas retten zu können, "Das.. muss ich wohl vergessen haben. Nun, wie dem auch sei... da bist du ja. Wie ist es dir ergangen, Sabina?"
"Seit gestern, meinst du?", floss die destillierte Süffisanz von den Lippen der jungen Frau, "Gut, danke der Nachfrage. Und wie ich sehe, hast du es gestern noch sicher zurück geschafft, dank den Göttern dafür."
"Jaaaaaah...", druckste Vala herum, ohne überhaupt rumdrucksen zu wollen, er wollte entschlossen klingen, und dieses Maleur mit sturer Männlichkeit durchstehen, "Japp. Japp. Japp. Es scheint auf den Straßen Roms nicht genug Gesocks zu geben, dass es mit mir aufnehmen will... haha." Bei den Göttern, was war das? Könnte mal jemand den Mann erschlagen? Jetzt? Gleich? Sofort?
"Natürlich.", drückte Sabina gleich noch einen kompletten Salzkristall in die Wunde, "Aber wie ich sehe, wurdest du gut unterhalten... ich gehe davon aus, ihr kanntet euch noch nicht vorher? Petronilla ist die Witwe des Vinicius Ingenuus. Er hat sich vor seinem Tod in Germania an der Ala versucht, wusstest du das?" Was klartext bedeutete: Petronilla war ein Niemand, ehemals verheiratet mit einem Niemand, der im Bestreben ein Jemand zu werden jämmerlich versagt hatte. Sie selbst war wenigstens die Tochter eines aufstrebenden Ritters Roms. Was sie gesellschaftlich weit über den Status ihrer Tante verfrachtete, eine Tatsache, die sie nur allzu gern einsetzte um ihrer Tante klarzumachen wo sie ihrer Meinung nach hingehörte.
"Aaaaahja.", brummte Vala sehr diplomatisch, das untrügliche Gefühl habend, dass sich hier gleich die Erde öffnen würde.