Beiträge von Titus Duccius Vala

    "Meinen Dank dafür, Vinicia.", parlierte Vala, der sich Mühe gab zu seiner alten Form zurück zu finden. Just in dem Moment kam dann auch seine... nun... Angebetete? Klang zu exklusiv. Gespielin? Zu anrüchig. Fiancee? Zu gallisch. Sie war... sie war... eine Tagesabschnittsgefährtin, so war das.


    Vinicia Sabina
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    Nach eigener Darstellung war Sabina mit so gut wie allen Wassern gewaschen. Und sie gab sich größte Mühe die fehlenden Wässerchen ihrem Fundus alsbald hinzuzufügen. Zu ihrem bisherigen Fundus an Hinterhältigkeiten gehört natürlich auch die Informationsgewinnung durch vorgebliche Abwesenheit. Während sie also Vala belauschte, bzw. ihre Leibsklavin lauschen ließ, wurde ihre Miene immer ernster. Was sollte das? Wer war das? Das war nicht Vala, der germanische Herzensbrecher.. das war.. ein Welpe. Und warum? Nur weil ihre Tante aufgetaucht war.
    Die Beziehung der beiden Frauen zueinander wäre mit 'kompliziert' stark schöngeredet. Was auch immer Sabina sein wollte: Petronilla war es. Was immer Sabina wollte: Petronilla hatte es. Was immer Sabina forderte: Petronilla bekam es.
    Tatsachen, die das Selbst der jüngeren Vinicia nicht leicht verkraftete... und immer wieder hart daran zu knabbern hatte. Heute würde sie sich wenigstens revanchieren können. Glaubte sie. Bei beiden.


    "Vala.", sprach sie, nachdem sie mit einer adäquaten Portion von Geräusch auf sich selbst aufmerksam gemacht hatte, "Ita sum.. du hast nach mir rufen lassen?"


    "Ehm...", entwich es Vala, der nicht umhin kam eine Sekunde lang deutlich ertappt dreinzuschauen, "..japp. Und nach deinem Onkel. Ich bin gekommen, um mich zu verabschieden, ich werde in Kürze mein Tribunat bei der ersten Legion antreten."


    "Aber wieso?", hakte die Unschuld in Persona nach, "Du wusstest doch, dass er nach Misenum gereist ist. Man hat dich eigens davon unterrichtet."


    "Oh... ist er das?", war Vala alles in die Schale der Unwissenheit, um hier noch irgendwie etwas retten zu können, "Das.. muss ich wohl vergessen haben. Nun, wie dem auch sei... da bist du ja. Wie ist es dir ergangen, Sabina?"


    "Seit gestern, meinst du?", floss die destillierte Süffisanz von den Lippen der jungen Frau, "Gut, danke der Nachfrage. Und wie ich sehe, hast du es gestern noch sicher zurück geschafft, dank den Göttern dafür."


    "Jaaaaaah...", druckste Vala herum, ohne überhaupt rumdrucksen zu wollen, er wollte entschlossen klingen, und dieses Maleur mit sturer Männlichkeit durchstehen, "Japp. Japp. Japp. Es scheint auf den Straßen Roms nicht genug Gesocks zu geben, dass es mit mir aufnehmen will... haha." Bei den Göttern, was war das? Könnte mal jemand den Mann erschlagen? Jetzt? Gleich? Sofort?


    "Natürlich.", drückte Sabina gleich noch einen kompletten Salzkristall in die Wunde, "Aber wie ich sehe, wurdest du gut unterhalten... ich gehe davon aus, ihr kanntet euch noch nicht vorher? Petronilla ist die Witwe des Vinicius Ingenuus. Er hat sich vor seinem Tod in Germania an der Ala versucht, wusstest du das?" Was klartext bedeutete: Petronilla war ein Niemand, ehemals verheiratet mit einem Niemand, der im Bestreben ein Jemand zu werden jämmerlich versagt hatte. Sie selbst war wenigstens die Tochter eines aufstrebenden Ritters Roms. Was sie gesellschaftlich weit über den Status ihrer Tante verfrachtete, eine Tatsache, die sie nur allzu gern einsetzte um ihrer Tante klarzumachen wo sie ihrer Meinung nach hingehörte.


    "Aaaaahja.", brummte Vala sehr diplomatisch, das untrügliche Gefühl habend, dass sich hier gleich die Erde öffnen würde.

    "Die Politik hat mehr Menschen auf dem Gewissen als jeder Krieg, Artorius. Ein neues Gesetz wirft ganze Gemeindem dem Hunger zum Fraß vor, ein Richterspruch besiegelt das Schicksal von Generationen, eine Entscheidung lässt ganze Familien über die elysischen Felder ziehen.. wenn du es so sehen willst, ist die Politik definitiv das blutigere Schlachtfeld. Ihr befreit wenigstens eure Klingen vom Dreck, bevor ihr zustoßt.", ließ Vala sich zu einem kleinen Einblick in seine Weltanschauung hinreißen. Dabei ließ er vor allem vollkommen offen, wie er das gerade gesagte bewertete.
    Bevor er allerdings dazu kam, sich die Reaktion des Artorius anzuhören betrat ein neuer Gast das Triclinium, und Vala entschuldigte sich knapp bei dem Tribunen um sich eben diesem Neuankömmling zuzuwenden. Sie würden im Laufe des Abends noch genügend Gelegenheit zum Diskurs bekommen.


    Sim-Off:

    Und auch hier schließe ich den Plot, um mich auf andere Dingen konzentrieren zu können. Auf bald! :)

    "Natürlich, Legates..", berichtigte Vala sich selbst, und fragte sich gleichzeitig warum die Römer alles und jeden durchorganisierten, bei der Zusage aber von Hilfen im ungefähren bleiben wollten. Nun, sollten sie doch.. er würde sich das einfach merken. Müssen.


    "Nein, die Stadtoberen wollten nur... wie nannten sie es... 'auf den Willen der Götter bestmöglichst vorbereitet sein'.", rezitierte Vala vollkommen wertungsfrei die Sorgen der Magistraten, bevor er dann selbst noch einmal nachhakte: "Gibt es nach deiner Rückkehr noch etwas, was ich tun kann? Befehle? Ansonsten... ich habe mich gerade daran gewöhnt mir selbst Arbeit zu suchen, irgendwo treibe ich sicher noch etwas auf mit dem ich mir die Nächte um die Ohren schlagen kann."

    PHASE I
    Mit kritischem Blick und einem seiner Meinung nach ziemlich dämlichen Helm auf dem Kopf hockte Vala lässig auf seinem Pferd vor der Castra, und wartete darauf, dass der Rest seiner Bagage sich zu ihm gesellte. Die beiden Milites Vespasius und Marcius hatte sich relativ zügig zu ihm gesellt, fehlten nurnoch der Probatus (Frischlinge sollte man Valas Meinung, der immerhin selbst ein Frischling war, so zügig wie möglich ins kalte Wasser werfen. Wenn sie ersoffen taugten sie nix, wenn kräftig gegen die Kälte schwommen waren sie brauchbar.) und der Medicus...


    "Miles Marcius...", wandte Vala sich aus purer Langeweile im Plauderton an den Mann, dem die Konversation schon unangenehm war bevor sie überhaupt begonnen hatte, "..hast du schon einmal eine Seuche überlebt?"


    Ein leichtes Kopfschütteln sollte den Mann wohl davor bewahren, zu sehr in Smalltalk mit einem Offizier einzusteigen, den er nicht kannte, und wahrscheinlich auch nicht kennen wollte.


    "Und du, Vespasius?", hakte Vala nach, und erntete auch hier wieder Kopfschütteln. Was Vala aus Enttäuschung selbst den Kopf schütteln ließ. Wenn er recht hatte, hatten die beiden gute Chancen auf ein Date mit Pluto. Und wenn er nicht recht hatte... dann hatten sie alle Glück gehabt.

    "Ich habe in der Acta davon gelesen...", fasste Vala sehr knapp seinen Kenntnisstand über die Geschehnisse nahe des Sees von Nemi zusammen. Was er davon halten sollte wusste er bis heute nicht. Betraf es auch ihn? Nein, wohl nicht.. aber vielleicht doch? Wer wusste, was es für Auswirkungen hatte wenn die Römer es sich mit ihren Göttern verkorksten? Na, umso besser, dass er beim Opfer an Iupitter und den hiesigen Seegott teilgenommen hatte.. wenn auch nur körperlich.


    "Eh, ich habe den Duumvirn die Arbeitskraft von einer Cohors zugesichert, falls die städtische Infrastruktur durch die Flut bedroht werden sollte, und weitere zwei Cohortes falls die Leben von Bürgern der Stadt in Gefahr gerieten. Zudem nicht weiter definierte Unterstützung bei der Ordnungserhaltung im Falle einer solchen Flut.", was für ihn ein außerordentliches Problem gewesen war. Nicht die Tatsache, dass er etwas bestimmen musste, sondern die Tatsache, dass er Größenordnungen festlegen musste, mit denen er keinerlei Erfahrung hatte. Waren zwei Cohortes zu wenig? Vielleicht, ja. Aber er hatte sich nicht die Blöße gegeben mit den Stadtoberen feilschen zu müssen.
    "Als.. Art der Danksagung erklärte man sich bereit, den Fundus an Nahrungsmitteln im kommenden Sommer um mehrere Quadrantales an Obst für jede Centurie aus Stadtmitteln zu erweitern."

    Sirius
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    Muharrrr, Zickenkrieg!!i!


    Sirius beobachtete, einige Zeit nachdem er die Speisen mit aufgetragen hatte, fasziniert die Auseinandersetzung zwischen den Frauen, die stets bemüht subtil, aber doch mit rasiermesserscharfen Klingen als unsichtbares mordwütiges Ungetüm im Oecus wütete.
    Was hätte er die Frauen vorher... nein, hätte er nicht. Aber er wäre beinahe wahnsinnig geworden! Wieso hatte Vala ihn zurückgelassen? In einem Haushalt dem zur Zeit der Hausherr fehlte, und der unter dem Regime einer Frau stand die ihn offensichtlich hasste? Aber nicht nur sie, nein, die ganze WELT hasste ihn.


    Quak, quak. Wetter. Quak, quak. Kleidung. Quak, quak. Familie. Quak, quak.


    Und dann auf einmal, in einem so kurzen Moment der für Männer garnicht wahrnehmbar war, kippte die Stimmung nicht nur, nein, sie tanzte auf einem dünnen Seil über dem Kapitol Salti. Und das, ohne dass ein Mann auch nur den Ansatz einer Chance gehabt hatte zu begreifen wieso und weshalb. Es war einfach so. Blitzschnelle Kriegserklärung.
    Sirius verfolgte das hin und her zwischen den Frauen so weggetreten ob der Komplexität der zeitlichen Mehrschichtigkeit, dass er garnicht mitbekam wie er gedankenverloren die Knabbereien auf dem Tablett vor ihm vertilgte, nur um seinen Muskeln etwas zu tun zu geben. Damit er das Gefühl hatte, sich immernoch im Hier-und-Jetzt zu befinden, und nicht in einer abstrakten Paralleldimension, zu der durch den plötzlichen Umschwung ein Wurmloch geöffnet wurde, oder so. Ein hübsch rosa angemaltes und mit Plüsch ausstaffiertes Wurmloch, aus dessen Wände kunstvoll durchgesignte Pfeile schossen und elegant geschwungene Klingen schossen um jeden maskulinen Eindringling effektiv und dabei möglichst hübsch anzusehen aus dieser Dimension fernzuhalten.


    Wie war er hierhin gekommen? Und vor allem: warum?


    "Schlag mich...", murmelte er einem nebenstehenden Sklaven zu, der neben ihm stand und mit stoischer Miene das Unfassbare ertrug. Und eben nicht reagierte.
    "SCHLAG MICH!!!", murmelte Sirius erneut, in der Hoffnung man könnte ihn aus dieser für das männliche Gehirn nicht zu erfassenden Obskurität lösen.


    Der Schlag kam, aber nicht die Erlösung. In Sirius zerbrach etwas, als er begriff, dass das wirklich die beinharte Realität war. Etwas, was er nicht verstehen konnte. Etwas, was er nicht verstehen DURFTE.
    "Wenn ihr mich entschuldigt..", sprach er zu den anderen Sklaven, als er sich samt leergefressenem Tablett an ihnen vorbeizwängte "..ich muss mich mal kurz erhängen."

    Luscia Matiena
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    "Und dann... dann kannst du bei meinem Vater vorsprechen.", drang die doch recht angenehme Stimme seiner neuesten Eroberung an sein nicht allzu entferntes Ohr. Vala fühlte sich gerade pudelwohl, und das mündete wie so oft in einer recht schläfrigen Stimmung. Weltvergessene Zufriedenheit war wohl der richtige Ausdruck für seinen momentanen Status.


    "Vorsprechen?", brummte er, der er nur mit einem halben Ohr zuhörte, "Warum sollte ich bei deinem Vater vorsprechen?"


    "Na, wegen unserer Hochzeit!", plauderte die Schwester eines hiesigen Magistraten gut gelaunt weiter, "Du weißt schon.. du und ich. Ich meine, es könnte schwer werden ihn zu überzeugen, immerhin kommst du aus Germania und hast hier kaum Einfluss. Aber du willst ja auch in den Senat... und außerdem.. er kann sich garnicht zwischen uns stellen, immerhin liebe ich dich!"


    "Hmhmhmhmhm...", war so ziemlich die einzige und dabei auch adäquateste Reaktion, die Vala in diesem Moment einfallen konnte. Was sollte man auf sowas auch antworten? Immer dieses... also, er konnte es schon verstehen. Allerdings hatte er NOCH NIE einen Hehl daraus gemacht, dass er die Weiber, die er flachlegte nicht zu heiraten gedachte. Das brauchte er auch garnicht... Sex war so einfach. Kein Priester, kein Gewäsch. Einfach nur... naja... der alte Reigen der Natur. Basta. Aber Weiber mussten es ja immer kompliziert machen, und das Ende war immer das gleiche: Flüche! Gezeter! Geheule! Schwangerschaften!
    Nicht, dass er ein Problem mit letzterem hatte. Dafür war es einfach da. Mann und Frau stiegen zusammen in ein Bett, und am Ende stand man zu dritt da. Bzw.: Frau und Kind standen da. Und da Frau meist auch bedeutenden, bzw. bedeutendEREN Familien kam, fand sich auch immer eine recht einfache Lösung. Die NICHTS mit Vala zu tun hatte. So einfach war das.


    "Sicher, sicher... bei nächster Gelegenheit werd ich ihn drauf ansprechen.", log Vala routiniert, einfach nur um wieder seine Ruhe zu haben. Es gab die Fälle, in denen Frau und Mann wussten, worauf sie sich einließen. Es gab die abgeklärten, aber durchaus genussgewillten Frauen, die ihren Körper zum eigenen Vergnügen oder für politischen Erfolg einsetzten. Vala war vollkommen egal worauf es letztendlich hinauslief... er bekam was er wollte. Immer.


    "Und wo wir schon dabei sind, wir könnten das auch gleich planen... du weißt schon, Gästeliste. Du hast sicherlich bedeutende Freunde in Rom, die wir einladen können.", die junge und schrecklich naive Frau (was ihren... Qualitäten... keinen Abbruch tat) knabberte gedankenverloren an ihren Fingernägeln während ihr Blick geistesabwesend durch einen sehr unbekümmert dreinblickenden Vala hindurchstarrte, "Aber wir müssen das weiterhin geheim halten. Ich meine.. diese Besuche mit meinem Bruder sind ganz annehmbar, aber wie lange willst du ihn mit der Murmelsammlung beschäftigt halten?"


    "Murmelsammlung?", grübelte Vala laut nach, bevor ihm einfiel was das strunzdumme, aber nichtsdestotrotz sehr brauchbare Weib eigentlich meinte. DIE Murmelsammlung bestand eigentlich darin, dass Vala die Spielsucht des Kerls geheim hielt, und der dafür keinen Ton über die Abwesenheit seiner Schwester verlor. Manchmal war es einfach sehr einträglich die Augen auf zu halten. Nicht, dass die Frau nicht sowieso vor Lust das halbe Haus zusammengebrüllt hatte (Vala war Vala war Vala. Ein antiker V8-Motor, quasi). Aber die Sklaven waren von den Eskapaden seiner Vorgänger abgehärmt genug, und der "Magistrat" war beschäftigt genug mit seinen "Amtsfreunden" in einem Kämmerlein seine Spielchen abhalten zu können. Es hatte schon gewisse Vorzüge Herr eines ganzen Hauses zu sein, dass seinen akuten Bedarf um ein fünffaches überstieg.


    "Ja.. und.. ich liebe dich Vala.", zwitscherte das junge Ding in seinen Armen und kuschelte sich noch etwas näher an ihn heran. Und dann kam sie, die typische Totschlags-Frage: "Liebst du mich auch so sehr?"


    "Hmhmhmhmhm...", brummte Vala, wieder sehr diplomatisch, undeutbar und nach Belieben zu interpretieren. Wenigstens log er sie nicht an. Nicht dieses Mal. Wie sollte das bloß enden? Achja... so wie es JEDES MAL endete, wenn sich irgendeine Bettschnepfe in ihn verliebte. Mit Tränen. Und die produzierte man am besten so, dass man sich als Arschloch par Excellence gerierte. Dann konnten die Weiber sich wenigstens selbst keine Vorwürfe machen und waren schneller gewillt über die Sache hinwegzusehen. So einfach war das... Frauen, sie waren alle gleich.
    Aus den Augenwinkeln sah Vala, wie Matiena mit Zögern und Unsicherheit im Blick den Mund öffnete, wahrscheinlich um ihm irgendwas zu sagen was mit ihrem ersten Stelldichein vor wenigen Wochen zu tun hatte. Wollte er das wissen? Nein, natürlich wollte er das NICHT wissen. Also Attacke, Gegenangriff... mit Schwung wälzte Vala sich auf das überraschte Ding, verschloss ihren Mund mit seinen Lippen und drückte mit gekonnten Bewegungen ihre Beine auseinander, um ein weiteres Mal das Leuchtfeuer der Jugend abzufackeln und der Venus aus seine ganz eigene Art und Weise zu huldigen.

    ...kam Vala in das Valetudinarium geplatzt, auf der Suche nach einem Kerl der ihm vielleicht Antworten liefern konnte, auf die er nicht alleine kam.


    "Sal'Mili's", grüßte er die ihn verdutzt anschauen Insassen, suchte sich einen Kerl raus, der offensichtlich nichts zu tun hatte und erwiesenermaßen ein Medicus war, und rupfte ihn zu sich: "Ich bin... eh... du weißt wer ich bin. Ich brauche den Sachverstand eines... also, ich brauche deinen Sachverstand. Zieh dich um, wir reiten in die Stadt."


    Sprach's, und verschwand wieder aus der Tür um sich noch jemanden für seinen Exkurs zu suchen.


    Sim-Off:

    Wer auch immer diesen Medicus posten WILL ist dazu eingeladen... ansonsten kommandier ich einfach jemanden ab. :D

    PHASE I
    Mit interessiertem aber nicht unbedingt mitfühlendem Blick beobachtete Vala vom Rücken seines Pferds aus, wie man einen toten Bettler aus einer Gasse zerrte um ihn auf einen Karren zu werfen. Der Typ war kreidebleich, mittlerweile schon wieder weich und mit den für dieses Stadium typischen dunklen Flecken, und hatte das Odeur eines Menschen der schon vor seinem Tode Wasser nicht einmal getrunken hat.


    "Was ist mit dem Mann?", fragte er einen der Männer, die sich gerade mit der Leiche abplackten.


    "Er ist tot, Herr.", antwortete ein Mann, durch dessen Augen Vala bis auf die Innenseite des Hinterkopfs starren konnte.


    "Oh... wirklich?", ließ der gekonnt verdutzt tuende Vala sich vernehmen, "Und was glaubst du, was der Kerl vorher hatte?"


    "Gelebt, Herr.", eifriges Nicken auch bei den anderen Männern, die Vala, vor allem aber seine Rüstung mit einer Mischung aus Furcht und Respekt betrachteten. Was war das hier? Eine Neuauflage des Centurio von Copenicum?


    "Sonderbar... so seltene Zufälle, auf einem Fleck.. die Wege der Götter sind manchmal sehr seltsam, nicht wahr?", Vala neigte sich zu den Kerlen runter, um einen genaueren Blick auf die Leiche zu werfen. Er war kein Spezialist der Medizin. Hatte aber mehr als eine Seuche überlebt, die in Folge von Hunger und Kälte einen Großteil seiner menschlichen Umgebung ausradiert hatten. Unter anderem seine Mutter.
    Das hier sah nicht so aus wie der tote Leib Alruns... es fehlten die roten Striemen an Hals und Beininnenseiten. Aber es war definitiv ein Fieber, das den Kerl dahingerafft hatte.


    "Armer Bastard...", murmelte Vala automatisch, ohne es zu meinen. Die Männer blickten jedoch nur ausdruckslos auf den Karren.


    "Das ist nur einer von vielen, die wir heute holen müssen..", brummte einer von ihnen, was dann doch die Aufmerksamkeit des Offiziers erweckte.


    "Inwiefern viele?", hakte er nach, erntete aber nur blödes Glotzen, "Na... wie viele müsst ihr noch abholen? Und warum?"


    "Viele, Herr. Noch fünf in diesem Block alleine. Weil sie tot sind.", erneut begleitete eifriges Nicken diese Feststellung, und Vala gab es schließlich auf. Fünf tote in einem Block. Der ruhig tausend Leute beherbergen konnte. Nicht weiter verwunderlich. Aber wenn alle an einem Fieber gestorben waren? Wahrscheinlich eine Welle... oder wie immer Linus das genannt hatte.


    "Danke.", brummte Vala, bevor er sein Pferd wenden ließ, und sich wieder von der Straße in Richtung Castellum entfernte, um zur Curia des Ortes zu gelangen. Die jedoch geschlossen war.
    Mit einem leisen Fluch auf den Lippen wandte er sich wieder um, und ritt schneller Gangart zurück zum Castellum... er brauchte verlässlichere Daten als ein paar Trolle die Leichen durch die Gegend schippten.

    "Meine Antwort? Na, ich habe an einer sehr, sehr mitreißenden und professionell durchgeführten Zeremonie zu Ehren des Iupitter teilgenommen, ergo mit Teilnahme und Anwesenheit geglänzt...", was in etwa hieß: er hatte sich zu Tode gelangweilt, aber gute Miene zum öden Spiel gemacht. Viel interessanter war danach sein kleines Privatopfer an Venus gewesen, in dem er die hübsche Schwester eines Magistraten flach gelegt hatte. Aber das musste er dem Legaten nicht auf die Nase binden. Und es würde auch nicht zu seinem Jetzt passen. Aber gewisse Dinge gingen immer, da konnte die Welt untergehen. Was auch erklärte, warum Männer die Kopfschmerzen nicht als Ausrede gelten ließen: Kopfschmerzen! Wer brauchte bei der Sache schon den Kopf?


    "Oh, ja... ich bin das blühende Leben.", frotzelte Vala ein wenig zurück, selbstironisch mit dem spielend, was er gerade darstellte: einen auf Hochglanz polierten und trotzdem heruntergekommenen Offizier. "Es waren einige sehr, sehr lehrsame Tage, lass es mich so sagen. Die wichtigste Lektion dürfte gewesen sein, herauszufinden ohne zwingende Teilnahme alles seinen Gang geht, und man sich trotzdem bis in die Nacht damit beschäftigen kann."

    "Oh, natürlich, sicher...", log Vala, als er sich niederließ. Die Wahrheit lag etwas im Argen. Anfangs hatte er den Wald vor lauter Bäumen nicht gesehen, so viele Offiziere wollten was von ihm. Und nicht nur das, er hatte sich in seiner naiven Dämlichkeit natürlich auch voll in den laufenden Betrieb eingehängt... um 'zu lernen', wie er es sich selbst einreden wollte. Das ganze Resultat lag dann zu einem riesigen Berg gestapelt auf seinem Schreibtisch, mit einem ohnmächtigen Vala dahinter. Es hatte bis gestern gedauert, das alles abzuarbeiten... bzw. weiterzudeligieren... bzw. beides.


    "Es hat aus allen Eimern gegossen, und das tut es eigentlich noch immer. Wenn es draußen gerade trocken ist, dann ist das eine Täuschung. Das Wetter wäre eigentlich vergessenswert, hätte die hiesige Verwaltung nicht eine kleine Note geschickt, in der sie abklopft wie die Bereitschaft zur Abstellung einiger Soldaten zur Flutbekämpfung läge. Achja, und eine Einladung zu einem Opfer, um die Flut dann doch zu verhindern... naja... im Lager selbst beschäftigt man sich mit Rostvorbeugung. Und Gammelvorbeugung, in den Fabrica und den Horea ist man zur Zeit mit der Feuchtigkeit beschäftigt. Sonst ist in den wenigen Tagen nichts großartiges geschehen... sollte ich dankbar dafür sein? Ja, wahrscheinlich sollte ich das sein."

    Jeder Schritt ein Beben. Vala, der wieder einmal den Details zuviel Aufmerksamkeit schenkte, dachte konsterniert über die Natur des Soldatenschritts nach. Den Hall, den seine Soldatenstiefel auf dem teuren Gestein des principischen Fussbodens hervorriefen erschien ihm schon fast als Karikatur soldatischer Macht. Kein Wunder, dass alle Welt Soldaten anschmachtete: jeder Schritt ein Donnerhall, jeder Schritt ein Erdbeben.


    "Salve Legatus Aurelius.", salutierte Vala zackig, als er die Tür des Officiums und damit diese unnützen Gedanken hinter sich ließ, "Tribunus Laticlavius Duccius Vala meldet sich wie befohlen."


    Aus den Augenwinkeln musterte er den Aurelier. Schien nicht allzu verbraucht von dem Trip zu sein, im Gegensatz zu Vala, und der hatte die Castra kaum verlassen. Ringe unter seinen, in den letzten Tagen immer farbloser werdenden Augen sprachen eine deutliche Sprache von dem was Vala sich selbst in der Abwesenheit des Legaten aufgebürdet hatte.


    "Wie du siehst... das Lager steht noch. Und ich bin nicht in Rom eingefallen, falls es dir nicht aufgefallen ist.", ja, auch Vala las die Acta.

    "Der Kompetenzen, Tribun?", schmunzelte Vala den Reatiner an, "Sicherlich, auch. Allerdings wärst du damit eine Rarität, gewissermaßen ein Genie des Militärs. Und mit dieser Tatsache allein auf weiter Flur, wenn du mich fragst... maßgeblich scheint mir vor allem das... wie soll ich sagen... nein... DIE soziale Kompetenz, wenn du verstehst was ich meine."


    Die Ausführung des Tribunen über die Unterschiede zwischen den Legiones nutzte Vala um seine Kehle mit verdünntem Wein zu benetzen. Fürchterlich schwaches... weiches... weibisches Zeug. Wann genau hatte er sich eigentlich das letzte Mal bis zur Besinnungslosigkeit gesoffen? Sicherlich Jahre her. Und das ließ Vala das Gefühl kommen, er wäre uralt. Dabei hatte er, Pi mal Daumen mal kleinen Zeh, vielleicht gerade mal die zwanzig Jahre erreicht. Vielleicht war er schon lange drüber... und vielleicht steuerte er noch darauf zu. Wer wusste das schon? Er nicht.


    "Die Politik ist ein Krieg der ewig währt und im Stillen tötet, und je mächtiger die Kontrahenten desto größer die Zahl der Verluste.", paraphrasierte der junge Germane seine Vorstellung von Politik. Er hatte mitbekommen wie selbst das Geschacher zwischen einem Fischer und einem Fuhrmann einem anderen Fuhrmann die Lebensgrundlage entzogen hatte, das war vor mehr als einer Dekade gewesen. Und er hatte schon damals nicht lange gebraucht um zu verstehen: Politik tötet. Ständig. Immer. Und sie ist allgegenwärtig.

    "Ich muss zugeben, da noch vollkommen arglos zu sein..", versuchte Vala seine eigene Schwäche wegzulächeln, "..ich hatte noch nicht die Gelegenheit mich umfassender mit meinem kleinen Stab auseinander zu setzen um zu erfahren was man eigentlich von mir erwartet, außer natürlich niemandem im Wege zu stehen. Ich glaube, und hoffe zugleich, dass du Recht damit haben wirst.."


    Just in diesem Moment trat ein weiterer hochrangiger Offizier der Legio ein und verlangte so unwillentlich nach Valas Aufmerksamkeit, der sich mit knappem Worten bei dem Iulier entschuldigte, um sich um den Neuankömmling zu kümmern... im weiteren Verlauf des Abends ging noch einiges an Wein an Bacchus, auch wenn man die anfängliche Skepsis einander gegenüber nicht verleugnen konnte.


    Sim-Off:

    Ich mach das hier mal zu... werd mich in den nächsten Tagen auf... eh... etwas anderes konzentrieren müssen. Man sieht sich. ;)

    Officium Tribuni Laticlavii
    Titus Duccius Vala


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    Wenn man das Officium, das Vala vom Verwalter der Principia in direkter Nähe zu dem des Legaten zugewiesen wurde, mit seinem in der Basilica Iulia in Rom verglich, so kam man nicht umhin astronomische Einheiten zur Beschreibung des Unterschieds heranzuziehen.
    Allerdings änderte das absolut nichts daran, dass Vala kaum die Gelegenheit bekam um die teure Einrichtung und vor allem den Platz (er konnte die Arme ausstrecken ohne an ein Regal zu stoßen) zu genießen. Denn: hatte Vala sich nach dem Abebben seiner Nervosität einen Tag lang darüber gefreut, jetzt seine eigene Legion zu haben, so hatte der Stab sehr, sehr, sehr, sehr schnell dafür gesorgt, dass diese Freude effektiv in absolute Überarbeitung umschlug.


    Überarbeitung, die daraus resultierte, dass quasi kein Moment verging in dem nicht jemand durch die Tür platzte, zackig salutierte (er freute sich über diese Ehrerbietung genau eine Drittelsekunde bevor der Mann mit seinem Anliegen rausplatzte) und ihn mit Arbeit bewarf. Was machte der Aurelier, wenn sowas passierte? Er hatte nicht einmal Zeit gehabt einen Bericht durchzulesen bevor der nächste Typ reinkam und irgendwas von ihm wollte. Und dann war da noch der hiesige Duumvir, der ihn unbedingt kennenlernen wollte... und gleich seine Frau mitgebracht hatte (junges Ding, hübsch, viel Holz vor der Insula.. erinnernswert) um irgendwelche Belanglosigkeiten und Vala in sein Haus einzuladen (was Vala mit Blick auf das Weib ein amüsiertes Lächeln abgerungen hatte). Und dann kam alles Schlag auf Schlag: das hier unterschreiben, hier ein Gespräch führen, dort ein Kommando unterschreiben, dort eine Abnahme, hier eine Abgabe, und wieder eine Unterschrift. War Valas Unterschrift noch nie wirklich ausführlich gewesen, so schrumpfte sie unter der Last des einen Tages auf ein absolut unleserliches Minimum.


    Der erste Tag endete mit Buchstaben die vor ihm verschwammen, einem Kopf der immer tiefer gen Tischplatte sank und Rückenschmerzen. Der zweite endete damit, dass Vala irgendwann nachts von einem Sklaven geweckt wurde, weil er im Schlaf auf eine Schriftrolle aus Rom gesabbert hatte. Der Dritte endete genauso, nur war die Schriftrolle dieses Mal von der hiesigen Ortsverwaltung. Am vierten Tage begann Vala zu verstehen, wie man die Arbeit von sich fern hielt ohne sie wirklich aus der Hand zu geben. Man überflog und deligierte. Dann überflog man noch mehr. Und irgendwann instruierte man seinen Scriba was man wirklich zu Gesicht bekommen wollte und was nicht. Das Lachen des Mannes, der anscheinend schon seit Jahren genau an diese Arbeitsweise gewohnt war, stieß ihm nicht einmal mehr sauer auf... als er dann tatsächlich den Abend erlebte ohne noch einen riesigen Berg an Arbeit vor sich zu haben, atmete der junge Mann erleichtert auf. Und ließ gleich einen Termin mit dem hiesigen Duumvir machen.