Lächeln und nicken, lächeln und nicken. Mit einem undeutbaren Schmunzeln nahm Vala die Worte des Artoriers hin. Ob dieser sich gleich am Anfang einen Affront leisten wollte, oder einfach zu gedankenlos war um sich der Herkunft Valas zu entsinnen, das würde sich noch im Verlauf des nächsten Jahres erweisen.
"Man kann die Wirkung der Einheiten am neuen Limes und am Rhenus nicht zu geringschätzen. Darf man auch nicht.", lächelte Vala schmal und sehr politisch das potentielle Missverständnis weg, "Wohl ebenso wenig wie die des Offiziersstabs einer Legion für den Legaten. Als Mann aus den Rängen dürfte es dir nicht schwer fallen den Vergleich zu ziehen, es ist doch recht untypisch für einen Mann sich vom Probatus zum Tribun hochzuarbeiten..."
Beiträge von Titus Duccius Vala
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"Oh ja... oh ja...", kam es Vala über die Lippen als er den Iulier über den Krieg reden hörte, bevor er sich entsann, dass dieser Teil seiner Vita doch eher dem inoffiziellen, unter das stragulum gekehrte Teil entsprach, den er nicht unbedingt zur Sprache bringen wollte. Die Tatsache, dass er jahre seines Lebens mit einem Krieg verbracht hatte, der wohl der römischen Definition der Barbarei entsprach, dürfte weniger Karriereförderlich wirken. Und das war, im Gegensatz zu den vom Iulier angeführten Veteranen, der einzige Grund für ihn nicht darüber zu reden (mal davon abgesehen, dass Vala sowieso niemand war der jemandem ein Ohr mit einem Schwank aus der Vergangenheit abkaute.
"Wenn es nicht um die Legio gehen würde, oder den reibungslosen Ablauf derselben, würde ich fast meinen, dass es schade wäre.. naja, vielleicht gibt es außerhalb der Castra ja etwas, mit dem ich mich beschäftigen kann.", schmunzelte Vala gespielt hilflos, immerhin hatte er nicht vor das Jahr damit zu verbringen nutzlos hinter seinem Schreibtisch zu verbringen oder anderen Offizieren ihre Arbeit wegzunehmen nur um am Ende behaupten zu können selbst etwas getan zu haben.
"Nein, hat er nicht. Ich hoffe, dass er das noch wird.. ich bin gespannt, ob ich etwas bekomme wo ich als Rad im ganzen wirken kann ohne mich als Sandkorn zu entpuppen."
Eine Alegorie aus der feinmechanischen Neuzeit, rotzfrech in die Antike transportiert. -
"Selbstverständlich, Senator.", hielt Vala sich knapp, "Du wirst von mir hören. Vale, Senator Annaeus, eine gute Reise in meine Heimat."
So schlossen sie das Gespräch kurz bevor Vala sich wieder in die Wirren Roms begab.
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Palim, Palim.
Während Vala mit betont stoischer Miene die vor ihm aufgebaute Kampfmaschine beobachtete und mit glühenden Ohren die Worte des Legaten vernahm, versuchte er verzweifelt seine Nervosität in den Griff zu bekommen.
Die senatorischen Tribunen, hatte sein ehemals ritterlicher Vater früher lachend erzählt, kommen, tauchen kurz auf dem Podest auf und verschwinden dann auf Nimmerwiedersehen hinter den Schreibtischen der Principia. Und: niemand mag sie.
Natürlich war er sich sicher, dass sein Vater damals nicht gewusst hatte, dass sein eigener Sohn Jahre später eben als senatorischer Tribun einmal vor der wichtigsten Legion des Reichs stehen würde. Mit eben seinen Worten im Kopf.
Und natürlich noch dem Zusatz 'Scheisse, scheisse, scheisse..' was in etwa das zusammenfasste, was die Nervosität gerade mit seinem Magen anstellte. Eigentlich brauchte es seine komplette Selbstbeherrschung dem Legaten vor Aufregung nicht vor die Füße zu kotzen. Der Gedanke an diese ungeheuerliche Peinlichkeit steigerte seine Nervosität noch, und das ROMA VICTRIX blieb ihm im Halse stecken, weil er damit rechnen musste, dass der Schrei nicht das einzige sein würde, dass mit nach oben kam. Aber er MUSSTE etwas sagen.
So würden sie ihn für einen Bürohengst halten, der kaum etwas mit einem richtigen Soldaten gemein haben konnte. Aber wenn er sich einfach kurz vorstellen ließ ohne es für nötig zu halten etwas zu den Soldaten zu sagen würden sie ihn für einen Bürohengst halten, der kaum etwas mit einem richtigen Soldaten gemein haben WOLLTE. Und der Gedanke wäre fatal, immerhin behielt er sich vor im weiteren Verlauf seiner Karriere vielleicht einmal ein Kommando zu übernehmen, auch wenn er kaum damit rechen durfte, mit einer Elitetruppe wie der Prima betraut zu werden (immerhin hatte der momentane Kaiser höchstselbst in seiner Zeit als Caesar die Truppe kommandiert). Jetzt galt es einen Eindruck zu hinterlassen, wenn nicht einen guten, dann wenigstens überhaupt einen. Wieviel Zeit hatte Caesar gehabt um seine Truppen an sich zu binden? Acht Jahre. Und wieviel Zeit hatte er, um überhaupt auf einen grünen Zweig zu kommen? Ein Jahr. Das Leben war verdammt nochmal nicht fair.."Soldaten der ersten... erste Soldaten Roms!", begann er ein wenig kleinlaut, mit einem verräterisch sauren Geschmack auf der Zunge den er eiligst runterschluckte, um mit der Rede fortfahren zu können, "Ihr wisst, dass ein Tribun des Senats nicht unbedingt viel Zeit für den Dienst in einer Legion, deshalb lasst mich von der meinen so wenig wie möglich mit Reden verschwenden.. es ist mir eine Ehre in dieser Legion mit diesen Männern dienen zu dürfen, und es wird noch eine viel größere Ehre sein, wenn ich mich nicht halb so blöd dabei anstelle wie man es von mir erwartet. Nun denn.. für die Legio Prima. Für Rom. Für den Kaiser."
Schon fast benommen wandte Vala sich wieder um, stolperte mehr denn ging, und er bekam auch garnicht mehr mit wie und ob überhaupt jemand sein kleines Stelldichein mit der kompletten Legion mit einem erneuten Schlachtruf abschloss. Viel zu sehr war er damit beschäftigt, dem Legaten und den anderen Offizieren steif zuzunicken, an ihnen vorbeizustolpern und hinter ihnen zu verschwinden um sich schnellstmöglichst eine Ecke zu suchen an der man ihn nicht sofort sah. Hatte der Koch des Legaten sich besondere Mühe mit dem Frühstück gemacht? Er wusste es nicht, wahrscheinlich war es. Und jetzt war alles für die Katz.. im übertragenen Sinne. Verdammte Axt.
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Eine der Sachen, die der Aurelier Vala nicht verraten hatte, war, wie man es schaffte als Legat durch und um das Lager zu reiten ohne dass einem danach der rechte Arm abfiel. Soviel Salutieren konnte doch nicht gesund sein. Die Soldaten hatten es da einfacher: es gab mehr als fünftausend von ihnen. Die konnten sich die ganze Salutiererei untereinander aufteilen. Vala allerdings war allein, und demnach hatte er auch nur einen rechten Arm, und keine fünftausend. Irgendwann war er einfach dazu übergegangen den rechten Arm nurnoch andeutungsweise zu heben um den Soldaten das Gefühl zu geben er nehme sie war. Trotzdem: mörderischer Muskelkater war ihm sicher.
Das Lager war, gelinde gesagt, in einem Zustand der mit "vorbildlich" wahrscheinlich noch schlechtgeredet war. Er hatte so gut wie jede Straße einmal abgeritten, begleitet von seinem persönlichen Stabsoffizier (er, der er vor zwei Tagen noch erwartet hatte, dass ER dieser persönliche Stabsoffizier sein würde), und einmal drumherum. Bei den ganzen Bagatellgesprächen, die sich währenddessen ergaben, hatte sich das ganze Unterfangen in die Stunden gezogen, aber Vala hielt es für wichtig den Soldaten das Gefühl zu geben, dass er sich bemühte.
Was anderes konnte er im Moment auch garnicht. Sich bemühen. Er war Legat der ersten Legion, wenn auch nur für ein paar Tage, und er war im ersten Hinblick einfach nur hemmungslos überfordert. "Verlass dich auf den Stab, der weiß, wie man so eine Legion leitet." hatte man ihm gesagt. Der Aurelier hatte gut reden.. wie sollte Vala hier den Souverän geben, wenn er der einzige war der absolut keine Ahnung hatte wie man den Laden schmiss? Gesichtsverlust war vorprogrammiert. Außer: er schluckte sein Ego runter (zugegeben ein dicker Brocken der einen jämmerlichen Erstickungstod prophezeite) und machte das Beste aus seiner Inkompetenz.Während er diesen Gedanken nachging war er wieder vor der Principia angekommen, wo ein Sklave bereit stand sein Pferd zurück in den Stall zu führen während Vala sich in die Papierschlacht stürzte. Gedankenverloren starrte er das große Gebäude an, das in den nächsten Tagen nur auf sein Wort hören würde. Das Gehirn der Legion, fähig unfassbar starke Muskeln in Bewegung zu setzen. Ein unverhohlen unsubtiles Räuspern holte ihn zurück ins Hier-und-Jetzt, und Vala wurde sich vieler wartender Blicke offenbar. Jetzt galt es Tatkraft zu zeigen. Er zog die Zügel an die vorderen Hörner des Sattels, griff fest zu und schwang sich mit Schmackes vom Pferd hinunter, was Souveränität und Energie ausdrücken sollte.
Dieser Ausdruck an Energie und Souveräntit gelang ihm sogar auf sehr beeindruckende Art und Weise. Bis seine harten Soldatenstiefel auf dem noch härteren Boden aufschlugen.
Ein markerschütterndes Kreischen und ein bedenklich lautes Knirschen später wurde klar, dass harte Stiefel und harter Boden von irgendwas voneinander fern gehalten wurden. Der geschockt-amüsierte Blick der umherstehenden Offiziere und Sklaven sprach Bände: die Darbietung war gründlich misslungen.
"Verdammte Axt..", knurrte Vala, senkte bedächtig langsam den Blick auf seine Stiefel und tat anschließend einen halben Schritt zur Seite. Unter seinen Stiefeln tauchte ein herrlich flauschiges, unglaublich pelziges, furchtbar niedliches und vor allem verdammt totes Stück Tier auf, das bei genauerer Betrachtung mit etwas Fantasie als Katze zu identifizieren war.
Einige waren professionell genug nicht zu lachen, aber ein Kichern war durchaus vernehmbar. Wer sagte was von Fettnäpfchen am ersten Tag? Katzen waren viel schlimmer."Das ist nicht rein zufällig die Lieblingskatze des Legaten? Oder seiner Frau?", hakte Vala vollkommen hilflos nach, und die Zeit, die die umgebenden Menschen brauchten bis sich einer von ihnen zu einem Kopfschütteln hinreißen ließ war pure Folter für ihn. Dann jedoch kam er nicht umhin erleichtert auszuatmen, das tote Vieh einmal mit dem Fuß anzustupsen um zu prüfen ob das Ding wirklich tot war, und es sofort zu vergessen nachdem er einem Sklaven aufgetragen hatte das Ding zu entfernen.
"So denn... ans Werk.", rief Vala um die peinliche Situation ein für allemal zu vertreiben und sich mit zielsicherem Schritt in die Principia zu begeben.
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Die verdammte Rüstung passte nicht.
Vala trug sie keine zwei Stunden, und schon hatte er das Gefühl, dass sie seine linke Seite wund scheuerte während die rechte viel zu viel Luft hatte. Dabei hatte er gut eine Stunde gebraucht, um im Fundus überhaupt eine zu finden die seinen Maßen nahe kam. Immerhin waren die Rüstungen Privateigentum der Soldaten, also gab es sowas wie einen Fundus für Offiziere nicht wirklich. Der Fundus war letztlich die Kleiderstube eines anderen Tribunen. Gleich nachdem er dies hinter sich gebracht hatte, würde er in die Stadt marschieren um sich bei einem Ledergerber eine passende Rüstung stellen zu lassen. Was natürlich auch mindestens drei Tage dauern würde. Was bedeutete: er würde seine kurze Zeit als Legat der Legion mit wundgescheuertem Körper verbringen.Sowieso: wie lange war er jetzt hier? Einen verdammten Tag? Er hatte sich nicht einmal eingearbeitet... nicht einmal ansatzweise. Und jetzt bekam er das Kommando über die Legion. Er fühlte sich in seinen neunten Sommer zurückversetzt, als er von seinem Vater zum ersten Mal einen Speer in die Hand gedrückt bekam um Haus und Hof zu verteidigen. Das erste, was Vala damals getan hatte, war sich einzunässen. Etwas, das er hier sicherlich unterlassen würde. Außerdem war ja schon groß. Fast zwanzig Sommer.
Und er würde das Kommando über die einzige Legion in Italia bekommen. Arminius. Der Gedanke an Arminius platzte aus dem Nichts hervor und surrte um seinen Kopf wie eine wütende Wespe. Dabei machte er sich keine falschen Vorstellungen: er würde schneller mit offener Kehle vor dem Vallum landen als er "Rom wartet ihr wilden Hunde!" schreien könnte. Der Legat ging, aber er blieb an der Macht. Und überließ einem vollkommen unvorbereiteten Vala einen riesigen Haufen Arbeit.So mit seinen eigenen Gedanken beschäftigt hatte er überhaupt keine Nase für die quasi-gelangweilte Stimmung der Soldaten, die in ihren Cohortes und Centurien, einer beeindruckenden Masse an Metall und Fleisch, vor ihm und dem Legaten Aufstellung nahmen.
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"Ich weiß, wer du bist, Tribun.", schmunzelte Vala den neu hinzugekommenen Mann an, während er sich aus einem Gespräch mit dem Castellpräfekten löste, "Sei willkommen. Mein Name ist Titus Duccius Vala, Sohn des Flavius Duccius Germanicus. Danke, dass du meiner Einladung folgen konntest.."
Die Musterung beruhte auf gegenseitig und geschah so schnell wie unbewusst, dass Vala sich keine weiteren Gedanken darum machte. Ein Sklave bot dem neu eingetroffenen Gast auf einem Tablett eine Auswahl an Getränken darf, und Vala gab ihm Zeit sich zu entscheiden bevor er fortfuhr: "Es ist sicherlich ein Unterschied, ob man in Germania an der Grenze seinen Dienst versieht und sich vom einfachen Soldaten hocharbeitet, oder hier in Italia bei der Heimatlegion als ritterlicher Tribun die Stütze des Legaten ist. Darf ich annehmen, dass dir die Arbeit nicht trotzdem zu müßig wird?" -
"Der Schreibkram ist immer das was winkt, wenn man aufsteigt.", murrte Vala gedankenverloren während er dem vorigen Blick des Iuliers an die Wand folgte. Das Mosaik zeigte irgendeinen Mythos, wie in unzähligen römischen Haushalten. Derjenige, der dieses Haus entworfen hatte, hatte wohl darauf gepokert durch größtmögliche Stillosigkeit den wechselnden Bewohnern größtmögliche Kantenlosigkeit zu garantieren.
"Das muss hart sein für jemanden, der noch in Parthia Staub geschluckt und Blut vergossen hat. Und dafür ausgezeichnet wurde..." Ein kurzer Seitenblick auf die Armillae des Centurios verdeutlichte, worauf Vala hier anspielte.Als es um die Details des Aufgabengebiets des Primus Pilus ging, wurde Vala allerdings hellhörig: "Ah, gut... gibt es da etwas, was sich lohnen könnte zu wissen? Engpässe in der Versorgung, Dinge, die schon seit längerem fehlen? Du wirst sehen, ich horche nach der ersten Möglichkeit mich irgendwie produktiv einzubringen.."
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Nass. Kalt. Windig. Nasser. Kälter. Windiger. Am nassesten. Am kältesten. Am windigsten. Vala. Vala. Vala.
Kaltes Wasser tropfte langsam und beständig in seinen Kragen, ein Rinnsal, das sich durch die Kratzer und leisen Blessuren seines Helms stetig hinabarbeitete, um sich an einer blitzeblank geschrubbten Niete vorbeizuzwängen und sich unter der Krämpe in freiem, losgelösten Fall direkt in Valas ungeschützten Nacken zu begeben.
Dem entlockte es keine Gemütsregung, immerhin war Vala die Definition von "keine Gemütsregung", er starrte einfach nur beharrlich weiter in die Dunkelheit, und fragte sich, ob er jetzt Mitleid mit den armen Hunden haben sollte, die genau diese Arbeit jede Nacht verrichteten, oder ob er sich über den Legaten ärgern sollte, dessen Idee es war einfach mal an einer Nachtwache mit den einfachen Soldaten teilzunehmen. Anfangs hatte Vala das für eine gute Idee gehalten. Den Soldaten zeigen, dass er kein versnobbter Stadtrömer war, eigentlich auch nur ein armer Hund, genau wie sie, nur ein paar Rangstufen höher. Vielleicht würde ihm das ihren Respekt einbringen. Aber: Fehlanzeige. Der Respekt der einfachen Hunde vor dem Rang war einfach zu groß. Deshalb hatte er es auch relativ schnell aufgegeben sich mit den normalen Soldaten unterhalten zu wollen. Die knappen und wortkargen Antworten, zusammen mit den kritischen Blicken, hatten ihn dann doch recht schnell verstummen lassen. Anstelle dessen konzentrierte er sich jetzt mit voller Inbrunst darauf sich zu erkälten und die Nacht zugrunde zu starren. Ersteres gelang ihm anscheinend, als hätte er seinen halben Lebtag nicht viel anderes getan. Die Nacht erwies sich allerdings als etwas beharrlicher als sein Immunsystem.Irgendwo am anderen finsteren Ende des Vallum nieste ein Miles, zwei Sekunden später tat es ihm jemand nach, und drei Sekunden später schloss sich Vala an. Wie oft war er diesen Teil der Mauer schon abgelaufen? Fünf mal? Sechs mal? Sechzig mal?
Am Tor war, entgegen seiner Erwartungen, auch nicht viel los. Kaum war er da verschwanden alle Gespräche, kaum war er weg gingen sie wieder von vorne los. Auch wenn Vala nun nicht unbedingt der geselligste Mensch des Planeten war, ließ ihn die Einsamkeit des Offiziersdasein ein wenig frösteln.Iuppiter kotzte noch eine zusätzliche Ladung Regen auf ihn hinab, und Vala zog seinen Mantel noch ein Stück näher um den Hals, in der kindischen Hoffnung das klatschnasse Stück Stoff würde ihm die Feuchtigkeit aus dem Nacken saugen. Scheiss Wetter. Scheiss Nacht. Scheiss Wache!
Jetzt verstand er, warum Wachehalten so etwas wie eine Strafe war. Wenngleich sich sofort darauf fragte, was er dem Legaten getan hatte, dass dieser ihn direkt am zweiten Abend für die Wache einteilte. Irgendwie wünschte er sich zurück nach Rom. In die warme Casa Prudentia. In sein warmes Bett. Zwischen die wärmenden Schenkel einer Frau.
Bis zum ersten Sonnenlicht ging dies, und er hatte nicht die Hoffnung, dass sich das Wetter bis dahin ändern würde. Das Prasseln des Regens auf den schon längst vollkommen durchweichten Boden erschuf ein monotones Rauschen in seinen Ohren das ihn irgendwann in einen Zustand verfrachtete, den er nicht sicher hätte zwischen Schlaf und Wache positionieren können. Daher kam es also... Wache... von Wachbleiben. Verzweifelt versuchen Wach zu bleiben.
Während das hellere Prasseln von Regen auf Metall verriet, dass sich ein Soldat über den Wehrgang näherte bevor auch nur seine schmatzenden Schritte zu hören waren, glitten Valas Gedanken gen Norden. In die Vergangenheit. Zu einem Baum, unter dem er Wache halten musste während der Rest ihrer Gruppe versuchte im stürmenden Regen zumindest ETWAS Schlaf zu finden. Irgendwann war auch er eingeschlafen. Und am nächsten Morgen waren alle tot. Außer ihm, weil man ihn nicht gefunden hatte. Hatte er deswegen ein schlechtes Gewissen? Nein. Zu oft hatte er selbst bei der Wachablösung einen tief und fest schnarchenden Baum von Mann geweckt, wurde bei der Wachablösung vergessen oder wurde effektiv von ihr abgehalten, als dass er sich darüber noch Gedanken machen würde. Gedanken machen könnte.Ein Niesen riss ihn aus dem gedanklichen Trott, und er nickte schon fast automatisch dem vorüberschlurfenden Schatten zu den er weder identifizieren noch genau sehen konnte. Es gab keine Fackeln auf der Brüstung, warum auch? Fackeln sorgten nur dafür, dass man nichts sah und selbst besser gesehen wurde. Also schluckte einen die Finsterniss, die durch den unsichtbaren Regen noch verstärkt wurde. Die Lichter der Stadt waren vollkommen erloschen, und selbst wenn man ins Lager blickte waren die Wegbegrenzungen nahezu verschwunden. Hier und da ein trotziges Licht, das klarstellte, dass noch nicht alles Leben im Lager im Regen ersoffen war, aber ansonsten blieb man unter sich. Unter dem Regen. Im Regen.
Scheiss Wache.
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Original von Titus Decimus Verus
> a commentariis/a memoriaSämtliche Gerichtsverfahren und kaiserlichen Edikte und Briefe wurden archiviert und vom a commentariis und seit Hadrian dem a memoria archiviert und aufbewahrt. Ebenso war der a memoria offensichtlich auch für Personalfragen in Verwaltung und Militär zuständig.
Da die Archive stetig wuchsen, verfügte der a memoria im 5. Jahrhundert bereits über 62 Personen im scrinium memoriae.
Jung, datt is ka Beleech!! Datt iss een Wikiaadigel, de nen Beleech haven solld.
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Original von Titus Decimus Verus
Zum Sklaven: Ich kann niemanden zum Sklaven von Verus ernennen. Wo kämen wir da hin?Ehm... doch.
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Warum so positiv?
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Wenn man der Meinung ist, dass gewisse (Unter-)Foren ruhig über Monate hinaus darauf warten dürfen, dass sich eine ID herablässt um 5 Posts in die Tasten zu rotzen, ja, dann könnte man sich deinem Standpunkt durchaus anschließen.
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"Nun gut...", murmelte Vala während er die Rede des Iuliers verarbeitete. Mittlerweile trafen auch weitere wichtige Offiziere der Legio ein, zwei Tribunen, der Praefectus Castrorum, drei weitere Centurionen und der Aquilifer hatten es einrichten können an diesem Abend hier zu sein. Vala entschuldigte sich bei dem Primus Pilus um sich der Begrüßung der anderen Gäst widmen zu können, und bald saßen alle in mehr oder weniger tiefe Gesprächen aktiv auf ihren Klinen.
Die Sklaven des Hauses tischten nach und nach die vorbereiteten Speisen auf, römische Standardküche mit eingestreuten Extravaganzen wie Datteln oder südlichem Obst, aber auch: Met. Gewisse Winke mit dem Zaunpfahl, bzw. dem Metkelch konnte er sich dann doch nicht verkneifen. Auch wenn dieser nicht halb so gut war wie der in der Heimat. Ein gewisses Qualitätsgefälle, je ferner man der Heimat war.
Die folgende Zeit verwendete Vala vor allem darauf, das Verhältnis der Offiziere, und vor allem des Aquilifers zu studieren, der sich doch recht unwohl in seiner Präsenz mitten zwischen der Oberschicht der Legio zu fühlen schien. Vala nahm natürlich selbst fleissig an den Gesprächen teil, erzählte hier und da von sich und seiner Laufbahn ohne wirklich ins Detail zu gehen, holte dafür aber auch Informationen ein, die ihm vielleicht irgendwann von Nutzen sein könnten.Im weiteren Verlauf des Abends fand Vala wieder die Gelegenheit, sich abseits der anderen mit dem Primus Pilus zu unterhalten. Eine Frage nach dem Genuss des Essens, eine kleine Plauderei über das Können der Köchinnen der Casa, und sofort war man wieder beim eigentlichen Thema: "Iulius, sag mir, inwieweit hat sich dein Dienst verändert seit deiner Beförderung zum Primus Pilus?"
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"Natürlich, danke, Legatus.", antwortete Vala knapp, das Ende des Gesprächs riechend. So erhob er sich aus dem Stuhl, nahm Haltung an und salutierte zackig, bevor er sich mit einem "Vale Legatus." wieder verdrückte..
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Hätten wir das geklärt.
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Original von Germanica Calvena
*lach* Du wirst doch nicht etwa gierig?Und du doch nicht etwa behaupten, dir würde es anders ergehen?
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Original von Appius Terentius Cyprianus
Und auch für nichtrömer ein schönes Fleckchen mit Politik und allemVor allem deshalb interessant, wenn man sich an die Querelen und Diskussionen erinnert, als die Rolle der Frau im IR immer mehr historifiziert, und damit eingeschränkt wurde. Großes Wehklagen über all das was Frauen nun nicht mehr durften.
Dann macht man eine Provinz auf, in der weibliche IDs annähernd den alten Wirkungsbereich erreichen konnten, und watt is??? Nix is. Alexandria ist keine riesige Kolonie von politisch aktiven Frauen geworden. Alexandria ist auch keine brummende Bildungswerkstatt geworden (was auch andere Gründe hat).
Manchmal hab ich das Gefühl, ein Großteil der im IR aktiven Spieler weiß garnicht um die Möglichkeiten der Welt in der er sich hier bewegt.
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Original von Germanica Calvena
Fürchtest du etwa die KonkurenzWenn es was zu fürchten gäbe, käme ich vielleicht auf den Gedanken.
Aber gegen ein paar hundert Sestercii mehr die Woche hätte ich wirklich nichts einzuwenden.
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Original von Roxane
Es gibt aber auch immer wieder Phasen des Aktivismus in den Städten. Schaut Euch mal die Postzahlen in den einzelnen Boards an, vergleicht sie mit den aktuellen Zahlen und macht Euch dann Eure Gedanken, denn auch Confluentes lebte mal mehr und die anderen Städte auch. Dann auch mal wieder weniger, dann wieder mehr.Ehm, nein. Das hängt stark davon ab, wie man Aktivität überhaupt definiert. Ist eine Stadt damit gerechtfertigt, dass die Zahl ihrer Posts pro Monat die 100 nicht unterschreitet? Die 50? Reichen 2 IDs die in riesigen Abständen aber regelmäßig posten dafür?
Man merke: um ein Familien- oder Institutionsboard zu bekommen braucht man mehr als 3 aktive IDs an einem Fleck. Das ist schon ein Bemessungsmaßstab der die Betrachtung einiger Spielorte im IR düster aussehen lassen.Meiner Meinung nach lohnt sich die Existenz von mehreren (kulturell und infrastrukturell ähnlichen) Orten nur dann, wenn die Anzahl der IDs in einem Ort so groß ist, dass man durch die Dichte karrieretechnisch in seiner Laufbahn oder rollenspieltechnisch in seiner Handlungsfreiheit eingeschränkt ist. Das dürfte im IR wohl nirgends der Fall sein. Das Schwanken von Aktivität in den einzelnen durch das IR angebotenen Spielorten ist jedem offensichtlich der mehr als ein Jahr hier verbracht hat, doch lässt sich irgendwann auch eine Tendenz erkennen. Und die hat Axilla schon deutlich gemacht: Confluentes ist tot. Confluentes hat eigentlich auch nie wirklich gelebt, wenn man von der Ala mal absieht.
Andererseits stellt sich die Frage, ob das überhaupt sinnvoll ist. Ist die Konzentration von Spieleraktivität auf wenige , kulturell und infrastrukturell diffizile Orte besser als die Verteilung auf mehrere, die sich durchaus in ihrer Art ähnlich sein können? Ist es der Aktivität und dem Spiel abträglich, wenn man 10 IDs an zwei Orten hat anstelle an nur einem? Tut es dem Forum weh wenn es mehrere Orte mit durchschnittlicher Aktivität hat, anstelle mehrerer Hotspots die das blühende Rollenspielleben sind?