Beiträge von Titus Duccius Vala

    "Wenn dieser... Quaestor.. mit seinem jetzigen Amt genauso verfährt wie mit seinem Vigintivirat, würde es mich wundern wenn er überhaupt etwas zustande bringt.", kam Vala nicht umhin ein wenig zu trocken zu ätzen, die katastrophalen Zustände bei seinem eigenen Antritt als Erbschaftsverwalter würde er nicht so schnell vergessen.
    "Daher wundert mich der Bericht in der Acta auch nicht, dass nichts über seine Arbeit darin steht schonmal garnicht. Er dürfte in diesen Tagen zurückkehren, immerhin ist seine Amtszeit schon abgelaufen."


    Er ließ das Wasser in seinem Becher kreisen, der Punkt des Legaten war nicht zu verhehlen, wenn auch nicht unbedingt Valas Ansicht entsprechend.
    "Wenn die älteste Institution der Res Publica nicht in der Lage ist, diese Politik der kleinen Schritte zu durchschauen und den Weg zu erkennen, der auf diese Art und Weise zurück gelegt wurde..", er ließ den Satz offen, sollte der Legat sich selbst eine Meinung darüber bilden. Letztendlich lief es nämlich auf das gleiche hinaus. Der Senat hat sich vom Divus Augustus verarschen lassen, und von fast jedem Kaiser danach auch. Dass er sich jetzt auch nur von einem VERTRAUTEN des Kaisers zum Narren halten ließ, sprach nicht unbedingt für das politische Potential der Ältestenversammlung Roms. Vala selbst hatte den PU kennen gelernt, und das nicht unbedingt als geistreichen Politiker.


    "Das nicht so offensichtliche ist durchaus in der Lage, mir meine schön gefegte Laufbahn mit Steinen zu verhageln.. du wirst verstehen, wenn ich das jetzt nicht weiter ausführe.", soufflierte Vala, der sich schon darüber wunderte warum der Legat denn überhaupt fragte. Für ihn selbst war es eine Selbstverständlichkeit, einem Mann, dem er bisher nur einmal zur Hochzeit gratuliert und einen Wasserbecher genommen hatte nicht gleich das gesamte Infoportfolio auf den Tisch zu klatschen.

    "Ich komme in eigener Sache...", schmunzelte Vala, der sich bei soviel Direktheit kaum denken konnte, dass der Senator nicht eh schon damit gerechnet hatte, "..ich will mich für meine Familie verwenden, bevor du überhaupt dein Amt angetreten hast. Mein Vetter Duccius Marsus ist kürzlich zum Ritter Roms ernannt worden, ein fähiger und kompetenter Mann, wenn ich das hier anfügen dürfte. Er ist einer der führenden Männer, wenn nicht DER führende Mann in Mogontiacum. Aber das ist nur ein Punkt.. in einem Jahr werde ich mein Tribunat geleistet haben. Danach steht, wie du weißt, die Wahl zur Quaestur an, die ich gewinnen werde. Lass es mich so sagen: ein wenig Heimatluft würde sich nicht nur für mich auszahlen."



    [SIZE=7]Edit: Sig, mal wieder.[/SIZE]

    Sirius
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    Schon fast andächtig beobachtete Sirius mit konzentriertem Blick, wie die Traube vom vermalledeiten Tablet sich mit anmutiger Unbekümmertheit in die Finger der Frau fügte. Mit gesteigerter Spannung verfolgte er die Bahn der Traube, die in theatralischem Fatalismus ihr Schicksal hinzunehmen schien, diese graziöse Eleganz, mit der sich ihre natürliche Rundung vor den Lippen der Frau abzeichnete... und dieses vollkommen profane >FLUPP<, mit dem die Traube finalerweise im Schlund der Frau verschwand. Das war sie, die Traube. Und um die Lippen hatte anscheinend jemand das Gesicht von Aurelia Prisca geklebt. Nein, nicht nur geklebt. Das WAR Aurelia Prisca. Sirius kam nicht umhin die Frau weiterhin fasziniert anzustarren, gespannt, ob sie gleich zu husten anfangen würde... zu würgen, um letztlich doch keine Luft zu bekommen. Blau anzulaufen, sich auf den doch wohl ausgestatteten Brustkorb zu klopfen, natürlich vollkommen umsonst, um dann zusammen zu brechen und in einem elenden Geröchel zu verrecken.
    Er wartete.. und wartete.. und wartete. Doch es passierte nichts.
    Etwas enttäuscht wandte Sirius sich ab. Wahrscheinlich hätte sein Herr ihn sowieso bestraft, wenn er erfahren hätte, dass Sirius die Aurelia seines Begehrs mit einer Traube gemeuchelt hatte. Mit einer Traube! Nein, nicht mit einer Traube. Mit DER Traube.


    Ein leicht wahnsinniges Lächeln schlich sich auf Sirius' Lippen, als er von einem Flüstern abgelenkt wurde. Aufgeschreckt wandte er sich auf dem Punkt um und hielt der Frau schon fast panisch das Tablett mit den Früchten entgegen.. oh. Axilla. Auch nicht nur aufgeklebt. Und brummte irgendwas in ihren nicht vorhandenen Bart. Ach, er verstand!
    [SIZE=6]"Sirius! Weil ich es kann. Mantua. Nichts, glaub ich."[/SIZE], brummte er ebenso verschwörerisch zurück. Wohl eine Spur zu leise, denn die Iunia glotzte ihn reichlich verwirrt an.
    "Sirius! Weil ich es kann. Mantua. Nichts, glaub ich.", wiederholte er, um ein gekünsteltes "Wenn ich die Feigen empfehlen darf? Direkt aus Syria, eine Delikatesse." hinterherzuschieben. Sein Gesichtsausdruck war da schon weitaus ehrlicher: von wütender Unterforderung gezeichnet konnte er kaum deutlicher machen wie sehr ihn diese Aufgabe anödete.

    Auf den Punkt, wie Vala es liebte. Nein, eigentlich liebte er es nicht nur: es war ihm ein Ärgerniss, wenn jemand darauf bestand die ersten Momente mit Kleinsprech zu vergeuden. Denn bei all den Talenten die dem jungen Duccius inne waren: Kleinsprech gehörte definitiv nicht zu ihnen. Wie war das Wetter? Es war da. Wie geht's der Familie? Sie lebt. Und sonst so? Läuft. Wie läuft's? Geht.


    Da ging das hier doch sehr viel einfacher von statten..


    "Man erzählt sich, dass deine Ernennung zum Statthalter des Kaisers in der Provinz Germania kurz bevorsteht. Ich möchte dir dazu gratulieren, ein Amt zu erreichen, das normalerweise nur Konsularen vorbehalten ist, ist eine Leistung die ihresgleichen sucht."


    Vom Sklaven, dem Vala wie gehabt einen Dupondius für seine Dienste in die Hand drückte, in den Hortus geführt brauchte Vala nicht lange um den Senator zu erblicken, der wasauchimmer woauchimmer wieauchimmer gerade im Hortus tat. :D


    "Salve Senator Annaeus", begann Vala mit einem gewinnenden Lächeln das Gespräch, "vielen Dank, dass du mich so kurzfristig in deinen Terminplan quetschen konntest."
    Was Vala selbst sehr entgegenkam, schließlich bereitere er seine Abreise nach Mantua vor, und kam so nun doch zu einem eher zeitgünstigen Reiseplan.


    Er war eingeschlafen. NATÜRLICH war er eingeschlafen. Es gehörte zu den ehernen Gesetzen der Natur, dass ein Kerl gefälligst einzuschlafen hatte wenn er es einer Frau besorgt hatte.
    Selbstverständlich vollkommener Quatsch. Es war ein ehernes Gesetz der Natur, dass SOWOHL Mann ALS AUCH Frau einschliefen wenn man es sich gegenseitig besorgt hatte. So einfach war das.
    Vala konnte keinen Deut riechen, dass die Einlage an Bettgymnastik die Hausherrin eher dazu animierte ihre grauen Zellen zu bemühen denn als in den süßen Schlaf postorgasmischen Schlummers zu verfallen. Er selbst hatte da weniger ein Problem mit. Mit der Aelia an seiner Seite war er durchaus befriedigt eingeschlafen, selig entschlummert, einfach nur weggeratzt.


    Das Ende eines Traumes, der trotz der vorangegangener Entledigung von bestimmten Körpersäften doch sehr viel mit weiblicher Anatomie zu tun hatte, kam so abrupt wie unvermittelt: plötzlich bebte alles (ALLES!!!) und Vala wurde über einen Abgrund geschüttelt... und in genau jenem Moment wach, wo sich unter ihm der Abgrund des Bettenrands auftat. Keine schöne Perspektive, aber wenigstens nicht halb so abgründig wie das, was er zuvor in Träumen erleben durfte. Die Landung war hart und schmerzhaft, und Vala rieb sich den Kopf als er sich an der Bettkante wieder nach oben arbeitete, nur um in das ernste Gesicht seiner Bettgespielin zu glotzen.


    "Öhm...", war die durchaus angebrachte wie auch logische Antwort auf diesen Befehl, aber Vala kam nicht umhin, unbewusst oder nicht, zu prüfen ob sich dies nicht doch um eine makabre Fortsetzung seines Traums handelte. Halb auf dem Boden liegend, halb an der Bettkante hängend wanderte sein Blick von den Augen der Aelia runter zu ihrer Nase, ihrem Mund, ihrem Hals, ihren.. nein, da bebte nichts. Alles in bester Ordnung, du bist wach, Junge, weitermachen, weitermachen.
    Jetzt erst verstand Vala also die Aufforderung, die ihn doch in gewissem Maße irritierte. SIE warf ihn hinaus? Er konnte es verstehen, wenn er gerade eine junge Tochter aus gutem in eben diesem Hause bestiegen hatte. Doch das hier war etwas... nun, anders. Das war ihr Haus. Okay, das ihres Ehemannes. Der quasi nicht existent war, und Vala war sich sicher aus der Aelia zumindest ein Stück weit die Befürchtung rausge... zu haben, dass ihr Kerl irgendwo verrottend in einer römischen Gosse lag. Aber das jetzt.


    "Wie du meinst...", grollte Vala, der nicht genau wusste, was ihn gerade daran störte. Wahrscheinlich die Tatsache, dass er hinausgeworfen wurde, und nicht selbst entschied zu gehen. Auch die Art ihrer Überzeugung gefiel ihm nicht, ganz und garnicht. Ein Machtspiel, das er in seinem Sinnen als Mann nicht zu ihren Gunsten ausgehen lassen konnte. Ausgehen lassen DURFTE.
    Mit einem Mal war er wieder über ihr, erstickte jeden Protest im Keim in dem er ihr einfach den Mund zuhielt, und bedeutete ihr mit einem Blick, dass er nicht vor hatte zu gehen bevor er bekam was er wollte. Jetzt war es ihre Entscheidung, wenn sie sich wehrte oder es ein letztes Mal genoss. Aber darauf achtete Vala garnicht mehr, während er den schlanken Körper unter sich bewegte und sich ein weiteres Mal das nahm was nicht ihm gehörte. Aber selbstverständlich war ihm das egal... wie so oft. Wie immer, eigentlich.


    Momente später lag sie schwer atmend unter ihm, er über ihr. Von diesem Standpunkt aus gesehen hatte er gewonnen. Zumindest redete er sich das ein. Hatte sie es genossen? Hatte sie sich gewehrt? Er wusste es garnicht mehr... zu sehr auf sich selbst und das was er tat, ohne wahrzunehmen was die Frau unter ihm fühlte, während er sich in ihr bewegte, denn: sie war sein. In diesem Moment war sie sein, und das ließ er sie auch spüren.


    "Ich gehe.", raunte er ihr noch in einer Paraphrase ihrer eigenen Aufforderung vor einigen Minuten noch zu, bevor er sich von ihr löste und ihr einen leichten Kuss auf die schweißnasse Stirn gab um Sekunden später verschwitzt und sehr vernehmbar nach Sex riechend in der Dunkelheit der Casa Prudentia zu verschwinden.


    "Nur beiläufig..", war die ehrliche Antwort, die Vala auf die Frage nach dem Prozess geben konnte. Zwar hatte er den Cursus Iuris absolviert, aber der Decimus war ihm irgendwie nicht wichtig genug gewesen, zumal er zu der Zeit sowieso außer Gefecht gesetzt war, und eher gewisse Drogen im Sinn hatte denn die Querelen eines Decimus vor Gericht.


    "Der Pöbel lässt sich von nichts beirren. Die Getreideknappheit macht mehr Sorgen als die Tagespolitik. Aber man könnte meinen, dass die Salutationes sich seit einiger Zeit nicht mehr allzu großer Beliebtheit erfreuen, die Verkehrsströme scheinen sich... nun... zu konzentrieren.", welche wirklichen Ausmaße die Konzentration von Macht haben sollte, erahnte nicht einmal Vala, der sich auch bei allem Bemühen immernoch schwer damit tat Zutritt zu gewissen Zirkeln des politischen Roms zu bekommen. Aussprechen, wo sich diese Ströme konzentrierten brauchte er wohl nicht. Lupus meinte der Legat wäre verweichlicht und nachgiebig, nicht dumm. Das war ein kleiner aber feiner Unterschied.


    "Man hat es geschluckt.", fasste Vala knapp die Tatsache zusammen, dass die Ernennung einiger Menschen zur Umgehung der Wahl für kaum mehr Aufsehen gesorgt hat, "Es gibt Menschen, die sich fragen was der Praefectus Urbi sich als nächstes einfallen lässt, um den Senat endlich zu einer Reaktion zu bewegen. Wobei nicht ganz klar ist, warum. Große Diskussionen gab es im Senat schon längere Zeit nicht. Daher kannst du ausgehen, dass sich seit deiner Visite in Rom nicht viel getan hat.. nicht viel, was offensichtlich ist." Nicht offensichtlich tat sich immer etwas, denn letztendlich war all das was öffentlich geschah nur die Spitze eines Eisbergs voller politischer Intrige.

    Ordnung muss sein. Auch wenn er sich unheimlich dämlich dabei vorkam, die Res Gestae gehörte schließlich zum Standard. Zum alten römischen Standard. Einem Standard, dem man nicht einfach so den Rücken kehrte, auch wenn das Geleistete in den eigenen Augen so popelig wie absolut nicht erwähnenswert schien.


    Vala kam sich sehr verloren vor, als er vor der Rostra stand und dem Gelaber eines anderen, noch unwichtigeren Amtsträgers nur halbherzig lauschte. Da sollte er gleich hoch? Ja. Da sollte er gleich hoch.
    Was laberte der Typ da oben? Achja, da übliche... Pflicht... Rom.. Ehre... Erfüllung... bestes Gewissen... bla bla bla bla.
    Eine Drehung, und seine Aufmerksamkeit war etwas viel interessanterem zugewandt: dem Publikum, und dessen Reaktion. Aber da gab es kaum etwas zu beobachten... die Leute gingen einfach weiter. Kaum einer interessierte sich für das Gelaber des Vigintivirs. Wer konnte es ihnen auch verdenken? Die Plätze für die popeligen Ämter, das Vigintivirat eingeschlossen, waren schließlich noch am Morgen, wer hatte da schon Muße sich das Gelaber eines Niemand anzuhören? Anscheinend nicht einmal der Typ selbst, denn die Rede fiel sehr viel kürzer als das aus, was er sich neben Vala noch einmal selbst eingeredet hatte. So denn, wie sagte man noch so schön? Rock'n'Roll!


    Vala stapfte die Stufen hoch, besah sich das ihn nicht beachtende Publikum und begann dann mit laut vernehmbarer Stimme erst sich und dann seine Amtszeit vorzustellen. Totlangweilig, aber effizient. Und vor allem nicht spektakulär. Irgendwann hörte Vala sich selbst zu, als wäre er nicht er selbst, sondern jemand der nahebei stand und sich das dümmliche Geschwafel von den ewig wiederkehrenden Mantren Pflicht, Ehre, Würde, Tradition antat. Aber das war es ja nicht einmal! Das war eigentlich nur die offizielle Version. Die Mauschelei mit den Annaeern, die ihm ein sehr einträgliches Geschäft eingebracht hatte... die leichten Anflüge von ehrlicher Korruption, die er mit seinem Verbündeten Lupus lanciert hatte. Und dann natürlich die junge Witwe, die er aus ihrer unheimlich tiefgreifenden Trauer... eh... befreit hatte. Und die andere, die eigentlich nicht an ihr Erbe gekommen wäre, aber es durchaus verstand einen jungen wie durchaus beeinflussbaren Mann von der Rechtmäßigkeit ihres Erbes zu überzeugen. Und dann natürlich die x-Kontakte, die er dabei hatte knüpfen können. Alles bares Gold, wenn Mann es richtig betrachtete.


    Aber das erzählte er dem plumpen Pöbel natürlich nicht. Ging sie ja eigentlich auch nichts an. Die hatten alle selbst Dreck am Stecken, und wahrscheinlich noch ganz anderwo. Was sie wollten, war Lüge und Verdrehung der Wirklichkeit, und wenn sie das wollten, so war Vala durchaus bestrebt es ihnen zu geben. Mehr als das, mehr als das.



    Edit: Sig.

    Sirius
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    Auftritt Vala.


    Hah, kleiner Scherz. :D Der ständige Hausgast und Küchenschmarotzer Vala war natürlich zu gegebener Zeit nach Mantua aufgebrochen um dort sein Tribunat wahrzunehmen und dementsprechend nicht in der Lage an dieser... illustren... Runde teilzunehmen. Auch wenn ihm der Gedanke sicher gefallen hätte. Aber: die Pflicht rief.
    Wen es allerdings nicht rief, war Sirius. Ihn rief es ganz und garnicht. Vala hatte sich kurzum entschlossen sein Tribunat gänzlich ohne Hilfe zu bewältigen, was Sirius vor ein gehöriges Problem stellte. Er wollte mit! Er wollte nicht hierbleiben! Die Aelia war ihm nicht ganz koscher, wenn er das so ausdrücken wollte. Besonders seit... na, er hatte das Gefühl, dass sie ihn nicht mochte. Warum auch immer. Der Auftrag, es in Valas Abwesenheit (immerhin ein ganzes verdammtes Jahr!) der Herrin des Hauses Recht zu machen schien ihm nicht ganz passen zu wollen. Es entsprach so garnicht dem Tätigkeitsprofil dem er normalerweise nach ging. Information einholen, die Tagespolitik abklappern und Vala auf dem Laufenden halten was das politische und relevante Rom so von sich gab.


    Das interessierte die Aelia, gelinde gesagt, einen Scheiss. Wenn die etwas von ihm wollte, dann waren es profane Dinge wie: Obst. Oder: Stoffe. Oder irgendwelche anderen nichtswürdigen Aufgaben die man genausp gut einem Idioten um den Hals ketten konnte. Und genau aus diesem Grund fühlte Sirius sich schikaniert.
    Wie zum Beispiel heute. Er, Sirius, Beherrscher von vier Sprachen und Conneur des GESAMTEN politischen Roms, der Laudator sovieler nennenswerter Neuigkeiten und mittlerweile auch von Accius Damio geförderter Bremsklotz in Valas stets auf Hochtouren laufender Mordmaschine, der sorgsame und schon fast zärtlicher Herausbeförderer sovieler enorm tugendhafter und ehrenvoller junger Damen, und noch viel öfter der Herausbeförderer und Lebensretter seines durch Roms Betten wildernden Herrn... er wurde heute mit einer Aufgabe gedemütigt, die er seines Lebtags nicht vergessen würde.


    Egal was die Aelia sich noch einfallen lassen würde: das würde er ihr nicht vergessen. Niemals. NIEMALS!


    "Vielleicht noch eine Beere?", raunte Sirius, hübsch in eine blütenweiße Tunika gewandet, gestriegelt und rasiert (RASIERT!!!! ER!!!), der nächstbesten Gastin zu, ohne wirklich darauf zu achten wen er vor sich hatte. Vielleicht tat sie ihm den Gefallen und erheiterte ihn ein wenig damit, dass sie an der Beere erstickte. Oder sie der Aelia ins Gesicht spuckte. Oder einfach, in dem die ganze Welt implodierte.
    "Brombeere? Mit Honig gesüßt? Weintrauben?"
    Edit: wildwuchernde Kommata bekämpft.

    "Va...", wollte Vala die Fremde gerade korrigieren, als das Weib einfach fortfuhr, "..la. Ja, auf den Senator... wieso? Oh... ist er nicht? Sehr bedauerlich.. ich wollte mich verabschieden, wurde vor kurzem zum laticlavischen Tribun der ersten Legion ernannt worden, und plane so bald wie möglich aufzubrechen."
    War es gewollt, dass seine Brust bei diesen Worten anschwoll? Was tat er da? Nun, ein wenig Imponiergehabe hatte noch niemandem geschadet..

    Nachdem Vala dem Sklaven, wie immer, einen Dupondius in die Hand gedrückt hatte, ward er allein gelassen. Allein mit dem Atrium, dass er sich jetzt schon wieviele Male genauer angesehen hatte? Er wusste es nicht mehr... einige Male.. aber nicht oft genug, um die Statuen und das restliche Dekor des Hauses nicht noch einmal genauer in Augenschein zu nehmen. Hier blätterte Farbe ab. Da nicht. Da auch nicht. Hier auch nicht. Und dort... oh, die war neu.
    Fasziniert blieb Vala vor einer Statue der Venus stehen, an die er sich nicht erinnern konnte (und sowas merkte er sich immer ganz genau!), musterte die Machart, und hielt sie für äußerst gelungen. Die neue Mode der Venus schien auf größere Brüste hinzudeuten.. oder das Modell des Bildhauers war etwas üppiger gewesen.


    Als es raschelte, drehte Vala sich mit einem gekonnten Lächeln um, nur um mitten in der Drehung innezuhalten. Wer war das? Ihre Aufmachung und ihr Ausdruck strahlten Selbstbewusstsein und Würde aus. Vala war selbstverständlich sofort fasziniert, was man durchaus auch der Statue zugute halten konnte, die perfekte Vorarbeit hinsichtlich Valas Denkvermögen geleistet hatte.


    "Eh.. salve!", sprach Vala erst einmal recht unintelligent, bevor er sich seiner entsann, und mit einem Ruck einen Schritt auf die Unbekannte zuging. Egal ob sie diesem Haushalt gehörte, oder zu irgendeinem anderen: er wollte sie haben.
    "Mein Name ist Titus Duccius Vala, ich warte auf.." Ah, stop. Keine Frau erwähnen, wenn man ein Gespräch mit einer anderen aufbauen will, um später noch etwas zu erreichen, "..ich warte auf den Senator Vinicius Lucianus. Ich muss mich entschuldigen, aber wir sind uns noch nie begegnet.. ich hätte nicht erwartet, dass die Villa Vinicia noch Überraschungen für mich übrig hat. Und dann gleich noch so schön anzusehende.."

    Kein Gelächter, kein Spott, außer die gehässigen Stimmen in seinem Kopf. Vala war vorsichtig überrascht, als er sich der Aufforderung gemäß auf dem Stuhl vor dem dicken Schreibtisch niederließ.


    "Danke, gerne.", nahm er die Einladung an, auch wenn er nicht wirklich durstig war, "Man hat den Geburtstag des Kaisers in dessen Abwesenheit feierlich begangen, sein Stellvertreter hat dafür umso mehr mit Präsenz geglänzt. Der Prozess des Octavius Macer gegen den Legaten der zweiten Legion, Decimus Livianus ist deutlich zu dessen ungunsten ausgegangen, und dein Verwandter Aurelius Lupus hat meine Nachfolge als Vigintivir angetreten. Das Volk ist immernoch unruhig wegen des immernoch gestörten Götterfriedens.. man mag meinen, die Stadt halte den Atem an."

    Dankend nickte Vala dem Mann zu, raffte noch einmal seine Kleidung in vorzeigbaren Status und betrat dann das Officium des Legaten. Als er den Mann erblickte, wurde ihm gewahr wie lange ihr erstes und letztes Treffen eigentlich her war. Fast ganz zu anfang seiner Zeit in Rom. Bei den Göttern, war das lange her.. aber nun vor dem Legaten der Legion zu stellen, stellte Vala vor ein gewisses Dilemma. Über das er sich schon vorher den Kopf zerbrochen hatte.
    Salutieren, oder nicht salutieren?
    Er selbst war der Auffassung, dass es lächerlich wäre zu salutieren. Auch wenn er dies mit dem Curtilius stundenlang einstudiert hatte: er war Zivilist. Für ihn machte es Sinn zu salutieren, wenn man sein ganzes Leben dem Militär verschrieben hatte. Andererseits hatte man ihm wörtwörtlich eingePRÜGELt, dass es ein Zeichen von Respekt und Ehrerbietung gegenüber dem Mann und seinem Rang war, und er als laticlavischer Tribun nun auch zum Militär gehört. Ob er sich eher als Zivilist sah oder nicht: die Urkunde steckte ihn ins Militär, und dementsprechend hatte er sich auch zu verhalten.


    So zögerte Vala nur einen kurzen Moment, in dem er den Legaten musterte, dann nahm er Haltung an und grüßte den Legaten auf sehr römische Art und Weise mit erhobenem Arm: "Salve Legatus Legionis Aurelius. Tribunus Laticlavius Duccius Vala meldet sich gehorsamst zum Dienstantritt." Er kam sich wahnsinnig dämlich dabei vor, und hoffte nur allzu sehr, dass er dies auch nicht zeigte.

    Einige Zeit später lagen die beiden schweratmend mit Schweissperlen bedeckt auf dem schon fast zerstörten (:D) Bett der Hausherrin lagen, war Vala erfüllt von der seligen Leere die einen Mann immer dann erfüllte, wenn er sich geholt hatte was er brauchte. Kein Gedanke an die Komplikationen, die sich mit dem wütenden Stelldichein zwischen Frau und Mann ergeben könnten, kein Gedanke an die Risiken, die sich definitiv damit ergaben, und kein einziger Gedanke an das, was aus ihnen hervorgehen könnte.
    Ein gewisses Paradoxum, das Vala noch nie erklären konnte und es auch nicht erklären wollte, war, wie er alles was seinem Erfolg und seiner Machterlangung gefährlich werden konnte mit größtmöglicher Rücksichtslosigkeit ausschaltete, sich jedoch mit dem gleichen Eifer in Abenteuer stürzte die ohne weiteres in der Lage wären alle seine Pläne zunichte zu machen. Und ihn das vollkommen ignorieren zu lassen. Von allen Klischees, die ein Mann erfüllen konnte, so war das, was Vala am verbissensten erfüllte die Tatsache, dass sein Trieb beim Anblick einer schönen Frau mit barbarischem Zerstörungsdrang jedwede Ratio überrollte. Die sich nach dem Raubzug erst wieder zögerlich in die alten Gefielde unterhalb der Schädeldecke zurückwagte. Und garnicht erst versuchte Vala ein schlechtes Gewissen ob der verführten Jung-, Ehe-, Adels- und Ehrenfrauen einzureden. Ein Spiel mit dem Feuer, sicherlich, aber was das anging, was Vala wohl so unbelehrbar wie eine Brandschutzmotte, deren Asbestschicht sich nur langsam abnutzte.. das aber stetig und unwiederbringlich.


    All diese Gedanken kamen ihm in diesem Moment natürlich nicht. Vala stellte sich keine Fragen, im Gegensatz zu dessen Autor, Vala entschied und wirkte in einer stringenten Linie ohne Unterbrechungen. Und wenn sie unterbrochen wurde, dann hatte selbstverständlich immer eine Frau was damit zu tun.


    Wie in diesem Fall... die Leere genießend lag Vala, mit der Hausherrin an seiner Schulter liegend, mit sehr zufriedenem Lächeln tief durchatmend da, und starrte an die Decke. Jawoll, Vala war ein Kerl. Und äußerst zufrieden damit.


    Zitat

    Original von Titus Decimus Verus
    Frauen sind aber sonst recht beschränkt, was ihre Möglichkeiten betrifft


    Liegt u.a. auch am fehlenden Selbstbewusstsein und/oder Willen der Spieler/innen von weiblichen IDs, die Einflussmöglichkeiten von Frauen auch wirklich wahrzunehmen. Es gibt gut recherchierte und belegte Aufsätze über die historische Einflussnahme von Frauen auf die Tagespolitik im römischen Reich, allerdings haben gefühlte 8/10 weiblichen IDs kein Interesse daran, ihre/andere Kerle zu manipulieren und zu steuern.
    Dass es da schnell dazu kommen kann, dass eine weibliche ID langweilig wird, kann ich mir sehr gut vorstellen.


    Denn: hinter jedem erfolgreichen Mann steht eine starke Frau. Und das nicht nur, weil sie den Haushalt mit starker Hand führt. Sondern eben auch ihren Mann.. ;)