...stand ein sichtlich beeindruckter Römane mit in die Seite gestemmten Fäusten im Atrium, und kam aus dem Staunen nicht mehr heraus.
"Bei Loki!!!", entfuhr es ihm in der Sprache seiner Väter, was den umherstehenden Sklaven, die ihren neuen Herrn auf Zeit umringten, verwirrte Gesichtsausdrücke verpasste, "Wie bei den dreizehn Steinmären soll ich dieses Haus bewohnen? Das ist ein Palast...!!"
Er war die Casa Prudentia gewohnt, sicherlich. Und er hatte Heimstätten gesehen, die noch viel größer als erstgenannte waren. Aber in der Casa Prudentia wohnte eine ganze Heerschar von Menschen. In den anderen fand sich gleich ein ganzes Dorf an Menschen. Und hier?
Er ganz allein.
Gut, die Sklaven mitgerechnet. Aber dennoch würde er dieses Haus zu einem Bruchteil dessen ausfüllen, wofür es gebaut worden war. Ganze Familien sollten hier unterkommen.. und er war ganz allein. GANZ allein.
"Meine Fresse...", entglitt es ihm dann wieder, und als sein Blick an einer doch sehr standesgemäß unbekleideten Statue einer römischen Göttin (er nannte sie einfach Frigg. Alle.) fiel, kam ihm auch der Gedanke, wie er hier eigentlich klarkommen sollte. Er musterte die Sklaven, und sein Blick blieb auf einem recht jungen Geschöpf liegen.
Mit der für Sklaven doch recht ungewohnten Höflichkeit eines Bist-du-nackt-bin-ich-nett-Kerls nach dem Namen gefragt, schrumpfte das junge Ding fast um Haupteslänge in sich zusammen, nur um zögerlich irgendwas unverständliches preis zu geben. Wahrscheinlich irgendwas östliches.. wer wusste schon wie die da alle hießen?
In einem Nebensatz verbannte er die junge Frau für die nächsten 12 Monate in die Küche, genauso wie alle anderen Frauen die auch nur annähernd in sein Beuteschema fallen könnten. Apropos Beuteschema: da galt es noch was zu klären. Mantua war nicht Rom. Er würde sich Gedanken machen, wie er seine... nun... Art weiter ausleben konnte ohne sich hier gleich unbeliebt zu machen. Das war eine Herausforderung! Hah! Verwalte eine Legion, und lege die hiesige Töchter- und Ehefrauenschaft flach, ohne dass es auffliegt. Na, wenn das nichts war...
"Du da.. eh... Euthymidas.. richtig?", deutete er auf den älteren Hausverwalter, "Ich möchte, dass du in Erfahrung bringen lässt, wann die meisten der ranghohen Offiziere der Legio frei von ihren Pflichten sind... und dann organisier entsprechend ein Abendessen. Nichts allzu opulentes, aber auch nicht zu karg. Alles klar? Sehr schön..."
Mit einem kurzen Klatschen in die Hände entließ Vala seine Bediensteten, und wanderte das Haus noch einmal ab, weil er sich nicht entscheiden konnte welches Schlafzimmer er schließlich für sich beanspruchen sollte.
Letztendlich entschloss er sich für das kleinste... das anspruchloseste... das kargste. Und nicht einmal dieses vermochte ihn an zuhause zu erinnern.