"Moritori te was?", murrte Vala wenig intelligent als er gerade eine Handvoll Otternasen in sich reinstopfte und dabei das Geschehen unten ein wenig aus den Augen verlor.
Linus von Patrae
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"Te Salutant.", ergänzte Linus mit spöttischer Miene, "Noch nie so einen Blödsinn gehört. Die scheinen ja wirklich viel Vertrauen in ihre Kunst zu haben, und das am Geburtstag Valerianus'. Würde mich aber nicht wundern, immerhin ist der Verfall des Vertrauens in den Kaiser schon fast greifbar."
Sie saßen auch recht weit oben. Nicht beim ganzen Gesocks das so auf den Straßen Roms rumfleuchte, und nur in die Arena gelassen wurde damit es draußen nicht dumm rumstand und vielleicht auf die Idee kam einen neuen König oder so auszurufen. Aber auch nicht unten bei den feinen Pinkeln. Bei Valas 'Freunden'. Hatte er da Lupus entdeckt? Nein. Es war nur seine Verlobte-Gedingens. Und... achwas.. dieser Wurm von Quaestor.
"Sag, weiß einer von euch aus dem Kopf, ob Aulus Flavius Piso mit Flavia Nigrina verwandt ist? Und wenn dann: wie?"
Lucius Accius Damio
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"Selbstverständlich.", flötete Damio, der angewidert die ihm hingehaltenen Otternasen ablehnte und stattdessen in die Lerchenzungen griff, um sich währenddessen in unverhohlener Bewunderung für die patrizischen Familien der Stadt zu proben, "Flavia Nigrina ist die Halbschwester Pisos, ihr gemeinsamer Vater der bekannte und berühmt-berüchtigte Cnaeus Flavius Aetius. Piso stammt aus dessen erster Ehe mit der tugendhaften wie vorbildlichen Calpurnia Fausta, Nigrina ist die Tochter Genucia Triarias, einer sehr... sagen wir: einnehmenden Frau."
"Halbffefter, fagft du?", murrte Vala weiter mit vollem Mund ohne dabei den Blick irgendwo zu fixieren, "Meinft du, fie würde ihn vermiffen?"
"NATÜRLICH WÜRDE SIE DAS!", empörte Damio sich, sofort ahnend in welche Richtung dieses Gespräch abzudriften drohte, "Hast du nicht schon genug für... Vermisste gesorgt?"
"Er ifft mir auf den Fuff getreten..", beklagte Vala sich gespielt weinerlich, "..wenn du verftehft, waff ich meine."
"Wenn du jeden, der dir auf die Füße trittst derart behandelst ist Rom bald bar von Männern...", dozierte der Accier weiterhin mit eindringlicher Stimme.
"Och.", war alles, was ein sichtbar belustiger Linus dazu zu äußern hatte.
"Ist der Mann verheiratet?", hakte Vala sehr offensichtlich nach. Es war klar, was in seinen Gedanken ablief, und seit sich seine Gesundheit nach dem.. Maleur.. mit den Mutii stetig gebessert hatte, hatte sich auch eine gewisse Veranlagung in ihm wieder aus dem Krankenurlaub zurückgemeldet.
"Nein.", grummelte Damio, der selbst nicht wusste, warum er das überhaupt sagte, "Aber man munkelt, dass es da eine gewisse Sache zwischen ihm und Aurelia Prisca gäbe."
"Aurelia Prisca?", murmelte Vala, während seine Gedanken in eine ganz bestimmte Richtung drifteten, "Ist sie schön?"
"Eine Zierde ihres Geschlechts..", antworte Linus anstatt des Accius, "Ist eine Weile her, seit ich sie das letzte Mal gesehen habe, aber eins kann ich dir sagen: eine Gestalt so grazil wie tanzender Sand im Spiel des Meeres, Haare so schwarz wie die Tiefe der See, Augen so blau wie das Wasser der bezaubernsten Lagune, und ein Gesicht so zart und anmutig wie das der schönsten Tochter Poseidons..."
Es dauerte eine Weile, bis der träumerisch in die Ferne starrende Grieche bemerkte, dass er von vier sehr irritierten Augen angestarrt wurde: "Bei den Göttern: WAS??"
"Du hast 'bezaubernd' gesagt.", stammelte Damio recht wortlos, sich nicht entscheidend könnend ob er jetzt einem Lachanfall erliegen oder einen Medicus für den Griechen rufen sollte.
"Und sowieso: seit wann lässt du dich von den Reizen der Frauen fangen, Linus?", hakte Vala mit offenem Hohn und einem Äquatorialgrinsen nach.
"Stop!", protestierte Linus, "Nicht jeder Helene ist gleichzeitig ein Liebhaber männlicher Arschbacken, ihr verdammten Ignoranten."
"Ach, was du nicht sagst..", lachte Vala nun, "..aber das was du sagst klingt vielversprechend. Ich denke, ich werde sie mir mal genauer ansehen."
"Jetzt haltet den Mund und schaut runter..", mahnte Damio mit Fingerzeig in die Arena, "..es geht bald weiter. Und sowieso: du bist bald für ein Jahr bei der Legion, Vala. Wenn du zurückkehrst, ist die gute Frau wahrscheinlich schon verheiratet."
"Und?", zuckte Vala unbekümmert mit den Achseln, "Das macht die Sache doch umso interessanter..."