Beiträge von Titus Duccius Vala

    Waschweiber. Sie zerredeten es... wollten Sicherheiten. Verlässlichkeit. Garantien.
    Beinahe hätte Vala ihnen vor die Füße gespuckt, unterließ es jedoch aus Gründen der Ergebnissicherung. Der einzige, der wirklich Feuer und Flamme für die Sache war, war der Pompeier, der damit ordentlich Pluspunkte bei Vala sammelte. Auch als vorsichtiger Taktiker hatte Vala eine gewisse Note von Risikobereitschaft. Die musste man auch haben, wenn man was erreichen wollte. Zumindest war es seine Meinung davon. [Hier eine beliebige Geschichte von Valas Vergangenheit als Buschkrieger einfügen um diese Gemütsregung zu erklären]


    Lepidus gab sich betont diplomatisch, Sermo bis ins äußerste Maß skeptisch, und der Aurelier war es schließlich, der einknickte.
    "Wurd auch Zeit... meine Fresse...", fluchte Vala mit knirschenden Zähnen und einem sehr eindeutigen Blick in jedes Gesicht, "..haben euch eure Väter nur mit Sklaven spielen lassen, als eure Gladii für nichts anderes zu gebrauchen waren? Natürlich hat er Feinde. Die hab ich auch... Aelius Archias zum Beispiel.. ist ihm nicht gut bekommen. Wenn ihr jemanden habt, der seinen Platz einnehmen will: nur her damit."


    Valas Faust wanderte in die nächste Wand, die ein leises Knirschen von sich gab, dabei wusste er nicht einmal was genau ihn jetzt eigentlich so wütend machte. Doch, er wusste es... der Vorfall mit Axilla steckte ihm immernoch in den Knochen. Aber das würde er wohl kaum seinen potentiellen Verbündeten erzählen... fast zehn Gegner erschlagen, eine Seuche und einige todbringende Winter überlebt.. nur um sich bei einer Frau als Versager zu entpuppen. Nein, das gehörte definitiv nicht zu den Dingen, mit denen er rumprotzen konnte. Also behielt er sie für sich...


    "Tacheles, Männer.", grollte er, unzufriedener mit sich selbst als mit dem Verlauf dieser Diskussion, "...wer Angst hat, kann gehen." Was im Endeffekt bedeutete: Schwanzvergleich. Da konnte niemand zurückstecken. :D

    ...tauchte schließlich Vala auf der Hochzeit auf, begleitet von dem regelmäßigen Tocken des schwarzen Stocks, selbstverständlich aus nordischer Eiche, auf den er sich zwangsläufig stützen musste um nicht umzukippen. Auch wenn die dunkelblaue Toga aus feiner Wolle und die Tunika aus grüner Seide ihm ein doch recht edles Aussehen gaben, so konnte es doch nicht über die zahlreichen Wundmale hinwegtäuschen, die man hier und da an ihm erblicken konnte. Die leichteten Wunden waren schon so gut wie verheilt, doch die tieferen Schnitte und Schürfungen, die man an seinem Hals und seinen Unterarmen erkennen konnte leuchteten durch ihr dunkles Rot immernoch deutlich als Brandzeichen des Schmerzes. Der Stich in seiner Seite war fern jeder Lebensgefahr, doch er hinderte Vala daran sich zu bewegen als wäre nichts, und das hätte er wahrlich gern getan. Im Moment fühlte er sich wie ein jahrhunderte alter Mann, und das schlimmste war: im Moment sah er wahrscheinlich auch danach aus. Die wachsamen Augen waren eingefallen, die Mundwinkel vor unterdrücktem Schmerz nach unten gerückt und jeder Schritt bedächtig wie der eines Methusalem.
    Das schlimmste an seinem Zustand war aber: er hatte nicht die geringste Ahnung wer ihm das angetan hatte. Wenn, hätte es ein Blutbad gegeben, doch das war ausgeblieben als Vala im Heim eines Medicus aufgewacht war, und seine Erinnerung nur wenig mehr als ein schwarzes Loch war. Ihm fehlte letztendlich fast ein gesamter Monat, und eben soviel hatte es ihn gekostet, die Arbeit als Vigintivir aus eben jener Zeit zu rekapitulieren. Mal davon abgesehen, dass er wochenlang ausgeschaltet war. In eben dieser Zeit war Vala vollkommen aus dem öffentlichen Leben verschwunden.. und die Verlobung seines.. nun... Partners sollte die Gelegenheit bieten, sich wieder zu zeigen. Auch wenn er alles andere als vorzeigefähig betrachtet werden konnte. Und laut Aussage der Medici noch mindestens zwei Wochen das Bett zu hüten hatte. Aber wenn Vala eins hasste, war es Hilflosigkeit, was bedeutete, dass er sich hierher geschleppt hätte, auch wenn seine unbekannten Peiniger ihm beide Beine abgehackt hätten. Und das, obwohl er sich bei öffentlichen Gegebenheiten bei aller Eloquenz immernoch sehr fehl am Platze fühlte.


    Valas Begleitung zu diesem Ereignis war in diesem Fall das absolute Gegenteil. Sie schwamm in die Menge wie ein Fisch. Ein Goldfisch, um genau zu sein: eine schneeweiße Tunika aus der Wolle von britannischen Schafen, so orthodox wie modisch gerafft, bildete das Untergewand zu einer Palla aus feiner Seide in strahlendem Weinrot, der Farbe ihrer Gens. Komplettiert wurde die modische Erscheinung durch goldenen Schmuck, der dezent genug war, um nicht aufdringlich zu sein, doch präsent genug um nicht übersehen zu werden. Ihre schlanke und mit für Männer wohl mörderische Hingabe gepflegte Figur würde die Aufmerksamkeit erlangen, die sie verdiente ohne dabei unzüchtig zu wirken. Ihre Haare waren kunstvoll zusammengesteckt, wobei man auch hier penibel darauf geachtet hat, sich der Tradition nicht allzu sehr anzubiedern, was man vor allem durch goldenen Haarschmuck erreichte, der die feuerrote Farbe nur noch mehr unterstrich. Alles in allem war Valas Begleitung eine Erscheinung, der man ihre Herkunft von Stand sofort ansah. Vala konnte es durchaus als Kompliment und Großzügigkeit betrachten, dass man ihm die Ehre gewährte, sie als Begleitung zu diesem Ereignis auszuführen. Sie jedoch hatte keinen Zweifel daran, dass seine Anwesenheit nichts anderes als eine öffentliche Demütigung für sie selbst sein sollte.


    Vinicia Sabina
    [Blockierte Grafik: http://www.kulueke.net/pics/ir/nscdb/z-spezielle/valahelfer06.png]


    "Ich werde meinen Onkel umbringen, sobald wir dies hinter uns gebracht haben. Was habe ich ihm getan? NICHTS!", zischte die junge Vinicia ihrem männlichen Begleiter zu, nur um im fast gleichen Augenblick mit einer herzerwärmenden Freundlichkeit eine Bekannte zu grüßen. Ihre Miene zeigte nichts anderes als neutrale Gefasstheit, vielleicht sogar ein wenig Freude über den Anlass, aber keine Spur von dem Groll und den Spott, mit dem sie Vala seit einer Stunde übergoss. Diesem blieb nicht viel anderes übrig, als nur mit den Schulter zu zucken während ihre Tirade mit dem Engelsgesicht fortfuhr: "Einen verdammten Barbaren hat er mir an die Hand gegeben... als wäre es nicht schlimm genug, dass er dich als Freund der Familie bezeichnet.. jetzt muss ich auch noch mit, und dann auf so ein Ereignis. Schau da..", sie deutete nicht auf eine Gruppe von nahebeistehenden Gästen. Das musste sie auch garnicht, Vala verstand auch so. Als er hinsah, drehten sich auf einmal drei Köpfe weg, so, wie nur ertappte Gaffer schauen können.
    "Da schaut der auch noch direkt hin.. Morgen bin ich das Gespött der Nobilitas. Schaut nur, Sabina... mit einem Duppius an der Hand.. hätte sie doch den Cornelius geheiratet, dann müsste sie jetzt nicht mit einem Barbaren an der Hand herumvegetieren."


    "Duccius.", intonierte Vala dezent genervt, sich die größe Mühe gebend nicht genauso auszusehen.


    "Meinetwegen kannst du sogar Dullius heißen..", biss die Stute zurück, "..es wäre mir vollkommen gleich. Und ich gehe nur mit, um den Hausfrieden zu wahren, das solltest du dir... oh, Tullia, welch Freude. Schönes Kleid, ist das von Ioopus? ...wie verdammt ordinär, die alte Schachtel sollte aufhören sich zu kleiden als wäre sie zwanzig. Wo war ich? Achja... eine verdammte Schande, und ich bin..."


    "Achtung, wir sind gleich da...", knirschte Vala zermürbt von der Tirade und den Schmerzen, die bei jedem Schritt seinen Körper durchzuckten. Er sollte aussehen wie ein Politiker, verdammte Axt, und nicht wie ein Kriegsveteran. Sabina schloss den Mund, und warf ihm noch einen sehr undeutbaren Blick zu. Das erste Mal, als sie es zusammen zu tun bekommen hatten, hatte sie Vala in der Villa Vinicia ein leeres Glas in die Hand gedrückt und ihn ein neues holen lassen. Es war selbstverständlich an der nächsten Wand zerschellt.
    Gefolgt war ein riesiger Streit, der beinahe in Handgreiflichkeiten ausgeartet war, und letztendlich in ihrem Bett zuende diskutiert wurde. Das hatte ihr Verhältnis allerdings kein Stück verbessert: sie hatte ihm sehr deutlich gemacht, dass seine Qualitäten als Bettgenosse nicht zu verachten waren, er doch gesellschaftlich trotzdem nicht in ihrer Liga spielen würde. Umso größer war das Geschrei, als Lucianus ihr eröffnet hatte, dass sie Vala zu diesem Ereignis begleiten sollte. Und jetzt standen sie hier, und machten gute Miene zu bösen Spiel.


    "Aurelius.", grüßte Vala seinen... nunja... immernoch Partner, und drückte ihm auf sehr männliche Art die Hand, was ihm letztendlich mehr wehtat als seinem Kompagnon, "Dir zu meinen Glückwünschen noch den Segen der Götter. Mögen die Manes deiner Familie beistehen und dich zu einem wahren Mann deiner Sippe formen. Du kennst das ja... bla bla.." Die Glückwünsche kamen sehr gepresst, und man sah Vala an, wie schwach er im Moment war, was ihm wohl genauso zusetzte wie die körperliche Schwäche selbst. Die Gratulation seiner Begleiterin jedoch brillierte im Kontrast zu seiner durch souveräne Selbstverständlichkeit.


    "Aurelius Lupus. Da kommt der unverfrorenste Junge der Stadt, und dummerweise auch der hübscheste, nach seinem langweiligen Exil in Athen wieder nach Rom... und gibt der Damenschaft nicht einmal die Chance, die Absprachen seiner Eltern zu sabotieren. Zu schade... aber natürlich will ich nicht geizen, meine Gratulation sei auch dir gewiss, auch wenn ich anscheinend dazu verdammt bin, mich jetzt mich zweitrangigem zufrieden zu geben.", ein koketter wie selbstbewusster Wimpernaufschlag unterstrich noch einmal diese sehr weibliche Art der Gratulation mit dem sehr offenen Stich gegen ihren Begleiter.


    Info:
    Name: Marcus Aurelius Corvinus
    Stand: Civis
    Civitas: Roma
    Todesdatum: III NON OCT DCCCLX A.U.C. (5.10.2010/107 n.Chr.)


    Erbschaftrechtliches:
    Testament: jo, im Vestatempel
    Erbberechtigte zum Todeszeitpunkt: T. Aurelius Ursus, S. Aurelius Lupus / Flavia Nigrina, Tib. Aurelius Avianus, Aurelia Narcissa, Aurelia Flora, Aulus Flavius Piso, Aurelia Prisca


    Nachlass:
    Betriebe: animalia sacri - Pecuariusa Aurelia, aurum viridis Sardinii - Olivetum Aurelium,
    Waren und Vermögen: vorhanden


    Ergo: Titus Aurelius Ursus, Sextus Aurelius Lupus, Tib. Aurelius Avianus, Aurelia Narcissa und Aurelia Prisca bekommen ihr vom Testament zugestandenes Erbe. Flavia Nigrina und Aulus Flavius Pisser bekommen ihr Erbe laut Lex Iulia Et Papia erst bei Hochzeit innert 100 Tage, und dann auch nur die Hälfte, so sie sich denn nicht blitzschnell reproduzieren... achja: Erben anschreiben.


    Angenommen: Ursus, Lupus, Avianus, Prisca, Flora

    Palim, Palim.


    Konnte er nicht. :D
    Denn: Vala war ohnmächtig. Um das hier nicht ganz so kurz zu halten, folgt ein kleiner Exkurs in die Welt der Ohnmacht.


    Zitat

    Die Pedia aus dem Stamm der Wikii ist der Meinung, dass
    In der Medizin ist eine Synkope (umgangssprachlich auch als Kreislaufkollaps bezeichnet) eine plötzlich einsetzende, kurz andauernde Bewusstlosigkeit, die mit einem Verlust der Haltungskontrolle einhergeht und ohne besondere Behandlungsmaßnahmen spontan wieder aufhört.[1][2] Sie ist durch eine vorübergehende Minderdurchblutung des Gehirns charakterisiert und wird nach ihrer Ursache in neural vermittelte (vasovagal), kreislaufbedingte (orthostatische), vom Herzen ausgehende (kardiogen) oder Hirn-durchblutungsbedingte (cerebro-vaskuläre) Synkope eingeteilt.[3]


    Die Synkope kann verwechselt werden mit Bewusstseinstörungen neurologischer (Krampfanfall) oder psychogener Ursache sowie Stoffwechselentgleisungen (z. B. Unterzuckerung (Hypoglykämie)). Die verschiedenen Ursachen machen meist eine breite Diagnostik nötig. Die Therapie richtet sich nach der Ursache.


    Das ist ja schön und gut, aber wenn man die Wiki ein wenig genauer löchert, kommt sie einem mit sowas:


    Zitat

    Ferner behauptet die Matrona aller Wikii


    Bei der neurokardiogenen oder auch vasovagalen Synkope (von vasum = Gefäß und Nervus vagus) kommt es, durch einen Reflex vermittelt, zu einer Erweiterung der Blutgefäße (Vasodilatation) sowie zu einer Verringerung der Herzfrequenz (Bradykardie). Dabei ist der jeweilige Anteil dieser beiden Faktoren am daraus resultierenden Absinken des Blutdrucks und der verminderten Durchblutung des Gehirns von Patient zu Patient sehr unterschiedlich.[3] Als auslösende Faktoren kommen emotionaler oder kreislaufbedingter (orthostatischer) Stress (langes, unbewegtes Stehen) in Frage, im Weiteren aber auch Schreck, Schmerz, Lärm, Kälte, banale Blutung.


    Und genau hier liegt der Hund begraben! Vala, geschlimmbeutelt und halb kaputt gehauen, hatte eine neurokardiogene Synkope!


    Zufrieden, die Welt an diesem Wissen teilhaben zu lassen, schloss der Autor diesen Post und betrachtete sich mit Neugier weiter das, was der Mitposter dem Medicus zur Rettung seines Chars noch so alles einfallen lassen würde. :D

    Zitat

    Original von Cnaeus Prudentius Spurinna
    Ah, Krankheiten. Das könnte ein Faktor gewesen sein – wenn wir uns die großen Indianerzivilisationen von Mexiko und Peru anschauen, so verschwanden diese, als die Pockenpest von den Spaniern eingeführt wurde. Aber eine Epidemie muss nichts Schlechtes sein. Die große Pest von 1348-1350 war der Anfang der (Frühst)renaissance, da sie der Überbevölkerung Europas im frühen 14. Jahrhundert Einhalt gebot und Platz schuf für Neues. Rom war zu jener Zeit, als jene Krankheiten ausbrachen, auch ziemlich übervölkert, würde ich sagen. Aber während die mittelalterlichen Leute dieses Ereignis für einen Neuanfang benutzten (und sich auch nicht von den nachfolgenden Epidemien beirren liessen), waren die Römer dazu nicht mehr in der Lage – die römische Zivilisation hatte sich einfach verlebt.


    Also DAS ist wirklich abenteuerlich... eine durch Epidemien "gelöste" Überbevölkerung kann man wohl kaum als "Platz für Neues" betrachten.
    Der Grund warum der Schwarze Tod Platz für Neuerungen machte war vor allem die Tatsache, dass die alten Erklärungsmechanismen (vor allem die der Kirchen) zur Befriedung des durch Massentod und Auflösung erschütterten menschlichen Geistes vollkommen versagten, und man auf der Suche nach neuem war. Ob nun zehn, hundert oder tausend tausend daran krepierten gab nicht den Ausschlag, und das halte ich für höchst spekulativ.

    Zitat

    Original von Publius Pompeius Pius
    Als sich das Machtzentrum dann in den Osten verschob gelangte dann auch schnell die hellenistische Kultur zur Dominanz.


    Korrigiere: Als sich das Machtzentrum dann in den Osten verschob gelangte dann auch schnell die hellenistische Kultur wieder zur Dominanz.

    Vala war nicht dumm genug um in das Lachen des PU einzufallen. Und nicht verbohrt genug, um das Lachen über seine Pläne als persönliche Verletzung aufzufassen. Oder um sich hier zu mehr als einem schmalen Lächeln hinreißen zu lassen. Holzauge, sei wachsam.


    "Ein Tribunat bei der Heimatlegion?", paraphrasierte Vala gekonnt überrascht tuend, "Das ist sehr großzügig, Praefectus Vescularius." Hätte er sich eine Wunschmöglichkeit auch nur erlaubt, so wäre die Wahl sicherlich auf Mogontiacum gefallen. Er war nun schon Jahre der Heimat fern, und auch für einen abgebrühten Bastard wie Vala gab es keinen Ort wie das eigene Zuhause. Aber er erlaubte sich solche Gefühlsregungen nicht, und deshalb nickte Vala nur mit zufriedem Lächeln um sich offen über die Möglichkeit zu freuen. Man hätte ihn schließlich auch nach Asia oder Mauretania schicken können.


    "Den einen oder anderen Gefallen.. natürlich.", gab er sich noch einmal sehr naiv, auch wenn ihm tatsächlich klar war, dass man in Rom nur so weiterkam. Und er war sich auch im klaren darüber, dass dieser Gefallen sicherlich nicht zu einem bequemen Zeitpunkt eingefordert würde. Sondern dann, wenn es ihm am wenigsten in den Kram passen würde.
    So war Rom nun einmal.


    Klick mich, ich bin ein Link!
    :D


    Info:
    Name: Flavia Celerina
    Stand: Civis
    Civitas: Roma
    Todesdatum: IV KAL OCT DCCCLX A.U.C. (28.9.2010/107 n.Chr.)


    Erbschaftrechtliches:
    Testament: japp, Vestatempelgedöns
    Erbberechtigte zum Todeszeitpunkt: Aulus Flavius Pisser (gr.n. Agnat)


    Nachlass:
    Betriebe: Apiaria Ceres Hispania, Ars vitae - Frischgemüse, Das goldene Ei, Equaria Flavia
    Waren und Vermögen: vorhanden


    Ergo: Testament organisieren und weitersehen... -> miesen Knilch namens Piso anschreiben, dass der Sack gefälligst zu heiraten hat (gleichzeitig Verlobte ausfindig machen und klarmachen)

    Aufgewecktes Kerlchen? Vala runzelte unwillkürlich die Stirn... der Calpurnier war ein einfältiger Troll. Nein, kein Troll. Ein Troll hätte den Calpurnier fünf Mal im Tabula geschlagen ohne auch nur einmal die Keule zu benutzen, durch reine Denkarbeit. Die Menschenkenntnis des Flaviers schien zugunsten von Günstlingshaltung an Priorität eingebüßt zu haben, aber Vala konnte es dem Mann nicht verdenken. Einfältige Idioten waren die Paradebeispiele für praktische Günstlinge: gefügsam, sie dachten nicht nach und sagten zu allem Ja und Amen.


    "Allerbesten Freund Aelius Archias...", wiederholte Vala mit einer Tonlage die den Gefrierpunkt weit hinter sich gelassen hatte, "..so so.. der Aelius Archias, den ich wie oft in meinem Leben getroffen habe? Zwei mal? Und der sich wovon gestürzt hat? Achja... vom tarpejischen Felsen.. um es Verrätern, Ehebrechern und Betrügern nachzutun? Ich würde fast meinen, dein allerbester Freund hatte kurz vor seinem Ende eine Phase der Selbsterkenntnis, Quaestor Flavius. Die solltest du dir auch zuteil werden lassen.. wobei die Erkenntnis, dass dein allerbester Freund in seinem Wahn wohl ein wenig über das Ziel hinaus geschossen ist, dich hoffentlich nicht zu einem ähnlichen Ende treibt."


    Valas Blick war abschätzend und wachsam. Der Kerl machte nicht den Eindruck als wäre ganz bei der Sache. Allerdings schien er vorbereitet, was den schlagartigen Wechsel in der Temperatur des Gesprächs zu entnehmen war. Archias hatte das anscheinend vorbereitet... und wenigstens einen Tölpel gefunden, der ihm glaubte. Sein allerbester Freund...


    "Ja, man könnte fast meinen, ich hätte meine barbarische Ader ausgelebt...", intonierte Vala sarkastisch mit einem schiefen Lächeln das seine Augen nicht erreichte, "..ich denke, wenn du noch einmal genauer hinschaust... zum Beispiel in diesen furchtbar chaotischen Aktenschrank nahe des Zusammensturzes..", er deutete auf ein penibel mit Tabulae gefülltes Regal, "..wirst du noch mehr Grund finden, um dem Praefekten ein genaues Bild von meiner Arbeit hier zeichnen zu können." Es gab nichts darüber, sich gegenseitig mit Säure zu bewerfen. Natürlich war der Quaestor in diesem Fall in der eindeutig überlegenen Position, aber Vala sah hier keinen Grund sich kleiner zu machen. Wenn der allerbeste Freund von diesem Knilch seine Arbeit auch nur einmal richtig gemacht hatte, war hier eh nichts mehr zu retten.


    "Kann ich dir sonst noch irgendwie behilflich sein, allerbester Freund?", ätzte Vala daher mit starrer Miene noch einmal nach, "Ich möchte dich nicht weiter davon abhalten deinen Bericht über die desaströsen Zustände hier zu schreiben, damit du nachher um den Weichkeks von deinem allerbesten Freund trauern kannst, der seiner Familie doch so einen Bärendienst erwiesen hat."


    Vala nahm sich seinen nurnoch mit wenig Wasser gefüllten Tonkelch, und starrte einige Momente gelangweilt hinein, bis er sich wieder dem Flavier mit frostigem Blick zuwandte: "Seine Frau und seinen Sklaven? Glaube mir, Flavius... wenn ich töte, halte ich mich nicht mit Weibern und Sklaven auf. Wenn du mich nun also entschuldigst? Ich habe noch wichtigere Dinge zu tun.. mein Officium weiter zu verwüsten, zum Beispiel. Du darfst gehen.."

    Vala, der dieses Ereignis aufgrund künstlerischer Freiheit mal VOR noch gewissere Ereignisse in gewissen Etablisments nahe des Rhen... eh... Tiber stattfinden ließ, hockte gerade über einer schon stark ausgeblichenen Kopie der Lex Iulia Et Papia um einen kniffligen Erbfall auszubaldovern. Was ihm nicht gelang. Zumindest nicht jetzt. Das dünne Stück Süßholz in seinen Mundwinkeln war schon stark zusammengekaut, und die Denkfalten in seiner Stirn wollten nicht flacher werden als es an der Tür klopfte...


    Ein geknurrtes "Herein.." und eine knirschende Tür später stand jemand in seiner Stube der sich als Flavius Piso vorstellte. Flavius Piso. An wen... ach. Vala glaubte das Gesicht bei der Wahlrede zum Quaestorat schon einmal gesehen zu haben... als er selbst sich zur Wahl gestellt hatte.
    "Salve, Quaestor Flavius.", war denn die erfolgende Begrüßung, die Vala dem Flavier nach einem kurzen Blick zuteil werden ließ, "Du trägst immernoch Trauer... so darf ich meine Kondolenz noch einmal von Angesicht zu Angesicht bekräftigen. Darf ich dir etwas zu trinken anbieten? Schales Wasser? Fader Wein?"


    Nachdem er dem Flavier gegeben hatte, wonach er verlangte, ließ er sich selbst wieder und blickte seinen Gast fragend-herausfordernd an: "Nun Quaestor... dann überprüfe..."

    Vala machte nicht schlapp. Aber er war weit davon entfernt, so etwas wie ein zur Artikulation befähigendes Stadium der Wachheit zu erreichen. So bekam er auch nicht mit, wie man ihn notdürftig verarztete und transportfähig machte. Das was er allerdings mitbekam, war, dass der letzte Hauch von Leben, der beständig aus seinen Wunden sickerte und ihn wieder zurück in Hels Vorzimmer zu reißen drohte, zu schwinden anhielt und sich beharrlich in seinem Körper einzunisten begann. Als wollte er sagen: mal sehen was diese römischen Ärzte so mit mir anfangen können, ich entscheide dann später ob ich dich krepieren lasse..


    Vala war das selbstverständlich nur allzu recht. Auch wenn seine Zustimmung in Form einer Ohnmacht recht reaktionsarm ausfiel. Nichtsdestotrotz reagierte er, in dem er den Standepede-Medizinern nicht unter der Fuchtel wegstarb.

    Zitat

    Original von Iullus Quintilius Sermo
    Mimimimimimimimimimi...


    Gerade noch bewarf man sich fröhlich mit Dreck, dann wurde Sermo auf einen Schlag wieder ernst. Vala vermutete nicht weniger dahinter als einen wunden Punkt, allerdings überraschte ihn das schon, hatte er den Quintilier doch eigentlich als jemanden eingeschätzt, der genauso viel einstecken konnte wie er austeilte. Der junge Germane zog die Lippen schmal, und enthielt sich eines weiteren Kommentars, er hatte keine Lust sich hier zu streiten, zumal ihm gerade andere Dinge durch den Kopf gingen. Wieder.


    "Das Feuer, mit dem ich spiele, hält mich warm..", murmelte Vala dann nurnoch Gedankenverloren, "..kann man es einem da verdenken, sich lieber die Finger zu verbrennen als sich dem sicheren Tod im Eis zu überantworten?"


    Das Spiel unten ging weiter vor sich, doch Vala hörte längst nicht richtig zu.

    Die Frage nach dem Senat als rhetorisch übergehend, hielt Vala einen Moment inne. Wenn der mächtigste Mann Roms sich für einen interessierte, konnte das ein glückliches Ende nehmen; oder ein bitterböses. Hier kam er nicht umhin einfach auf das glückliche zu hoffen, dieser Könner der Politik schaffte es zumindest sich jedweder Gefühlsregung zu feien, und Vala so im Dunkeln über das tappen zu lassen, was der Praefekt von ihm dachte.


    "Selbstverständlich habe ich das.", antwortete Vala mit einem schmalen Lächeln der Selbstsicherheit. Er wusste genau wo sein Weg ihn herführen würde, wenn er Etappe um Etappe schaffte..


    "Nachdem ich mein Tribunat abgeleistet habe, werde ich mich in das Quaestorat wählen lassen, wobei ich auch da jede Stelle annehmen werde, die man mir anbietet. Als Duccius kann ich mir wohl kaum den Luxus leisten wählerisch zu sein.", referierte Vala, der den Ton der Überzeugung durch den Futur und ohne Konjunktiv unterstrich, "Damit werde ich den Senat überzeugen, dass ich genau der richtige für einen Platz in der Curia Iulia bin. Als Iuridiculus will ich helfen dem Recht Roms zu mehr Präsenz in den Provinzen zu verhelfen. Das Volkstribunat wird mein nächstgrößtes Ziel, ich glaube jemandem wie dir muss ich nicht erklären was für einen Nutzen ich mir davon verspreche als Vertreter des Volkes aufzutreten. Danach... nun... Curator des Öffentlichen, wer Geld verdienen kann sollte es auch verwalten können. Danach Tribun der Peregrinen, ich kann nicht verhehlen, dass es mich gerade wegen der Wurzeln meiner Familie reizt... und natürlich: Konsul Roms."


    Welcher nur eine weitere Stufe auf Valas Weg zurück nach Germania sein würde, aber das musste er dem Vescularier ja nicht auf die Nase binden. Valas Augen glänzten diebisch, wie jemand, der etwas besonders wertvolles entdeckt hatte, und genau wusste, dass es irgendwann ihm gehören würde. Dies war sein Weg, und Vala machte keinen Hehl daraus, dass dieser Mann erkannte, dass er dafür über Leichen gehen würde. Wahrscheinlich wusste der Mann es eh schon, man kam nicht ohne gewisse... Fähigkeiten ...auf diesen Posten.