Zu der Zeit, in der Seiana und Vala sich vereinigten, gab es Pi mal Daumen etwa 300 Millionen Menschen auf dem Planeten Erde. Knapp zwei Drittel davon sollen Männer gewesen sein, was sich in überall auf dem Globus immer wieder mal auftauchenden Kriegszeiten rapide verringen konnte, aber stets waren es mehr Kerle als Frauen. Und alle diese Kerle waren gleich.
Ja, ein nubischer Kriegsfürst war genauso wie ein chinesischer Bauer oder ein australischer Steppenläufer, der Maya-Priester nicht anders als ein Germane.
Dieser Germane, um genau zu sein. Dieser römische Germane, um noch genauer zu sein. Alle Männer hatten etwas gemeinsam: ihnen ging einer ab, wenn man ihnen eine Jungfrau zum Fraß vorwarf. Oder noch besser: wenn sich ihnen eine Jungfrau selbst zum Fraß vorwarf.
Ja, Männer sind Primitiv. Aber glücklich. Besonders in solchen Momenten.
Bei den Göttern, war Vala ein %&#+%&§#%%&$§ Glückspilz!!
Er konnte sein Glück garnicht richtig fassen. Ja, sie war dezent passiv gewesen. Ja, sie war nicht unbedingt die Betterfahrung in Person. Aber DAS überraschte ihn dann doch. Und ließ ihn beinahe jubeln. Dummerweise erst, als es schon zu spät war. Aber das war ihm in dem Moment egal; wer mehr Testosteron als Wasser in der Blutbahn hat stellt nachher keine "Oh.. ich habe sie wohl im Eifer des Gefechts nieder gemacht.. sind sie ernsthaft verletzt?"-Fragen. Besonders nicht, wenn man eigentlich noch mitten im soeben benannten Eifer des Gefechts ist. Man machte einfach weiter... Vala war höchstens so nett, ihr einen Rhythmus vorzugeben, und ihren sich vor Lust und Schmerz bockenden Körper mit sehr bestimmten Druck an seine Bewegungen anzupassen, bis sich schließlich die Kakophonie ihrer Leiber wieder in eine Synfonie verwandelte. Und wie ein Stück klassischer, und damit zukünftiger, Musik wandten sich die beiden Leiber vereinigt in dem stetigen Rhythmus der Lust, der sich langsam aber stetig dem Finale zubewegte. Schweiss rann auf seiner Haut in winzigen Bächen herab um sich beim steten Treffen der Körper mit ihrem zu vermischen, so wie sich ihre Körper vermischten in diesen Momenten.
Jeden Muskel angespannt genoss und arbeitete Vala sich zusammen mit Seiana zum Höhepunkt, jede Faser seines Körpers, jede Berührung mit dem ihren wahrnehmend; die Bewegungen in der natürlichen Gier nach Intensität immer schneller, bis sie einander nicht näher sein könnten, er sich in ihrer Schulter festbiss und sich im Höhepunkt alles Natürlichen an ihr festhielt, den Atem stockend und doch vernehmbar bei ihr verharrend, bis sämtliche Anspannung aus ihm wich.
Momente später lagen sie, immernoch nackt auf der improvisierten Unterlage, er mit ihrem Kopf auf seiner Brust ihre Haare kraulend, kein Wort sprechend. Mussten sie auch nicht... er genoss das Gefühl der Seligkeit, das sich in ihm ausbreitete, und das erhebende Gefühl, wieder eine Frau erobert zu haben.
Als es dann im Kostüm der ersten Menschen doch zu kalt war, erhob Vala sich, nur um zu bemerken, dass Seiana längst eingeschlafen war. Mit sanften Handgriffen hob er sie in seine Arme, knapp bedeckt mit ihrem Kleid, und trug sie, so wie er war, aus dem Raum. Sirius hatte sich wohl schon mit den beiden decimischen Sklaven zurückgezogen, jedenfalls war er nirgends zu sehen. Es waren einige Schritte bis zu seinem Cubiculum, aber er brachte es fertig, sie dorthin zu tragen ohne, dass sie aufwachte. Das würde sie später noch, denn Vala war sehr geschickt darin sich eine ganz gewisse Aufmerksamkeit zu beschaffen. Vala war jung... er hatte nicht vor, es heute Nacht bei einem Tanz zu belassen. 