Beiträge von Titus Duccius Vala

    Den Disput mit den omnipotenten Wachen an der Castra Praetoria noch gut in Erinnerung habend, kam Vala dieses Mal sehr viel vorbereiteter an die Porta des großen Stadtcastellums. Mit einer Einladung.


    "Salve Miles..", nölte er daher betont neutral und doch gelangweilt, hatte er doch wenig Lust das Intermezzo an der Porta unnötig in die Länge zu ziehen, "..Titus Duccius Vala mein Name, ich habe einen Termin mit dem PehUh."


    Mit diesen Worten zog er die Einladung hervor, und hielt sie dem Soldaten entgegen:


    Titus Duccius Vala
    Casa Prudentia


    Der Praefectus Urbi hat am ANTE DIEM VI KAL SEP DCCCLX A.U.C. (27.8.2010/107 n.Chr.) zur 9. Stunde für dich Zeit. Dieser Brief dient dir als Passierschein für die Castra Praetoria.


    Vale bene


    Spurius Servilius Livineius
    Scriba des Praefectus Urbi

    "Den hast du gefunden..", antwortete Vala mit einer Spur von Schalk in der Stimme. Erst dann blickte er auf, und auch wenn Vala nicht DER Empath des zweiten Jahrhunderts war, hatte er doch genug Einfühlungsvermögen um zu checken, dass dieser Mann nicht von heiterer Stimmung in sein Officium geschickt wurde.


    "Setz dich doch bitte.. Wein? Wasser?", zuerst die Routine, dann die Details.. er stand auf, holte dem Mann das verlangte und stellte es ihm an den Rand des Schreibtischs. Als er sich selbst wieder niederließ, nutzte er einige Sekunden um den Mann eingehend zu mustern.


    "Nun.. mit wem habe ich die Ehre? Und warum?"

    Vala zog enttäuscht die Lippen schmal. Der Annaeer war nicht auf die kleine Mauschelei vorbereitet gewesen, und den Brief entsprechend nicht dabei. Dabei wäre es so einfach gewesen... Vala hätte die Tabula mit der Erbakte gelöscht, den Brief verbrannt, und fertig war der Klüngel.
    So allerdings würde er sich darauf verlassen müssen, dass der Annaeer ihm nicht irgendwann einen Strick daraus drehte, seine eigenen Fristen nicht einzuhalten.


    "Ich bin mir sicher, in der Cucina eurer Casa würde das Schreiben perfekt als Herdbefeuerer dienen.", ergänzte er daher lapidar, während er sich von seinem Stuhl erhob, dessen Alter sich in einem deutlichen Knarzen offenbahrte, und ging wenige Schritte zum nächsten Regal. Wie es in einer Klassengesellschaft nunmal war, hatte Vala die Fälle nach Priorität geordnet. Und ein König, der an einen Senator vererbte, das war definitiv ein wichtiger Fall. Dementsprechend schnell hatte er die Tabula mit dem Fall zur Hand, und ließ sich mit dieser zurück in seinen Stuhl sinken. Einen Klöppel aus Bronze hatte er schnell an der Öllampe erhitzt, die auf seinem Schreibtisch genau für diesen Zweck stand, und bald war die Zeile mit der Fristangabe getilgt.


    "Senator Annaeus, solche Erinnerungen sind nicht wirklich notwendig.", fasste er mit einem freundlich-falschen Lächeln zusammen, "Das war es dann von meiner Seite. Kann ich den Herren noch einen Gefallen tun?"

    Es klopfte. Wie es immer klopfte. Hatte Vala den Eindruck gehabt, er würde nie wieder so viele Menschen kennenlernen wie während des Wahlkampfs, konnte er sich mehrere Monate nach seiner Amtseinführung einen Toren schelten. Soviele Hände, wie er am Tage drückte, würde er wohl nie wieder drücken. Meist waren es arme Lumpen, die ihr kleines Erbe in den trockenen Tüchern des Gesetzes wissen wollten, ab und zu mal ein hohes Tier... aber der Großteil der Menschen, mit denen Vala sich beschäftigen durfte waren kleine Fische. Oder Mittlere. Und derer gab es viele in und um Rom.


    "Herein.", rief er in der neutralen Tonlage eines Beamten, der es sich antrainiert hatte, die Stimmung seines Besuchs nicht durch eine genervte oder gar gereizte Antwort schon vorab zu beeinflussen. Was natürlich nichts darüber verriert, wie Vala wirklich drauf war.

    "Och, najo... hier und da, weißt ja..", wollte Vala gerade die Frage seines Freundes weggrinsen, als dieser abrupt stehen blieb und nach vorne starrte. Der junge Germane folgte seinem Blick, und irritiert kniff er die Augen zusammen: "Was bei Loki?"
    Als ehemaliger Kindersoldat war Vala den Eindruck einer heranströmenden Menschenmenge schon gewohnt, und trotzdem hatte er nicht damit gerechnet, sie mitten in Rom anzutreffen. Lepidus wählte, zu Valas Ver- und Bewunderung den Weg weiter geradeaus, mitten durch die Menschen hindurch, denen man die Aufregung und die Angst vom Gesicht ablesen konnte..


    "Ja, seltsam... und wenn es wahr ist, ungeheuerlich.", schrie Vala im Krawall der Menge seinem Freund zu, und hörte hier und da andere Versionen der Geschichte.


    "Oh... der meinte gerade, sie sei vergewaltigt worden. Und wieder einer meinte, es seien gleich zehn Männer gewesen, die sie im Hain der Diana geopfert haben soll.", irgendwann drehte Vala einfach um, packte seinen Freund bei der Schulter und tat ihm dasselbe, bevor er ihm erklärte, dass sie der schier unglaublich großen Masse zum Heiligtum folgen sollten, um heraus zu finden wer es nun wirklich gewesen war. Und was passiert ist.


    "Also... egal ob sie jetzt vergewaltigt wurde, oder mit ihrem Liebhaber ein Schäferstündchen abgehalten hat..", rief Vala dem konzentriert dreinblickenden Lepidus zu, "..das Leben dieser Frau ist vorbei. Seid ihr Römer es nicht, die Vergewaltigung mit Ehebruch gleichsetzen? Ja, das seid ihr. Ob sie es jetzt freiwillig getan hat oder nicht, sie hat den Hain der Diana entweiht.. mit Mord gleich hinzu. Weißt du, wie eure Priester sowas normalerweise ahnden?" Ihm drängte sich die Geschichte der Lucretia auf, die sich entleibt hatte, nachdem sie gewaltsam genommen wurde. Er konnte das zwar nicht nachvollziehen, aber einige Römer konnten es anscheinend: Vala wurde hier und da angerempelt, als ein Krawallmacher große Reden schwingend durch die zähe Menge rannte, und sie kamen irgendwann kaum ein Stück vorwärts, weil sich anscheinend immer mehr Menschen dem Zug zum Dianatempel anschlossen.


    Mord. Lust. Frevel. Unheilige Mischung, wie Vala fand.

    Mit leeren Händen kehrte Vala also zu seinem Schreibtisch zurück um sich die Geschichte des Annaeers anzuhören. Vala sagte eine zeit lang garnichts, empfand innerlich jedoch eine gewisse Spannung. War Rom also doch nicht soviel anders.. beinahe hätte er geschmunzelt, beließ es dann aber doch bei einer trocken-förmlichen Fortführung des Gesprächs. Die Worte waren vollkommen wertneutral, doch leicht zusammengezogene Augen, die lachten wo es die Lippen nicht taten, zeugten davon, dass ihm dieser Moment alles andere als unangenehm war.


    "Du hast diesen Brief nicht rein zufällig dabei, Senator?", war alles, was Vala dazu zu sagen hatte. Vorerst. Erst musste man klären, inwieweit der Senator auf eine Mauschelei dieser Art überhaupt vorbereitet war. Den Kommentar des Flaminiers ignorierte Vala freilich, was sollte er sich auch groß über die Beleidigung eines Büros echauffieren, das er sowieso nur für ein Jahr bezog? Nicht, dass er schon großartig bequemere Officii kennengelernt hatte, rangierte Vala doch immernoch in den unteren Etappen des römischen Staatswesens herum. Aber er hoffte, irgendwann dasselbe sagen zu können..

    Zitat

    Original von Iunia Axilla
    Muddu Häkchen bei "Zugriff verschlüsseln" ausmachen :D Ist zwar keine optimale Lösung, aber daran liegt das dann in den meisten Fällen


    Jopp. Datt isset. Make it so.


    Edit: doch nicht ganz. Es heißt "ÜBERTRAGUNG VERSCHLÜSSELN", und das muss deaktiviert sein. Dann macht er auch keine Spirenzien.

    Ein Sklave der Prudentii brachte zwei Briefe vorbei, und zudem ein Säckchen mit 230 Sesterzen um die duccische Wertkarte wieder aufzufüllen...



    Ad:
    Duccia Elva
    Casa Duccia
    Mogontiacum | Germania Superior


    Heilsa Elfleda,


    so habe ich gleich zwei Gründe dich zu beglückwünschen. Natürlich zu allererst zur Geburt von Landulf, Sohn des Lando. Mögen die Nornen ihm ein langes Leben bescheiden und die Götter ihm die Kraft seines Vaters geben. Und die Intelligenz seiner Mutter. Nein, du bedarfst meiner Führung wahrlich nicht. Das zu wissen, und damit die Familie sicher und stark lässt mich einiges ruhiger schlafen.
    Meine Glückwünsche gelten natürlich auch der Erlangung des Bürgerrechts. Duccia Elva. Interessant klingender Name. Wie allen unserer Sippe, die das Bürgerrecht erworben haben, wird auch dir dieser Name ein steter Begleiter sein, ohne dass er dich wirklich verändern wird. Ich bin Alrik, Sohn des Leif. Aber als Titus Duccius Vala werde ich in die Geschichte des Reichs eingehen.


    Ja, ich bin gewählt worden und damit endlich die erste Stufe zu meinem Ziel emporgestiegen. Mit einem Ergebnis, das all meine Befürchtungen vor der Wahl Lügen straft. Das beste Ergebnis dieser Wahl sagt man, ich möchte nicht dran glauben. Und wenn, wird dies mit Sicherheit nicht nur positive Folgen haben.


    Als Vigintivir obliegt mir die Assistenz des Prätors der Stadt um Besitzrechte nach Todesfällen zu verwalten. Ich habe in Rom bereits die Erbschaftsangelegenheiten Landos geregelt, der Besitz ist vor dem Recht bereits verteilt worden. Ich gehe davon aus, dass ihr das schon lange zuvor erledigt habt, doch nun ist es unanfechtbar. Es ist monotone Schreibarbeit und viel mit dem Büffeln von Gesetzen verbunden, und wie alles am Anfang der Laufbahn ist sie unbezahlt. Aber ich lebe einigermaßen gut. Die Unternehmungen in der Politik schmälern meinen Geldbeutel, aber die Prudentii lassen mich nicht verhungern.


    Sönke, Sohn des Hartwig soll also das Bürgerrecht erlangen, sagst du? Wenn das deine Meinung ist, so werde ich sie teilen. Meinem Patron wollte ich eh schreiben, so werde ich das gleich mit erwähnen.
    Um die Sache mit Witjon mach dir keine Sorgen, den Stein habe ich bereits ins Rollen gebracht. Wir werden bald davon erfahren, ob ich Erfolg damit hatte.


    Ich werde von mir hören lassen, sobald ich Neues zu verlauten habe.


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    Titus Duccius Vala
    Casa Prudentia | Collis Quirinalis | Roma | Italia
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    Ad:
    Legatus Augusti Pro Praetore
    Marcus Vinicius Hungaricus
    Regia Legati
    Mogontiacum | Germania Superior


    Mein Patron!


    Es gibt gute Neuigkeiten zu berichten! Ich habe die Senatoren der Stadt Rom anscheinend überzeugen können, mich in das Amt eines Vigintivirs zu wählen, und nun büffle ich schon seit einigen Tagen Gesetzestexte und Erlässe um dem Prätor der Stadt bei der Regelung von Erbfällen zur Hand zu gehen.
    Anscheinend hat sich meine leere Kasse und die taube Hand nach dem Wahlkampf gelohnt, denn ich schnitt mit dem besten Ergebnis dieser Wahl ab. Ich sollte den Göttern opfern für derartige Großzügigkeit mir gegenüber. Und dir natürlich für deine Unterstützung danken, ohne die ich es sicherlich nicht so weit gebracht hatte.


    Bei der Wahl kam es übrigens zu einem Eklat zwischen dem Praefectus Urbi und dem Konsul Flavius Furianus, nachdem erster das Ende einer Diskussion verfügt hatte und zweiterer aggressiv dagegen angegangen ist.


    Das Wetter ist übrigens still. Sehr still. Ein paar belanglose Wolken hie und da, die Stadt erstarrt quasi unter der Windlosigkeit. Manche wünschen sich schon einen richtigen Sturm herbei, hauptsache etwas passiert. Und ich denke ebenfalls, dass dies die benannte Ruhe vor demselben ist. Keine Wolke wagt einen falschen Schritt, doch wenn eine diesen tut, dann knallt es.


    Apropos Knall: einer meiner Vorgänger hat bei der Betreuung der Erbschaften dezent schlampig gearbeitet. Durch die Archive konnte ich wenigstens seinen Namen herausfinden: Lucius Iulius Centho.
    Ich habe einen vollen Monat gebraucht, um ihm hinterher zu arbeiten, letztendlich hat der Mann wohl ein Drittel seiner Arbeit einfach liegen lassen.
    Ich spiele mit dem Gedanken, ihn zu verklagen. Was hälst du von der Sache?


    Bevor ich es vergesse, sollte ich noch etwas an dich in deiner Funktion als mein Patron herantragen: ein Günstling meiner Familie wäre ein guter Kandidat für die Verleihung des Bürgerrechts. Die Verleihung wäre auch ein Gewinn für die Provinz, falls du verstehst, was ich meine. Ich wäre dir sehr dankbar, wenn du dich für entsprechendes erwärmen könntest. Man wird sicherlich in den nächsten Tagen in der Sache auf dich zukommen.


    Dir in treue Ergeben,


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    Titus Duccius Vala
    Casa Prudentia | Collis Quirinalis | Roma | Italia
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    Die Katakomben von Rom waren ehemalige Steinbrüche, aus denen Gestein für den Bau der Stadt darüber geschlagen wurden. Mit der wachsenden Stadt wuchs auch der Bedarf nach Steinen, und das weiche Tuffgestein eignete sich perfekt zum Ausschlagen aus dem Grund, womit die fernen Steinbrüche nicht mehr allzu sehr in Beschlag genommen wurden. Besonders für die ärmeren Schichten bildete das Gestein unter den Rändern der Stadt eine Möglichkeit günstig an Baumaterial zu kommen.


    Nachdem man die Steinbrüche allerdings ausgeschlachtet hatte, oder es soweit kam, dass der Abbau die Stabilität der einige Meter darüber gebauten Häuser bedrohte, überließ man die Katakomben einfach sich selbst. Was Gruppen den Weg ebnete, die sich am Rande der Legalität bewegten.
    Wie zum Beispiel den Anhängern eines in Iudaea hingerichteten Zimmermanns, die in Rom nicht den besten Ruf genossen.


    Marcus
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    "...inducas in tentationem, sed libera nos a malo. Quia tuum est regnum et potestas et gloria in saecula.
    Amen."


    Die letzten gesprochenen Worte verhallten leise in den Gängen der Katakomben. Der alte Mann bekreuzigte sich, so wie alle anderen neben ihm, hinter ihm, vor ihm auch. Ein leises Seufzen entwich seinen Lippen bevor er sie schließen konnte, und mit wehmütigem Blick betrachtete er den Körper, den die Männer vor ihm vor einigen Minuten in eine der frisch aus dem Gestein gehauenen Nischen gelegt haben. Noch so jung... noch so jung.


    Jemand klopfte ihm auf die Schulter, er sah nicht auf. Die Augen des Toten waren im Frieden geschlossen, aber der alte Mann erinnerte sich noch sehr genau daran wie sie ihn vor einigen Tagen noch freudenstrahlend angeblickt hatten. Er würde heiraten, hatte er gestrahlt, er würde endlich seine Alcisthene heiraten. Vor Gott, und vor ihrem großen Vorbild, Iesu dem Gesalbten, er würde heiraten. Doch dazu war es nicht gekommen, der glückliche Überschwang hatte den Jungen anscheinend unvorsichtig werden lassen.
    Sie hatten ihn zusammengetreten in der Gosse gefunden, keinen Hauch Leben mehr in sich, das Lächeln in Stücke geschlagen. Es war nicht der erste. Und sicherlich auch nicht der letzte.
    Marcus fragte sich, wieviele er, der er schon so viele Jahre gesehen hatte, und noch von dem Maertyrer Paulus selbst zum Licht geführt worden war, wieviele er noch würde sterben sehen bevor man ihn selbst ins Himmelreich erhob. Er hoffte, es würden nicht mehr allzu viele...


    Die kleine Gruppe zerstreute sich, so man dies in den engen Gängen der Stadt überhaupt als Zerstreuen betrachten konnte. Es war auch kein Wunder, schließlich kam man nur hier runter um die eigenen Toten begraben zu können. Und auch wenn man die Nischen recht bald wieder zumauerte: es stank erbärmlich.
    Das war eins der Opfer die man bringen musste, wenn man an die Auferstehung in Gott glaubte. Niemand ließ sich verbrennen, wenn er damit das Risiko eingehen musste nicht mit den seinen am Ende aller Tage wieder aufzuerstehen um das erdengewordene Himmelreich Gottes zu erleben. Niemand. Und genau aus diesem Grund stank es hier erbärmlich. Marcus lächelte matt, war es doch irgendwo ironisch, dass der Glaube an die Wiederauferstehung in Gottes Reich doch mit einem so erbärmlichen Gestank einherging.


    Auf seinen Stock gestützt ging Marcus den anderen hinterher, und dem schummrigen Licht in den Gängen war es zu verdanken, dass die Dunkelheit draußen ihm nicht die Sicht nahm. Auch wenn seine Augen ohnehin nicht die besten waren..
    "Geht mit Gott.", wünschte er noch einem Paar das ihn traurig anlächelnd passierte. Die Frau war schwanger, das war ein gutes Zeichen. Auch wenn das Kind nicht in Freiheit geboren würde. Es würde im Zeichen Christi geboren, und das alleine gab Hoffnung. Denn Hoffnung war es, wovon sie lebten.
    Und sie lebten gut davon..

    ..kam Vala natürlich sofort in das Officium der Herrin des Hauses marschiert. Da Zeit relativ war hatte er auch keine Not seinen Folgetermin etwas weiter nach hinten zu verschieben.
    Was ihn allerdings nervös machte, war die Frage, was sie eigentlich von ihm wollte. Bisher waren sich Hausherrin und Gast ziemlich aus dem Weg gegangen, man traf sich frühmorgens und spätabends, und das war es dann, großartig vertraute Worte wechselte man nicht. Und wie alles, was Vala nicht kannte, machte ihn deshalb auch der Grund seiner Beorderung zu ihr nervös.


    Er klopfte kurz an und trag ein, wissend, dass man ihn erwartete...


    "Du hast mich zu dir gebeten, Aelia?", war eine reichlich kurze wie simple Anrede, aber was sollte er auch groß rumlametieren? Er wollte wissen, was sie von ihm wollte...

    "Ich danke für den Besuch..", lächelte Vala immernoch sein falsches Beamtenlächeln und erhob sich ebenfalls um den Tiberier zur Tür zu geleiten, "..wenn du die Frage nur vertagen willst, wird der nächste Besuch vorhersehbarerweise ebenso unfruchtbar ausfallen wie dieser, befürchte ich, denn die Antwort darauf wird die gleiche sein. Außer natürlich, du setzt alle Hebel in Gang und lässt den Senat die Gesetzgebung zur Vererbung ändern. DAS wäre dann natürlich was anderes.. Vale bene, Tiberius."


    Als er den Tiberier aus seinem Officium eskortiert hatte, ohne dass dieser auf jenen Annaeer traf, da dieser zu einer vollkommen anderen Zeit in das Officium geschneit kam, strich er ersteren sofort wieder aus seinem Gedächtnis, um sich dem nächsten Fall zuzuwenden. Der Witwe, die ja einen Termin bei ihm hatte...


    "Tuscenia Restituta?", fragte er die vor der Tür Wartende, und kam nicht umhin eine gewisse Enttäuschung zu verspüren, als er eine Frau vor sich sah die die vierzig Sommer sicherlich überschritten hatte. Schlecht sah sie allerdings nicht aus.. und wie war das noch, auf alten Pferden? Nicht, dass Vala nicht schon ein Meister des Reitens war, aber vielleicht konnte er doch noch etwas lernen... :D

    Officium Praef. Urbi
    Coh. Urb. | Castra Praet.


    Salvete.


    Hiermit bitte ich, Titus Duccius Vala, Vigintivir der Stadt Rom, um eine Unterredung mit dem Praefectus Urbi um die Möglichkeit eines Tribunats beim Exercitus Romanus zu besprechen.


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    Casa Prudentia | Italia | Roma