Beiträge von Titus Duccius Vala

    "Mit einer versiegelten Schriftrolle?", zog Vala eine Augenbraue hoch. Die Urbaner schwammen anscheinend in Geld, dass sie für simple Termingesuche eine Schriftrolle und teuren Siegelwachs verschwenden würden. Vala tat das nicht, noch hatte er etwas für Verschwendung übrig. Wer schrieb schon einen Brief, wenn er einfach hingehen konnte? Hatte bisher ja auch immer funktioniert.


    "Nungut..", verschränkte er schließlich die Arme, und seufzte resignierend, "..ich bin Scriba des Senators und Auctors der Acta, Marcus Aurelius Corvinus, und soll mit dem Scriba des Stadtpräfekten einen Termin aushandeln, um diesem ein paar Fragen für das staatliche Verlautbarungsorgan zu stellen. Darf ich jetzt durch?"


    Glatt aus der Hüfte gelogen. Und garnicht mal so unglaubwürdig. Vala stand immerhin immernoch in Diensten des Senators, und hatte demnach immer eine kleine Wachstafel mit dem Siegel desselben dabei.

    "Salve.", grüßte Vala nach der Szene am Palasttor betont höflich, "ich bin Titus Duccius Vala, und wurde vom Consularis Lucius Aelius Quarto eingeladen."


    Wenn die hier alle auf Förmlichkeit und Vollständigkeit wert legten, wollte Vala es ihnen nur zu gerne geben, und zeigte so mit höflich neutralem Lächeln die Einladung vor:


    An
    Titus Duccius Vala
    Domus Prudentia
    Roma


    Salve Titus Duccius Vala!


    Ich danke Dir für Deinen Brief und würde mich freuen, Dich in den kommenden Tagen in meinem Haus auf dem Palatin empfangen zu dürfen.
    Bitte führe dann dieses Schreiben mit Dir, damit Du es bei den praetorianischen Wachen des Palatium Augusti vorzeigen kannst. Sie werden Dir Einlass gewähren und Dich zur domus Aeliana führen.


    Erwartungsvoll Deinem Besuch entgegen sehend,
    gez. Lucius Aelius Quarto



    ROMA - KAL IUN DCCCLX A.U.C. (26.5.2010/107 n.Chr.)

    Ein Anfänger war der Typ nicht. Definitiv nicht. Sein Schlag mit der linken wurde zur Seite gewischt, die rechte landete auf dem Unterarm des Typen. Bewegen konnte der Kerl sich, das war klar. Stellte sich nur die Frage: wie gut?


    Vala war jemand, der Schmerz nicht schreckte. Als Mensch, der viel hatte leiden müssen in den Jahren seines Lebens wusste er Schmerz von Schmerz zu unterscheiden. Und in einer Schlägerei kam man nicht unbedingt in Gefahr, dass einen die Ursache des Schmerzes umbrachte. Vala wollte wissen, wer der Typ war... wie er kämpfte, und er war bereit, dafür ein gewisses Risiko einzugehen. Als er im Sammelsurium seiner Reflexe den kommenden Schlag kommen sah, ließ er wie trunken den Abwehrschlag etwas zu spät kommen und den Schlag mit ungebremster Wucht auf ihn prallen. Er ging nur sicher, dass er nicht in der Magengrube landete oder auf dem Solarplexus. Und dann rummste es... schmächtig war der Typ definitiv nicht, Vala stolperte mehrere kontrolliert unkontrollierte Schritte zurück und wankte ein wenig. Ein kleines Ächzen noch dazu, fertig war des Schauspiel nächster Akt. Er würde noch ein wenig den trunkenen Narren spielen... doch wie in der mittelalterlichen Tragödie würde dem Narren der Moment des fallenden Vorhangs gehören.

    "Wunderbar.", meinte Vala, und rieb sich erwartungsvoll die Hände, "Na, dann wollen wir mal!"


    Es war klar, dass er sich noch in Form einer kleinen Münze bedankte, bevor er ins Haus geführt wurde..

    Ja, das war es. Beinahe. Er würde es taufen müssen, so gut war es geworden... er hatte auch schon einen Namen. Bancsy. Klang irgendwo... britannisch. Gerade wollte er seinen Namen druntersetzen, als er dumpf von der Seite angemacht wurde. Vala gab sich, als würde er den Kerl nicht beachten, achtete aber sehr genau auf das was sich in seinen Augenwinkeln regte, um notfalls schnell genug reagieren zu können. Er vollendete sein Werk, packte ein und drehte sich zu dem Kerl um, der in der Dunkelheit der Gasse kaum mehr wirklich erkennbar war. Nun, klein war der Typ nicht. Und auch nicht schmächtig. Vielleicht sogar recht stark... Vala grinste.
    Ein Gegner. Kein Opfer.


    Die Verhältnisse waren nicht gerade optimal. Sehen konnte man nicht wirklich viel, die Gesichtszüge des Mannes waren gerade eben zu erkennen, aber mehr brauchte es auch nicht. Eigentlich musste Vala nur wissen, wo sich die Visage des Kerls befand.
    Er überlegte, ob er etwas erwidern sollte... dem unweigerlich folgenden Kampf noch ein verbales Geplänkel vorschicken, um den Kerl zu reizen. Andererseits... das würde wahrscheinlich ein Trauerspiel, der Typ hatte sich mit seiner Beleidigung nicht gerade als Kenner des elaborierten Worts entpuppt. Oder es einfach nicht darauf angelegt.
    Vala war es egal, der Typ würde so oder so leiden..


    Er spannte die linke Hand so stark zur Faust dass die Knöchel knackten, und wankte er ein wenig nach links. Betrunkenheit konnte eine wunderbare Finte sein, gerade am Anfang, wenn der Gegner noch aufmerksam genug war.


    Dann schlug er zu. Mit links. Nicht, dass es seine präferierte Schlaghand war. Nein, ganz und garnicht. Vala war fähiger Rechtshänder. Aber wenn der Gossendepp sich mit seiner linken beschäftigte, konnte Vala die rechte viel gewinnbringender einsetzen... was er dann auch tat. Während die linke noch ohne wirkliche Aufsicht auf Erfolg nach vorne zuckte, spannten sich sämtliche Muskeln in seinem rechten Arm und schleuderten die Rechte nach vorne, direkt auf den Brustkorb des Fremden zu.
    Es kam ihm nicht auf den Treffer an. Er wollte, dass der Fremde reagierte. Sich zeigte. Sich und seinen Stil. Sich und seine Fähigkeit. Damit Vala ihn letztendlich schlagen konnte. Eine sehr blutige Lektion, die ihm den Splitter in der rechten Schulter eingebracht hatte, als er mit vierzehn Sommern gerade alt genug war einen Schild zu tragen. Wer blind drauflosschlug, ohne den Gegner zu studieren oder auch nur ein wenig Zeit darauf zu verwenden lag bald tot im Matsch.
    Und Vala war hier.

    "Lepidus.", grüßte Vala seinen Freund mit einem schiefen Grinsen, die letzte Olive hastig runterschluckend, "Ich bekomme so langsam den Eindruck, ihr Patrizier habt ein ernsthaftes Problem, Portionen richtig einzuschätzen... wen hast du eingeladen? Halb Rom? Bei dieser Menge solltest du eigentlich anders aussehen... mehr breit als hoch, wenn du verstehst was ich meine."


    Er schüttelte ungläubig den Kopf, immernoch erschrocken über die Menge: "...ein klein wenig aufzutischen..."

    Vala runzelte die Stirn. Als Prudentius Balbus hier noch Präfekt der Prätorianer war, war er hier jeden Tag x-Mal ein und ausgegangen, und niemand hatte ihn nach seinen Gründen gefragt. Anscheinend hatte sich das mittlerweile geändert.. oder dieser Urbaner war sehr viel neugieriger als seine Kameraden.


    "Ehm... wie gesagt... ich will einen Termin.", wiederholte sich Vala, und versuchte dabei nicht genervt zu klingen, "Der Grund hierfür ist vertraulich, wie ihr natürlich verstehen werdet."
    Kein Blick ging zu Eburnus. Er würde sich später mit seinem Vetter bei einem Becher Wein über die Szene unterhalten.. wenn man wieder so tun konnte, als wäre man manselbst.

    Es war nicht so, dass Vala wirklich gerne in Lupanare ging. Eigentlich betrachtete er das als unter seiner Würde, sich eine Frau zu kaufen. Für Vala bestand der Spaß im zwischengeschlechtlichen vor allem in der JAGD. Man pirschte sich an, schreckte es absichtlich auf, und wenn es weglief, machte man sich einen Spaß daraus das Opfer halb zu Tode zu hetzen. Machte das Opfer zu früh schlapp oder lief gar nicht erst los war der Spaß früher dahin als man 'Treue ist doch nur ein Wort für Kreuzworträtsel' schreien konnte.


    Am heutigen Abend war es soweit. Die kleinen Liebschaften, die Vala sich in der ewigen Stadt aufgetan hatten waren am heutigen Abend alle mit ihren Männern oder Verlobten unterwegs, oder spielten daheim die keusche Familientochter, die bis zur Hochzeit auf den einen richtigen wartete. Die Tavernen waren wie verhext, paarungswilliges Frauenvolk gab es sonst wie Sand an Valas ganz eigenem Privatozean, aber heute... heute stand der Mond anscheinend ungünstig, oder so was.
    Nichtsdestotrotz hatte ein Mann, gerade in Valas Alter, gewisse Bedürfnisse. Und bevor er einen Familienkrieg anzettelte, weil er die Häuser seiner Gespielinnen stürmte, wich er dann doch lieber auf ein Lupanar aus, auch wenn das seine Laune in den Keller sinken ließ. Dementsprechend grob war er zu seiner bezahlten Partnerin gewesen (nicht, dass Vala normalerweise eine Ausgeburt an Zärtlichkeit war), doch hatte die kurze Nummer seine Laune nicht wirklich verbessert.


    Das viele Bier, dass er in dieser Nacht in sich hinein geschüttet hatte forderte seinen Tribut. Und so ging er irgendwo in einer dunklen Gasse nahe des gewissen Etablissements an eine der vielen Ecken, packte aus und legte los.
    Mit Kreativität. VIEL Kreativität. In bestimmten Regionen der Welt war ein Kerl erst dann ein Kerl, wenn er lustige Dinge mit Schnee anstellen konnte. Vala hatte es noch nie dahin geschafft. Nicht, dass er nicht das Werkzeug dazu gehabt hätte... aber der Umgang mit Griffel und Papyrus machte noch lange keinen Künstler aus einem Mann. Und so war Valas Werk... beschönigt gesprochen... expressionistisch.
    Und: in Rom gab es keinen Schnee. Das war ein Problem, aber nichts, was wirklich hinderlich wäre. Nicht für Vala.

    "Nein, den habe ich nicht.", sprach Vala, und verzichtete dabei auf jegliche Erkennensgrüße, weil er der Meinung war sein Vetter würde sich schon etwas dabei gedacht haben, ihn so zu nennen.


    "Genau deshalb bin ich ja hier... ich will mir einen machen.", hob er schließlich die Arme und trat den halben Schritt mit dem linken Fuß zur Seite, um die übliche Prozedur über sich ergehen zu lassen.

    "Er ist es nie.", fasste Vala summa summarum einfach zusammen, ohne sich groß um ihre Argumente zu kümmern. Warum sollte er auch? Er gab nicht viel auf die Legitimationspraktiken der verschiedenen Völker. Eigentlich war es sowieso immer ein Spektakel für die Leute, die weniger als eine Unze Gehirnmasse hatten. Aber daraus waren halt die großen Kriege aufgebaut: man brauchte einen verdammten Grund, um möglichst viel Unterstützung in der Bevölkerung zu sichern.
    Für Vala führte das alles auf ein Ziel hinaus: Manipulation, Machterweiterung, Herrschaft.


    "Natürlich ist das Macht. Aber die größte Macht bringt einem nichts, wenn man sie nicht einsetzt. Und genau das tun die Nornen und Parzen, oder wie auch immer die bei euch heißen, nicht.", was Vala für Quatsch hielt. Es ging ihm nicht in den Kopf warum man Macht nicht einsetzen sollte.
    "Ja, das glaube ich.", meinte Vala, und damit mehr als nur die Götter: für Vala lag das Geheimnis des Erfolgs darin, sich mit allem zu arrangieren was einem in dem Weg geworfen wurde. Ob es jetzt ein Haufen Hundekot oder ein eifersüchtiger Ehemann war: am Ende kam es darauf an, ob man reintrat oder nicht. :D

    Das Publikum johlte und gröhlte, als Lucius Vocasius Pancras wieder die Arena betrat. Einige fingen jetzt schon an zu rufen. “Iugula!“ ertönte von der einen Seite, die schon lauthals nach dem Tod des Thrakers verlangte. “Missum!“ riefen laut die anderen, die für heute genug Blut gesehen hatten und dem Gladiator sein Leben lassen wollten an diesem feierlichen Tag.
    Pancras schritt bis direkt neben die beiden Kämpfer, wenn auch der Dimachaerus noch herumlief wie einige der Löwen, die man zu anderen Anlässen aus ihren Käfigen holte, anstatt sich schon in feierlicher und abwartender Pose aufzustellen. Er warf ihm einen kurzen Blick zu, bis dieser gehorchte und tat, was man von ihm erwartete, ehe er sich lächelnd an das Publikum wandte.
    “Volk des wunderbaren Rom!“ Kurz wartete er, bis der Jubel abgeebbt war, ehe er seine Stimme wieder in die Ränge tragen ließ. “Hier steht vor euch wieder euer strahlender Sieger! Doch was soll mit dem Verlierer geschehen? Hat er tapfer gekämpft? Soll er die Gelegenheit haben, noch einmal zu kämpfen und sich den Sieg zurückzuverlangen? Oder soll er sein Leben hier und jetzt aushauchen? Was sagt ihr?!“
    Und Pancras versuchte, aus dem Geschrei der vielen Kehlen die lautesten herauszuhören. Dem Wille des Publikums sollte entsprochen werden.


    [Sim-off]Also, wertes Publikum, lasst hören. "Missum" (gehen lassen) oder "Iugula" (abstechen)?
    Bis Donnerstag 12:00 Uhr dürft ihr abstimmen, euer Wunsch sei uns Befehl[/simoff]

    Als Vala in den Raum geführt wurde (nicht ohne sich bei dem Sklaven mit einem Dupondius zu bedanken), blieb er erst einmal abrupt stehen. Soviel Essen!!! SOVIEL ESSEN!!! Damit könnte man ein komplettes Dorf zwei Tage lang gut nähren. Hatte Lepidus noch wen anderes eingeladen? Wahrscheinlich... und dennoch würde die schiere Masse der Genüsse dekadent bleiben. Vala ließ das Kinn kraftlos auf die Brust sinken, als er erkannte, dass er sich immer wieder mit solchen Mengen konfrontiert sehen würde, wenn er sich weiterhin die Karriereleiter so hocharbeitete.


    Schließlich schüttelte er den Kopf, nahm sich einen Becher mit Wasser und suchte die angerichteten Speisen nach Oliven ab. Bis er sie schließlich gefunden hatte, und sich eine gekonnt in den Mund schnippte.


    "Fei den Föttefn...", murmelte er genüsslich kauend, "...iff liefe diefe Dingef."

    Mit dankbaren Lächeln nahm Vala die Antwortfloskel auf, zog bei den folgenden Worten jedoch die Stirn kraus. Er würde kontern müssen... kontern war nicht das Problem. Allerdings womit? Sollte er sich eine exotische Position aussuchen, um dort von sich reden zu machen, oder sollte er arbeitsintensive Ämter bevorzugen, um zu zeigen wie tüchtig er sich seinen Ruf erarbeitete?
    Er beschloss, die Frage laut zu stellen: "Und wenn die Frage kommt... welches Amt soll ich nennen? Ein exotisches, wie das Münzwesen? Oder doch etwas arbeitsintensiveres, wie das Erbrecht? Oder etwas herkömmlicheres? Was würdest du mir empfehlen?"


    Die wichtigsten Senatoren... nun, das war eine gute Frage, oder eher: ein dringlicher Gedanke. Wen hatte er auf der Liste? So einige... aber waren das genug? Andere wiederrum hatte er noch garnicht besucht... weil sich bisher keine Möglichkeit aufgetan hatte, an diese heran zu kommen. Die Germanici zum Beispiel schienen sich in Gesellschaften aufzuhalten, die sich wenig bis garnicht mit seinen überschnitten. Es schien fast, als gäbe es in Rom wirklich einige hermetisch abgeriegelte Gruppen, die sich nur an wenigen Schnittpunkten miteinander verbanden. Es würde hart werden, diese Schnittpunkte auszumachen und auszunutzen, das hatte Vala schon recht früh begriffen.


    "So wie ich das mitbekommen hat, agieren die Freunde und Gesinnungsgenossen des Stadtpräfekten eher im Hintergrund. Niemand weiß, wie der politische Nachbar zu ihm steht. Daher wird es schwierig sein, gezielt auf die richtigen Leute zuzugehen...", sinnierte Vala, der seinen Wahlkampf wie einen Schlachtplan zufolge führte, um sich am Ende doch der Ungewissheit gegenüber zu sehen, wie er das letztendliche Abstimmungsverhalten hätte beeinflussen können. Dass der Praefect es mit Patriziern allerdings nicht so hatte, war für Vala ein ernstes Problem, was man ihm auch ansah: "... er kann nicht mit Patriziern? Das ist... gelinde gesagt... verdammt problematisch. Nicht wenige meiner Fürsprecher kommen aus den Familien der römischen Nobilitas. Frag mich nicht, wie ich das geschafft habe, aber die oberen Eintausend scheinen ein Fable für Außenseiter aus dem Norden zu haben."
    Er bettete das Kinn auf eine Faust und sah nachdenklich ins Leere. Wenn er seine patrizischen Förderer nicht würde anführen können, würde es reichen müssen mit den Consularen und dem Praetorianerpräfekten zu punkten.

    Zitat

    Original von Lucius Iulius Antoninus
    Gut davon war er auch ausgegangen alles anderen hätte auch zu Ärger geführt. „Das ist gut Duccius Vala das nächste mal wirst du hoffentlich nicht vergessen deinen Namen auch zu nennen. Wir Miles können uns nicht alle Namen merken. Aber sei es jetzt drum. Ich muss dich durchsuchen. Breite deine Arme aus und nimm die Füße ein Stück auseinander. Du führst hoffentlich keine Waffen mit dir oder?“ Die Erklärung ließe fast alle Miles von Stapel wen sie glaubten das der Besucher das erste Mal in den Palast kamen und davon ging Antoninus in diesem Fall aus.


    "Natürlich, Miles, entschuldige die Umstände.", sprach Vala, ohne es zu meinen, bevor er die Arme ausbreitete und mit dem linken Fuß einen Schritt zur Seite tat, ohne den rechten nachzuziehen, und ließ sich kommentarlos nach Waffen untersuchen.

    Mit Zufriedenheit registrierte Vala, wie das Paket nun doch auf den Weg kam. Eine kleine Nuance hatte gereicht um das Projekt zu blockieren, und eine kleine Nuance hatte gereicht, um die Blockade wieder aufzuheben. Dementsprechend schnell kam das Gespräch dann auch zum Abschluss..


    "Vielen Dank Consul Tiberius.", machte Vala sich ein weiteres Mal bemerkbar. Er MUSSTE sichergehen, dass der Tiberier ihn und seinen Namen nicht allzu schnell wieder vergaß, "Ich freue mich, dass dieses Gespräch doch noch Früchte tragen wird. Vale bene."

    "Lichas.", grüßte Vala den Sklaven mit einem milden Schmunzeln, "Du könntest mir sagen, ob mein Gedächtnis schlechter geworden ist, wenn ich den Consular um diese Zeit zuhause wähne."

    Es hatte eine gefühlte Ewigkeit gedauert bis Vala die flavischen Sklaven davon überzeugen konnte, ihn wirklich nur mit einem Becher Wasser im Atrium stehen zu lassen. Er pustete gespielt geschafft aus, als der letzte mit einer enttäuschten Miene abzog, und als er sich gerade der Ausstaffierung der Heims des Konsuls widmen wollte, kam letzterer auch schon, was Vala dazu zwang, sofort umzuschalten.


    "Consul Furianus, sei gegrüßt! Genau der bin ich, vielen Dank, dass du dir die Zeit nimmst mich zu empfangen.", antwortete Vala, der den Konsul huldvoll grüßte. Die Frage war wohl rhetorischen Ursprungs, und Vala führte das auf die x-Anfragen derselben Art zurück, die der Flavier jede Woche erhalten musste. Dementsprechend würde Vala sein Anliegen kurz zusammenfassen: "Das möchte ich, Consul. Mein Vater war Quaestor des Imperators und Tribun der zweiten Legion. Ich möchte es ihm nach tun... mehr noch."
    Was in Anbetracht seiner eigentlichen Ambitionen noch dezent untertrieben war, aber das musste er dem Konsul ja nicht auf die Nase binden.
    "Ich möchte zur kommenden Wahl antreten, für einen Amt unter den Vigintiviri.", fasste Vala noch einmal zusammen, und versuchte dabei nicht allzu entschlossen auszusehen. Dass ihm der Aufstieg in den Senat Roms eine Angelegenheit war, die über das Herz hinausging konnte man unschwer verkennen, doch wie ernst es ihm war würde vielleicht für Irritationen sorgen, gerade unter konservativen Römern.