Beiträge von Titus Duccius Vala

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    Original von Tiberia Arvinia
    Jetzt hatte ich hier grad so einen schönen Post geschrieben und hab ihn anschließend ausversehen gelöscht :( manno .. also nochmal:


    Ich habe langsam keine Lust mehr.. Alba ist jetzt die dritte, die einfach ohne große Erklärung abhaut (naja wenigstens in Elysio gesetzt..).
    Mir geht es dabei nicht um das Grundstück, sondern viel mehr ums Spiel. Man gibt sich so eine Mühe bei der Anmeldung, den neuen Charas einen Platz im Stammbaum der Familie zu geben und versucht ihnen eine gute Story mit dazuzugeben. Wenn ständig Spieler abhauen macht es keinen Spaß mehr, gute Storys-, Verwandschaftsbeziehungen etc. zu verschwenden .. langsam frage ich mich, ob man noch irgendein Gefühl von Verantwortung verspürt, oder ob unsere Gesellschaft von egoistischen und verantwortungslosen Primaten verseucht ist..


    Das Problem ist so alt wie das IR. Wer sich einmal die Mitgliederliste ansieht, wird feststellen dass von ~1800 IDs, die jemals im SimOn-Bereich aktiv wurden, nur 750 die 100-Post-Grenze überschritten haben. Von den aktuell 733.578 im IR getätigten Posts stammen rund 157.251 von den 30 postfleissigsten IDs.
    Das IR ist einfach unstet in seiner Neuzugangsaktivität. Mehr als zehn Neunanmeldungen heißen noch lange nicht, dass man auch zehn neue aktive Spieler hat. Das bedeutet nur, dass man ~5 neue IDs als Teil von Gentes hat (während der Rest Sklave oder Peregrinus wird), von denen 3 nach kurzer 1 nach mittelfristiger und 1 nach längerer Zeit wegfallen. Und damit müssen die SimOff-Verwalter der Gentes klarkommen. Entweder sie nehmen ein explosionsartiges Zunehmen ihrer Stammbäume mit haufenweise toter <100-Post-IDs in Kauf, oder sie machen dicht und gehen damit das Risiko ein den einen guten Spieler, der sich unter 100 Jump-On-Jump-Off-IDs versteckt hat zu verpassen..
    Dass die patrizischen Gentes da auf 12 IDs beschränkt sind, sehe ich nicht als Problem das reale Auswirkungen hat. Andere Gentes kommen auch im seltensten Fall über 12 aktive IDs hinweg, und wenn, verpassen die Patrizier nur einen winzigen Anteil an aktiven Spielern im Vergleich zu den plebeischen Gentes.
    Das Grundstück, das dabei heraus springt dürfte dabei wohl eher als kleiner Bonus gelten, denn als wirkliche Belastung. ;)


    Friss oder stirb - komm damit klar, dass 9 von 10 verschwinden, oder damit dass deine Gens klein und überschaubar ist.


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    Original von Medicus Germanicus Avarus
    Ich sag mal so: Jede Familie hat ein Privatforum. Viele IR Spieler sind erwachsene Menschen.


    Was nichts zu heißen hat. Das Alter eines Menschen verrät überhaupt nichts über die Art und Weise mit Problemen und Konflikten umzugehen. Es gibt 10jährige, die beweisen ein höheres Maß an Konfliktlösungskompetenz als einige Erwachsene. Man übertrage das auf eine soziale Gemeinschaft wie das IR,...


    Zitat

    Original von Medicus Germanicus Avarus
    Wenn eine halbe Hand Patrizierfamilien dieses Medium nicht nutzt, um solche Dinge von vorn herein festzulegen, dann kann es nicht Sache der Spielgemeinschaft sein das Grundstück zu suchen und zurückzubringen.


    Die Erfahrung lehrt: Absprachen machen nur so lange Sinn, wie das gegenseitige Vertrauen trägt und/oder es reelle Sanktionsmöglichkeiten gibt. Zweiteres gibt es hier nicht, kann es auch nicht geben. Da kann eine Gens sich so sehr absprechen bis allen die Finger weh tun, sobald sich ein Indivium entschließt sich keine Gedanken mehr über Absprachen, Fairness und Spielerverantwortung zu machen, oder es einfach auf die anderen pfeift, dann kann man es auch nicht daran hindern genau das zu tun. Das ist das Risiko im anonymen Web, und damit muss man arbeiten.

    Zwischenzeitlich mit einem Becher Wasser versorgt und um einen Dupondius ärmer (das war ihm in Fleisch und Blut gegangen, Sklaven für ihre kleinen Leistungen zu entlohnen), kam Vala ins Zimmer geschnauft, und fand seine Tante in grüblerischer Stimmung vor, eine Schriftrolle lesend. Der Siegelwachs war grün, was nicht allzu oft vorkam, schließlich zogen die meisten das herrschaftlichere Rot vor. Aber der hier war grün...


    "... haben...", schnaufte Vala, "...haben sie dir auch geschrieben?"

    Decimus Annaeus Varus
    Domus Annaea
    Roma Aeterna


    T. Duccius Vala Decimo Annaeo Varo salutem dicit,


    es ist eine ganze Weile her, seit wir uns das letzte Mal gesehen haben, geschätzer Procurator. Ich will dich nicht lange mit der Lektüre dieser Tabula aufhalten, darum komme ich sofort zur Sache: ich muss dich um einen Gefallen bitten. Nein, eigentlich sind es zwei.
    Das Oberhaupt meiner Gens ist vor kurzem gestorben, und wie du dir vorstellen kannst, bringt uns das in eine bestimmte Situation, die sich noch nicht in Problemen zeigt, aber wahrscheinlich bald zeigen wird.
    Deshalb möchte ich dich bitten, für Numerius Duccius Marsus Fürsprache bei den richtigen Stellen zu halten, damit er zum Eques Imperii ernannt wird. Er ist seit vielen Jahren verdienter Decurio der Stadt Mogontiacum und noch länger schon ausgezeichnetes Mitglied der provinziellen sowie civitalen Verwaltung. Solltest du nähere Angaben brauchen, lasse es mich wissen, ich werde das nötige veranlassen.
    Zudem war Lando als Vorsteher des bekannten Handelskonsortiums Freya Mercurioque Lieferant des kaiserlichen Hofs. Dieser Titel ist mit Lando natürlich verloren gegangen, allerdings ist das Handelskonsortium immernoch in der Lage seine Lieferungen aufrecht zu erhalten. Es wäre also sinnvoll, den Titel des Hoflieferanten auch an Duccius Marsus zu vergeben.


    Natürlich erwarte ich nicht von dir, diese Fürsprache umsonst zu halten. Ich bin mir sicher, dass wir uns über eine adäquate Gegenleistung einig werden. Sollte noch Gesprächsbedarf bestehen: ich stehe dir jederzeit zur Verfügung.


    Vale bene,



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    Casa Prudentia | Italia | Roma



    Vala lächelte milde, als ihm der Consular die erhoffte Unterstützung zusicherte.


    "Was die Besuche bei wichtigen Senatoren angeht, habe ich es in den letzten Wochen zu einem wahren Meister des Klinkenputzens gebracht, wenn ich einen Moment protzen darf. Ich hoffe, dass sich die Liste der Senatoren, die ich für mich gewinnen konnte noch etwas erweitern wird. Ich kann meine Dankbarkeit für deine Unterstützung nicht in Worte fassen, sobald es mir möglich sein wird, deine Hilfe zu honorieren, werde ich nicht zögern, dies auch zu tun." Immerhin wusch eine Hand die andere, auch wenn der Vinicier im Moment in der Lage war, seine Probleme und Notwendigkeiten alleine zu meistern... irgendwann würde es Vala geschafft haben weit genug zu kommen um all jenen, die ihm geholfen haben das zu erreichen auch die entsprechende Dankbarkeit zu zollen.


    Wieder verschaffte ihm eine kleine Kunstpause die Möglichkeit zum nachdenken, wie er ihm sein nächstes Anliegen darlegen sollte, das immerhin für seine Sippe von nicht zu verachtender Wichtigkeit war.
    "Ehm... da wäre noch etwas, und es ist mir... nun sagen wir, es ist mir nicht unangenehm darauf zu sprechen zu kommen, wo ich dich doch gerade erst um etwas gebeten habe... aber... nun, meine Familie macht zur Zeit eine Phase großer Not durch. Unser Sippenoberhaupt Tiberius Duccius Lando wurde erschlagen, und das große Handelshaus ist niedergebrannt. Wir stehen ehrlich gesagt vor einem Scherbenhaufen. Dein Klient, Numerius Duccius Marsus ist nun der Führer meiner Sippe, doch wir sind schwach. Es...", er zögerte, was er normalerweise nie tat, aber dies war eine Sache, die man nicht jeden Tag vorbrachte, "..es wäre eine Sache von nicht geringer Bedeutung für uns, wenn du für deinen Klienten Fürsprache halten würdest, damit er zum Eques Imperii ernannt wird."
    Vala sah ziemlich bedröppelt drein... eigentlich hasste er es, um Hilfe zu bitten, aber ein nicht unbeträchtlicher Teil der Politik war es, mächtigere um Schutz zu bitten damit man selbst mächtig genug werden konnte um später anderen Schutz zu gewähren.

    Vala hockte sicherlich eine Stunde lang regungslos auf seinem Bett, den Brief vor sich zwischen seinen Füßen liegend, und wehrte sich nur halbherzig gegen die gähnende Leere in seinem Schädel. Es war nicht so, als würde er übermäßig um Lando trauern.. im Endeffekt hatte er den Mann nie wirklich kennen gelernt, und das, was er von ihm wusste war, dass der wohl mächtigste Duccius der letzten Jahre große Probleme gehabt hatte sich in der römischen Welt zurecht zu finden.
    Unwillkürlich fragte Vala sich, was aus diesem Mann geworden wäre, hätte er sich mit Mogontiacum und seinem Dasein im römischen Reich besser auseinandergesetzt. Der Stammbaum, der in der großen Eingangshalle des Heims seiner Familie hing, und der Maßstab für alle Söhne und Töchter Wolfriks war, die etwas erreichen wollten, kannte kaum Personen die größer waren. Sein Vater war immernoch das Maß aller Dinge. DAS Maß aller Dinge. Und seine Familie hatte für ehemalige Barbaren nicht wenige Menschen hervor gebracht, die es im Reich zu etwas gebracht haben. Das größte Verdienst Landos war es wohl definitiv, dass er es durch geschickte Aktivität auf dem Markt geschafft hatte, aus einer Familie die eher mittelprächtig über die Runden kam eine der reichsten Sippen Germanias zu machen. Das hatte aber auch seinen Preis, Landos eher komplizierte Art mit Menschen umzugehen hatte zur Folge, dass er sich für jeden Freund, den er sich gemacht hatte gleich zwei Feinde hatte.


    Das brachte ihn zur nächsten Frage: was war das für ein Unfall, von dem Witjon da sprach? Die Art des Schreibens musste seinen Grund haben... und doch konnte er es nicht in Erfahrung bringen. Gerade jetzt!
    "GERADE JETZT!!!!"
    Plötzlich stand Vala mitten im seinem Zimmer, und der Hall in seinen Ohren erzählte ihm davon, dass die letzten Worte nicht gedacht, sondern gebrüllt worden waren. Unwillkürlich schlug er mit der blanken Faust gegen den schlichten Holzschrank, der sich kaum beeindruckt gab und sehr nüchtern Schmerz zurückgab. Während er sich die Hand rieb, rasten in Valas Kopf die Gedanken. Er stand kurz vor der großen Prüfung in Rom.. ob die Römer, die großen Senatoren, ihn akzeptieren würden... und dann machte Lando einfach einen Spaziergang nach Valhalla! Genauso wie sein Vater! Der hatte sich auch einfach in den Tod verdrückt als Valas Stand bei den Richs und Goden der Stämme noch alles andere als gefestigt war. Vala hätte vielleicht einmal einen ganzen Stamm führen können... aber daraus war nichts geworden, weil sein wichtigster Fürsprecher starb.


    Jetzt war Lando tot. Und hinterließ ein Machtvakuum, durch das eine Legion marschieren konnte. Und der einzige, der etwas dagegen tun konnte war in Rom. Vala machte sich keine Illusionen... Witjon war nicht annähernd der Führer, der Lando einmal gewesen war, und er wurde unvorbereitet in seine Position gestoßen. Naja, was bedeutete 'unvorbereitet'? Die Menschen starben an allen Ecken und Enden weg.. vorbereitet musste man im Endeffekt immer sein.


    Er würde Briefe schreiben müssen... viele Briefe. Denn er konnte in Rom nicht erfolgreich sein, wenn seine Sippe in ihrer Heimat drauf und dran war ihre Vormachtstellung einzubüßen. Das galt es zu verhindern.

    "Die Politik...", antwortete Vala mit einem vergnüngten Schmunzeln, "..zum ersten Mal aber die Politik in eigener Sache, Senator Consularisque. Ich bin im Begriff mich für die kommenden Wahlen aufstellen zu lassen.. ich habe meine Stelle als Scriba bei Senator Marcus Aurelius Corvinus aufgegeben, um mich ganz dem Wahlkampf widmen zu können. Ich hoffe, in den letzten Jahren genug Erfahrung und Können gewonnen zu haben um die meisten Senatoren von meinen Qualitäten überzeugen zu können."


    Vala machte eine kleine Kunstpause, und kam dann zum Punkt: "Ich bin hier, um dich zu bitten Fürsprache für mich zu halten wenn es hart auf hart kommt.. und vielleicht ein wenig Werbung für mich bei deinen Gesinnungsgenossen zu machen."
    Vala war sich durchaus bewusst, dass es für ihn schwer werden würde in den Senat gelassen zu werden... deshalb brauchte er an Unterstützung was er bekommen und zusammenkratzen konnte.

    Die leicht irritierte Reaktion des Sklaven hatte Vala nicht weiter besorgt, konnte er doch nicht ahnen mit welchen Problemen sich die Bediensteten im Kaiserpalast rumschlagen mussten.
    Ganz im Gegenteil: wie immer entlohnte Vala den davoneilenden Sklaven mit einem Dupondius, und vertrieb sich die Zeit mit dem Studium der Inneneinrichtung. Seine Definition von Luxus hatte sich in den vergangenen Jahren mehrmals schlagartig gewandelt, doch musste er sich eingestehen, dass die Gebäude, den der aelischen Familie vorbehalten waren gegen die Ausstattung mancher patrizischer Häuser leicht verlor. Was kein Wunder war.. man würde in Rom ständig alle Häuser neu einrichten müssen, wenn man im Wettkampf der Eitelkeiten an der Spitze bleiben wollte.

    Die ersten Schritte war Vala mit dem unbändigen Drang gegangen, sich umzusehen, um sicher zu gehen, dass die Wache ihm nicht doch noch ein wenig Stahl in den Rücken drückte. Aber das hier war kein Kaff in den germanischen Wäldern, das hier war Rom. Und der Kerl am Tor hatte letztendlich nur seinen Job gemacht (und den, zu Valas ungunsten, sogar recht erfolgreich).
    So hatte er also den Blick starr nach vorn gerichtet, und schreckte ein wenig zusammen als sein Vetter so urplötzlich in die Sprache seiner Heimat fiel. Vala ertappte sich dabei, wie er zuerst nicht verstand.. Latein hatte mittlerweile wohl den Platz eines Dialekts eingenommen, den wohl wirklich jeder verstand. In die germanischen Dialekte musste er sich erst eindenken. So auch jetzt.


    "Eh... ik wullt to de Staddprävegde, um de Erhäbung inne Ordo vonne Ollen to betten. Oube ik sei niet een, datt Ik datt de Woch uppe Nos binne mott.", die Worte klangen fremd für Vala. Natürlich dachte er noch in den Worten und Gebilden seiner Heimat... aber er sprach die Worte längst nicht mehr so oft aus wie früher. Er würde das ändern müssen, um nicht vollkommen zu verlernen, was ihm einst inne war.

    Officii Praefecti Urbanae
    Castra Praetoria
    Cohortes


    Titus Duccius Vala Scribae Praefecti U. s.d.


    Salvete


    mein Name ist Titus Vala aus der Familie der Duccii, und ich bitte um einen Moment, um bei dem Stadtpräfekten um meine Erhebung in den Ordo Senatorius zu bitten.


    Bitte lasst mich wissen, ob und wann es dem Praefekten recht wäre.


    Vale bene,


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    Ein Stimmenkonzert erhob sich in den Rängen, und an einigen Stellen, wo direkte Sitznachbarn verschiedener Meinungen waren, entbrannte der ein oder andere Streit. Pancras versuchte, herauszuhören, wonach es dem Publikum verlangte. Einige, vornehmlich wohl die, die verloren hatten, verlangten den Tod des Mannes. Aber den meisten reichte das Blut, das sie heute gesehen hatten, und angesichts des freudigen Festes waren sie gnädiger gestimmt. Der Vocasier ließ also die Stimmen eine Weile über sich hinwegspülen, ehe er schließlich mit beiden Armen in die Luft gehoben Ruhe einforderte. Seine geübte Stimme donnerte zur Verkündung des letzten Urteils an diesem Tag durch das Theatrum Flavium. “Missio! Soll er gehen und sich alsbald erneut vor euch beweisen!“
    Auch wenn die Blutrünstigeren in Pfiffen und Worten ihrem Missmut Luft machten, der Großteil des Publikums jubelte und klatschte, als Abrax sich erhob und zur Seite wegtrat. Lucius Vocasius Pancras wiederum überreichte Lobo den Ölzweig als Zeichen des Sieges und animierte ihn, sich als Held auch entsprechend zu präsentieren.
    “Feiert eure Helden, oh Bewohner des wundervollsten Rom!“ Er wartete noch ein wenig. Die Spiele hier waren vorbei, aber er blieb noch, bis der Strom derer, die das Theater verließen, immer stetiger und größer wurde. Erst dann zog er sich selbst auch zurück aus der Arena. Er bekam noch den zweiten Teil seiner Gage für seinen Auftritt hier, dafür musste er noch einmal mit dem Mann reden, der ihn angeheuert hatte und im Hintergrund wartete. Alles in allem war er doch sehr zufrieden mit dem Verlauf des Tages.

    Vala wollte sich natürlich nicht setzen. Sitzen gab ihm irgendwie das Gefühl ausgeliefert zu sein... fast so schlimm wie liegen. Wer lag, war wehrlos.
    Er bedankte sich artig bei dem Sklaven, und verbrachte die Zeit mit dem Studieren der Wandmalereien. Er LIEBTE römische Kunst. Auch wenn ihm die angemalten Statuen, die Götter darstellten sehr abstrus vorkamen.


    Irgendwann hörte er Schritte, und als er den eintreffenden Hausherrn erblickte, lächelte er diesen erfreut an: "Consularis Vinicius. Vielen Dank, dass du dir so.. kurzfristig ist noch untertrieben... unmittelbar für mich Zeit nimmst. Wie ist es dir in den letzten Tagen ergangen, wie geht es deiner Frau und deinen Filii??"

    Der Kerl war hartnäckig. Valas Plan, ihn überraschend niederzustampfen war nicht aufgegangen, ein Punkt, den er für den Fremden verzeichnete. Das machte die Sache schwieriger, und Vala musste sich jetzt echt etwas einfallen lassen. Zudem irritierte es ihn, dass der Kerl immer wieder versuchte ihn zu umarmen, oder so ähnlich. Was bei Loki sollte das?
    Immer wieder musste Vala sich mit großer Anstrenungen aus diesen seltsamen Zärtlichkeiten herauswinden, und hämmerte dem Typen einen Korb in Form eines Faustschlags auf die Rübe. Doch der wollte einfach nicht umkippen.


    Vala würde ihn irgendwie auf den Boden kriegen müssen, um ihm dann mit einer unmissverständlichen Geste klarzumachen, dass es nur einen Sieger in dieser Runde gab.
    Es hagelte weiterhin Schläge, ganze Körperteile von Vala funktionierten nurnoch aus Reflex, und nichtmehr aus Gefühl. Sein linker Arm war nicht annähernd so stark wie er es am Anfang des Kampfes gewesen war, und die zunehmende Schmerzumhülltheit gab Vala nicht eben das Gefühl, hier alles unter Kontrolle zu haben.
    Immernoch bombardierte er den Kerl mit Schlägen und Tritten, mit dem Effekt, dass der Fremde sich mehr auf's Decken als auf's Angreifen konzentrierte. Das war gut... brauchbar.
    Vala lenkte sie mit kurzen Schritten zurück und nach vorne an eine Mauer, um sich in einem günstigen Moment lang von seinem Gegner zu lösen, und mit einem schnellen Schritt an die Wand zu springen.
    Seine Perspektive änderte sich, als sein Körper auf einmal horizontal an der Wand stand, seine Beine knickten ein und er machte sich so klein wie möglich, um dann in einer explosionsartigen Anstrengung die Beine voll durchzudrücken.
    Der Kerl würde freilich nicht so blöd sein, diesen Angriff ohne Deckung auf sich niedergehen zu lassen, aber die pure Wucht von Valas beschleunigter Körpermasse würde reichen müssen, um ihm seine eigene Deckung ins Gesicht zu schlagen. Vala riss die Ellenbogen nach vorne und krachte in seinen Gegner, der sich einige Milisekunden auf den Beinen hielt, und damit in Valas Gelenken ein Schmerzinferno schlimmsten Ausmaßes entfachte. Dann jedoch riss die schiere Gewalt ihn einfach um, und er krachte zusammen mit Vala um... Vala schlug hart auf dem Boden auf, und eine Ewigkeit sah er erst einmal nur schwarz... als er jedoch wieder zu sich kam, bemerkte er, dass sein Gegner ebenfalls noch auf dem Boden lag, und mit einem schmerzerfüllten Ächzen rappelte er sich auf, um dem Fremden schließlich einen Fuß auf den Hals zu stellen.


    "Ich glaube...", schnaufte Vala, "...dafür schuldest du mir ein Bier."

    Vala blickte den Urbaner, dessen Fähigkeiten TATSÄCHLICH über das menschliche hinaus zu gehen schienen, verwirrt an. Dann wieder den Prätorianer, seinen Vetter, dann wieder den Urbaner.


    "Nein... ist er nicht.", fasste er knapp zusammen was er dachte: Eburnus und er hatten die ganze Zeit schön darauf geachtet nicht zu zeigen, dass sie einander kannten. Und dann sollte dieser einfache Urbaner den einen Prätorianer aus einer Masse von mehr als 6000 Männern (die Verwaltungsposten nicht mit einberechnet) bei den Prätorianern erkennen, obwohl er selbst genug Arbeit haben dürfte sich die mehr als 2000 Urbaner zu merken? Vala war wirklich beeindruckt. Nichtsdestotrotz sah er nicht ein, sich hier das kleine Schauspiel durch einen Mentaten kaputt machen zu lassen: "Der hier hat ja nicht einmal blonde Haare! Und groß genug ist er auch nicht. Sieht der mir auch nur annähernd ähnlich? Ich glaube nicht..."


    Sim-Off:

    Ganz ruhig. :)
    Ich weiß, dass du das sollst. Und ich weiß, dass der PU keine Patrizier mag. Das ändert aber nix daran, dass Vala fest entschlossen ist da rein zu kommen.
    Wir spielen das SimOn aus... hab Spaß!

    Vala, dem es hier ordentlich nach Willkür stank, hatte das Gefühl, dass seine kleine Geschichte nicht das erreicht hatte, was er eigentlich vor hatte. Er wollte noch den Einwurf einbringen, dass Senatoren wie Marcus Aurelius Corvinus und der Praefectus Urbi Scribae hatten, damit sie eben NICHT dauernd Tabulae hin und herschicken mussten. Aber der Mann war wohl eine neue Generation von Wachen mit mehr Fähigkeiten als der alten. Er schmunzelte, das würde sich in der Acta gut machen, dachte er.

    "Wachen der CU glänzen mit Fähigkeiten die über das menschliche hinaus gehen."


    Ein schöner Aufmacher.
    Dennoch musste Vala einsehen, dass er gegen soviel extraterristischer Kompetenz nix auszurichten wusste, und richtete seine Aufmerksamkeit wieder seinem Vetter zu: "Na, wenn ich gerade schon hier bin... kennst du rein zufällig den Optio Quintus Duccius Eburnus? Und wenn ja, ist er in der Castra, oder schiebt er gerade Dienst im Palast des Kaisers?"

    Er musste sich größte Mühe geben, nicht zu lächeln. Der Typ fiel drauf rein... dessen nicht genug, er zog selbst ein Schauspiel ab wie man es meißt in den Arenen zu sehen bekam, wo es auf die Darstellung ankam und nicht nur auf den reinen Effekt. Vala sah das selbstverständlich anders, er MUSSTE es anders sehen.
    Bis er zwölf Sommer alt war, waren die Schlägereien unter den Jungs in den verschiedenen Dörfern, in denen sie untergekommen waren meißt sehr übel für ihn ausgegangen. Er war schmächtig gewesen, und demnach immer ein Opfer. Die erste Finte, die er gelernt hatte, war die, seine Niederlage zu simulieren. So ließen die stärkeren Jungs schneller von ihm ab, und er kam nicht allzu zusammengedroschen nach Hause. Die wichtigste Finte allerdings war, sich schwächer darzustellen, als man war. Das schloss alles mit ein... Angst, schwache Hiebe, schwache Deckung.
    Er hatte mitbekommen wie Männer, die vor Stärke und Selbstbewusstsein nur so strotzend stolz auf ihre Schilde klopften, und letztendlich im Morast landeten, weil sie nichts in Reserve hatten. Und Vala hatte überlebt, weil er, nachdem die wirkliche Angst nachgelassen hatte, und er allmählich simulieren musste, sich vor Furcht in die Hosen zu machen, das auch gut genug verkaufte. Man hielt ihn nicht für einen Gewinner. Das sollte man auch garnicht. Aber er war einer.


    Er zuckte zurück, als der Fremde ihn anging, zögerte lange genug, holte dann mit einem skandalös schlechten Schlag aus und landete natürlich keinen Treffer. Sein Gegner schien enttäuscht, aber auch unwillig, von ihm abzulassen. Das war ihm nur allzu recht... er trieb das Geplänkel noch einige Momente fort, spielte den Schwachen, den Unbeholfenen, und ließ sich eine Zeit lang effektiv verhauen.
    Es war nicht so, dass der Typ ihn mit Samthandschuhen anpackte. Und auch nicht so, dass er keinen Schmerz empfand, nein, ganz im Gegenteil: nach einigen Minuten der Balgerei, bei der der Fremde ihn mit Schlägen bombardierte war Valas Oberkörper eine Aneinanderreihung von Schmerz-Epizentren. Jeder Schlag tat weh, jede Faust verursachte Schmerz. Und doch ließ Vala ihn durch die Deckung, hier ein Schlag auf den Brustkorb, dort ein abgefälschter am Kinn, alles war drin. Es durfte auf keinen Fall auffallen, sonst wäre er geliefert
    Der Fremde kämpfte alles andere wie ein Anfänger, das hatte Vala schon nach einigen Momenten anerkennend festgestellt, er stand hier keinem Launeschläger gegenüber... der hatte Übung. Und genau deshalb war es umso wichtiger, ihn lange in Sicherheit zu wähnen, ihm das Gefühl zu geben, er habe die Kontrolle über den Ausgang dieses kleinen Straßengefechts.


    Doch irgendwann hatte auch er genug. Er hatte genug von den Kampfkünsten des Fremden gesehen, hatte ihn sich verausgaben lassen und ihm das Gefühl gegeben, Vala würde irgendwann am Boden liegen.


    Gerade in dem Moment, in dem Vala unter einem Schlag des Fremden einknickte und zu straucheln schien nutzte er die offene Deckung des Mannes. Jetzt MUSSTE es Schlag auf Schlag gehen, der Kerl DURFTE nicht die Gelegenheit erhalten zu realisieren, hier eine Zeit lang auf jemanden eingeschlagen zu haben der WOLLTE, dass man auf ihn einschlug.


    Er trat gegen das Schienbein des Mannes, stieß sich mit dem anderen Bein in die Höhe und rammte den Schwung mitnehmend seine linke Faust mit einer blitzschnellen Bewegung, die in den vergangenen Minuten fahrig und sehr langsam ausgefallen war, unter den Brustkorb des Fremden um mit der rechten an dessen Gesicht vorbeizusausen, dafür aber den Ellbogen mit Smackes gegen die linke Schläfe seines Gegners zu hämmern.
    Was folgte, war Vala, wie er kämpfte wenn er es wirklich drauf ankommen ließ. Er war kein Profi... in Rom würde man so etwas den Kampfstil der Straße nennen, für Vala war es einfach der Weg, der ihm in vergangenen Jahren seines Lebens in den Wäldern und Weiden seiner Heimat nur allzu oft den Arsch gerettet hatte.
    Er bombardierte den Mann mit Schlägen, ließ seine Fäuste mit schnellen Bewegungen auf Brustkorb und Kopf seines Kontrahenten niedergehen, arbeite mit dem ganzen Körper und wischte die Gegenwehr, die er nun kannte, oft genug beiseite um selbst das Heft in die Hand zu nehmen. Jetzt war Vala dran, und er würde den Kampf nicht verloren geben... er hatte lange genug Schläge von diesem Kerl eingesteckt.