Beiträge von Titus Duccius Vala

    "Legt wert auf Standesprivilegien?", meinte Vala mehr zu sich selbst, als zu Balbus, und notierte sich innerlich jedes Detail. Nicht was ihm nützlich erschien, sondern einfach alles, weil sich im Nachhinein einfach zu viel als wirklich nützlich herausstellen konnte. Dass er zu den anderen nichts weiter sagen konnte war natürlich nicht ergiebig, aber auch nicht weiter störend, er würde sich halt einfach so darauf einlassen müssen.


    "Gut. Wie geht es dann weiter? Wie du dich vielleicht erinnerst, habe ich mich dir in Germania als persönlichen Assistenten vorgeschlagen. Hast du darüber nachgedacht? Ich könnte als Scriba für dich arbeiten, ich denke das würde mehr Sinn für mich machen als mich direkt in irgendein kleineres Amt zu schwingen. Also, was sagst du?"

    Wie, kannte er nicht? So groß erschien die Casa jetzt auch nicht, zumindest nicht von außen, dass man ihr zutrauen konnte dass die Menschen, die dortdrin lebten sich nicht mindestens einmal am Tag irgendwie über den Weg liefen. Und was noch verwunderlicher war: überließ der Fremde ihm gerade nach einigen giftigen Sprüchen jetzt tatsächlich die Casa? Sperrangelweit offen? Nur weil er nicht so aussah, als würde er betteln?


    Vala schüttelte den Kopf, als er dem Mann hinterhersah, und überlegte sich eine halbe Sekunde lang, ob er nicht mit Kampfgebrüll und imaginär geschwungener Axt in das Haus stürmen sollte. Er entschied sich letztendlich dagegen, nicht, weil es nicht lustig gewesen wäre, sondern weil es im Endeffekt auf seine Tante zurückfallen würde.


    Und wenn man von Loki sprach: da tauchten auch schon ihre Kinder in der Tür auf.


    "Sevilla! Lucius!", rief Vala, für den Kinder immer ein kleiner Hoffnungsschimmer in einer sonst so düsteren Welt waren, "Heilsa ihr zwei!"


    Er konnte nicht so schnell schauen wie die beiden schon in seinen Armen waren, und Vala sackte gespielt in die Knie: "Heidewitzka, seid ihr schwer geworden. Mit was füttert man euch hier? Götterfraß, damit ihr in 5 Wintern so groß werdet wie andere in 20? Aber: lernt ihr fleissig die Sprache eurer... Mütter? Und Mütters Mütter? Na, Lucius, kanns 'et verstähe, net? Un' u, Sevilla, vastahs watt I kür?"


    Er schritt mit den beiden durch die Tür, und stand prompt vor Dagmar, die er mit einem leisen Lächeln begrüßte, bevor Sevilla seine Aufmerksamkeit wieder auf sich lenkte, in dem sie ihm effektiv an der Nase zog.

    Anstelle eines Ianitor oder eines Vilicus kam ein menschliches Geschoss aus der Tür hervor, und rannte blindlings in ihn herein. Vala bekam die Stirn des Fremden gegen das Kinn und torkelte zwei Schritte zurück, bevor er sich wieder fing. Die Begrüßung ließ er beiseite, fragte sich jedoch warum um Himmels Willen Germanen eigentlich immer sofort als solche erkannt wurden? Hatte er strohblonde Haare und blaue Augen? War er fünf Fuß hoch? Nein, war er nicht. Aber dieser Mann anscheinend erfahren wie unerfahren mit denselben. Das wollte Vala ihm nicht ankreiden, noch nicht, also überging er die Bemerkungen und kam direkt zum Thema, während er sich noch das Kinn rieb: "Nichts dergleichen. Ich bin hier um die ehrenwerte Duccia Venusia und ihre Kinder zu besuchen. Sie ist Gast dieses Hauses."


    Vala sah keinen Grund sich in Feindseligkeiten zu ergeben, sondern gab sich unbedarft. Rache für kindische Kleinigkeiten waren nicht seine Art; man musste ihm schon einen besseren Grund liefern...

    "Nun denn... dann wird es einen neuen Prätorianerpräfekten geben. Aber genug dessen, ich will mir nicht anmaßen einen Tag nach meiner Ankunft über die Verstrickungen und Entflechtungen der römischen Personalpolitik zu philosophieren. Ich werde in den nächsten Tagen also die Renovierung der Casa in Auftrag geben, außerdem habe ich gewisse Antrittsbesuch zu leisten. Mein Patron empfahl mir, der Salutatio seines Bruders beizuwohnen, kannst du mir sagen wo ich das Haus der Gens Vinicia finde? Zudem das der Decimi, dort soll meine Tante um zig Ecken Venusia leben. Die anderen Klienten meines Patrons werde ich in den folgenden Tagen besuchen müssen, aber vielleicht kannst du mir schon im vorne herein etwas über sie erzählen, damit ich mich vorbereiten kann. Tiberius Durus zum Beispiel, was ist das für einer? Und Aurelius Corvinus? Oder Annaeus Varus?", redete Vala sich nun den Mund fusselig, "Alles Männer, die mein Patron gesondert erwähnt hatte, und meinte, sie wären einen Besuch wert. Ich hab ihn natürlich nicht gefragt, warum sie das sind, aber vielleicht kannst du mir das sagen?"


    Nicht, dass er nichts über diese Männer wusste. Immerhin schrieben sowohl Acta als auch die Archive viel über ihre Lebensläufe. Aber das menschliche war meist nur zu erahnen, und darauf wollte Vala nicht unvorbereitet treffen..

    "Tot, sagst du?", meinte Vala ungerührt, für den das tägliche Sterben zum Tagesablauf gehörte wie der Drang, irgendwo eine Stange Wasser in die Ecke zu stellen, "Dann dürfte sich das Problem ja wohl bald erledigt haben, ich gehe davon aus, die Ernennung eines Nachfolgers dürfte nicht lange auf sich warten lassen. Hat der Stadtpräfekt Gewährsmänner, die er auf solche Posten setzen kann? Ich gehe davon aus, dass der Kaiser seine Vorschläge wohl eher nicht ablehnen wird, oder?"

    Zwei Wochen nach seiner Ankunft fühlte Vala sich sicher genug im Umgang mit der Stadt, dass er sich aufmachte die ersten Kontakte zu knüpfen. Erste Station war natürlich die Salutatio des Bruders seines Patrons, und so stellte er sich früh am Morgen zu den anderen vor die Casa, und wartete darauf eingelassen zu werden.

    Vala hatte sich von Balbus erklären lassen wo die Unterkunft seiner Tante zu finden war, und sich direkt am nächsten Tage aufgemacht diese zu suchen. Auf dem Weg dorthin hatte er sich, unwillkürlich aber doch aktiv, die Gegend eingeprägt, und wunderte sich immernoch wie sich Armut und Reichtum binnen weniger Straßenkreuzungen abwechselten. Die Casa Decima ließ sofort auf wohlhabendes Bürgertum schließen, auch wenn die Verzierungen der Herrschaftshäuser meist nach innen gerichtet waren, und die Casae nach außen meist als solide Trutzburgen erschienen, die den Dreck, den Lärm und alles ungewollte Volk von den Bewohnern fernhalten sollten.


    Ein Prinzip, dass sich ihm nicht erschließen wollte, und direkt auf die Liste der Dinge wanderte, über die er sich noch Gedanken machen musste.


    Er schlug mit dem Türring dreimal kräftig gegen das solide Holz, und wartete darauf, dass man reagierte.

    "Unberechenbarkeit halte ich per se für nichts falsches.", meinte Vala dann mehr zu sich selbst als zu Balbus, und als er merkte, dass er laut nachgedacht hatte, fügte er noch hinzu: "Aber ich muss auch kein Weltreich verwalten. Zu den Prätorianern musst du mir eine etwas andere Einstellung erlauben, ist die einzige bewaffnete Macht in der Stadt in der Vergangenheit doch seltener als Verhinderer von Ursupationen aufgetreten, denn als effektiver Kaisermacher. Allerdings könnte man es auch so betrachten, dass die Garde Ursupationen durch ihre hehle Existenz verhindert. Dann würde der Effekt natürlich anders zu interpretieren sein. Artorius Avitus ist also immernoch nicht aus der Versenkung gekrochen, um sich seinen Aufgaben zu stellen? Selbst in Germania liest man von seiner Abwesenheit.."

    Vala kam mit zwei Briefen ins Officium des Cursus Publicus..


    Ad:
    Gens Duccia
    Casa Duccia
    Mogontiacum | Germania


    Familie,


    wie ihr lesen könnt bin ich wohlbehalten in Rom angekommen. Die Stadt ist so ehrfurchtgebietend wie einschüchternd. Ehrfurchtgebietend durch die monumentalen Bauten, die den einzelnen Menschen klein und unwichtig erscheinen lassen, einschüchternd durch die Wildheit des Menschen, der sich hier in seiner stinkenden und rücksichtslosen Seite offenbart. Das erste, was einem in Rom entgegenschlägt ist ein unfassbarer Gestank. Und vom vielgerühmten Prunk der Stadt ist vielerorts auch nicht viel zu bemerken.


    Besser sieht die Behausung unserer Familie auch nicht aus. Eine Schande, wenn man an die Pracht unseres Familienheims in Mogontiacum denkt. Ich war kurz versucht, sie einfach abreißen zu lassen, aber Balbus, von dem ich euch beste Grüße ausrichten soll, hat mich überzeugt sie zu renovieren. Ich werde sie in eine Insula verwandeln, die beiden Untergeschosse werden vermietet, was auch der finanziellen Basis hier in Rom zuträglich sein dürfte. Bis dahin ist allerdings viel zu investieren, und da meine finanziellen Mittel nicht ausreichen um die Renovierung alleine zu stemmen erwarte ich Hilfe aus der Heimat.


    Ansonsten mache ich mich gerade mit der Stadt und den Römern vertraut, viele neue Eindrücke die wiederzugeben ich mich noch nicht imstande fühle. Ich werde euch bei Gelegenheit wieder schreiben.
    Hoffentlich geht es euch, vor allem der werdenden Mutter gut. Sollte es etwas geben, das für mich von Interesse sein könnte, lasst es mich wissen.


    Til ars ok frisar.


    [Blockierte Grafik: http://www.kulueke.net/pics/ir/unterschriftvala.png]
    _________________________________________________________
    Titus Duccius Vala
    Casa Prudentia | Collis Quirinalis | Roma | Italia

    [Blockierte Grafik: http://www.kulueke.net/pics/ir/wappenduccia/siegelgruen.png]



    "Salve. Gibt es eine Postwertkarte für meine Familie? Die Gens Duccia? Wenn ja, soll dieser Brief über sie befördert werden... wenn nicht, möchte ich eine einrichten lassen."

    Das alles sah Vala, selbstverständlich, aus der germanischen Perspektive. Und die germanische Perspektive stand zur Zeit unter dem Eindruck bahnbrechender Veränderungen in der Stammeshierarchie, ausgelöst und maßgeblich beeinflusst durch das römische System der Kaiserzeit.


    "Ich denke, ich verstehe das römische System noch nicht wirklich so durchgreifend, dass ich mir eine zuverlässige Analyse des Problems erlauben könnte. Ich denke ich bin bis auf weiteres zum Zuschauen verdammt.", eine Tatsache, die ihn ärgerte, und das nicht zu schlecht. Wenn er etwas hasste, dann Situationen ausgeliefert zu sein in denen sein Handlungsspielraum begrenzt oder gar ausgeschaltet war.


    "Wie kommt es aber, dass niemand über diesen Vescularius Salinator bescheid weiß? Ich habe über ihn in den Archiven gelesen, er war Legat in Illyrien. Da wird man doch sicherlich mehr über ihn wissen, oder nicht? Ich habe in der Acta über ihn gelesen, und so wie ich das verstanden habe, hat der Mann nicht wenig Möglichkeit sich auch militärisch durch zu setzen. Der einzige, der ihm im Moment Paroli bieten könnte wäre mein Patron, Marcus Vinicius Hungaricus, der in Germanien Statthalter ist."


    Schlagartig wurde Vala bewusst, was das eigentlich bedeuten würde. Seine Familie würde wahrscheinlich mitten drin stecken, auch wenn sie zur Zeit keine Soldaten stellte. Das einigermaßen friedliche Leben in der Peripherie der großen Konflikte im römischen Reich wäre plötzlich zuende.

    [Blockierte Grafik: http://farm4.static.flickr.com/3187/2630474411_25a82405a2.jpg]


    Für die Casa Duccia hatte das letzte Stündlein geschlagen. Der neue Boss im Haus, mit Namen Vala, hatte sich kaum zwei Wochen nach seiner Ankunft in Rom entschlossen, den Zustand des Gemäuers als unerträglich zu betrachten, und die Renovierung bei einem kostengünstigen wie auch versierten Architekten, der sich auch um die Abwicklung der zu erbringenden Handwerksleistungen kümmerte. Alles in allem ein verdammt aufwendiges Geschäft, und Vala musste sich Geld leihen, um das Projekt realisieren zu können.


    Zudem hatte er vor, hier in Rom einen kompletten Neustart hinzulegen, was auch das Ende des Beschäftigungsverhältnisses von Lysander bedeutete. Vala hatte dem alten Mann eine großzügige (für seine eigene Meinung nach absolut übertriebene) abfindung zukommen lassen, und ihn mit höflichen aber klaren Worten herauskomplimentiert.
    In der kleinen Wohnung, die er für sich behalten wollte, würde ein Haushälter nicht vonnöten sein.


    Als die Handwerker anrückten, war das Haus leer. Vala hatte sämtliche alte Möbel einfach auf die Straße gestellt und sie lange genug unbeaufsichtigt gelassen, damit sie von gierigen Gestalten entfernt worden waren. Was den Zimmermännern, Maurern und ihrem vorgesetzten Architekten die Möglichkeit gab, ohne Rücksicht in dem alten Haus zu wirken.


    In den ersten Tagen wurde das komplette Haus entkernt. Der alte Boden im Keller wurde zwei Fuß tief abgetragen, sämtliche Holzzwischenböden herausgerissen und alles für die Statik nicht weiter wichtige komplett herausgeschlagen.
    Das Ergebnis war ein Haus, das nunmehr eine leere Schale war. Man konnte vom Keller bis zum Dach schauen, beste Vorraussetzungen für eine komplette Neueinteilung der Wohnfläche.


    Doch das würde erst in der nächsten Woche kommen, schließlich konnte nicht alles in wenigen Tagen erledigt werden.

    "Könnte man so sagen.", knirschte Vala mit den Zähnen, "Ich bin vor wenigen Tagen in Rom angekommen, und versuche mich noch etwas zu recht zu finden. Meine Familie ist in Germanien nicht ohne Einfluss, aber ich möchte mein Glück in Rom versuchen. Aber zu dir, unbekannter Freund, ein Claudius, sagst du? Erlaube mir diese Anmaßung, aber wie ein Patrizier siehst du nicht aus. Wo sonst ist deine Sänfte und die tausend Sklaven, die den Patricii nachgesagt werden? Gehört deine Gens zu einem plebeischen Zweig der Claudii?"


    Vorne wurde ein Opfer vorbereitet, was wohl das zweite römische Opfer in Valas Leben überhaupt darstellen würde. Interessiert hielt er deshalb seinen Blick nach vorne gerichtet.

    "Ich musste feststellen, dass in einigen Ecken nahe der Stadtmauer mehr Menschen die Sprachen meiner Heimat sprechen als Latein. Und einige andere Sprachen. Eine Entdeckung, die ich schon interessant finde. Wie werden all diese Menschen unter einen Hut gebracht?", erzählte Vala von seinen Erlebnissen, die ihn mehr als verwirrt hatten. Als er sich einer Gruppe genähert hatte, und diese auf Latein ansprach, hatte man ihn angesehen als käme er vom Grund des Meeres.


    "Ich habe von der Krankheit des Kaisers gelesen, und dass er sich zur Zeit in Misenum aufhält. Finde ich etwas befremdlich, wer führt die Geschicke der Stadt? Der Praefectus Urbi alleine? Und wieso ist die Elite am munkeln? Machen sich bestimmte Leute Hoffnung auf die Nachfolge, sollte der Kaiser kinderlos sterben?"

    "Ah, so einfach geht das also?", bemerkte Vala überrascht, als sich herausstellte, dass seine erste Beugung des römischen Rechts wohl einfacher von statten gehen würde als er gedacht hatte.


    "Nun, ich werde wohl einfach einen Architekten auf dem Forum aufgabeln, und mich dann um die Renovierung kümmern. Die Vermietung würde zumindest die finanziellen Belastungen der kommenden Zeit mindern, eine Idee für die ich dankbar bin. Aber lass uns nun zu Rom kommen. Meine Informationen sind recht statisch, ich habe die Acta und die Archive der Schola studiert, von den aktuellen Gegebenheiten weiß ich allerdings nichts. Was geht zur Zeit in Rom vor sich, und was bewegt die Leute?"

    Ich suche einen Spieler mit oder ohne eigenen Architekturbetrieb, der Lust hat die Renovierung der Casa Duccia in Rom auszuspielen.
    Soll keine große Kampagne sein, einfach ein paar Postings Handwerkertätigkeit!
    Kann auch per NPC gemacht werden, wenn die Renovierung nicht in das Konzept der ID passt. :)


    Bezahlung machen wir SimOn aus, wie eigentlich alles andere auch...

    "Ich besitze nichts, was ich nicht in einem Sack mit mir rumtragen könnte.", antworte Vala auf das Angebot, seine Habe aus der heruntergekommenen Casa zu holen. Und tatsächlich hatte er, bis auf angemessen viel Alltagswäsche und eine feinere Tunika für wichtigere Momente, einen Beutel für das Reisegeld und eine kleines hölzernes Bildnis von Teiwaz hatte er nichts mitgenommen. Und es auch garnicht gebraucht. Bis auf eines vielleicht.
    "Ich habe ein älteres Gladius meiner Familie draußen in einem Wald vor den Toren vergraben, als ich mitbekam, dass Waffen innert der Stadtmauern verboten sind. Gibt es eine Möglichkeit, es in die Stadt zu schmuggeln? Ich würde es natürlich nicht in den vier Wänden deiner Familie aufbewahren, sondern in meinem Hause, sollte es irgendwann wieder adäquat bewohnbar sein. Aber die Möglichkeit ob würde mich halt schon interessieren. Es hat mehr einen emotionalen als einen reellen Wehrwert."


    Die Möglichkeit der Sklaven überging er einfach. Wie alle in seiner Sippe hatte er auch eine etwas andere Auffassung vom Sklaventum, und sowieso: besser man machte es selbst.


    Sim-Off:

    Gibt es einen Spieler in Rom, der Renovierungen etc. aktiv ausspielt? Ansonsten muss man das halt doch mit NPCs machen..

    "Hmhm..", überlegte Vala laut über den Vorschlag des Prudentius, die Casa doch nicht abreißen zu lassen, sondern sie zu vermieten, ".. das ist garnicht mal so abwegig. Vor allem da meine Familie trotz allen geschäftlichen Erfolgs wohl kaum eine repräsentative Casa hier in Rom bezahlen wird können. Wie teuer sind in Rom denn fähige und nicht allzu teure Architekten? Platz genug ist in der Casa, man könnte zwei ganze Familien darin unterbringen, wenn diese sich mit wenig Platz zufrieden geben. Aber in der Gegend sollte das wohl der Standard sein. Außerdem würde das meinen Finanzen auf die Sprünge helfen, ich will meiner Familie so kurz wie möglich auf die Tasche fallen. Dein Angebot, hier leben zu dürfen ist so großzügig wie es deiner Art entspricht. Ich würde es gerne annehmen, zumindest so lange, wie die Casa meiner Familie sich im Umbau befindet. Kannst du mir jemanden empfehlen, dem ich diese Aufgabe anvertrauen könnte? Und wo finde ich den Cursus Publicus? Ich denke, mein Patron und meine Familie warten auf Nachricht von meiner sicheren Ankunft hier in Rom."

    "Manchmal hab ich das Gefühl, er wünscht sich eine echte Axt in die Hand, wenn es um Politik geht.", scherzte Vala zurück, auch wenn dem ganzen ein Funken Wahrheit entsprach. Die Art und Weise, wie Lando mit den Querelen in der Stadtverwaltung umging war alles andere als souverän, soviel hatte er schon mitbekommen. Er hatte das unglaubliche Talent, sich Feinde zu machen, was alles andere als hilfreich war.


    "Ich mache mir keine Sorgen was das Kinderkriegen angeht, wenn du so redest. An fehlendem Willen kann es nicht mangeln, die Casa meiner Familie ist recht... hellhörig, wenn du verstehst.", ein feines, aber sehr dreckiges Lächeln schlich sich auf seine Lippen, wobei er nichts anstößiges daran fand. Noch so eine germanische Eigenart: Privat gab es nicht. Alles, was innert der Casa geschah, auch bei getrennten Zimmern, war öffentlich. Zwar nicht so öffentlich wie in den Langhäusern der Heimat, wo sich Eltern wenige Schritte von den schon ausgetragenen Kindern um neue bemühten, und vier Generationen beieinander lagen, aber dennoch alles andere als das Private das die Römer gewohnt waren. Man kannte sich, in und auswendig.


    "Ich bin gestern Abend angekommen, und bin vom Zustand des Heims meiner Familie ehrlich gesagt entsetzt. Es spricht für ihre Heimatverbundenheit, dass sie ihre Residenz in Rom verkommen lässt, wohl weil sie nie gebraucht wird. Deshalb bitte ich dich auch gleich um Rat, obwohl ich nicht weiß ob du die Casa schon gesehen hast: was mach ich jetzt damit? Ich bin schon fast versucht, sie abzureißen und das Grundstück zu verkaufen. Macht es überhaupt Sinn, sie zu renovieren? Ich meine da lebt ein alter Mann, und es ist Platz für drei Familien, wenn man bescheiden mit seinem Anspruch ist."

    "Germanicus Sedulus?", grübelte Vala, der den Blick weiter in Richtung Geschehen fixiert hielt, "Caius Germanicus Sedulus? Nein... Quintus. Quintus Germanicus Sedulus. Sohn des Germanicus Traianus, oder so? Was ist der eigentlich jetzt? Das letzte, was ich über ihn gelesen habe, war über ihn als Quaestor Pro Irgendwas. Ist er das immernoch?"


    Vala ignorierte vollkommen, dass sein neuer Gesprächspartner sich als vollkommen unwissend offenbahrte, und versuchte selbst aus seiner Erinnerung und den langen Studienstunden zu zitieren: "Und Decimus Livianus, ich dachte der wäre tot? Oder verschollen? Oder beides? Anscheinend haben die Parther ihn nicht umgebracht. Glück für ihn, würde ich sagen. Sieht ziemlich fit aus, für monatelange Gefangenschaft bei den Parthern. Und gleichzeitig fit genug für diese Entschuldigung.. achso... nun, weg von der Bühne, nun zu uns: ich bin Titus Duccius Vala, Sohn des Flavius Duccius Germanicus. Ist mir eine Freude." Vala wandte sich letztendlich doch seinem Nebenmann zu, und streckte ihm mit freundlichem Standardlächeln die Hand zu. Der Mann schien ziemlich grobschlächtig zu sein, war aber dennoch vergleichsweise teuer gekleidet. Vielleicht ein Veteran der Legion? Nein, zu jung. Vielleicht der Sohn eines Veterans? Schon eher möglich... aber vielleicht auch was vollkommen anderes, hier in Rom versagte Valas Menschenkenntnis, was ihn ziemlich wurmte.

    "Die, die es sich leisten können scheinen nicht allzu viele zu sein. Die Menschenmassen, durch die ich mich auf dem Weg durch das Tor kämpfen musste lassen zumindest darauf schließen.", sponn Vala den Faden weiter, als er die Einladung annahm und sich setzte, "Meiner Familie geht es gut. Die Geschäfte laufen, soviel ich davon mitbekommen habe, und die politischen Scharmützel in den Instanzen der Stadt werden auch nicht weniger. Die aktuelle Übermacht meiner Gens und ihrer Verbündeten provoziert energischen Widerstand, der nicht immer so galant abläuft wie man es sich wünschen könnte. Und Lando ist kein Mensch, so etwas diplomatisch zu lösen. Ganz im Gegenteil, manchmal denke ich, er fühlt sich mit der Axt in der Hand, ob verbal oder nicht, immernoch wohler. Deine Nichte tut sich wahrlich nicht schwer, auch wenn ihr die Sprache noch gewisse Probleme bereitet. Aber das legt sich, ich weiß nichts schlechtes über sie zu berichten. Allerdings war sie zum Zeitpunkt meiner Abreise noch nicht schwanger..."