Beiträge von Titus Duccius Vala

    "Nicht jeder dieser Magistrate hat eine große Tat während seiner Amtszeit vollbracht, die in sich eine Auszeichnung legitimieren würde... wobei ein guter Teil dieser Magistrate derartiges vollbrachte. Quaestor Provincialis Quintus Germanicus Sedulus zum Beispiel brachte sich in seiner Zeit in Germania deutlich für die Belange der Diplomatie zwischen dem damaligen Legatus Augusti Pro Praetore und den germanischen Stämmen ein. Aedilis Plebis Medicus Germanicus Avarus hat die Arbeit der Aedile nachhaltig geprägt. Kaeso Annaeus Modestus hat als Praetor großes im Bereich der Rechtspflege geleistet und die Verfahren nachhaltig geprägt. Und auch der Vigintivir Titus Duccius Vala hat als Decimvir litibus iudicandis nicht nur SÄMTLICHE Vorgänge seines Vorgängers aufarbeiten und korrigieren dürfen, er hat auch das die Vorgänge bei den Decimvirn reformiert und Standards gesetzt die heute noch gelten und praktiziert werden." , ging Vala auf die Frage des Germanicus ein, konnte aber letztlich nicht alle Verdienste der Magistrate auf einen Schlag runterleiern, weil dies den Rahmen der Sitzung gesprengt hätte.


    "Allerdings ging es mir bei der Beurteilung nicht um große Taten, sondern vor allem um großen Einsatz für die Belange der Res Publica. Immerhin geht es nur um Diplomae und nicht etwa um Inscriptiones oder gar eine Statue." , führte Vala weiter die Grundlagen seiner Liste aus, "Daher erschien es mir als vollkommen ausreichend, den persönlichen und deutlich über das normale Maß hinausgehenden Einsatz während der Magistratur zu notieren. Ich denke, in dieser Hinsicht sollte es ausreichend den Tempel in der Civitas zu lassen."


    Sim-Off:

    Als Beurteilungsgrundlage diente tatsächlich die Menge und die durchschnittliche Länge der amtsrelevanten Postings. Eine ID hat über 150 Postings getätigt, davon aber viele recht kurz... während die meisten andere mehr als 50 Postings mit durchschnittlicher Länge schrieben (200-250 Wörter). Der Durchschnitt liegt bei 30 amtsrelevanten Postings.


    "Eine schlichte Akklamation wäre sicherlich eine gelungene Abwechslung, Tiberius." , erwiderte Vala trocken auf die durchaus bezeichnende Frage seines unseligen Schwagers, machte sich dann aber doch die Mühe auf dessen Vorschlag einzugehen: "Ich sehe es allerdings anders: durch diese willkürliche Regelung sind bereits Diplomae vergeben worden, weshalb ich eine Auszeichnung der vergangenen Magistrate in denselben Bedingungen durchaus für adäquat halte. Für die Zukunft wäre jedoch eine klare, transparante und vor allem FAIRE Regelung der Auszeichnungen zu wünschen... wobei ich natürlich meine aktuelle Handhabe für durchaus geeignet halte, solche Entscheidungen zu unterstützen."




    PROXENIOS - ALEXANDRIA

    "Praetorius Annaeus, willkommen zurück im Senat Roms." , begrüßte der duccische Konsul den Annaeus mit frohen Worten, bevor er sich wieder der Sache zuwandte und die Anregungen der Senatoren in seinem Vorschlag verewigte:


    De Publicanis


    §1 Ein Publicanus ist ein Unternehmer, der zeitlich befristet Munera, also Aufgaben der Res Publica übernimmt.
    (1) Die Munera können durch Offizielle der Res Publica ausgeschrieben und an Bedingungen geknüpft werden.
    (2) Ausgenommen von den an Publicani übertragbaren Munera sind die Eintreibung von regulären Steuern sowie Aufgaben des Exercitus.
    (3) Ein Publicanus kann sich im Zuge dieser Ausschreibungen um eine solche Aufgabe bewerben.
    (4) Auf die Ausschreibung folgt ein Bietverfahren, in welchem jener Publicanus den Zuschlag bekommt der am meisten für dieses Aufgabengebiet bietet.
    (5) Die Ausschreibung ist auf ein Jahr begrenzt.
    (6) Der Publicanus hat bei gewonnenenem Bietverfahren die Ausführung der Munera und die Einhaltung der damit verbundenen Gesetze zu gewährleisten.
    (7) Der Ausschreibende kann die Ausschreibung bei Nennung triftiger Gründe vor einem Praetor oder dem Legatus Augusti Pro Praetore für nichtig erklären lassen.


    "Neu sind hierbei die durch Praetorius Germanicus angeregten Bedingungen, die ich zuvor eigentlich für vollkommen selbstverständlich gehalten habe... immerhin geht es um einen Vertragsschluss zwischen Ausschreibenden und Publicani, der solche Bedingungen per definitionem enthalten sollte." , ging Vala auf erst auf die Anregung des Germanicus ein, bevor er sich seinem Unterstützer zuwandte, "Der Begriff des Unternehmers trifft den Kern des Publicanicum nicht. Ein Unternehmer kann durchaus Geschäfte tätigen ohne Dienste der Res Publica zu übernehmen oder diese auch nur zu tangieren... sehen wir einmal von seiner Gesetzestreue und seinen gezahlten Steuern ab. Ein Publicanus allerdings, und das ist ja schon seinem Titel inne, dient als Unternehmer der öffentlichen Sache, also der Res Publica. Ein Publicanus ist in jedem Fall ein Unternehmer, aber ein Unternehmer nicht in jedem Fall ein Publicanus."




    PROXENIOS - ALEXANDRIA

    "Vielleicht braucht es einfach einen konkreten Vorschlag..." , seufzte Vala nachdem er sich mit seinem Mitkonsul besprochen hatte, und ließ folgende Liste vorlesen:


    Für ihre pflichtbewusste Arbeit als Rectores der Schola Atheniensis werden auf einer großen Inscriptio verewigt:
    Decima Seiana
    Medicus Germanicus Avarus
    Marcus Aelius Callidus
    Aelia Adria
    Secundus Flavius Felix


    Für ihre pflichtbewusste Arbeit als Praeceptor der Schola Atheniensis werden auf einer kleinen Inscriptio verewigt:
    Marcus Iulius Dives
    Decimus Annaeus Varus
    Titus Aurelius Ursus
    Lucius Octavius Detritus
    Artoria Medeia




    PROXENIOS - ALEXANDRIA

    "Ganz genauso verhält es sich, Consular Purgitius." , erwiderte Vala auf die Nachfrage, "Dieses Denken entspringt meines Erachtens nach der logischen Betrachtung des kaiserlichen Handelns: Wer, wenn nicht der Kaiser ist mit der Freiheit gesegnet alle seine Handlungen aus freiem Willen zu tätigen und keinen Zwängen außer den göttlichen unterlegen zu sein? Dem folgt die Betrachtung, dass er, so er die Würde des Princeps ablegt, dies nur freiwillig tun kann.


    Daraus erwächst die Konsequenz, dass es letztlich nur Hochverrat sein kann, dem Kaiser seinen freien Willen zu nehmen und ihn zur Niederlegung seiner Würden zu bringen. Das ist meines Erachtens nach so natürlich, dass ich es für eine explizite Erwähnung im Gesetzesvorschlag nicht für nötig erachtet habe... dies ist allerdings nur ein Detail. Sollte der Senat anderer Ansicht sein, ließe sich der Aspekt der Freiwilligkeit natürlich noch explizit einbringen."





    PROXENIOS - ALEXANDRIA

    An dieser Stelle hatten Senatsdiener mal eine Bekanntmachung des Senats veröffentlicht, in welcher es um eine Änderung des Codex Universalis hinsichtlich des Ursprungs der kaiserlichen Rechte ging. Es dauerte eine Weile, bis man (und auch Consul) sich gewahr wurde, dass es sich hierbei um einen Verfahrensfehler handelte... immerhin hatte noch keine Abstimmung des Senats zu dem Änderungsantrag stattgefunden.
    Als man den Fauxpas bemerkte, eilte man um den Schnitzer wieder auszubügeln und die Veröffentlichung wieder von den schwarzen Brettern der Stadt zu reißen.


    Als die ordentliche Abstimmung dann allerdings gelaufen und die Gesetzesänderung vom Senat angenommen worden war, hängte man die Veröffentlichung einfach wieder auf:



    SENATUS CONSULTUM


    Über den Ursprung der kaiserlichen Rechte


    Der Senat beschließt den achtzehnten Paragraphen des Codex Universalis über die Rechte des Kaisers zu ändern:


    Codex Universalis
    Pars Secunda - Rechte des Imperator Caesar Augustus
    § 18 Allgemeines
    Der Imperator Caesar Augustus bekommt durch den Senat die 'Tribunitia Potestas Annua Et Perpetua', das 'Imperium Proconsulare Maius' und die 'Censoria Potestas Perpetua' verliehen. Dadurch gehen auf ihn folgende Rechte über:
    (1) ....





    PROXENIOS - ALEXANDRIA

    "Der Senat stimmt ab über den Vorschlag der Einführung der Prügelstrafe als Maßnahme im Zuge des Codex Iuridicalis." , initiierte Vala gen Ende seiner Amtszeit eine weitere Abstimmung über eins seiner Projekte.


    Codex Iuridicialis
    Pars Tertia - Strafgesetzteil
    Subpars Prima - Allgemeiner Teil


    § 52 Strafen
    § 52.1 Geldstrafe
    (1) Eine Geldstrafe beträgt mindestens 5 und höchstens 5.000 Sesterzen.
    (2) Die Geldstrafe ist in Römischen Sesterzen (Sz.) an das Imperium Romanum zu entrichten.
    (3) Bei Nichtleistung der Geldstrafe kann diese eingezogen werden.


    § 52.2 Opus Publicum
    (1) Als Opus Publicum hat der Verurteilte für einen befristeten Zeitraum eine vom Gericht zugewiesene, der Schwere seiner Tat angemessene körperliche Arbeit zu verrichten, die dem Gemeinwohl nützlich ist. Nach Bedarf ist diese Strafe in der Stadt zu verbüßen, in der der Tatort liegt.
    (2) Der Verurteilte ist von der Gemeinde, in der er das Opus Publicum ableistet, zu verpflegen.
    (3) Kommt der Verurteilte seinen vorgeschriebenen Aufgaben nicht nach, ist der Verurteilte anzuketten. Zusätzlich können ihm in diesem Fall von der Stadt, in der er das Opus Publicum ableistet, schwerere Arbeiten zugeteilt werden.
    (4) Übersteigt die Schuld einen Betrag von 600 Sz., so kann der Delinquent zu deren Begleichung als Sklave verkauft werden, jedoch frühstens drei Wochen nach Urteilsverkündung.
    (5) An die Stelle einer uneinbringlichen Geldstrafe tritt das Opus Publicum, für das die zuständige Stadt täglich 2 Sesterzen an den Empfänger der Geldstrafe zu entrichten hat. Der Delinquent ist so lange zu Opera Publica heranzuziehen, bis die Stadt die Schuld abgegolten hat.
    (6) Für eine Verurteilung zu Opus Publicum kann mit Ausnahme des Falles nach Absatz (5) ersatzweise eine Relegatio gleicher Dauer angeordnet werden.
    (7) Eine Freiheitsstrafe wird in Opus Publicum umgewandelt.


    § 52.3 Hiebe
    (1) Hiebe sind Schläge mit einem unbewehrten länglichen Gegendstand mit der Entsprechung einer Rute oder eines Stocks.
    (2) Die Mindestanzahl der ausgeführten Hiebe sind fünf. Eine weitere Begrenzung ist nicht vorgesehen, solange die Anzahl der Hiebe das Leben des Betroffenen ersichtlicherweise nicht gefährdet.
    (3) Die Schläge können an einem Stück oder aufgeteilt in Abständen ausgeführt werden.
    (4) Das Material des Hiebwerkzeugs kann Holz oder ein Metall sein.
    (5) Die Hiebe können auf allen Körperteilen des Betroffenen ausgeführt werden. Ausgenommen hiervon ist der Kopf.


    § 52.4 Relegatio und Exilium
    (1) Die Relegatio ist eine zeitige Verbannung. Das Mindestmaß der Relegatio beträgt 1 Jahr. Den Ort der Verbannung im Rahmen einer Relegatio bestimmt das Gericht, jedoch muss dieser außerhalb Italias liegen. In der Zeit seiner Relegatio darf der Verbannte weder für ein öffentliches Amt kandieren, noch kann er in ein solches gewählt werden.
    (2) Das Exilium ist eine lebenslängliche Verbannung an einen gerichtlich bestimmten Ort außerhalb Italias, verbunden mit dem unbefristeten Verlust aller römischen Bürgerrechte. Wer den gerichtlich bestimmten Ort verlässt, oder ohne vorhergehende Begnadigung durch den Imperator Caesar Augustus zurückkehrt, wird mit dem Tode bestraft.


    § 52.5 Todesstrafe
    (1) Die Todesstrafe kann nur in Fällen verhängt werden, in denen sie ausdrücklich gesetzlich zulässig ist.
    (2) Die Art der Vollstreckung bestimmt das Gericht. Es kann die Strafe auch in lebenslange Sklaverei in staatlichen Bergwerken oder Steinbrüchen umwandeln.
    (3) Angehörigen des Ordo Senatorius, Equites und Decuriones ist es gestattet, statt einer Todesstrafe das Exilium zu wählen. In diesem Fall fällt ihr gesamtes Vermögen der Staatskasse zu.


    §52 - gestrichen, siehe §52.1


    §53 - gestrichen, siehe §52.2


    §54 - gestrichen, siehe §52.4


    §55 - gestrichen, siehe §52.5


    "Wie immer ist den Senatoren möglich, dem Vorschlag zuzustimmen :dafuer:, ihn abzulehnen :dagegen: oder sich der Stimme zu enthalten."


    Sim-Off:

    Die Abstimmung läuft bis Dienstag, dem 30.06.2015 um 23:59:59.



    PROXENIOS - ALEXANDRIA

    "Der Senat Roms stimmt ab..." , führte Vala ein germanicisch-duccisches Gemeinschaftsprojekt zu seiner erhofften Vollendung, "...über den Ergänzungsvorschlag Senator Germanicus Sedulus zur Lex Mercatus."


    Codex Universalis
    Anhang des Codex Universalis
    Pars Secunda - Lex Mercatus


    §10 - Veräußerung von Erbschaften ohne Betriebskonzession
    (1) Nach Erhalt einer Erbschaft an Sachwaren ist es erlaubt, diese auch ohne die nach §4 (1) notwendigen Betriebe zu veräußern.
    (2) Die Veräußerung ist auf zwei Monate (2 RL-Wochen) begrenzt, kann nicht verlängert und reichsweit nur ein einziges Mal beantragt werden.
    (3) Sie muss zuvor dem zuständigen Aedil gemeldet und durch diesen bewilligt werden.


    "Die Senatoren können wie gehabt mit Zustimmung :dafuer:, Ablehnung des Vorschlags :dagegen: oder Enthaltung votieren."


    Sim-Off:

    Die Abstimmung läuft bis Dienstag, dem 30.06.2015 um 23:59:59.



    PROXENIOS - ALEXANDRIA

    "Sind sie, Domina." , antwortete Pustus Blumus wahrheitsgemäß ohne zu implizieren, dass ihr Ehemann nun Zeit für sie hatte. Dass der benannte Ehegatte nun rein zufällig gerade vorbeikam, nicht etwa, weil er sie sehen wollte, sondern weil er sich für einen Gang zum Palatin fertig machen (lassen) wollte, konnte ja niemand ahnen.


    "Oh, Schatz..." , sprach Vala in aller Flüchtigkeit und hauchte seiner Frau einen Kuss auf die Wange, "..wie ist es dir heute ergangen?" Die Beiläufigkeit, in der er dies fragte, machte eigentlich in typisch-männlichen Subtext deutlich, dass er garkeine Zeit hatte... und meist endete dies auch in adäquaten 'Ach, Schatz, ich seh doch, dass du keine Zeit hast... lass uns einfach später reden'-Antworten.



    PROXENIOS - ALEXANDRIA

    Virgo Vestalis
    Decima Messalina


    Titus Duccius Vala Virginis Vestalis Decimae Messalina s.d.


    Decima,


    'vergessen' ist definitiv nicht der richtige Ausdruck, um die Reaktion des Senats auf dein Ansinnen zu beschreiben. 'Abgelehnt' trifft es wohl eher.
    Wie ich dir bereits bei unserem Gespräch mitgeteilt habe, hatte ich selbst große Zweifel daran, dass dein Ansinnen so umsetzbar wäre oder auch nur genügend Befürworter im Senat überzeugen würde können. Und genau so ist es auch gekommen.
    Kurzum: der Senat sieht keinen Grund, die Mitglieder des Cultus Deorum, im speziellen auch die des Cultus Vestalis, von dem Passus der Lex Mercatus auszunehmen.
    Allerdings wurde, wie du vielleicht mitbekommen hast, eine vollständige Überarbeitung der Lex Mercatus angedacht, deren Ausgestaltung allerdings noch aussteht.


    Was dein vorrangiges Anliegen angeht, weshalb du zu mir gekommen bist, ist die Lex Flavia de Operositas nichtmehr Teil des Codex Universalis.


    Bitte sehr.


    Vale bene,

    [Blockierte Grafik: http://www.kulueke.net/pics/ir/unterschriften/unterschriftvalaroemwachs.png]
    Casa Accia | Collis Esquilinus | Roma



    "Ist er.", ließ man den Praefectus Castrorum wissen während man ihn einließ, der ob des vollen Terminkalenders des Duccius nicht abgewiesen worden war, einfach weil er auf einer ganz bestimmten Liste stand. Dafür, dass er allerdings unangemeldet und spontan vor der Casa stand, würde er sich eben ein wenig gedulden müssen bis der Hausherr Zeit für ihn fand. Die Wartezeit vertrieb man dem Obersoldaten bis dahin einfach mit einer Erfrischung und kleinen Köstlichkeiten.


    "Iulius!" , kam der duccische Consular schließlich in das Atrium geeilt, "Du kommst... überraschend. Hätte ich gewusst, dass du in Rom weilst, hätte ich dir Zeit einräumen können die dich nicht warten ließ. Ich gehe davon aus, dass die Truppen bereits auf den Kaiser eingeschworen wurden? Geht alles seinen Gang? Aber gut... was treibt dich her?" , stellte Vala ziemlich viele Fragen auf einmal, was einfach der Tatsache geschuldet war, dass es da noch eine Warteliste gab... die für den Iulius jetzt nun ein wenig länger warten musste.

    Als der annaeische Praetorius am Tag zuvor angemeldet worden war, war Valas Überraschung groß gewesen... und dementsprechend groß sein Wille, den vollen Terminplan soweit auszudünnen, dass Platz für ein Gespräch mit einem alten Förderer seiner selbst wurde.


    Dementsprechend vorbereitet war man an der Tür und ließ den Annaeer ohne große Umschweife eintreten, um ihn flugs in das Triclinium zu führen, wo zur Kurzweil verdünnter Wein und kleine Snacks warteten.


    Wenig später kam auch der Hausherr dazu, der den Gast mit einem seiner seltenen ehrlichen Lächeln begrüßte: "Annaeus, welch Überraschung. Es tut gut, dich zu sehen... ich hatte gehofft, deine Rückkehr aus dem Osten würde früher erfolgen. Aber bitte, setz dich doch..." , lud er den Praetorius auf die hergerichtete Kline ein und wartete artig sich selbst zu setzen bis sein Gast sich niedergelassen hatte.


    "Nun... erzähl, wie ist es dir im Osten ergangen?" , nahm Vala den Faden wieder auf und drängte seinen Gast förmlich von seiner Reise zu erzählen. Offizielle Information über einen der Anführer der Rebellion gegen den Imperator hat es kaum gegeben... man wusste nur, dass er sich nach der Gesundung in Mantua in den Osten begeben hatte... und eben nicht nach Rom. Die Frage nach dem 'Warum' lag auf der Hand, aber noch nicht auf der Zunge...

    Hinter dem neuen Princeps und doch an der Spitze des Senats traten auch die Konsuln auf das Forum, hielten sich ob den zu erwartenden Beifallsbekundungen für den Kaiser und seine Familie im Hintergrund, immerhin hatten sie ihren Moment gehabt.. und würden in die Geschichte eingehen als jene, die einen Princeps ernannten. Konnte auch nicht jeder von sich behaupten..


    Der Beifall war... nun... offensichtlich hatten nicht viele Römer gedacht, dass sich der Senat im zweiten Wahlgang erfolgreich auf einen Kandidaten einigen konnte. Es würde wohl einen Moment dauern, bis sich das Forum mit Schaulustigen und erleichterten Bürgern füllen würde. Immerhin war die Gefolgschaft des Aquilius mit Klienten und Klientensklienten anwesend und sorgte so für eine annehmbare akustische Kulisse. Dennoch hoffte Vala, dass sich mehr Volk auf das Forum begab, um der Situation auch gerecht zu werden..


    Schließlich stieß auch der Sohn des Princeps zu seinem Vater und wechselte mit diesem ein paar Worte. Bevor Vala sich diesem zuwenden konnte, wurden sie alle allerdings durch den Auftritt der Augusta unterbrochen, der durchaus gemischte Reaktionen hervorrief. Von atemlosem Staunen bis hin zu kaum verhohlener Entrüstung war alles dabei.. und Vala selbst gönnte sich ein schmales Lächeln als einzige Reaktion. Die Verve der Kaiserin erinnerte ihn an die Frauen seiner Heimat, und die Chuzpe zu haben mit dem ersten öffentlichen Auftritt den Traditionsfetischisten in Rom vor den Kopf zu stoßen ließ schon darauf schließen, dass die Regentschaft des Aquilius nicht so blass-langweilig wie die des Cornelius verlaufen würde.


    Als Vala sich schließlich an die kaiserliche Familie wandte, hatte er sein Lächeln zum Hauch desselben degradiert und übte sich in routinierter Würde: "Augusta, meine Gratulation.. du bist nun die wichtigste Frau im Staate. Ein bemerkenswerter Auftritt, wenn ich das sagen darf, verspricht mehr Leben im Palatin als zuletzt dort geherrscht hat.", sprach er zuerst die Augusta an, bevor er sich dem Caesar zuwandte: "Caesar, auch dir meine Glückwünsche.. mit dir und deinem Vater ist nicht weniger verbunden als die Hoffnung auf viele Jahre der Prosperität, des Friedens und der Kontinuität."
    Natürlich pokerte man darauf, dass der junge Mann irgendwann nach dem Tod seines Vaters Princeps würde.. auch wenn Verwandtschaft offenbar kein Garant für eine sichere Nachfolge war, wie zuletzt der Cornelius bewiesen hatte.

    "Das kann man wohl sagen..." , nahm Vala den Wink mit den Persönlichkeitsverändernden Ämtern auf und konnte seine Müdigkeit nur halbwegs verdecken, "...ich kann für dich nur hoffen, dass es bei dir anders verläuft als bei mir. Deutlich anders."


    Dass der Kaiser tatsächlich auf Callistus aufmerksam wurde und diesen nicht einfach als Hintergrunddekoration abtat zeugte deutlich von der ungezwungen-guten Lauen des mächtigsten Mannes im Staate.. was Vala angesichts der unglaublichen Aufgabe, die dem Aquilius noch vor kurzer Zeit aufgebürdet worden war, für befremdlich hielt. Selbst wenn es fast zwei Jahre her war: er selbst konnte sich noch allzu gut daran erinnern, dass er bei der gewonnenen Wahl zum Consul vor allem flau im Magen gewesen war. Allerdings hatte er da auch andere Ausgangsbedingungen zu bewältigen als der Aquilius. Dieser wurde schließlich zum Heiland erklärt, der Rom nach mehr als einem Jahrzehnt Unsicherheit nun Stabilität schenken sollte.


    "Dies ist Caius Duccius Callistus, Sohn des Numerius Duccius Marsus... deinem Procurator Rationis Privatae der Provincia Germania Superior." , stellte Vala nun wie verlangt seinen jungen Verwandten vor und winkte diesen näher an den Kaiser und sich heran, "..er ist nach Rom gekommen um hier eine Laufbahn zu beschreiten und sich wie viele unserer Familie in den Dienst des Princeps und der Res Publica zu stellen. Und so es dir genehm ist, Princeps, wird er sich sicherlich gerne zu uns gesellen." , gab Vala chalant von sich als wäre es nichts, blieb mit seinem Blick jedoch einen kurzen Moment länger in den Augen seines Verwandten hängen, hoffend, dass dieser den nonverbalen Wink verstand und sich nun selbst präsentierte.



    PROXENIOS - ALEXANDRIA

    Nach einer kurzen Verzögerung, in der geklärt werden musste wie die Ernennung denn nun zu erfolgen hatte (was deutlich geworden war, als Senats-Aspirant Iulius Dives auf eine Diskrepanz zwischen Gesetzestext und Usus aufmerksam gemacht hatte), folgte man nun doch dem Usus.... noch.




    IN NOMINE SENATUS
    POPULIQUE ROMANI


    Ernennung der Magistrate der Stadt Rom


    Hiermit ernennen wir im Namen des Senates und des Volkes von Rom folgende Bürgern zu Magistraten der Stadt Rom:


    Zu Consules
    [...]


    Zu Praetores Urbani
    [...]


    Zu Praetores Peregrini
    [...]


    Zu Aediles Curules
    [...]


    Zu Aediles Plebes
    [...]


    Zu Quaestores
    [...]


    Zu Vigintiviri
    Marcus Helvetius Commodus
    [...]


    Sie mögen hiermit öffentlich ihren Amtseid sprechen.




    Der Amtseid lag als Vorlage vor für jene Magistrate, die ihn noch nicht auswendig konnten.


    - IVS IVRANDVM -


    EGO, -NOMEN- HAC RE IPSA DECUS IMPERII ROMANI
    ME DEFENSURUM, ET SEMPER PRO POPULO SENATUQUE
    IMPERATOREQUE IMPERII ROMANI ACTURUM ESSE
    SOLLEMNITER IURO.


    EGO, -NOMEN- OFFICIO -AMT- IMPERII ROMANI ACCEPTO,
    DEOS DEASQUE IMPERATOREMQUE ROMAE IN OMNIBUS MEAE VITAE
    PUBLICAE TEMPORIBUS ME CULTURUM, ET VIRTUTES ROMANAS
    PUBLICA PRIVATAQUE VITA ME PERSECUTURUM ESSE IURO.


    EGO, -NOMEN- RELIGIONI ROMANAE ME FAUTURUM ET EAM
    DEFENSURUM, ET NUMQUAM CONTRA EIUS STATUM PUBLICUM ME
    ACTURUM ESSE, NE QUID DETRIMENTI CAPIAT IURO.


    EGO, -NOMEN- OFFICIIS MUNERIS -AMT-
    ME QUAM OPTIME FUNCTURUM ESSE PRAETEREA IURO.


    MEO CIVIS IMPERII ROMANI HONORE, CORAM DEIS DEABUSQUE
    POPULI ROMANI, ET VOLUNTATE FAVOREQUE EORUM, EGO
    MUNUS -AMT- UNA CUM IURIBUS, PRIVILEGIIS, MUNERIBUS
    ET OFFICIIS COMITANTIBUS ACCIPIO.


    Sim-Off:

    ZUR INFORMATION:
    Die endgültige Zuteilung der Ämter wird bis heute Abend vom Senat entschieden.


    ÜBERSETZUNG DES AMTSEIDS:
    Ich, ____________________ (VL-Name), schwöre mit diesem Eid feierlich, die Ehre des Imperium Romanum zu verteidigen und immer zum Wohle des Volkes, des Senates und des Kaisers des Imperium Romanum zu handeln.


    Ich, ____________________ (VL-Name) nehme das Amt als ____________________ (Amtsbezeichnung) des Imperium Romanum an und schwöre die Götter und Göttinnen Roms, sowie den Kaiser, in meinem ganzen öffentlichen Leben und all meinen öffentlichen Handlungen zu ehren und die römischen Tugenden sowohl im privaten als auch öffentlichen Leben zu befolgen.


    Ich, ____________________ (VL-Name) schwöre, dass ich die Religio Romana als Staatsreligion beschützen und befolgen werde und niemals öffentlich dagegen verstossen werde, damit sie keinen Schaden erleide.


    Ich, ____________________ (VL-Name) schwöre ausserdem, das Amt als ____________________ (Amtsbezeichnung) und alle seine Verpflichtungen mit all meiner Kraft und nach bestem Wissen und Gewissen auszuführen.


    Auf meine Ehre als Bürger des Imperium Romanum, und vor allen Göttern und Göttinnen des römischen Volkes, und durch deren Willen und Güte, nehme ich das Amt als ____________________ (Amtsbezeichnung) mit allen damit verbundenen Aufgaben, Rechten, Pflichten und Verantwortungen an.

    "Patres conscripti, noch einmal wende ich mich an euch um über eine Sache zu sprechen, die meines Erachtens nach gesetzlich erläutert gehört." , sprach Vala wohl zum letzten Mal in seiner Funktion als Konsul den Senat an und brachte damit ein weiteres Anliegen ein... und tatsächlich auch das letzte, das auf seiner sehr langen Agenda gestanden hatte, "Hierbei handelt es sich um eine gesetzliche Fixierung des Umgangs mit den Pächtern von Aufgaben und Kompetenzen der Res Publica: den Publicani.
    Wir alle wissen, dass die Publicani ihren Höhepunkt bereits hinter sich hatten... das haben andere Gruppen in der Gesellschaft und Wirtschaft auch, und dennoch sollte man nicht aufhören ihnen Aufmerksamkeit zu schenken.


    Selbst wenn die Principes es den Publicani genommen haben, in den meisten Provinzen Steuerpachten zu übernehmen, ist ihr Wirken im Reich dennoch groß genug um einer nachträglichen gesetzlichen Fixierung zu befürfen.


    Ich stelle deshalb folgenden Gesetzentwurf zur Diskussion:"


    De Publicanis


    §1 Ein Publicanus ist ein Unternehmer, der zeitlich befristet Aufgaben der Res Publica übernimmt.
    (1) Die Aufgaben können durch Offizielle der Res Publica ausgeschrieben werden. Ausgenommen hiervon ist die Eintreibung von regulären Steuern.
    (2) Ein Publicanus kann sich im Zuge dieser Ausschreibungen um eine solche Aufgabe bewerben.
    (3) Auf die Ausschreibung folgt ein Bietverfahren, in welchem jener Publicanus den Zuschlag bekommt der am meisten für dieses Aufgabengebiet bietet.
    (4) Die Ausschreibung ist auf ein Jahr begrenzt.
    (5) Der Publicanus hat bei gewonnenenem Bietverfahren die Ausführung der Aufgabe und die Einhaltung der damit verbundenen Gesetze zu gewährleisten.