Beiträge von Titus Duccius Vala

    "Das können wir." , echote Vala als sich keine weiteren Wortmeldungen ergaben und man die Diskussion nach langer Wartezeit offensichtlich nicht weiter suchen wollte.
    Dass es zu einem Verfahrensfehler kam, in welchem betreffende Gesetzesänderung veröffentlicht wurde bevor man sie überhaupt ratifiziert hatte, wurde Vala erst später klar. Offensichtlich hatte er einem Senatsdiener die falschen Order gegeben... ein peinlicher, wenn auch nicht weiter schwerwiegender Fauxpas, der sogleich korrigiert wurde als er auffiel. Offensichtlich wurde er einfach alt.



    PROXENIOS - ALEXANDRIA

    "Der Senat ist aufgerufen, über folgenden Änderungsantrag zum achtzehnten Paragraphen des Codex Universalis abzustimmen." , rief Vala wieder einmal die Senatoren zur Abstimmung.


    Codex Universalis
    Pars Secunda - Rechte des Imperator Caesar Augustus
    § 18 Allgemeines
    Der Imperator Caesar Augustus bekommt durch den Senat die 'Tribunitia Potestas Annua Et Perpetua', das 'Imperium Proconsulare Maius' und die 'Censoria Potestas Perpetua' verliehen. Dadurch gehen auf ihn folgende Rechte über:
    (1) ....


    "Die Senatoren haben wie gehabt die Möglichkeit, dem Antrag zuzustimmen :dafuer:, ihn abzulehnen :dagegen: oder sich zu enthalten." , leierte Vala den ewig gleichen Sermon runter und machte sich dann ans Stimmenauszählen.


    Sim-Off:

    Die Abstimmung (*räusper*) läuft bis Donnerstag, dem 02.07.2015 23:59:59.



    PROXENIOS - ALEXANDRIA

    "Nun..." , begann Vala bedächtig, stellte den Becher auf den Sockel einer kleinen Statue, da er beide Hände brauchte um per Gestik die Bedeutung seines Projekts zu unterstreichen, "Ich werde den Princeps bitten, mir Germanica Superior zu geben. Als Oberkommandierender sämtlicher dort stationierter Einheiten des Exercitus muss ich mich auch auf fähige Leute verlassen. Der Praefectus Alae der Ala Secunda Numidia, Iullus Quintilius Sermo, möchte bald um seine Abberufung bitten. Bevor man mir da irgendwen vor die Nase setzt, werde ich darum bitten, dich mit in den Norden nehmen zu können. Als Praefectus der Ala Secunda."

    "Hmhmhmh... nicht ganz überraschend.." , war Valas erste Reaktion, als er sich der Nachricht gewahr wurde, die seine Frau ihm da gerade auftischte. Definitiv nichts mit Leichtigkeitswert und so brauchte es seine Zeit bis er sich überhaupt zu mehr hinreißen ließ: "Eines muss ich ihm lassen... ich hab ihn für einen verwöhnten Schlappschwanz mit dem Rückgrat eines Froschs gehalten. Jetzt stellt sich heraus: er ist ein VERRÜCKTER Schlappschwanz mit dem Rückgrat eines Froschs." , strich Vala sich nachdenklich, aber keinesfalls belustigt durch den Bart, "Ich sollte ihm als Dank für seine... kreative... Pflichterfüllung eine schwarze Palla schenken. Unterstreicht seinen Charakter... oder das, was er dafür hält."


    So befangen von seinen eigenen Gedanken, bekam er erst garnicht mit wie es seiner Frau dabei ging, fing dann aber doch ihren leicht verunsicherten Blick auf und fasste sich wieder: "Keine Sorge Schatz.." , griff er ihr an die Schultern und lächelte sie aufmunternd an, "..Hunde die bellen beißen nicht. Und dir oder mir etwas nach dieser öffentlichen Inszenierung seiner Weltfremdheit anzutun wäre ein ebenso öffentlicher Fehler. Seine politische Karriere wäre dahin... und ich habe nicht vor, ihm dieses Kindergekasper auch noch irgendwie zu vergelten... ich habe einen Staat zu führen. Mach dir keine Sorgen."



    PROXENIOS - ALEXANDRIA

    "Iwo... als Consular kann man sich über deutlich weniger Angelegenheiten freuen als man sie noch als Consul zu bewältigen hatte. Nunja... wir mussten die Türschwelle auswechseln nachdem sie während des Konsulats vollkommen plattgelaufen wurde." , winkte Vala schmunzelnd ab, "Und dennoch... sind alte Aufgaben aufgegeben zeichnen sich schon neue am Horizont ab."


    Als der Iunius dann vom Zustand der Prima erzählte, strich Vala sich nachdenklich durch den Bart... obwohl er natürlich entsprechend informiert war, nichtsdestotrotz gehörte es sich nicht solch eine Information einfach mit einem 'Ich weiß.' abzukanzeln.


    "Nun, ich glaube das größte Problem dürfte die allgemeine Kriegsmüdigkeit in Italia sein.. und andererseits die fehlende Aussicht, mit der Prima in Italia in nächster Zeit noch Heldentaten zu vollbringen." , mutmaßte der Duccier über die derzeitig offensichtlich vorherrschenden Probleme. Da der vorangegangene Gast ihn trocken hatte stehen lassen, winkte der Consular einen Sklaven herbei und ließ sich ebenfalls einen Becher mit Essigwasser reichen... eine alte Angewohnheit, die er tatsächlich aus der Prima mitgenommen und seitdem nicht abgelegt hatte. Nur bei feierlichen Anlässen und im Beisammensein mit anderen Senatoren griff Vala zum verdünnten Wein.


    "Ich bin mir jedoch sicher, dass dies bei einer stabilen Staatsführung... und mit nichts anderem wollen wir ja rechnen... bald der Vergangenheit angehören wird." , übte sich Vala in Optimismus nachdem er einen Schluck der sauren Erfrischung getan hatte, "Aber wie sieht es mit dir aus? Du bist nun seit wievielen Jahren Tribun der Prima? Mehr als vier, oder? Wärst du bereit für was neues?" , sprach er und winkte damit natürlich in aller Deutlichkeit mit dem Zaunpfahl, als er den Offizier mit verschmitztem Blick über den Rand seines Bechers hin anlugte.

    "Für die Prima wird ein Weg und eine Lösung gefunden. Auf dem Palatin, sicherlich nicht von mir. Ich bin mir aber sicher, eine so traditionsreiche Legion wie diese wird sicherlich nicht aufgelöst werden... möglicherweise verlegt man sie an einen Ort, wo sie dringlicher gebraucht würde. Möglicherweise behält man sie als Dekoration in Italia... aber wenn wir ehrlich sind: außer in Bürgerkriegszeiten sind die Prätorianer durchaus selbst in der Lage, für Ordnung und Sicherheit in ganz Italia zu sorgen." , zuckte Vala mit den Schultern. Es war nicht so, als würde er sich keine Gedanken um die Prima machen, immerhin hatte er dort zwei Jahre lang als Tribun gewirkt und seine ersten militärischen Sporen verdient, vom Kampf Seite an Seite im Bürgerkrieg mal ganz abgesehen. Nein, das war es nicht... er machte sich nur keine Sorgen um sie, das war alles.


    "Natürlich kannst du das nicht." , schmunzelte Vala auf die Bekanntgabe, dass der Iulius sich ganz offensichtlich nicht in der Lage sah dies 'Angebot' hier und jetzt anzunehmen oder abzulehnen. Wobei es im Grunde genommen ja nicht einmal ein Angebot war: "Ich darf dich nur daran erinnern, dass du genauso wie ich an den Willen des Princeps gebunden bist. Entscheidet er, dass ich als Legatus Legionis der Legio Prima eine bessere Figur mache, würde ich mich selbstverständlich diesem Willen beugen. Sollte er entscheiden, dass du nördlich der Alpen gebraucht wirst, wirst du auch wenig Wahl haben. Auch wenn ich davon ausgehe, dass der Princeps die Muse haben wird unsere Wünsche zu berücksichtigen."

    Zitat

    Original von Aulus Iunius Seneca
    Wie bestellt erschien Seneca bald schon in der Casa Accia Ducciaque. Er hielt sich nicht mit den üblichen Tamtam auf, sondern ließ sich vom Ianitor direkt ins Wartezimmer führen, man kannte sich ja schließlich..
    Scheinbar war der Duccier ein gefragter Mann, und so setzte er sich erstmal hin und machte es sich ein wenig bequem.


    Der Tribun musste nicht lange warten, schließlich hatte man ihn herbestellt... allerdings dauerte es doch lange genug, als dass ein Sklave dem Iunius eine Erfrischung und einen kleinen Snack anbieten konnte um ihm das Warten zu verkürzen.
    Als der Hausherr dann verfügbar war, führte man den Tribun in den kleinen Hortus des Anwesens, wo der Consular schon auf seinen Klienten wartete: "Iunius! Schön, dass du Zeit gefunden hast." , begann Vala unverbindlich und ohne den Hauch eines Tadels, immerhin hatte er den Iunius als abkommandierten Offizier von seiner Salutationspflicht entbunden, "Wie ist es dir ergangen? Ich hörte, die Prima leidet immernoch an Unterbesetzung und Kopflosigkeit?"

    Aulus Iunius Seneca
    Casa Iunia | Roma


    T. Duccius Vala clienti suo s.d.


    Klient.


    Man sagt, du weilst in der Stadt. Welch interessanter Zufall.


    Ich glaube, wir sollten uns mal unterhalten. Morgen zur sechsten Stunde wäre eine Idee.
    Findest du auch? Gut, ich wusste, wir verstehen uns.


    Vale bene,


    [Blockierte Grafik: http://www.kulueke.net/pics/ir/unterschriften/unterschriftvalaroemwachs.png]
    Casa Accia | Collis Esquilinus | Roma




    Sim-Off:

    Komm einfach vorbei... :D

    "Die Fischweiber Roms zeichnen sich nicht gerade dadurch aus, vorher um Erlaubnis zu bitten bevor sie sich über jemanden ihre Mäuler zerreissen." , schmunzelte Vala ob des energischen Tonfalls des Annaeus, sich nicht zu derlei herabzulassen. Das war wohl den wenigsten Mitgliedern der Elite zueigen, dass sie derart viel Wert auf ihre Präsenz im Alltagsklatsch legten.


    "Hey, hey...", grinste Vala schließlich und hob abwehrend die Hände, "..ich habe nie vorgehabt, Rom aufzumischen. Das kam von ganz alleine... ich führe es zu meiner Verteidigung auf die letzten Auswüchse jugendlichen Ungestüms zurück. Eigentlich hatte ich ja vor, konstruktive Politik zu machen. Naja... wie sagen die Angeln und Sachsen noch? 'Nevermind'.


    Als der Praetorius bekannt gab, sich für die Plebejer im Senat einzusetzen nickte Vala nur bedächtig: "Auf plebejischer Seite gibt es zur Zeit nur wenige Aspiranten auf den Senat, die mir bekannt sind. Einen habe ich bereits bis ins Vigintivirat geführt, sein Name ist Marcus Helvetius Commodus, Sohn des Helvetius Falco. Ein weiterer befindet sich zur Zeit bei mir im Tirocinium Fori... sein Name ist Caius Duccius Callistus, Sohn meines Vetters Numerius Duccius Marsus. Du wirst dich sicherlich an ihn erinnern.. ansonsten sieht es mau aus, der Senat bietet offensichtlich nicht gerade die attraktivsten Möglichkeiten für Plebejer. Viele drängen eher in den Ritterstand... verdenken kann ich es ihnen nicht."

    "Der Senat ist aufgerufen, über den folgenden Änderungsantrag zum Paragraphen 19 des Codex Universalis.." , rief Vala wie so oft die Senatoren auf, über ein Gesetzesvorhaben abzustimmen, "Wie gehabt können die Senatoren sich enthalten, dem Antrag zustimmen :dafuer: oder ihn ablehnen :dagegen: ."


    §19 Ernennung und Nachfolge
    (1) Der Imperator Caesar Augustus wird vom Senat Roms auf Lebenszeit ernannt.
    (2) Nur er selbst kann diese Amtszeit aussetzen oder beenden.
    (3) Stirbt der Imperator Caesar Augustus oder legt dieser sein Amt nieder, fallen die ihm vom Senat verliehenen Rechte auf diesen bis zur Ernennung des Nachfolgers zurück.
    (4) In diesem Falle gilt der von ihm zuvor testamentarisch verfügte Nachfolgewunsch. Ist kein Testament überliefert, gilt automatisch der nächste männliche Verwandte als Nachfolgewunsch des Kaisers.
    (5) Dieser ist baldmöglichst vom Senat zum Imperator Caesar Augustus zu ernennen.
    (6) Jeder Versuch, die Amtszeit des Kaisers zu beenden oder dessen Nachfolge zu ändern oder zu verhindern wird als Hochverrat betrachtet.


    Sim-Off:

    Die Abstimmung läuft bis Mittwoch, den 01.07.2015 bis 23:59:59.



    PROXENIOS - ALEXANDRIA

    Mit einem ebenso knappen Nicken quittierte Vala den Dank und wartete einen Moment, um dann zur Abstimmung .. im Gegensatz zu anderer Stelle war die Reaktion nicht rein zustimmend.


    "Da die Senatoren keine weiteren Einwände oder Fragen haben, würde man dann zur Abstimmung rufen." , schloss Vala die eher kurze und von Schweigen geprägt Diskussion.








    PROXENIOS - ALEXANDRIA

    "Sagt Staberius Turrinus ab, gebt ihm eine kleine Aufmerksamkeit und vertröstet ihn auf morgen.." , wandte Vala sich an den stets präsenten Sirius ohne sich umzuwenden, als der Iulius zu erzählen begann. Dessen Klage ließ Valas Besorgnis nur wachsen, allerdings stellte sich ein Gedanke ein, der schon länger an ihm nagte und endlich nach Greifbarkeit verlangte.


    "Die Legio Prima ist, ihrer vergangenen Taten ungereut, an einen Ort verbannt an welchem sie ihr Potential nicht entfalten kann. Du wirst verstehen... steht ein Legat aus, wird dieser eher an die Grenzen geschickt denn zu einer Legion die im friedliche italischen Binnenland auch ohne Probleme von einem Praefectus Castrorum geführt werden kann. Sagen wir es so: du hast deine Arbeit so gut gemacht, dass man nicht die Notwendigkeit sah dir einen Vorgesetzten vorzusetzen. Das kann man durchaus als Kompliment verstehen, Iulius." , lächelte Vala matt, sah aber durchaus ein, dass er dadurch die Hoffnungen des Praefectus Castrorum nicht gerade bestärkte... aber darauf war er ja garnicht aus. Letztlich war er auch nicht darauf aus, hier und jetzt die Karten auf den Tisch zu legen, aber das unerwartete Kommen des Iulius zwang ihn quasi dazu, weshalb er den Mann noch einmal am Oberarm packte und noch ein Stück weiter von etwaigen Zuhörern wegführte: "Also... das ist jetzt noch nicht spruchreif, aber: meine Zeit hier in Rom geht zuende. Ich bin nicht mehr Konsul und ich hatte nie vor, mein Leben hier zu verbringen. Der Princeps hat mich später am Tag zum Gespräch gebeten.


    Ich werde ihn darum bitten, mir Germania Superior zu geben." , sprach Vala schließlich das aus, was noch nicht einmal seine Familie wusste, aber für ihn von Anfang an festgestanden hatte: Rom, der Bürgerkrieg, all das waren nur Etappen gewesen. Etappen auf einem Weg, der wieder zurück in den Norden führte.


    "Als Legatus Augusti Pro Praetore führe ich auch das Kommando über eine Legion, ich werde ihn um die Secunda Germanica bitten." , fuhr Vala schließlich fort, dem Iulius seinen Masterplan auszubreiten, "Ich setze natürlich darauf, dass der Princeps mir diesen Wunsch gewährt... und wenn er das tut, bitte ich ihn um die Abkommandierung mehrere fähiger Offiziere, die ich mit in den Norden nehmen will. Ich werde einen fähigen Stab brauchen, fähige Leute... Germania ist kein Klacks. Auf meiner Liste steht auch ein Praefectus Castrorum Marcus Iulius Licinus." , fixierte Vala schließlich den Mann mit seinem Blick, ließ die Worte einen Moment lang wirken um sein Angebot noch einmal zu bekräftigen: "Komm mit mir in den Norden, Licinus."

    Da man einen Kaiser nicht mit skeptischem Stirnrunzeln bedachte, beließ Vala es ob des erneuten Lobs des mittlerweile mächtigsten Mann im Staate bei einem Nicken, bevor er sich Gedanken zur Frage des principalen Verhaltens im Senat machte... dabei galt es immerhin seinen Kenntnisstand über die vergangenen Herrscher Roms und deren Präsenz im Senat in Erinnerung zu rufen.


    "Nun, natürlich sollte ich das nicht tun, aber schließlich wirst du dich vor allem zu Beginn deines Principats mit deinen Vorgängern messen müssen... auch mit jenen, über die man eher weniger gerne spricht." , begann Vala mit bedachten Worten, "Aber letztlich brauche ich dir da ja nicht viel zu erzählen, immerhin warst du vor wenigen Tagen noch einer von uns.
    Also... Divus Iulianus dürfte vielen als derjenige in Erinnerung geblieben sein, der auch als Princeps tatkräftig an der Arbeit im Senat beteiligt war, an vielen Sitzungen teilgenommen und sich auch wörtlich an der Entscheidungsfindung beteiligt hat. Das hat vielen Senatoren das Gefühl gegeben, ernstgenommen zu werden... ich bin mir nicht sicher, ob du dich noch an diese Zeit erinnerst, mein Aufstieg in den Senat kam erst später und dennoch weiß ich von dieser Wirkung. Der Nachteil des Ganzen war, dass er sich mitunter auch Worte anhören musste, die er als phärisch abseits des Senats stehender Princeps sicherlich nicht hätte anhören müssen.. und seine Ideen wurden zwar nicht so auseinandergenommen wie die anderer Senatoren.. deutliche Kritik wurde ihnen aber dennoch zuteil. Allerdings machte er auch von seiner Macht als Princeps gebrauch und lenkte den Senat, rief den Senat zur Ordnung und maßregelte auch wenn dies nötig war.


    Valerianus glänzte vor allem durch vollkommene Abwesenheit, in welcher der Senat bis zum Aufstieg des Praefectus Urbi Vescularius reichlich freie Hand hatte... schon da ließ sich das beobachten, was später als die große Müdigkeit im Senat bekannt wurde. Die einzigen Auftritte im Senat, für die er bekannt ist, fanden noch zu Zeiten statt als sein Vater noch lebte. Soviel dazu...


    Dann der Usurpator, der schon während der Lebenszeit des Valerianus den Senat mit seiner Aufmerksamkeit beglückte. Ich glaube zu der Zeit hast du als Statthalter in Dalmatia gewirkt... nun, das war ein Herrscher, der durchaus das eine oder andere Mal im Senat gewesen ist, allerdings nie einen Hehl daraus gemacht hat, dass er von diesem Erfüllungsgefolgschaft erwartete und keine wirklichen Diskussionen. Als er sich selbst zum Princeps ausrufen ließ.. naja, du weißt, was dann passierte. Der Senat war quasi tot.


    Dann Cornelius Palma, der in den fast sechs Jahren seiner Herrschaft genau ein einziges Mal einer Sitzung des Senats beigewohnt hat. Ich muss nicht groß ausführen, weshalb die Hoffnungen bei deinem Amtstritt nun umso größer sind, da viele von deinem Vorgänger enttäuscht sind.


    Das große Ende der Litanei ist: deine direkten Vorgänger haben sich in ihrem Verhalten dem Senat gegenüber nicht gerade durch Zuwendung und Aufmerksamkeit ausgezeichnet. Das ist kein schönes Kapitel in der Senatsgeschichte... macht für dich aber einiges einfacher: es kann quasi nurnoch besser werden.


    Um also kurzum deine Frage zu beantworten: ich würde dir die Herrschaft des Divus Iulianus als Inspiration empfehlen... zeige dich im Senat, bringe dich persönlich ein und gehe keine Umwege. Alleine dadurch wird der Senat dir sicherlich nachsehen, wenn du einen autoritativen Stil pflegst der die Macht deines Principats durchaus deutlich macht."



    PROXENIOS - ALEXANDRIA

    Da im Alltagsmodus gefangen, hatte Vala nicht damit gerechnet auf die flüchtige Begegnung mit seinem Weib gleich einen derartigen Sermon... und dazu mit solcher Verve... vorgetragen zu bekommen. Es brauchte daher einen Moment bis Vala tatsächlich von dem Thema, das ihn derzeit beschäftigte, genug Aufmerksamkeit abgezweigt hatte um sie seiner Frau zu widmen. Das, was er in der Zwischenzeit mitbekommen hatte war nicht allzu viel... und so fiel seine Reaktion dann dem Kontext der Situation angemessen doch etwas dürftig aus: "Hähwas? Was ist passiert? Was hat der Vettius mit deinem Bruder gemacht?"



    PROXENIOS - ALEXANDRIA

    "Da freut der Consular Duccius sich doch, dass er irgendwie dazu beitragen konnte, einen großen Feldherrn zurück nach Rom zu locken." , grinste Vala schief, als er sich selbst einen Becher mit Wasser griff, "Der Konsul Duccius durfte sich sogar vorwerfen lassen, die Geschichtsbücher nicht gelesen zu haben und sich selbst zum Konsul auf Lebenszeit ernennen zu wollen... bizarr genug, gab es übrigens auch ein paar Verrückte, die besagten Konsul Duccius zur Kaiserwahl vorgeschlagen haben. Tut mir also leid, dass ich dich nur hier in meinem bescheidenen Heim bewirten kann und nicht gleich auf dem Palatin."


    Was der Annaeer dann über gewisse Ärzte und Mysterien und dergleichen erzählte ging flugs über Valas Horizont, so dass dieser nur nett und vollkommen unverbindlich nicken konnte: "Dabei hätte dem römischen Klatsch ein neues Thema mal gut getan.. sehr vielfältig hat er sich in vergangener Zeit nicht gezeigt, ich frage mich, wen man sich als neues Beschäftigungsmotiv aussucht wenn ich mal nicht mehr da bin... vielleicht dich, Annaeus, vielleicht dich. Hast du vor Rom aufzumischen?"

    "Das übliche also..." , lächelte Vala matt während er sich von einem Sklaven einen Becher Wasser reichen ließ und dem Iulier weiter zuhörte. Bis dieser erklärte, dass er eigentlich keine Ahnung hatte warum er überhaupt hier war, was Vala dann doch kritisch die Stirn runzeln ließ: "Alles in Ordnung? Ich meine... natürlich hast du den Auftrag erfüllt, was anderes hätte man ja auch nicht erwarten können. Das Reich ist nicht im Bürgerkrieg versunken und die Gründe hierfür kann sich jeder selbst aussuchen, die zur Wahl geschworenen Einheiten Italias dürften aber durchaus zu den trifftigeren Gründen zählen. Also... raus damit, was machst du hier?" , bohrte der Duccier noch einmal nach, bevor die Verwirrung der Besorgnis wich und er den Iulier an der Schulter etwas weiter weg von den anwesenden Sklaven führte... die den Wink mit dem Zaunpfahl natürlich verstanden und nun ihrerseits auf Abstand gingen: "Also... wirklich alles in Ordnung? Steckst du in Schwierigkeiten? Oder jemand, der dir nahesteht? Brauchst du Hilfe?"
    Derartiges ging Vala natürlich durch den Kopf, was anderes wollte ihm partout nicht einfallen weshalb der Iulier ihn hier aus seinem vollen Terminplan riss.. das musste ohne jeden Zweifel ein Notfall sein.

    Ein schiefes Lächeln war alles, das Vala bei dem unbekümmerten Kompliment des Kaisers zustande brachte, zu wenig war er an solche Worte gewohnt...


    "Die Stimmung in der Res Publica.. sowohl gesellschaftlich als auch politisch... lässt sich zur Zeit mit wenig mehr als dem Begriff der vorsichtigen Aufbruchstimmung beschreiben, Princeps." , begann Vala wie verlangt zu beschreiben, wo es eigentlich wenig zu beschreiben gab, "Man kann mit Fug und Recht behaupten, dass das politische Leben der letzten zehn Jahre arg gelitten hat. Erst die Abwesenheit des Valerianus und dem Regime des Usurpators, dann folgend die eher kraftlose Herrschaft deines Vorgängers... kein guter Nährboden für ein vitales Rom." , rekapitulierte Vala den deutlich ins Stocken geratenen politischen Motor Roms, "Dazu kommt die immer stärkere Spaltung der Senatoren in die der knallharten Traditionalisten und jene, die sich eher an der liberaleren Linie eines Divus Iulianus orientieren. Erstere können sich zwar auf die Fahnen schreiben, dass sie das Rom des Divus Octavianus in lebhafter und ziemlich lauter Erinnerung halten, erleichtern tut dies die politische Schaffensarbeit allerdings nicht. Letztere wenden sich irgendwann einfach ab.
    Ich weiß, dass ich in dieser Angelegenheit eine ziemlich laute und lange Reise hinter mir habe... und letztlich bin ich ja angetreten, um den Senat wieder zu mehr Aktivität und Leben zu führen. Allerdings habe ich unterschätzt, wie sehr sich die in der Vergangenheit sicherlich von mir mitgeschaffene Atmosphäre im Senat eingefressen und festgesetzt hat. Mit meiner Vorgeschichte... meiner Vorbelastung... war ich wahrscheinlich einfach der falsche Mann, um dies zu durchbrechen und Veränderung herbeizuführen.
    Das zu den Problemen... die Herausforderung wird dadurch sehr deutlich: du willst deinen eigenen Worten zufolge den Senat einbinden, ihn durch deine Aufmerksamkeit aufwerten... dabei braucht er vor allem eins: Führung. Und nicht nur die Führung zweier Männer, die der Senat unter Biegen und Brechen auf die curulischen Stühle der Curia Iulia gesetzt hat, sondern die Führung eines Mannes, der über alledem steht und wie kein anderer die zerstrittenen und frustrierten Senatoren zusammen und zur Ordnung rufen kann. Und vor allem eines Mannes, der eines ganz bestimmt nicht ist: angreifbar.


    Kurzum: differenzierte Projekte, außer meinen die du im Senat erlebt hast, gibt es kaum, weil der Nährboden hierfür nicht gegeben ist. Um diesen zu erschaffen braucht der Senat einen Rahmen, der für alle klar zu sehen ist und deutet, womit man nun zu arbeiten hat. Damit man überhaupt arbeiten kann."



    PROXENIOS - ALEXANDRIA

    "Ich denke zuerst sollte man zu denken geben, dass aus der Staatskasse entnommenes Geld nicht per se einfach im Säckel der Familiae verschwindet.", ging Vala bedächtig auf die zahlreichen Eingaben ein, damit er bloß nichts durcheinander brachte, "Alleine durch die umfassende Steuerpflicht vor allem bei höheren Reichtümern besteht ein unmittelbarer und umfassender Investitionszwang. Wer sein Geld ungenutzt rumliegen lässt, wird sich nach einigen Jahren mit einer leeren Kasse UND der Rückforderung der Res Publica befassen müssen. In der Hinsicht kann man sogar davon ausgehen, dass die Res Publica ihr Geld in JEDEM FALL zurückerhält... entweder durch Investitionen in die Wirtschaft, die durch Abgaben und Steuern wieder dem Fiscus zugutekommen... oder durch die blanken Vermögenssteuern.


    Was die Akzeptanz in der Bevölkerung angeht, sollten wir uns keine so großen Gedanken machen: immerhin geht es um Familienvermögen die bereits erwirtschaftet wurden... und diese werden nicht einmal vollständig kompensiert. Zudem ist dieses Projekt ja durchaus aus einem Bedürfnis der Bevölkerung erwachsen, hunderte Hängepartien endlich zu einem für römische Familien vorteilhaften Ende zu bringen.


    Was die Enteignung anging, durfte ich nach der Sitzung zur Todeserklärung erfahren, dass genau das ein Problem für viele in der Bevölkerung und auch im Senat ist. Eine Umsetzung einer Enteignung halte ich daher nicht für praktikabel... zumindest nicht für die Fälle der Vergangenheit. Möglicherweise ließe sich das ganze kombinieren... ein Gesetz zur Kompensation ungreifbarer Vermögen aus Fällen der Vergangenheit. Und die Todeserklärung für Fälle der Zukunft." , dachte Vala laut nach, weil er in dieser Angelegenheit tatsächlich nicht zu einem schlüssigen Ende gekommen war und die Arbeit daher noch im Entstehen begriffen war.


    "Den rechtlichen Rahmen würde ich nicht zu eng fassen... immerhin ist einem Prätor überlassen, wie er solche Entscheidungen trifft. Da per Gesetz kleinteilige Definitionen niederzuschreiben füllt nur die Gesetzbücher und schränkt die Handlungsfreiheit der Prätoren stark ein. Im Zweifelsfall müssen Prätoren sich immer für ihre Entscheidungen verantworten." , ging Vala danach auf die Gedanken des Germanicus ein, "Das wirtschaftliche Risiko gehen die Familien ein, ich sehe keinen Grund sie davor zu schützen. Wenn die Familie sich die wirtschaftliche Habe eines verschwundenen Familienmitglieds kompensieren lassen will, sollten sie auch sämtliche Konsequenzen in Betracht ziehen. Der Gesetzesvorschlag soll Möglichkeiten eröffnen, die Bürger aber nicht in Windeln wickeln.


    Für den Fall größerer Investitionen auf dem Land ließe sich auch das Land des bisher verschwundenen aquirieren und tauschen... da diese in den meisten Fällen ohnehin im Verfall begriffen sind. Sollte ein Stück des Ager Publicus also bei Fälligkeit des Darlehens in besserem Zustand als bei Übertragung sein, halte ich für die Verwalter des Verfahrens für menschensklug genug da nach allseits verträglichen Lösungen zu suchen. Die Methode der Fälligkeit ist ohnehin diesen selbst überlassen. Ich halte eine weitere Fassung nicht für einen Makel, sondern eher als die Erschaffung von Handlungsspielraum.


    Korruption ist ein altes Phänomen, dem sich die Res Publica seit je her durch die ihr inneseienden Kontrollmechanismen erwehrt. Wir als Senat Roms sind letztlich die obersten Wachenden über diese Mechanismen... und mit der Compensatio würde unser Aufgabengebiet ja eben erweitert.


    Was den Nachweis des Verschwindens angeht, sind den Praetoren und den Statthaltern Helfer zur Seite gestellt, die den Sachverhalt beantragen können. Ich mache nur darauf aufmerksam: es gibt ja bereits ähnliche Prozeduren in denen Sachverhalte durch Instanzen der Res Publica vor Vollzug geprüft werden. Machen sich die Antragsteller hingegen schuldig, falsche Angaben gemacht zu haben... nun... sie stehen ja bereits vor dem Prätor, können sie ja gleich dableiben."




    PROXENIOS - ALEXANDRIA