Alles Gute!
Beiträge von Titus Duccius Vala
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Das Schweigen, das sich nun in aller Deutlichkeit zeigte, konnte so oder so gewertet werden. Aber um das zu eruieren würde noch Diskussionsbedarf bestehen, den offensichtlich niemand nutzen wollte. Dementsprechend blieb den Konsuln nichts weiter, als das Verfahren zum Abschluss zu bringen.
"Nun, dann scheint alles gesagt zu sein.. da sich kein expliziter Widerspruch gegen den Vorschlag des Purgitius und den damit verbundenen Ideen gezeigt hat, verzichten wir in diesem Fall auf eine längerwierige Abstimmung und machen Nägel mit Köpfen." , fasste Vala den aktuellen Stand zusammen und winkte noch ein letztes Mal mit dem Zaunpfahl, um dem Senat die Gelegenheit für weitere Wortmeldungen zu geben.
"Diese bestehen darin, das Verfahren zu verlautbaren und eine entsprechend kurze Frist zur Bekanntgabe von Kandidaten einzurichten. Des weiteren werden die Legati, Proconsules und Praefecti über das Ableben des Kaisers und die kommende Wahl informiert. Sobald dieses geschehen ist, werden wir den Praefectus Urbi bitten die Tore der Urbs wieder zu öffnen. Also voraussichtlich morgen." -
Ich musste echt lange darüber nachdenken, was ich hier nun schreiben soll, bin ich ja bekannterweise in nicht wenigen Situationen dabei gewesen die reichlich Konfliktpotential hatten... und auch nicht selten die Schwelle zwischem SimOn und -Off überschritten. (Was mich immer mehr zu der Auffassung gebracht hat, dass es da überhaupt keine Schwelle gibt.. eher nen fließenden und sehr unregelmäßigen Verlauf der je nach Spieler varriiert.)
Kurzum: nach neun Jahren im IR bin ich des konfliktreichen Spiels unfassbar müde geworden.
Das Klima als solches hat sich im IR schon deutlich verändert... der Weggang von Germanica Calvena und Quintilius Valerian (damals spöttisch von einigen, mich eingeschlossen, als 'Ponyhof' bezeichnet) ist für mich eher EIN Symptom für eine Entwicklung im Rollenspiel im IR, die zu einem Ungleichgewicht zwischen entspannten, unbekümmerten und eher harmonielastigen und einem deutlich konfliktorientierten, raueren und kantigeren Rollenspiel geführt hat.
So wie ich mich damals gefragt habe, ob das harmonieorientierte Rollenspiel wirklich erfüllend ist, habe ich heute noch größere Zweifel daran, dass ein starker Fokus auf das Konfliktorientierte zu einem aktiveren IR mit Spielspaß für die meisten Spieler beiträgt.
Ich weiß, dass ich auch kein Kind von Traurigkeit war... wie gesagt, ich habe da ne ziemliche Reise hinter mir.
Wohl gerade deshalb denke ich ebenfalls, dass das Klima im IR deutlich gelitten hat und vor einigen Jahren deutlich ungezwungener war.
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"Dass... etwas von mir zurückbleibt?", echote Vala vollkommen perplex, als seine Frau den drohenden Mini-Krieg in Rom abtat, als wäre es eine Lapalie. Er sah sich schon verblutend im Atrium liegen und die Tiberia würde mit Vala Junior auf einer Kline sitzen und ihm fröhlich dabei zusehen: "Geh ruhig Schatz, lass los... es bleibt ja was von dir hier. Schau mal, seine Nase... die sieht aus wie deine. Wird mich stets an dich erinnern, jaja."
Der Streit eskalierte, als hätte Vala nicht schon genug Streitereien zu bewältigen die stetig an seiner immer dünner werdenden Rinde arbeiteten wie besonders renitente Nageviecher. Allerdings hatte Vala nicht vor seiner Frau hier einfach aus Resignation das Feld zu überlassen, immerhin ging es hier um etwas größeres als sie beide!
"Natürlich würde ich dich verdammt nochmal umbringen wenn du Hand an unseren Nachwuchs legst, bevor dieser geboren ist! Auf soetwas barbarisches können auch nur Römer kommen, wie irre muss man denn sein um ungeborenes Leben zu behelligen?", zeigte er sich vollkommen unbeirrbar und verhaftet in einer sehr germanischen Sichtweise. Dass das behelligen von geborenem Leben, so es nicht in gewisse Standardraster (zwei Beine, zwei Arme, zehn Zehen, acht Finger, zwei Daumen, eine Nase, einen Mund, zwei Augen und Ohren sowie optimalerweise auch nur einen Kopf) fiel, vollkommen anders aussehen konnte musste man hier ja nicht auch noch erwähnen, die Sache war schon kompliziert genug.
"Ich... man muss etwas tun... Rom ist nicht sicher.", dachte Vala laut nach, als er einfach genug davon hatte sich den unmöglichen Gedanken seiner ganz offensichtlich infantilen Frau zu stellen, blieb es doch ganz offensichtlich wieder einmal an ihm Nägel mit Köpfen zu machen die das Boot zusammenhielten.
"Ich werde dich nach Dianium schicken.", befand Valas erste Idee, sein Weib an einen möglichst sicheren Ort (der Rom ganz klar nicht war) zu schicken, bevor ihm schließlich der rettende Einfall kam: "Oder doch gleich nach Mogontiacum, das ist es! Meine Familie ist in der Provinz außerordentlich einflussreich, wir haben viele Verbündete... und mein Patron befehligt die Legiones. Ja, genau... das ist es. Du wirst AUGENBLICKLICH deine Sachen packen, ich werde das nötige veranlassen um dich unerkannt aus der Stadt zu bringen!" -
Zitat
Original von Tiberia Lucia
ok, es wird erst, in einer woche gehts los und ich dreh durch
ich will nicht sagen dass ich nichts schreiben werde, aber ich weiß nicht ob ich bis nächste woche mittwoch die zeit und die muse finde, rechnet lieber mit letzterem und seid freudig überrascht wenn es anders istYou go, girl.
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Vala lächelte milde, hatte der Elan des Helvetius offensichtlich durch die Verschiebung der Wahlen keinen Schaden genommen.
"Dein Elan ist bewundernswert..", sprach der duccische Konsul einfach aus was er dachte, "Ich denke aber dir wäre nicht geholfen wenn man dich nun in die Provinzen schickte... das könnte zwar, sollte Fortuna dir gewogen sein, darauf hinauslaufen, dass du den neuen Kaiser triffst bevor wir es tun, aber es könnte sehr viel wahrscheinlicher darauf hinauslaufen, dass du wichtige Ereignisse hier in Rom verpasst, eine weitere Wahlperiode versäumst (die schneller kommen mag als du denkst) und eben den neuen Kaiser nicht triffst. Nein, Helvetius, ich glaube dein Engagement wäre hier in Rom viel eher von Nutzen.. auch für dich, wenn du verstehst was ich meine. Sobald das Geschacher um Unterstützung und Stimmen erst einmal losgeht, werden die Leute die zwischen den senatorischen Häusern wandeln unheimlich wichtig sein. Du solltest unbedingt dazu gehören, wenn du im Gedächtnis der Senatoren bleiben willst, Helvetius." -
Es dauerte seine Zeit bis die Konsuln die Curia Iulia verließen, immerhin war der Gesprächs- und Diskussionsbedarf durch die Abstimmung nicht erschöpft, sondern nur unterbrochen worden.
Dem duccischen Konsul konnte man durchaus ansehen, dass der Sturm nicht spurlos an ihm vorüber gegangen war.. letztlich fand er aber doch Zeit sich den Fragen seines Ex-Tiros zu stellen nachdem dieser sich eine ganze Weile hatte gedulden müssen bis der Konsul sich von den zahllosen Diskussionswilligen loseisen konnte."Helvetius.", sprach Vala mit von Müdigkeit beladener Stimme, ,"Was kann ich für dich tun?"
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http://www.kulueke.net/pics/ir/nscdb/y-diverse/82.jpg Der Gedanke, die Tür einfach offen stehen zu lassen, wurde für Pustus Blumus mit jedem neuen Hausgast verlockender. So oft wie er in letzter Zeit die Tür aufziehen musste, konnte er die Scharniere garnicht nachfetten. Und man schaue erst ihn selbst an: er hatte das Gefühl langsam die Muskeln zurück zu bekommen die er sich in jungen Tagen sehnlichst gewünscht hatte.
"Salve, dies ist.. ach, ich gehe davon aus du weißt was das hier ist. Wie kann ich dir helfen?", sagte der alte Mann sein Sprüchlich nicht auf und blickte dem Typen vor der Tür erwartungsvoll entgegen. Wenn er vom Seitenblick auf den Wagen und die Gefolgschaft überrascht war, war er souverän genug in seinem Job um es nicht zu zeigen.
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"Ich bin recht zuversichtlich..", gab Vala sich eben so, "..dass der Senat, der sich bei seinen sonstigen Abstimmungen eben zu einer solchen Mehrheit von drei fünfteln durchringen muss, bei der Wahl eines neuen Princeps die Fähigkeit dazu nicht urplötzlich verlieren wird."
Als der Purgitius sich dann selbst in einer Spitzfindigkeit versuchte, konnte und wollte Vala ihm da nur halbwegs widersprechen und zustimmen: "Deine Handhabe, nach einer Abstimmung die untere Hälfte der Kandidatenliste zu tilgen, kommt dem Ansinnen nach größtmöglichen Mehrheiten durchaus entgegen, ja.
Allerdings habe ich nach wie vor Bauchschmerzen bei dem Gedanken einen Kaiser zu inthronisieren, der nur eine hauchdünne Mehrheit im Senat besitzt." -
Wo kam das denn her? Vala musste sich selbst eingestehen, derart in den Panzermodus der Verbalschlacht, die man ihm seit geraumer Zeit zumutete, verfahren zu sein, dass der konstruktive Vorschlag des Purgitius einen Moment brauchte um in seiner Bedeutung zu ihm durchzudringen.
Das konnte man machen! Offensichtlich sahen gewisse andere Senatoren es genauso, was schonmal eine Basis war um langwierige Abstimmungen zu vermeiden.
Gerade als er sich zur Sache melden wollte um seine Zustimmung kundzutun kam dem auf juristische und politische Spitzfindigkeiten gedrillte Hirn noch ein Gedanke: mehr als die Hälfte der Stimmen. Das waren im Zweifelsfall 51 Prozent... und nach Valas Auffassung nicht genug.
Natürlich reichte das um eine Mehrheit klarzumachen (auch wenn jede andere Abstimmung im Senat eine Dreifünftelmehrheit verlangt), aber reichte das auch um einen Kaiser derart von allen akzeptiert auf den Thron zu setzen und ihm eine sichere Basis zu verschaffen, mit der ein Bürgerkrieg vermieden und ein späteres Regieren vereinfacht würde? Nein, würde es nicht..."Ich bin ebenfalls sehr angetan von diesem Vorschlag, Consular Purgitius.", gab Vala zuerst die Quintessenz seiner Meinung kund, allerdings ohne zu vergessen eine Änderung anzuregen: "Ich rate allerdings dringends davon ab, sich bei der Wahl des neuen Princeps auf eine schlichte einfache Mehrheit zu verlassen. Denn man bedenke dies: auch eine Mehrheit von einundfünfzig Prozent hinterlässt möglicherweise ganze neunundvierzig Prozent frustriert.. die Folgen dessen könnten in genau dem münden was wir verhindern wollen. Zudem braucht der neue Princeps stabile Mehrheiten im Senat um das Reich friedlich und effektiv regieren zu können... erinnern wir uns nur daran, als jemand auf dem Thron eben keinen solchen Rückhalt besaß.
Ich schlage daher vor, für die erste.. und die möglicherweise darauf folgende Abstimmung eine Mehrheit von mindestens zwei Dritteln des Senats (67%) als Wahlfähig zu avisieren. Sollte der Senat sich nicht einigen können, würde man ab dem dritten Wahlgang eine Mehrheit von mindestens drei Fünfteln (60%) als gesetzt betrachten."
Natürlich würde es dadurch nicht einfacher einen neuen Princeps zu wählen, allerdings verband Vala damit die Hoffnung eine schlichte Lagerwahl zu verhindern und den Senat damit dazu zu animieren miteinander zu reden und möglicherweise gar einen Kompromiss zu finden.Edit D. Marsus: Auf Valas Wunsch den letzten Satz hinzugefügt.
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"Jeder normale Mann..." , echote Vala tonlos in seine Hände hinein auf denen er immernoch den viel zu schweren Kopf ruhen ließ. Durch die Finger hindurch wurde der Boden angestarrt als könne dieser die Antwort auf die immer dringlicher werdenden Probleme ausspucken. Tat sie aber nicht... dafür spuckte seine Frau immer mehr Worte auf die auf ihn einprasselten wie bitterkalter Hagel. Jedes einzelne ein Nadelstich in seine an Stichen ohnehin nicht armen Haut. Es schien fast, als würde man mit jeder Stufe nach oben zu einem größerem Nadelkissen.
"Du... du verstehst offensichtlich nicht.." , schoss Valas Oberkörper in die Aufrecht, "..ich bin der verdammte KONSUL ROMS. Einer der mächtigsten Männer Roms! In einer Zeit ohne Kaiser! Die Senatoren die schon in Flammen aufgingen als ich zum Konsulat kandidierte sind jetzt förmlich explodiert! In einer solchen Situation ist es deutlich einfacher draufzugehen als unbeschadet aus der Kiste rauszukommen. Verstehst du, warum JETZT GERADE nicht unbedingt die beste Zeit ist Vater zu werden?"Das Unverständnis über seine Frau, die ganz offensichtlich nicht den Hauch eines Gespürs für die aktuellen Zustände Roms besaß, ließ ihn wieder hochfahren und durch den Raum tigern. Bis sie ihm schließlich an den Kopf warf, das Kind auf garkeinen Fall wegmachen zu wollen: "Wie? Wegmachen? Wie soll... warum... wer? WARUM BEI LOKI SOLLTE ICH VERDAMMTNOCHMAL DARAUF BESTEHEN, DASS DU DAS KIND WEGMACHST? WER WÜRDE SOWAS BARBARISCHES DENN TUN?
Verstehst du denn nicht? Ich mache mir gerade nahezu in die Toga aus Angst um das Kind, und du wirfst mir vor es wegmachen zu wollen? Wie bizarr ist das denn bitte? Ich würde dich verdammt nochmal umbringen, wenn du derartiges tätest." -
"Hmhmhmh..." , brummte Vala vernehmlich laut nachdenkend. Einerseits, weil er sich weiterhin nicht vorstellen konnte, dass ein derartiges Verfahren tatsächlich fruchtbringend sein würde, andererseits weil er sich keine Illusionen machte, dass der 'mächtige' Senat ebenso vernehmlich rumjammern würde wenn der Consul der seinem Amt inneseienden Macht auch nur nahe kam.
Sollte das Verfahren entgegen seiner Vorstellung von Erfolg gekrönt sein, hatte das allerdings nicht wenige Vorteile für ihn: je schneller die Sache vorbei war, desto deutlicher würde der vormalige 'Skandal' als das Gezeter nervöser Waschweiber entlarvt. Von anderen, persönlicheren Erleichterungen mal vollkommen abgesehen.
"Wenn ich das also richtig verstehe, sparen wir uns VORERST ein detaillierteres Verfahren..." , fasste Vala die genannten Vorschläge zusammen, "...und diskutieren erst einmal drauf los wer uns da alles in den Sinn kommt und ob wir uns nicht doch schon eher auf einen Kandidaten einigen können? Einfach mal so?
Das ist ein hochriskanter Einsatz den ich da sehe, da die Zeit die wir hier drinnen verbringen um einfach mal drauf los zu diskutieren da draußen genutzt werden könnte um Truppen zu sammeln und selbst Fakten zu schaffen. Sollten wir uns nicht einigen können, riskieren wir verdammt viel. Meiner Meinung nach zuviel.Und was ist mit jenen, die eben keine Senatoren und Consulare sind? Consular Purgitius, dir schien es am Anfang der Diskussion wichtig, auch die nicht-senatorischen Kandidaten und Möglichkeiten in die Debatte einfließen zu lassen... hast du in dieser Hinsicht ebenfalls deine Meinung geändert?
Wie dem auch sei, auch wenn man uns das gerne vorwirft weil Vorwürfe hier in den Hallen offensichtlich sehr locker auf der Zunge liegen zu scheinen, werden wir uns nach dem Willen des Senats richten sollte dieser anders entscheiden." , gab Vala mit weiterhin recht gelassener Art bekannt, er hatte andere Dinge in denen er auf die Kompetenzen des Konsuls pochen konnte... und würde.
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"Jetzt mach mal halblang!" , brachte Vala es tatsächlich fertig sich zu einer halbwegs adäquaten Reaktion auf die Beleidigung seiner Frau durchzuringen, "Ich bin Konsul! Der verdammte Kaiser ist gestorben und gerade in dieser Situation hat DEIN STAND nichts besseres zu tun als die Res Publica der vor-caesarischen Zeit heraufzubeschwören und vollständig Amok zu laufen. Man könnte durchaus meinen ich hätte mit dem Zusammenhalten des Ladens voller schmollender Kinder, den man weithin auch als Senat kennt, und dem Verhindern eines Bürgerkriegs... moment... wie war... oh." , fiel der Dupondius schließlich und ließ Vala überrascht mit offenem Mund die Augen aufreißen. Nein, damit hatte er tatsächlich nicht gerechnet... wie denn auch? Rom hatte mehr als eine Million Bürger und im Moment gerade ganz offensichtlich ebensoviele Meinungen... und es war sein Job das alles zu einer Stimme zusammen zu backen.
Und jetzt kam da seine Frau, die er in den letzten Wochen ohnehin deutlich vernachlässigt hat, und teilte ihm mit, dass er Vater würde. Moment... vernachlässigt... war das überhaupt? Vala, der auf sehr männliche Art und Weise ein Alleinrecht auf den Uterus seiner Frau beanspruchte, musste tatsächlich nachdenken... aber ja, doch. Nicht nur einmal. Nicht selten sogar... allerdings... naja, unschön. Mehr abreagierendes Rodeo als kunstvolle Hofreitschule. Dementsprechend schnell vergessen... aber gut. Dann also wieder: ER wurde Vater.
"Scheisse." , entfuhr es ihm unwillkürlich und seine Miene verdüsterte sich. Die Unruhe, die ihn flugs darauf erfasste ließ ihn seine Frau von sich schieben und aufstehen um fortan durch den Raum zu tigern wie ein eingesperrtes Raubtier. Seine Gedanken rasten und seine Miene machte deutlich, dass ihm alles andere als schöne Gedanken dabei in den Kopf kamen.
"Das ist... bei den Göttern... das ist..." , versuchte er sich in erster Artikulation derselben als er weiterhin durch den Raum streifte und sich nervös durch den Bart strich, "..ich meine: das ist wundervoll. Aber... ich bin Konsul! In dieser verdammten Zeit. Als wäre es zuvor nicht schwer genug gewesen strebt ein nicht unerheblicher Teil des Senats... einschließlich deines weibischen Bruders... es an mir diese Zeit zur Hölle zu machen. Wer weiß auf was für Ideen diese Ewiggestrigen noch kommen?"
Weiteres Tigern, weiteres nachdenken... und keine Lösung in Sicht. Früher war alles so einfach: es ging nur um ihn. Und man kam nicht weit, wenn man es dezidiert darauf anlegte so geräuschlos und ungefährlich Karriere zu machen. Eine gewisse Art der Selbstvergessenheit war notwendig. Und selbst als er geheiratet hatte.. das wären Kollateralschäden gewesen, sowas musste eine römische Frau im Kopf behalten deren Mann an die Spitze des Staates strebte.
"Ich... ich könnte zurücktreten... wir könnten uns zurückziehen, auf Dianium. Vielleicht glättet das die Wogen... und man vergisst mich einfach? Ich bin mir sicher, halb Rom ist sogar richtig heiß darauf mich zu vergessen... und dann... oh... oh nein.. warum jetzt?" , sackte die Erkenntnis ein, dass die Tiberia sich definitiv einen besseren Zeitpunkt hätte aussuchen müssen um schwanger zu werden... und dennoch: er wurde Vater. Der Tod des Kaisers schien dabei eine Leichtigkeit zu sein. Dies hier hingegen zwang ihn von seinen Füßen in einen Stuhl und ließ seinen Kopf zurück in seine Hände gleiten: "Warum jetzt?" -
"Senator Iulius, ich bitte dich noch einmal sehr genau darüber nachzudenken was ich gesagt habe..." , seufzte Vala vernehmbar auf, der sich tatsächlich fragte, ob er nichts sagen konnte, ohne dass sich mindestens ein Senator dadurch auf die Toga getreten fühlte und die Chance nutzte sich zu echauffieren, "Ich habe weder eine Diskussion über deinen Antrag abgebrochen noch darauf hingewirkt, dass ihm keine weitere Beachtung zuteil wird. Ich habe lediglich MEINE PERSÖNLICHE Position gegenüber deinem Antrag deutlich gemacht, nicht mehr.. und ich bin guter Hoffnung, dass du mir dies nicht wirst abspenstig machen wollen nur weil ich Konsul bin und du offenbar jedes Wort eines Konsuls als gesetzt interpretieren willst.
Ich kann dich also vollständig beruhigen: niemand nimmt dich nicht ernst, alles ist gut, dein Antrag wird WIE DIE ANDEREN AUCH Bestandteil dieser Diskussion sein."
Mit einem Schmunzeln auf den Lippen ob der Empfindlichkeit des iulischen Senators, der ganz offensichtlich austeilen mochte aber doch bitte nicht einzustecken hatte, lehnte Vala sich in seinem Stuhl zurück, um dem weiteren Verlauf der Diskussion gelassen zu folgen. -
"Senator Iulius, dein Ärger geht ins Leere." , zeigte der duccische Konsul sich sichtlich irritiert über das Verhalten des Iuliers, "Nur weil ich deinen Antrag, der mitten in eine laufende Diskussion kam, nicht augenblich zur Abstimmung gebracht und zudem deutlich gemacht habe, dass dieser nicht meiner Auffassung entspricht, hat das nicht sofort zu befeuten dass du übergangen wirst. Ich warte nur auf weitere Wortmeldungen.
Es ist nichtsdestotrotz recht befremdlich erst dem Senat vorzuwerfen bestechlich zu sein und dann sehr empfindlich zu reagieren wenn nicht sofort so geschieht wie man wünscht. Ich darf ebenso daran erinnern, dass wir es waren die diese Diskussion eingebracht haben. Uns dann vorzuwerfen doch nur so zu machen wie wir es wünschen geht doch etwad an der Realität vorbei. Sachlichkeit wäre sehr wünschenswert, Iulius." -
"Die Essenz unserer Meinungsverschiedenheit ist deutlich geworden." , fasste Vala die Meinungsverschiedenheit noch einmal ohne Groll zusammen, "Wir werden es allerdings dabei belassen müssen... ich halte ein intensives und dennoch kompaktes Verfahren für das sinnvollere, weil es uns ermöglicht die Kandidaten genauer in Augenschein nehmen zu können. Du hälst das nicht für nötig... dabei wird es wohl bleiben."
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"Ruhig Blut." , versuchte Vala seinen heute offensichtlich sehr heißblütigen Gast zu beruhigen und übte sich als Gegenpol in demonstrativer Gelassenheit: "Ich weiß nicht mehr als du über diese Sache, ich kann dir allerdings versichern, dass ich guter Dinge bin was die Klärung dieser Sache angeht.
Lass es mich im Detail erklären: zuvor ist es so gewesen, dass Senatoren keine Bäckereien besitzen durften. Warum? Weil sie nur Betriebe besitzen durften die landwirtschaftliche Produkte erzeugten oder diese direkt weiterverarbeiteten. Mehl an sich ist KEIN landwirtschaftliches Erzeugnis, sondern bereits die zweite Stufe... nämlich das Produkt der Weiterverarbeitung eines solchen. Ein Bäcker, der das Mehl bei den Bauern einkaufte, arbeitete also nicht mehr mit einem direkten landwirtschaftlichen Erzeugnis sondern mit einem Sekundärprodukt. Was dem Gesetz widersprach... der Prozess ist weithin bekannt.
Nun haben sich allerdings die Dinge verändert. Bäcker kaufen bei den Bauern nicht mehr das Mehl, sondern direkt das Getreide um es schließlich selbst zu mahlen. Sprich: sie arbeiten fortan mit einem direkten landwirtschaftlichen Produkt und nicht mehr mit einem der zweiten Stufe. Dementsprechend sollten Senatoren nun laut Gesetz in der Lage sein Bäckereien zu unterhalten.
Aber: das sollte durch ein ordentliches Gericht durch eine Feststellungsklage deutlich gemacht werden. Ich versichere dir, dass dies der beste Weg ist. Natürlich könnte ich ein Veto einlegen, aber warum wenn man es viel deutlicher machen kann? So umgehen wir den Vorwurf der Mauschelei und kreieren für das ganze Reich klare Fakten. Ich meine: deine Mitsenatoren werden dir für diese Sache danken... und Callistus hier wird dir in der Sache die Arbeit abnehmen.
Kurzum: du wirst dein Geld zurückbekommen und letztlich eine Sache in aller Deutlichkeit klären können. Das sollte auch in deinem Sinn sein."
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Es waren große Augen, mit welchen Vala seine Frau bedachte als die sich in einem zum anderen Moment von einer fürsorgenden und um das Wohl ihres Mannes bedachten Liebhaberin zur scheltenden Furie wandelte. Was war das denn jetzt auf einmal? Hatte er etwas übersehen, dass auf der Hand lag? War ihr die Veneta so wichtig? Und wer bei Loki war diese Manlia? Und was sollten sie mit einer verdammten Ziege?
"Hat die Veneta sich aufgemacht, Zwerge aus Brot als Fahrer einzusetzen?" , war daher seine erste Mutmaßung zur Klärung des Problems, auch wenn er weiterhin unverhohlen im Dunkeln tappste.
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Er würde es dem Senator freilich nicht sagen, immerhin schien ihn die Sache durchaus zu stören, aber: in der aktuellen Zeit war ein derartiges Problem schon fast mit banaler Leichtigkeit versehen. Dementsprechend konnte Vala sich nach dem ersten Überfliegen des Edikts zu einem aufmunternden Lächeln durchringen bevor er die Tabula an seinen jüngeren Schatten weitergab: "Schau dir dies an, Callistus... das wird dein erster Fall vor Gericht werden."
Dann wandte er sich wieder dem Senator zu: "Es ist wahrlich unglücklich, dass sich die Klärung der Sache nun hinzieht, aber ich kann dir versichern, dass es letztlich glücklich für dich ausgehen wird... erneut." , sprach er und deutete schließlich auf Callistus, "Dies ist Caius Duccius Callistus, er wird dich vor Gericht vertreten. Als Konsul werde ich dies nicht können, ich denke du verstehst das. Ich habe vollstes Vertrauen in die Fähigkeiten meines jungen Tiro und empfehle ihn dir daher ganz klar als Advocatus. Aber zuerst zum Vorgehen, dass ich dir empfehle: bezahle die Strafe, die dir durch das Edikt auferlegt wurde... strebe aber gleichzeitig eine Feststellungsklage gegen das Edikt beim Prätor an. Im Prozess wird dann geklärt, ob der bisherige Usus sich durch die Vergabe des Rechts zum Mahlen des Getreides an die Bäckereien ändern sollte oder nicht. Ich bin da nach wie vor guter Dinge... aber was genau meinst du mit 'übel mitspielen'?"
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"Dem kann man entgegnen, dass ein anderer Statthalter, der sich ebenso als potentieller Princeps betrachtet, sich ungerecht behandelt fühlen könnte wenn wir jetzt hier einfach jemanden anderes ausrufen und er am Verfahren nicht beteiligt wird... das Ergebnis wäre dann ebenfalls, dass er zur Waffe greift um sich Gehör zu verschaffen... weil man es ihm zuvor verweigert hat." , gab Vala zu Bedenken, der sich nach wie vor mit der Kaiser-jetzt-Variante des Iulius nicht anfreunden konnte.