Beiträge von Titus Duccius Vala

    "Patres conscripti... die Wahl eines neuen Princeps wurde uns durch das Testament des verstorbenen Imperator Caesar Augustus übertragen." , leitete Vala die heutige Anhörung ein, "..mein Mitkonsul Vettius und ich schlagen euch dabei folgende Vorgehensweise vor, die sich sehr stark am üblichen Usus der Wahlen zum Cursus Honorum orientieren:"


    Über die Wahl des Imperator Caesar Augustus durch den Senat Roms:


    1. Aktives Wahlrecht besitzen alle Senatoren Roms die sich zum Wahlzeitpunkt in Rom befinden und sich in die Senatslisten haben eintragen lassen. Passives Wahlrecht besitzen alle Senatoren Roms.
    2. Die Nominierungen und Kandidaturen können per Brief oder persönlich bei den Konsuln bei den Konsuln eingereicht werden. Diese werden die Nominierten schnellstmöglichst zur Annahme oder Ablehnung ihrer Nominierung auffordern. Hierzu werden Fristen gegeben sein.
    3. Nach dem Ende dieser Frist werden die Kandidaten durch die Konsuln dem Senat vorgestellt. Es folgt eine Zeit der Beratung bis zur schlussendlichen Wahl, die den für den Senat geltenden Gesetzen entspricht.
    4. Ist eine Entscheidung herbeigeführt, wird der Gewinner aufgefordert sich zur Annahme seiner Wahl in den Senat zu begeben. Die üblichen Prozeduren zur Übertragung der kaiserlichen Kompetenzen an den Gewählten werden folgen.


    "Wie ihr seht wurden vor allem Anpassungen vorgenommen, die alle Senatoren Roms einbinden sollen... ob in Rom anwesend oder nicht. Es stellt sich nun vor allem die Frage, wie lange die Fristen zur Sammlung der Nominierungen und Kandidaturen... sowie die Fristen zur Beratung bis zur Wahl ausfallen sollen.


    Wir bitten um Wortmeldungen."

    Wie immer bei Wechseln an der Spitze stellt sich die Frage, ob der Wechsel zu schnell oder zu langsam von sich geht.


    Jeder kennt die Argumente: läuft es zu schnell ab, ist das Rollenspiel oft unschön.. läuft es zu langsam ab, hängt es in Karrieren und Staat.


    Mich würde schon interessieren, wie die Mehrheit hier den neuerlichen Kaiserwechsel sieht... als Chance für seltenes Rollenspiel mit Dauer oder als schnell zu erledigendes Happening vor der Rückkehr zum ersehnten Alltag.


    Bleibt fair und stimmt nur mit einer ID ab. ;)

    Ne, isses nicht. Es war dir wichtig genug es anzusprechen, also sollte man drüber reden.


    Ich kann nicht ganz nachvollziehen, warum die Threads im Senat die außerhalb in den Hintergrund rücken lassen.. außer wenn jeder der beteiligten spieler ne senatoren-id hat und sich nun auf diese konzentriert.


    nicht, dass wir uns falsch verstehen, ich meine das vollkommen wertungsfrei... ich hab keine id da draußen, kann dementsprechend nicht verstehen wie andere threads nicht mehr wichtig sind, nur weil im senat etwas läuft.

    Vala, der sich nicht die Muse gab die Diskussion ins unsachliche abgleiten zu lassen, konnte die geäußerte Kritik der Patrizierfraktion nicht nachvollziehen, wusste aber sehr genau wo diese herkam: "Eure Argumente wären stichhaltig, würden wir zur Zeit des Sulla oder des Divus Iulius diskutieren. Tun wir aber offensichtlich nicht.. und in den hundertfünfzig Jahren hat sich seitdem einiges getan, in dem den zuvor genannten Sorgen durch die Realität widersprochen wurde.
    Ihr macht euch Sorgen, ob wir als Konsuln mit dem Aussetzen der Wahlen oder einem gebotenen Dispens zuviel Macht anhäuften... im Zeitalter der Princeps, in einem Verfahren, das die Wahl eines neuen Princeps zum Ziel hat."
    , schmunzelte Vala beinahe ob der schon fast schmeichelhaften Sorge der Patrizier, bevor er sich letztlich vor allem an die Realpolitiker im Senat wandte: "Die Kandidaten zum Konsulat haben sich bereit erklärt ihre Kandidatur zurückzuziehen und sich bis zur Inthronisierung des neuen Princeps zu gedulden, wohlweißlich aus dem Sinn für den durch die aktuelle und vor allem reelle Krise gebotene Dringlichkeit eines zügigen und konsequenten Verfahrens.
    Ich erinnere ebenfalls daran, dass der Senat in der Krise oft Wege gewählt hat die sich nicht zur Gänze mit den Traditionen deckten. Der Senat hat oft genug die Zeichen der Zeit erkannt und dementsprechend gehandelt.. dieser Senat ist nicht jener vor fünfzig Jahren. Jener war nicht jener vor hundert.
    Zu bedenken wäre ebenfalls die alternativlose Auslegung der Traditionen, könnte man mit dieser Perspektive die politischen Handlungen der letzten dreißig Jahre in Frage stellen. Die letzten hundertfünfzig Jahre, selbst die Zeit davor, waren geprägt vom Sinn der Senatoren Roms für den richtigen Kurs... der nicht immer einer kompromisslosen Befolgung der Traditionen Roms entsprach.


    Ich rufe demnach dazu auf, die reellen Notwendigkeiten nicht aus den Augen zu verlieren und den Antrag zu billigen.


    Wir stellen hiermit den Antrag, die Wahlen bis zur Inthronisierung des neuen Princeps zu verschieben. Wir schreiten zur Abstimmung."

    "Wir stimmen ab über den Antrag, die Wahlen zum Cursus Honorum Senatorium bis zur Inthronisierung des neuen Princeps zu verschieben.", lud der Vettius die Senatoren zur Abstimmung.


    "Die Senatoren haben die Möglichkeit dem Antrag


    :dafuer: zuzustimmen
    oder
    :dagegen: zu widersprechen
    oder
    sich zu enthalten."


    Sim-Off:

    Die Abstimmung läuft bis Freitag, den 06. Februar 23:59:59





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    "Auch wenn ich deinen Gedankengang, Praetorius Flavius, ohne weiteres nachvollziehen kann, gebe ich zu bedenken, dass die Res Publica sich selbst schützen kann. Die Consuln stehen nicht unangefochten an ihrer Spitze und es war nicht nur der Princeps der sie in ihrer Tätigkeit kontrollierte. So man uns erlaubte das Konsulat erneut zu bekleiden, um gemeinsam mit euch, den Senatoren Roms, diese Krise zu bewältigen würde uns das nicht automatisch zu Sullae oder Marii machen. Ich gebe zu bedenken, dass die Kompetenzen der Consuln in der Thronvakanz nicht mit jenen der Zeiten des Divus Iulius zu vergleichen sind. Als wichtigstes sei genannt: wir haben keine Weisung gegenüber den Legionen. Wir haben keine Weisung gegenüber dem Praefectus Urbi noch gegenüber den Praefecti Praetorii. Die Volkstribune können jede unserer Handlungen mit seinem Veto belegen. Der Senat ist ohne einen Princeps durchaus in der Lage, einen solchen Dispens zu erteilen, immerhin fallen die dem Augustus verliehenen Kompetenzen nach dessen Tod wieder in die Hände des Senats zurück. Und warum? Weil er uns vertraute, das richtige in dieser Krise zu tun." , appellierte Vala mit ruhigem, aber durchaus entschlossenem Tonfall an die Situationsvernuft des Senators in dieser außerordentlichen Situation nicht an ordentlichen Dingen festzuhalten, "Man fährt in einem Sturm nicht mit den Segeln für einen Sommerwind.
    Seien wir ehrlich: diese Krise ist nicht hausgemacht. Der Princeps hat als erster Augustus überhaupt die Wahl seines Nachfolgers in die Hände des Senats gelegt. Alleine das widerspricht bereits den Traditionen Roms und allem, was Rom in seiner Geschichte erlebt hat. Das was mein Collega und ich von euch erbitten ist durchaus sowohl mit Billigung der Principes als auch mit jener des Senats schon mehrfach geschehen... und dies außerhalb von fundamentalen und gefährlichen Staatskrisen wie wir sie derzeit erleben.


    Du hast allerdings vollkommen recht, Praetorius, wenn du glaubst ein solcher Dispens wäre ein Zeichen. Allerdings verstehen wir dieses als Zeichen der Entschlusskraft und des Willens, diese Krise gemeinsam zu meistern und zu einem zügigsmöglichen Ende zu bringen.
    Der Kaiser ist tot.. und der Senat? Der Senat ergreift die Mittel um diese Krise zu bewältigen die der Princeps selbst uns in die Hand gegeben hat. Warum? Ich wiederhole: weil er uns vertraute. Weil der Senat sich in Situationen der Not nicht nur für das Tradionelle entschied, sondern auch die notwendigen Mittel... und nicht selten ging man dabei Wege, die mit den Traditonen im Konflikt standen und sich dann doch als die richtige Wahl herausgestellt hat. Das Ziel ist uns immerhin durch das Testament des Kaisers auferlegt... und wir wissen alle, was uns bläut wenn wir diesen Wunsch ignorieren. Das kann und werde ich nicht leichtfertig aus Eitelkeit auf's Spiel setzen.


    Unsere Bitte ist kein Zeichen der Eitelkeit, sondern ein Angebot unsere Arbeit fortzuführen um Rom in schweren Winden mit euch gemeinsam in den sicheren Hafen zu bringen."


    Der germanicische Praetorius meldete sich ebenfalls zu Wort und ließ Vala einen Moment lang den Glauben an Erfolg zu verlieren, als sein Verbündeter sich ebenfalls an die Einhaltung verstaubter Gesetze klammerte. Dann jedoch machte der ältere der beiden Germanicischen Senatoren eine Volte und schlug einen Kompromiss vor, der erst seltsam klang... dann jedoch einleuchtend klang. Allerdings fand Vala, dass die Verschiebung der Wahlen dann doch ein stärkeres Stück war als der Dispens.


    Nichtsdestotrotz ließ sein Collega nach einem kurzen Moment des Köpfe-ineinander-steckens: "Der Kompromissvorschlag des Praetorius Germanicus erscheint uns sinnig... so die Kandidaten aller Magistraturen der kommenden Wahl diesem zustimmen. Unsere Zustimmung hat er."

    Als einer der Köpfe des Reichs schritt Vala in einfachstmöglicher Aufmachung neben dem Leichenbett her, zu dessen Fortbewegung er ein Achtel beitrug. Das Gesicht in der typischen Trauerhaltung verharrend ging es im Schritttempo den von der Kanzlei auserkorenen Weg entlang. Fast tat es ihm ein wenig Leid Teil des Leichenzugs zu sein, immerhin konnte er so nicht als Teil der anonymen Masse diesen schier unglaublichen Aufwand beglotzen, den die Kanzlei da auf die Beine gestellt hatte. Das was er so gesehen hatte, vor allem als sich der Zug in Kurven hineinbog, flößte ihm doch einen gehörigen Respekt ein. Schließlich war dies die erste kaiserliche Bestattung die er miterleben durfte... und das dann gleich als Konsul. Als Valerianus starb, weilte er in Aegyptus.. und als der Vescularius ins Gras biss, war das Prozedere ein gänzlich anderes gewesen.


    Auch wenn er den Mann, den sie hier durch die Stadt trugen, kaum gekannt hatte... zumindest für diesen einen Moment waren er ein wenig dankbar.

    "Es ist sicherlich nicht der richtige Zeitpunkt, an Ort und Stelle über das weitere Verfahren zu diskutieren... wir werden dies an selber Stelle, aber an einem anderen Tag tun." , hakte Vala sich als Schlichter dazwischen und machte damit deutlich, dass er nach der Eröffnung des Testaments keine derartig gereizten Töne dulden würde. Immerhin war vor weniger als einer Stunde noch Iuppiter und dem Genius des verstorbenen Kaisers geopfert worden.

    "Die Konsuln werden den Senat rechtzeitig über das weitere Vorgehen benachrichtigen und zu den entsprechenden Sitzungen einladen." , gab Vala bekannt, der sich auf einmal unendlich müde fühlte. Der entsetzte Blick des Praefectus Urbi wie die auch bei anderen Senatoren sichtbare Ohnmacht sprachen Bände darüber, wie das Testament des Cornelius Palma zu verstehen war. Nicht einmal das Gebaren des... erneut... mit einem Trostpflaster Versehen konnte ihm ein müdes Lächeln abringen. Nein, dieses Testament war de facto ein Armutszeugnis für den Toten.


    Jetzt lag es am Senat, das zu bewerkstelligen was Cornelius Palma offensichtlich nicht gekonnt hatte: den Tod zehntausender Römer nicht umsonst sein zu lassen...

    Nach der Verlesung des Testaments hatte Vala angestrengt mit den anderen derzeitigen Köpfen des Reichs beraten, wie man nun mit der Tatsache verfahren sollte, dass der verstorbene Kaiser mal eben dem Senat übertragen hatte einen geeigneten Neu-Augustus zu wählen.
    Vollkommen unabhängig davon, dass nicht wenige der aktuellen Reichslenker es vollkommen witzlos fanden, dass der Kaiser sich einfach mal NICHT mit der Suche nach einem Nachfolger beschäftigt hatte und sich somit ziemlich unelegant aus der Verantwortung gestohlen hatte, brachte das Testament einen ganzen Haufen von anderen Dingen mit sich... eben wie eine Lawine, die von einem Schriftstück losgetreten worden war.


    "Patres conscripti." , sprach Vala zwei Tage nach der Verlesung des Testaments daher den Senat an... und die Tatsache, dass sich sein Mitkonsul ebenso von seinem Stuhl erhoben hatte machte deutlich, dass hier beide eine gemeinsame Sache vertraten: "Wir wollen heute mit euch über eine Konsequenz des Testaments sprechen. Der Princeps hat (wie es eigentlich üblich ist) die ihm vom Senat verliehene Macht und alle Kompetenzen zurück in die Hände des Senats gelegt... allerdings nicht, damit wir sie dem Usus entsprechend an seinen Sohn verleihen können, sondern um selbst einen Nachfolger für ihn zu finden und DANN dem Usus zu entsprechen.


    Wie ihr euch alle sicher vorstellen könnt, bringt das eine gewaltige Menge an Fragen und Aufgaben mit sich, welche wir hier im Senat klären müssen... und wir wir alle aus bitterer und froher Erfahrung wissen, dauern solche Staatsakte zumeist längere Zeit.
    Um diese Zeit geht es uns in diesem Anliegen... das Reich hat keinen Princeps und der Senat muss wählen. Um nicht Chaos und Anarchie ausbrechen zu lassen und das Reich vor Unfrieden zu bewahren... sowie um den vom verstorbenen Princeps gewünschten Vorgängen eine rasche Durchführung zu gewährleisten, ist Kontinuität für all dies als absolutes A und O anzusehen.
    Kontinuität, in welcher wir uns der uns zusätzlich zu unseren üblichen Pflichten anvertrauten Aufgabe widmen können. Kontinuität, in welcher das Reich größtmögliche Ruhe und Sicherheit genießen können. Kontinuität, die eine friedliche Bewältigung dieser Staatskrise fördert und möglichen Dissonanzen vorbeugt.


    Daher bitten wir, Consul Marcus Vettius Bolanus und ich, den Senat Roms in aller Förmlichkeit darum, uns einen Dispens für die kommenden Wahlen zu erteilen damit wir erneut als Konsuln kandidieren können. Dies in Absprache mit dem Stadtpräfekten und den Procuratoren der kaiserlichen Kanzlei, um die bisher erfolgreiche Zusammenarbeit in dieser Krise bis zu ihrer erfolgreichen Bewältigung fortsetzen zu können.


    Dies nicht aus persönlicher Eitelkeit, sondern im größtmöglichen Dienst der Sache... die nichts geringeres ist als die Bewältigung dieser Staatskrise ist.
    Aus diesem Grunde bieten wir gleichsam an, bei erfolgreicher Kandidatur sobald von Amt und Würden zurückzutreten sobald der neue Princeps inthronisiert ist. In diesem Falle würden wir den Weg für die Wahl zweier Suffektkonsuln freimachen, so der Senat dies wünscht.


    In Anbetracht der herannahenden Wahlen, bitten wir respektvoll darum die Frage des Dispens in der erbotenen Eile zu entscheiden."

    Die derzeitig ziemlich kopflose Spitze des Reichs, die sich ohnehin fast die ganze Nacht im Palast aufgehalten hatte, fand sich natürlich sofort ein sobald man sie davon benachtrichtigt hatte, dass der tote Kaiser nun präsentabel hergerichtet und aufgebahrt worden war.
    Da seine Frau ebenfalls am Palast eingetroffen war, betrat Vala in ihrer Begleitung und in der des Stadtpräfekten, dessen Gattin sowie des iunischen Procurators das Zimmer.
    Er hatte schon einigen Beerdigungen beigewohnt, immerhin waren selbst die einflussreichsten Menschen nicht vor dem Tod gefeit, so war der Moment nicht neu für ihn... und doch hatte er etwas abstraktes.
    Das letzte Mal, als Vala einen toten Kaiser gesehen hatte, wurde dieser dem Spott und dem Hohn des Pöbels präsentiert, als Usurpator wie ihn die Gewinner des Bürgerkriegs präsentieren wollten. Diese postmortale Huldigung wirkte im Vergleich zu dem unwirklich friedlich.


    "Volk und Senat trauern um ihren Princeps, Augusta." , wandte er sich freilich in aller Förmlichkeit an die Augusta und brachte in der nötigen Routine die größtmögliche Betroffenheit zum Ausdruck, während er sich innerlich vor allem über den Zeitpunkt ärgerte, den der Kaiser für sein Ableben gewählt hatte... ein paar Jahre hätten es doch wohl noch sein dürfen.
    "Zu früh ist er von uns gegangen und wird als bedachter und souveräner Herrscher vermisst werden... und fehlen. Mein Beileid... als Consul Roms darf ich dir versichern, dass du in deiner Trauer nicht alleine sein wirst."

    "Volk und Senat Roms danken dir und den Dienerinnen der Vesta für euren Dienst zur Erhaltung der Res Publica." , antwortete Vala ein wenig steif ob des Moments der Weltgeschichte, in welchem sie hier nun agierten.
    Die feierliche Routine, mit welcher das Opfer vom Pontifex Pro Magistro dargebracht worden war, konnte letztlich nicht darüber hinwegtäuschen, dass dies ein durch und durch routinefreier Vorgang war. Als Vala das Testament aus den Händen der Virgo Vestalis Maxima entgegennahm zeigten seine Gesichtszüge freilich kaum eine Regung, zu sehr bedacht war er darauf in diesem Moment bloß nichts falsches zu tun, also ward den Muskeln im Gesicht penibles Stillhalten verordnet.
    Innerlich allerdings tobte es... vor allem als er das warme, raue Papier in seinen Händen spürte, welches in seiner schieren Vergänglichkeit vor allem die Vergänglichkeit des Friedens symbolisierte. Der Kaiser, der dies wahrscheinlich nicht einmal selbst unterschrieben hatte, hier auch nur ein falsches Wort niederschreiben hatte lassen, war im Reich wieder einmal der Teufel los.


    Während er sich von der oberstin Vestalin zum Podest begab, auf welchem die curulischen Stühle der Consuln befanden, strich er mit dem linken Daumen sanft über das wachserne Siegel mit dem cornelischen Wolf.. eines der letzten unzerstörten seiner Art... es würde keine neuen geben, das Siegel war immerhin zerstört und mittlerweile wohl gar schon eingeschmolzen worden. Die Ära des Appius Cornelius Palma war unwiderbringlich vorbei und doch hatte der Tote noch die Macht das Reich zu retten oder in den Untergang zu stürzen.


    Er ließ den Blick noch einmal durch die Halle der Curia Iulia wandern, bevor er mit geübtem Griff zudrückte und das wachserne Siegel zerbrach, welches die Papyrusrolle verschlossen hielt. Das charakteristische Knacken war ob der Stille, welche aus hunderten angehaltenen Atem stammte, wie ein Erdbeben zu vernehmen. Das Knistern des Papiers, als Vala die Rolle entrollte und sie seinem Mitkonsul zeigte, so dass sie sich beide vom Inhalt überzeugen konnten.
    Vala überflog den Inhalt... und riss einen Moment lang ungläubig die Augen auf, rief sich selbst zurück zur Contenance und las das Testament ein zweites Mal... leise zischte die Luft, die er zwischen seinen Zähnen einsog bis er sich schließlich an den Moment erinnerte, in welchem er hier nun weilte. Ein Nicken seines Amtskollegen ließ ihn vortreten und den Blick, der nun nicht mehr ganz so gefasst wirkte wie zuvor, durch den Senat schweifen.


    "So... höret nun das Testament des Princeps Appius Cornelius Palma und die Weisungen, die er uns für die Zeit nach ihm mitgegeben hat." , rief Vala in die Hallen und begann schließlich, das Testament wortwörtlich vorzutragen... in ruhiger und deutlich vernehmbarer Manier, auf dass niemand einen Zweifel an dessen Inhalt haben konnte:


    TESTAMENTUM
    des
    IMP CAES APP CORNELIUS PALMA AUG
    ~ PONTIFEX MAXIMUS ~ TRIBUNICIAE POTESTATIS ~
    ~ IMPERII PROCONSULARE ~ CENSOR ~


    Pars Prima
    Da die Götter mir die Gnade verwehrt haben, einen Sohn und Erben hervorzubringen, soll nach meinem Ableben mein gesamter Privatbesitz, den ich von meinem Vater Appius Cornelius Lentulus Palma ererbt oder bis zu meiner Ausrufung zum Imperator Caesar Augustus erworben habe, auf meine Tochter Cornelia Prima übergehen. Als Tutor für sie setze ich ihren Ehemann Titus Volcatius Mela ein.


    Ausgenommen davon ist mein Landgut bei Ariminum, das meine geliebte Ehefrau Sentia Laevina erhalten soll.


    Pars Secunda
    Da mit meiner Person der Stamm der Cornelii Lentuli erlischt und ich zu Lebzeiten keinen geeigneten Mann finden konnte, dem ich die Last der Herrschaft über das gesamte Imperium Romanum aufladen konnte, lege ich die Macht und alle Ehren, die mir durch den Senat und das Volk von Rom verliehen wurden, in ihre Hände zurück. Möge der Senat und das Volk von Rom nach reiflicher Überlegung aus der Reihe der besten Männer unseres Staates denjenigen bestimmen, der mir als Augustus nachfolgen soll.


    Derjenige, der durch den Senat von Rom den Titel eines Augustus verliehen bekommt, soll allen Besitz, der seit meiner Ausrufung zum Imperator Caesar Augustus auf mich gekommen ist, rechtmäßig erben und besitzen und ich befehle hiermit allen Milites des Exercitus Romanus als meinen Klienten, diesem Mann Gefolgschaft zu schwören und ihm denselben Gehorsam entgegenzubringen, den sie mir stets entgegenbrachten.


    Pars Tertia
    Aus meinem Privatvermögen, das ich von meinem Vater Appius Cornelius Lentulus Palma ererbt oder bis zu meiner Ausrufung zum Imperator Caesar Augustus erworben habe, soll dem Cultus Deorum eine Summe von fünftausend Sesterzen, sowie eine Brotspende für die Plebs Romana im Wert von zehntausend Sesterzen geschenkt werden. Weiters sollen zum Gedenken meiner Manen Wagenrennen im Circus Maximus abgehalten werden, die ebenfalls aus diesem Vermögen zu bezahlen sind.


    Aus meinem Gesamtvermögen sollen außerdem alle Milites des Exercitus Romanus einen Monatssold als Donativum erhalten, aufdass sie mich in gutem Gedächtnis bewahren und die Bestimmungen meines letzten Willens befolgen.


    Pars Quarta
    Die Vollstreckung dieses Testamentes übertrage ich meinem treuen Klienten Sextus Aurelius Lupus. Er soll darauf achten, dass die Bestimmungen dieses Testaments wortgetreu vollstreckt werden. Darüber hinaus beauftrage ich ihn, alle meine Klienten und alle Nachkommen, die meine Tochter Cornelia Prima noch gebären sollte, mein Andenken zu ehren und den Manen der Cornelii Lentuli regelmäßige Opfer darzubringen.


    Dies verfüge ich im Vollbesitz meiner geistigen Kräfte, niedergeschrieben und gesiegelt mit eigener Hand.


    ID MAR DCCCLXIV A.U.C. (15.3.2014/111 n.Chr.)



    Als er geendet hatte, versuchte Vala sich erneut darin die Worte zu begreifen, die er gerade vorgetragen hatte. Vor allem die letzten Worte des Testaments hallten ihm immer wieder im Geiste nach:


    Dies verfüge ich im Vollbesitz meiner geistigen Kräfte


    Fast hätte Vala über diese offensichtliche Lüge gelacht... kein Princeps bei Sinnen hätte ein derart offenes und beliebiges Testament gefasst. Vor allem keiner, der selbst durch eine aus politischer Offenheit und Beliebigkeit geborenen Krise an die Macht gekommen war.
    Nein: Appius Cornelius Palma, der farbloseste unter den Kaisern, musste ganz offensichtlich besoffen gewesen sein, als er diese Zeilen hatte niedergeschrieben.
    Wenn man es genau genommen sah, hatte der Kaiser nach seinem Tod nichts anderes als die Ansage gebracht: 'Mir doch egal, ich bin raus, macht was ihr wollt.'


    Hätte er nicht das Testament weiter in den Händen gehalten, hätte er sich wohl angestrent die Schläfe geschrieben... er sah gerade eine Lawine an Arbeit auf sich zurasen, die ihn nur allzu leicht unter sich begraben würde können.

    Genau genommen: ja.


    Macht nur so gut wie niemand... es ist ETWAS vorgesorgt, indem man das Forum so einstellte, dass die Avatare nur angezeigt werden wenn man eingeloggt ist. Das ist schon eine stärkere Einschränkung im Vergleich zu den per [img] in Postings eingebundenen Bildern.


    Am sichersten sind allerdings wirklich nur dezidiert gemeinfreie Bilder... oder jene, die derart entfremdet wurden, dass das Original nicht mehr zu erkennen ist.

    Ein leises Lächeln stahl sich in das gestresst und müde wirkende Gesicht des duccischen Konsuls, als mitten in die Turbulenzen der Staatskrise der Wunsch einer Frau wie der Aurelia nach einem persönlichen Gespräch platzte.


    "Du kannst deiner Herrin ausrichten, dass ihr Anliegen mit ein Lichtstrahl in diesen Tagen der Dunkelheit ist." , kramte Vala einen Spruch aus unbefangeneren Tagen heraus, in denen das Nachjagen von Palla-Zipfeln noch ein Sport war der nicht unter seinen Arbeitsverpflichtungen gelitten hatte, "Jedoch muss ich sie gleichsam um Geduld bitte, sie wird verstehen warum."

    "Heuer wird abgestimmt..." , lud Vala die Senatoren zur Abstimmung über ein weiteres seiner Anliegen ein, "...über die Streichung des §11 des Codex Universalis.


    Die Consuln bitten hiermit die nacheinander aufgerufenen Senatoren, mit Handzeichen ihre Wahl deutlich zu machen.


    Die Senatoren können


    mit :dafuer: dafür stimmen
    oder
    mit :dagegen: dagegen stimmen


    oder sich enthalten."


    Sim-Off:

    Die Abstimmung läuft bis zum 06.02.2015 23:59:59


    "In dieser Hinsicht ist der von mir angestrebte Gesetzesvorschlag eindeutig: eine nicht bestehende direkte Verwandtschaft bedeutet auch das Fehlen eines Antragsanspruch." , erläuterte Vala hier seinen Vorschlag genauer, "Das ist von mir so angestrebt, um Abkassierertum außerhalb der eigenen Familie zu vermeiden die ansonsten in der Lage wären, eben diese potentiellen Familienbesitzes auf legalem Wege zu berauben."


    Zitat

    Original von Spurius Purgitius Macer
    Was die Herkunft der genannten Daten anging, war Macer etwas überrascht, dass der Consul meinte, er halte sie für aus der Luft gegriffen. Immerhin war Macer selber gerne Aedil gewesen und hatte hinreichend viele Bußgelder verhängt, um das Prozedere zu kennen. Von der Tatsache, dass er ordnungsgemäß sein Vermögen besteuern ließe ganz abgesehen. "Niemand behauptet, dass deine Daten aus der Luft gegriffen sind. Aber trotzdem weiß ich nicht, wie ich mir das vorzustellen habe, dass irgendwo eine Kiste Geld steht, die eindeutig einer Person zuzuordnen ist, aber niemand weiß wo diese Person ist. Mir ist als Aedil so etwas nie passiert. Oder auch mit Betrieben! Führt da irgendein eifriger Angestellter seit zehn Jahren einen Betrieb, ohne mit seinem Herrn in Kontakt zu stehen? Nenne mich phantasielos, aber ich tue mich äußerst schwer, mir das vorzustellen" gab Macer ein wenig hilflos zu Protokoll.


    "Dass diese Daten existieren, ist fakt. Warum und wie sie letztlich bestehen, geht am Kern des Anliegens vorbei... immerhin hatten die Praetores und ihre Decimviri bisher selten Probleme, die Erbschaften zuzuweisen wenn jemand verscholl und schließlich de facto als verstorben gemeldet wurde." , gab Vala zu bedenken und hakte damit das Thema der Spitzfindigkeiten ab, die einerseits an der Sache sowie an der Realität vorbeigingen.


    Zitat

    Original von Spurius Purgitius Macer
    Bezüglich der Beweise hatte er dagegen sehr genaue Vorstellungen. "Was die Beweise anbelangt, gibt es meines Erachtens viele Möglichkeiten. Nehmen wir einmal an, jemand vermisst seinen Bruder, der als Soldat in eine Provinz ging. Dann würde es mir nicht reichen, dass er keine Briefe mehr sendet oder der örtliche Kommandeur dem Statthalter auf Nachfrage mitteilt, dass er den Mann nicht kennt, sondern ich würde erwarten, dass es eine Stärkemeldung seiner Einheit gibt, die ihn ausdrücklich als vermisst führt. Oder nehmen wir an, ein Mann ging als Händler in die Ferne. Dann reicht es mir nicht, dass er von dort keine Geschäftsabschlüsse meldet, sondern ich würde erwarten, dass es einen Vermieter oder Wirt gibt, bei dem er einen Lagerraum oder ein Lasttier gemietet hat und der nun das Ausbleiben von Mietzahlungen bescheinigt. Hat er dagegen das Mietverhältnis ordnungsgemäß beendet und ist weiter gezogen, reicht mir das eben nicht, denn es steht natürlich jedermann frei, dorthin zu gehen wohin er mag, ohne allen Verwandten eine Nachricht zu hinterlassen. Und selbst wenn es einem Praetor möglich wäre, in jeder Stadt und jedem Dorf nachzuforschen, ob sich eine Person dort aufhält, so wäre dies doch noch nicht genug, denn auch wer die Grenzen unseres Reiches für einige Zeit überschreitet, ist deshalb noch lange nicht tot", führte Macer breitwillig aus, welche Art von Beweisen er meinte und was ihm nicht reichte.


    "Ich sehe worauf du hinaus willst... und kann mich deinem Einwand insoweit anschließen, dass derlei Nachforschungen für die Hinterbliebenen auch zu stemmen sein müssen." , gab Vala sich hier durchaus kompromissbereit. Da aber ganz offensichtlich eine nicht unerhebliche Menge an Senatoren anderer Ansicht war, sah Vala keinen Grund dem Wunsch des Consulars zur Gänze zu entsprechen und forderte ihn daher implizit auf, sich hierbei selbst auf die anderen Senatoren zuzubewegen: "Ich halte es für falsch, den Hinterbliebenen als Abzocker soviele Steine wie möglich in den Weg zu legen, die Durchführung des Verfahrens für die meisten undurchführbar zu machen und den bisher unerreichbaren Teil der Familienhabe weiterhin unerreichbar bleiben zu lassen. Ich würde daher eine allzu detaillierte Beweispflicht vermeiden, immerhin ist für eine etwaige Rückkehr des Verschollenen bereits mit der Entschädigungspflicht vorgesorgt. Ich würde daher fordern, dass die Betroffenen dem Praetor glaubhaft darlegen, dass sie in einem vertretbaren Ausmaß dem Verbleib des Verschollenen ohne positives Ergebnis nachgeforscht haben."


    SENATUS CONSULTUM


    Änderung §5 Abs. 3 Lex Mercatus


    Der Senat beschließt, die in der Lex Mercatus festgelegte Maximalfrist für die verbilligte Abgabe von Waren unter dem Mindestpreis auf zwei Wochen zu erweitern:


    Codex Universalis
    Anhang des Codex Universalis
    Pars Secunda - Lex Mercatus
    §5 Preisliche Regelungen
    (3) Der Staat darf einen Betrieb mit einer Strafabgabe belegen, wenn er Waren zu einem Preis unterhalb der Herstellungskosten anbietet, um damit Mitbewerbern den Zutritt zum Markt zu erschweren.
    Die verbilligte oder kostenfreie Abgabe von Waren im Sinne von Schenkungen oder Spenden bleibt unberührt, sofern der niedrige Preis nur für maximal zwei Wochen gilt und die Maßnahme nicht in kurzen Zeitabständen wiederholt wird.