Beiträge von Titus Duccius Vala

    Es war einer der wenigen und sehr selten gewordenen gemeinsamen Morgende, bei denen das junge Ehepaar beim gemeinsamen Frühstück in der (fast) eigenen Casa während des Wahlkampfs genießen konnte. Der entpuppte sich, nebst den anderen Verpflichtungen denen Vala so nachzukommen hatte, wie erwartet als absolute Ochsentour und zehrte stark an Nerven und Ressourcen des Paars... so waren eben solche Momente der Ruhe umso wertvoller.

    "Oh, Schatz... schau an, wir haben tatsächlich im Lotto gewonnen...250 Sesterzen, weil wir am mit unseren Zahlen am nächsten zur gezogenen Zahl lagen."
    , schmunzelte Vala müde während er geistesabwesend die neuesten Nachrichten überflog, die er in wachserner Form in der linken Hand hielt, während die rechte einen Becher mit Mulsum an den Mund führte... und einen Moment kurz davor verharrte. Der Möchtegern-Consul erstarrte in tota und blickte ungläubig auf die Tabula, bevor sein Blick zu seiner Frau wanderte: "Du hast SCHON WIEDER im Lotto gewonnen?"

    "Meinen Dank." , nickte Vala, nachdem er dem Sklaven wie zuvor auch dem Pförtner wie immer einen Dupondius in die Hand gedrückt hatte. Eine Angewohnheit, die er sich schon recht früh zueigen gemacht hatte... viele Sklaven sparten auf diese Art und Weise auf ihre Freilassung hin und gerade als Sklave im Publikumsverkehr kamen auf diese Art und Weise am Tage sicher mehrere Sesterzen zusammen.


    So stand er hier nun also und wartete auf die Senatoren der Germanici.

    http://www.kulueke.net/pics/ir/nscdb/y-diverse/82.jpg "Ich verstehe...", brummte der alte Türwächter und nickte dabei um dies zu unterstreichen, "...da bin ich allerdings der falsche Ansprechpartner. Wenn du im Vestibulum warten möchtest? Ich hole denjenigen, der dir da weiterhelfen kann... wenn du willst, nimm dir etwas zu trinken.", deutete er auf einen kleinen Beistelltisch auf dem eben für solche Momente eine Kanne Wasser mit Bechern bereitstand.


    http://www.kulueke.net/pics/ir…pezielle/valahelfer05.png "Salve... du kommst vom Consular Purgitius, sagte man? Termin und Ort absprechen, sagte man?" , kam Sirius um die Ecke geschossen und nahm den Boten gleich in Beschlag, "Dann sage an, wann dein Consular kann. Und wo es ihm beliebt..."

    Drei Jahre nach seinem letzten Wahlkampf stand Vala wieder auf der Rostra. Drei Jahre, in denen sich viel bei ihm getan hatte... drei Jahre, die ihn ziemlich verändert hatte.
    Die offensichtlichste Veränderung war jene, dass er nunmehr nicht mehr alleine hier im Gefolge seiner wenigen Klienten, Tirones und Sklaven Wahlkampf machte, nein: er war verheiratet.


    Dementsprechend stand Vala jetzt nicht mehr alleine auf oder vor der Rostra um kurze Reden und Stellungnahmen von sich zu geben, seine Frau glänzte hier ebenfalls mit mehr als nur Anwesenheit.
    Für ihn selbst war dies, immerhin war dies das fünfte Mal, dass er Wahlkampf hielt, auch alles andere als dulle Routine: jetzt ging es um die Wurst. Dementsprechend spendabel zeigte sich der Duccius schon alleine mit den Wahlkampfgeschenken: für den römischen Haushalt war alles dabei: das obligatorische Brot, der in gutem Salz getrocknete Fisch, Gemüse und das Öl, das in keinem Haushalt fehlen konnte. Seine Sklaven waren mit beiden Händen beschäftigt die Wahlgeschenke auszuteilen und selbst Vala kam nicht aus dem Händeschütteln heraus.


    Natürlich waren da auch die einen oder anderen Skeptiker in der Menge, die sich fragten ob der Duccius aus den Zwistigkeiten der Vergangenheit wirklich gelernt und Besserung vollzogen hatte.. und Vala tat auch hier sein möglichstes (nicht ohne darauf zu achten, dass man ihn möglichst weit verstand) die Sorgen zu zerstreuen. Jene, die ihn immernoch als Homo Novus betrachteten versuchte er mit Verweis auf seine Leistungen für die Res Publica zu überzeugen. Alles in allem eigentlich diesselbe Ochsentour wie bei jeder Kandidatur... und doch war alles anders.


    "WÄHLT TITUS DUCCIUS VALA! TITUS DUCCIUS VALA FÜR DAS KONSULAT! WÄHLT HOFFNUNG, WÄHLT VERÄNDERUNG, WÄHLT DIE TRADITION!", schrien derweil seine stimmkräftigsten Mitarbeiter an verschiedenen Stellen des Forums, während nahebei die Geschenke verteilt wurden, "TITUS DUCCIUS VALA FÜR DAS KONSULAT!"


    Sim-Off:

    Same procedure as every year: bedient euch in der WiSim, es ist genug da. Und bitte denkt bei den Wahlen an meine ID. :)


    Achja... und wer Lust auf Spiel hat, ist herzlich dazu eingeladen. ;)

    "Erschien mir zumindest opportun, da dieses Mammutprojekt unter seiner Aegide in Gang gesetzt und maßgeblich geplant wurde. Ob man dabei seinen Sohn einbezieht, der im Volk ja wesentlich unbeliebter war als der Vater, ist dabei völlig frei... allerdings frage ich mich ohnehin, ob Valerianus überhaupt schon vergöttlicht wurde. Nein, ich glaube nicht... hat der Kaiser dahingehend keine Präferenz geäußert?" , dachte Vala laut nach. Ein großes öffentliches Opfer mit anschließender umfassender Brotspende für's Volk war ja nur üblich.

    Man konnte nicht sagen, dass die Beziehung zwischen Kaiser und duccischem Praetorius innig war. Vala konnte die Gelegenheiten, bei welchen er den Kaiser nach dem Bürgerkrieg persönlich gesehen und gesprochen hatte, wohl an einer Hand abzählen. Was einfach daran lag, dass auf beiden Seiten genug Baustellen vorlagen die man auch unabhängig voneinander beackern konnte und Vala ohnehin nicht zum engeren Kreis des Kaisers zählte, auch wenn er durchaus mitgeholfen hatte ihn dorthin zu hieven wo er sich heute befand.
    Heute allerdings lag die Sache anders, immerhin wollte Vala den großen Wurf wagen.. und dafür brauchte er mindestens die Duldung des Kaisers.


    Dementsprechend aufgebrezelt im offiziellsten römischen Ornat fand sich der duccische Praetorius also im Domus Flaviana ein und übte sich in würdevoller Wartehaltung, bis der Kaiser ihm seine Aufmerksamkeit schenkte.

    Er hatte ja eigentlich vorgehabt noch etwas zu sagen... eigentlich. Immerhin hatte sie ja offensichtlich auf das Programm gesetzt, dass sie sich jetzt 'reden' mussten. Das klang irgendwie nach einer längeren Angelegenheit und er war Tatsache zwischendurch in Gedanken zur Frage gelangt, ob es sich lohnt sich etwas zu trinken zu holen. Und er musste schließlich auch die eine oder andere Antwort verbalisieren.
    Allerdings brachte er es nur fertig, auf ihre Bitte das gesagte nicht zu vergessen lediglich zustimmend zu brummen. Dann kam etwas, mit dem er eigentlich in den nächsten drei Jahren nicht mehr gerechnet hatte: sie war zufrieden. Und sie wollte ihn. Hier. Jetzt. Sofort.
    Eine halbe Sekunde lang schaute Vala, der Herzensbrecher und Chefverführer, ziemlich dumm aus der Wäsche, doch dann begriffen seine Instinkte, dass dies eine Chance war die es nicht zu verpassen galt: mit einem gespielten Urschrei warf Vala sich auf seine Frau und nahm ihren Körper, gleich dem Barbaren, mit wilder Verve in Besitz.


    Gewisse Zeit später lagen sie wieder nebeneinander... die Anstrengung war ihnen in Schweiß und Atmen deutlich anzusehen, ihr Kopf ruhte auf seiner Brust und er strich ihr gedankenverloren durch die Haare.
    "Eigentlich..." , begann Vala schließlich nach einigen Momenten der post-koitalen Verschnaufsstille, "...hatte ich eh vor mit Damio über das Anwesen hier zu reden. Er und seine Frau sind kaum noch hier, wie du gemerkt hast, da seine Geschäfte so gut laufen, dass er sich quasi ständig auf dem Land aufhalten kann. Und seine Töchter haben mittlerweile ihre eigenen Hausstände. Sollte ich jemals weiter aufsteigen wollen, wird ein eigenes Haus in Rom notwendig sein.. ich könnte ihn Fragen, ob wir die Besitzverhältnisse zumindest während meiner Zeit hier in Rom zeitweilig ändern... oder einen Kompromis finden."

    Weil die Anstrengungen, das Problem seiner Ehefrau verstehen zu wollen, sehr schnell für neue Kopfschmerzen sorgte, lenkte Vala sich zwischen den Nachdenk-Intervallen mit einem physikalischen Experiment ab, in welchem er genau observierte wie sich Druckwellen in gewissen Körperteilen seiner Frau ausbreiteten, wenn er anschnippste. Fasziniert beobachtete er, wie es durchaus lange brauchte bis die Bewegung sich von der Stelle, an welchem seine Finger auf ihre Haut trafen, sich bis hin zur Hügelspitze ausgebreitet hatten und diese erbeben ließen. Fast wäre er auf den Trichter gekommen, dass es bei den Erdbeben (die besonders im Süden bei Catina und bei Neapolis aufzutreten schienen) sich zum ein ganz ähnliches Phänomen handelte. Tat er aber nicht, dazu war das Versuchsobjekt an sich einfach zu Gedankeneinnehmend... und außerdem hatte er diese Nuss zu knacken, die ihm seine erpresserische Frau ihm hingeworfen hatte, damit er endlich in den Genuss ihrer Wärme kam.


    "Naja, Feste.. dazu müsste man genug Leute haben, die man einladen könnte... und wie du vielleicht weißt, sind die Leute im Moment so feierfaul." , murmelte Vala geistesabwesend, während er eine weitere Mini-Welle durch den Vorbau seiner Frau jagte ( :D ), "...und die Liste meiner Verbündeten ist zur Zeit etwas kurz. Viele sind weggezogen, andere haben sich... verändert oder sind zur Gänze erkaltet. Aber vielleicht könntest du mir da ja helfen.. ich bin mir sicher, du bist... integrer... als ich es sein kann." , gab Vala sich einmal grundehrlich und ziemlich selbstkritisch. Er hatte sich da auch von Anfang an keine Illusionen gemacht: er hatte nach außen zuviele Baustellen und Wehrgräben, als dass er in seiner Ehe auch noch darauf achten musste nicht zuviel preiszugeben... das Weib war immerhin seine Frau.
    Dass er sich damit angreifbar machte, war ihm bewusst und natürlich alles andere als schön... aber in seiner aktuellen Lage nicht vermeidbar.

    Es war eine jener Senatssitzungen gewesen, die deutlich gemacht hatten wie sehr diese einstige Zentralinstitution Roms zum Schatten ihrer einstigen Macht verkümmert war. Die Bagatellen, die teilweise diskutiert wurden, spotteten jeder Diskussionswürdigkeit... und während vor allem jüngere Senatoren sich selbst auf diese stürzten, um allen anderen zu zeigen wie sehr sie bei der Sache waren, zeigten die älteren sich zu einem guten Teil entweder desinteressiert oder fehlten einfach ganz.
    Vala selbst war aus selbstverschuldeten Gründen dazu verpflichtet, sich wie die jüngeren mit Verve in die meisten Anliegen einzubringen, einfach nur um seinen vor zwei Jahren begonnenen Sinneswandel zu beweisen und sich von seiner neuerdings gepflegten gemäßigten und kompromisbereiten Seite zu zeigen.
    Was auf dem Papier so einfach klang war in Wirklichkeit beinharte Arbeit: auch nach mehr als einem Jahr des reformierten Vala-Senators schlug ihm immernoch oft genug spärbare Skepsis und immernoch das ein oder andere Mal unversöhnliche Ablehnung entgegen.


    Natürlich war er, der Homo Novus aus der Provinz, Ablehnung seit Beginn seines Cursus Honorum gewohnt, allerdings hatten sich doch gewisse Grenzen verschoben und lagen nun da, wo sie früher nicht gelegen hatten. Ob das jetzt einfach nur an seinem Aufstieg lag oder seinem streitbaren Verhalten in der Vergangenheit mochte er nicht beurteilen, aber letztlich war es auch vollkommen gleich: er MUSSTE daran arbeiten, wenn er nicht in Stase erstarren und sich und seine Ideen voranbringen wollte.


    Eine der Baustellen, an die er sich noch nicht herangewagt hatte, war der einzige aktive flavische Senator. Vala hatte, wenn auch nur über Umwege mitbekommen, wie sehr er diesen vor Jahren vergrätzt hatte.. und sich anderen, offener zutage tretenden Problemen zugewandt. Jetzt, wo es für ihn ums Ganze ging, konnte er sich auch hiervor nicht mehr drücken. Er MUSSTE das Gespräch suchen, egal wie es ausging. Schließlich war ein Versuch mehr wert als kein Versuch, vor allem wenn es in der Öffentlichkeit geschah.


    "Praetorius Flavius." , ließ Vala sich vernehmen und versuchte soviel Ernsthaftigkeit sowie Zuversicht wie möglich in Mimik und Gestik zu pumpen, als er sich der Gruppe an Senatoren näherte in welcher sich der Senator gerade aufhielt, "Wenn ich dich um ein Gespräch bitten dürfte?"

    Als klar wurde, dass er jetzt tatsächlich nicht das bekommen würde was er wollte, machte Vala ein Gesicht das Enttäuschung vollkommen neu definierte. Als das auch nicht fruchtete (was es nie tat), ließ er sich schließlich mit einem genervten Grunzen neben ihr nieder und begann aus Trotz und exemplarischer Langeweile mit ihren Brüsten zu spielen. Innerlich ratterte es in ihm, schließlich musste er diese Sache aus der Welt schaffen damit er endlich das bekam was er wollte: sie, verschwitzt, schwer atmend, unter ihm.


    "Aaaaalso..." , begann er, sich die Sache selbst zu erklären, "...du langweilst dich, weil du nichts zu tun hast. Und du hast nichts zu tun, weil das hier nicht dein Haushalt ist. Eh... gut, was tun römische Frauen denn so, wenn sie sich nicht um den Haushalt kümmern?"

    Schließlich, als wäre er just auf einer der Tabulae auf etwas gestoßen, erhob er wieder da Wort: "Ah, schau an... Sirius, erinnerst du dich an die Ehefrau des Mindius, die ihm Hörner aufgesetzt hat? Was war nochmal mit ihr?"


    "Hat sich mit ihrem Liebhaber in der Öffentlichkeit erwischen lassen, Dominus." , antwortete Sirius prompt und automatengleich.


    "Oh, ja, stimmt... was für ein Skandal." , soufflierte Vala weiter in Gedanken als wäre es nichts und er nicht wirklich bei der Sache, "Hat seine Karriere beendet, bevor sie wirklich begonnen hat, dabei wollte er sich nur für die Quaestur bewerben. Schade eigentlich, der hätte was werden können. Was ist nochmal aus der Sache geworden?"


    "Er hat sie ertränkt, Dominus." , erwiderte Sirius wieder prompt, als würde er den Wetterbericht verlesen.


    "Ach, genau... das war das. Elendig verreckt, die Gute... ebenso schade wie um die Karriere des Mannes, war sie doch ganz hübsch." , murmelte Vala geistesabwesend, während die Rechte weiter mit dem Messer spielte und die Linke nun nach seinem Becher griff, damit er sich einen Schluck genehmigen konnte, bevor er weiter so fortfuhr: "Welch Drama... was hab ich damals noch gesagt, was sie sei, Sirius?"


    "Eine unfähige Stümperin, Dominus." , erwiderte der Sklave automatisch.


    "So war das, ja..." , zeigte Vala sich weiterhin abwesend, das Messer wanderte über seine Finger... und doch hielten sie plötzlich inne, als Vala den Blick hob und seine Frau anblickte. Dieser war jedoch keineswegs ruhig oder gar abwesend.. er zeugte von eiskalter und vor allem unerbittlicher Härte.
    Einen Moment später entspannte sich jedoch der Blick des Duccius und ein leises Lächeln wanderte auf seine Lippen, als würde er sich tatsächlich ob des Anblicks seiner Frau freuen. Eine Sekunde später ein erneuter Wechsel: als wäre ihm gerade etwas eingefallen.
    "Ist es schon wieder so spät? Na, ich muss los... die Arbeit ruft." , sprach's, legte das Messer zur Seite und erhob sich mit einem entschuldigenden Lächeln, schritt um den Tisch herum und beugte sich zu seiner Frau herunter, um ihr einen Kuss auf die Backe zu geben: "Hab einen schönen Tag Schatz, bis später."
    Einen Moment später war Vala auch verschwunden... und mit ihm Sirius, der sein Mienenspiel nicht ganz so gut im Griff hatte und der Tiberia einen besorgten Blick zuwarf, bevor er verschwand.

    "Ja, das ist es." , antwortete Vala, den Blick weiter arglos auf seine Finger gebannt, "Es wird viel Arbeit erfordern... vor allem Überzeugungsarbeit... aber das dürfte zu bewältigen sein. Aber ich denke, einer Tiberia dürfte es nur zu würdig sein, mit einem Consular verheiratet zu sein anstelle 'nur' mit einem Praetorius."


    Als wäre auch dieses Thema abgeschlossen, wandte Vala seine Aufmerksamkeit nun einer der Tabula mit den neuesten Nachrichten zu, die neben ihm auf dem Tisch lagen. Ein Messer wurde locker in die rechte Hand bewegt um von dieser fortan zwischen den Fingern hin und herbewegt zu werden, wie er es so oft tat um die auf seinen Körper abstrahlende innere Unruhe zu bändigen.

    "Ja, genau. Beischlaf und so... hab mir sagen lassen, Eheleute machen sowas. Soll ganz toll sein, sagt man. Dachte, das wäre ne schöne Idee für so zwischendurch, weißt du?" , gab Vala von sich ohne es darauf anzulegen, seinen Sarkasmus auch nur ansatzweise zu verbergen. Als dann klar wurde, weshalb sie so war, musste Vala stark an sich halten um nicht schreiend aus dem Zimmer zu stürmen: sie wollte reden. JETZT. Immernoch! Reden!
    Bevor man allerdings zum Kern der Sache kam, musste Vala erst einmal klarstellen, dass das hier trotz aller 'Überredungskunst' doch irgendwie ne Sache war, die auf gegenseitigem Einvernehmen beruhte. So halb. Halt.
    "Ich mich hierfür entschieden habe? Pardon, junge Frau, aber soweit ich das sehe gefällt dir das, was ich hier gerade tue..." , sprach's und strich mit seinen Fingern über eine Stelle auf ihrem Körper, die ziemlich deutlich machte, dass sie durchaus zu dem Akt bereit war, "...allerdings auch wieder nicht. Ich meine: normalerweise höre ich so Sachen wie 'Oh... oooooh... du Schuft... du Wüstling... oh... oh... mehr... oh ja... gib mir den Barbaren... ohja... ich bin ganz dein, du wunderbarer Wilder... oh oh ja... das jetzt aber... also... im Ernst... du willst reden... JETZT?" Der Blick, den er ihr dabei zuwarf, machte recht deutlich für wie unglaublich er das hielt. Beinahe fühlte er sich in seiner Ehre als Verführer gekränkt, dass sie JETZT noch reden wollte. Über was... ach, das war vor dem großen Ziel der wolllüstigen Vermehrung in Rauch aufgelöst.

    "Nur ein Bekannter... na dann..." , echote Vala unbekümmert und verleibte sich einen der Pfirsische ein, um die nächsten Sekunden gedankenverloren darauf rumzukauen. Nichts wies darauf hin, dass er irgendeiner Stimmung anheim gefallen war, ob er nun schlechter oder guter Laune war. Eigentlich war er einfach nur ein gewesener Prätor, der gerade mit seiner Frau frühstückte. Ein Schluck verdünnten Weins komplettierte die frühstückliche Mahlzeit und die von seiner Frau ausgewählte Vase, die als Ersatz einer ganz bestimmten anderen Vase ihren Platz im Triclinium gefunden hatte, diente fortan als Objekt seiner beiläufigen Aufmerksamkeit.


    "Ich habe mich übrigens entschlossen, bei den kommenden Wahlen anzutreten... als Kandidat für das Konsulat." , wechselte Vala wie nichts das Thema, ebenso unbekümmert, ebenso beiläufig wie bisher. Sein linker Zeigefinger schien plötzlich von immensem Interesse, welchen er in der geknickten Handfläche ausgiebig betrachtete.

    Der Fortbestand der Menschheit war keine Selbstverständlichkeit, die man einfach aus den Augen verlieren konnte. Nein, es verlangte Gewissenhaftigkeit und Pflichtgefühl um dieses hehre Ziel nicht der Bedeutungslosigkeit und die Menschheit damit dem Aussterben preiszugeben. Hunderten Spezies war es schon so ergangen und der Mensch als offensichtlicher Göttergünstling war in seiner Art besonders fragil... schnell starb er aus Krankheit, massenweise im Krieg oder aus plumper Dummheit. Da galt es stets im Auge zu behalten, dass für den sinnvollen Erhalt dieser sinnvollen Art doch ein gewisses Maß an Arbeit verlangt ist. Den Göttern sei Dank haben die Götter den Akt der pflichtgemäßen Reproduktion einerseits recht kurzweilig, zudem eigentlich schön zu erfahren und andererseits einfach gemacht.
    Irgendwem da oben war es wohl aufgefallen, dass das definitiv ZUVIELE Anreize zur Reproduktion waren und damit eine unverhältnismäßige Explosion der menschlichen Bevölkerung auf Erden ein eklatantes Ungleichgewicht im Kreislauf der Natur unmittelbar drohte. Dem wurde seit Menschengedenken entgegengewirkt, indem man einen Teil der menschlichen Reproduktionsgemeinschaft mit himmelschreiendem Wankelmut und einer deutlichen Anfälligkeit für Ablenkungen 'segnete'. Damit man die Menschheit damit nicht gleich auslöschte und wohl weil man es besonders witzig fand, machte man das nur mit der einen Hälfte... während die andere weiterhin eifrig auf das hehre Ziel hinarbeitete. Die damit verbundenen Konsequenzen füllten seitdem Bücherregale.


    "Schuldig im Sinne der Anklage..." , war dann auch das einzige, was der Herr im Hause zuerst von sich gab während er den Hals seiner Frau weiter mit Liebkosungen bedachte und sich weiter daran machte dem ihm von göttlicher Seite zugewiesenen Auftrag mit dem Ernst der Evolution nachzukommen.
    Das war allerdings garnicht so einfach, denn die Schimpftirade ging weiter und es wollte sich so rein garnicht einstellen, was sich normalerweise einstellte: die andere Hälfte sah endlich ein, dass es doch zum Besten der Menschheit und dem aktuellen Wohlbefinden war, sich jetzt einfach mal hinzugeben und mitzumachen.
    Irgendwann ließ Vala schließlich entnervt für einen Moment von ihr ab, stemmte sich an seinen Armen von der Kline hoch und warf seiner nackten Frau von oben herab einen äußerst kritischen Blick zu: "Du weißt aber schon, worauf das hier jetzt eigentlich hinausläuft, ja?"

    "Sag mal...", erhob Vala eines Morgens das Wort beim gemeinsamen Frühstück mit seiner Frau, "Wer ist'n eigentlich dieser Iunius Dingsbumsius, der dir schreibt?"
    Die Tonlage, in welcher Vala diese Worte sprach, legte eine gewisse Beiläufigkeit nahe, hatte er sich doch gerade noch vollkommen anderen Dingen zugewandt. Alleine die Tatsache, dass er nicht mit gespanntem Blick auf seine Frau auf eine Antwort wartete, sondern stattdessen zu den getrockneten Pfirsischen und dem Honig griff, schien das zu bestätigen.
    Alleine Sirius, der wir immer im Hintergrund stand und in der Gegenwart von fleischlichen Frauen versuchte unsichtbar zu werden, blickte auf einmal sehr gespannt in Richtung des frühstückenden Ehepaars, war die Sache doch zuvor schon Thema zwischen ihm und seinem Dominus gewesen.

    "Ich muss dich leider etwas korrigieren...", knurrte Vala als er seine Frau nach ihrem Ausbruchversuch einfach wieder an sich drückte und damit ziemlich klar machte, dass er nicht vor hatte dieses Spiel jetzt ungekrönt zu beenden, und wanderte mit seinen Lippen an ihrem Ohr vorbei runter zu ihrem Hals, "..ich habe mit absoluter Sicherheit vor, dich zu nehmen.", sprach's, und biss ihr spielerisch in den Hals, drückte sie an die nächstbeste Wand und riss ihr mit ebenso spielerischer Leichtigkeit ihre Morgengarderobe vom Leib. Die Hände so von ihrer bisherigen Arbeit befreit, suchten sie sich flugs neue Beschäftigungen... an anderen, delikateren Orten.


    "Ähem... Dominus, was machst du da? Der Termin mit dem Pancratius!", schaltete Sirius sich jetzt doch ein, der bisher still und stumm die letzten Wellen der morgendlichen Opiumpfeife ertragen hatte und sich jetzt gewahr wurde, dass sein Herr hier etwas veranstaltete was nicht auf dem Terminkalender stand!


    "Nachwuchs. Verschwinde...", grummelte Vala während er weiter mit Händen und Lippen den Körper seiner Frau liebkoste, "..der wird warten müssen. Verschwindet... ALLE! Raus hier!", befahl Vala einen Moment innehaltend. Sirius, der keinerlei Interesse daran hatte dem doch sehr fleischlichen Gelüste hier beizuwohnen, trollte sich eilens auch als erster.


    "So, wo war ich?", rief Vala sich wieder zur Ordnung und wandte sich erneut seiner von ihm in ihrer Nacktheit an die Wand gepresste Ehefrau zu, "Achja...", erinnerte er sich des aktuellen und kaum geplanten Projekts, packte sich kurzerhand seine Frau und trug sie zu einer der größeren Klinen... auf welcher das Spiel in ungleich fordernder Art und Weise weiterging. :D

    Am Tage und zur Zeit des durch die kaiserliche Kanzlei mitgeteilten Termins ließ Vala sich von einem Sklaven am Tor des kaiserlichen Palasts anmelden, damit er die ihm bewilligte Audienz wahrnehmen könne.
    Zur Unterstreichung dessen zeigte der Sklave der Wache den Schrieb, den er von der Kanzlei erhalten hatte...



    Ad
    Senator T. Duccius Vala
    Casa Accia, Roma, Italia



    Geschätzter Senator,


    bezugnehmend auf deine Nachricht, lädt dich der Kaiser am ANTE DIEM VIII ID NOV DCCCLXIV A.U.C. (6.11.2014/111 n.Chr.) zur zehnten Stunde zu einer Unterredung in das Officium Imperatoris.


    Vale bene,


    LUCIUS IUNIUS SILANUS
    ~~Procurator a libellis - Administratio Imperatoris~~




    Sim-Off:

    Ich erlaube es mir einmal die Zeit ein wenig zu biegen und den avisierten Tag auf den heutigen SimOff-Tag zu legen... bis meine ID dann drin ist und die Audienz startet, wird das angegebene Datum eh gegeben sein. :)