Beiträge von Titus Duccius Vala

    Consularis Purgitius
    Casa Purgitia | Roma


    T. Duccius Vala Consulari Purgitio s.d.,


    Salve Purgitius,


    auch wenn es einige Zeit seit unserem letzten persönlichen Gespräch her ist, bitte ich dich doch um genau ein solches um gewisse persönliche Dinge zu erörtern.


    Um eine Antwort wäre ich entsprechend dankbar.


    Vale bene,


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    Casa Accia | Collis Esquilinus | Roma


    Senatores Germanici
    Casa Germanica | Roma


    T. Duccius Vala Senatores s.d.,


    Salvete, Senator Praetoriusque,


    Seit dem denkwürdigen Prozess haben wir voneinander wenig gehört, doch besteht Gesprächsbedarf hinsichtlich einer persönlichen Sache meinerseits.


    Daher bitte ich kurzfristig, so möglich, um die Möglichkeit mit euch ein Gespräch zu halten.


    Gracias ago.


    Valete bene,


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    Casa Accia | Collis Esquilinus | Roma



    Aelia Vespa
    Casa Decima Mercator | Roma


    Geschätzte Vespa,


    bitte entschuldige, dass ich so lange nichts von mir hören ließ, aber schwerwiegende Gedanken galt es zu Plänen umzuschmieden und dies hat seine Zeit gefordert. Als wieder Gutmachung habe ich dem Boten eine Delikatesse aus meiner Heimat mitgegeben, sie nennt sich Baumstrukturkuchen. Ich bin mir sicher, du wirst sie mögen.


    Zu den schwerwiegenden Plänen, die mich daran hinderten der Ehefrau des Praefectus Urbi die Aufmerksamkeit zu widmen die ihr eigentlich gebührt, gehört unter anderem meine Kandidatur für das Konsulat. Jaja, ich weiß... der Homo Novus aus der Provinz, der vor drei Jahren dazu beigetraten hat deinem damals zukünftigen Ehemann die Zeit im selben Amt zu vergällen, versucht sich jetzt an dieser großen Sache. Wir werden sehen, ob mir der Senat und die Öffentlichkeit Roms meine damalige Hitzköpfigkeit verzeiht und meinen Sinneswandel abkauft.


    Aber zum geschäftlichen... ich weiß, dass dein Mann in seinem Amt weniger Zeit als Pflichten hat, deshalb verzichte ich (vorerst) auf ein persönliches Vorsprechen um ihn nicht noch mehr zu belasten. Allerdings wäre ich dir sehr zu Dank verpflichtet, wenn du in eurer Zweisamkeit für meine Sache sprechen würdest. Ich erwarte selbstverständlich keine Einfluss- oder gar eine Parteinahme... allerdings könnte der eine oder andere Wink mit dem Zaunpfahl vielleicht die Gezeiten Roms in andere Bahnen lenken?


    In Freundschaft,


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    Casa Accia | Collis Esquilinus | Roma




    Sim-Off:

    Wisim! ;)

    Auch wenn er es ihr gewährte, die Hand mit dem verletzten Finger wieder unter ihre Kontrolle zu bringen, ließ Vala doch keine Sekunde im Unklaren, dass er gerade der Herr der Situation war.. und verdeutlichte dies, indem er die nun frei gewordene Hand mit frechem Lächeln auf den Lippen einfach tiefer sinken ließ, bis der Größenunterschied der Eheleute eine Grenze zog.
    Das war durchaus unbefriedigend, so dass Vala kurzum die Taktik änderte und seine Hände einfach nicht weiter verweilen ließ, sondern begann mit dem genießerisch-ernsten Blick des professionellen Entkleiders an dem ihren Körper verhüllenden Stoff herumzuzupfen: "Och, da gibt es so einiges.... der Lieblingsfluch meiner Familie ist zum Beispiel 'Verdammte Axt!', die Helvetier pflegen 'Huresiach!' zu schimpfen, die Amsivarier 'Chottverdomme!' und in Raetien sagt man wohl 'Zipfegladdscha', wobei ich keine Ahnung habe was das bedeutet... und die Ubier pflegen sich mit 'Iepekrätza' zu beschimpfen." , fluchte Vala also fröhlich vor sich hin, während er weiterhin mit spielerischer Gestik daran arbeitete, seine Frau zu entkleiden, "..aber auch ihr Römer habt ein breites Repertoire an tauglichen Flüchen.. Soldaten beschwören oft den 'Hintern der Demeter'.." , sprach's, und verdeutlichte den Fluch indem er seiner Frau an den ihren ungöttlichen, aber durchaus grifffesten packte, um gleich darauf wieder daran zu arbeiten ihren Oberkörper zu entblößen, "...einer meiner Tirones pflegte an die Brüste der Iuno zu denken..." , dozierte Vala mit unbekümmerter Ruhe und zupfte schließlich soviel von ihrer Kleidung auf, um mit grausamer Langsamkeit gesenktem Blick in ihr ansehliches Dekolleté zu werfen und in anerkennendes Knurren zu verfallen. Schließlich zog er sie mit eindeutig zweideutigem Blick an sich und wanderte mit seinen Lippen in kaum spürbarem Abstand an ihrer Schläfe gen Ohr, "...und da gibt es noch viel schönere... viel schmutzigere Dinge... aber ich glaube die erkläre ich dir an einem anderen Ort." , verkündete Vala mit rollender Stimme und biss seiner Frau, wie als abschließendes Satzzeichen, spielerisch in ihr linkes Ohrläppchen.

    Bam! Wie hatte er diesen Treffer denn gelandet? Vala konnte es nicht anders sagen: es war pures Glück, dass er die sich vorhin noch in irrationaler und ihm vollkommen unverständlicher Wut ereifernde Tiberia auf einmal zum Erröten bekam.
    Denn, ganz abseits von seinem nach wie vor hartnäckig weiterbestehendem Unverständnis ob ihres halben Tobsuchtsanfalls war das die Bresche, auf die er gewartet hatte! Natürlich war dies nicht die erste Frau, die sich streitsüchtig mit ihm anlegte, und dementsprechend konnte er in Sachen Erfahrung quasi aus dem Vollen schöpfen: war das Weib einmal aus dem (wütenden) Konzept gebracht, konnte er nur eins heißen: Attacke! Attacke! Attacke!


    Er verschwendete keine Zeit: ruckzuck hatte er sich erhoben, war um den Tisch geeilt und hatte seine an ihrem Finger nuckelnde Ehefrau an sich gezogen. Mit dem verschmitzten Blick des Vollblutcasanovas zog er den verletzten Finger zwischen den Lippen hervor, besah sich mit gespielt-tadelndem Blick das Unglück und blickte ihr schließlich tief in die Augen während er sanft Luft auf den Finger bließ: "Natürlich tut das etwas zur Sache..." , knurrte Vala wie ein Kater, den selbstsicher-süffisanten Blick nicht von seiner jungen Frau nehmend, "..kein Mensch der Welt sagt 'Kuhmist', wenn er es mit dem Fluchen ernstmeint."
    Die eine Hand um ihre Taille gelegt (tiefer kam Vala bei ihrem Größenunterschied kaum ohne sich zu bücken), die andere die ihre zum effektiven Pusten festhaltend, bot sich eine der klassischen Mann-Frau-Szenen, die später in x-Filmen eines bisher nicht entdeckten Kontinents aufgegriffen werden sollten. Fehlte nurnoch, dass Vala seine Frau nach Art der Angeln und Sachsen 'Baby' nannte. :D

    Die Antwort auf seine Frage brachte kein Licht in die Sache, nicht im geringsten und ließ Vala ebenso ratlos zurück wie er zuvor gewesen war. Nein, noch viel ratloser, weil sie sich tatsächlich auf einmal beruhigte! Wie brachte die das nur fertig? Im Moment noch eine Vasen vaporisierende Harpye und im nächsten ganz die Ruhe. Wäre da nicht der Schönheitsfehler des zerstörten Glases.. so langsam bekam Vala das Gefühl, dass der Zorn der Tiberia sich auf einen unterschwelligen und nicht genau zu beziffernden Groll gegen alles zerbrechliche richtete. Er machte sich eine innere Notiz, um des lieben Friedens willen, Geschwirr und Besteck ab sofort nurnoch in metallener Form auftischen zu lassen. Das würde zwar verdammt teuer werden... aber so konnte das ja nicht weitergehen! Wahrscheinlich häufte die Tiberia binnen eines Jahres ganze Berge an Schutt auf! ...andererseits sicherte sie sicherlich auf diese Art und Weise dutzende von Arbeitsplätzen im Gewerbe der Töpfer und Glasmacher. Das ließe sich sicherlich politisch ausschlachten!


    Bevor er da allerdings genauere Pläne machen konnte, verfing sein Geist sich an einer Vokabel... was war das noch gewesen? Als hätte er es gerade erst realisiert, verwandelte sich seine nachdenkliche Miene augenblicklich wieder in eine erstaunte: "Hast du gerade tatsächlich Kuhmist gesagt? Jetzt so im Ernst... Kuhmist?"

    Ough, was für eine Abfuhr. Wäre Vala nicht der Veteran dieser Spielchen, wäre er wohl angesichts einer so offensichtlichen Ertappung rot geworden. Allerdings gab er sich diese Blöße eben nicht und nahm den Faden auf... natürlich nicht ohne noch einmal nachzubeißen: "Du hast natürlich recht... auch wenn ich den Moment abseits des Publikumverkehrs mit dir durchaus zu genießen vermochte. Mir scheint das Feuer der Vesta nicht nur die römischen Heime erleuchtet, sondern auch den einen oder anderen Moment seiner Magistraten mit der Wärme ihrer Priesterinnen. Gerne wieder." , schmunzelte Vala mit schelmischem Grinsen während er den Arm einladend in Richtung des Zentrums der Exedra richtete, um die Vestalin aus dem durchaus in Sicht- aber außerhalb der Hörweite liegenden Separee zurück zu führen.

    Adminustratio Imperatoris
    Palatium August


    Salvete,


    ob meiner anstehenden Kandidatur zu den Wahlen zum Konsul bitte ich um eine Audienz mit dem Princeps.


    Vielen Dank.


    Vale bene,


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    Casa Accia | Collis Esquilinus | Roma



    Und weiter ging das Berserkerweib mit ihm vollkommen unerklärlichen Attacken auf ihn los und verlangte ernstgenommen zu werden. Dabei war ihm doch vollkommen schleierhaft, wie sie überhaupt darauf gekommen war! Natürlich nahm er sie ernst... so es ihm überhaupt möglich war, fehlte ihm doch die Möglichkeit den Verlauf ihres Gesprächs auch nur ansatzweise nachzuvollziehen. Allerdings konnte er an der Wut der Tiberia erkennen, dass es hier durchaus um etwas größeres ging, weshalb er sich irgendwo verpflichtet fühlte die Sache doch noch verstehen zu können. Das war allerdings schwerer als gedacht, schien die Tiberia doch auf anderen Wegen zu denken als er es gewohnt war... deshalb fing er gedanklich mit der Frage an, die ihm am wichtigsten schien: warum verhielt sich die Tiberia so?


    Der Versuch, das zu entschlüsseln, bereitete ihm quasi augenblicklich Kopfschmerzen.


    Es schien gerade deshalb opportun, erst einmal Zeit zu gewinnen... wo sich doch die Frage anbot, warum genau hier Unschuldige mit reingezogen wurden: "Aber.... aber... was... was hat denn die Vase damit zu tun?"

    Dem Consul
    Marcus Vettius Bolanus


    Praetorius T. Duccius Vala consuli s.d.


    Geschätzter Consul Vettius,


    ich, Titus Duccius Vala, Sohn des Flavius Duccius Germanicus, gebe hiermit meine Kandidatur für die kommenden Wahlen bekannt. Ich bitte dich, mich auf die Kandidatenliste der Wahl zum Konsul einzutragen.


    Meine Qualifikationen für das Amt sind vollständig erfüllt und sollten ebenso bekannt sein.


    Mit ergebenstem Dank,


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    Casa Accia | Collis Esquilinus | Roma



    "Verspotten?" , verlor Vala nun vollkommen den Faden, waren sie doch gerade noch bei Langeweile gewesen.. wie sie nun zum Verspotten kamen, erschloss sich ihm absolut nicht. Kein bisschen. Bevor er allerdings nachfragen konnte, wie sie denn jetzt darauf kam, konnte er nur mit wachsendem Erstaunen zuschauen wie sie sich erhob und die eben noch thematisierte Vase einfach pulverisierte.
    Es war kein Entsetzen, dass sich in seinem Blick abspielte, weil die Vase ihm faktisch nicht das geringste bedeutet hatte, aber es war durchaus eine Art der Überraschung die man nur verspüren konnte wenn man nicht im geringsten mit dem Geschehen gerechnet hatte. Nicht-im-geringsten. Hatte er in den Jahren seiner Ausbildung und Werdung gelernt militärische Taktiken und politische Winkelzüge vorherzusehen, verhielt sich diese Frau so dermaßen irrational, dass sie Vala überfuhr wie ein wildgewordener Fuhrkarren der auf einmal rückwärts durch die Wand knallte und dann die Decke durchbrach um schließlich das Atrium fliegend zu durchqueren... apropos Fliegen: Vala hätte nicht erstaunter sein können, wären der Tiberia auf einmal Flügel gewachsen.


    "Das... war... eine Vase." , stellte Vala fest, um sich in dieser surrealen Situation an etwas realem festzuhalten, und seien es nur die Scherben eben einer Vase.

    "Ich kann die Einschätzung hinsichtlich möglicher außenpolitischer Schemae Pessissimae des Tiberius nicht teilen, auch wenn ich ohne Frage seine weitreichende Kompetenz in der Sache anerkenne." , gab Vala zuerst bekannt, als er sich das Rederecht hatte geben lassen, nachdem er sich einige Sekunden in nachdenkliches Schweigen gehüllt hatte um die ihm bekannten Fakten über Aegyptus und den Osten zu rekapitulieren, "Zumindest auf einen ersten militärischen Blick erscheint ein derartig beschriebenes Szenario nicht realistisch. Sollte das Reich der Nabataeer tatsächlich in seiner Schwäche als Aufmarschgebiet der Parther dienen, müssten diese mit einer Truppenstärke aufwarten die es ihnen erlaubt gleich zwei Legionen, eine Classis und eine nach wie vor wehrfähige Gemeinschaft der Städte effektiv herauszufordern. Mit einer derartig großen Armee gen Süden zu marschieren würde ihr Heimatgebiet entlang der Grenzen nach Armenia und dem Reich selbst von wehrfähigen Männern befreien... und für einen Gegenschlag Roms und seiner Verbündeten äußerst anfällig machen. Es befinden sich immerhin mehr als fünftausend stadia zwischen Hatra und Pelusium. Sollten die Parther die Stärke haben um beide strategischen Herausforderungen zu meistern, die Götter bewahren uns davor, dürften sie ebenso die Stärke haben unsere ohnehin schon massive Stärke in Syria und Capadocia mit Leichtigkeit zu überwältigen." , teilte Vala seine Kenntnisse über den Osten mit, die er sich in den Stabssitzungen kurz vor der Erhebung Aegyptus gegen den Usurpator angeeignet hatte, immerhin hatte man auch damals dieses Szenario nicht leichtfertig herbeibeschwören wollen.


    "Diese von der Einschätzung des Tiberius abweichende Sicht in dieser kleinen Detailfrage stellt allerdings keineswegs die Kompetenzen in Frage, die der Tiberius ganz offensichtlich während seiner Zeit als Quaestor bewiesen hat." , kam Vala nun auf den eigentlichen Punkt, "Wie uns sicherlich immernoch vor Augen schwebt, hat der Tiberius sich während seines Vigintivirats über das Maß im Dienste an der Res Publica bewährt und ich kann auch nicht behaupten, dass er während seiner Quaestur enttäuscht hat... natürlich kann die letztlichen Entscheidungen nur der Princeps treffen, ich für meinen Teil halte den Tiberius allerdings der Senatorenehre für durchaus würdig und empfehle ihn hiermit genau dafür."

    "Langeweile." , wiederholte Vala das Wort, als hätte er es gerade zum ersten Mal in seinem Leben gehört und wolle es sich dadurch begrifflich machen. Als ihm dies nicht gelang, versuchte er es mit konserniertem Blick ein weiteres Mal: "Langeweile."
    Nein, es gelang ihm nicht, sich das wirklich vorzustellen... wie es war, Langeweile zu haben. Seit er Denken konnte war er stets irgendwie beschäftigt gewesen. Zuerst mit Lernen, dann mit Überleben. Dann im römischen Reich, wo er fortan natürlich offiziell seit seiner Geburt gelebt hatte, wieder mit Lernen... und damit, nicht zu scheitern. Wenn er dann, was ja durchaus nicht selten und vor nicht allzu langer Zeit erst wieder vorkam, wieder mit Lernen... und dann wieder von vorne. Kurzum: für Langeweile war nie wirklich Zeit gewesen.


    Dementsprechend hilflos stand er also dem Problem seiner Frau gegenüber: "Öhm... und was tut eine römische Frau so, wenn sie keine Langeweile hat?" Nicht, dass er nicht eine ungefähre Ahnung hatte... immerhin war die römische Kunst voll von den Idealbildern des Typus Roms, aber dennoch: konnte ja sein, dass sie sich hier irgendwas anderes vorstellte.

    Als Senator brachte es gewisse Vorteile, wenn man sich einer Legion anschloß (was öfter geschah als man glaubte, waren Legionen doch nichts anderes als wandelnde römische Infrastruktur), doch am besten war es, wenn man noch als gedienter Offizier von Tuten und Blasen auch noch eine Ahnung hatte. Selbst wenn man sich selbst eine Art Schweigegelöbnis auferlegt hatte, um die anderen einfach die Arbeit machen zu lassen wie sie es für richtig hielten, hatte man doch die Genugtuung ständig im Stab präsent sein zu können.


    Selbst im Marsch geschah das, hatten die Offiziere doch ständig zu tun und schwirrten um die marschierende Truppe umher, während der Legat meißt im Zentrum (beziehungsweise der zentralen Spitze) verweilte und den Ankerpunkt darstellte... und genau hier befand sich auch der inoffizielle Beobachter des Senats. Dass die erste Legion nunmehr seit Jahren effektiv von einem Ritter geführt wurde änderte wenig an der Sache. Die Legaten, die seit dem Bürgerkrieg von Rom nach Mantua geschickt worden waren, waren offensichtlich nur Behelfslösungen gewesen, die vor allem eins klarmachten: man vertraute dem Iulius offensichtlich derart, dass man dessen Kompetenz auch nicht unterminieren konnte, indem man eher minder bekannte und dementsprechend kompetente Legati nach Norden schickte.


    Der Gedanke amüsierte Vala, der etwas versetzt zum Legaten locker im Sattel seines müßig dahintrottenden Reittiers hockte und dem Gespräch zwischen Tribunus Laticlavius (those were the days!) und Praefectus lauschte.. Als er (wie alt er doch geworden war!) den Iulius als blutjunger TribLat kennengelernt hatte, war dieser gerade Primus Pilus (wie alt DER doch geworden war!) gewesen.


    "Es zeugt schon von einer gewissen Chuzpe, was du hier gerade unternimmst." , schmunzelte Vala als das Gespräch der beiden ein Ende gefunden hatte, "Man könnte fast meinen, du legst es auf größtmögliches Eierzeigen einer römischen Legion vor den aufmüpfigen Sklaven an. Erwartest du einen neuen Spartacus?"

    Sich in vornehmer Zurückhaltung zu üben hatte für Vala etwas neues, ungewohntes, und doch sah er den unmittelbaren Nutzen damit nicht sofort jedem mit seiner Meinung auf die Füße zu treten. Er ließ die Offiziere also in Ruhe ihre Arbeit machen und begnügte sich mit der Rolle des Beobachters im Hintergrund...


    "Fernab von Rom, sagst du?" , lachte Vala, als er zusammen mit dem ex-Prätorianer das in Tuch gefasste Prätorium verließ, "Du bist definitiv noch nicht genug rumgekommen, Iunius, wenn du so etwas sagst. Solltest du es jemals zum Praefectus der Auxiliare oder gar einer Legion bringen, wird dich das weitaus ferner von Rom treiben als hier in den Norden Italias."
    Zu der angenehmen Reise brummte Vala nur missverständlich, immerhin gab es in diesen Zeiten keine Reisen in der ersten Klasse. Sowieso: einem musste die Decke in der Stadt schon ordentlich auf den Kopf gefallen sein, wenn man sich derart in Stadtflucht übte.


    "Naja... wie du vielleicht gehört hast, habe ich mich vor einiger Zeit heftig im Senat mit dem Consul Decimus gefetzt... eine Zeit, die mich deutlich hat Nachdenken lassen." , erzählte Vala freimütig und ungewohnt selbstkritisch, "..alles danach war Scherbenauflesen und das Bild komplett wieder neu zusammenfügen. Es war nicht meine Absicht, aber wohl bitter nötig mich komplett neu zu erfinden... und generell über Rom? Der Senat ist immernoch in Stase erstarrt.. man kann das Misstrauen förmlich spüren. Und dennoch riecht es allmählich, aber eben nur sehr, sehr langsam nach Aufbruch. Ob das mit dem Cornelius zusammenhängt weiß ich nicht zu sagen. Der Sieg über den Vescularius hat seine Kritiker nicht verstummen lassen.", berichtete Vala dem Iunius das politische Stimmungsbild Roms und zeigte dabei eine Nüchternheit, die man von einem 'überzeugten' Gefolgsmann des Cornelius nicht erwarten würde.


    "Wenn du aber etwas weniger politischen Klatsch hören möchtest... ich werde bald heiraten. Ich habe es mir gespart dir darüber zu schreiben, und lade dich nunmehr persönlich zu der Feier ein." , wechselte Vala schließlich recht abrupt das Thema während sie die Via Praetoria langsam herabschritten.

    "Hmhmhmhm..." , überlegte Vala laut hörbar nach den Worten des Procurators und letztlich waren es die Falten in seiner Stirn, die seine Kritik an der Idee vorwegnahmen: "Irgendwie mutet mir der Gedanke seltsam an, dass der Kaiser zum Senat kommt, anstelle anders herum. Zudem ist die Strecke vom Forum zum Ulpianum derart kurz, dass es sich kaum mehr um einen ernstzunehmenden Festzug handeln würde.. weniger als drei Stadia. Die Menge, die wir zu dem Umzug erwarten können, würde sich unheimlich stauen... nein, mir ist nicht wohl bei dem Gedanken. Dann sollte doch eher der Senat den Kaiser vor seinem Palast erwarten..."

    "Wie kann sich ein Haus falsch anfühlen?" , hob Vala nun vollkommen irritiert die rechte Augenbraue, als sein Weib ihm tatsächlich klar machen wollte, dass es sich falsch anfühlte. Sein Blick folgte ihrem Fingerzeig auf die Vase, wanderte wieder zum Gesicht seiner Frau (um festzustellen, ob sie nun zu lachen begann und damit offenbahrte, dass sie ihn zum Narren hielt) und wieder zurück (als sie das nicht tat)... und schließlich um einiges verwirrter wieder auf seine Frau "Es ist ein Haus! Es hat vier Wände und ein wenig Mobiliar... und das ist eine Vase! Man stellt tote Pflanzen rein! Was bei Loki soll daran falsch sein?"
    Dann die Sache mit dem Sklaven... was für Blicke sollten die einem schon zuwerfen? Warfen sie überhaupt Blicke zu? Ahnungslos wandte Vala sich zum stumm und still in der Ecke vor sich hinhalluzinierenden Sirius um, der dem ihn anblickenden Krokodil nur ebenso ahnungslos entgegenblickte und mit den Schultern zuckte.


    "Ehm... nein, nicht wirklich." , sah Vala sich wieder einmal zu einer grundlegenden Ehrlichkeit gezwungen, die eigentlich so garnicht das seine war... in letzter Zeit wurde die Ausnahme aber bedenklich oft zur Regel.

    Als der Iudex seine Entscheidung mitteilte, konnte man durchaus sehen wie von Vala ein Teil der Anspannung wich. Zwar war der Vorsteher des Verfahrens seiner Argumentation nicht exakt gefolgt, aber er war ihr gefolgt.. was Vala nicht mit der Befriedigung des Siegers erfüllte, sondern mit jener Zufriedenheit,die man verspürte wenn klar wurde, dass das Vertrauen in das Rechtssystem noch nicht verloren war.
    Mehr als ein mattes Lächeln ob des Sieges der Sachlichkeit gönnte Vala sich als Reaktion dann doch nicht, als er sich zu seinem Mandanten umwandte und diesem auf die Schulter klopfte. Die Anklage war bereits ihrer Art treu bleibend einfach abgerauscht und der Iudex hatte sich ebenfalls schon zurückgezogen.. so blieb der siegreichen Verteidigung nicht mehr, als sich in Demut zu üben und den Saal mit derselben ernstgefassten Gelassenheit zu verlassen, wie sie ihn auch betreten hatten.

    "Nun... wie ich bereits fragte..."
    , wandte Vala sich draußen an seinen Mandanten, "..hast du Hunger?"