Beiträge von Titus Duccius Vala

    Wie es Habe während jedes Verfahrens war, warteten der Iudex mit seinen Mitarbeitern bis alle notwendigen Anwesenden zusammengekommen waren und betraten dann den überschaubar großen Gerichtssaal, in welchem der Fall heute würde verhandelt werden. Zufrieden ließ er sich ebenso davon unterrichten, dass die kaiserliche Kanzlei einen Vertreter geschickt hatte, der in der Sache zur Beleuchtung des Sachverhalts beitragen würde.*


    "Salvete zusammen..." , grüßte Vala in die Runde nachdem er sich auf seinem Platz niedergelassen hatte und lächelte müde ob einiger scherzhafter 'Guten Morgen, Prätor!'-Wünsche derer, die beinahe jeden Tag den Verhandlungen beiwohnten um die Neuigkeiten der Gerichte in das Reich tragen zu lassen.


    "Wir haben uns hier versammelt im Iudicum Privatum, angestrebt von Lucius Tiberius Lepidus. Es handelt sich hierbei um eine Feststellungsklage hinsichtlich der Rechtmäßigkeit der Einziehung des Erbes des Manius Tiberius Durus durch die Res Publica unter der Aegide des Usurpators Potitus Vescularius Salinator. Tiberius, dir gehört das Wort um den Sachverhalt aus deiner Perspektive darzustellen." , führte Vala in den Prozess ein, gleich um dem Aktiven in der Sache das Wort zu erteilen.


    Sim-Off:

    * Abgesprochen mit Iunius Silanus



    PROXENIOS - ALEXANDRIA

    Die Halle war längst geleert und sein Amtskollege hatte sich bereits auf den Heimweg gemacht, als Vala sich erneut im Stuhl des Prätor Urbanus niederließ und der Ankunft des Ogulnius entgegenblickte. Als der ex-Centurio erschien fragte Vala sich sogleich, wie man in einer Toga nur so falsch ausschauen konnte. Natürlich trugen die Offiziere der Legionen in ihrer Freizeit oft genug auch Toga, aber der hier versuchte offensichtlich etwas herzumachen zu dem er offensichtlich nicht gemacht war... was Vala dann wiederum die Frage aufdrängte, ob er selbst früher auch so ausgesehen hatte. Wie ein Fisch im Pelz, ein Vogel im Schuppengewand... und ob er es heute auch noch tat.
    "Ogulnius, du siehst mich schon etwas irritiert." , begann Vala das Gespräch recht offensiv als der Ogulnius den kleinen Aufbau erreicht hatte, auf welchem der Prätor saß.
    "Prätor Duccius, danke, dass du dir noch einmal Zeit für mich genommen hast.", sprach der Veteran mit einer Stimme, die derartige Höflichkeiten offensichtlich nicht gewohnt war und sich sehr schwer damit tat etwas anderes als Befehle zu äußern, "Ich komme zu dir um über die Adoption zu sprechen."
    "Etwas anderes wäre auch ziemlich überraschend gewesen, Ogulnius." , meinte Vala betont schmallippig, allerdings zeigte sein Gegenüber sich erfahren genug um auf solche Spielchen nicht zu reagieren... oder er war einfach zu dumm. Allerdings wollte Vala das nach dem, was er gehört hatte, nicht wirklich glauben, "Womit kann ich dir behilflich sein."
    "Nun, wenn ich unter vier Augen mit dir sprechen könnte?", meinte der Ogulnius, dieses mal tatsächlich etwas betreten, mit einem vorsichtigen Blick nach links und rechts. Die Halle war tatsächlich leer... wenn man die fleissigen Hände ausnahm die ohnehin quasi ständig zugegen waren.
    "Das tun wir gerade, Ogulnius." , zeigte Vala sich unbeeindruckt, "Also, was ist dein Anliegen?"
    "Nun... also...", versuchte der Ogulnius sich in der Bewältigung dieses kleinen Rückschlags, "..wie du dir denken kannst, Prätor, ist diese Adoption für mich nicht unwichtig."
    "In der Tat..." , raunte Vala vieldeutig.
    "Und wie du möglicherweise schon gehört hast, sind gewisse Gerüchte über die Hintergründe der Adoption in Umlauf, die mich und meine Motive zu beflecken suchen...", stolperte der Veteran durch etwas, was er selbst wohl für eine vorsichtige und schuldlose Gestik hielt.
    "Soso..." , lud Vala wortkarg ein fortzufahren."Nun... ich weiß auch, dass mir und dem Crepereius auch innerhalb der Familie viel böser Wind entgegenschlägt. Vor allem meine... zukünftigen... Geschwister sind dem Vorhaben meiner baldigen Vaters und mir sehr abgeneigt. Ich könnte es gar verstehen, immerhin bin ich von niedriger Geburt, aber die Motive meines Vaters und mir sind von aufrichtiger Natur.", tat der Ogulnius wie geheißen und zeigte sich nach wie vor sehr unbeholfen dabei sich als Unschuldslamm zu präsentieren.
    "Gerüchte könnten der Sache durchaus schaden, vor allem wenn man bedenkt, dass der Crepereius im Moment ohnehin nicht den besten stand hat." , ließ Vala eine andere Komponente einfließen um schließlich den Finger auf die Wunde zu legen: "Warum also diese Adoption?"
    "Nun... also...", druckste der Veteran herum, bis er schließlich mit der Sprache herausrückte: "Das ist DIE Chance um mir und meiner Familie den Aufstieg zu sichern. Natürlich, die Crepereii sind im Moment am Boden, aber das wird sich sicherlich wieder ändern... und dann gehöre ich zu ihnen, ebenso mein Weib. Du wirst das doch verstehen, deine Familie..."
    "Meine Familie?" , zog Vala eine Augenbraue hoch und ließ den Ogulnius damit augenblicklich verstummen.
    "Nun, wie dem auch sei... das ist die Chance, und der Crepereius ist willens mich in seine Familia aufzunehmen.", fuhr der Mann sichtlich betreten fort.
    "Warum?" , fragte Vala.
    "Warum was?", der Ogulnius.
    "Warum ist der Crepereius willens, dich zu adoptieren? Einen Niemand aus der Provinz... in seine Familie, die schon seit Generationen zur Nobilitas gehört?"
    "Öööööh....", hielt der Veteran inne, war er offensichtlich auf diese Frage nicht vorbereitet, "...weil zwischen ihm und mir seit dem ersten Treffen ein quasi-familiäres Band besteht?"
    "Och, bitte..." , zeigte Vala, dass er schon versucht war sich durch diesen plumpen Versuch beleidigt zu fühlen.
    "Ich habe ihm Geld geboten... der Feldzug war recht... ertragreich, wenn du verstehst was ich meine.", knickte der Veteran ein.
    "Ich kann es mir vorstellen." , murrte Vala, dem gerade wieder einmal vor Augen geführt wurde, wieviel Geld ihm während des Feldzugs durch die Lappen gegangen war.
    "Und... und... und wenn die Gerüchte, diese böswilligen und falschen Gerüchte... sich als wirkungslos im Verfahren zeigen würden... nun... derjenige wäre sicherlich auch nicht ohne meinen Dank hinausgegangen.", wurde die Stimme des Ogulnius immer leise, bis Vala sie kaum mehr hören konnte. Das was er hörte, reichte allerdings vollkommen um den Finger in der Wunde doch nochmal zu zudrücken zu lassen.
    "Wieviel?" , fragte Vala nonchalant.
    "Öh... wie, wieviel?", zeigte sich der Ogulnius vollkommen überrumpelt.
    "Stell dich nicht blöd, Mann... wieviel?" , pochte Vala mit düsterem Blick auf der Sache.
    "Öh... also... nun...", wandte sich der Veteran vor Vala, bis er schließlich die Schultern hängen ließ: "Zwölftausend."
    "Ffffzzzz...." , kam der Profischauspieler Vala nicht umhin, die Luft hörbar zwischen den Zähnen einzuziehen. Weniger ob der Höhe der Summe, immerhin jonglierte er als Politiker der Königsklasse quasi wöchentlich mit solchen Summen. Allerdings war die Tatsache, dass der Ogulnius die Summe aufbringen konnte um EINEN Beamten zu bestechen schon respekteinflößend. Der Kerl hatte es offensichtlich verstanden während des Feldzugs abzukassieren wie kein anderer.
    "Nun?", blickte der Ogulnius, deutlich Hoffnung schöpend, zum Prätor empor.
    "Ich... werde darüber nachdenken. Und auf keinen Fall jetzt die Entscheidung treffen. Du darfst dich entfernen." , winkte Vala mit der Hand und zeigte dem Veteran damit deutlich, dass das Gespräch abrupt beendet wurde.
    "Sehr wohl... danke, Prätor Duccius.", nickte der Ogulnius, nicht annähernd so selbstbewusst wie zuvor, bevor er sich aus dem Staub machte.


    http://www.kulueke.net/pics/ir…pezielle/valahelfer05.png "Was genau hast du vor in dieser Sache zu tun?" , fragte Sirius, der hinter Vala aus dem Schatten trat.
    "Ich weiß es nicht..." , brummte Vala, sich nachdenklich durch den Bart streichend, "...die Sesterzen könnte ich verdammt gut im nächsten Wahlkampf brauchen. Und der politische Einfluss der Crepereii ist so gut wie tot."
    "Wenn du den Ogulnius auffliegen lässt, könnte dich das öffentlich als Mann des Rechts und der Gerechtigkeit präsentieren." , gab Sirius zu bedenken.
    "Als Mann der Gerechtigkeit, der sich keinen vernünftigen Wahlkampf leisten kann." , brummte Vala weiterhin kaum zu Hochstimmung geneigt.
    "Wenn die Sache auffliegt, wärst du ohnehin erledigt." , wandte der Sklave ein.
    "Japp. So kurz vor dem Ziel... gefährlich." , folgte Vala dem Gedankengang.
    "Ein heißes Eisen." , fügte sein Einflüsterer hinzu.
    "Offensichtlich, sehr heiß." , echote der Prätor und ließ einige Momente in Stille versinken, bevor er sich schließlich aufraffte und gen Ausgang strebte.
    "Und was machst du jetzt, Dominus?" , fragte Sirius.
    "Feierabend, Sirius. Ich mache Feierabend."



    PROXENIOS - ALEXANDRIA

    http://www.kulueke.net/pics/ir…pezielle/valahelfer05.png "Hmhmhm..." , nölte Sirius, der natürlich schon etwas Erfahrung als rangoberster Sklave im Gefolge seines Herrn hatte, die Führung des Haushalts blieb allerdings aus ihm vollkommen unerklärlichen Gründen anderen überlassen... und somit auch die Beurteilung und Ausbildung der Sklaven. Er würde einen der accischen Sklaven mit der Beurteilung beauftragen um diesen Fauxpas zu umgehen.
    "Ich denke, es dürfte reichen wenn einer unserer Hausverwalter deine Fähigkeiten kurz und bündig begutachtet, möglicherweise, indem er dich einfach ein paar Tage hier im Hause arbeiten lässt... ich... er wird entsprechendes veranlassen. Wenn i..er.. sich dann von deinen Fähigkeiten überzeugt hat, wird er dich sicherlich deiner neuen Her..."
    , sprach Sirius so diplomatisch wie möglich, wurde allerdings vom Geräusch nahender Schritte unterbrochen und fand sich noch bevor er sich umwenden konnte niemand anderes gegenüber als seinem Herrn.
    "Uuuuh..." , schnappte Sirius hörbar nach Luft und wurde gleich eine ganze handbreit kleiner, "Dominus! Welch... Überraschung... dich hier zu sehen. Wir haben gerade von dir gesprochen. Dies ist Myrsini, Albin hat sie offensichtlich in Mogontiacum erstanden und dir zukommen lassen, als Geschenk für deine Zukünftige... jaja... ich hab ihr gerade erzählt was für ein großartiger Dominus du doch bist und wie glücklich sie sich schätzen kann bald zu unserem Haushalt zu gehören, jaja!"
    Der benannte Dominus ging allerdings überhaupt nicht auf das Geschnatter seines Sklaven ein sondern musterte mit kühlem Blick die hinter Sirius stehende Sklavin.
    "Soso..." , brummte der zu diesem Zeitpunkt noch seiende Prätor und strich sich nachdenklich durch den Bart, "...na dann. Lass sichergehen, dass sie kann was sie können soll und schick dann der Tiberia eine Einladung zum Essen." , sprach's, nickte zufrieden und wandte sich dann wieder ab um seinem Tagewerk nachzugehen. Die Sklavin überließ er dann dem Sklaven... der nun als solcher entblößt vor ersterer stand.
    "Nun... dies ist... peinlich." , rieb Sirius sich ebenso berührt den Hinterkopf und wich dem Blick der Sklavin fortan gekonnt aus, um sich schließlich in die Arbeit zu flüchten: "Ich geh dann mal tun was der Dominus aufgetragen hat, jaja... warte hier, es wird gleich jemand kommen und sich um dich kümmern. Ummm... ja, genau... also, bis später!"
    So ließ er die Sklavin im Atrium alleine und verschwand etwas zu eiligen Schrittes um es nicht wie eine Flucht aussehen zu lassen. Wenig später kam eine ältere Frau, die eine der ranghöheren und erfahrenen Sklaven des Anwesens darstellte, welche in den kommenden Tagen die junge Sklavin auf Herz und Nieren prüfen würde.


    ... und nachdem das Mädchen einige Tage auf Herz und Nieren geprüft und für gut befunden wurde, fand es sich mit dem 'echten' Dominus in den Horti Lolliani wieder um der zukünftigen Domina übergeben zu werden.

    Im antiken Hochsommer war das Wetter heuer für italische Verhältnisse recht mild, man konnte es sogar fertigbringen sich nur im Schatten der hölzernen und mit Ranken überwucherten Gebilde in den lollianischen Gärten aufzuhalten ohne dabei indirekt geröstet zu werden.
    Für Vala allerdings war der italische Sommer eine Erinnerung daran, dass er hier nicht hergehörte... auch nach mehr als einem Jahrzehnt in Italia: für diese Gefielde war er nicht geboren, wenn ihn auch der leiseste Sonnenstrahl in Schweiss ausbrechen ließ.


    Um sich nicht mit den Qualen des deplatzierten Nordmanns beschäftigen zu müssen, während er weiterhin auf sein Soon-To-Be-Weib wartete, glitt sein Blick durch die Gärten auf der Suche nach Beschäftigung. Fand allerdings nur Kram der ihm nichts bedeutete und jedes Herz mit einem Empfinden für die Ästhetik höher schlagen ließ: künstlerischen Klimbimm.
    Derart gelangweilt und mit seinem Weib noch nicht in Sicht blieb Vala quasi nichts anderes übrig als sich einen Gesprächspartner zu suchen... oder eher gesagt eine -partnerin: die Sklavin namens... namens... wie auch immer sie nun hieß, die Albin ihm offensichtlich in Mogontiacum aufgegabelt hatte.
    So wandte Vala sich um, taxierte das junge Ding mal wieder mit einem kühlen Blick und brummte schließlich eine sehr gelangweilt klingende Frage zwischen den Lippen hervor: "Woher kommst du eigentlich?"

    Melde mich nach den wohl stressbeladendsten Monaten meines Lebens mit Vorbehalt wieder zurück.
    Eine Entschuldigung an all die Spieler, die ich hab hängen lassen... ich werde die offenen Threads in den nächsten Tagen mehr oder minder plausibel einem Ende zuführen, so dass keine losen Stricke mehr zurückbleiben.


    Sorry.

    Zitat

    Original von Lucius Petronius Crispus
    Im Grunde könnte man es dann ja auch schon Mittags/Nachmittags machen (für den Fall (den ich annehme) dass wieder eine Affenhitze ist und zur heißen Zeit sowieso nix passiert (zumindest im Blauen :P )).


    Reasonable. Können wir so machen.

    http://www.kulueke.net/pics/ir…pezielle/valahelfer05.png "Mein... sein Mann?" , fragte Sirius verwirrt, "...geben die römischen Sklavenmärkte nichts her, so dass wir schon in Mogontiacum acquirieren müssen? Seltsam... durchaus seltsam... wann habe ich... hat er... das wohl veranlasst?" Und vor allem: warum war ihm das entgangen? Wurde er alt? Hatte sein Herr jemanden anderes damit beauftragt? Warum sollte er das tun?
    "Nun denn..." , versuchte Sirius sich so wieder in Fassung zu manövrieren, "...da du nun hier bist, kann ich dich ja gleich über deine Pflichten hier im Hause aufklären... wobei, genau genommen finden sie erst einmal im anderen Hause statt. Wegen weil: ich selbst... er selbst... hat keine Verwendung für dich. Du bist gekauft worden, um meiner... seiner Frau, also der zukünftigen... zur Hand zu gehen und dich um sie zu kümmern. Sie ist eine Tiberia, also von hohem Stand, du wirst dich entsprechend an die damit einhergehenden Gepflogenheiten anpassen müssen.", da es nicht selbstverständlich war, taxierte Sirius die Frau mit eindringlichem Blick: "Sind dir solche bekannt? Hast du schon in höherem Hause gearbeitet?"
    Die Frage war nicht ganz unwichtig für ihn und seinen Herrn, immerhin mussten sie klären ob man die Sklavin der Tiberia blanko in die Hand drücken konnte oder sie vorher noch auf die eine oder andere Art einweisen lassen musste.

    "Crepereius. Danke, dass du dir Zeit nehmen konntest.", grüßte Vala den ältesten Sohn des Adoptionswilligen in einer Tonlage, die deutlich machte wie wenig dies Gespräch doch mit einem zwanglosen Plausch gemein hatte. Die angestrengt unangestrengt ausschauende Miene des Nobilitaners zeugte, wie sehr sein Gesprächspartner den Moment verstand.. und ihn als angebracht unangenehm empfand, so dass er zwischen den Zähnen nur ein leises 'Praetor.' hervorgepresst bekam. "Ich will nicht lange drumherum reden und ich bin mir sicher, du weißt weshalb ich dich hergebeten habe. Das Prozedere, das ich gerade vertagt habe, erschien mir doch ziemlich... nun... ziemlich halt. Deine Familie scheint über den Neuzugang nicht gerade erbaut zu sein." , warf Vala mit Zaunpfählen um sich und erhaschte hier und da ein nervöses Zucken im Blick seines crepereianischen Gesprächspartners.. mehr aber nicht. Die Nuss schien deutlich härter zu knacken.
    "Bitte erzähle mir von der Geschichte, wie eine alteingesessen-römische Familie wie die deine... du selbst Aspirant auf den Senatssitz, den zuvor dein Vater innehatte, selbst wenn dies doch etwas arg kompliziert werden dürfte... und dann ein einfacher Centurio der sechsten Legion. Aus dem nördlichsten Norden des Reichs. Ich frage mich ja schon, was da passiert ist...", versuchte Vala es ein letztes Mal auf die indirekte Art, nur um damit nichts zu erreichen als dass die Kiefer des jungen Mannes weiterhin zusammengepresst blieben.
    Es waren lange Momente, die damit vergingen, dass Vala den jungen Crepereius in Grund und Boden starrte und dieser beharrlich dem Blick des Praetors auswich... allerdings auch keine Anstalten machte das bisher recht unzufrieden verlaufende Gespräch zu verlassen. Fast wie ein Weib, dachte Vala bei sich, die blieben auch wenn sie eigentlich das Maul aufreißen wollten um der Welt ihre Meinung kundzutun... taten sie nur oft genug nicht, weil: das wäre ja undamenhaft.
    Dass derartige Gedanken dem Crepereius fern lagen war Vala schon irgendwo klar, nur verhielt er sich gerade eben genau so. Also seufzte Vala vernehmbar auf und starrte den Crepereius noch einmal deutlich in den Untergrund, allerdings nicht ohne den Finger in die Wunde zu legen: "Junge, raus damit. Du und deine Sippschaft seid die schlechtesten Schauspieler, die mir jemals untergekommen sind und es ist offensichtlich, dass ihr diesen Ogulnius nicht in eurer Familia haben wollt. Weshalb ich mich nun frage: warum dann die Adoption?"
    Weiteres Schweigen folgte, bis Vala irgendwann entnervt abwinkte: "Nun, wie du meinst... dann werde ich die Prozedur morgen damit besiegeln und der Ogulnius wird dein Bruder.. mit allen damit verbundenen Privilegien. Septatus, geleite den Creperei...", weiter kam er nicht, den der Crepereius schien förmlich zu platzen: "ER HAT DIE VERDAMMTEN WACHSMASKEN!"
    "Die... Wachsmasken?", hakte Vala nach, dem läutete, dass dieser seltsame römische Brauch, den er noch nie wirklich verstanden hatte, hier Kern der Sache war.
    "JA! Er und seine elenden Kumpanen kamen am Abend, als Rom fiel, und haben unseren kompletten Hausstand verschleppt. Mein Vater, der Narr, hat tatsächlich bis zum Ende an ein gutes Ende geglaubt... und nun stehen wir IMMERNOCH vor dem Scherbenhaufen unserer Habe. Dieser... dieser... dieses TIER hat tatsächlich die Masken unserer Ahnen gestohlen, und nicht nur das! Er hat meine ganze Familie damit in der Hand!", sprudelte es mit wutverzerrter Stimme aus dem jungen Mann, so dass Vala vorsichtshalber einen Schritt zurückmachte und sich mit lässiger Pose aufmerksam lauschen an eine Säule lehnte.
    "Und nun erpresst er euch?", zog Vala die nächsten Schlüsse, "Interessant... ich hätte erwartet, dass er auf Geld aus ist."
    "Wir auch..", grollte der Crepereius, "..aber er wollte sich wohl nicht mit Geld zufrieden geben. Hat wohl bei den Plünderungen genug abgestaubt... jetzt will er höher hinaus."
    "Wirklich... interessant.", brummte Vala und kam nicht umhin, dem Ogulnius einen gewissen Geschäftssinn zu attestieren.
    "Du... du musst uns helfen, Praetor Duccius.", schlug die Art des jungen Mann plötzlich um und zum ersten Mal blickte dieser den älteren Praetor direkt an.
    Der tat arglos: "Ich bin Rechtssprecher, kein Rechtsdurchsetzer. Meine Zeiten als Aedilis sind vorbei, Crepereius. An sie solltet ihr euch wenden."
    "Die werden es versauen... er wird sie kaufen. Oder schlimmeres... dann wird er die Masken zerstören, das Erbe und das Andenken meiner Ahnen zerstören! Das DARF nicht passieren! Bitte, du wirst... du hast sicherlich Möglichkeiten!", flehte der junge Mann jetzt schon fast und Vala musste sich arg zusammenreißen, um nicht gewinnend zu grinsen: "Und was sollte ich davon haben, wenn ich meine Mittel und Möglichkeiten für diese Sache einsetze? Für... eure... Sache?"
    "Der nächste Wahlkampf kommt bestimmt!", platzte der junge Mann heraus und zeigte recht deutlich, wie sehr seine Familia gerade auf dem absteigenden Ast begriffen war.
    "Das ist etwas vage...", senkte Vala erneut die Stimme um seinem Gesprächspartner zu verdeutlichen, dass sie zu laut waren, "Und dies ist nicht der richtige Ort. Richte deinem Vater aus, dass ich heute Abend durchaus für Ideen seinerseits empfänglich bin... er wird wissen wo er mich findet."
    Damit ließ er den jungen Mann stehen und wandte sich wieder der Büroarbeit zu um den Arbeitstag abzuschließen... bis er knapp eine Stunde später von einem seiner Diener erneut gestört wurde: "Ein Gesprächswunsch, Praetor."
    "Der Crepereius?", fragte Vala mit gerunzelter Stirn, hatte er doch geglaubt der junge Mann hätte verstanden... aber dem schien nicht so. Umso überraschter blickte er drein, als der Diener den Kopf schüttelte: "Nein, ein gewisser... Ogulnius?"



    PROXENIOS - ALEXANDRIA

    http://www.kulueke.net/pics/ir…pezielle/valahelfer05.png "Dominus?" , verfiel Sirius in ein seliges und ziemlich dümmlich ausschauendes Grinsen, als ihn die Sklavin tatsächlich für niemanden anderes hielt als... seinen Boss. Er! Der Gedanke war so süß, dass es schon... pervers... war. Und doch konnte Sirius es sich nicht verkneifen das Spiel einen Moment mitzuspielen: "Nun, ja, natürlich. Also... ich... also er, denn ich liebe es in der dritten Person von mir selbst zu reden... also von ihm... er hat dich kaufen lassen zu einem ganz bestimmten Zweck. Nur hat er nicht damit gerechnet, dass das Angebot in Rom so dürftig war, dass eher seine... also meine, aber eben seine... Familie in Mogontiacum eher fündig wurde. Nun denn... meine... also seine... Familie hat ihm aber nicht mitgeteilt, was du nun auf dem Kasten hast, Mädchen. Wieso sollte er... also ich... von dir überzeugt sein?"
    Das Grinsen zu einem nur halbwegs beherrschten Lächeln zusammengepresst betrachtete Sirius den Neuzugang mit leuchtenden Augen ob des göttlichen Moments und versuchte NOCH herrschaftlicher auszuschauen als er es ohnehin schon tat.

    http://www.kulueke.net/pics/ir/nscdb/y-diverse/82.jpg Pustus Blumus überflog das Schreiben, checkte das Siegel (das er schon oft genug gesehen hatte) und warf immer wieder einen Blick auf die Sklavin oder ihren muskulösen Begleiter.
    "Da das Mädchen offensichtlich schon bezahlt ist, geht es für mich jetzt nur darum den Empfang zu quittieren, denke ich mal?", fragte er ziemlich rhetorisch, zückte schon einmal den für solche Momente vorgesehenen Geldbeutel und drückte dem 'Boten' vorsorglich ein paar Sesterzen für seine Mühen zu.
    Als die Formalitäten erledigt waren trat er beiseite, um der Sklavin den Weg freizugeben und nickte dem 'Boten' am Ende noch einmal knapp zu, bevor er die Sklavin ins Innere der Casa geleitete. Im Atrium deutete er ihr, einen Moment stehen zu bleiben, bevor er in einen der vielen Gänge verschwand...


    http://www.kulueke.net/pics/ir…pezielle/valahelfer05.png ...um einen Moment später durch Sirius ersetzt zu werden. Mit einem leise geflöteten Lied stapfte er durch die Casa und blieb einige Schritte vor der neuen Sklavin stehen um sie mit einem belustigten Blick zu mustern: "Hätte ja nie gedacht, dass er sowas mal macht... nein, wirklich. Nie, niemals. Aber wenn wir es genau nehmen..." , grinste Sirius breit mit dem für ihn typischen leichten Hauch Wahnsinn im Blick, "...hat er das ja nicht einmal. Aber fangen wir vorne an... wie heißt du, Mädchen?"


    Sim-Off:

    Nur ein kleiner Tipp der Übersichtlichkeit wegen: es ist recht wichtig, dass du bei jenen Posts auf ANTWORTEN klickst, auf die du auch konkret antwortest... sonst gibt es ein Durcheinander.

    Zitat

    Original von Faustus Domitius Massula
    Aus gesundheitlichen Gründen verlasse ich das Imperium Romanum. Ich habe Dank an Euch abzustatten, denn ich kehre reich aus dem IR zurück. Schickt also den Schnauzbart ins Elysium. Und den Titus Matinius Pacatus gleich mit.


    Gruß
    Massula


    Ough, das ist hart. Auch wenn wir, gerade gen Ende, oft unterschiedlicher Ansicht waren, ist dein Weggang doch ein herber Verlust für den Morgen. Deine ID war mit ihrer Schnoddrigkeit ein nordisches Original.


    Ich wünsche dir alles Gute.

    Eine Art Tutoren-/Buddyprogramm wurde in diesem Thread schonmal ersonnen und von ein paar Spielern als sinnvolle (Erst-)Idee betrachtet.


    Das kann allerdings nur ein Schritt sein, weil das Problem der Aufnahmeunwilligen Familienoberen bleibt. Es hilft einem nicht, wenn man jemanden hat der einem SimOff zur Seite steht, wenn man schon vor dem Eintritt ins SimOn ins Stolpern kommt.


    Ich würde dahingehend die Regeln hinsichtlich des Anmeldeboards ändern. Denn was potentielle Spieler da relativ oft mitbekommen ist: nee, wir wollen gerade nicht mit dir spielen.
    Vielleicht sollte man das Anmeldeprozedere komplett umstellen und es wie folgt gestalten:


    1. ein Spieler meldet seine ID an und erstellt im Anmeldeboard einen Thread, in welchem er seine/ihre Charakteridee beschreibt
    2. potentielle Mitspieler, egal ob patrizisch, plebeiisch oder peregrin melden sich und schreiben, dass die Idee (unter den und diesen Umständen) zu ihrer Familie passen würde und vor allem: sie zeigen, dass sie gerade Zeit, Platz und Motivation für einen neuen Spieler mit seiner ID hätten
    3. der Spieler kann sich bei Mehrfachmeldungen entscheiden... oder hat bei nur einer Anmeldung halt schonmal jemanden an der Hand.
    3.1 Wenn gerade niemand Zeit hat oder die Idee zu niemandem passt, muss er halt sein Konzept ändern oder alleine anfangen. Aber das wäre ja eher die Ausnahme.


    Wie dem auch sei: ein Spieler wird im Anmeldeboard nicht alleine gelassen mit seiner Suche nach einer Familie/Gruppe... und wenn wir ganz ehrlich sind: solche Verwarnungen sind doch gerade in diesen Zeiten ziemlich antiquiert. Man kann eine Etiquette im Anmeldeboard auch durchsetzen ohne gleich allen nen Maulkorb zu verpassen.

    Zitat

    Original von Tiberius Helvetius Atticus
    Das ist natürlich interessant und wenn man das so sieht, wie du es sagst, dann finde ich kann man die Patrizier auch ruhig aussterben oder sich selbst überlassen. Allerdings fände ich es dann schön, wenn andere plebejische Familien auch wirklich die Chance hätten ins Patriziat aufzusteigen.


    Crispus hat schon recht wenn er die alten patrizischen Gentes als quasi ausgestorben sieht. Die neuen waren in ihrer Bedeutung hingegen in unserer bespielten Zeit schon lange marginalisiert... sollen wir also die patrizischen Gentes, die schon jetzt unhistorisch und eher an mittelalterlichem Adelsempfinden orientiert gespielt werden, einfach durch neue austauschen? Das nimmt nie ein Ende... und halte ich nicht für ein sinnvolles Spielelement.


    Dann doch, wie schon zuvor selbst von dir erwähnt, die plebeische Nobilitas genauer ausdifferenzieren.

    Zitat

    Original von Iullus Helvetius Curio
    Tatsächlich ist es schade, dass die Hälfte der Patrizierfamilien quasi inaktiv ist und die Inaktivität dann de facto zu seinem Aufnahmestopp führt. Ich kann das aber wiederum nachvollziehen, da die Betreuung eines "neuen" Patriziers eben auch teilweise arbeitsintensiver ist.


    Das Problem ist die große Frage der Konzepterhaltung. Im Gegensatz zu den Massenfamilien haben die Patrizier oft ein enges Konzept, dass von einer klaren Familienstruktur bis zur weit in das IR reichende und wirksame Geschichte ist. Das zu schützen ist sicherlich einer DER Gründe neuen Mitgliedern gegenüber skeptisch zu sein und sie eher nicht zuzulassen (machen wir Duccii aus dem Grund ja auch so).


    In Angesicht der weitreichenden Inaktivität der Gensoberen sollte man sich allerdings fragen, ob eine Erhaltung des Konzepts und dessen Schutz vor 'fahrlässigem' Spiel das Aussterben der Familie überwiegt.

    Zitat

    Original von Tiberius Helvetius Atticus
    Zu dem Argument "es gab nicht so viele Patrizier wie Plebejer" übrigens mal:


    Ich kenne mich im alten Rom nicht so gut aus, wie im Mittelalter. Aber ich schätze, auch dort waren 99% der Menschen Bauern, Sklaven oder arme Handwerker. Wenn ich mir die plebejischen Familien hier so ansehe, sind die Meisten von denen Politiker oder Militärs. Deiner Logik nach müsste man also erstmal nur Neuanmeldungen erlauben, die Bauern, Sklaven oder Handwerker darstellen. ;)


    Der Vergleich hinkt. Die gesellschaftlichen Restriktionen und Selbstverständnisse zwischen Patriziat und Plebeiern waren vollkommen andere als zwischen den unterschiedlichen Schichten letzterer. Wir brauchen hier aber auch garnet zu sehr ins Detail gehen: wenn man den Spielern das gibt, was sie spielen wollen, und wir die Beschränkungen der Patrizier-Gentes aufheben, berauben wir das Patriziat seines ursprünglichen Charakters... und machen es damit de facto überflüssig.


    Zitat

    Original von Tiberius Helvetius Atticus
    Und ob es nun realistischer ist, haufenweise Plebejer im Senat zu haben, als einfach ein paar mehr Patrizier zuzulassen, das wage ich auch zu bezweifeln. :)


    Ich nicht.

    Zitat

    Original von LenaeaIch meine, was für Nachteile hätte es, mehr patrizische Familien zu erlauben? Mir fallen eigentlich keine echten ein.


    Weil es nicht Sinn des Spielfeatures 'Patrizierfamilien' ist, unbegrenzte oder auch nur annähernd soviele patrizische wie plebeische IDs zu haben.
    Das Spielfeature soll eine gesellschaftliche Eigenart abbilden die sich nicht dadurch auszeichnete quantitativ großartig vertreten zu sein, sondern einen bestimmten Seltenheitswert hatte.


    Natürlich ist das Konzept des Patriziers attraktiv und reizt dazu sich daran zu versuchen.. aber wenn es im Vergleich zu den Plebeii zuviele davon gibt (und die gibt es imho schon länger) verliert das Spielkonzept seinen Charakter... und könnte damit genauso gut abgeschafft werden.