Beiträge von Titus Duccius Vala

    Zu den Vorteilen des Patriciats gesellte sich im Falle des Tiberius auch das durch das abgeleistete Vigintivirat gestiegene Prestige als gewesener Magistrat, wodurch er recht früh von einem der Helfershelfer entdeckt und herausgebeten wurde, um sich die Wartezeit des schlichten Pöbels fortan sparen zu können. Dass er zwar in aller Deutlichkeit auf dem aufsteigenden Ast war, jedoch noch nicht oben angelangt, bedeutete, dass er dann doch noch einen ranghohen Ritter vorlassen musste bevor man ihn einfach vor den Stuhl des Praetors lotste, wo dieser den Tiberius halbwegs überrascht entgegenblickte: "Tiberius, sei mir gegrüßt." , sprach der Duccius artig seine Begrüßung und wartete darauf, dass einer der Sklaven dem Besucher ungefragt die keineswegs selbstverständliche Erfrischung anbot, "Was kann der Praetor Urbanus für dich tun?"

    Und wurde, bei Erkennen, sofort von einem der Helfershelfer des Prätors abgefangen, adäquat ehrerbietend begrüßt und prompt am normalen Publikumsverkehr vorbeigeleitet der dann ebenso prompt auf später vertröstet wurde... eine Vestalin hatte eben Vorrang. Der Caius-Normalrömer würde das freilich nicht bestreiten und begnügte sich mehr aber eher minder murrend mit der Vertröstung, war in den unteren Rängen der Gesellschaft das Warten doch quasi tagesüblich.


    "Virgo Decima, sei mir auf's herzlichste gegrüßt..." , erhob Vala sich von seinem Prätorenstuhl als die Decima in das Zentrum der Exhedra geführt wurde und er sich ihrer gewahr wurde, "..schön, dass wir dieses Treffen arrangieren konnten. Darf ich dir einen Schluck anbieten, um den Staub der Straße aus der Kehle zu spülen und die Stimme zu lockern? Wir haben viel zu besprechen."

    "Der nächste Fall...", rief einer von Valas Helfershelfern aus, die den Publikumsverkehr organisierten und die Bittsteller und Besucherscharen ordneten damit die Sprechstunden der Prätoren nicht im Chaos endeten. Gleich eine ganze Familie trat hervor, mehrere Männer unterschiedlichen Alters und eine junge Frau, angeführt von einem weiteren von Valas Helfern der mit dem Ausrufer eine grobe Zusammenfassung ausmachte, welche dann an den Prätor herangetragen wurde: "Spurius Crepereius Staienus, seines Zeichens gewesener Senator, ist hier um die Adrogatio des Paullus Ogulnius Funisulanus, gewesener Centurio der sechsten Legion, durchführen zu lassen."
    Bei dieser Beschreibung horchte Vala, der das Tagesgeschäft nutzte um sich so weit wie möglich von seinen trübsinnigen Gedanken abzulenken, dann doch auf: beiderlei Namen waren ihm nicht unbekannt. Ersterer war einer der wenigen Vescularianer, die nach dem Sturz ihres Protektors Verstand genug im Kopf hatten und die Senatorenwürde hatten ruhen lassen... was Aufsteigern wie Vala Platz in der Curia Iulia geschafft hatte... zweiterer war ein Centurio, der sich mit seiner Centurie durch tolldreiste Plünderungen nach der Öffnung der Stadttore hervorgetan hatte.. und offensichtlich den Dienst quittierte, da er immernoch in Roma war und seines Wissens nach nicht wegen Desertion gesucht wurde.
    "Ein doch recht seltsames Paar..." , murmelte Vala und ließ die Gruppe vortreten um sie anschließend gebührend zu begrüßen, "...salvete die Herren. Senator, du kennst das Vorgehen sicherlich. Ich habe euch darüber aufzuklären, dass die Adrogation ein einschneidendes Ereignis in beiderlei Leben ist. Crepereius, deine Familia wird wachsen und du wirst den Ogulnius fürderhin Sohn nennen können. Dies bedeutet allerdings auch, dass er sämtliche Rechte eines Sohnes annimmt und forthin ebenso für deine Familia spricht wie du es deine anderen Kinder tun. Zudem hat er als dein Sohn sämtliche Erbrechte die auch deinen anderen Kindern zuteil werden und wird dementsprechend in der Lage sein dies auch vor Gericht zu erstreiten.", klärte Vala den Mann einführend auf bevor er zum eigentlichen Kern der Sache kam. Dabei fiel ihm auf, dass der ehemalige Senator einen ziemlich gepressten Gesichtsausdruck machte, wohl weil es um eine nicht unerhebliche Sache ging. Als Vala dann allerdings die Erbschaft ansprach zuckte der Mann schon fast zusammen, was dann doch selbst einem etwas abwesenden Mann wie Vala auffiel und ihn die Stirn runzeln ließ. Der Rest der Bagage, wohl zur Familia des ex-Senators gehörend, schaute kaum glücklicher drein... hier und da glaubte Vala gar Wut in den Blicken zu erkennen.
    Nun wandte sich folgend an den ehemaligen Centurio: "Ogulnius, du wirst die Zugehörigkeit zu deiner alten Familia ablegen und deinen alten Namen aufgeben. Du wirst in die Patria Potestas des Crepereius eintreten und somit deinen Status als sui iuris aufgeben, dich somit in die Verfügungsgewalt deines neuen Vaters begeben. Gehe ich recht in der Annahme, dass du dir über die Folgen dieses einschneidenden Vorgangs für dein Leben im Klaren bist?"
    "Das bin ich.", frohlockte der Ogulnius beinahe, was im Kontrast zur Reaktion des ex-Senators dann doch sehr irritierend war... und Vala einen Moment innehalten ließ, indem er wie immer irgendeine Notiz zur Hand nahm um einen Moment draufzustarren und dann sowohl ex-Senator als auch den ex-Centurio zu mustern... irgendwas war hier doch im Busch.


    Consular
    Marcus Decimus Livianus
    Casa Decima


    Salve Decimus,


    in Anbetracht unserer jüngeren Vergangenheit kann ich verstehen, wenn dies Schreiben überraschend und auf wenig frohe Stimmung trifft, weshalb ich mich kurz fasse:


    Ich erbitte, in bester Absicht und ohne üble Rede, einen Moment um mit dir zu sprechen.


    Ob dies unter vier Augen oder in Anwesenheit deiner Familia geschehen soll ist mir einerlei, es geht mir um den Moment des ehrlichen Gesprächs.


    Um meine reinen Absichten zu unterstreichen habe ich den Sklaven, der dies Schreiben überstellt, angewiesen ein Geschenk* zu überreichen welches als Beweis meiner Aufrichtigkeit in dieser Sache dienen soll.



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    NON MAI DCCCLXIV A.U.C. (7.5.2014/111 n.Chr.)
    _________________________________________________________
    Titus Duccius Vala
    Casa Accia | Collis Esquilinuslis | Roma
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    *-> WiSim!

    Freilich war es ein schwerer Gang, den Vala hier tat, allerdings hatten das so ziemlich alle Gänge an sich die der antrat seit er von der heimischen Katastrophe gehört hatte und er sich seitdem mit größer Schwermut durch die Monate seiner Amtszeit schleppte... was dazu geführt hatte, dass er bisher nicht mehr als absoluten Dienst nach Vorschrift zustande gebracht hatte.
    Dann waren da noch all die Querelen und Baustellen mit welchen er sich mehr oder minder willfährig hatte umgeben und die nun aus dem Weg geräumt werden mussten... und eine der größten Baustellen befand sich hier in der Villa der Flavii.


    "Salve, Praetorat Flavius..." , grüßte Vala seinen Gastgeber und nahm den Flax des älteren Senators auf, um zumindest ansatzweise zu einem eisbrechenden Witz zu gelangen und gleichsam sein Vorhaben anzukündigen: "Der einzige in diesem Raum, der sich mit einer Anklage konfrontiert sehen muss bin ich selbst, Flavius, weshalb ich dich um ein Gespräch bitten wollte... ich bin hier, um mich in aller Förmlichkeit bei dir und deiner Sip... Familie zu entschuldigen. Aber bevor ich zu eben dieser Förmlichkeit gelange, lass mich dir meinen jungen Tiro vorstellen... dies ist Marcus Helvetius Commodus, Sohn des Lucius Falco und Enkel des sagenhaften Titus Geminus."
    Dass das nun bereits das zweite Mal war, dass sich ein Enkel einer Legende bei ihm als Tiro andiente war Vala garnicht so bewusst, vor allem da Trübsal im Moment das einzige war das seine Gedanken bliesen und sowohl seine Worte als auch seine Augen eine Erschöpfung ausdrückten, welcher er sich nur mit Mühe erwehren konnten.
    Ja, selbst ein Blinder konnte sehen: die Konflikte des letzten Jahres hatten Vala mürbe gemacht.

    "Um diese Aufstellung, Helvetius...", erläuterte Vala sein Vorhaben, "..ich ziele auf ein Gesetz ab, dass all jene für tot erklärt, die seit langem verschollen sind. Sagen wir seit
    .. 20 Jahren*. Das Vermögen und der Besitz der Betroffenen soll nach dem bisherigen Usus den zum Zeitpunkt der Für-Tot-Erklärung Erbberechtigten zugeführt werden. Hast du dazu noch Fragen?", hakte Vala vorsichtshalber nach, immerhin war das Unterfangen nicht unkompliziert.

    Wie vom Consul gewünscht, kam Vala eine Sitzung später erneut auf das Projekt zu sprechen und legte dem Senat eine aktualisierte und den letzten Anregungen der Senatoren entsprechende Fassung vor:


    Codex Universalis
    Pars Quinta - Cursus Honorum [Senatorium]
    § 47 Berichtspflicht
    Jeder gewählte Magistrat ist verpflichtet, am Ende seiner Amtszeit dem Senat in zweierlei Form Bericht über sein Wirken im Amt zu erstatten.
    (1) In Form einer schriftlichen Dokumentation, die in ausführlicher Form über die vom Magistraten bearbeiteten Fälle und Anliegen aufklärt und einen detaillierten Nachvollzug aller relevanten Amtshandlungen ermöglicht. Diese ist vor der Res Gestae bei den Konsuln einzureichen.
    (2) In Form der 'Res Gestae', einer Rede, die einen Überblick über das Wirken des Magistrats verschaffen soll
    (3) Auf Antrag ist der gewählte Magistrat verpflichtet, eine mündliche Stellungnahme zu Fragen zu seiner Amtstätigkeit direkt vor dem Senat abzugeben

    "Es ist vor allem die Unsicherheit über die in der Zeit des Usurpators ins Chaos gestürzten Ist-Zustände in Besitzung und Privileg, die zusätzlich zu den üblichen Querelen herankommen. Unsere Vorgänger haben schon einiges abarbeiten können, allerdings wird es seine Zeit dauern bis ein neuer Ist-Zustand hergestellt sein wird..." , untertrieb Vala deutlich, immerhin stellten sich derlei Probleme nahezu immer beim Wechsel einer Dynastie, und das war innerhalb der letzten zehn Jahre immerhin nun schon zweimal geschehen. Dementsprechend gingen die Rechtspfleger des Reichs davon aus, noch lange Zeit mit den Klagen jener beschäftigt zu sein, die sich auf die eine Art und Weise die Rückerlangung alter Besitztümer oder Privilegien... oder die Erlangung neuer auf halbseidenen Wegen.

    Ich bin mir nicht sicher, ob das wirklich sinnvoll ist... denn auch für eine Facebook-Seite und einen Twitter-Kanal muss erst ein Publikum aufgebaut werden.


    Die Facebook-Seite habe ich übrigens eingerichtet um das Google-Ranking des IR zu verbessern... weil ich glaube, dass das größte, aktivste und geschichtsträchtigste Forenrollenspiel im deutschsprachigen Web etwas mehr Präsenz braucht.


    Das ist es auch, was ich persönlich fördern würde (und schon habe): das Google-Ranking durch Setzen von Links in einschlägigen Foren und auf Homepages. Und halt: viel Mundpropaganda in der Szene.

    Die Glieder schwer wie Blei, der Geist wie in Watte gepackt hatte Vala sich durch einen großen Teil seiner Amtszeit als Prätor gequält und musste sich Tag für Tag eingestehen, dass er mit seiner Prätur nicht an seine glanzvollen Amtszeiten vergangener Tage würde anschließen können und noch einiges leisten musste um sie nicht vollkommen in den Sand zu setzen.
    Mit beiläufigem Blick verfolgte er die Rede des gewesenen Vigintivirs Tiberius und wollte sich erst nicht zur Sprache melden, da die Müdigkeit ihm wie Blei durch die Glieder kroch ... doch irgendwas sagte ihm, dass dies nicht unkommentiert stehen bleiben durfte.


    So hob er die Hand und ließ sich das Rederecht geben, bevor er erst sich und dann die Stimme erhob: "Entsinnt man sich der Komplikationen, der deine Kandidatur anfangs unterworfen war, Tiberius, darf man nun zurecht behaupten, dass du es durchaus verstanden hast viele der Bedenken auszuräumen. Meines Erachtens nach sogar über die von den meisten Magistraten gebotene Sorgfalt und Einsatzbereitschaft hinaus..." , schloss Vala und wandte sich fortan an seine Mitsenatoren, "...weshalb ich, so seltsam das klingen mag, den Gedanken gerade des Consular Decimus aufgreifen möchte und Lucius Tiberius Lepidus für eine vom Senat Roms verliehene Diploma ob vorbildlicher Amtsführung vorschlage.
    Auch wenn ich mit der Form des Vorgehens des Decimus nach wie vor meine Probleme habe... in der Motivation hatte er meines Erachtens nach hinsichtlich des Tiberius Recht."

    Um mich kurz einzuklinken: ich habe Historizität lange Zeit für das Nonplusultra in einem Rollenspiel mit dezidiertem historischen gehalten und das auch entsprechend kommuniziert, weshalb mein folgender Gedankengang vielleicht verwirrend wirken mag...


    ...allerdings frage ich mich in dieser Sache vor allem, und das auf sehr vereinfachte Art und Weise: würde die Öffnung der zivil-administrativen Bestandteile einer Ritterlaufbahn für weibliche dem Spiel massiven Schaden zufügen?


    Trotz der hier geäußerten Bedenken kann ich für mich persönlich feststellen: nein, würde es nicht.


    Natürlich wäre es gewöhnungsbedürftig, allerdings ist ja auch nicht davon ausgegangen, dass die Mädels gleich die Ritterposten stürmen werden. Es soll ja eher darum gehen ihnen die MÖGLICHKEIT zu geben... wie diese auch immer dann wahrgenommen wird.


    Deshalb, kurzum: ich bin für eine solche Toleranz und für eine begrenzte Öffnung für mehr Wahlmöglichkeit.

    "Das ist eine Vorgehensweise mit welcher ich mich durchaus arrangieren könnte." , gab Vala bekannt während er sich sichtlich genervt die Stirn rieb und somit deutlich machte, dass ihm (fast) alles recht war um das Projekt wieder in Gang zu bekommen.



    Zitat

    Original von Manius Flavius Gracchus

    Sim-Off:


    Dieser Punkt mag mir nicht ganz einleuchten, weshalb wir – insbesondere in Hinblick auf den CRV - unbedingt dieses SimOn-Äquivalent benötigen. Im Cultus Deorum gibt es seit Jahren nurmehr die SimOff-Kurse, welche in keinster Weise SimOn verankert sind - dennoch funktioniert das System einwandfrei, da die Karriere-Voraussetzungen fest in den Spielregeln verankert sind. Dies ist eindeutig und jeder Spieler weiß, was er zu tun hat.


    Darüber hinaus, sofern wir uns mit dieser Änderung der Historie annähern wollen, stellt sich mir die Frage, wie eben dieses Problem, vor welchem wir nun stehen, historisch gelöst war – wie also wurde etwa gesichert, dass ein Prätor tatsächlich etwas von der Iuristerei verstand?


    Sim-Off:

    Zuerst zur Historie: darauf bauen wir mit unserem 'öffentlich bekannte Ausbildung'-Prinzip ja auf: der Dorfcharakter der damaligen Millionenstadt stellte einerseits sicher, dass eine abgeschlossene Ausbildung öffentlich bekannt wurde. Das traf auf einfache plebeische Zöglinge ebenso zu, die eine Elementarschule in XYia besuchten ebenso zu wie auf patrizische die von Zettus in den eigenen vier Wänden unterrichtet wurden.
    Demzufolge trifft die Kritik, dass unsere vorgeschlagene Lösung nicht unisono funktioniert, einfach nicht zu.


    Was die SimOff-Kurse angeht: die bauen ja auf ein ganz ähnliches Prinzip auf: man macht SimOn den Kurs und dadurch implizit wird öffentlich, also SimOn davon ausgegangen, dass die ID den Stoff auf dem Kasten hat. Eigentlich das gleiche Prinzip, wobei dieses implizite 'davon ausgehen können, dass' auch ebenso ins SimOn durch einen öffentlich bekannten Ausbildungsstand gezogen werden kann, anstelle noch mehr ins SimOff zu verfrachten.


    Deshalb noch einmal die praktische Implikation des Vorschlags vor Augen geführt:


    1. eine ID macht und besteht einen SimOff-Test zu einer beliebigen Ausbildungsstufe (ob die Ausbildung dabei SimOn ausgespielt wird, ist dabei sekundär). Ob die (nicht) ausgespielte Ausbildung dabei in einer öffentlichen Schule oder in den eigenen vier Wänden stattgefunden hat ist dabei tertiär, also nicht von Belang.
    2. die ID bekommt einen Eintrag im Tabularium, ihre Ausbildung gilt damit als 'öffentlich bekannt'
    3. mit dieser öffentlich bekannten Ausbildung kann die ID sich auf Ämter etc. bewerben.


    Ergo: alles bliebe beim alten, nur gäbe es keine zentrale Institution mehr (die Schola), welche den Abschlüssen zur offiziellen Geltung verhälfte, sondern die informelle 'öffentliche Bekanntwerdung'.

    Auch wenn er recht früh gekommen war, hatte Vala sich dann in einem der Gänge des Domus Flaviana mit seinem Amtskollegen verquatscht. Es war nun beileibe nicht so, als würden sie sich nicht ohnehin jeden Tag sehen, aber die letzten Tage waren derart geschäftig gewesen, dass sich der Gesprächsstoff kaum versiegen wollte. Irgendwann, als keine nachzügelnden Magistrate mehr an ihnen vorbeigelaufen kamen, gelangen sie dann doch zur Erkenntnis, dass sie sich langsam mal zu den anderen begeben sollten.
    Was sie just im Augenblick schafften, als der Princeps selbst den Empfangssaal betrat.. keine Sekunde zu früh. Schnell ließen die beiden zweithöchsten Magistrate des Cursus Honorum sich zu ihrem Platz führen, wobei Vala als zumindest formell ranghöherem Prätor die Ehre zukam zuerst das Wort an den Kaiser zu richten, als dieser sie grüßte.
    "Princeps, meinem Kollegen Terpolius und mir ist es eine große Ehre, Rom und dir in Wort und Tat dienen zu dürfen." , gab Vala einen der Gemeinplätze von sich, die wohl nahezu jeder Magistrat in dieser oder anderer Form zurechtgelegt hatte um die begrüßenden Worte des Kaisers nicht leer im Raum stehen zu lassen. Normalerweise würde er gleich darauf noch mit Chuzpe einen trivialen aber lustigen Kommentar nachschieben, allerdings ließ seine Kenntnis von der Persönlichkeit des Princeps deutlich zu wünschen übrig, weshalb er lieber auf Nummer Sicher ging und seinem Kollegen das nachrücken überließ. Bis der Kaiser sich den anderen Magistraten zuwandte...

    "Im Zweifelsfall, also wenn die Flavii sich als dahingehend empfindlich erweisen sollten...", gab Vala zu bedenken und strich sich nachdenklich durch den Bart, "...können wir, oder genauer gesagt der Prätor Urbanus, die Lex Flavia auch außer Kraft setzen indem wir einfach ein an die reellen Gegebenheiten angepasstes Edikt erlassen. Niemand würde dem widersprechen, da es letztlich die gängige Rechtspraxis abbildete... und gleichzeitig könnten wir so die Konfrontation mit den Flavii umgehen. Allerdings wäre dies das letzte Mittel, denn unschön wäre ein Verbleib dieser surrealen Fabel im Codex ohne jeden Zweifel."