Beiträge von Titus Duccius Vala

    "Dann hätten wir noch..", meinte Vala, der seine Schuldigkeit ob des Praefectus Praetorio nun getan hatte, während er die nächste Tabula zur Hand nahm, "..Gaius Pompeius Imperiosus. Procurator a libellis und Klient des Vescularius. Wahrscheinlich noch mehr als der Senator Octavius und der Praefectus Decimus ein Grande des vescularischen Regimes. Allerdings MUSS ich hier zu seiner Verteidigung sagen, dass er schon zu Zeiten des Valerianus einer der maßgeblichen Köpfe der kaiserlichen Kanzlei war und seine Arbeit stets gewissenhaft zur Stärkung der Res Publica erledigt hat.. und mit mir persönlich während des Bürgerkriegs in Kontakt stand und mir Informationen zuteil werden ließ die ich zu unseren Gunsten im Zuge des Feldzugs verwenden konnte. Er ist ebenso wie der Octavius bereit seinen Teil als 'Wiedergutmachung' seiner Einbindung in das Regime des Vescularius zu leisten.", reüssierte Vala dann den Sachverhalt des Pompeius, und schob schließlich noch mit belegter Zunge hinzu: "Ich persönlich verbürge mich für den Mann... aber nach dem, was ich bisher vom Kaiser mitbekommen habe, dürfte der Pompeius das wohl nicht mehr nötig haben."

    http://www.kulueke.net/pics/ir…/f-roemer-soldaten/58.jpg Es war der Centurio Galeo Caesetius Buca der zu jener Zeit den Wachdienst koordiniert wurde, und der selbstverständlich sofort in Kenntnis gesetzt wurde als der große Pulk der Urbaner sich der Castra näherte. Die VIII. Legion hatte bis auf wenige Männer das Castellum verlassen, nachdem der Kaiser nun vor zwei Wochen in Rom eingetroffen war und die meisten Gefangenen entweder im Schnellverfahren abgeurteilt/freigelassen wurden oder halt zur weiteren Verwahrung in den Carcer des kaiserlichen Palasts gebracht worden waren. Gegen eine soforte Rückkehr der Urbaner hatte man interveniert und sie letztlich zwei ganze Wochen aus ihrer alten Bleibe ausgesperrt bis alles geklärt war.


    Die Männer der Legion konnten nunmehr auch kaum erwarten endlich wieder loszuziehen um nach Argentorate zurückzukehren.. und die Übergabe der nunmehr nach Monaten der Besetzung wieder leeren Castra war eins der letzten Kapitel die es abzuschließen galt.


    "Salve Centurio.", sprach der Achter, der aus seiner Ablehnung für die Spätübergelaufenen keinen Hehl machte und dem Urbaner mit lässiger Selbstverständlichkeit vor die Füße spuckte, "Ich muss da nichts melden, denn da ist keiner mehr drin... die Castra gehört wieder euch."


    http://www.kulueke.net/pics/ir…pezielle/valahelfer05.png "Wie, wofür soll die gut sein?", fragte Sirius irritiert während er weiter um das Gebilde schlich wie ein Löwe um die angeschlagene und doch unberechenbare Beute, "Das ist eine Pyramide. Sie ist dafür gut, eine Pyramide zu sein. Reich mir mal die Tabula da vorne... da wo groß SEXTUS PATROVIUS SENECA drauf steht..."
    Und das Gebilde wuchs weiter, bis es einem aufrecht stehenden Mann fast bis zum Hals ging. Doch Sirius war nicht zufriedem mit dem Ergebnis, das zeigte sein Gesichtsausdruck ganz deutlich, und so zog er einen Stuhl heran und stellte sich auf eben diesen um das Gebilde noch weiter nach oben und in die Breite wachsen zu lassen.
    "Sooooo...." , begann er, als er wieder einen kleinen Teil hinzugefügt hatte, abstieg und an anderer Stelle neues hinzuzufügen, "...du wirst also dein Tirocinium Fori beim Senator Duccius machen, eh?"

    "Wie du meinst.", murmelte Vala und schluss kurz darauf den Stapel mit den Senatsaspiranten ab, um den mit den Equestres herbeizuziehen, "So... dann gäbe es noch die Equestres, die bei uns zu Gast sind. Wenn wir ganz oben anfangen gibt es da nur den Praefectus Praetorio, Faustus Decimus Serapio. Zu ihm brauch ich eigentlich nicht viel sagen, er hat gegen uns bei Vicetia gekämpft und ist gefangen genommen worden. Treuer Gefolgsmann des Vescularius und offensichtlich wie dieser felsenfest davon überzeugt, dass unser Princeps an der Ermordung des Valerianus beteiligt gewesen ist.", begann er mit dem offensichtlichen, das aus ihrer Perspektive schwer gegen den Decimus sprach.. zögerte einen Moment, als ob er sich nicht ganz sicher wäre und fuhr dann langsam fort: "Allerdings muss ich zur Verteidigung des Decimus sagen, dass er bis zu und auch in seinem Amt als Praefectus Praetorio und darüber hinaus ein korrekter und integrer, der Res Publica dienender Offizier gewesen ist, der das Ansehen von sowohl Freunden als auch Gegnern genießt. Ein Mann von besonderer... öhm... Ehre und Integrität, ohne jeden Zweifel, dem man wohl einzig vorwerfen kann den Lügen und Verführungen des Vescularius erlegen zu sein."
    Was tat man nicht alles um ans Ziel zu gelangen? Vala hörte sich selbst dabei zu und glaubte kein Wort von dem was er da sagte... und doch musste es gesagt werden. Er hoffte nur, dass sich dies auf Dauer nicht als Fehler herausstellen würde.

    Der Sklave, der einen kurzen Abriss der Termine des Duccius auf einer Tabula bei sich hatte, musste dann doch gleich nachsehen und summte dabei ein kleines Liedchen vor sich hin, bis er die betreffende Stelle gefunden hatte: "Ja, doch, das würde gehen. Ich werde dem Dominus also ausrichten, dass der Consular ihn in vier Tagen nach der Salutatio empfängt!?"

    "Sesterzen?", zog Vala nun doch überrascht eine Augenbraue hoch und blickte den Germanicus fragend an, "Wer spricht denn hier von Sesterzen? Ich bitte dich... als Senator Roms hast du etwas viel wertvolleres für mich als den schnöden Mammon. Deine Stimme. So ich deinem Verwandten hier gewisse Erleichterungen zuteil werden lasse, erhoffe ich mir von dir nicht weniger, als dass du das nicht vergisst wenn wir in Dingen des Senats erneut aufeinander treffen, Germanicus."

    http://www.kulueke.net/pics/ir…pezielle/valahelfer05.png Als die Tür zuging reichte der Luftzug aus um das Gebilde bedrohlich ins Schwanken zu bringen, was Sirius dazu veranlasste aufzuspringen und wild um den Tisch herumzutanten um das Gebilde hier und dort mit einem ausgestreckten Finger zu stabilisieren und in die andere Richtung zu schieben.. dabei machte er Geräusche als würde er gerade mit einer heißen Pfanne ohne Griff hantieren. Als das Gebilde dann doch tatsächlich wieder aufrecht und verkehrt herum stehen blieb wischte sich der Sklave mit zufriedenem Lächeln die Hände an der eigenen Tunika ab und begab sich zurück auf den Sessel um die nächsten beiden Tabulae auf das Gebilde zu setzen... und die nächsten beiden... und die nächsten beiden. Es mag daran gelegen haben, dass Sirius hinter dem Tabulae-Konstrukt mittlerweile verschwand, aber er vergaß den Decimus für einen Moment vollkommen, bis er sich aufraffen musste um die nächsten beiden Tabula draufzusetzen, und dabei den wartenden Decimus und seiner schon vor Minuten gestellten Frage gewahr zu werden. Mit den Tabulae in der Hand glotzte er den jungen Mann einen Moment reichlich doof mit offenem Mund an, bevor er mit neuer Konzentration zu seiner Arbeit zurückkehrte: "Das sieht man doch... eine Pyramide!"

    "Du möchtest dem Kaiser also davon berichten, dass ich dir angeboten habe deinen Verwandten, um den du dir ehrliche Sorgen gemacht hast, eine ihm eher zuzumutende Behandlung im Zuge seines Aufenthalts hier in der Castra zukommen zu lassen?", fragte Vala mit offenem Unverständnis über die Ablehnung dessen, was der Mann hier als 'Bestechung titulierte und letztlich doch nur Grundbestandteil des 'Do ut des'-Grundgedankens der römischen Gesellschaft war. Dass der Senator sich derart dagegen sträubte ließ Vala sich innerlich fragen in was für einer Zeit dieser Mann es bloß so weit gebracht hatte, als dass er keine Gefallen gegen Gegengefallen angenommen hatte. Doch Vala zwang sich zur Ruhe, immerhin hatte er hier nichts zu verlieren: "Natürlich gibt es hier andere Möglichkeiten einen Menschen in Gewahrsam anders unterzubringen als nur im Carcer. Zudem ist bisher keiner der Gefangenen hier verhungert... ich kann deine Unterstellung also nicht teilen. So du also nicht gewillt bist deinem Verwandten derart zu helfen, indem du eben nicht vergisst dass ich dir hier geholfen habe ist das sehr bedauerlich.. vor allem für ihn."

    "Hätte wäre wenn, Senator?", fragte Vala rhetorisch mit unbewegter Miene zurück, und schloss alsbald das erste Thema ab, "Die Belagerung und unter Druck setzen einer Stadt unter feindlicher Kontrolle ist militärisches Tagewerk. Daher sehe ich das Problem in dieser Sache nicht... und auch nicht die Notwendigkeit Eventualitäten und strategische Entscheidungen zu diskutieren, Senator."
    Dass der Germanicus dann einfach das Thema wechselte, und nicht einmal für seinen Verwandten so etwas wie eine Hafterleichterung rausholen wollte, ließ Vala verwirrt die Stirn kraus ziehen.. was war das denn für ein Programm? Sieg oder Tod? Offenbar machte der Germanicus keine Kompromisse, so war es also an Vala da noch einmal mit gekonnt freundlichem Lächeln nachzuhelfen: "Senator, du missverstehst mich... es liegt nicht in meinem Ermessen Paullus Aculeo freizulassen, noch ihn zu verurteilen. Was allerdings in meinem Ermessen liegt ist die Art und Weise wie er hier untergebracht ist... genauso wie es in meinem Ermessen liegt dir den Besuch beim Senator Octavius zu erlauben. Nun frage ich dich frei heraus... was hätte ich davon? Was könnte ich mir von einem Senator erwarten, dem ich die Freundlichkeit zuteil werden lasse seinem Verwandten die Haft zu erleichtern bis sein Urteil gesprochen wird, oder ihn einen andere Gefangenen sprechen zu lassen?"
    Dass Vala hier nach dem Prinzip der gewaschenen Hände agierte verstand sich ja quasi von selbst... er kannte die Germanici ja nicht einmal, warum also einen reinen Freundschaftsdienst ohne Gegenleistung verlangen?

    Ihr Spaziergang führte sie aus der Principia hinaus in das Lager, das vom Fackelschein erfüllt mehr Schatten denn Licht bot, aber Vala bewegte sich hier nach Jahren in Legionslagern (die ja alle nahezu gleich aufgebaut waren) mit traumwandlerischer Sichtheit.
    "Dein Bruder...", brummte Vala ohne damit deutlich zu machen was er dabei gerade dachte, "...um was genau geht es denn?"

    Dass seine Tante abreisen wollte, überraschte Vala wenig.. immerhin war es mehr als plausibel die Reise anzutreten bevor man auch nur in die Nähe des Herbstes und gar des Winters kam, und sie hatte eine lange Strecke zu bewältigen. Dass sie dann zur Feier seines Senatssitzes nicht anwesend sein konnte war natürlich bedauerlich, aber eben verständlich... und so machte Vala auch nur ein wenig enttäuschtes Gesicht bei dieser Nachricht: "Joot... ooch wenn ik het schad find, datt ju nich bi de Fescht dabi sin kanns.. et is wichdiger, datt ju deen Kinners bekumms. Größ die annern hartlik von mi, ik kumm nach sobald ik kunn... datt kunn aber no dri bet vir Joar dauern."

    Dass der Octavier einfach freizusetzen war, überraschte Vala dann doch. Er zögerte einen Moment fortzufahren, tat es dann einfach doch.. was konnte er schon persönlich ein Anliegen daran haben, den Octavier für seine Rolle im vescularischen Regime bestraft zu sehen? Richtig, garkeins.. also fuhr er schließlich mit den verbleibenden Senatoren fort, bis sie schließlich auch diese abgeackert hatten. Dann kam die Rede zu den Senatsanwärtern die durch den Vescularius protegiert und gefördert wurden, bis schließlich der Verteidiger Roms an die Reihe kam: "Marcus Iulius Proximus, Vigintivir unter dem Vescularier und anschließend Tribun der Cohortes Urbanae. Maßgeblich an der Beteiligung derselben am Feldzug gegen unseren Princeps beteiligt und schlussendlich auch an der Verteidigung Roms. Gehört ebenso wie der noch flüchtige Lucius Iulius Centho zu den Iulii, die enger mit dem Regime des Vescularius verbandelt waren und maßgeblich von diesem profitiert haben. Dass er die Tore Roms für unser Heer geöffnet hat war wohl schlussendlich nur um seine eigene Haut zu retten, immerhin hat er lange genug gezögert und selbst nach unserem Sieg bei Vicetia am Vescularier festgehalten. Hätte er es nicht getan wären es andere gewesen die uns die Stadt übergeben hätten, das Regime des Vescularius war zu dem Zeitpunkt schon so gut wie am Ende. Soviel zur Sachlage... er selbst beteuert übrigens Teil einer Verschwörung gegen den Vescularier unter Beteiligung von Lucius Iulius Centho, Lucius Aelius Quarto und Decius Germanicus Corvus gewesen zu sein, im Zuge deren er in Rom verblieben ist um die 'Stellung zu halten'. Er gibt an, weder sein Klientel zu Lucius Quarto aufgegeben zu haben noch die Verfolgung der Aelia Paulina als Frau eines zum Tode Verurteilten stringent verfolgt zu haben.", erläuterte Vala die Ergebnisse der Faktensammlung und versuchte seine eigene, ziemlich geringe Meinung vom Wirken des Iulius nur halbherzig hinter dem Damm zu halten.

    "Vale bene, Octavius.", verabschiedete Vala den Senator, wies den ihn begleiteten Soldaten aber ihn nicht zurück in den Carcer zu bringen, sondern in eine der 'Zellen oberhalb des Erdbodens in der Kaserne.. wo der Senator einen weitaus besseren, aber immernoch recht rustikalen Komfort genießen durfte...


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    ...bis der Senator zwei Wochen später wieder vor den Duccius gerufen wurde.


    "Senator Octavius, ich habe gute Nachrichten für dich...", kam Vala umgehend zur Sache, "...der Krieg ist vorüber. Der Usurpator ist tot, und der rechtmäßige Princeps Appius Cornelius Palma inthronisiert. Ich konnte den Kaiser überzeugen, dass deine Beteuerungen genuin sind, die Unrechtmäßigkeit der Verurteilung des Marcus Vinicius Lucianus zu bekunden und deinen Teil zur Konsolidierung der unter dem Vescularier deutlich geplünderten Staatskasse beizutragen, und der Princeps hat so in seiner Weisheit befunden dir die Freiheit zu schenken... sobald der von dir versprochene Betrag der Staatskasse zuteil geworden ist. Gratuliere zur neugewonnen Freiheit, Octavius."


    Sim-Off:

    In der WiSim bitte alles was du hast an die Staatskasse II überweisen. ;)

    Die Soldaten betraten mit Decimus Aquila die Principia und manövrierten zielsicher durch die zahlreichen Gänge, Säle und Höfe zum ausladenden Vorzimmer des Praetorianerpräfekten, in welchem zahlreiche Scribae ihrer Arbeit nachgingen, Dinge notierten und vor allem Gespräche und Termine festhielten.
    "Legionarius Vapianus..", meldete sich der ältere der beiden Soldaten bei einem der Schreiber, "..wir hatten den Befehl Marcus Decimus Aquila zum Tribun zu bringen."
    Der angesprochene Scriba runzelte einen Moment die Stirn als er nachzudenken schien, erhob sich wortlos und sprach mit einem der älteren Scribae, welcher wiederum zum zuständigen Centurio marschierte... der wiederum in der großen Porta am Ende der Halle verschwand, und wenige Momente später wieder auftauchte um den beiden Soldaten und dem Decimus zuzuwinken.
    "Ab hier werden wir dann auch nicht mehr benötigt...", sprach der Soldat vor der Tür, der den Decimus hergeleitet hatte, drehte sich mit seinem Kameraden um und verschwand. Die Tür stand offen, und dahinter wartete..

    http://www.kulueke.net/pics/ir…pezielle/valahelfer05.png

    In einer Basilica saß ein Mann
    und sah mich ziemlich traurig an.
    Er sagt, die Frau sei ihm verschwunden,
    man hab gesucht sie dann für Stunden
    und leider hätt' man sie gefunden.


    ...ein lässig auf dem Sessel des Prätorianerpräfekten hockender Sklave, der unbekümmert ein Liedchen quäkte und aus Tabulae ein hohes Konstrukt zu formen versuchte, das entfernt an einen auf der Spitze stehende Pyramide erinnerte.
    "Vorsicht... vorsicht..." , murrte der Sklave als er aus den Augenwinkeln den Neuankömmling bemerkte, "...vooooorsicht... komm herein, komm herein... aber schließ die Tür LEISE!!"

    Eines musste Vala dem Senator lassen: er zog alle Register. Dummerweise schien ihm dabei jede Form der Chalance zu fehlen, was es für Vala ziemlich schwer machte dem Mann ruhig zu folgen, da er alles in die Schlacht warf... offensichtlich ohne Rücksicht auf eigene Verluste.


    "Ich urteile nicht.", begann Vala betont ruhig, "Der Kaiser urteilt. Ich kommandiere hier nur die achte Legion, die rein zufällig auch zur Bewachung, Versorgung und Verhörung der gefassten Gefolgsleute des Vesculariers abgestellt wurde.. und so leid es mir tut, du wirst nichts daran ändern können, dass dein Verwandter eben im Verdacht steht das gewesen zu sein: ein Gefolgsmann, der dem Regime des Vescularius aktiv zugearbeitet hat. Wenn der Kaiser urteilt, dass Paullus Aculeo an den Rand des Imperiums verbannt wird, wird dem so geschehen. Wenn er entscheidet, dass der Mann freigelassen wird, wird das so sein. ICH allerdings habe weder entschieden diesen Mann gefangen zu nehmen, noch habe ich zu entscheiden ob er frei ist oder weiterhin gefangen bleibt, Senator."
    Als der Germanicus dann auch noch seinen Vater erwähnte verlor Vala für einen Moment die Selbstbeherrschung, und sein Gesicht verfinsterte sich deutlich: "Mein Vater hätte sich an seine Befehle gehalten und nicht willkürlich nach eigenem Gutdünken Männer freigelassen, denen der Verrat an der Res Publica vorgeworfen wird.", kanzelte Vala den Senator mit frostiger Stimme ab und machte so ziemlich deutlich, dass mit Referenzen auf seinen Vater bei ihm kein Blumentopf zu gewinnen war.
    Wenn er es genau nahm, hätte sein Vater sich ebenso an seine Befehle gehalten wie Vala... nur aus anderem, weitaus idiotischerem Grunde: Ehre. Für Vala war es schlichte Notwendigkeit, außerdem hatte er keine Ahnung was den Germanicus jetzt umtrieben hatte, so dass er schlussendlich im Carcer gelandet war... und Vala würde sicherlich nicht die Zeit haben sich mit jedem einzelnen Fall detailliert zu beschäftigen um herauszufinden, ob der Germanicus vielleicht zu unrecht inhaftiert war. Denn: der Senator vor ihm war einer von HUNDERTEN Bittstellern die immer das gleiche von ihm wollten, und er musste je nach Rang ziemlich viele anhören um ihnen immer die gleiche Mitteilung zu machen: nicht meine Entscheidung. Der Kaiser entscheidet.


    "Dein Einsatz für deinen Verwandten ist sicherlich ehrenwert, Germanicus..", versuchte er sich erneut in so etwas wie professioneller Ruhe, "..allerdings wirst du die Freiheit für Paullus Aculeo nicht erreichen können. Das ist ausgeschlossen... er steht unter dem VERDACHT, und nur der Kaiser wird den Verdacht entweder verwerfen oder bestätigen."