Beiträge von Titus Duccius Vala

    Aulus Iunius Seneca


    Überrascht war kein Ausdruck, Seneca musste wirklich an all seine Erfahrung appellieren um bei dem emotionalen Ausdruck seines Verwandten nicht aus dem Tritt zu fallen, der Junge hatte Mut, Courage, und Seneca platzte innerlich fast vor Stolz als er sich so für die Gens erhob. Andererseits, war es auch unendlich dumm von Avianus, auch wenn Seneca das natürlich vor dem Helvetier niemals eingestehen würde...


    Ein kurzer Blick rüber zu Avianus, ein kurzes, kaum spürbares Nicken war alles was Seneca in diesem Moment von sich gab, bevor er sich wieder ruhig an den Helvetier wandte...
    "Nun Helvetius. Du hast meinen Verwandten gehört, und dem ist denke ich nichts mehr hinzuzufügen.", sagte Seneca und hob die Augenbrauen, schaute sich kurz um, und lächelte schelmisch als er den zu Boden geworfenen Rebellen sah, "Ich denke, wenn deine Vorstellung jetzt vorbei ist, können wir doch Mal zum Punkt kommen nicht wahr? Als wahrer Römer bist du doch sicherlich nicht hierher gekommen um dir willkürlich ein paar Namen von Gefangenen zu notieren oder irre ich mich?"


    Lucius Helvetius Corvinus

    Corvinus war überrascht als plötzlich einer der Prätorianer aus der Reihe brach und es auch noch schaffte bis zum ihm vorzustoßen. Naja waren halt lange Tage gewesen für alle und seine Bedeckung daher wohl nicht mehr ganz auf zack. Er bog sich jedenfalls etwas im Oberkörper nach hinten, da er natürlich mit mehr als nur einem verbalen Angriff rechnete. Doch der kam nicht sondern tatsächlich nur prahlerische Worte. Typisch Iunier dachte Corvinus, da stand wohl leibhaftig ein Nachfahre Brutus vor ihm. Doch lange dachte er gar nicht nach. Darauf vertrauend das Madarus und Regulus ihm den Rücken vor eventuellen weiteren Angriffen frei halten würden schnellte er mit dem Oberkörper nach vorne. Kaum nachdem der neue Iunier geendet hatte krachte der Rand seines Cassis mit voller Wucht in das Gesicht des Jungen und brach krachend seine Nase. Schwer getroffen ging dieser zu Boden doch Corvinus setzte sogleich nach. Mit einer flüssigen Bewegung zückte er seinen Pugio. Mit der einen Hand packte er den zu Boden gegangen und mit der anderen führte er den Pugio. Einen Finger breit unter seinem rechten Auge setzte er die Spitze der Klinge an und fuhr einen guten Digitus in Richtung Ohr. Ein wenig befriedigt darüber eine Narbe hinterlassen zu haben, auch wenn es natürlich keine Entstellung war, beruhigte er sich genug um es zu schaffen den Pugio im Anschluss nicht in die Brust des Gefangenen zu versenken.
    Statt dessen brüllte er ihn an:
    "Was fällt dir ein du kleiner Welpe! Da sieht man mal wieder wie verkommen ihr inzwischen seit.Ist es jetzt Usus das sich ein einfacher Milites in das Gespräch zwischen zwei Centurionen einmischt! Was herrschen den für Sitten in dieser sogenannten "Garde" des Kaisers?"


    Die Worte des anderen Iuniers nahm er dabei gar nicht mehr war.


    Aulus Iunius Avianus


    Schneller als er es erwartet hatte raste der Cassis des Centurio auf ihn zu. Avianus hatte keine Chance auszuweichen oder gar abzuwehren. Ein Krachen ertönte in seinem Schädel, kurz wurde es schwarz vor seinen Augen, aber da spürte er bereits den feuchten Boden unter sich. Höllischer Schmerz breitete sich in seinem Gesicht aus. Irgendjemand packte ihn. Das erste was er dann sah, als sein Blick wieder klar wurde, war ein Pugio und die Visage des Centurios. Auf einen weiteren kurzen, stechenden Schmerz in seiner Wange folgte für den Iunier in diesem Moment nur schwer verständliches Gebrüll.
    Warm, klebrig und feucht rann es an seinem Gesicht hinunter und er hinderte seine Hand daran, danach zu tasten.
    Avianus war völlig überrumpelt, obwohl er natürlich mit einer Reaktion des Helvetiers gerechnet hatte, und blieb auf die wohl eher rhetorisch gemeinte Frage des Mannes hin stumm. Auch sonst kam kein Laut über seine Lippen. Jetzt noch zu jammern anzufangen, würde sein Stolz nicht ertragen. Er schenkte dem Centurio erneut kalte Blicke, in seinem Inneren hoffte er jedoch, er würde von ihm ablassen, damit er nicht noch länger auf dem Boden liegen musste wie ein Hund. Noch mehr wünschte er sich aber seinen Gladius, um nicht mehr ganz so wehrlos zu sein. Nur einen kurzen Augenblick lang richteten sich seine Augen auf Seneca bevor sie wieder zu dem Helvetier zurückkehrten.
    Immerhin konnte er sagen, dass er es nicht bereute.


    Lucius Helvetius Corvinus

    Corvinus Aufgabe war es die Gefangenen zu bewachen. Natürlich würde ihm keiner etwas anhängen wenn sie bei einem Fluchtversucht starben. Hartes Anfassen besonders bei aufmüpfigen Verhalten war auch nichts was man ihm ankreiden konnte. Aber einfach so abstechen... ne das konnte Ärger geben. Mit diesem Gedankengang und seiner arg strapazierten Willenskraft die es unterstützt von dem Gefühl des Sieges schaffte er es trotz seiner Jugend und der sicherlich fehlenden Ruhe des älteren Soldaten den Pugio wieder wegzustecken. Die zweite Hand wanderte nochmal an den "Kragen" von Avianus und mit Wucht schubste er ihn nochmal auf den Boden. Dann richtete er sich auf und brüllte ihn an:
    "Und jetzt zurück ins Glied oder ich mach aus dir eine zuckende Masse blutigen Fleisches!"


    Er atmete noch einmal durch und musste etwas Blut runterschlucken da ein Teil seiner Zungenwunde wieder aufgebrochen war bei dem Geschrei und drehte sich zu Seneca.
    "So wo waren wir beiden denn stehen geblieben?"


    Marcus Iulius Licinus

    Zitat:
    Original von Servius Obsidius Antias
    ...



    "Muss!", antwortete Licinus gepresst, als der Mann völlig unmotiviert von seinem Arm anfing zu sprechen. Er wollte etwas vollkommen anderes wissen. Aber sein Arm, ja was würde... Nein, erst...
    "'eine 'Änner?" versuchte er es erneut.
    Ein eques ohne Pferd auch diese Information war kaum zu seinem Hirn durchgedrungen, da hatte er schon wieder den Schlauch an seinem Mund. Wieder trank er, die Schlucke ein wenig größer als zuvor. Der Schemen hatte Recht, es tat gut zu trinken. So durstig hatte er sich, so sollte er sich später erinnern, seit Parthia nicht mehr gefühlt.
    Vorläufig hatte das jedoch nur den Effekt, dass er zu gierig an dem Schlauch trank. Er verschluckte sich und verteilte in einem Hustanfall einen Mudn voll posca auf sich und dem anderen Mann.


    Aulus Hadrianus Fontinalis

    Fontinalis trat näher zum Centurio und bekam sofort Flüßiges etwas entgegen gehustet.
    Wie geht es dir mein Centurio? Der Primus sah nicht gut aus, soviel konnte er erkennen.
    Wie schwer sind die Verletzungen? Dabei sah der Optio den Kameraden an.


    Marcus Marius Madarus


    Mit zunehmender Verständnislosigkeit erlebte Sönke, wie sich seine Vorstellung von einer einfachen Gefangenenregistratur in Luft auflöste. Es gab sicherlich einiges was hier geschah, was er in einer solchen Situation nicht erwarten würde.. sowohl das sture Verhalten der Prätorianer als auch sein Centurio, der lieber diskutierte als den Auftrag zu erfüllen irritierte ihn zutiefst. Als schließlich ein weiterer Prätorianer ausrastete und sie zuerst vollkommen überrumpelte, dann aber eine öffentliche Demütigung ertragen musste, fragte Sönke sich schon was das für Männer waren, die man für die Prätorianer rekrutierte, wenn sie erstens nicht über die eigene Armlänge blicken konnten um zu erkennen, dass ihre Position nicht die beste für derlei Gerede war... und sich stellvertretend nicht nur für eine Familia, aber gleich für die ganze Gens beleidigt fühlten. Die Antwort kam ihm wie ein kalter Schauer: Prätorianer waren offensichtlich nix anderes als Berserkr. Effektive, wilde und gefürchtete Krieger in der Schlacht... aber davor und danach für nix zu gebrauchen.


    Das änderte Sönkes Wahrnehmung der Prätorianer grundlegend. Hatte er vorher damit gerechnet, es mit einem geschlagenen Haufen zu tun zu haben, deren Erfassung nur eine Lapalie war, konnte er sich jetzt nix anderes vorstellen, als dass die Meute der Prätorianer dumm genug war auf sie loszugehen. Natürlich würden die dann allesamt draufgehen, immerhin waren sie wenige inmitten des Heeres der Anhänger des Cornelius Palma.. aber der helvetische Centurio würde draufgehen. Regulus würde draufgehen... ER würde draufgehen.


    Vor der Schlacht hatte Sönke der Gedanke noch schreckliche Angst gemacht... nach der Schlacht war es für ihn eher abstrakter, überhaupt noch am Leben zu sein nach all dem was sie an dem Tag erlebt hatten. Und immer wieder hallten die Worte des Veteranen in seinem Schädel nach.
    Was ihn folgsam dazu brachte, die Hand ans Gladius zu legen.. und den ersten dieser Irren abzustechen, der ihnen zu nahe kam. Zuhause war es eine Ehre einen Berserkr umzubringen... und hier gab es einige zur Auswahl.


    Aulus Iunius Seneca

    Am liebsten hätte Seneca Hand angelegt und den Helvetier zu seinen Ahnen befördert, aber da er selber noch Pläne für die Zeit nach dem Krieg hatte, und sie momentan in einer recht schlecht Ausgangsposition waren, versuchte Seneca sein Spielergesicht zu wahren, er könnte sich später noch um Avianus kümmern, das würden wohl vorerst seine Kameraden erledigen, auch wenn mehr als irgendein Fetzen zum vor die Nase halten wohl nicht drin war...


    "Die Befehlsgewalt über meine Truppen habe noch immer ich Centurio.", gab Seneca deswegen ernst zurück als der Helvetier Avianus zurück ins Glied schicken wollte, aber auch Seneca hatte keine Lust jetzt den Helvetier fertig zu machen, um dann später von dutzenden Soldaten abgestochen zu werden, weswegen er seinen Cousin mit einem Kopfnicken zu seiner Centurie zurückschickte...
    "Beeindruckend Centurio, wäre er bewaffnet gewesen wärst du jetzt ein toter Mann.", scherzte Seneca bitterernst, kam dann aber wieder zum "Geschäft" zurück..
    "Du wolltest uns gerade erklären wie die weitere Vorgehensweise ist, ich bin ganz Ohr."


    Aulus Iunius Avianus


    Unsanft landete Avianus erneut auf dem Boden und wischte sich mit mäßigem Erfolg das Blut unter der Nase weg, bevor er sich wieder auf die Beine stellte.
    Auf Senecas Nicken hin schob er sich, nicht ohne noch einen zerknirschten Blick zurückzuwerfen, wieder an seinen Platz zwischen den anderen Prätorianern.
    Natürlich war er ein Idiot. Wie bescheuert musste man sein, um als Gefangener den zu beleidigen, von dessen Wohlwollen man abhängig war. Wäre es keine Kurzschlussreaktion gewesen, hatte Avianus auch nicht mal im Traum daran gedacht, ein derartiges Theater zu veranstalten. Aber auch jetzt, nach der erniedrigenden Prügelattacke und der gebrochenen Nase, die noch immer scheußlich weh tat und das wohl auch noch die nächsten Tage tun würde, hatte er nicht das Gefühl, einen gewaltigen Fehler begangen zu haben. Sollten sie sich etwa die ganze Zeit über anhören, wie erbärmlich sie doch alle waren? Namen notieren wollte der Centurio, dann sollte er das doch machen und sich den Rest sparen. Und doch war sich der Iunier nicht sicher, ob er es noch einmal genauso machen würde.
    Seine Kameraden beachtete er derweil nicht wirklich. Sollten die anderen ihn doch dumm angaffen.


    Lucius Helvetius Corvinus


    Corvinus war einen Moment wirklich fassungslos über das was Seneca zu ihm sagte nach der Geschichte mit Avianus. Das war so wahnwitzig das er erst einmal nach Luft schnappen musste so wütend wurde er.


    "DU BIST GANZ OHR", brüllte Corvinus ihn an wobei er nicht verhinder konnte das etwas Blut seinen Mund verließ.


    "DU BLÖDES ARSCHLOCH BIST EIN GEFANGENER UND HAST ÜBER NICHTS MEHR DAS KOMMANDO", es war zuviel für Corvinus Geduldsfaden. Ein kurzer Blick zu Madarus und Regulus und zwei weiteren Legionären.
    "LEGT IHN IN KETTEN UND WENN ER SICH WEHRT LASST IHN LEBEN ABER SCHLAGT IHN SO ZU BREI DAS SELBST SEINE MUTTER IHN NICHT WIEDER ERKENNT!"


    Immer noch völlig außer sich vor Wut schrie er auch seinen eigenen Scriba in gleicher Lautstärke an
    "TRAG DEN BLÖDEN HUND IN DIE BESCHEUERTE LISTE EIN DAMIT WIE WEITERKOMMEN,"


    dann wandte er seinen Blick in Richtung der anderen Gefangen. Er wusste nicht wer als nächstes dran war oder ob es überhaupt ne Reihenfolge gab weshalb er einfach den nächsten ranwinkte und eben dies sagte:
    "DU VORTRETEN!"


    Titus Duccius Vala

    "DOMINUS!! BEI DEN GÖTTERN, DOMINUS!!" , schallte es Vala entgegen als er sich nach Stunden des Herumdrucksens und Prokrastinierens zu sehr später Stunde zurück zu seinem Zelt begab, "EIN UNGLÜCK, DOMINUS... nein, EINE KATASTROPHE! WELCH DRAMA!"
    Vala blickte müde drein, sein Sklave dagegen schien aufgebrachter nicht sein können. Während die paar Sklaven, die ihm sonst zur Verfügung standen sofort ansprangen um ihm die Rüstung abzunehmen oder ihm etwas zu trinken zu reichen beschäftigte Sirius sich vornehmlich damit vor Vala herumzuspringen und in der Luft zu fuchteln.
    "Sirius?" , stellte dieser nur erschöpft eine Frage während er die Arme hob um den anderen die Arbeit zu vereinfachen.
    "SIE... SIE... SIE.. also: SIE!!!!!" , plusterte Sirius sich einen Moment lang auf und deutete drohend mit dem Finger den Hügel hinunter. Sein Blick war eine einzige wütende Anklage, die sich offenbar ins Nichts des Schlachtfelds richtete.
    "Sirius?" , wiederholte Vala seine Frage, im eigenen Blick ein einziges müdes Fragezeichen.
    "DA... DA... DA KAMEN MÄNNER!" , spuckte Sirius schließlich auf, und fiel zurück in die wandernde Unruhe, mit der er Vala umkreiste wie ein misstrauisches Tier, "ICH WURDE AUSGERAUBT!!"
    "Sirius?"
    "WIR WURDEN AUSGERAUBT!!"
    "Siriuuus?"
    "DU WURDEST AUSGERAUBT!!"
    "Was für Männer, Sirius?" , fragte Vala müde, obwohl er die Antwort schon wusste. Auf einmal schienen seine Beine sich nicht länger der Schwerkraft entgegenstemmen zu wollen, allerdings wies sein Zelt nicht einmal mehr eine einzige Sitzgelegenheit auf, so ließ er sich einfach auf den Boden sinken und nippte lustlos an seinem Becher. Sein Blick wich dabei dezidiert dem seines Sklaven aus... wenn dieser mal eine Sekunde lang zur Ruhe kam um seinen Dominus mit Blicken aufzuspießen.
    "GROßE MÄNNER!!" , spuckte Sirius fast auf den Boden, "GROOOOOOOßE MÄNNER!! UNGEWASCHENE WILDE, DIE HABEN GEROCHEN! Nein, das ist garkein Ausdruck... GESTUNKEN haben die! Schlimmste Barbaren!"
    "Eh, Sirius.. du weißt schon, dass.." , wollte Vala gerade beginnen.
    "Die.. die hatten lange Haare, die sie sich komisch um den Kopf gewickelt haben!" , ereiferte Sirius sich einfach weiter, "UND DIESE KLEIDER ERST! STOFF AN DEN BEINEN! UNZIVILISIERTE MONSTER!"
    "Also, Sirius, jetzt aber mal..."
    "Und die Bärte erst! Haare im ganzen Gesicht! Nasenlöcher so groß, dass sie ein ganzes Schwein einatmen könnten... Augen, hinter denen nicht das Licht der kultivierten Intelligenz brennt, SONDERN NUR DIE STUMPFE ROHHEIT DER GEWALT!" , echauffierte Sirius sich weiter, und schien dabei wenig Acht auf das zu geben was um ihn herum geschah.
    "Oh Mann, Sirius, meine Familie.."
    "ZERSTÖRERISCHE UND RAFFGIERE UNHOLDE! Alles haben sie mitgenommen... ALLES!! NICHT EINMAL DEINEN NACHTTOPF HABEN SIE DAGELASSEN!!!" , schrie Sirius fast außer sich, "Was für TIERE rauben einen Topf in den man ständig REINKACKT?? "
    "Ich.. also, meistens doch eher reinp.."
    "WEIßT DU EIGENTLICH WIEVIEL DEINE MÄNNER FÜR DICH AUS DEM LAGER DES FEINDES GEHOLT HABEN?" , jaulte Sirius, schlug die Hände über dem Kopf zusammen und wankte hin und her, als würde ihm die bloße Vorstellung Peitschenhieb sein.
    "Wenn ich ehrlich bin, will ich das garnicht wi.."
    "DAS GANZE ZELT WAR VOLL MIT KOSTBARKEITEN!!! ICH WAR STEINREICH!!! S T E I N R E I C H!!!"
    "Sirius."
    "WIR WAREN REICH!!"
    "Sirius!"
    "DU WARST REICH!!"
    "Ich habe eine gute Vorstellung, aber.."
    "Da war eine Statuette aus Silber dabei... von einer Nymphe oder so.. die hatte DREI BRÜSTE!!! KANNST DU DIR DAS VORSTELLEN? DREI!!! Das ist eine mehr als normal!" , versuchte Sirius mit halbem Wahnsinn im Blick und nur zwei Händen gestisch darzustellen wie es war gleich drei Brüste mit sich herumzutragen.
    "Danke, das hätte ich jetzt auch gerade so.."
    "Und die Nippel erst! So detailliert wie keine anderen! Ich glaube, sie hat sich sofort in mich verliebt... und jetzt ist sie fort! GERAUBT! VON WILDEN TIEREN AUS DEM NORDEN!!"
    "Ich weiß." , rieb Vala sich die Schläfen und streckte sich schließlich gänzlich auf dem Boden aus, weil sein Rücken vom ganzen Tag schon schmerzte.
    "Der Macher muss ein wahrer Meister seines Fachs gewesen sein, und die vollendete Form ihrer Mu.. wie, du weißt?" , hielt Sirius in seiner Tirade inne, und blickte seinen Herrn misstrauisch an.
    "Ich weiß das, weil ich es ihnen erlaubt habe.", gab Vala schließlich zu, und wünschte sich gerade ganz, ganz, ganz weit weg.
    "WARUM SOLLTEST DU SO ETWAS TUN?" , schrie Sirius, um im nächsten Moment förmlich in sich zusammenzufallen und wie ein kleines Häufchen Elend am Boden zu kauern.. Vala war froh, an die Decke des Zelts starren zu können, so brauchte er sich nicht dem Anblick seines Sklaven stellen.
    "WIR WAREN REICH!! UND JETZT SIND WIR ES NICHT MEHR! GANZ IM GEGENTEIL!!! DIE N Y M P H E !! Und nicht nur das, da war auch eine Teller, in dem die Abbildung einer Venus war. Du glaubst nicht wie groß ihre.."
    "Ich habe damit einen Aufstand verhindert.. und mir mein Leben erkauft... zumindest vorerst.", winkte Vala ab, robbte zur Stelle rüber, wo die Plünderer zumindest ein paar Felle liegen lassen hatten, und kauerte sich zusammen um es zumindest etwas wärmer zu haben.
    "Oh.. das ist schlecht." , gab Sirius nach einer Weile des Nachdenkens zu.
    "Glaub mir: schlechter wäre es gewesen, hätte ich sie nicht damit beruhigen können.", gähnte Vala und schloss die Augen, um endlich diesen verdammten Tag abschließen zu können.
    "Aber... aber... "
    "Schlaf jetzt, Sirius."
    "Drei Brüste!"
    "SCHLAF JETZT."
    "Ich werde nie wieder solche Nippel sehen!" , brummte Sirius trotzig, bevor ein zerbrochener Tonbecher klangvoll an seinem Kopf abprallte.


    Gaius Artorius Regulus


    Eigentlich hatte sich Regulus diese Aufgabe etwas lockerer vorgestellt. Sich ein bisschen um die Gefangene kümmern, die Namen aufnehmen, was war schon dabei? Aber das ganze Gelaber konnte er kaum noch ertragen und was sich diese Praetorianer einbildeten war einfach anmaßend aus einer Position des Verlierer heraus. Wenn sie meinten, hier groß herum protzen zu müssen, hätte man sie auch gleich abstechen müssen. Entsprechend ungehalten war Regulus auch über diese vorpreschenden Miles, der ihn doch tatsächlich zur Seite schubste und den Centurio erreichte, nur um ihm ein paar ungehobelte Worte ins Gesicht zu knallen. Irgendwas von wegen Iunier und Ehre. Richtig, dafür lohnte es sich zu sterben. Regulus war in diesem Moment etwas perplex, weil er seinen Centurio ja eigentlich vor so etwas schützen müsste, doch dieser gab gleich selbst postwendend die Antwort, indem er ihn ordentlich vermöbelte. Eigentlich hatte der Artorier diesen Praeti schon tot gesehen, wenn man den Helvetier auf dem Schlachtfeld in seinem Blutrausch sah, hätte man durchaus annehmen können, dass er hier keine Gnade zeigte, unabhängig davon, ob es dafür vielleicht später Ärger gegeben hätte. Doch dem Miles wurde nur ein kleines Andenken im Gesicht dagelassen.


    Inzwischen hatte Corvinus auch endgültig die Geduld verloren und Befahl den gefangenen Centurio besser gleich in Ketten zu legen. Ein kurzer Blick zu Madarus und dann griff er sich den Mann, er packte ihn natürlich extra grob an, hier kannte er wirklich kaum noch Zurückhaltung, wie sie ihm sonst eigentlich zu Eigen war. "Mach ruhig einen Aufstand, ich hab nichts dagegen dir dein hässliches Gesicht etwas zu richten.", flüsterte er dem Gefangenen dann sogar zu. Soll er doch in seinen Ketten schmoren und sich am besten so viel es ging dagegen wehren. Madarus und Regulus hätten ihm sicherlich gern noch den ein oder anderen "Besinnungs-Schlag" versetzt...


    Aulus Iunius Seneca

    Oha! Hatte der Iunier etwa den gestandenen Centurio aus dem Konzept gebracht? Nachdem sie sich doch so schön und stilvoll wie echte Offiziere unterhalten hatten, rastete der Helvetier plötzlich völlig aus, aber sei's drum, Seneca würde sich lieber in Ketten legen lassen, als hier vor dem Centurio herumzukriechen, also machte er auch keine Anstände sich zu wehren, es half ja nichts, und wenn sie ihn hätten töten wollen, dann hätten sie das auch schon längst erledigt..
    Erst als einer dieser übermotivierten Legionäre Seneca kleine Neckigkeiten zuflüsterte, packte Seneca wieder die "Was soll's?" Mentalität, er blickte zwar immer noch stur geradeaus, flüsterte jedoch harsch zurück, "Das würde ich gerne sehen, vielleicht lässt sich dieses treffen ja Mal in einem ehrhafteren Rahmen wiederholen und ich kann dich in Stücke reißen du kleines Mädchen.", wehren tat Seneca sich nicht als die Ketten angelegt wurden, aber er wusste, irgendwann würde der Tag kommen an dem er sich revanchieren würde, und bei Mars, das würde eine böse Überraschung werden.


    Aulus Iunius Avianus

    Avianus beobachtete mit gemischten Gefühlen, wie sich die beiden Milites um seinen Verwandten kümmerten. Jetzt, da er wieder die Kontrolle über sich selbst hatte, widerstand er dem Drang darauf zu reagieren. Weitere Dummheiten konnte er sich nicht mehr leisten, wenn er diesen Tag halbwegs heil überstehen wollte.
    Der Geschmack von Blut breitete sich auf seiner Zunge aus, als es ihm von der Nase in den Mund rann. Angewidert spuckte er auf dem Boden und nahm dann doch noch dankbar ein Stück Stoff von seinem Nebenmann an.
    Und bevor einer seiner Kameraden dem Befehl des Centurios folgte trat Avianus vor. Er wollte die Sache so schnell wie möglich hinter sich bringen, bevor hier noch mehr dumme Sprüche fielen, die ihn auf die Palme bringen konnten. Schließlich war er gerade daran erinnert worden, wie kontraproduktiv es doch war, sich zur Wehr zu setzen, und sei es nur verbal. Es ging ihm also mehr darum, sich selbst einen Gefallen zu tun, weil er sich nur zu gut kannte. Vielleicht konnte er ja von hier verschwinden, wenn sein Name auf der ach so wichtigen Liste stand, oder sich zumindest irgendwo nach hinten stellen, wo er das Gebrüll des Centurios besser ignorieren konnte.


    Marcus Marius Madarus

    Mit Regulus auf den renitenten Prätorianercenturio gehetzt, griff Sönke sich ein paar der mitgebrachten Ketten und packte sich zusammen mit dem Artorier den Iunier. Als ersterer letzterem dann auch noch einen Spruch reindrückte, und letzterer dann antwortete, hätte Sönke sich am liebsten auf die Stirn geklatscht vor lauter Irrsinn, den er hier erleben durfte.
    "Ist ja gut jetzt.." , ächzte er, weil er nicht glaubte noch mehr von dem Gequatsche aushalten zu können ohne jemanden für seine Dummheit mit dem Tod zu bestrafen, "..du bist ja das hübscheste Mädchen im Dorf und hast einen Schwanz von hier bis nach Vicetia. Zufrieden? Danke, Maul halten."
    Nach getaner Arbeit ließen sie den Centurio einfach dort in Ketten stehen wo er war, und stapften zurück zu ihren Kameraden: "Wenn die alle so drauf sind, wundert es mich kein Stück, dass sie die Schlacht verloren haben." , murrte Sönke, griff sich seine Trinkflasche mit Posca und reichte sie dem Artorier. Er hatte schon jetzt eine Ahnung wie sehr ihn derlei verbale Schwanzvergleiche später langweilen würden..


    Lucius Duccius Ferox


    Zitat:
    Original von Titus Duccius Vala



    Hadamar hielt dem Blick Alriks für ein paar Momente lang stand, ohne sich zu regen, bevor er dann schließlich doch nickte. Einfach nicht weiter darüber nachdenken. Eine Diskussion mit seinem Vetter brachte wenig und war zumindest hier sowieso völlig fehl am Platz... wenn nicht generell. Mal ganz abgesehen davon, dass Hadamar ja nicht mal selbst so genau wusste, wie es eigentlich in ihm aussah oder warum. Er wusste nur, dass er gerade nicht so wirklich in der Lage war, sich tatsächlich zu freuen, über den Sieg, über seine eigene Leistung, oder auch nur darüber überlebt zu haben... und warum das so war, wollte er eigentlich gar nicht so genau ergründen. Nicht darüber nachdenken. Hatte sich bisher bewährt, würde sich auch weiter bewähren. „Ah. Das nächste Mal kann kommen. Wenn Teiwaz auf unserer Seite ist, wird’s wieder reichen.“ Egal wie er sich danach fühlte. Vielleicht, nein, sicher wurde es leichter, auch wenn es nur kleinere Scharmützel waren, man musste sich ja nur die ganzen Veteranen angucken, die völlig unberührt schienen. Er deutete ein betont lässiges Achselzucken an und verzog die Lippen zu einem schiefen Grinsen, das er zwar nicht wirklich empfand, aber für angebracht hielt, wo er gerade versuchte das Gespräch wieder in seichtere Gewässer zu steuern. „Mein Dienst geht noch nen ganzes Stück, da kommt sicher wieder was.“


    Alriks Kommentar zu Sönke resultierte darin, dass Hadamar erneut leicht zusammenzuckte. Dann wohl tot. Alrik sprach das mit einer Selbstverständlichkeit aus, als ob das schon Tatsache wäre, und Hadamar war ganz und gar nicht bereit, sich das einzugestehen. Er räusperte sich. „Ich erkundig mich heut noch, was mit ihm ist, und geb dir Bescheid.“ Das wenigste, was er tun konnte, war für Gewissheit zu sorgen. Auch wenn er selbst gar keine haben wollte... aber wenn Alrik eine Botschaft nach Hause zur Familie schickte, dann hatten die das Recht darauf sicher zu erfahren, was passiert war, schon allein deswegen, weil jede Nachricht so lange brauchte und jede weitere auf sich warten ließ. Vielleicht fand er auch schon irgendwas, was Sönke gehört hatte, was sie mitschicken konnten für dessen Familie, irgendwas kleines, bevor er dann den restlichen Kram nach Hause brachte. Er war es Sönke schuldig, dass er sich um diese Dinge kümmerte und sich nicht davor drückte.


    Gaius Tallius Priscus


    Am nächsten Tag sah die Arbeitsaufteilung in Priscus' Centurie ähnlich aus wie am Vortag: Die einen versuchten, das Schicksal der noch vermissten aufzuklären und sich um die Verletzten zu kümmern, während die anderen weiter aufräumen gingen. Nur dass sie diesmal nicht das Schlachtfeld aufräumten, sondern das gegnerische Lager. Wobei Priscus und die Leute, die er mitgenommen hatten, es mit dem Aufräumen da durchaus mindestens genauso genau nahmen. Eine Weile streiften sie durch das verlassene Lager, das von weiteren Kameraden der siegereichen Legionen bevölkert war und suchten sich eine halbwegs ruhige Ecke. Alles, was irgendwie brauchbar erschien, wurde eingesammelt. Natürlich lagen die wenigsten Wertgegenstände offen herum, denn ersten ließen die wenigsten Soldaten sie einfach so liegen und zweitens waren sicher auch hier schon ein paar Plünderer gewesen, die den offensichtlichen Kram mitgenommen hatten. Aber davon ließen sich die Soldaten nicht stören, sondern schauten aufmerksam auf den Boden. Nicht umsonst hatten sie sich eine Ecke am Rande des Lagers gesucht, wo der Wall ganz in der Nähe war. Und die ersten verräterischen Spuren ließen dort nicht lange auf sich warten. Ein Spaten war auch schnell zur Hand und schon buddelten sie die ersten vergrabenen Geldbeutel und Glücksbringer aus. Dazu noch ein paar sonstige nützliche Gegenstände aus den Marschgepäcken der Gegner, die man gewinnbringend veräußern konnte oder die den einen oder anderen Punkt auf der "Einkaufsliste" erfüllten, die sie morgens in ihrem eigenen Lager zusammengestellt hatten. Schließlich hatte der eine oder andere Soldat immer Bedarf, seine Ausrüstung aufzustocken und nicht immer das nötige Kleingeld für einen neuen Eimer, eine Pfanne oder eine neue Tunika.


    Lucius Helvetius Corvinus


    Vom Wortwechsel zwischen dem Gefangenen und seinen Legionären bekam Corvinus nichts mit. Irgendwie rauschte es noch in seinen Ohren. Erst als Madarus anfing etwas zu dem Gefangenen zu sagen drehte er sich nochmal um:
    "IST DA JETZT BALD MAL RUHE!" Er zeigte wahlos auf einen seiner Legionäre das er Seneca noch ein paar Meter wegbringen sollte


    "WENN ER NOCH WAS SAGT SCHIEB IHM WAS IN DEN HALS. ICH WILL VON DEM ERSTMAL NICHTS MEHR HÖREN UND SORG DAFÜR DAS ER STEHT GESICHT AUFS SCHLACHTFELD!"


    Der eben ins Glied zurückgekehrte andere Iunier war der erste der seiner Aufforderung nachkam vorzutreten. Corvinus ärgerte sich das er seinen Vitis nicht mitgenommen hatte. Er nahm als Ersatz einen abgebrochenen Scorpiopfeil dessen hinteres Ende hier rumlag. Seine Geduld war für´s Erste auf dem absoluten Tiefpunkt.
    "Name, Einheit, Dienstgrad", blaffte er Avianus an und seine Augen und Körpersprache bedeuteten deutlich das alles was nicht mit der Beantwortung dieser drei Fragen körperliche Konsequenzen haben würde.


    Aulus Iunius Avianus

    Und erneut musste der Centurio seine kräftige Stimme unter Beweis stellen. Tut dir nicht langsam der Hals weh, Mann?, fragte sich Avianus nur genervt in Gedanken. Ihn schmerzte sein Schädel auch so schon genug. Aber er war hier wohl nicht der Einzige, der sich nicht so recht im Griff hatte. Der einzige Unterschied bestand darin, dass der Helvetier in einer Position war, in der er sich das leisten konnte.
    Avianus räusperte sich kurz und starrte erst mal stirnrunzelnd auf das Stück Holz, das der Centurio gerade aufgesammelt hatte, wohl um hier im Fall der Fälle wieder für Ordnung zu sorgen, falls irgendjemand doch noch Probleme machte. Als ob noch nicht genug Prügel verteilt worden wären.
    "Miles Aulus Iunius Avianus, Cohortes Praetoriae, Cohors II, Centuria IV", leierte er mit Blick auf den Stock herunter und erwartete, dass sich für ihn die Sache soeben erledigt hatte. Alles wie erwünscht, kein sinnloses oder provokantes Gelaber. Nach einem Medicus konnte er wohl trotzdem nicht verlangen.


    Lucius Helvetius Corvinus

    "Na geht doch!" das veränderte Verhalten des Milites zeigte Corvinus wieder einmal das beim einfachen Soldaten eine ordentliche Tracht Prügel immer half. Hatte schon seinen Grund das zur Ausstattung eines Centurios ein Vitis gehörte und man davon etliche haben konnte ohne sie wie die andere Ausrüstung bezahlen zu müssen. Er schwor sich egal wo er hingehen sollte nie wieder ohne Vitis. Zu dem Vitis sagte er, sein Scriba sollte inzwischen ja genug Zeit gehabt haben das gesagt aufzunehmen:
    "Gut darüber und der Nächste!"


    Corvinus hatte auf eine kleine Senke gedeutet die bis auf den verfärbten Boden wo der ein oder andere Tote in seinem Blut gelegen hatte schon freigeräumt war von allen Hinterlassenschafften der Schlacht. Auf den "Hügeln" drumrum standen Legionäre. Dort sammelte er die Prätorianer und anderen Gefangenen in den nächsten Stunden in denen ihre Daten aufgenommen wurden.


    Seneca ließ er die ganze Zeit ca. 20m von ihm und ca. 40m von der Senke entfernt mit dem Gesicht zum Schlachtfeld stehen.



    Nach ein paar Stunden hatten sie alle durch die Corvinus vorerst zugewiesen worden waren.
    Er nahm die Tabulas auf und marschierte zur Legionsführung davon um weitere Befehle zu erhalten. Bis er zurückkehrte bekamen die Gefangenen in der Senke Mühlen und Mehl und das restliche was nötig war um sich was zu Essen zu machen.

    Lucius Duccius Ferox

    Ja, das hatte er wohl. Zumal Hadamar mehr als einmal mitten im Getümmel gewesen war. Aber auch wenn er bei weitem nicht zu den Stärksten gehörte, er war flink und hatte gute Reflexe, was sich nach diversen Prügeleien auch gestern auf dem Schlachtfeld als Vorteil für ihn erwiesen hatte. „Nicht gerade begeistert... so kann man's auch nennen.“ Diesmal gelang ihm das Grinsen schon etwas besser, auch wenn es immer noch schief war. Seine Mutter war außer sich gewesen. Kein Wunder, nachdem sie jahrelang versucht hatte, ihre Söhne davon abzuhalten sich Flausen in Bezug auf das Militär in den Kopf zu setzen. Auch wieder kein Wunder, nachdem sein Vater im Dienst gestorben war und sie mit fünf kleinen Kindern zurückgelassen hatte. Irgendein netter Posten in der Stadtverwaltung, das hatte sie für ihn gewollt, aber für ihn war das nie in Frage gekommen, und er konnte gar nicht zählen, wie oft sie sich darüber gezofft hatten. Was für ein schlechter Witz, dass er jetzt als Optio vor lauter Verwaltungskram kaum noch geradeaus gucken konnte manchmal. Durfte er daheim keinem erzählen, die würden ihn alle auslachen.


    Was er fast nicht für möglich gehalten hätte: Alriks Besuch lenkte ihn tatsächlich ab. Allerdings nur so lange, bis er wieder auf die Schlacht zu sprechen kam. Hadamar folgte dem Fingerzeig mit seinem Blick und sah auf das Schlachtfeld, und sein Gesicht verdüsterte sich ein wenig. Allen gezeigt. „Kaum“, murmelte er. Kam ihm einfach nicht so vor, nicht in diesem Moment jedenfalls, so kurz nach der Schlacht, nach dem Blutbad. Nicht nachdenken. Einfach nicht darüber nachdenken. Er räusperte sich und sah wieder zu Alrik, und dann sagte der etwas, was Hadamar sichtbar zusammenzucken ließ. Schlechtes Gewissen, Schuldgefühle und Angst krachte plötzlich über ihm zusammen, auf ihn drauf, und begrub ihn unter sich. Sönke. Er hatte sich nicht mehr nach Sönke erkundigt, gestern nicht, die Nacht über nicht, heute noch nicht. Er hätte jemanden schicken können zu seiner alten Centurie. Er hätte sicher auch Zeit gefunden zwischen drin selbst hinzugehen. Aber er hatte es nicht getan... Seine letzte Erinnerung von Sönke war, wie der am Boden gelegen hatte, regungslos, völlig regungslos, als sei er tot, mit einem anderen Miles, der neben ihm saß, und die Wahrheit war: Hadamar hatte zu viel Schiss davor gehabt möglicherweise zu erfahren, dass Sönke tatsächlich tot war. Also hatte er auch darüber einfach nicht mehr weiter nachgedacht.


    So sah es aus. Er, Hadamar, der es angeblich allen gezeigt hatte, der das Zeug dazu hatte, war in Wahrheit ein elender Schisser. Zumindest wenn es darum ging, sich Sicherheit zu holen über den Zustand eines Freunds, seines besten, ältesten Freunds. Und jetzt, wo er gezwungen war doch darüber nachzudenken, und schlimmer noch: gezwungen war vor Alrik – zu dem er begonnen hatte aufzusehen in den letzten Monaten, seit sie mehr Kontakt hatten – zuzugeben, dass er keine Ahnung hatte, dass er sich noch nicht nach Sönke erkundigt hatte, schämte er sich. Er wich Alriks Blick aus und zögerte mit der Antwort, aber als er dann doch den Mund öffnete, zwang er sich wenigstens dazu, seinen Vetter anzusehen. „Ich weiß es nicht. Ich hab...“ ...noch keine Gelegenheit gehabt. Zu viel zu tun. Siehst ja was los ist. Konnte nicht weg. Oh und jemand schicken konnte ich auch nicht. Ging einfach nicht. Rinderkacke. Es war ja nicht so, dass er ein Problem damit hätte zu lügen, ganz und gar nicht, aber ihm fiel einfach nichts ein, was wirklich plausibel gewesen wäre. Seine Stimme verlor sich für einen Moment, bevor er sich räusperte und dann simpel zugab: „Ich hab noch nicht nachgefragt.“



    Gaius Flaminius Cilo
    Selbstverständlich hatte die Schlacht auch ihre Spuren beim einzigen noch aktiv und unverletzt partizipierenden Feldherrn der Rebellen hinterlassen.. auch wenn man Flaminius Cilo dies natürlich nicht derart ansah wie einem zusammengeschlagenen Soldaten. Es war eher die Müdigkeit und die immernoch deutlich sichtbare Anspannung in den Mundwinkeln des Flaminiers, die davon erzählten unter welchem Druck er in den letzten Tagen gestanden hatte. Freilich hatte er weniger damit zu tun die Aufräum- und Bergungsarbeit zu koordinieren, dafür hatte er die Offiziere und deren Stäbe.. allerdings gab es auch so genug für den Feldherrn zu tun, denn man erwartete seine Präsenz in allen fünf Legionen und in dem, was der Feind von ihren Auxiliaren übergelassen hatte.


    Nun allerdings stand einer der erfreulicheren Punkte auf dem Plan, bei dem der Flaminier seiner eigenen Lebensgeschichte eine gewisse Kaltschnäuzigkeit besaß. Als er, noch als halbwegs junger Legionslegat, dabei half den Ursupator Saturninus aus Obergermania zu Fall zu bringen, hatten sie ihre Soldaten nachher auch über die Habseligkeiten der Rebellen in Germania Superior herfallen lassen. Es hatte seinen eigenen Projekten nicht unerheblich geholfen. Heute dachte er weniger an eigene Projekte, immerhin hatte er fast alles erreicht, was es für ihn zu erreichen gab. Nur die Haushaltskasse würde etwas aufblühen.
    Natürlich würde er sich nicht selbst die Finger dreckig machen, das überließ er getrost seinen Leuten, die für ihn durch die richtige Stelle im Lager des geschlagenen Feindes nachschauen würden... freilich alles nach bester Ordnung, die er so auch mit recht unbekümmerten Blick den ihn umgebenden Offizieren mitteilte: "Unsere Männer zuerst.. dann die Auxiliare.. und ich habe gestern bereits der Bevölkerung Pataviums mitteilen lassen, dass sie kommen können um sich am Hab und Gut ihrer Peiniger gütlich zu tun.. und die von Vicetia auch, der Unbill wegen... wenn die noch was überlassen, na, bei den Göttern... Duccius, dann kannst du auch deine Barbaren vorschicken."



    Titus Duccius Vala


    Vala hatte ebenfalls seine Männer ins Lager des Feindes geschickt... und die, die ihm die Habe von ein oder zwei Tribunen sichern würden, würden sicherlich selbst nicht zu kurz kommen. Er würde jeden Sesterz brauchen wenn er einmal zurück nach Rom kam... und ihr Kandidat auf dem Thron saß. Und was lag dort näher, als sich die Mittel dort zu beschaffen wo sie unmittelbar und halbwegs problemlos zu holen waren?


    Als der flaminische Feldherr allerdings die Reihenfolge der Plünderung, und damit auch die Aufteilung der Beute, kundgab, klappte Vala unwillkürlich der Unterkiefer nach unten. Die Barbaren ganz am Schluss, nachdem die Bevölkerung Pataviums UND Vicetias sich ihren Teil geholt haben? Vala musste sich nicht ausrechnen wieviel da für die Männer aus dem Norden abfallen würde... und wie die Reaktion derselben ausfallen würde. "Eh..." , setzte er an um etwas zu entgegen, den Flaminier darauf hinzuweisen, dass es unweise wäre die Barbaren derart zu verprellen.. jetzt, nach der gewonnenen Schlacht, in der sie den gegnerischen Feldherrn gefällt hatten. Allerdings würdigte der Flaminer ihn keines weiteren Blickes und deutete damit, dass das Thema nicht zu diskutieren sei, und so klappte Vala seinen Unterkiefer wieder hoch und überlegte fieberhaft, wie er die Situation jetzt meistern sollte....



    _________________________________________________



    "GARNICHT! VERDAMMTE AXT, GARNICHT IST DAS ZU MEISTERN!" , wetterte ein sichtlich aufgebrachter Lintrad einige Minuten später im (weitaus weniger geordnet wirkende) Lager der germanischen Söldner, als Vala ihm die schlechte Nachricht überbrachte, "IST DAS DIE RÖMISCHE FORM VON DANKBARKEIT? WIR... also... DIE HABEN DIESEN HABERIUS UMGEBRACHT, DEN DINGSBUMS.. LEGATUS... WEIßT SCHON. WIR HABEN EIN VERDAMMTES ANRECHT AUF UNSEREN TEIL DER BEUTE! DAS WAR TEIL DER ABMACHUNG!!"
    Auch wenn der kleine wütende Mann, der dabei zualler Güte noch auf und ab sprang und wild mit seinen kurzen Armen wedelte, alles andere als einen furchteinflößenden Eindruck machte: Vala machte stand sehr unoffizierlich da und wirkte wie ein bedröppelter Pudel der gerade auf den besten Partherteppich im Triclinium gekackt hatte: "Das ist Entscheidung des Flaminiers, nicht meine... und ihr kommt ja zur Plünderung."
    "WENN WER DAMIT FERTIG IST? DIE BEVÖLKERUNG HALB-ITALIAS LASSEN SIE ÜBER DAS LAGER RAUSCHEN BEVOR WIR WAS ABBEKOMMEN. WAS SOLL UNS DAS BRINGEN? EIN PAAR ZELTSTANGEN?" , wütete der Zwerg weiter, was die Situation für Vala keineswegs einfacher machte. Besorgt beobachtete er, wie immer mehr Nordmänner auf das Streitgespräch aufmerksam wurden, und er betete zu Baldur, dass keiner von ihnen Latein sprach.
    "Jetzt beruhig dich doch... es wird sicherlich noch genug für euch abfallen." , versuchte er sich in der ultimativ unkreativst-möglichen Ausrede, und erntete von Lintrad gleichsam einen Blick, der ihm klarmachte wie wenig Erfolg er damit hatte: "Junge, willst du mich verarschen? Ein paar zertretene Zeltplanen werden da auf uns warten... das war's. Na, wir machen das ganz einfach... DU erklärst ihnen das. Da, bitte... sie warten auf dich."
    "Verzichte, danke.. ich werde schon sehen, dass ich was für euch rausschlage, keine Sorge." , versuchte Vala erneut, sich aus der Sache herauszuwinden... doch der Blick des Zwergs blieb unerbittlich.
    "Wehe dir, das verspreche ich dir... wehe dir. Und ich werde ihnen das ganz sicher nicht beibringen... HAH!!!" , rief Lintrad auf einmal aus, und deutete auf einen blonden Hünen, der auf sie zugehumpelt kam, "Da kommt genau der richtige... so, wenn du mich jetzt bitte entschuldigst, ich habe nicht vor hier zu verweilen während man dir an die Gurgel geht. Auf bald."
    Als Uodalrihhi näher kam, sichtlich von der Schlacht mitgenommen, hatte Vala das Gefühl zu schrumpfen. Und das lag nicht nur daran, dass der blonde Hüne einen ganzen Kopf größer war als er selbst. Auf einmal war er sehr, sehr froh, dass er ein paar seiner Männer mitgenommen hatte... nur zur Sicherheit.
    So wie der Söldnerführer dreinschaute, konnte er sich allerdings nicht sicher sein, ob das auch reichte.


    Gaius Artorius Regulus

    Blut, Schweiß und Tränen - davon gab es reichlich auf dem Schlachtfeld. Als alles vorbei war, gab es nicht mehr den Feind, um den man sich sorgen machen musste. Jetzt lag stattdessen der gesamte Fokus auf den Verwundeten und ja, letztlich auf den Toten, die hier überall verstreut und gestapelt herumlagen. Wenn man über das Feld wanderte musste man schon sehr aufpassen, dass man nicht auf irgendeinen Arm oder ein Bein trat, welche mitunter auch ohne den Rest des Körpers herumzuliegen pflegten. Dort wo mehrere Tote ineinander lagen konnte Regulus eine regelrechte Blutpfütze entdecken und der Anblick ließ ihm einen kalten Schauer über den Rücken wandern. Während des Kampfes hatte er sich kaum auf solche Details konzentrieren können, doch nun lag alles in seiner Offenheit vor ihm. Das Ergebnis eines Kampfes - eines sinnlosen Kampfes?


    Der Artorier hatte seine Centurie inzwischen wiedergefunden, nun galt er wohl nicht mehr als vermisst. Er meldete sich nur äußerst wortkarg. Für überflüssige Reden hatte er keine Zeit. Stattdessen sah er sich um und wollte wissen, wer von seinen Kameraden denn noch übriggeblieben war. Sein Herz war erleichtert als er Philogenes wiedersah, der es ganz offensichtlich auch geschafft hatte. Philogenes wies ihn gleich auf sein blutverschmiertes Gesicht und dass er ihn kaum erkannt hätte. In der Tat hatte der Artorier noch keine Zeit gefunden, sich zu waschen, daran dachte er auch erst einmal nicht, denn Philogenes hätte der Artorier nur ungern zum Verbrennungsplatz geschleppt und das war das einzige, was ihm durch den Kopf ging, ebenso wie Madarus, der zum Glück auch überlebt hatte. Dennoch war es ein trauriger Akt. Die meisten, die er mit einsammelte, kannte er zum Glück nicht, doch sie waren allesamt Kameraden, jeder einzelne Verlust wog schwer, wobei Regulus mit ihnen im Grunde gar nicht so viel Mitleid hatte, wie mit denjenigen, die derzeit im Lazarett lagen und sich zum Teil noch die Seele aus dem Leib schrien. Sie mussten Qualen durchstehen, welche die Toten längst hinter sich hatten.


    Regulus hatte das Gefühl, dass die Aufräumarbeiten besonders langsam vonstattengingen. Offenbar fiel es vielen schwer diese Arbeiten zu verrichten, nicht nur aufgrund des inneren Schmerzes, sondern wohl auch, weil viele nach der Schlacht immer noch sehr erschöpft waren und sich ein paar Tage Ruhe wünschten. Ob sie die auch bekommen würden, war jedoch fraglich. Die Schlacht war gewonnen. Der Krieg auch?


    Gaius Artorius Regulus


    Zitat:
    Original von Marcus Marius Madarus & Lucius Helvetius Corvinus



    Die Zeit war vergangen und inzwischen fand auch Regulus einige Momente der Ruhe und war in sich gekehrt, alles noch verarbeitend, was er vor kurzem erlebte. Doch bevor er zu sehr in seinen Gedanken versank, war es vielleicht ein Glück, dass er wieder gefordert wurde und somit nicht allzu sehr in den Sumpf eintauchen konnte. Der Centurio, der darüber hinaus nicht sehr gut aussah und sämtliche Zeichen eines geschundenen Kriegerkörpers an sich trug, forderte ihn und einige weitere Legionäre auf, ihn zu begleiten. Regulus griff nach seiner Ausrüstung und folgte seinem Vorgesetzten, noch völlig unwissend, wo es denn hingehen würde. Schnell stellte sich aber heraus, dass sie sich wohl um die Überwachung einiger Gefangener kümmern musste. Es waren doch tatsächlich Praetorianer. Diese stolzen Soldaten, die allein durch ihren Ruf beim Artorier sonst immer Ehrfurcht erregten, standen nun als einfache Gefangene vor ihnen, besiegt und von ihrem Wohlwollen abhängig. Ihre Aura war erloschen, der Respekt verflogen.


    Es überraschte auch nicht, dass einer der Praetorianer gegenüber dem Centurio etwas pampig antwortete. Sie waren gebrochen, geschlagen und mussten nun das tun, was ihnen Leute sagten, die nicht ihre Vorgesetzten waren. Als dieser dann postwendend die Quittung von Madarus durch ein Pilum bekam, hatte der Artorier nur ein Schmunzeln für den getroffenen Hund übrig. Zweifellos, die Schlacht hatte ihn bereits verroht und ihm machte es nichts aus, wie mit den Gefangenen umgegangen wurde. Dieser Praetorianer hatte es einfach nicht anders verdient und alle sollten Leiden, die ihnen diese schwere Schlacht aufgebürdet hatten.


    Servius Obsidius Antias


    Zitat:
    Centurio Marcus Iulius Licinus......



    Beim centurio ging gar nichts mehr, stellte Antias fest. " Du darfst jetzt nicht Schlafen. Hier trink." Antias Unterstützte den Centurio, hielt seinen Kopf und benetzte seine Lippen mit Posca. Kleine Schlucke, er sollte nicht am Posca ertrinken. Dann sah Antias sich den Arm an. Ein tiefer Schnitt, Hand und Unterarm waren in Mitleidenschaft gezogen. Mit einem angefeuchteten Tuch wischte er das angetrocknetes Blut und Dreck um die Wunde weg. Säuberte alles so gut er konnte. Wo war der capsarius? Er musst sich die Wunde ansehen. Der kam sofort. Es ging um den Primus Pilus. Die Wunde musste genäht werden. Gut das der Primus nicht bei vollem Bewusstsein war. 8 Stiche machte der capsarius. Antias musste den Verband anlegen und beim Primus bleiben. " Die Prima gehört zu den Siegern Centurio und du bist zusammengeflickt. Ich krieg dich wieder auf die Beine, versprochen. " Er gab dem Primus Pilus zu trinken. Über seine "Erfolge" schwieg Antias. Mit Ruhm hatte er sich nicht bekleckert aber er war mit dem Leben davon gekommen. Das einzige was ihn maßlos wurmte, dass man ihm candidus, seine Pferd weggenommen hatte.


    Aulus Hadrianus Fontinalis

    Die Schlacht war geschlagen, Fontinalis ebenfalls. Kleine Schnitte von Kopf bis Fuß, Platzwunden und blaue Flecke konnte der Optio sein Eigen nennen. Erschöpft erreichte er mit den anderen Verletzten seiner Centurie den Verbandsplatz. Die gesunden erholten sich, oder halfen den Verletzten, jeder hatte seine Aufgabe.
    Müde Fragte er sich durch, wer hatte den Primus der I gesehn, immer und immer wieder wurde er weitergeschickt.
    Hey du, kannst du mir sagen wo sich der Primus Pilus der I. Legion befindet. Marcus Iulius Licinus sein Name.


    Marcus Iulius Licinus


    Zitat:
    Original von Servius Obsidius Antias
    ...



    „Nicht…“ kam es gequält aus Licinus Mund bevor die Trinkflasche seine Lippen erreichte. Schon die Feuchtigkeit an seinen Lippen tat gut, aber das Getränk in seinem Mund war die reinste Wohltat. Dennoch nahmen die Schlucke, mit denen er etwas zu sich nahm, winzig aus.
    Irgendjemand kam noch zu ihnen und fummelte an seinem Arm rum. Der dumpfe Schmerz, den Licinus fühlte veränderte sich, wurde stechend, und Licinus wollte wohl schreien, aber ihm fehlte die Kraft dazu, seiner Kehle entfloh nur ein vages Stöhnen.
    „Sieg“, wiederholte Licinus und es klang ungläubig. Seine Erinnerung war ebenso verwaschen wie seine Wahrnehmung. Alles was er noch im Kopf hatte war der verzweifelte Kampf auf dem Wall, die Wende dagegen war verloren gegangen.
    Wieder wurde ihm der Trinkschlauch an den Mund gehalten, wieder konnte er nur in winzigen Schlucken trinken. Als Obsidier wieder absetzte fragte er ganze Silben verschluckend:
    „Cen..ia g…al…en? Wer … u?“


    Zitat:
    Original von Aulus Hadrianus Fontinalis
    ...



    Im Hintergrund meinte er seinen Namen zu hören, aber es schien ihm unendlich weit weg. In capsarius in der Nähe hingegen fühlte sich von dem optio angesprochen und nickte in die Richtung des Verwundeten und seines Betreuers.


    Publius Matinius Avianus


    Zitat:
    Original von Aulus Hadrianus Fontinalis
    Die Schlacht war geschlagen, Fontinalis ebenfalls. Kleine Schnitte von Kopf bis Fuß, Platzwunden und blaue Flecke konnte der Optio sein Eigen nennen. Erschöpft erreichte er mit den anderen Verletzten seiner Centurie den Verbandsplatz. Die gesunden erholten sich, oder halfen den Verletzten, jeder hatte seine Aufgabe.
    Müde Fragte er sich durch, wer hatte den Primus der I gesehn, immer und immer wieder wurde er weitergeschickt.
    Hey du, kannst du mir sagen wo sich der Primus Pilus der I. Legion befindet. Marcus Iulius Licinus sein Name.




    Er liegt hier, Optio. brüllte Matinius und wedelte zusätzlich mit den Armen um sicher gehen zu können dass der Optio auch die Richtung erkannte woher der Ruf kam.


    In der Zwischenzeit hatte sich der Reiter wieder aus dem Staub gemacht ohne wirklich eine Reaktion auf die Antwort Avianus zu reagieren. Gerade ein knappes Der wird schon versorgt und Salvete kam von dem Mann


    Servius Obsidius Antias


    Die bruchstückhaften Worte brachten Antias dazu, seine Augenbrauen fragend hoch zu ziehen. Was sollte er darauf antworten? Es konnte Centuria gehalten heißen. Festlegen wollte er sich da nicht und wissen tat er es erst recht nicht. " Ja, der Arm wird wieder." Den letzteren Teil glaubte er richtig zu deuten. " Äh, ein Eques ohne Pferd." murmelte Antias. Der Centurio musste sich ausruhen und in der Verfassung in der er war, waren Namen Schall und Rauch. " Das mit dem Trinken geht gut. Hier." lenkte er ab. Antias ließ zu, dass der Centurio größere Schlucke machen konnte.


    Caius Quintilius Thalatio


    Schmerzen. Die Strapazen der Schlacht machten sich doch langsam bemerkbar. Die Anspannung lässt nach und dann spürte der Quintilier welche Leistungen sein Körper vollbringen musste. Doch das gehörte dazu. Er selbst blieb bei der Schlacht aber glücklicherweise eher unverletzt. Kleine Blessuren und einige leichte Schnitte hatten ihn ereilten, doch nichts bedrohliches und nichts was unbedingt einer Behandlung bedurfte. Da hatte es einige andere schlimmer erwischt und die hatten bei der Versorgung ganz klar Vorrang.
    Thalatio half auf dem Verbandsplatz so gut er konnte und das war ohne Anweisungen leider nicht besonders viel, doch trotzdem wollte er helfen. Immer wieder glitt sein Blick auch zum Verletzten Primus Pilus, den sie in der Schlacht in Sicherheit gebracht hatten. Thalatio hoffte, dass er durchkommen würde. Doch scheinbar hatte ihm die Schlacht ganz schön zugesetzt.


    Lucius Helvetius Corvinus


    Publius Opiternius Burdo der einzige Evocatus der IVten Centurie der IIten Cohorte der Legion Secunda hatte die Schlacht quasi ohne einen ernsthaften Kratzer überstanden. Lediglich ein blauer Fleck zeichnete sich auf seiner rechten Wange ab. Er selber hatte damit wohl trotz aller Erfahrung ob seines Alters nicht wirklich gerechnet. Er dankte den Götter inständig für diese Gnade und als dann der Befehl kam oder die Erlaubnis das gegnerische Lager endlich zu plündern beschloss er voll zuzuschlagen. Das würde wohl nicht nochmal vorkommen in seiner Dienstzeit, waren solche Schlachten doch zum Glück eh halbwegs selten. Nicht wenige Legionäre versahen ja eine ganze Dienstzeit ohne eine größere Schlacht. Freilich eher die in Hispanien oder so aber es kam durchaus vor.
    Burdo sah sich um und beschloss das er einen jungen kräftigen flinken Helfer brauchte. Eigentlich wollte er sich den "Kotzer" Madarus greifen doch sah der irgendwie.... fertig aus. Sein Blick viel auf einen anderen jungen Legionär.... Artorius Regulus.
    Nachdem sie also die Abmarscherlaubnis erhalten hatte nahm er Regulus an die Schulter:
    "Du kommst mir mir und hilfst mir und wirst es nicht bereuen. Vertrau einem alten Fuchs ich weiß wo es was richtiges zu holen gibt!"


    Lucius Helvetius Corvinus


    Zitat:
    Aulus Iunius Seneca....Aulus Iunius Avianus...Marcus Marius Madarus...Gaius Artorius Regulus



    Die Worte des Prätorianers kamen für Corvinus überraschend. Dies war ja nicht nur seine erste Schlacht gewesen sondern auch sein erster Sieg. Er dachte eigentlich das wenn man eine Schlacht verloren hatte, zumal eine so wichtige das man irgendwie... kleiner sein würde und keine dicke Lippe mehr riskieren.
    Bevor er aber noch irgendwie weiter und auf eine Reaktion kam handelte Madarus neben ihm schon. Auch dies überraschte ihn... der kleine Drückeberger Madarus auf einmal so ein Harter... tja wie hatte ein alter Veteran mal gesagt im Feuer der Schlacht werden sie zu Männern oder sterben.
    Einen Moment ließ er den Legionär der in Zukunft vielleicht weniger sein primäres Ziel für Prügel werden würde gewähren. Dann bellte er aber erneut:
    "Milites das reicht!"


    Den Moment den sein gegenüber brauchte um sich wieder aufzurichten nutzte Corvinus um kurz einen Blick auf die anderen Prätorianer zu werfen. Nicht das die den Kerl hier nun als großen Helden und Vorbild sahen und irgendwas versuchten. Nach einem kurzem Moment konzentrierte Corvinus wieder auf den Gegenüber.
    Wäre er nicht selber noch so fertig und zerschlagen gewesen und sich sicher das seine Zunge eine Brüllorgie aushielt hätte er vielleicht anders reagiert so allerdings sprach er, für einen Centurio sehr leise. Wobei das immer noch deutlich genug war damit die umstehenden es hören konnten.


    "Nun gut ich denke dass gerade hat dir gezeigt wo du nun stehst und wer hier der Rebell ist. Deutlicher hätten die Götter es ja nicht zeigen können das ihr diejenigen seit die auf der falschen Seite standen. Oder wie sonst hätten wir "kleiner Haufen Rebellen" die mächtigen Prätorianer und nen Arschvoll Legionen vom Danuvius besiegen können?" Corvinus Stimme troff nur so vor Sarkasmus aber er wollte die Gefangenen ja nicht soweit bringen das er sie hier abstechen musste. Wenn er richtig gehört hatte waren hier die Dienstgrade und Mitglieder der Familien die vielleicht was springen lassen würden wenn man sie zurückgab. Das ging jedenfalls als Gerücht rum.


    Corvinus drehte sich zu seinem Scriba
    "Trag den hier als Milites Bucculentus ein falls ihm sein richtiger Name, Dienstgrad und Einheit nicht sofort einfällt!"
    Ein Blick zu Seneca und ein kurzer Moment Zeit für diesen....


    Gaius Artorius Regulus

    Etwas überraschte stand Regulus da, als sich ihm plötzlich Burdo näherte. Dieser alte Sack hatte die Schlacht doch tatsächlich fast schadlos überstanden. Wie machten diese Evocatii das nur? In dem Alter würde er auch gern noch so "überlebensfähig" sein. "Ähm, Salve", sprach Regulus und blickte verdudzt. "Was hast du denn vor? Ich weiß gar nicht, ob ich schon fit genug bin, um irgendwo hinzugehen." Was redete der Artorier denn da nur? Schließlich sollte es Beute geben. Da konnte er sich doch endlich ein wenig für das entschädigen, was er hier durchgemacht hatte. Aber das musste ihm ein alter erfahrner Hase wohl erst einmal einhämmern. Der Artorier ging jedenfalls einfach mit. Man würde ja sehen, was passiert.


    Gaius Artorius Regulus

    Zitat:
    Aulus Iunius Seneca....Aulus Iunius Avianus...Marcus Marius Madarus... Lucius Helvetius Corvinus



    Als Madarus zurückgerufen wurde und er wieder nah bei ihm stand, flüsterte ihm zu, während der Centurio den Gefangenen weiter in beschlag nahm: "Gut gemacht, das Schwein hatte es verdient." Das finstere Lächeln wollte nicht aus des Artoriers Gesicht weichen. Er starrte die Praetorianer abwechselnd an, einfach als kleine Provokation und aus einem Gefühl der Überlegenheit heraus. Ja, sie waren stärker als diese sogenannte Elite-Truppe, darauf konnte man sich schon einmal was einbilden. Der Centurio stieß dann auch in die gleiche Kerbe. Man musste ihnen einfach noch einmal unter die Nase reiben, dass sie Verlierer waren. Als er dam dem Scriba befahl Bucculentus als Namen einzutragen, steigerte das die gute Laune des Regulus nur noch mehr. "Bucculentus", dachte er sich nur "wie passend." Fast hätte er laut aufgelacht, doch das wäre womöglich etwas zu viel des Guten gewesen und so verkniff er es sich.


    Aulus Iunius Seneca


    Zitat:
    Original von Lucius Helvetius Corvinus
    Zitat:
    Lucius Helvetius Corvinus....Aulus Iunius Avianus...Marcus Marius Madarus...Gaius Artorius Regulus




    Durch den Stoß in den Magen sackte Seneca kurz zusammen, tatsächlich hatte er gerade das jetzt nicht gebraucht, und die Verlockung sich einfach irgendeinen Stein zu greifen und dem Kerl den Schädel zu zertrümmern wurde groß, aber er hatte sich unter Kontrolle, und nachdem er sich wieder gefangen hatte, setzte er wieder sein arrogantes Grinsen auf...


    Dann wandte er sich wieder an den Centurio, der, wie er es erwartete die Götter reinzog, und den recht dürftigen Sieg der Rebellen an der Südflanke zu einem Erdrutschsieg stilisierte..
    "Ein Haufen ungewaschener barbarischer Söldner welcher uns feige in den Rücken fällt. Wahrlich die Tat großer Römer sollte man meinen.", antwortete Seneca trotzig und blickte seine Männer an, dann wandte er sich wieder zu dem Centurio, welcher ihm auch schon im selben Moment einen galanten Spitznamen verpasste...
    "So gerne ich bei deiner kleinen Schmierenkomödie mitspielen mag Centurio, erlaubst du mir sicher mich vorzustellen.", Seneca nahm eine sichtlich gestraffte Haltung an, und seine Stimme wurde ebenfalls lauter, "Mein Name ist Aulus Iunius Seneca, Centurio der vierten Centurie der zweiten Kohorte der prätorianischen Garde, wir besetzten und hielten einen Mauerabschnitt Vicetias bis sich das Heer zurückzog..", Seneca ließ die Worte der Kommandeure Revue passieren, und rang sich dazu durch ihre Argumentation anzunehmen, "...deshalb erachte ich meine Einheit als im Feld ungeschlagen.", er lehnte sich etwas zu dem Helvetier vor, "Vielleicht kann ich jetzt ein bisschen mehr Respekt von deinen Männern erwarten. Mit wem habe ich es eigentlich zutun?"





    Der Soldat der Garde dachte kurz nach was die Rebellen wohl mit ihnen anstellen würden, er hatte Geschichten gehört, viele verschiedene, aber wie das bei solchen Niederlagen ist, erzählt man sich das schlimmste, also beugte er sich wieder zu Avianus rüber, "Der Centurio ist fein raus, der ist sicher was wert, aber wir, Britannien, Germanien, oder die lassen uns einfach in irgendwelchen Lagern krepieren, ich sag es dir Junge! Und deine Sippschaft da vorne macht die Sache mit seinem Auftritt nicht besser!, der Soldat schnäuzte einmal kräftig und blickte dann weiter gekonnt grimmig die Legionäre an. Wären die Legionen des Kaisers doch nur alle Prätorianer gewesen, er würde jetzt volltrunken und mit Säcken voller Kriegsbeute über die Mauern Vicetias tanzen..


    Titus Duccius Vala


    "Wenn Teiwaz uns weiterhin hold ist...", bemerkte Vala mit kritischem Blick nach dem geringen Stolz, den sein Vetter nach der Schlacht zeigte, "..wird das nicht das letzte Mal sein, dass du mit blankem Stahl jemandem entgegentrittst und dich erneut beweist. Beweisen musst. Und wenn Fortuna uns treu bleibt, wird das garnicht mehr nötig sein. Also, halte den Kopf oben und sieh ein, dass du dich gestern als Mann bewiesen hast. Was anderes bleibt einem bei diesem Gemetzel auch nicht übrig... wir haben uns genug Luft erkämpft um Rom zittern zu lassen... aber dafür kräftig Federn gelassen. Aber es wird reichen."
    Es MUSSTE reichen.


    Die eher klägliche Information, und den noch kläglicheren Eindruck den Hadamar machte als Vala auf Sönke zu sprechen kam machte jetzt nicht allzu großen Eindruck auf ihn... er hatte gestern definitiv zu viele Männer sterben sehen als das Armselige, was er sein Maximalpensum an Empathie nannte, schon wieder in vollem Umfang abrufen zu können. So war sein Kommentar darüber auch mehr als nur lapidar, da vollkommen an ihm vorüberging, dass die beiden Freunde gewesen sein könnten: "Hmhmh... dann wohl tot. Schade.. aber es wäre wohl auch zuviel verlangt gewesen nach Hause zu schreiben und dabei nicht einen Toten in unserer Sippe beklagen zu müssen. Möge er nun in Valhall deinem Vater zu Diensten sein."


    Aulus Iunius Avianus


    Sein Grinsen verging Avianus nun endgültig. Während er das "Gespräch" der beiden Centurionen beobachtete, hatte er mehrmals das Gefühl, aus der Reihe tanzen zu müssen, um seinen Vetter zu unterstützen. Als der fremde Miles Gebrauch vom Griff seines Pilums machte. Als er das höhnische Grinsen des anderen Miles auffiel. Als der Rebellen-Centurio der Meinung war, "lustige" Namen verteilen zu müssen.
    Trotzdem riss er sich, so schwer es auch war, am Riemen. Während einer Schlacht konnte man einander helfen, doch die war jetzt vorbei. Hier würden sie am Ende immer den Kürzeren ziehen. Wenn er selbst dann nicht tatsächlich so aussehen wollte wie der andere Centurio, hielt er sich besser aus der Sache raus, auch wenn er dabei noch so mit den Zähnen knirschte.
    Zwar entlockte es ihm erneut ein leichtes, kurzes Lächeln, als er zum gefühlten zehnten Mal hörte, dass ihre Centurie nicht besiegt worden war, er zweifelte jedoch nicht an der Tatsache, dass es recht wenig an ihrer Situation ändern würde.
    "Du spinnst doch. Unser Centurio wird uns nicht hängen lassen", sagte er dem Mann neben sich. Zumindest mich nicht, fügte er im Stillen hinzu. Sollte der Soldat Recht haben, Seneca würde bestimmt etwas tun, wenn er es konnte.


    Lucius Helvetius Corvinus

    Zitat:
    ...Dann wandte er sich wieder an den Centurio, der, wie er es erwartete die Götter reinzog, und den recht dürftigen Sieg der Rebellen an der Südflanke zu einem Erdrutschsieg stilisierte..
    "Ein Haufen ungewaschener barbarischer Söldner welcher uns feige in den Rücken fällt. Wahrlich die Tat großer Römer sollte man meinen.", antwortete Seneca trotzig und blickte seine Männer an, dann wandte er sich wieder zu dem Centurio, welcher ihm auch schon im selben Moment einen galanten Spitznamen verpasste...
    "So gerne ich bei deiner kleinen Schmierenkomödie mitspielen mag Centurio, erlaubst du mir sicher mich vorzustellen.", Seneca nahm eine sichtlich gestraffte Haltung an, und seine Stimme wurde ebenfalls lauter, "Mein Name ist Aulus Iunius Seneca, Centurio der vierten Centurie der zweiten Kohorte der prätorianischen Garde, wir besetzten und hielten einen Mauerabschnitt Vicetias bis sich das Heer zurückzog..", Seneca ließ die Worte der Kommandeure Revue passieren, und rang sich dazu durch ihre Argumentation anzunehmen, "...deshalb erachte ich meine Einheit als im Feld ungeschlagen.", er lehnte sich etwas zu dem Helvetier vor, "Vielleicht kann ich jetzt ein bisschen mehr Respekt von deinen Männern erwarten. Mit wem habe ich es eigentlich zutun?"



    Corvinus lachte dem prätorianischen Centurio kurz aus:
    "Ha Ha... da merkt man mal wieder das die Prätorianer wohl doch mehr die Paradeeinheit sind als das was sie sein wollen. Wenn ihr so harte Männer seid, wie kann es dann sein das angeblich nur ein paar Barbaren euch besiegt haben? Pah im Feld ungeschlagen... wer steht denn hier als Gefangener du oder Ich? Anstatt große Reden zu schwingen hättet ihr mal lieber eure verschissene Pflicht tun sollen und den Kaiser beschützen... dann wäre es gar nicht soweit gekommen das sich hier auf dem Schlachtfeld Römer gegen Römer gestanden hätte. Aber jetzt wo ich deinen Namen kenne ist mir natürlich einiges klar. Aber ich will dir natürlich auch meinen Namen nennen.
    Ich bin Centurio Lucius Helvetius Corvinus, IVte Centurie, II Cohorte der ruhmreichen und wirklich unbesiegten Legio Secunda!
    Uns Helvetiern geht Loyalität und Treue über alles. Wir sind eine Klientelgens der Ulpia gewesen. Niemals hätte ich mich dem wahren Mörder der Gens Ulpia angeschlossen, wobei mich alleine die Schande seinen Tod nicht verhindert zu haben wahrscheinlich schon umgebracht hätte. Aber was will man auch von einem Iunier erwarten.... wie waren noch die letzten Worte eines der größten Römer aller Zeiten? Auch du mein Sohn!"


    Aulus Iunius Avianus
    Zitat:
    Original von Lucius Helvetius Corvinus



    Avianus schnaubte einen Moment lang. Sein Blut begann zu kochen, während ihn einer der Prätorianer neben ihm unschlüssig musterte, wahrscheinlich nicht sicher darüber, ob der Iunier sich weiterhin still verhalten würde. Mit einem Mal suchte die angestaute Wut einen Ausweg. Ohne eine weitere vorwarnende Reaktion walzte er durch die Reihe vor ihm und stieß auf dem Weg zu dem Centurio noch einen der beiden Rebellen-Soldaten zur Seite.
    "Ich höre mir diese Scheiße mehr nicht an! Jeder Iunier hat doch mehr Ehre in seinem kleinen Zeh, als deine verdammte Gens je aufbringen könnte!!!", blaffte er den Centurio an und blieb und mit bebenden Nasenflügeln stehen, als hätte er sich gerade noch zusammengerissen, dem Mann keinen Arschtritt zu verpassen.
    Alles andere hatte er sich gefallen lassen. Die Niederlage genauso, wie die respektlose Behandlung gegenüber ihm, Seneca und dem Rest der Centurie, aber jedes Fass lief irgendwann über. Eisig starrte er den Helvetier an und realisierte nur langsam, was ihm gerade passiert war.
    Was zur Hölle mache ich hier eigentlich.
    In seinem Gesicht zeichnete sich keine Regung mehr ab. Ebenso wagte er es nicht, zu Seneca hinüberzusehen. Er wusste auch so genau, dass er gerade ziemliche Scheiße gebaut hatte.
    Avianus bewegte sich keinen Schritt mehr und gab sich so selbstsicher, wie er es als Gefangener nur konnte. Er konnte schließlich weder vor noch zurück. Lieber bereitete er sich auf den Tritt vor, den er gleich kassieren würde.


    Sim-Off: Du wolltest es wohl nicht anders Augenzwinkern

    Wiederhergestellt aus dem Cache von Google, ohne Anspruch auf Vollständigkeit und sinngemäße Ordnung.


    Zitat

    Original von Titus Duccius Vala
    Hatte sich die Schlacht schon einen Großteil des Tages hingezogen, hatte die Verfolgung der fliehenden Kaiserlichen und die Festsetzung eines Großteils dieser den Rest des Tages verschlungen. Als die Sonne zu sinken begann, wurden die Verfolger zurückgerufen: die Fliehenden, die bis dahin noch nicht gepackt worden waren hatten halt Glück gehabt. Nachts würde man sie ohnehin nicht aufspüren können, und man brauche jeden noch einigermaßen kampfstarken Mann im Lager. Jedem derer, die zum Lager und damit zum Schlachtfeld zurückkehrten bot sich ein Anblick, den man nicht so leicht vergessen würde: was von weitem aussah wie eine riesige Müllkippe war von nahem gesehen nichts anderes als eine schreckliche Ansammlung der Hinterlassenschaften einer Schlacht. Zerstörte und auf der Flucht unachtsam liegengelassene Ausrüstung war ebenso zu finden wie tausende Körper von verwundeten, sterbenden oder schon toten Menschen als auch ihren tierischen Helfern.Das Schlachtfeld ließ keinem Sinn die Flucht ins Monotone: wurden die Augen durch den Anblick malträtiert, wurde die Nase eines jeden durch den fürchterlichen Gestank der Angst und des Todes attackiert, nur geringfügig durch den Qualm jener Brände verdeckt, die dort ausgebrochen waren wo die Kampfhandlungen Verschanzungen und Ausrüstungen hatten in Flammen aufgehen lassen. Am schlimmsten aber bekamen es die Ohren ab: das Geschrei, Gejammer und Gewimmer derer die litten drang einem jeden bis ins Mark... und es waren tausende, die hier bis zum Tode litten.Der Astico hatte sich bereits im Norden dunkelrot verfärbt vom Blut all jener, die in ihm gefallen waren, und so war er am Ende des Schlachtfeldes im Süden nicht weniger als eine bizarre Allegorie auf das, was hier geschehen war: Blut war in Strömen geflossen.



    Zitat

    Original von Titus Duccius Vala
    War das Plündern des feindlichen Lagers direkt am Tag nach der Schlacht allein wegen der fortgeschrittenen Tageszeit nicht mehr drin, auch wenn das Blut der Männer noch in Wallung war, konnten die Offiziere am nächsten Tag nicht mehr lange dagegen argumentieren. Immerhin war es in den Augen der Sieger ihr gutes Recht, was sie sich mit den Opfern während der Schlacht reichlich verdient hatten.
    Natürlich WOLLTE auch kein Offizier dagegen angehen, immerhin hielten sie bei sowas auch immer die Hände auf... und es war eben auch seit Urzeiten das Recht des Gewinners.


    So hatte man am Abend nach der Schlacht ein paar vertrauenswürdige Centuriones abgestellt, die ihre Männer gut im Griff hatten, um das feindliche Lager während der Nacht zu bewachen.. damit nicht doch noch ein paar Flüchtlinge zurückkehrten um irgendwie ihre Habe zu retten.


    Waren die gröbsten Aufräumarbeiten am nächsten Tage geschehen, ließ man all jene antreten die an der Plünderung an ihrer eigenen und für ihre verletzten Contuberniumskameraden teilnehmen wollten... immerhin der maßgebliche Teil all jener, die im Heer der Rebellen noch laufen konnten... und gab dann das feindliche Heerlager für die Plünderung frei.







    Zitat

    Original von Iulius Licinus
    Irgendwann kam Licinus langsam wieder zu sich. Die Schlacht war lange vorbei, aber natürlich hatte er das alles nicht mitbekommen. Ebenso selbstverständlich schlug er nicht einfach so die Augen auf, sein Blick klärte sich nur sehr langsam wieder. Auch seine Fähigkeit zu sprechen war noch nicht sehr ausgeprägt. „Meldung!“ kam es mit brechender Stimme aus seinem Mund. Das Sprechen fiel ihm sichtlich schwer, und seine Zunge fühlte sich an wie aus Sandpapier. Dazu dröhnte nun sein Kopf.


    Es war jedoch keiner in der Nähe, der ihn hören konnte. Und so sackte er wieder runter und verlor erneut das Bewusstsein. Es dauerte wiederum einige Minuten bis er erneut klarer wurde:
    „Was… passiert?!“ fragte er diesmal und es war diesmal auch ein capsarius in der Nähe, der antworten konnte. Oder war es doch jemand anders?



    Zitat

    Original von Duccius Ferox
    Irgendwann kam Licinus langsam wieder zu sich. Die Schlacht war lange vorbei, aber natürlich hatte er das alles nicht mitbekommen. Ebenso selbstverständlich schlug er nicht einfach so die Augen auf, sein Blick klärte sich nur sehr langsam wieder. Auch seine Fähigkeit zu sprechen war noch nicht sehr ausgeprägt. „Meldung!“ kam es mit brechender Stimme aus seinem Mund. Das Sprechen fiel ihm sichtlich schwer, und seine Zunge fühlte sich an wie aus Sandpapier. Dazu dröhnte nun sein Kopf.


    Es war jedoch keiner in der Nähe, der ihn hören konnte. Und so sackte er wieder runter und verlor erneut das Bewusstsein. Es dauerte wiederum einige Minuten bis er erneut klarer wurde:
    „Was… passiert?!“ fragte er diesmal und es war diesmal auch ein capsarius in der Nähe, der antworten konnte. Oder war es doch jemand anders?



    Zitat

    Original von Obsidius Antias
    Sie hatten sich durchgeschlagen. Geradewegs stolperten Marius und Antias auf den Verbandsplatz. Marius wurde von einem capsarius versorgt. Er schimpfte und zeterte, aber es half nichts. Antias ging weiter, suchte nach einem bekannten Gesicht. Ein capsarius stürzte auf ihn zu. Antias hob abwehrend die Hände, ihm ging es gut und die paar Kratzer heilten von alleine. " Du siehst lebendig und noch sehr fit aus. Los du hilfst mit bei den Verwundeten." Antias nickte. Was sollte er sonst tun. Keine Turma, kein Decurio. Ein Eques ohne Pferd. " Kannst du einen Verband anlegen?" Antias nickte wieder. Er musste beim Arzt, der die Auriga versorgte, helfen. Der capsarius drückte ihm eine Tasche in die Hand. " Kommst du nicht weiter, holst du mich." " Ja." sagte Antias. Der capsarius nahm sich einen der Verwundeten vor. Antias wusste nicht mal wo er anfangen sollte. Ziellos ging er die Reihe ab. Da bewegte sich einer vor ihm und fragte was. Er sah Antias an. Der traute seinen Augen nicht, das war der Primus Pilus. Nun musste er was tun, ob er wollte oder nicht. Er kniete sich neben den Centurio. " Du musst liegen bleiben. Hast du Durst?" Einem Gefallenen hatte er die Trinkflasche abgenommen. Die war noch halbvoll mit Posca. Was dem Primus passiert war, wusste er nicht. Aber sicherlich ließ sich herausfinden, was er für Verletzungen hatte oder ober er nur erschöpft war.




    Zitat

    Original von Atius Scarpus
    Scapus hatte sich vom Verband gelöst und ritt nun langsam über das von Toten und Verwundeten übersäte Schlachtfeld. Seine Wunde am Arm blutete immer noch, bisher hatte er selber keine Zeit gefunde sie zu versorgen. Nun, in Anbetracht der vielen Leiber die blutend und schreiend am Boden lagen fand er er mehr als lächerlich über sein eigenes Schicksal zu nörgeln. Er lebte, er saß am Pferd und hatte alle Gliedmaßen noch am Körper. Siegreich waren sie doch der Sieg schmeckte bitter.


    Langsam näherte er sich dem Platz an dem die Verwundeten gesammelt wurden um dort einer ordentlichen Versorgung unterzogen werden konnte.


    Braucht ihr Hilfe im Versorgen der Verwundeten? Ich bin Decurio Atius Scarpus, ALA II Numidia und der Capsarius der Einheit? Leicht seitlich vom Pferd gebeugt sprach er den nächsten an der aufrecht stand.



    Zitat

    Original von Matinius Avianus
    Matinius stand immer noch neben dem verwundeten Centurio der durch die beiden Tirii zum Verbandsplatz bebracht wurde. Dem Erbrechen nahe blickte der junge Mann über das Elend welches sich zusammengedrängt auf minimalstem Platze bot.


    Irgenwer erlöste ihn aus der Lethargie und mit müden Blick schaute er in das Gesicht eines Mannes der sich leicht vom Pferd beugte und wissen wollte ob er helfen könnte.


    Vermutlich ja, Decurio. Wie du siehst gibt es genug zu tun. Centurio Iulius Licinius wird gerade versorgt. Aber vllt kannst du trotzdem eine Blick auf ihn werden. entgegnete er dem Reiter


    Zitat

    Original von Iulius Licinus
    Ein Schemen zeichnete sich vor den anderen ab im ersten Moment zuckt Licinus, ein wenig Schmerz drang durch den Nebel, aber er blieb dicht. Matt sank er zurück.
    "Ja, bitte"


    Er wollte nach dem Trinkschlauch langen, aber die Hand die er dazu nutzen wollte war die rechte und sofort zuckte ein erneuter scharfer Schmerz durch seinen gesamten Arm und setzte sich in seinem ganzen Körper fort. Unwillkürlich ließ den Arm fallen, was den Schmerz noch weiter potenzierte. Wieder zog sich der Nebel dichter und der primus pilus drohte erneut die Schwelle zwischen Bewusstsein und Bewusstlosigkeit zu überschreiten.





    Zitat

    Original von Iunius Seneca
    Seneca saß mit seinen Männern in einem der Lager welche die Rebellen errichtet hatten, als ein sie plötzlich einem Centurio vorgeführt wurden. Endlich jemand der einigermaßen auf Augenhöhe lag, dachte sich der Iunier der dem Mann emotionslos ins Gesicht blickte, und leicht zu grinsen begann als der Offizier aus dem Norden meinte einen Centurio der Garde so harsch angehen zu müssen...
    "Ich stehe direkt vor dir, du kannst also leiser sprechen. Im übrigen glaube ich nicht dass römische Dienstgrade einem Rebellen etwas sagen würden.", sagte Seneca abfällig, natürlich wusste er dass auch die Legionen Palmas ganz normale Legionen waren, welche mit dem gleichen System arbeiteten wie sie, aber Rebellen, alleine das Wort klang immer so schön unorganisiert, und er konnte sich den Spruch gegenüber dem "Feind" nicht verkneifen...


    Währenddessen blickten die Miles der Centurie gewollt grimmig, immerhin waren sie Prätorianer, und vor ihnen standen Rebellen, welche sie nicht geschlagen haben, das zumindest haben die Kommandeure behauptet..
    "Was glaubst du was die mit uns anstellen?", fragte ein Soldat seinen Kameraden Avianus.




    Zitat

    Original von Marius Madarus
    Hatte Sönke die Schlacht einigermaßen unbeschadet überstanden (Idiotendusel würden einige dies nennen, so wie er durch das Geschehen gestolpert war), war er aus dem anschließenden Loch des Elends als Zombie geklettert. Nicht nachdenken, stumpf Befehle ausführen... und die eigenen Emotionen ersoffen in dem Meer aus Blut. Auch wenn sich die Rebellen, teilweise mit den Gefangenen Kaiserlichen, zu tausenden damit beschäftigten das Schlachtfeld zumindest einigermaßen aus dem Griff des Todes zu befreien: es war noch überall ersichtlich, dass man sich hier vor Tagen massenhaft gegenseitig massakriert hatte.
    Äußerlich sah Sönke nicht halb so übel zugerichtet aus wie ihr Centurio, doch hatten sich seine Narben eher nach innen gekehrt: viel mit ihm anzufangen war nicht. Alleine die Bestattung von gleich zwei Kameraden aus seinem Contubernium war an ihm vorübergegangen, als hätte er das nur geträumt. Zwei weitere lagen noch im Lazarett, wobei man ihm gesagt hatte, dass einer von ihnen sicherlich nicht in den aktiven Dienst zurückkehren konnte. Helfen tat das nicht, Sönkes Laune pendelte von todfinster zu teilnahmslos.. und als der Centurio ihn und ein paar andere Männer aufforderte ihm zu folgen war es mehr der verinnerlichte Drill, der Sönke gehorchen ließ als irgendwas anderes.


    So stellte Sönke auch keine größeren Gedanken an, als sie dem kleinen Haufen Prätorianern gegenüberstanden.. warum auch immer. Der Centurio sprach, ein Prätorianer antwortete... und wie ein Vollautomat griff Sönke sich eins seiner Pila (war es seins? Er hatte es irgendwo auf dem Schlachtfeld gefunden und wieder einigermaßen gerade getreten), und rammte dem vorlauten Prätorianer dasselbe Griff voran in die Magengrube.
    "Du wirst deine verdammte Zunge im Zaum halten, wenn der Centurio zu dir spricht, Lakai eines Kaisermörders." , schrie Sönke und trat sogar noch einmal nach. Warum er das tat? Wahrscheinlich wusste er das selbst nicht einmal... er mochte ihren Centurio nicht einmal. Aber irgendwas in ihm hatte das schonmal gesehen, und so unbedarft wie Sönke war, machte er das wohl einfach nach.



    Zitat

    Original von Duccius Ferox
    Erschöpfung brannte so tief in ihm, dass in Hadamar die Befürchtung wuchs, sie würde sich einfach so lange dort einbrennen, bis sie zu einem Teil von ihm wurde. Na toll. Sich nie wieder ausgeruht fühlen. Großartige Aussichten... und obwohl er natürlich wusste, dass es nicht so kommen würde, fühlte es sich im Moment genau so an. Das bisschen Schlaf, das er irgendwann in den frühen Morgenstunden bekommen hatte, hatte bei weitem nicht ausgereicht, um auch nur annähernd etwas gegen die Erschöpfung tun zu können, und als er wieder aufgestanden war, fühlte er sich fast müder als davor... und beschloss es zu ignorieren so gut es ging. War auch immer noch genug zu tun, was definitiv dabei half. Hadamar stürzte sich einfach erneut in die Arbeit. Und ignorierte einfach auch, was sie zu tun hatten. Oder was passiert war. Oder auf was sie sich bewegten. Einfach nicht darüber nachdenken. Klappte ganz gut so weit.
    Den Reiter, der irgendwann auftauchte, ignorierte Hadamar zunächst. Erst als klar wurde, dass der zu ihnen wollte – und durch seinen Tunnelblick kombiniert mit der Müdigkeit wurde Hadamar das erst dann so wirklich klar, als er quasi bei ihnen anhielt –, fielen die Teilchen in seinem Kopf an den richtigen Platz, und er wandte sich um und salutierte. Ein Eques hatte hier nichts zu suchen, er kannte keinen von denen, und er war kaum das Ziel irgendwelcher Botschaften, also hieß Gaul nichts anderes als: irgendein hohes Viech. Konnte man ignorieren, so lange der nur rumritt und nichts wollte, aber wenn er vor einem stand, sollte man reagieren. Was Hadamar also tat, genauso wie die anderen Milites in seiner Nähe – und war irritiert, als er noch während des Salutierens den germanischen Gruß hörte. Zum ersten Mal guckte er richtig hin, wer das eigentlich war, und erkannte seinen Vetter. Alrik. Hadamar hätte es bis vor einem Augenblick nicht geglaubt, dass er momentan überhaupt dazu fähig war irgendwas zu empfinden, aber als er seinen Vetter sah, spürte er irgendwo gedämpft Erleichterung, und sogar so etwas wie einen Ansatz von Freude.


    „Heilsa“, erwiderte er, dank der Erschöpfung keinen Augenblick über das nachdenkend, was ihm sonst wohl wenigstens für einen Moment Kopfzerbrechen bereitet hätte: wie den Mann begrüßen, der sein Vetter war und gleichzeitig undenkbar viel höher in der militärischen Hierarchie, wo um ihn rum Soldaten waren? Er drückte einem der Milites, die dabei waren dem Befehl des Tribuns zu folgen, die Listen, die seine unweigerlichen Begleiter geworden waren, in die Hand zum Weitermachen, bevor sich alle verteilten. Seine Mundwinkel bogen sich leicht nach oben, als er dann wieder zu Alrik sah. Der leider auf Latein fortfuhr. In seinem momentanen geistigen Zustand hatte Hadamar durchaus ein paar Probleme, der geschwurbelten Ausdrucksweise zu folgen, die Alrik an den Tag legte und die zumindest in seinen Ohren genauso klang wie von anderen hochrangigen Römern. Aber worum es im Kern ging, verstand er dann freilich doch. „Ja...“ Er sah kurz an sich herunter und wieder auf. „Nichts wirklich ernstes.“ Im Gegensatz zu so vielen anderen. Ein paar Narben würden freilich auch ihm bleiben, aber seine Wunden waren noch nicht einmal von dem Ausmaß, dass sie ihn länger an eine Liege gefesselt hätten. Zum ersten Mal begann Hadamar auch darüber Erleichterung zu spüren, dass er weder über das Schlachtfeld verteilt lag noch sich schreiend vor Schmerzen im Lazarett krümmte. „Meiner Mutter vermutlich noch mehr.“ Das Grinsen, das die Worte begleiten sollte, misslang gründlich, und Hadamar deutete ein Achselzucken an. „Tut gut, dich unter den Lebenden zu sehen.“




    Zitat

    Original von Duccius Vala
    "Dann hat Teiwaz dir wohl nicht nur einmal den Arsch gerettet..." , sinnierte Vala, dessen Schmunzeln sich in seinem Gesicht festklammerte wie ein verzweifelter Bergsteiger vor dem Absturz. "So wird auch deine Mutter es ihm danken... denke ich. Wenn ich mich recht entsinne, war sie nicht gerade begeistert von deinem Eintritt in die Legion...." , dachte Vala laut nach, wobei sich das Lächeln auf seinen Lippen noch etwas verbreiterte, als ihm einfiel, dass wohl niemand begeistert davon gewesen war, als Hadamar als einfacher Legionär in die Truppe eingetreten war. Jemandem wie Sönke... wo war der eigentlich? ...standen die unteren Ränge eher zu, aber Hadamar hätte es ohne Probleme mit den Mitteln seiner Sippe zum Ritter bringen können, und die Schlacht ebenfalls als Kommandeur erleben können.
    Warum Vala sich gerade darüber Gedanken machte? Wahrscheinlich weil er sich den elenden Schlachtkleinsprech a la 'Na, wieviele von euch hat es erwischt Oh... drei... ja, schade. Öh... wie wurden sie denn hingerafft? Stich vom Gladius, niedergetrampelt, Pilum abgekriegt oder doch gleich nen Bolzen? Ach, auch noch nen Bolzen von den eigenen Leuten... jaja, das Leben kann grausam sein... und sonst so?' ersparen wollte.


    "Ich würde sagen, jetzt hast du es allen gezeigt.." , nahm er den Faden seiner Gedanken auf, und deutete mit einem Anflug von Bitterheit in der Stimme auf das immernoch eindrücklich verwüstete Schlachtfeld, "...nach Vicetia wird dir wohl keiner mehr sagen könne, du hättest nicht das Zeug dazu, Optio. Was ist mit dem Sohn Hartwigs, hat der es auch überstanden?"


    Die Zellen von Gaius Octavius Victor und Marcus Iulius Dives sind wohl verloren und nur umständlich aus den Einzelpost zusammen zu stellen. Genauso die von Decimus Varenus.. fragt mich nicht warum das so ist.


    Ich denke, wir machen da einfach nach dem Cut weiter... wenn keiner der Insassen Einwände hat. ;)

    Noch einmal die ganze Tortur:


    Bitte
    1. den Schneider Freya Mercurioque - Hwanhu Maitjon von Albin dichtmachen
    2. den noch nicht freigeschalteten Schuster FREYA MERCURIOQUE - Skaeha Maka bei Albin bitte dichtmachen
    3. den Töpfer Freya Mercurioque - Smaidra Laema von Numerius Duccius Marsus bitte ebenfalls dichtmachen
    4. den Buchhändler Taberna Libraria 'Clio et Calliope' von Duccia Venusia bitte ebenso dichtmachen
    5. den Goldschmied Freya Mercurioque - Smida Guldani II von Spurius Iunius Silanus bitte dichtmachen
    6. den noch nicht freigeschalteten Schreiner FREYA MERCURIOQUE - Hwanhu Mandula von Spurius Iunius Silanus bitte dichtmachen
    7. den Glasmacher Freya Mercurioque - Smaidra Glasam von Numerius Duccius Marsus bitte zu Albin verschieben
    8. die Eisenerzmine Freya Mercurioque - Aeris Purgitia von Spurius Iunius Silanus bitte zu Numerius Duccius Marsus verschieben
    9. den Steinbruch Freya Mercurioque - Lapicidinae Purgitia von Spurius Iunius Silanus bitte ebenfalls zu Numerius Duccius Marsus verschieben
    10. den Steinmetz Freya Mercurioque - Smaidra Stana bitte von Spurius Iunius Silanus zu Albin verschieben
    11. den Schuster von Caius Duccius Callistus bitte freischalten


    Ausgespielt war das alles schonmal.


    Danke sehr!

    Dank dem sehr hilfreichen Hinweis von Quintus Verginius Mamercus lassen sich einige SimOn-Plots nahezu komplett wieder herstellen... dies soll eine Sammelstelle für die Rekonstruktionsarbeiten sein.


    Bisher komplett wieder aus dem GoogleCache gezogen (immer in Brettstruktur, *=unvollständig):


    Vicetia - Mordskater Seite 1,2,3,4,5 - KOMPLETT
    Vicetia - Stellungen der I und II 5*,6,7*
    Vicetia - Heerlager der Prätorianer 2,3,4,6,7,8
    Vicetia - Nördliche und südliche Flanke 1,3,4,5,6* - 2 fehlt
    Verona - Hauptlager 7,8
    Roma - Belagerung 1,2,3,4,5,6,7,8,9 KOMPLETT
    Roma - All your base KOMPLETT

    Hierfür


    Hierfür


    http://www.kulueke.net/pics/ir…/f-roemer-soldaten/08.jpg Nachdem sie erfahren hatten, dass man bereits Truppen gen Ostia entsendet hatte, legten die Männer der Turma, die man dem ostianischen Duumvir als 'Eskorte' beigegeben hatte, noch einen ordentlichen Zahn zu. Und tatsächlich schienen sie noch rechtzeitig zu kommen, wenn auch nicht viel.


    "Salvete...", grüßte der Decurio der Turma den erstbesten Offizier der Ala II, der ihm auf der Straße nach Rom nahe kam, "..ich bin Titus Sempronius Flaccus, Decurio der dritten Turma der achten Legion. Wir bringen einen der Duumvirn Ostias... um eine friedliche Kapitulation der Stadt zu beschleunigen." Den ganzen Rest der Befehle, die sich vor allem um mangelnde Gefügigkeit des Duumvirs drehten, musste er ja nicht gleich auf den Tisch hauen.

    "Wer sollte so etwas tun?", fragte Vala sichtlich irritiert, war das Bündnis der Decimi mit den Duccii doch schon seit Jahrzehnten feste Sache. Allerdings nicht wasserfeste Sache, wie es ihm nun schien. Hatte das Bündnis durch den Tod von Magnus gelitten? Bisher hatte er nicht den Eindruck gehabt... allerdings waren seine Kontakte zur Sippe des Decimus bisher an einer Hand abzuzählen gewesen. Da würde es wohl Nachholbedarf geben, schließlich waren die Decimi durch Venusias Kontakte der verlängerte Arm der Duccii nach Rom gewesen. Dass die Beziehungen nun schon vor dem Bürgerkrieg derart belastet waren gab ihm zu Denken
    "Ich bin mir sicher, es wird sich noch eine gütliche Einigung erzielen lassen...", postulierte Vala ohne es wirklich zu glauben, immerhin hatte er nicht die geringste Ahnung wie es nach dem Krieg weitergehen würde. Sowieso: der Vescularier hatte es offensichtlich verstanden die Decimi an sich zu binden, während er auf die Gefolgschaft von Vala wenig gegeben hatte. Dass es ihn letztlich vor demselben Schicksal bewahrte wie das des Praefectus Praetorio, oder der anderen Decimi die auf den Listen der Rebellen standen, konnte er heute mit Fug und Recht als Glücksfall bezeichnen. Aber vielleicht würde sich daraus auch ein gewisses Handlungsmoment ergeben.
    "Du vertraust diesem Livianus offensichtlich genug, um ihm deine Kinder anzuvertrauen... steht er zum Vescularier wie der Rest seiner Sippe?", war daher eine logische Frage, deren Antwort viel bedeuten konnte.


    Dass seine Tante überhaupt noch nicht auf den Gedanken gekommen war den Mann freizulassen und durch die Munt zu binden mochte wohl an ihrem langen Aufenthalt in Italia liegen... den Einfluss des römischen Kerngebiets konnte er ja selbst für sich nicht leugnen.
    "Achott....", echote Vala dann wieder belustigt, "...het Kerl kunn ja nietma recht Ladin kürn. Watt maaksu nu mit so ine in Roma, wenn het niet verstaht, watte mitte Römersleut to sprookst? Najo, maak wie ju denks. Un ju, Alan... wenn min Tant di frilässt, bet ju olltuit inne Munt... un dine Kinners as well, doa kunns watt drupp laate. Ju wirs bi dine Ahne min Tant un ere Sipp dine Folchschaft schworn, dormit datt kloar is. För de Römersleut beste dann fri, aber dine Liv is emmerno an Dachmar un de Sipp Wolfriks jebonde."
    Vala musste den Mann nicht einmal herausfordernd anblicken... es war reine Selbstverständlichkeit, dass er sich als Libertus nach germanischem Recht an die Sippe seiner Tante binden würde. Dass seine Kinder das römische Bürgerrecht haben würden verstand sich ebenso von selbst, aber auch diese würden nach dem Recht der Germanen an die Duccii gebunden sein. Dass diese allerdings recht frei im Umgang mit ihren Muntlingen umgingen, und diesen sogar das Bürgerrecht ermöglichten wenn diese zuvor nicht einmal Libertini sondern Peregrini gewesen waren, musste er nicht extra erwähnen... das würde seine Tante regeln... ebenso wie die Art der Freilassung.

    "Wenn all das hier vorbei ist...", brummte Vala, dem die Sehnsucht in den Augen seiner Tante nicht entgangen war, "...können sie auch wieder zurück zu ihrer Mutter kommen. Es spricht ja nichts dagegen... außer die Decimi haben sich komplett in die Scheisse manövriert, aber das ist noch nicht absehbar."


    Als sie schließlich auf den Sklaven zu sprechen kam musste Vala sich eingestehen, dass er sich nicht die geringsten Gedanken über den Mann an der Seite seiner Tante gemacht hatte. Die Erinnerung an das finstere Kapitel in der Geschichte Dagmars ließ ihn allerdings ernst die Lippen aufeinanderpressen... immerhin war die ganze Familiengeschichte nicht arm an solchen Episoden, und Dagmar hatte gerade hinsichtlich ihrer Gefangenschaft einen großen Brocken zu stemmen.
    "Ich denke, du hast dich entschieden wie du es für richtig gehalten hast, wer bin ich das zu verurteilen?", formulierte er daher vorsichtig eine erste Antwort auf das Thema, "Ich besitze ja selbst einen Sklaven... den ich wohl schon längst freigelassen hätte, wäre es nicht unverantwortlich sowas frei auf die Menschheit loszulassen. Ich kann dir nicht verdenken, dass du es mit dem Sklaventum so hälst... willst du ihn freilassen?" Schließlich war das Gang und Gäbe in ihrer Sippe, Sklaven freizulassen und nach germanischen Rechtsvorstellungen erneut an sich zu binden... und da der Mann ebenfalls germanischer Abstammung zu sein schien, lag dieser Gedanke auch in diesem Fall nicht fern.

    "Hauptsache es ist flüssig und erleichtert den Kopf.", ächzte Vala erneut, als er nach dem Becher griff und diesen direkt an den Mund ansetzte... nur um den ersten Schluck halb auf seine Soldatentunika zu verschütten, welche er stets unter der Rüstung trug. Mit einem leisen Fluch auf den Lippen machte er einfach weiter, zog den Becher leer und setzte ihn schließlich klangvoll ab. "Aaaaaah, das tat gut.", schnaufte Vala mit einem zufriedenen Grinsen im Gesicht, "Du hast ja garkeine Vorstellung... ich hab ganz vergessen wie es in diesem Moloch war. Bin ja jetzt auch schon wie lange weg? Ach, egal... Jahre! Oh... der Familie geht es gut. Als ich sie zuletzt gesehen habe, das war im letzten Sommer bevor wir gen Süden marschiert sind um den Fetten zu kitzeln, waren alle wohlauf. Witjon ist immernoch eine Grande in Mogontiacum und hält unsere Fahnen hoch... Landulf ist gerade bei seinem Onkel bei den Mattiaci, Naha sehnt sich nach einer Verheiratung und der alte Albin grummelt sich immernoch durch die Casa. Witjons Sohn ist ebenfalls wohlauf... soll ich dir den ganzen Rest auch noch aufzählen? Achja, Hadamar ist in die Legion eingetreten... und ist jetzt ebenfalls hier in Rom. Ich werd ihn dir beizeiten vorstellen, ihr dürftet euch ja eine halbe Ewigkeit nicht gesehen haben. Das letzte Mal hat er sich wahrscheinlich noch selbst in die Windeln gemacht."

    Es dauerte seine Weile bis Vala die Zeit fand sich näher um seine Tante zu kümmern. Um genau zu sein: Stunden. Bis in den Abend hinein. Als er allerdings kam, machte er kein großes Federlesen, trat nach dem Anklopfen unvermittelt ein und ließ sich in einen Korbsessel fallen, um die Füße auf einen der kleinen Beistelltische zu stellen, die hier so rumstanden. "Aaaaah..", ächzte der Tribun der achten Legion erleichtert, "Meine Fresse, was ein verdammter Akt. Ich verspreche dir, das ist das verdammte letzte Mal, dass ich mich an so einem Bürgerkrieg beteilige, da kannst du was drauf lassen. Hast du was zu Trinken hier?"

    http://www.kulueke.net/pics/ir…/f-roemer-soldaten/18.jpg Hatte er sich gerade ein paar nette Sätze zurechtgelegt, was er dem Hausherrn so erzählen sollte, nahm der Optio die Nachricht recht gleichgültig hin. So zuckte er nur mit den Schultern und wandte sich dann selbst der Porta zu, um einen Blick auf die Straße zu werfen. Dort sammelten sich schon die ersten Menschen, Rufe waren von weit her zu hören... einige kamen aber auch bedrohlich nahe.
    "Ich hoffe mal, das hier ist kein Hort des Fetten.", murrte der Optio mit sorgenvoller Miene während er erneut auf die Straße lienzte, "Ich hab keine Lust meinen Kopf für jemanden hinzuhalten, dessen Schädel wir selbst einschlagen wollen."
    "Hah! Als würden wir die Gelegenheit bekommen, dem Dicken das anzutun, Optio.", lachte einer der Soldaten ein dreckiges Lachen und kratzte sich dabei geräuschvoll am Hintern.
    "Na, warum nicht? Wir sind durch die halbe Welt marschiert, um ihm in den Hintern zu treten, ich wär dabei. Jeder einmal dreinschlagen... gott, was das für eine Matsche wär. So richtig mit Hirn und so.", höhnte ein anderer.
    "HAH!", lachte auf einmal ein anderer laut los, "Und wie würden wir diese Pampe nennen?"
    "KAISERSCHMARRN!!!", gellte es aus vielen Kehlen, und das Vestibulum war auf einmal erfüllt vom gellenden Lachen vieler Soldatenkehlen.

    http://www.kulueke.net/pics/ir…pezielle/valahelfer11.png "SICHER!!!", schallte es aus einem Gang des Anwesens dem Primus Pilus entgegen, der sich langsamen Schrittes zum Kern, dem Atrium begab, und wieder: "SICHER!!!"
    Nachdem die Barrikade weit genug abgebaut worden war, dass man die ersten Männer zur Sicherung des Vestibulums rüberschicken konnte, war der Rest ganz relativ schnell gegangen. Zehn Minuten nach dem Splittern des Tores strömten die Soldaten wie zuvor schon vor den Stadtmauern geprobt in das Anwesen und stellten bei jedem neuen Raum mit fehlendem Widerstand fest: "SICHER!!!"
    "Ich trau dem nicht.", murrte der Primus Pilus, mittlerweile im Atrium angekommen, als er den Helm abnahm und sich den Schweiß von der Stirn wischte, "Das geht viel zu einfach.."
    "Wären dir vierzig Veteranen irgendwelcher alten Kriege, die schon vor hundert Jahren geschlagen wurde lieber gewesen?", flötete Vala vergnügt, als er in seinem Pferd in das Atrium einritt, "Ach, natürlich wäre es das. Wahrscheinlich hättest du dann ein paar alte Kameraden getroffen."
    "Oho! Vorsichtig, der Tribun ist witzig, alle Mann in Deckung.", knurrte der Paccier zurück während und bemaß Vala mit einem kritischen Blick: "Was soll das jetzt eigentlich mit dem Pferd? Soll das irgendwie Eindruck machen, oder so?"
    "Ich wollte das schon immer mal machen. Jetzt oder nie, und das im Haus eines Konsuls, großartig!", gab Vala unbeeindruckt zurück während er sein Pferd im Atrium umhertänzeln ließ, anstelle sich einfach selbst umzusehen, "Apropos Konsul... wir hatten hier doch was ganz bestimmtes vor... wie sieht's aus?"
    Der Paccier wollte gerade zu einer Entgegnung ansetzen, da scholl es aus dem Haus bereits: "HIER! CENTURIO!!"
    Als der angesprochene bereits zur Quelle des Rufs marschierte, machte Vala sich endlich die Mühe abzusteigen und dem Offizier zu folgen. Zwei Soldaten standen vor einem Raum, dessen Tür halboffen stand... ihre Mienen verhießen nichts gutes.

    "Und du meinst, wir würden es tatsächlich nach der Schlacht bei Vicetia und der Einnahme Roms plötzlich die von dir geforderte Sensibilität zeigen, wenn es um eine Hafenstadt wie Ostia geht? Iulius.. ich denke du überschätzt deine Möglichkeiten in dieser Sache, und du unterschätzt offensichtlich unsere.", entgegnete Vala, weiterhin kaum überzeugt von der Rede des Iulius, dessen Sache Tiefstapeln offensichtlich nicht war. Er musste allerdings zugeben, dass der Iulier sich hier höchst trefflich zu verkaufen wusste, selbst wenn das, was er zu bieten hatte letztlich nur Strandgut im großen Sturm des Bürgerkriegs war.
    "Dein Punkt mit den inneren Unruhen läuft ebenso ins Leere, wir beobachten gerade, wie sich der Unmut über das Regime des Vesculariers in Rom in eben solchen entlädt. Mancherorts nehmen die Bürger uns die Arbeit ab mit den Hintermännern und Getreuen des fetten Falschen abzurechnen, ich frage mich, ob das in Ostia auch der Fall wäre. Selbst hier in Rom gingen die Tore nach etwas Anlaufzeit von ganz alleine auf.. das einzige was wir machen mussten, war die Lese vom Boden aufzuheben. Ich kann mir nicht vorstellen, dass Ostia sich als störrischer erweist.", dachte Vala laut nach um den Duumvir an seinen Gedanken zum Thema teilhaben zu lassen, die doch vor allem eins ausdrückten: die Verhandlungsposition des Iulius war beileibe nicht so gut, wie er sie hier darstellen wollte. Allerdings hatte Vala auch überhaupt nichts davon den Mann hier weiter im Knast darben zu lassen, vor allem da der Raum bald wohl für andere Insassen benötigt wurde.
    "Allerdings..", fügte Vala dann noch an, um dem Iulier nicht gleich alle Hoffnung zu nehmen, "Könnte sich deine Position als Gast einer Expedition nach Ostia durchaus als nützlich erweisen... und das aus dem einfachen Grund, weil man somit Männer spart, die man sonst nach Ostia verlegen müsste. Aber wen schicken wir da mit? Soweit ich weiß, sitzen beide Duumvirn hier ein... na, machen wir das ganz einfach aus.", schmunzelte Vala den Mann an, griff in eine Tasche und holte eine Münze hervor... einen Legionsesterz mit dem Konterfei des Cornelius auf der einen, und dem Wappen der zweiten Legion auf der anderen.
    "Auf geht's, Iulius... Kopf oder Zahl.. eh... Wappen?"

    http://www.kulueke.net/pics/ir/nscdb/y-diverse/15.jpg "Frühstück!", trällerte der übliche Küchensklave, als man ihn in die Zelle des Neuzugangs einließ, und stellte einen Teller mit Brot, Oliven und einem Becher Wasser auf dem Schemel ab, penibel darauf achtgebend, dass dieser nicht von der Wand wegrutschte und seine schön auf dem Teller drapierte Mahlzeit auf dem Boden landete.
    "Wohl bekommt's.", lächelte der Sklave und nickte dem Gefangenen aufmunternd zu. Fast mütterlich hielt er Wache darüber, ob seine Schützlinge auch vernünftig aßen, wenn sie hier schon so im finsteren hockten.

    http://www.kulueke.net/pics/ir…/f-roemer-soldaten/16.jpg Die wachhabenden Soldaten blickten einander recht ratlos an, als tatsächlich jemand ankam und sich den Cohortes Urbanae anzuschließen. So dauerte es einen Moment bis sich der wachhabende Offizier des Neuankömmlings annahm: "Junge! Ich weiß ja nicht, ob du es mitbekommen hast... aber die Cohortes Urbanae sind hier nicht. Nicht im Moment, und je nachdem wie die sich im Süden verprügeln lassen auch nicht auf Dauer. Wir sind von der achten Legion unter Kaeso Annaeus Modestus, Gefolgsmann des wahren Kaisers Appius Cornelius Palma. Die Cohortes Urbanae in der Stadt haben ihre Waffen niedergelegt um sich ein schreckliches Schicksal zu ersparen.. also, wenn du weiterhin vorhaben solltest dich den Urbanern anzuschließen, würde ich dir empfehlen abzuwarten bis dieser verdammte Bürgerkrieg endlich vorbei ist. Und wir wieder zuhause in Argentorate sind."



    Sim-Off:

    Hier herrscht gerade der Bürgerkriegs-Kampagne wegen Ausnahmezustand. Solltest du nur zu den Urbanern wollen, wirst du wohl etwas warten müssen bis die Zustände in Rom wieder annähernd normal sind. Solltest du aber nicht warten wollen, gibt es da noch die Legio I. die in Mantua noch rekrutiert, oder die Legio XXII. in Alexandria.

    http://www.kulueke.net/pics/ir…/f-roemer-soldaten/16.jpg "Ich hab nicht die geringste Ahnung. An jeder Porta kommen viele in Ketten rein, nur wenige verlassen die Castra wieder.", zuckte der Soldat mit den Schultern während einer seiner Kameraden Brot und Oliven aus der Wachstube holte und ein wenig an die Eskorte verteilte, "Die da drinnen wissen das genauer, ich hab hier schon ein paar hohe Tiere reinkommen sehen, so in Toga und so, aber wer genau das war, keine Ahnung. Ich kenn ja nicht einmal die Gesichter der Duumvirn von Argentorate so richtig."

    Ein Überläufer also. Valas Miene, so man sie in diesem Licht überhaupt erkennen mochte, blieb regungslos während er sich die Erklärung des Iuliers über seinen eigenen Aufenthalt hier anhörte. In den vergangenen Tagen hatte er soviele Hände von Leuten geschüttelt, die ob der Präsenz der palmanischen Truppen einen plötzlichen Sinneswandel erfahren hatten, dass er schon alleine davon Schwielen an den Händen bekam. Und so wie es ihm hier vor Augen saß, hatte diese Entwicklung auch vor Ostia nicht halt gemacht, was ihm allerdings nicht wirklich erklärte, warum so viele Überläufer draußen frei herum liefen, und diese beiden in seinem Carcer einsaßen.
    "Das Problem der Versorgung unserer Truppen haben wir schon vor einiger Zeit gelöst...", war Valas erster Kommentar zur Sache, schließlich hatten sie im verbündeten Etruria nicht nur Balsam für die Rebellenseele geerntet, sondern auch stete Versorgungsconvois dem Heer hinterher organisiert. Was das Angebot des Iuliers natürlich ins Leere laufen ließ, allerdings war der zweite Punkt schon ein wichtiger auf der Tagesliste der Rebellen. Immerhin musste, um etwaige Missstimmungen durch die Versorgungslage in der Stadt selbst zu umgehen, Ostia auch relativ zügig gesichert werden. Das war bisher nur auf die lange Bank geschoben worden, weil eine Öffnung der Tore bisher nicht absehbar gewesen war... und nun bekam das Thema neue Brisanz.
    "Kurzum...", fasste Vala die Rede des Iuliers zusammen, "..willst du uns die Kapitulation Ostias vor den Truppen des Kaisers Cornelius anbieten. Ich komme nicht umhin zuzugeben, dass das von einer gewissen Geistesgegenwart zeugt. Dennoch will mir nicht so recht aufgehen, warum wir uns die Stadt nicht einfach mit dem nehmen, womit wir uns auch schon Rom genommen haben... wenn das nicht ohnehin gerade schon geschieht. Wo wäre dann so dein genauer Nutzen, Iulius?"