http://www.kulueke.net/pics/ir/nscdb/y-diverse/15.jpg Das Servicepersonal der Castra Praetoria bestand nebst den bewaffneten Wachen vor allem auf Sklaven, die den Insassen das Essen brachten, die Nachttöpfe austauschten oder die Lampen wechselten. Sie waren angehalten mit den Gefangenen kein Wort zu sprechen, und so huschten sie meist in die Zellen hinein und wieder heraus ohne den Mund auch nur aufzumachen.
Nur der hier, der war redselig: "Essen, Iulius. Lecker Puls... und Brot.", sprach er, als er dem Iulius eine Schüssel mit dem klassischen Soldateneintopf der römischen Antike auf den Schemel stellte, dazu ein Stück Brot und einen Löffel, "Heute ist sogar Speck drin."
Beiträge von Titus Duccius Vala
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RUMMMMS!!!!!! machte es erneut, als der Rammbock gegen die Porta des Anwesens prallte, doch sie hielt stand. Noch.
Da man in der Antike so etwas wie zwingende Eile nur recht selten zu erleben bekam, das Leben im allgemeinen eher langsam verlief, war der Tribun auch alles andere als ungehalten darüber, dass sie hier wohl noch eine Weile so rumstehen würden bis das Tor endlich nachgab und sie das Anwesen des Konsuls stürmen könnten. Und doch war es eine gelungene Abwechslung, wenn auch eine recht irritierende, den Trupp der zweiten Legion auftauchen zu sehen... mit seinem Vetter an der Spitze.
"Optio, willkommen in Rom!" , erwiderte Vala mit unbekümmerter Miene den Gruß, und warf Hadamar ein Stück Trockenobst zu, "Hier, nicht dass du bei all dem Marschieren noch vom Fleisch fällst." Mit unverhohlenem Interesse musterte er die Männer, die dem Sohn Sigmars gefolgt waren... und erst jetzt schien ihm so wirklich aufzugehen, dass sein Verwandter tatsächlich schon Optio war. Und vielleicht sogar noch... eine Tatsache, die hoffen ließ.
RUMMMMS!!!!!! "Den Konsul festzunehmen? Interessant... den hier, oder den anderen?" , hakte er dann doch belustigt nach, immerhin war es unwahrscheinlich, dass man auf den vielen Stabssitzungen gezielt zwei Legionen mit der Festnahme eines der wichtigsten Magistrate unter dem Vescularier betraute. Unwahrscheinlich war es hingegen überhaupt nicht, dass gewisse Befehle in der weitgestreckten Armee der Rebellen um die Stadtmauer herum missverständlich transportiert wurden.
"Nun, egal... wenn ihr schon einmal hier seid, könnt ihr genauso gut mitmachen. Bring deine Männer in Ordnung und lass sie teilnehmen... CENTURIO!" , befehl Vala seinen Primus Pilus her, der mit der für ihn typischen Spannung im Gesicht angestapft kam und den jungen unverhohlen abschätzig musterte. RUMMMMS!!!!!!
"Tribun." , murrte der ältere Soldat, dem man ansah, dass er eigentlich keine Lust hatte damit aufzuhören seine Männer anzupeitschen...
"Der Optio wurde mit seinen Männer herbeordert um bei der Festnahme des Konsuls zu helfen." , flötete Vala, und nickte in Richtung des Mannes aus der zweiten Legion, "Finde für ihn und seine Männer einen Platz in deinem Plan."
"Junge!" , begann der Paccier, seine Begeisterung kaum verhehlend, "...Tribun! Wir haben hier hundertzwanzig Mann stehen. Wenn wir die Männer des Optios auch noch mit hinzunehmen, können wir nicht nur die Villa des Konsuls stürmen, sondern gleich den ganzen Block! Unsere Kräfte würden reichen um Borbetomagus zu nehmen!" RUMMMMS!!!!!!
"Ja, ja... egal." , schnappte Vala und fixierte den deutlich älteren Soldaten mit festem Blick, "Denk dir was aus... wer steht denn noch auf unserer Liste?"
"Ein Quaestor, Duccius." , knirschte der Paccier hörbar mit den Zähnen.
"Na, dann schick deinen Optio Laenius mit acht Contubernia los... und schick unseren Führer mit, ich kenne den Weg zurück." , konstatierte Vala.
"Wäre es nicht einfacher, den Optio mit seinen Männer loszuschicken, Tribun?" , versuchte der Primus Pilus es noch einmal mit kaum unterdrückter Belehrung in der Stimme und blickte den duccischen Optio dabei an, als wäre es seine Aufgabe genau das jetzt anzubieten.
"Vielleicht, allerdings habe ich gerade Lust bekommen, mir das Wirken der Männer der zweiten Legion einmal aus erster Hand anzusehen..." , lehnte Vala sich nach vorne und stützte sich locker auf dem Knauf des Sattels ab.
RUMMMMS!!!!!! "Duccius, ich muss...." , wollte der Paccier noch protestieren, wurde aber von Vala unterbrochen: "Das wär dann alles, Centurio."
Als der Centurio grummelnd davonstapfte um die Befehle Valas umzusetzen, grinste dieser den Optio der zweiten Legion breit an, und nickte schließlich in Richtung der Porta: "Also... sieh zu, dass du deine Männer in Ordnung bringst. Gleich geht's heiß her..." -
http://www.kulueke.net/pics/ir…/f-roemer-soldaten/16.jpg Waren die Tage vor der Öffnung der Stadttore noch von Langeweile geprägt gewesen, brummte es mittlerweile in der Castra Praetoria wie in einem Bienennest. Ein reger Austausch fand zwischen Castra und Stadt statt: Informationen, Material, Beute... Menschen.
Die Männer der Ala kamen offenbar mit letzterem, und so wies der Anführer der Wache seinem Schreiber sich zu notieren wer ihr neuester Gast wurde: "Na schau mal einer an... unser vierter Senator heute. Die können bald im Carcer eigene Sitzungen abhalten, wenn das so weitergeht..."
Ein Wink, und der Senator wurde abgeführt und in sein neues Zuhause gesteckt.Bevor er sich wieder der Arbeit zuwandte, blickte er den Decurio noch einmal fragend an: "Was ist mit euch, kriegt ihr in der Stadt was zwischen die Kiefer? Wollt ihr Posca, etwas Brot und Käse?"
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Wie alle anderen Würdenträger wurde auch der octavische Senator in den Carcer verbracht, wo er fürderhin eine Zelle mit absolutem Minimalkomfort bewohnen würde: eine Pritsche, ein Schemel, ein Nachtopf.
Einziges Zugeständnis an den Stand des Mannes war das kleine Fenster nach oben hin, aus dem schummriges Licht durch die Gitterstäbe fiel.
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Erst dachte Vala noch daran, Imperiosus noch ein wenig Geld für die Legionäre der Prima abzuluchsen, entschied sich dann aber dagegen... die machten hier auch nur ihre Arbeit, und je schneller sie hier wegkamen konnten sie sich woanders einen Bonus verdienen: "Nein, habe ich nicht. Weggetreten, Centurio." , entließ er die Männer endlich, und wandte sich wieder dem Hausherrn zu: "Ostia? Na, das ist eh ein Thema das wir noch zu bewältigen haben... man sagt, dort seien noch Truppen der Classis, wir werden also dort einrücken müssen. Paccius, wir werden uns in Ostia um die werte Huna Axilla und ihre Kinder kümmern, lass dir das aufschreiben...."
"Huna? Was soll das für eine Gens sein, hab ich ja noch nie gehört..." , murrte der ältere Soldat während er einem seiner Schreiber deutete sich das zu merken. Bevor Vala allerdings mit dem Kaffeeklatsch fortfahren konnte, wurde er aus der Gruppe an Zivilisten angesprochen, die sich im Vestibulum aufhielten, und unwillkürlich ruckte Valas Kopf herum, als er die Stimme erkannte. Als er auch das dazu passende Gesicht ausmachte dauerte es keine zwei Sekunden und er war zu ihr geeilt, hatte sie gepackt und ohne größere Probleme an sich gedrückt: "Dachmar, do levst. Dank de Goden, ik heb mi heel de Sorje maakt." , entfuhr es ihm, bevor er sich ihrer Umgebung entsann und seine zierliche Tante wieder absetzte. Doch zu spät, sein Primus Pilus ätzte bereits: "Oh, ich fall gleich um, so mitreißend ist das... Wiedervereinigung einer Barbarenfamilie."
Vala ignorierte das Gespött, und sah Venusia von oben bis unten an: "Ist es dir gut ergangen? Wo sind deine Kinder? Und was beim Lichte Baldurs machst du überhaupt hier?" -
'Ja, Vater.' wäre es Vala beinahe über die Lippen gekommen, aber die Worte steckten in seinem Hals fest wie bittere Galle nach zuviel Erbrechen. Der Decimus hatte Valas Frage nach dem Warum mit dem Was beantwortet, und Vala war nur kurz versucht es diesem klarzumachen, bis er verstand, dass er tatsächlich niemandem gegenübersaß als seinem eigenen Vater. Stolz, Ehrenhaft, Aufopfernd, Idealistisch... vollkommen von Sinnen. Valas Blick gefror zu einer ausdruckslosen Maske, die Lippen schmal gezogen, die Augen dorthin gerichtet wo der Decimus saß und gleichzeitig nicht war. War er wirklich so vernarrt gewesen, glauben zu können, dass es für all das eine Erklärung gab? Das Heldentum seines Vaters war nicht minder groß gewesen als das diesen Mannes, wie oft hatte er sich als Kind und in seiner Jugend genau diese Worte anhören dürfen? Und doch hatte sich alles am Ende als Trugbild herausgestellt... Stroh, das im Feuer des Krieges schneller zu Asche schwand als alles andere... ein vom Wind hinweggefegtes Kartenhaus. Nichts blieb, als bleiche Knochen im Morast der Schlachtfelder.. und dann kamen doch solche Reden, hier, an diesem Ort, nach der Niederlage.
"Du hast Recht...." , zwang Vala sich schließlich zu sagen als er sich vom Schemel erhob und die wenigen Schritte auf den Decimus zuging um ihm das Schwert zu reichen, "...ich verstehe es nicht."
Es war weder Hohn noch Spott in Valas Stimme als er dies sagte... wer genau zuhörte, konnte eine Spur Neid erkennen... oder gar Bewunderung. Immerhin hatte der Decimus offensichtlich Zugang zu einer Welt, aus der Vala ausgeschlossen war. Wo der Decimus sich am Meer der Ideale sonnte, stand Vala vor einer meilenhohen Mauer ohne erkennbares Tor.
Ja, doch, Vala war erfüllt von Neid auf jene, die das glauben konnten was er nicht tat. Die verstanden was sich ihm nicht erschloss.
Und vor allem auf jene, die sogar dafür zu sterben bereit waren. -
http://www.kulueke.net/pics/ir…pezielle/valahelfer11.png "LOS IHR GOTTVERLASSENEN MUTTERSÖHNCHEN! SCHNELLER!" , schallte die Stimme des Primus Pilus der achten Legion durch die Gassen Roms, als er seine Leute mit ihrem selbstgebauten Rammbock antrieb, die nächste Tür einzureißen. Im steten Wechsel mit einem lauten RUMMMMS!!!!!! 'motivierte' er seine Männer den Zugang zum Haus eines der Konsuln zu öffnen... welchen genau wusste er nicht, interessierte ihn auch nicht... Tür war Tür, und geschlossen sollte sie nicht lange bleiben. "UUUND LOOOOOOOOOOOSSSSSS...." , brüllte er ein weiteres Mal, dabei zusehend wie sich zehn Legionäre schnaufend gegen den Wagen mit der Statua drückten um diese mit etwas Geschwindigkeit gegen die Porta krachen zu lassen: RUMMMMS!!!!!!
"Meine verdammte Großmutter hätte dieses Tor schon aufgehabt, was seid ihr eigentlich für Waschlappen? Hat Mars mir in Vicetia nur Schwächlinge gelassen? SCHNELLER!!!!" , brüllte er ein weiteres Mal... und wieder nahm der Wagen rumpelnd Fahrt auf, während ringsum die Straße menschenleer schien: niemand wollte bei einer Doppelcenturie auch nur zufällig Streit provozieren.Der Tribun und derzeitige Kommandant der achten Legion hockte immernoch auf seinem Pferd, der Konsul stand ganz, ganz weit oben auf der Liste der einzusackenden Persönlichkeiten... was auch seine Anwesenheit erklärte, und die gleich einer ganzen Doppelcenturie. Geräuschvoll biss er in ein Stück trockenes Brot, durch die Stadt hetzen und Leute festnehmen machte nicht nur das Fußvolk hungrig... und wirklich Zeit einen Moment Pause zu machen hatte er auch nicht. RUMMMMS!!!!!! Während er darauf wartete, dass die Porta der Casa sturmreif gerammt wurde, ließ er seinen Blick über die Casa gleiten... und wieder einmal fiel ihm auf, dass er verdammt nochmal endlich einen Flecken in Rom brauchte in dem er Salutationes abhalten konnte. Und Leute zum Essen einladen, und so. RUMMMMS!!!!! Andererseits dachte er sich, war sein Aufenthalt in Rom ohnehin sehr begrenzter Natur: hatte er einmal die Prätur, würde er sich beim Kaiser um die Statthalterschaft in Germania Superior bewerben. Das musste man sich erst einmal auf der Zunge zergehen lassen... Statthalter.... RUMMMMS!!!!!! ..so unwirklich schien der Gedanke nicht mehr zu sein. Aber erst einmal mussten sie durch diese Tür, um den ganzen Müll eines sterbenden Regimes wegzuräumen und Platz für Neues zu machen. Unter anderem für ihn.
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"Uns hereinlassen wäre eine Idee...", polterte der Optio gleich los, "...ich bin Servius Rutilius Mocilla, Optio der achten Legion unter dem Legatus Kaeso Annaeus Modestus, Gefolgsmann des Appius Cornelius Palma. Unser Kommandeur Titus Duccius Vala schickt uns, die Casa und seine Bewohner vor den zu erwartenden Unruhen und Plünderungen zu schützen."
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[wrapIMG=left]https://lh4.googleusercontent.…k/TCJgUCMI0tk/s100/20.jpg[/wrapIMG]Als eine Frauenstimme durch die Tür klang, blickten die Soldaten sich einen Moment lang vielsagend an. Entweder das Weib war einfach nur vorwitzig, oder sie führte das Regime in der Casa... was ja nicht unüblich war, vielleicht war der Mann gerade sonstwo unterwegs. Oder tot. Was gleichsam bedeuten konnte, dass er ein Anhänger des Usurpators war. Dann würde allerdings ihr Auftrag keinen Sinn ergeben, warum sollte der Duccius Anhänger des Vesculariers schützen wollen?
Irgendwie ergab das alles keinen Sinn.. und war definitiv zu kompliziert für den Soldaten, der einfach nur widerwillig grunzte: "Na, wenn dir das lieber ist, bleiben wir halt draußen."
Er blickte seine Männer an, zuckte mit den Schultern und deutete ihnen es sich bequem zu machen. Vier Leute standen an der Porta Wache, während sich die anderen einfach an der Wand niederließen und sich die Zeit mit Quatschen oder mitgebrachten Würfelspielen (die waren immer zur Hand!) vertrieben. -
[wrapIMG=left]https://lh4.googleusercontent.…k/TCJgUCMI0tk/s100/20.jpg[/wrapIMG]"Die bedeutungsvolle Eule schreit in der Nacht!", kicherte einer der dem Tor am nächsten stehenden Soldaten ob des Schauspiels, das sich hier bot, "Jetzt MUSS die Tür aufgehen."
"Halt's Maul...", blaffte der Optio, schlug dem Kerl scheppernd auf den Helm und wandte sich dann wieder seinem Gesprächspartner, der Tür, zu: "Das soll wohl ein Witz sein. Der Kaiser hat nicht nur eine Legion in der Stadt... sondern FÜNF. Wir stehen unter dem Kommando des Gaius Flaminius Cilo, Legat der Provinz Germania Inferior und treuer Gefolgsmann des wahren Kaisers Appius Cornelius Palma. Unser Kommandeur Titus Duccius Vala schickt uns, die Casa und ihre Bewohner vor den Unruhen in der Stadt zu schützen... warum, weiß ich nicht. Will ich auch nicht wissen, ich führ hier nur Befehle aus... also macht jetzt verdammt nochmal diese Tür auf!"
Um seine Worte zu unterstreichen hämmerte der Optio noch einmal klangvoll gegen die Tür. -
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Centurio Appius Sicinius Casio
Der Centurio musste nur mit dem Kopf nicken, damit einer Soldaten seine Faust in das Gesicht des renitenten alten Mannes stieß.
"Quatsch nicht dumm rum, alter Mann... du verschwendest unsere Zeit. Wo ist Paullus Germanicus Aculeo?", grollte der Anführer der Truppe, der keinerlei Geduld hatte sich mit diesen Kaspereien abzugeben. -
[wrapIMG=left]https://lh4.googleusercontent.…k/TCJgUCMI0tk/s100/20.jpg[/wrapIMG]"Ich bin Galeo Quinctius Asprenas, Optio der achten Legion. Ich und meine Männer sind hier um Iunia Axilla und ihr Heim vor Plünderern während der Unruhen in der Stadt zu schützen.", rief der Soldat durch die Tür und kam sich redlich blöd dabei vor. Nicht allein, dass sie Ewigkeiten gebraucht hatten diese Casa zu finden... nein, sie mussten sie auch noch vor Plünderern schützen, anstelle sie einfach selbst zu plündern. Na, vielleicht zeigte man sich ja erkenntlich.
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[wrapIMG=left]https://lh4.googleusercontent.…k/TCJgUCMI0tk/s100/20.jpg[/wrapIMG]Wie an anderen Casae auch, die oder deren Bewohner von gewissen Verantwortlichen im Rebellenheer als strategisch wichtig erachtet wurden, fand sich auch vor der Casa Iunia bald eine Abordnung aus vier Contubernien der achten Legion. Laut wurden Befehle gebrüllt, und die Soldaten nahmen Aufstellung vor der Porta.. allerdings nicht in Richtung dieser, sondern in Richtung Straße.
Als das getan war, hämmerte der befehlshabende Optio bereits an die Porta der Casa (von der er nicht die geringste Ahnung hatte, warum sie jetzt so wichtig sein sollte) um sich mehr oder minder friedlich Einlass zu verschaffen.
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Es war einer der Soldaten im Spalier, der rufend darauf aufmerksam machte, dass er hinter der Porta etwas hörte... und sofort hielten die Männer mit dem Rammbock inne. Tatsächlich öffnete sich die Tür, was die sie flankierenden Soldaten veranlasste ihre Scuta hochzunehmen, man wusste ja nie was herauskam. Es zeigte sich allerdings nur der Hausherr mit erhobenen Armen. Und eine Abordnung der ersten Legion, die Vala überrascht anblickte: "Salve Centurio! Schön, euch hier zu sehen.. aber eure Hilfe wird nicht vonnöten sein... wie ihr seht, will man sich gerade ergeben. Aber so wie ich ihn kenne, wird er sich dennoch für soviel Aufmerksamkeit erkenntlich zeigen. ", wiegelte er lächelnd ab, um sich dann dem Kerl zu widmen, den er schon seit so langer Zeit nicht gesehen hatte, "Na schau an..." , lachte Vala, als er sein Pferd durch seine Männer lenkte und sich garnicht erst damit aufhielt anzuhalten und abzusteigen, sondern das Vestibulum der Casa einfach zu Pferde betrat. Von seinen Männer gefolgt stellte sich Vala zentral in die Vorhalle der Casa und wandte sich schließlich wieder seinem Freund zu, der mittlerweile grob von seinen Männer gepackt wurde: "Das ist nicht nötig, Männer, ich denke der Pompeius weiß, dass er sich nicht wehren brauch." Einen Moment lang blickte Vala sich in der Casa um, warf einen Blick auf die verängstigen Sklaven und die Söldner, die ihre Waffen von sich geworfen hatten.. um schließlich wieder den Hausherrn zu fixieren. Während er sich schwunghaft von seinem Pferd machte, löste er seinen Helm und schritt dann auf seinen Freund zu, den er mit einem breiten Grinsen im Gesicht an den Schultern packte: "Es tut SO gut dich zu sehen, Imperiosus. Scheint fast so, als wäre der ganze Spuk endlich vorbei.. wie ist es dir ergangen in der Zeit? Wo ist deine Frau, ich muss sie unbedingt kennenlernen! Habt ihr schon Kinder?"
Die umstehenden Soldaten wechselten nervöse Blicke, immerhin war das einer der Männer, die ganz oben auf der Verhaftungsliste standen... und ihr Kommandeur tat gerade so, als hätte er die Casa zum Kaffeekranz mit Waffengewalt genommen. -
https://lh5.googleusercontent.…U/IZH-Cns1-4k/s100/18.jpgEine der Gruppen der achten Legion, die mit einem bestimmten Ziel in die Stadt geschickt waren (und nicht nur damit einen bestimmten Bereich zu sichern), tauchte wenig später vor der Casa Vinicia auf. Es waren insgesamt vier (durch die Schlacht in ihrer Zahl geminderte) Contubernia, die da vor der Villa der Vinicii standen.
"MILIIIIITES....", schallte die Stimme des Optios, der die Gruppe führte, "IN ACIEM VENITEEEEEEEEEE."
Sofort teilten sich die Männer auf und bildeten vor der der Straße zugewandten Seite der Villa eine Linie um jedem Neugierigen klarzumachen, dass diese Villa ab sofort Tabu für jeden war, der sich in der Unordnung an einer Plünderung versuchen wollte.
"SCUTAAAAAAA DEORSUM!!!", bellte der Optio ein weiteres Mal, und zwei Dutzend Scuta knallten auf den Boden. Als er sah, dass die Präsenz wohl kaum zu übersehen war, begab der Optio sich selbst zur Porta und klopfte an. -
[Blockierte Grafik: http://www.kulueke.net/pics/ir/nscdb/f-roemer-soldaten/36.jpg]
Centurio Appius Sicinius Casio
Ebenfalls auf der Liste der Männer der achten Legion stand eines der kleineren Lichter des vescularischen Regimes, aber nichtsdestotrotz ein Licht, dass man zur weiteren Verwahrung und vor allem um eine Flucht zu verhindern direkt nach dem Fall der Stadtmauern dingfest machen wollte. Der Procurator Annonae würde ebenso ins Kittchen wandern wie alle anderen auch, die man zum Dunstkreis des Vesculariers zählte, wenn auch nur auf Verdacht.
Die Centurie, die abgestellt war den Mann festzunehmen, fackelte garnicht erst lange mit der Porta, und prüfte sie nicht darauf ob sie verschlossen oder verbarrikadiert war, sondern rammte sie kurzangebunden mit ein wenig Hilfe einfach auf während ein paar andere der Männer die Casa umstellten um eine etwaige Flucht zu unterbinden."Ich bin Appius Sicinius Casio, Centurio der achten Legion, Gefolgsmann des wahren Kaisers Appius Cornelius Palma.", grollte der Anführer des Trupps, als man sich den nächstbesten Sklaven packte und ihm vor die Füße schleifte, "Wir suchen Paullus Germanicus Aculeo... wo ist er?"
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Anderthalb Stunden nachdem die Porta an der Via Flaminia geöffnet wurde, und damit ein Dominoeffekt eingetreten war, waren bereits auf vielen der Hauptstraßen Roms Abordnungen der Rebellen vorzufinden. Rom wurde weiterhin Stück für Stück eingenommen, die Bevölkerung von den Straßen in ihre Häuser getrieben und was sich an verzweifeltem Widerstand aufbot mit Knüppeln und Messer niedergemacht.
Einem präzisen Plan entsprechend wurde auch sofort die Suche nach jenen gestartet, die zu den höheren Tieren des vescularischen Regimes gehörten... so diese sich nicht mit ihrem Kaiser auf dem Palatin versteckt hatten.Es war Valas höchsteigenes Anliegen gewesen, sich auf den Stabssitzungen die Zuständigkeit für einen der höchsten kaiserlichen Beamten überhaupt zuzuschanzen: die Festnahme von Gaius Pompeius Imperiosus.
So waren es auch eine komplette Doppelcenturie, die sich mit dem Kommandeur der Legion selbst zur Casa Pompeia vorarbeitete... und diese fest verschlossen vorfand.Vala, auf seinem Pferd die Prozession langsam begleitend, blickte das eindeutig verstärkte Tor einen Moment lang an, und machte dann eine wegwerfende Handbewegung: "Schaut danach aus, als ob wir doch noch zu unserem Belagerungsangriff kommen... Centurio, sieh zu, dass dieses Tor da verschwindet!"
"IHR HABT DEN TRIBUN GEHÖRT, IHR FAULEN HUNDE!" , bellte der Primus Pilus seine Leute augenblicklich an, "LANGE GENUG HABT IHR DÄUMCHEN GEDREHT, SEHT ZU, DASS IHR ETWASFINDET WOMIT WIR DIESE VERDAMMTE TÜR EINREISSEN!"
Nachdem der Paccier die Namen einiger Contubernia gerufen hatte, stoben sofort einige der Männer auseinander und begannen in der näheren Umgebung nach Dingen zu suchen, die man als Rammboch benutzen konnte. Türen wurden eingetreten, Tore aufgerissen, Zivilisten aus dem Weg gedrängt... und es dauerte keine fünf Minuten, bis ein Contubernium mit einem Karren ankam, auf den sie eine wohl widerstandslos requirierte Marmorstatue gelegt hatten.
"Na, das schaut mir brauchbar aus... los, los, los!" , trieb der Primus Pilus seine Leute an, und kurz darauf bildete sich ein Spalier an Soldaten vor der Porta, die ihre Kameraden anfeuerten, welche aus einigen Schritten Entfernung den Wagen anschoben und die Marmorstatue mit den Füßen voran gegen die Porta krachen ließen.
Natürlich sprang das Tor nicht sofort aus, sondern rumpelte nur einmal gehörig... weshalb man den Wagen wieder zurückzerrte, und mit neuem Anlauf erneut gegen das Tor krachen ließ. Der Krach, den das Unternehmen machte, war jedes Mal ohrenbetäubend."Wenn wir uns die Arbeit jetzt nur einer leeren Casa wegen machen, Imperiosus.." , sprach Vala murmelnd zu sich selbst, der immernoch auf seinem Pferd hockend in seiner Offizierslederrüstung das Schauspiel beobachtete, "..geb ich deine verdammte Bude zum plündern frei, da kannst du dir sicher sein."
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Zitat
Original von Marcus Iulius Licinus
Ein centurio der prima
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Seine Männer wuchteten den Schrott beiseite, der das Tor blockierte, entfernten den Querbalken und schon bald öffnete sich ein weitere Tor in der Stadtmauer.Auf der anderen Seite warteten drei Cohortes der achten Legion sehnsüchtig darauf, eingelassen zu werden. Die Nachricht, dass sich ein Tor geöffnet hatte, und die Legio Prima dies wenig später besetzt hatte, hatte auch ohne direkten Befehl des duccischen Tribuns sofort emsige Geschäftigkeit in der Castra Praetoria hervorgerufen. Knapp eine halbe Stunde später nahm man in perfekten Testudos Aufstellung vor dem Tor, man konnte ja nie wissen ob es nicht doch ein paar wenige gab die irre genug waren sich noch zur Wehr zu setzen.
Und dann gingen die Tore auf... viele der Männer aus Argentorate machten ihrer Erleichterung mit Jubel Luft, und feierten die Männer der ersten Legion, als hätten sie die Stadt ganz alleine eingenommen. Sofort strömten die ersten Centurien, die Schilde zu allen Seiten, in die Horti Lolliani, einige Centurien machten sich auch auf direkt an der Stadtmauer weiter zu marschieren um weiter im Süden die VI. Legion einzulassen. Etwas später waren die Horti komplett besetzt, und mit jeder heranschreitenden Minute drückten die Männer der achten Legion sich weiter durch die größeren Straßen, fächerartig wurde Block für Block genommen und Widerstand sofort gebrochen wo er sich auftat.Der Tribun und Interims-Kommandeur der Legion hatte eine (davon wenig begeisterte) Cohors in der Castra zurückgelassen und schon in den Tagen zuvor mit seinen Offizieren einige Details durchgesprochen, die in die Tat umgesetzt werden sollten sobald die Tore einmal offen waren. Auf seinem Pferd inmitten der ersten Centurie der ersten Cohors reitend sog er ebenfalls erleichtert die stinkende Luft dieser großartigen Stadt ein... um sofort danach zur Tat zu schreiten: es galt keine Zeit zu verlieren.
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http://www.kulueke.net/pics/ir…/f-roemer-soldaten/16.jpg "Naaa.. nicht wirklich.", brummte der Anführer der Wache, während ein anderer in die Wachstube eilte um der Eskorte ein wenig Brot, Käse und Posca zu reichen, "Wir stehen uns hier die Füße in den Bauch... oder schlagen uns miteinander in den Häusern da drüben, zur Übung für den Ernstfall...", ein schiefes Grinsen zeigte, dass dem Mann zwei Schneidezähne fehlten, "..aber bei uns glaubt schon kaum einer an den Ernstfall. Die Tore bleiben zu, wir bleiben draußen... und irgendwann belagern wir eine Stadt von Wiedergängern, ich sag's dir."
"Darüber macht man keine Witze, Marcellus.", nörgelte einer der anderen Wachen.
"Jetzt mach dir nicht in die Tunika, bis da drinnen alle dran glauben und wieder aufstehen wird es noch ne ganze Weile hin sein. Und wenn, werden sie sich dich zuerst packen!", lachte der Anführer und nahm selbst einen Schluck Posca.
"Halt's Maul, verdammt nochmal... das ist nicht witzig... Wiedergänger haben sich einen Vetter von einem Typen den ich mal kannte geschnappt.", brachte der andere hervor, der alles andere als amüsiert dreinschaute.
"Oh mann.. und mit sowas muss ich hier Wache halten. Du siehst, Duccius, das einzige was uns hier gefährlich werden kann sind Männer, die nicht wissen wohin mit ihren Gedanken.", brummte der Anführer mit einem nunmehr grimmigen Seitenblick auf den Angsthasen, "Es wird Zeit, dass sich was tut. Und wir alle wollen einfach nur noch wieder nach Hause. Auch wenn ich mich an das Wetter hier gewöhnen könnte." -
http://www.kulueke.net/pics/ir…/f-roemer-soldaten/16.jpg Die Soldaten am Tor der Principia übten sich wie viele andere im Däumchendrehen: immerhin gab es wenig Verkehr der durchsucht werden musste. Nur hin und wieder jemand, der irgendwas von den hohen Tieren wollte... oder ein diffarmierter Günstling des Vesculariers, der es nicht geschafft hatte sich schnell genug ins Pomerium abzusetzen. Offensichtlich gehörten diese beiden, die von einem Trupp Soldaten gebracht wurden, ebenso dazu.
"Aye...", murrte daher der Anführer der kleinen Gruppe am Tor einfach nur, und rief etwas ins Tor hinein, woraufhin weitere Soldaten herausgeschlurft kamen, "Diese beiden in den Carcer... und dann Meldung an den Tribun, sind wohl Duumvirn von Ostia."
Die herbeigerufen Soldaten fluchten irgendwas, was sich wohl aus einem lateinischen Schimpfwort in den Sprachen bei Argentorate zu einem unverständlichen Wischwasch entwickelt hatte, und packten die Männer am Schlawittchen um sie ohne großes Federlesen zu ihren neuen Behausungen zu bringen."Was ist mit dir und deinen Männer, Optio, braucht ihr was zu essen oder zu trinken?", wandte der Wortführer sich dann an den Duccier, immerhin waren sie keine unbedingt kurze Strecke vom Standort der Secunda hierher marschiert.